khatami.jpgAm Open Forum Davos des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) hat der iranische Altpräsident Mohammed Khatami jede Verfolgung oder auch nur Diskriminierung von Nichtmuslimen geleugnet. Die Realität widerlegt diese Aussagen.

Gastbeitrag von Dr. Heinz Gstrein CSI

In der Islamischen Republik Iran sind 54 Anhänger des Bahai-Glaubens wegen „regimefeindlicher Propaganda“ mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft worden. Ihr „Verbrechen“ bestand darin, im Armenviertel von Schiraz an Kinder Nahrung und Medizin verteilt zu haben. Diese Fakten widerlegen nach wenigen Tagen die vom iranischen Altpräsidenten Khatami beim Open Forum Davos aufgestellte Behauptung, dass es in Iran keine Verfolgung oder auch nur Diskriminierung der Bahais gäbe.

Drei der Angeklagten, deren Glaube in der Islamischen Republik Iran verboten ist, wurden am 29. Januar 2008 als „Rädelsführer“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. 51 „Mitläufer“ erhielten ein Jahr bedingt mit der Auflage, sich während dieser Zeit einer Umerziehung durch die „Organisation für Islamische Propaganda“ zu unterziehen. Alle waren im April 2007 verhaftet worden und befanden sich seitdem in Untersuchungshaft.

Wie es in der Urteilsbegründung heißt,

„trieben sich die Angeklagten in den Armenvierteln von Schiraz unter dem Vorwand herum, Kindern im Elend zu helfen.Dabei verkündeten sie den Bahai-Glauben und verteilten religiöse Bücher.“

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist in Iran der „Bahaismus“ strikt verboten. Er war mit dem Ziel einer Reform des Schiitentums von Bahaullah (1817-1892) gegründet worden und verbreitete sich später international mit dem Anspruch einer alle Religionen erfüllenden Neuoffenbarung. Für die schiitischen Muslime gelten die Bahais jedoch als islamische Ketzer, die auch mit Gewalt bekehrt werden dürfen und müssen.

Sogar unter dem Schah waren die Bahais Diskriminierung und sporadischen Verfolgungen ausgesetzt. Ihr amtliches und ausdrückliches Verbot wurde aber erst nach Errichtung der Islamischen Republik 1980 ausgesprochen. Es setzten Verhaftungen und Schauprozesse ein, die mehrmals sogar mit Todesstrafen geendet haben. Nach einer längeren Phase der Beruhigung setzte mit dem scharfmacherischen Präsidenten Ahmadinejad eine neue Pressekampagne gegen die Bahais ein, denen dann die Verhaftungen und jetzt die Urteile von Schiraz gefolgt sind.

Dennoch hat der iranische Altpräsident Mohammed Khatami (1997-2005) bei einer Podiumsdiskussion am Open Forum Davos des SEK behauptet, der islamische Staat sei eine Ideallösung, die Religion, Freiheit des Individuums und Menschenrechte vereine. In der Diskussion direkt auf das Los der iranischen Bahai angesprochen, leugnete er jede Verfolgung oder auch nur Diskriminierung.

Die österreichische Bahai-Gemeinde reagierte. Die Bahai Ottilie Käfer:

„Die österreichische Bahai-Gemeinde ist alarmiert über die Verhaftung von Anhängern der Bahai-Religion im Iran und hat sich um Hilfe für deren Freilassung ans Außenministerium gewandt. In Schiras wurden drei junge iranische Bahai wegen ihres sozialen Engagements zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Die drei Bahai hatten gemeinsam mit rund 50 anderen Personen, darunter auch Moslems, ein von den Behörden gebilligtes soziales Bildungsprojekt für Kinder organisiert. Sie befinden sich in der Haftanstalt des iranischen Geheimdienstes in Schiras. Enge Familienangehörige dürfen die Inhaftierten einmal pro Woche besuchen. Der Besuch dürfe nur drei Minuten dauern, sagte die Bahai-Sprecherin. Die Behörden werfen den drei Bahai vor, dass sie bei diesem Sozialvorhaben indirekt ihren Glauben gelehrt hätten.

Die EU zeigt sich über die Verhaftung der drei Bahai „ernsthaft besorgt“ und hat sich diesbezüglich vor kurzem an Teheran gewandt. Das Außenamt in Washington hat in einer Erklärung die iranische Regierung aufgefordert, alle Personen freizulassen, die ohne fairen Prozess inhaftiert sind, einschließlich der drei Bahai. Amnesty International hat sich ebenfalls der drei in Schiras inhaftierten Bahai angenommen, befürchtet deren Folter und Misshandlung und hat an den Iran für ihre Freilassung appelliert.

Die Bahai, deren Glaube im 19. Jahrhundert von Baha’u’llah (1817-1892) gestiftet wurde, gelten im Iran als „Abtrünnige vom Islam“. Seit der Gründung der Islamischen Republik 1979 werden die Bahai verfolgt. Über 200 Gläubige wurden nach Angaben der österreichischen Bahai-Gemeinde wegen ihrer Religion hingerichtet.“

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27 KOMMENTARE

  1. Zitat:
    „der islamische Staat sei eine Ideallösung, die Religion, Freiheit des Individuums und Menschenrechte vereine“

    Einfach rausschmeissen diesen Lügner, so einfach ist das !

    Soll er in seinem Gottesstaat glücklich werden, aber bitte uns hier mit seinen Lügen verschonen.

    Keine Toleranz der Intoleranz !!!

  2. Der Islam darf selbstverständlich andere zu ihrem Glauben missionieren. Wer allerdings Islamer von einem anderen Glauben überzeugen will, ist ein todeswürdiger Verbrecher.

    Da der Islam das Prinzip gegenseitiger Toleranz nicht anerkennt, sollten wir uns auch endlich dazu entschließen, die Toleranz gegenüber dem Islam aufzugeben. Miteinanderleben kann nur mit gleichen Rechten und gegenseitiger Rücksicht funktionieren. Solange der Islam seine Allmachtphantasien nicht aufgibt, sind andere bescheuert, auf den Islam Rücksicht zu nehemen. Religiöse Toleranz ist beim Islam völlig unangebracht, da der Islam keine Religion ist, sondern eine Eroberungsideologie.

  3. Iran? Na, die wollen doch nur in Ruhe gelassen werden.

    So wie Nordkorea oder die DDR. Und natürlich werden Menschenrechtsverletzungen geleugnet. Kein Staat stellt sich hin und verkündet, dass er die Menschenrechte missachtet. So etwas tun immer nur die Anderen.

    Irritierenderweise ziehen aber immer westliche Politiker durch die fremden Lande und mahnen da irgendetwas an.

    Was soll das eigentlich? Diese dämlich-bescheuerte Schulmeisterei?

    Komischerweise erkennen die Schulmeister nie, wenn unter ihren Augen das Grundgesetz beispielsweise mit Füssen getreten wird und unter dem Deckmantel von Religionsfreiheit Menschen ermordet werden.

    „Heh“, sagt dann der verständnisvolle Politiker, „das ist eben deren Kultur, die haben ein Recht darauf, sich so in unserem Staat zu verhalten.“

    Was die Iraner oder andere islamischen Staaten machen, das ist mir völlig Wurscht, solange sie nicht meine Interessenssphären berühren.

    Und die liegen definitiv nicht im Iran sondern in Deutschland.

    Ausserdem, das Belügen Ungläubiger gehört zu einer der Kriegstaktiken der Allahdisten. Habt Ihr was Anderes erwartet?

    Aber schön, dass noch mal darauf hingewiesen wird. Iss Lamm heisst Lüge. 😉

  4. Ich kenne die Diskussion nicht, aber aus seiner Sicht hat Mohammed Khatami Recht.

    Freiheit ist ein sehr relativer Begriff. Angefangen von der Freiheit, seine ungehorsame Frau zu schlagen bis zur Freiheit den Hidschab zu tragen bis hin zur Freiheit, seine Kinder zur öffentlichen Steinigung mitzunehmen.

    Einen fremden Gott anzubeten hat weniger etwas mit Freiheit, als mit Gotteslästerung zu tun, für die das göttliche Recht über jedem menschlichen Recht steht.

    Was im westlichen Sinne „Freiheit“ ist, kann im „islamischen“ Sinne der „Zwang zu einem gotteslästerlichen Leben“ sein.

    Für einen Mullah ist sicherlich der Iran eines der freiesten Länder dieser Welt. Er kann dort völlig straflos alle Leidenschaften ausleben, die ihn anderswo ins Gefängnis bringen würden. Vom Harem über die minderjährige Ehefrau bis zu den Sklaven im Haushalt.

  5. Nein, Prosemit. Auch Khatami weiß, dass er kein Recht besitzt, irgendeinen Schwulen aufzuhängen, eine Ehebrecherin zu steinigen oder einen Bahai-Missionar ins Gefängnis zu stecken.

    Er weiss das so gut wie jeder Mohammedaner auch. Deshalb fürchtet er die Wahrheit und jede Form der Kritik an der Offenbarungsbehauptung des angeblichen Propheten wie der Teufel das Weihwasser. Genau hier liegt die eigentliche Ursache rechtgeleiteter notorischer Empfindlichkeiten. Weil sie sich der tönernen Füße ihres Korans bewusst sind, weil sie immer und überall ihre kulturelle, zivilisatorische und moralische Drittklassigkeit erleben, weil sie systematisch Respekt, Menschenwürde, Recht und Freiheit verweigern, deshalb klammern sie sich so krampfhaft an einen formalistischen Abklatsch dieser ewigen Werte und lassen jedes Selbstbewusstsein eines freien und selbständigen Menschen so gut wie immer vermissen.

  6. ES gibt einfach mit religiösen Gruppierungen kein wirkliches miteinander zu oft.
    Religion heisst doch im Prinzip in besitz der Wahrheit zu sein – und damit kann es Toleranz nicht ernsthaft geben für andere „Wahrheiten“ – denn diese sind per definitio immer Abirrungen und in letzter Konsequenz schädlich für den diese glaubenenden menschen als auch für seine Mitmenschen dadurch, dass aus diesem Glauben auch Konsequenzen erwachsen (Handlungen bzw. ‚Missionierung‘).
    Bekehrung, auch zwangsbekehrung, bekommt somit den Stellenwert von Hilfeleistung – und helfen bei Kranken, z. b. pychisch Kranken oder Koindern & Unmündigen geschieht auch mit Zwang. Menschen mit dem ‚Falschen‘ Glauben werden darum zu gerne von den Machthabern in einem totalitären Religions-Staat (~ Weltanschauungsstaat) auch *umerzogen* – höchstwahrscheinlich meinen die das wirklich auch noch gut dabei!
    „51 „Mitläufer“ erhielten ein Jahr bedingt mit der Auflage, sich während dieser Zeit einer Umerziehung durch die „Organisation für Islamische Propaganda“ zu unterziehen.“
    –> Konzept: Umerziehung – sowas gab es auch bei den Nazis und den Kommunisten – es ist immer die gleiche Idee dabei – nämlich die zurm wahren ‚Glauben‘ und somit zum Heil bringende (Zwangs-)Hilfe. Nach der Umerziehung wird dann sogar ‚Dankbarkeit‘ erwartet.

    Auf das selbe Prinzip stützt sich aber auch die umgekehrte Herangehendsweise – der Ausschluß des Un-Gläubigen – ob per Gefängnis, Verbannung oder gar seiner Tötung. Auch das ist ene Hilfeleistung, nur diesmal nicht am ‚Un-Gläubigen‘, sondern an der Gemeinschaft, die durch ihn verdorben, verunreinigt, infiziert usw… wird – und zwar im Spannungsbereich von alleiniger physischer Anwesenheit bis hin zu ‚Missionierung‘ seines als Falsch angesehenen Glaubens.
    Der Gedanke dabei wiederum ist der des Hirten, des Wächters über die Gemeinschaft, der das kranke Schaf aus der Herde nimmt und somit die Herde schützt; verhindert, dass die ganze Herde krank werden kann. Beispiele dafür sind die Hexenverfolgung und die Verfolgung der Katharer im Mittelalter, aber auch die Morde an Andersdenkenden bei den Kommunisten und den Nazis gehen zum teil in diese Richtung.
    Hier ist es die Behandlung des sogenannten ‚Rädelsführers‘ – seine Aburteilung zu 4 Jahren Haft. Ihn zu Verurteilen für dieses Tat, die man ihm vorwirft, macht nur dann Sinn, wenn er etwas gemeinschaftschädigendes (aus den Augen der Machthaben) getan hat – nur so ist es ein Verbrechen. Und sein Verbrechen ist das abbringen vom ‚Heil‘ – besser die Kinder verhungern, als das ihre ‚Seele‘ verdorben wird – das dürfte der dahinterstehende Gedanke sein.

  7. #9 Mandy Koslowsky

    „….Nein, Prosemit. Auch Khatami weiß, dass er kein Recht besitzt, irgendeinen Schwulen aufzuhängen, eine Ehebrecherin zu steinigen oder einen Bahai-Missionar ins Gefängnis zu stecken….“

    ach ja?

    Immer wieder fühle ich Befremdung, wenn darauf hingewiesen wird, dass 99% der islamischen Religionsbürokraten und ihr allzeitig agitierbarer Mob einem schrecklichen Mißverständnis bezüglich der Auslegung ihrer Religionsideologie unterliegen.

    Inerhalb ihres Wahngebäudes sind sie im Recht, Khatami und alle anderen.

    Sie dürfen uns belügen, sie dürfen „Ungläubigen“ den Kopf abschneiden, sie dürfen Ungläubige mittels Terror zur Räson bringen und natürlich dürfen sie Schwule und vergewaltigte Frauen aufhängen und steinigen. Das gibt ihre famose Ethik her. Nehm´s zur Kenntnis…

  8. Gipfel der Religionen :

    “ Die Debatte um die Religionsfreiheit ist ein
    heikler Punkt und sehr wichtig für die Zukunft.“
    Erklärung des vatikanischen Berater der Kommision für die Beziehungen mit dem Islam,
    Andrea Pacini.

    “ Als Gläubige stehen wir alle einer gemeinsamen Bedrohung und einer gemeinsamen
    Herausforderung gegenüber, die historisch
    wohl einmalig ist.“
    Scheich Abdul Hakim Murad. der Vorsitzende
    der Muslim Acedemic Trust in Großbritannien
    in einem offenen Brief.
    “ Wir müssen dies als Chance begreifen.“

    Zitat Adam :

    “ Ein Schelm , der dabei Böses denkt.“

    Adam

  9. #9 Mandy Koslowsky (06. Mrz 2008 10:23)

    Nein, Prosemit. Auch Khatami weiß, dass er kein Recht besitzt, irgendeinen Schwulen aufzuhängen, eine Ehebrecherin zu steinigen oder einen Bahai-Missionar ins Gefängnis zu stecken.

    Genau das bezweifle ich. Als (hoffentlich!) gläubiger Muslim – ich gestehe ihm durchaus die Chance zu, ein überzeugter Muslim zu sein und kein gottverdammter Heuchler – MUSS er sich im göttlichen Recht wissen, den Willen Allahs und seines Grossen Pädophilen Propheten zu erfüllen.

    Völlig anders der ebenfalls mögliche Fall, dass er schmieriger Opportunist und Lügner ist. In dem Fall haben Sie Recht.

    Ich glaube aber und das meine ich sehr ernst, dass es mehr zutiefst von ihrer Mission überzeugte Muslims gibt als Christen in den höheren „religiösen Chargen“.

    Auch wenn uns diese Sektenlehre des Karawenräubers völlig absurd und albern erscheint. Es gibt auch eine ganze Reihe sehr vernünftiger Menschen, die beispielsweise an das Buch Mormon und seine Geschichte wortwörtlich glauben. Auch der Elefantengott Ganesha hat seine völlig (auch zu Recht) überzeugten Anhänger.

  10. Sorry Mandy – aber da sitzt du sehr gefährlichem Gedankengut auf in meinen Augen:

    „#9 Mandy Koslowsky (06. Mrz 2008 10:23)

    Nein, Prosemit. Auch Khatami weiß, dass er kein Recht besitzt, irgendeinen Schwulen aufzuhängen, eine Ehebrecherin zu steinigen oder einen Bahai-Missionar ins Gefängnis zu stecken. …“

    Khatami weis nicht – khatamie weis nur, dass wir das, was Richtig ist, nicht als Richtig ansehen – das wir verdorben sind und wie Kinder wiederum zur Wahrheit, zur guten, besseren gesellschaft zurück zu führen sind (die Allah durch Mohammed verkündet hat).

    Wennn ich dich richtig verstanden habe, dann glaubst du, dass der Mensch einen guten Kern hätte. Irgendetwas, was er per natura als Gut erkennt, erfühlt – und von dem man ihn nur durch eine falsche Erziehung, Kultur, Glaube abbringen kann.
    Dem ist aller Wahrscheinlichkeit nicht so – etwas, wie ein natürliches Gute gibt es nicht auf dieser Ebene (= allgemeine Zwischenmenschlichkeit), genauso wenig wie etwas natürlich Böses.
    Gut und Böse wird von uns jeweils erst als solches bestimmt – und zwar innerhalb eines kulturellen Kontextes. Darum können nicht nur solche Ideologien wie der Islam über Tausende von Jahre überleben, sondern sogar erfolgreich sich ausbreiten.
    Islam heisst hier als ein Sozialfaktor (Ist ja wie jede Religion nicht einfach nur ‚Glaube‘): Bestimmung was Gut und Böse ist als Regulativum innerhalb einer Gesellschaft und wie dann jeweils gehandelt werden muss (z. b. in Gesetzesform).
    Die Verfolgung und Diskriminierung von z. b. Homosexuellen erfolgt von der Begründung her ja nicht einfach nur daraus, weil sie schul sind, sondern weil dieses Schwulsein als eine Gefährtung der Gemeinschaft angesehen wird – sei es, dass man Angst hat, dass sie irgendwelche Knaben verführen könnten, sei es, daß man glaubt, sie würden ein verdorbenes Wesen haben nd damit die gemeinschaft ‚verunreinigen‘. In Religiösen Gesellschaften, die wie der Iran, oder aber als Weltanschauung vieler Moslems finden, herrschen semi-mittelalterlichen Denkstrukturen vor, bei denen (geistige) Verunreinigung und Lustrationshandlungen eine rieseige Rolle spielen (Lustrationshandlung = reinigungsrituale , sowas wie: die und die *Sünde* (=Verunreinigung) erfordert diese und jene Buse (soundso viele Gebete oder waschungen usw…)).

  11. Die Reaktionen unserer Staaten sind ja schon lächerlich, und man hätte wirklich Probleme nicht darüber zu lachen, wenn da nicht Menschenleben auf dem Spiel stünden. Aber ganz ehrlich. Die EU zeigt sich „ernsthaft besorgt“? Ja, da wird sich der Iran aber fürchten.

    Seltsam ist auch, dass die EU bei solchen Verfolgungen in anderen Staaten „ernsthaft besorgt“ ist, aber auf eigenem Gebiet werden andere Meinungen auch nicht zugelassen. Was für eine Union der Heuchler.

    #9 Mandy Koslowsky

    ….Nein, Prosemit. Auch Khatami weiß, dass er kein Recht besitzt, irgendeinen Schwulen aufzuhängen, eine Ehebrecherin zu steinigen oder einen Bahai-Missionar ins Gefängnis zu stecken….

    Ganz ehrlich, das glaube ich eben nicht. Khatami ist ein „guter“ Mohammedaner, sonst wäre er doch in diesem Regime niemals Präsident geworden. Ein „guter“ Mohammedaner sieht sich als Herrenmensch. Schwule, Ehebrecherinnen (den Ehebrechern passiert nie etwas, aber zum Ehebruch braucht man zwei Leute), Bahai, etc, handeln ja dem Propheten zuwider, oder sie sind Abtrünnige (die man ja töten darf). Wenn der Iran die Bahai sogar als Ketzer sieht, dann -muss ich annehmen- ist Khatami von seinem Recht, diese zu verfolgen sicherlich überzeugt. Sie sind Abtrünnige, Ketzer. Die Mentalität gab es auch in der katholischen Kirche. Die Päpste wähnten sich sehr wohl im Recht, solche „Ketzer“ zu jagen und zu vernichten. Das ist aber schon etwas länger her, was wieder einmal beweist, dass der Islam sich nicht weiterentwickelt hat.

  12. #16 Zagreus (06. Mrz 2008 10:44)
    Wobei diese ganzen religiösen „Reinheitsgebote“ psychologisch ein Zeichen von Angst sind, die die Religionsstifter ausnutzen. Die Welt könnte einen angreifen und darum muss die Bedrohung durch den Schmutz der Welt in vielfältiger Weise bekämpft werden.

    Das ist nicht nur bei den Islamern so, sondern dieses Angstverhalten ist ähnlich bei Frauen, die ihren Haushalt „superclean“ haben wollen und ihre Wäsche nicht sauber, sondern rein. Aber in religiöser Hinsicht kann man den Leuten diese Angst immer vor Augen führen und sie mit Reinigungsritualen so sehr beschäftigen, dass sie nicht weiter zum Denken kommen. Am besten eignen sich natürlich für diese Angst sexuelle Komponenten. Deshalb ist in Religionen auch die Warnung vor Homosexualität so beliebt.

    Erfahrungstatsache ist allerdings, dass zuviel Sauberkeit das Immunsystem mindert. Sowohl in gesundheitlicher als auch in geistiger Hinsicht.

  13. Nachtrag: Schwule, Ehebrecherinnen, Bahai, sie alle verstossen gegen den heiligen (und perfekten) Koran (und auch gegen muselmanisches Recht). Das alleine gibt jedem Mohammedaner das Recht, diese Gruppen zu jagen. Im Fall einer Ehebrecherin ist die doppelt im Arsch. Gegen den Koran verstossen und dann auch noch weiblich sein.

  14. Bei Kai Borrmann. Das Aqdas. Würzburg 2005 findet sich auf den Seiten 185-191 ein Kapitel über die „Verdammung des Liberalismus“ bei den Bahai. Ihr heiligstes Buch, das sogenannte Kitab al-Aqdas, enthält folgende Offenbarungen ihres Religionsstifters Baha’ullah:

    „So schaut auf die Menschen und die Geringheit ihrer Verstandeskräfte. Sie fordern, was ihnen schadet und lassen beiseite, was ihnen nützt. Ach, sie gehören zu den Verwirrten.“ Vers 122:1

    „Wahrlich, wir sehen, daß ein Teil der Menschen die Freiheit will und sie sich ihrer rühmen. Jene sind in einer offenbaren Unwissenheit.“ Vers 122:2

    „Wahrlich, die Freiheit findet ihren Ausgang in der Betörung, deren Feuer nicht erlischt. So tut euch der Anrechnende, der Wissende kund.“ Vers 123:1

    „So wisse, daß die Aufgangsorte der Freiheit und ihr Erscheinungsort das Tier ist. Und dem Menschen obliegt es, einem Herkommen (einer Sunna) zu folgen, das ihn vor der eigenen Zügellosigkeit schützt, und vor der Schädigung der Arglistigen.“ Vers 123:2

    „Wahrlich, die Freiheit entfernt den Menschen der Sache des Anstandes und des Betragens und macht ihn zu einem Verachteten.“ Vers 123:2

    „Sag: Die Freiheit liegt in der Befolgung meiner Befehle, so ihr zu den Erkennenden gehört.“ Vers 125:1

    „So schaut auf die Schöpfung wie auf die Schafe: Unvermeidlich haben sie einen Hirten, der sie behütet. Wahrlich, dies ist die gewisse Wahrheit.“ Vers 124:1

    ———————————–
    Kurz und gut, für die Bahai liegt die Freiheit „in der Befolgung dessen, was vom Himmel der Offenbarung auf sie herabgesandt worden ist“ (so Vers 125:2)

    Und dazu gehört eben auch die Todesstrafe für Mord und das Kennzeichnen eines Diebes mit einem (Brand)Mal auf der Stirn. Als kurz nach 1871 das Aqdas „offenbart“ wurde, war man eben noch genauso konservativ wie das heutige iranische Regime. Erst, als die Bahai nach 1892 anfingen, in den U.S.A, Frankreich und ab 1905 in Deutschland zu missionieren, wurden diese Aspekte gerne beiseite gelassen. Die englische Gesamtübersetzung des Aqdas ist erst 1992 erschienen, also 100 (!) Jahre nach dem Tode des Religionsstifters.

    Und das hat mit Informationspolitik viel, mit Ehrlichkeit garnichts zu tun.

  15. #18 ilex

    Ja, sehe ich genauso. Zu Empfehlen, wenn auch etwas ‚zu‘ rot und etwas zu ‚psychoanalytisch‘, wäre da bezüglich zumindest Faschisten/Nazis (beim Themenkomplex Angst, Männlichkeit, Frau, Sexualität, Reinheit):

    Klaus Theweleit, Männerphantasien, 2 Bd., Reinbek 1980.

    Das ‚konservative‘ Element von a-modernen Religionsauffassungen (oder/und Gesellschaftsordnungen) ist ja immer die Hinwendung auf ein ‚Paradis‘ – einer zeit, einem Zustand, in dem alles gut war und den es entweder zu erhalten oder wieder zu erreichen gilt. ‚Fortschritt‘. Veränderung, wird dabei immer negativ, nämlich als eben ein Abfall von diesem Idealzustand, betrachtet, außer er ist rückwertsgewand. Viele religionen zeichnen sich dadurch aus auch – bei den abramitischen haben wir zumindest das ursprüngliche Paradis – der Zustand der Reinheit und Vollkommenheit – am Anfang der Menschheit. Diesen wird erstrebt und ist dabei ausgelagert in ein Jenseits (Himmel) bzw. nach einem Jüngsten Gerichts für wen – nun: für die wahren gläubigen, die Reinen, die Rechtschaffenen. Und für diese gibt in manchen religiösen Ausprägungen ebenfalls ‚Idealzustände‘, die zu erstreben sind. Nämlich als die jeweilige angemessene Form der Gemeinschaft der wahren Gläubigen und so auch: wahre lebensweise des wahren gläubigen. Meist ebenfalls ein vergangener zustand, der dafür Vorbildsfunktin einnimmt. Bei vielen christlichen Gemeinschaften ist das der Zustand des ‚Urchristentums‘ bzw. die gemeinschaft der Apostel & Jünger Jesus. Bei den Mohammedanern haben wir da etwas dem entsprechendes. Es ist die Ummah zur Zeit Mohammeds. Und wie das war damals, davon berichtet eben nicht nur der Koran, sondern auch die Hadithen. Und da haben wir auch die beiden hauptquellen für die Scharia, dem islamischen Recht –> Recht konstituiert Gemeinschaft – hier: die gemeinschaft, wie sie einmal war und die wahre gemeinschaft damals auch war. Die Gemeinschaft, die den reinsten Glauben udn somit die größte Hoffnung auf Gottgefälligkeit und Heil beinhaltet. Die größte Hoffnung auf die Erreichung des ursprünglichen Paradises/Himmels.
    Das ist – nur auf die Erde und in eine *erreichbare* ( das ist im Prinzip nichts anderes als die Urgesellschaft, die ‚existierte‘ vor Geld , besitz – also Kapital – aufkamen und die Menschen trennen (Bitte nicht vergessen: K. Marx war am Anfang ein glühender religöser Christ).
    So auch beim Faschismus – die Römerzeit (ursprünglicher Faschismus in Italien).
    Beim Nationalsozialismus ist es ebenfalls ein ursprünglicher Zustand, der partiell erstrebt wird: einmal in der ersten Stufe: die rassenreine Gesellschaft, die vor der verunreinigung mit fremdrassischen Menschen existiert (haben soll) und dann: die rassisch im Blut (!) reine Gesellschaft – das waren die Versuche (z. b. über SS) die Arische (Ursprungs-)Rasse wieder heraus zu züchten. Von dieser gesellschaft erhoffte man sich das Heil, den Heilen Zustand der ‚Völksgemeinschaft‘, in denen jeder seiner natur nach ist – der wahre Krieger als Krieger, der nicht mehr von Bürgertum, welschen Sitten und ‚entarteter‘ verweichlicht und somit an seiner Bestimmung gehindert wird.

    Das gefährliche bei all diesen Weltanschauungen ist dabei, mit welchen Mittel der jeweilige *Urzustand* erreicht werden darf/kann/soll – und bei manchen liegen bestimmte, für uns inakzeptable Mittel nahe. Beim Kommunismus: Sozialismus als die Diktatur des Proletariats / Revolution.
    Beim Faschismus/Nationalsozialismus liegt der Sozialdarwinismus, der „Kampf ums Dasein“, der Weg des „Kriegers“ nahe.
    Beim Islam der des Eroberers, des Kriegers, vor allem in gestalt des Märtyrerkriegers (einfach auf Grund des Vorbildes der Ursprungsgemeinschaft, nämlich Mohammeds als Eroberer, Krieger und zugleich Prophet).
    Auch beim Christentum finden sich solche Züge, dort aber meist ohne direkter NT-Vorbild – wenn, dann oft aus dem AT übernommene. Die idealisierte Urgemeinschaft dort ist Jesus – der ohne Gewalt und Kampf sein leben hingebende am Kreuz. Darum auch die Betonung des Märtyrer-Seins – aber nicht als Krieger, sondern als (Er-)Leidender.

  16. Dazu fiel mir ein heute erschienener Artikel bezüglich der Türkei auf jihadwatch.org ein, indem erwähnt wird, dass wohl im Iran nach der Revolution die Anführer Baha’ischer und jüdischer Gemeinschaften exekutiert wurden.

    Link

    Achtung, PI! 😀

    Der Artikel bietet guten Stoff. Scheinbar soll Mein Kampf kürzlich zugelassen worden sein in der Türkei und es wird über den Wilders-Film gemosert.

    No, I’ll note only the „concern“ of Turkey, a country where Mein Kampf was recently published and became a best-seller, without any Turkish attempt to suppress it

    Und sowas will ich irgendwie nicht in der EU haben. 😛 Wobei des Buch ja auch in anderen EU-Staaten frei verfügbar ist, wenn Wikipedia mich da nicht anlügt.

  17. der islamische Staat sei eine Ideallösung, die Religion, Freiheit des Individuums und Menschenrechte vereine.

    Einer der besten Witze, die ich je gehört habe. Sogar noch besser als „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“.

  18. Dabei muss er sich doch aus theologischer Sicht als Muslim keine Gedanken machen, schliesslich ist Mohammed auch nicht gerade durch Ehrlichkeit aufgefallen. Die Banu Quraisch mussten dies leidvoll erfahren.

    MfG Admin

  19. Wer diesem Muselgesöck auch nur ein Wort glaubt, das aus ihren Lügenmäulern kommt ist selber schuld.

    Deshalb ist jeder Dialog mit ihnen von vornherein sinnlos.

  20. #22 kritischer Blog-Betrachter (06. Mrz 2008 12:04)

    „Mein Kampf“ ist z.B. in Prag (EU-Stadt) ganz einfach zu bekommen. Im übrigen beansprucht der Freistaat Bayern die Veröffentlichungsrechte.

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