ardalan.jpgWenn morgen in Stockholm der Olof-Palme Preis nach Hans Blix und Kofi Annan an eine Person verliehen wird, die ihn tatsächlich verdient hat, wird die Wichtigste fehlen. Die diesjährige Preisträgerin, Frauenrechtlerin und Bloggerin Parvin Ardalan aus dem Iran saß schon im Flieger nach Schweden, als sie von der iranischen Polizei festgenommen wurde.

Es erstaunt immer wieder, wieviel Angst die übelsten Diktaturen vor einzelnen mutigen Individuen haben, die sich entgegen allen Drohungen entschließen, die Wahrheit auszusprechen. Das ist im Steinigerstaat der Mullahs nicht anders als in Deutschland, damals, als die Linkspartei noch einen eigenen Staat hatte.

Die Menschenrechtlerin Parvin Ardalan setzt sich besonders für die Rechte der Frauen ein, die unter dem islamischen Regime, wie überall wo der Islam herrscht, die Unterdrückung durch die grausame Ideologie am härtesten zu spüren bekommen. Mit ihrem Blog Iranian Feminist Tribune erreichte sie täglich bis zu 70.000 Leser. Ende 2005 wurde der Zugang zum Blog für Internetuser aus dem Iran vom Regime blockiert. Zustände, wie sie mancher deutsche Blogwart bereits wieder auch für Deutschland herbei sehnt.

Parvin ließ sich nicht entmutigen und setzte sich weiter für die Menschenrechte und gegen das muslimische Regime ein, was ihr letztes Jahr eine noch nicht rechtskräftige Verurteilung zu einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe einbrachte. Als sie jetzt im Flugzeug nach Schweden saß um den Olof-Palme Preis entgegen zu nehmen, wurde sie aus dem Flugzeug festgenommen und abgeführt. Soweit bekannt ist sie aber nicht in Haft sondern lediglich unter Hausarrest gestellt. Die Preisverleihung wird morgen in Abwesenheit der Preisträgerin stattfinden.

Das Interesse deutscher Qualitätsjournalisten am Schicksal der Menschenrechtlerin ist zur Stunde noch bescheiden. Bisher berichten lediglich der Spiegel, die Frankfurter Rundschau und der Reutlinger Generalanzeiger über den Fall. In Österreich berichtet die Frauenrechtszeitung Die Standard.

» Email an die iranische Botschaft in Deutschland

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13 KOMMENTARE

  1. Da kann man nur hoffen, daß die entrechteten Frauen im Iran von diesem unerhörten Vorgang Kenntnis erhalten und sich geschlossen gegen diese frauen- und menschenverachtenden Mullahs zur Wehr setzen.

    Ansätze hatte es doch kürzlich schon gegeben.

  2. Es wird noch so weit kommen das die Frauen den Spieß umdrehn… aber dann haben wir hier ganz großes Kino… weil es dann überall abgehn wird….

    Ich hoffe die kommt da heile raus… und macht weiter…

  3. Sollte die Preisverleihung ohne sie stattfinden, so erwarte ich vom Veranstalter/Initiator, dass er den Anwesenden und Medien den Grund für die Nichtanwesenheit wahrheitsgemäss erläutert.

  4. Es erstaunt immer wieder, wieviel Angst die übelsten Diktaturen vor einzelnen mutigen Individuen haben, die sich entgegen allen Drohungen entschließen, die Wahrheit auszusprechen.

    Hmmm, ich darf meine eigene Meinung äussern. Ich glaube nicht, dass Angst ein Motiv der Mullahkratie ist. Die Mullahs haben keine Angst. Vor wem auch? Sie wissen sich im Recht ihres Verständnisses von Quran und Sunnah. Sie sind die, denen der Prophet zugesagt hat, dass sie als erster das Paradies betreten und dass er jedem von ihnen ein Schloss aus Gold und Silber errichtet hat.

    Nein, die Mullahs im Iran haben keine Angst vor einer Bloggerin. Sie sind die Katze, die mit der Maus spielt – wenn es nötig ist, wird der Kopf schnell abgebissen. Wem sollten sie Rechenschaft ablegen. Wer sollte über sie, die nur Allahs Willen befolgen, urteilen?

    Die Mullahs gewähren die notwendigen Freiheiten oder verweigern sie. Es ist ein Spiel der Macht, das die Mullahs lieben – deswegen sind sie Mullahs geworden. Schach mit lebenden Menschen. Das kann süchtig machen.

    Nochmals, nein, ich sehe keine Angst bei den Mullahs. Sie sind irgendwo beim 12. Zug und wissen nicht, ob der Springer auf D6 soll oder nicht.

  5. Wenigstens wurde dies in allen großen Medien öffentlich gemacht… *hüstel* -.-!

  6. In Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ war es auch die Stimme eines einzelnen Kindes, die das Verblödungssystem aufdeckte und beendete. Deshalb sind auch einzelne Mutige, wie
    Parvin Ardalan diesen Systemen ein unangenehmer Dorn im Auge.

    sapere aude

  7. Wie soll man mit dem iranischen Führern umgehen? Kann man sie mit den Nazis vergleichen? Mit Hitler, Göbels, Himmler …
    Sind sie nicht schlimmer als die Nazis?
    Wollen sie mit ihrer Judenhetze die Muslime in einen grossen Krieg führen?
    Die iranischen Mullahs, Ahmedinschad und seine Mörder terrorisieren doch nur.

    Sollte man nicht wenigstens die ausweisen, welche in Deutschland für den Islam iranischer Ausrichtung werben? Sie unterstützen immerhin Terroristen und geben alles um Stimmung gegen Israel, USA und die ganze westlichen Welt machen.

    Ich frage mich sowieso warum normale Arbeitgeber solche Leute beschäftigen.
    Damit die unserem Land schaden?

  8. Übrigens: der iranische Aussenminister fordert jetzt Europa auf, gegen Islamkritiker vorzugehen:

    Sobald er und seine Mohammedaner-Clique sich den Islam dahin stecken, wo die Sonne nicht scheint, höre ich mit meiner Islam-Kritik auf. Fairer kann ein Angebot nicht sein.

    Was im Iran mit den Menschen gemacht wird, ist die allergrößte Schweinerei.

    „Islam heisst Frieden“ bedeutet, im Islam werden alle umgebracht, die nicht so leben wollen wie die herrschende Islamer-Klasse es sich vorstellt.

    Wir (Westler) müssen aufhören uns etwas vorzumachen…sagt schon Abu Bakar Bashir, seines Zeichens Terrorist von Allahs Gnaden.

    “Sie müssen aufhören den Islam zu bekämpfen, aber das ist unmöglich, weil es “sunnatullah” (Vorbestimmung) ist, wie Allah es im Koran gesagt hat. Sie werden immer Feinde sein. Aber sie werden verlieren. Ich sage dies nicht, weil ich fähig wäre, die Zukunft vorherzusagen, aber sie werden verlieren und der Islam wird siegen. Das war es, was der Prophet Mohammed gesagt hat. Der Islam muss gewinnen und der Westen wird zerstört werden. Wir müssen sie nicht zu Feinden machen, wenn sie dem Islam erlauben weiter zu wachsen, so dass sie vielleicht einwilligen unter [der Herrschaft] des Islams zu sein. Wenn sie es ablehnen unter [der Herrschaft] des Islams zu sein, wird es das Chaos geben. Punkt. Wenn sie Frieden wollen, müssen sie einwilligen unter der Herrschaft des Islam zu leben.”

    http://jamestown.org/terrorism/news/article.php?articleid=2369782

  9. Als sie jetzt im Flugzeug nach Schweden saß um den Olof-Palme Preis entgegen zu nehmen, wurde sie aus dem Flugzeug festgenommen und abgeführt.

    Die haben also fliegende Teppiche? 😛
    Aber schon äh, wie soll ich sagen. Die hat wohl einen Nerv getroffen. Wer weiß, vielleicht bekommen wir ja das Manuskript ihrer Dankesrede zu sehen oder so.

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