Ein bedauerliches Unglück ereignete sich an diesem speziellen Anlass, das dann viele Beschwerden nach sich zog. Als der Sprecher von vielen Personen und auch von den Organisatoren – die nicht verantwortlich sind für das, was geschehen ist, und ihr aufrichtiges Bedauern äußerten – um seinen vollständigen Text gebeten wurde, war er der Ansicht, dass es angebracht wäre, eine sachliche Erklärung abzugeben, die es den Lesern ermöglichen soll zu verstehen, was sich wirklich kurz vor dem Abschluss dieses besonderen Kongresses, an dem über 1000 Personen teilgenommen haben, zugetragen hat.

Vortrag von David G. Littman (Bild) gehalten am 3. Internationalen Weltkirchen-Kongress in Augsburg in der Kongresshalle, Sonntag 13. April 2008 (Originaltext in Englisch).

Um eine Wiedergabe des Vortrags bieten zu können, wurde die offizielle Video-Aufzeichnung verwendet, in der auch auch der Applaus des Publikums und die zwei Unterbrechungen durch die Moderatorin festgehalten sind sowie kurze Kommentare. Siehe auch Fußnote (*).

Unsere PI-Videoaufzeichnung sehen Sie hier:

[Die Passagen, die tatsächlich gehalten werden konnten, sind fett gedruckt. Diejenigen, die in Folge der Unterbrechungen nicht ausgesprochen werden konnten – offensichtlich gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit des Publikums – sind in Normalschrift. Passagen in eckigen Klammern sind solche, die der Sprecher bewusst nicht gesagt, sondern für die Dokumentation und eventuelle Veröffentlichung in seinem Text eingefügt hat. Die Rede wurde einen Tag zuvor vorbereitet und hält sich an die ein Text, den der Redner am 13. März 2008 an der Europa-Universität in Rom gehalten hat: (unter dem Titel: „Auswirkungen der auf die Scharia basierten Menschenrechte in den Vereinten Nationen“ in einer Konferenz über Identitätskrise: Kann die europäische Zivilisation überleben); und für die World Association for Education (Weltweite Vereinigung für Bildung) an der siebten Tagung des UN-Menschenrechtskommissionsrats im Palais des Nations in Genf am 26. März 2008.]

* * * * *

Die Übereinkunft der Vereinten Nationen gegen die Menschenrechte ist mein Thema heute.

„Wird 2008 das Jahr werden, in dem die Vereinten Nationen den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte feiern und gleichzeitig ihre eigenen Prinzipien zerstören? Es besteht in der Tat Anlass zu großer Sorge, weil die Institution in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen ist; wir sie zu einer Karikatur ihrer selbst?“

Ich zitiere aus einer Erklärung der in Paris ansässigen LICRA, der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus, die von Tausenden [darunter vielen namhaften Persönlichkeiten wie wie dem Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel] unterschrieben wurde und die im letzten Monat in der Weltpresse erscheinen ist: in Le Monde [ Paris], Le Temps [Genf], und anderswo.
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[Allgemeiner Applaus vom etwa 700 Personen zählenden Publikum in der Kongresshalle]
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Lassen Sie mich zwei aktuelle Beispiele von beschämenden Versuchen, die Freiheit der Meinungsäußerung mit lächerlichen Anfragen zu ersticken. Sie stammen von der 7. Tagung des UN-Menschenrechtsrats in Genf – und das ist in Europa – im letzten Monat.

Am 25. März gab es 20 Interventionen durch die chinesischen Delegierte, die darauf abzielten, jegliche Kritik zu Tibet durch die westlichen Staaten und NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen) zu unterbrechen. Diese Farce wurde von den üblichen diktatorischen Regimes im Rat gedeckt, darunter Pakistan, das im Namen von 57 muslimischen Ländern sprach, aller Mitglieder der OIC – der Organisation der Islamischen Konferenz.

Am nächsten Morgen sprach ich im Namen der World Association for Education unter Punkt 9 über Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Formen der Intoleranz. Es gab fünf Versuche meine drei Minuten NGO-Erklärung zu stoppen: drei von Ägypten, einen vom palästinensischen Delegieren, und einen vom Iran – der sich darüber beschwerte, ich würde mich „auf den Islam und einige islamische Länder konzentrieren und diese beleidigen.“ Erlauben Sie mir diese eröffnenden Bemerkungen, die ich am 26. März gemacht habe vorzulesen, die als so beleidigend empfunden wurden:

Mit Bezug auf den Bericht [A/HRC/7/19] des Sonderberichterstatters für Rassismus, Doudou Diène, und seiner Kommentare zur Diffamierung von Religionen, weisen wir darauf hin, dass er wieder einmal versäumt hat, die größte aller Religions-Verleumdungen zu erwähnen – wenn Kapitel und Verse heiliger Schriften herzitiert werden, um Mordaufrufe im Namen Gottes oder Allahs zu rechtfertigen. Am 9. August 2007 haben wir eine Eingabe an den UN-Generalsekretär und den Hochkommissar gemacht und später an den Rat [in einer gemeinsamen schriftlichen Erklärung auf der 6. Tagung, A/HRC/6/NGO/5: Aufruf, das Töten im Namen Gottes zu verurteilen. Wir kamen darin zum Schluss: „Angesichts dieses Kults von Hass, Tod und Zerstörung gegen die „Anderen „, bitten wir Sie]: “alle Mordaufrufe im Namen Gottes oder der Religion – egal welcher Religion – zu verurteilen.”

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[Anhaltender Beifall, der nach der Übersetzung ins Deutsche eher noch lauter wurde]
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Dieses Tabu-Thema wird innerhalb des Systems der Vereinten Nationen konsequent ignoriert, trotz der Tatsache, dass eine Politik des Schweigens seitens der internationalen Gemeinschaft, der muslimischen geistlichen und weltlichen Führer, der OIC und der Arabischen Liga, gleichbedeutend mit der Duldung dieses großen Übels ist. Aufrufe, im Namen Allahs zu töten, sollten von hochrangigen muslimischen Theologen als “Verunglimpfung des Islam” unmissverständlich verurteilt werden.

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[Mehr anhaltender Beifall, der noch lauter und länger wurde nach der deutschen Übersetzung]
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Doch diese Anrufe wurden gerechtfertigt von Al-Azhar Groß-Scheich Mohammed Sayyed Tantawi, Scheich Yusuf al-Qaradhawi und vielen anderen, unter ihnen Osama bin Laden. Der Sonderberichterstatter macht keinen klaren Hinweis auf diese globale Seuche unserer Zeit, [anderes als bei einer Seitenbemerkung über: “die stereotype Assoziation des Islam mit Gewalt und Terrorismus – eine Assoziation, die durch die intellektuellen Konstrukte gestärkt wird, die von der politischen Rhetorik benutzt und in den Medien übertrieben werden… “(§ 57)]

Ich habe auch darauf hingewiesen, dass sich „der Sonderberichterstatter auf “das Niederschreiben und Lehren von Geschichte” [Zusammenfassung, S. 2]: “Die Bedeutung der multikulturellen Bildungsförderung in Schulen, in den Medien und zuhause” bezieht. Doch Judeophobie / Antisemitismus sind heute – unter dem Deckmantel des “Anti-Zionismus” – allgemein als endemisch innerhalb der muslimischen Welt anerkannt. Sie werden genährt durch eine allgemeine Kultur des Hasses und greifen langsam auf Europa über – auch darüber hinaus. Natürlich glauben viele der Staaten [die 47 OIC-Länder], die seit 1999 die Resolution zur Bekämpfung der Diffamierung von Religionen – die auf der Generalversammlung vom 18. Dezember 2007 beschlossen wurde – unterstützt haben, das betreffe sie nicht!“

[Ein anerkannter Rassismus-Experte, der Forschungsdirektor am CNRS in Paris, Pierre-André Taguieff, hat all dies ausführlich in zwei kürzlich erschienenen Büchern beschrieben – La Nouvelle Judéophobia (Paris, 2002) und das 1000-seitige Prêcheurs de haine: Traversée de la judéophobie Planétaire (Paris, 2004)].

Im Jahr 2005 haben wir in drei NGOs schriftliche Erklärungen an die vereinten Nationen analysiert, was Schulkindern in Ägypten und Saudi-Arabien gelehrt wird. Der gleiche Hass wird auch in den palästinensischen, syrischen und iranischen Schulen und anderswo den Kindern beigebracht.

[E/CN.4/Sub.2/2005/NGO/2: Die Kultur von “Jihad und Martyrium” in ägyptischen Schulbüchern; E/CN.4/Sub.2/2005/NGO/3: Die Kultur des Hasses In der saudi-arabischen Lehrbüchern sowie zunehmende arabische Reaktionen und E/CN.4/Sub.2/NGO/4; auch eine arabische Kritik an muslimischen extremistische Aktivitäten im Westen: “Eine Kultur basierend auf Hass ‘Jihad und Martyrium’: saudische und ägyptische Schulbücher heute” , Midstream, März-April 2005. In seinem Fazit: “empfiehlt der Sonderberichterstatter dem Rat, die Aufmerksamkeit der Mitgliedstaaten auf die Bedeutung der Entwicklung einer geistigen Front gegen Rassismus zu setzen und damit die Ideen, Konzepte und Bilder, die zu Rassismus, Rassendiskriminierung und Fremdenfeindlichkeit animieren oder derartiges legitimieren – durch Bildung, wissenschaftliche Forschung und Informationen – zu bekämpfen.” Dieser Appell sollte hier vom Rat beachtet werden.]

Nichts über diese ungeheuerliche Judeophobie [die Kindern in der arabisch-muslimischen Welt gelehrt wird gelehrt, insbesondere darüber, was zu einem künftigen palästinensischen Staat gehört] wurde abgedeckt in den Berichten des Sonderberichterstatters, auch nicht durch eins der UN-Gremien oder die UNESCO. Dennoch ist der Nachweis dieser endemischen Hass-Schürerei leicht verfügbar in Originaltexten und Übersetzungen von Webseiten wie MEMRI [Middle East Media Research Institute], PMW [Palestinian Media Watch] und CMIP [Center for Monitoring the Impact of Peace].

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Der Redner wurde an dieser Stelle durch die Moderatorin unterbrochen, die unter anderem erklärte:
„Es tut mir leid zu unterbrechen, aber wir müssen bald schließen.“ (Englisch & Deutsch). Er antwortete, er könne nicht einfach dort aufhören. Dieser „Schnitt“ geschah genau hier, nur zwölfeinhalb Minuten nachdem er begonnen hatte, obwohl die Moderatorin am Vorabend informiert worden war, dass zehn Minuten für seinen Texte in Englisch vereinbart wurden und noch einmal so viel oder mehr für die deutsche Übersetzung. Er las daher seinen Text ungestoppt weiter.
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Ich schloss mit einem einfachen Appell: „Ist der Menschenrechtsrat nun bereit Mordaufrufe im Namen Gottes und die Verkündigung und Lehre des Hasses zu verurteilen, oder wird er über solche wichtigen Fragen für die Menschheit schweigen?“

Unnötig zu erwähnen, dass der Rat schwieg, wie bei so vielen Gelegenheiten, wie etwa zum Völkermord im Süd-Sudan gegen Christen und Naturreligionen – wo Christian Solidarity International über 80000 Sklaven befreit hat – und während der letzten vier Jahre in Darfur, worüber ich regelmäßig für CSI und anderen NGOs gesprochen habe. Selbst jetzt, da ich zu Ihnen spreche, werden afrikanische Moslems getötet und ethnisch aus ihrer Heimat – Darfur – gesäubert in einem Völkermord durch das arabisch-islamistische Regime der NIF in Khartum.

Vor vier Monaten, am 10. Dezember 2007 – „Tag der Menschenrechte“ – sprach Pakistans Botschafter Massud Khan zur UN-Menschenrechtskommission in Genf im Namen der 57 Länder der Organisation der Islamischen Konferenz. Während wir mit Stolz von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 sprechen und den positiven Beitrag seitens vieler muslimischen Länder zu ihrer Gründung, erklärte er, dass die Erklärung von Kairo von 1990 [über die Menschenrechte im Islam]: „keine Alternative ist, welche die Weltanschauung über die Menschenrechte konkurriert. Sie ergänzt die Allgemeine Erklärung, da sie sich an die religiösen und kulturellen Besonderheiten der muslimischen Länder richtet“.

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Hier wird der Sprecher erneut von der Moderatorin unterbrochen, trotz Aufforderungen aus dem Publikum, die darum baten, man möge ihn fortfahren lassen. Viel Beifall.
Dieser zweite Aufruf aufzuhören kam nach vier Minuten (Gesamtzeit: 16 ½ Minuten, mit zwei Minuten für Unterbrechungen). Die Moderatorin erklärte, sie habe ihr Uhr sorgfältig beobachtet, aber die Redner betonte, er möchte seine zugestandenen zehn Minuten gewährt bekommen – wie bei den Vereinten Nationen. Da dies nicht akzeptiert wurde – trotz einer lebhaften Beschwerde von einem Mann der sogar auf das Podium stieg – war er gezwungen zu schließen. (Fett unten).
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Doch die Erklärung von Kairo kann auf keine Art und Weise als Ergänzung zur Allgemeinen Erklärung gelten, da sie sich gar nicht auf deise bezieht – während ihr Artikel 24 und 25 ausdrücklich das Gegenteil festlegen:
„Alle die Rechte und Freiheiten, die in dieser Erklärung festgelegt werden, sind Inhalte der islamischen Scharia“ und „Die islamische Scharia ist die einzige Referenzquelle für die Erläuterung oder Klärung zu jedem Artikel dieser Erklärung.“ Viele Klauseln in dieser islamischen Erklärung beschränken die gewährten Rechte der Allgemeinen Erklärung, mit Verweisen auf die Scharia, vor allem in den Artikeln 2, 7, 12, 16, 19, 22, 23.

Wie allgemein bekannt ist, wird nach Scharia-Gesetz muslimischen Frauen und Nicht-Muslimen keine Gleichbehandlung mit den muslimischen Männern zugestanden. Die DScharia erkennt demnach das Recht auf Gleichbehandlung, das im Rahmen der Allgemeinen Erklärung der internationalen Übereinkünfte garantiert wird, nicht an und bestreitet damit den vollen Genuss ihrer Menschenrechte für die Menschen, die in Staaten leben, die dem Scharia-Gesetz folgen. Durch die Beschränkung auf die durch die Scharia erlaubten Rechte, untergräbt die Erklärung von Kairo die Allgemeine Erklärung – eher als sie zu ergänzen – viele der Rechte, die sie garantieren soll.

Wenn es um die Freiheit der Meinungsäußerung geht, macht die Erklärung von Kairo diese Freiheit zur Sache der Scharia. Gemäß Artikel 22, kann eine Person nur ihre Meinung in einer Art und Weise ausdrücken, „die nicht im Widerspruch zu den Prinzipien der Scharia ist“, und die Freiheit der Meinungsäußerung dürfe nicht dazu verwendet werden, den „Glauben zu schwächen“. Eine Resolution zur „Bekämpfung der Diffamierung von Religionen“ wurde auf der Generalversammlung am 18. Dezember mit 108 zu 51 Stimmen bei 25 Enthaltungen angenommen. Ähnliche Resolutionen wurden seit 1999 bei der Kommission zum Schutz der Menschenrechte und durch den neuen Menschenrechtsrat automatisch verabschiedet, aber das war das erste Mal, dass eine solche Resolution von der UN-Generalversammlung angenommen wurde. Die Resolution äußert erneut „ihre tiefe Besorgnis über die negative Stereotypisierung der Religionen und Erscheinungsformen von Intoleranz und Diskriminierung in Fragen der Religion oder Weltanschauung“. Aber die einzige namentlich erwähnte Religion ist der Islam. In der Resolution wird betont, dass zwar jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung habe, diese jedoch mit Verantwortung wahrgenommen werden soll – und daher beschränkt werden kann, unter anderem „zur Achtung der Religionen und Weltanschauungen“.

Die Auswirkungen all dieser UN-Resolutionen gegen die Freiheit, religiöse Gesetze und Praktiken zu kritisieren liegen auf der Hand. Bewaffnet mit UN-Zulassung für ihr Handeln, können Staaten nun Gesetze gegen jede Art von Respektlosigkeit gegenüber Religion erlassen – aber sie können sich auch dafür entscheiden, diese „Respektlosigkeit“ zu definieren. Islamische Staaten sehen die Menschenrechte ausschließlich in islamischen Begriffen, und durch die schiere Gewichtung von Zahlen oder von Öl wird diese Ansicht beherrschend innerhalb des Systems, aber es gibt Anzeichen von Widerstand. Am gleichen Anlass am 10. Dezember 2007, vor vier Monaten, äußerte der deutsche Botschafter Gunter Nooke sein Bedauern zur:
„Tendenz in einigen Teilen der internationalen Gemeinschaft zur Zurückdrängung des Grundsatzes der Universalität, um den Genuss der Grundrechte abhängig von Faktoren wie Tradition, Kultur, der Religion oder der Entwicklungsstufe abhängig zu machen.“

Dennoch ist es ein Zeichen der Zeit, dass die OIC-Spielregeln langsam akzeptiert werden. Die Auswirkungen auf die Universalität der Menschenrechte sind bedrohlich. Die OIC versucht, die Religionsfreiheit durch die konsequente Förderung der Scharia-basierten Erklärung von Kairo, aber auch durch die Ablehnung von Formulierungen in der Resolution des Rates über die Beseitigung von Diskriminierungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung, die es Einzelpersonen, einschließlich der Muslime, erlauben würde, ihre Religion zu wechseln, einzuschränken.

Die kriechende Dhimmitüde im Rat und anderen UN-Gremien sollten entlarvt werden für das, was sie ist. Beide, Staaten und Menschenrechtsaktivisten in der ganzen Welt sollten wachsam bleiben und sich aktiv jedem Versuch der OIC widersetzen, der Erklärung von Kairo oder einer künftigen Islamischen Charta den gleichen Status zu geben, wie den Menschenrechten zu, die seit 1948 in der Allgemeinen Erklärung bewahrt sind.

* * * * * * * * * *

Ich schließe mit einem Zitat des bekannten jüdisch-geborenen Philosophen, Sir Karl Popper [am besten bekannt für seine Philosophie des kritischen Rationalismus und seine Betrachtung über die Art und Weise, wie wir durch das Begehen und Berichtigen von Fehlern lernen]. In seiner Analyse von Platons Kritik an der Demokratie bezieht er sich auf ein sogenanntes „Paradoxon der Freiheit“ und „ein Paradoxon der Toleranz“. Seine Worte sollen heute an der Kirche in Not-Konferenz in Augsburg meine Schlussworte sein:

„Unbegrenzte Toleranz muss zum Verschwinden der Toleranz führen. Wenn wir unbegrenzte Toleranz auch an diejenigen, die intolerant sind ausüben, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaft gegen die Angriffe der Intoleranten zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet und die Toleranz mit ihnen … Wir sollten uns daher im Namen der Toleranz das Recht vorbehalten, die Intoleranten nicht zu tolerieren. Wir sollten verlangen, dass jede Bewegung, die Intoleranz predigt, sich selbst außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten die Anstiftung zur Intoleranz und zu Verfolgung als Straftat betrachten, auf die gleiche Art und Weise, wie wir Anstiftung zum Mord oder zu einer Entführung oder zur Wiederbelebung des Sklavenhandels als Straftat betrachten sollten.“

Lassen Sie uns über die Worte von Sir Karl Popper meditieren – JETZT, bevor es zu spät ist! Und ich bedauere, dass ich nicht in der Lage war, Ihnen die Gründe – die sehr tief greifenden Gründe – für diese Schlussfolgerung zu erklären.
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[Anhaltender, lebhafter Beifall der die Zustimmung des Publikums zum Ausdruck bringt & und den Dissens mit der Unterbrechung des Sprechers]
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Der gesamte Text hätte (+ Deutsch Übersetzung) wie vereinbart innerhalb von 21 Minuten abgeschlossen werden können.

(*) Ich glaube, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, genau zu erfahren, was sich zugetragen hat – und nicht sich allein auf Hörensagen verlassen zu müssen – und daher stelle ich die erforderlichen ‚Fakten‘ bereit, die durch niemanden angefochten werden können, der dabei war.

Am Freitagabend sagte mir einer der Organisatoren, es hätte drei Absagen von den sieben Referenten für das erste Panel am Sonntagmorgen (9.00-10.15 Uhr) über Europa gegeben. Ich bot an, einen Text mit Bezug auf die UN-Menschenrechtskommission in Genf vorzubereiten. Dies wurde akzeptiert und mir wurde gesagt, ich solle in einem Rahmen von Minuten bleiben (plus nachfolgender deutscher Übersetzung). Danach wurden noch zwei andere Personen zusätzlich eingeladen, womit sich die Gesamtzahl auf sechs erhöhte. Die freundliche Moderatorin wurde von mir am Vorabend im Detail informiert, dass ich mir viel Zeit zur Vorbereitung meines Textes genommen hatte und die zehn Minuten, die für meine englische Präsentation vorgesehen waren, brauchen würde, wie gegenseitig vereinbart (mit nachfolgender deutscher Übersetzung). Ich teilte ihr mit, dass viele Panels zu spät begonnen hatten und die meisten zu spät aufhörten – manche über eine halbe Stunde und mehr – aber sie äußerte den Wunsch, rechtzeitig zu beginnen und um 10.15 Uhr zu enden. Im Wissen, dass dies unmöglich sein würde, bat ich sie nicht, um mich als letzten Redner zu Wort kommen zu lassen.

Wie üblich begann das Panel ein wenig zu spät und die Moderatorin stellte bis 9.13 Uhr die Redner vor. Der erste und zweite Redner sprachen etwa neun und zehn Minuten lang. Dann sprach russischer Delegierter und wurde Absatz für Absatz ins Deutsche übersetzt (insgesamt 15 Minuten). Ich erhielt dann das Wort um etwa 9.48 Uhr und wurde das erste Mal durch die Moderatorin um etwa 10.00 Uhr unterbrochen, und ein zweites Mal um 10.04 Uhr. Der Abschluss war um 10:06 Uhr – nach insgesamt 19 Minuten – von der zwei an die Unterbrechungen und meine Antworten darauf wegfielen. Die beiden letzten geistlichen Sprecher fassten sich sehr kurz und das Ganze endete fast in der Zeit ohne irgendwelche Fragen und Antworten. Wie üblich begann das letzte Panel des Kongresses – mit Bischöfen und Klerikern – zu spät nach 10.45 Uhr – mehr als eine Viertelstunde später als geplant. Alle warteten geduldig fast eine halbe Stunde lang, wobei mehr als 20 Personen kamen auf das Podium kamen, um mit mir zu reden. Es wäre kein Problem gewesen, wenn das erste Panel um 10.30 Uhr statt genau um 10.15 geendet hätte.

Obwohl die beiden Unterbrechungen bei wichtigen Passagen in meiner Rede aufgetreten sind, glaube ich nicht, dass es sich um Vorsatz handelte – wie bereits öffentlich vorgeschlagen wurde – sondern eher um einen unglücklichen Zufall, und dass der Grund dafür der Wunsch der Moderatorin war rechtzeitig zu enden.

Ursprünglich war ich gebeten worden, meine Erklärung in Englisch zu lesen, gefolgt von der Übersetzung. Allerdings erklärte mir die effiziente Übersetzerin unmittelbar bevor ich an der Reihe war zu sprechen, es wäre leichter für sie und für das Publikum, wenn die deutsche Übersetzung Absatz für Absatz mitlaufen würde. Indem ich ihren Vorschlag aus Höflichkeit akzeptierte, habe ich einen Fehler gemacht, da die Moderatorin meine zehn minütige Rede sonst weder hätte unterbrechen können, noch die Übersetzung ins Deutsche abschneiden – insgesamt 21 Minuten.

Die Organisatoren bedauern diesen ungewöhnlichen Zwischenfall aufrichtig, der allgemeine Bestürzung gegen Ende des Kongresses hervorgerufen hat, vor allem, da ich der einzige Redner (in den zwanzig Panels) war, der abrupt unterbrochen wurde, während viele unterschiedliche Redner und andere, ihre festgelegte Zeit überschritten hatten ohne jegliche Reaktion der verschiedenen Moderatoren.
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David G. Littman ist Historiker. Er veröffentlichte Arab Theologians under Jews and Israel im Jahr 1971 (Genf, Editions de l’Avenir) unter der Pseudonym: DF Green (mit Yehoshafat Harkabi). Er veröffentlichte mehrere Artikel über Juden und Christen (dhimmis) unter dem Islam, vor allem in den 1970er und 1980er Jahren. Seit 1986 ist er ein Verteidiger der Menschenrechte für mehrere NGOs bei den Vereinten Nationen in Genf, seit zehn Jahren Vertreter des Vereins für Welt-Bildung und seit 2001 Vertreter der Welt-Union für progressives Judentum (WUPJ), für die er von 1986-1991 der Hauptvertreter war. Fast 100 seiner früheren mündlichen und schriftlichen Erklärungen an die Kommission und Subkommission der Menschenrechte wurden publiziert als “Human Rights and Human Wrongs at the United Nation” („Menschenrechte und menschliche Fehler in den Vereinten Nationen“) (WUPJ, 1986-1991, N ° 1 bis N ° 11). Er bearbeitete Artikel über vergleichende und aktuelle Themen zu den Menschenrechten, die mit neueren mündlichen und schriftlichen NGO-Erklärungen veröffentlicht wurden in “Human Rights and Human Wrongs at the United Nations”, Teil 5 (S. 305-472), herausgegeben von Robert Spencer, The Myth of Islamic Tolerance: How Islamic Law Treats Non-Muslims (New York: Prometheus Books, 2005, p.593).

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21 KOMMENTARE

  1. Off-Topic:

    Bezeichnendes Beispiel für die Musel-Logik:

    Die Türkei ist und bleibt das einzige nichtchristlich-europäische Land, das nicht kolonialisiert wurde. Im Gegenteil, 1683 wäre Wien und damit Europa fast befreit worden…

    http://www.politikcity.de/forum/showthread.php?p=487305#post487305

    Ist aber aus Mohammedaner-Sicht ja nur konsequent. Unter dem Islam lebt man im „Haus des Friedens“. Wo der Islam nicht herrscht ist das „Haus des Krieges“. Völlig unverständlich, daß sich die vereinigten europäischen Streitkräfte vor Wien so sehr gegen ihre „Befreiung“ gewehrt haben… .

    Erschreckend ist, daß solche Musel-Faschisten mitten unter uns leben und, wie der Zitierte, gar keinen Hehl daraus machen sukzessive auf allen Ebenen daran zu arbeiten unsere Werte und Gesellschaftsordnung zu untergraben.

  2. Wenn die Islamer-Staaten die Scharia höher stellen als die UNO-Menschenrechte, dann gibt es nur eine Konsequenz = raus mit ihnen! Sogar Diktaturen wie China akzeptieren diese Rechte, wenn auch nur pro forma, aber zumindest das.

  3. Moslems terrorisieren das ganze Mittelmeer und Europa seit Jahrhunderten.

    Moslems brauchen die Faust, keinen Dialüg.

  4. sorry, daß ich damit hier rein platze.

    auf Phoenex lauft gerade : „Allahs junge Stategen“

  5. #2 M.Voltaire (23. Apr 2008 21:35)

    Der Zitierte ist im übrigen ein führendes Mitglieder der “DEUTSCHEN MIGRANTEN PARTEI” (DMP)in Köln:

    http://www.diemigranten.de/pageID_5422618.html

    Kennt die jemand?

    Hier das Impressum dieser Partei:

    DMP – Deutsche Migranten Partei
    Gemäß § 28 BDSG widersprechen wir jeder kommerziellen Verwendung und Weitergabe unserer Daten.

    Verantwortungsbereich:

    Das Impressum gilt nur für die Internetpräsenzen unter den Adressen:

    http://www.diemigranten.de bzw. http://www.die-migranten.de

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    DMP = Deutsche Moslem (Migranten) Partei

    Passt!

  6. Wenn die Mohammedaner alle, und werden sie gewiss, eine derartige „“Partei““ wählen, haben Sie mit ca 3 – 5 Millionen Stimmen zu rechnen. Mehr als die GrünInnen bei der letzten Bundestagswahl erhielten.

    Oh ha, dann hat Frau Mürkül aber auf das falsche Pferd gesetzt mit der Deutsch-Türkischen Union.

    http://www.dtf-online.de/paradigmen.htm

    oder hier:

    http://bp0.blogger.com/_VTb0S_3Jrsg/RxIP2HHgdWI/AAAAAAAAAHc/RxCrQVlbBcc/s1600-h/die+neue+CDU.jpg

    Da wird die Frau Kanzlerin aber rotieren.

  7. #12 karlmartell

    Wenn die Mohammedaner alle, und werden sie gewiss, eine derartige “”Partei”“ wählen, haben Sie mit ca 3 – 5 Millionen Stimmen zu rechnen. Mehr als die GrünInnen bei der letzten Bundestagswahl erhielten.

    Die Ratten kommen früher als erwartet aus ihren Löchern. Ob sich allerdings gut integrierte (nicht-mohammedanische) Migranten von dieser Partei repräsentiert fühlen? Ich wage es zu bezweifeln.

  8. Man kann sich nur freuen, dass es auch solche Menschen auf unserer Seite gibt. Gerade nach den vielen UN-Fehltritte der letzten Zeit mit Louise Arbour und mit den islamischen Menschenrechten tut es gut, auch so jemand zuzuhören.

  9. Der Glaube, dass die Menschenrechte aus der Allgemeinen Menschenrechtserklärung auf irgend einem Naturrecht basieren, zieht wie ein Gespenst durch Europa. Es handelt sich bei diesen Menschenrechten eben nicht um universelle Rechte, die über allen Religionen stehen. Es sind rein christliche Menschenrechte – das beweisen gerade die Mohammedaner jeden Tag aufs Neue. Und es ist ein – für mich – unerträglicher Chauvinismus, zu glauben, man dürfe diese Menschenrechte in jedes Land exportieren. Für mich klingt das wie „An unserem Wesen soll die Welt genesen“.

  10. #17 Hombre (24. Apr 2008 02:02)
    „rein christliche“ Menschenrechte? Und „Gespenst“ und „Europa“ zitierern, um Assoziationen zum Kommunistischem Manifest zu wecken? Was sind Sie denn wieder für einer?

    Die Menschenrechte bestehen auch wenn es Christentum, Judentum und Islam nie gegeben hätte. Diese Menschenrechte sind Ansichten Europas aus uralten Zeiten, die durch die Religionen eher verschüttet und verraten wurden. Sie gelten von Natur aus. Was denn sonst? Wie soll eine anständige Gesellschaft funktionieren ohne diese Menschenrechte, die auf Achtung voreinander basieren. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ ist schon eine beherzigenswerte Parole. Auch wenn Ludwig XVI Pech hatte.

    Christentum und Judentum haben die Menschenrechte akzeptiert. Das Christentum konnte nie ganz an den Menschenrechten vorbeikommen, hat sich in jahrhundertelanger Auseinandersetzung mit ihnen arrangiert.

    Meinetwegen können die Musel in ihren Ländern es mit den Menschenrechten halten wie sie wollen. Aber nicht hier. Hier ist unsere Heimat, hier gilt unsere Kultur, hier gelten unserer Menschenrechte und sie haben sich, wenn sie bei uns leben wollen, ganz schlicht daran anzupassen.

  11. @17 Hombre:
    Daß diese Menschenrechte auf dem Scherbenhaufen des sich selbst zerstörten Europas vor 65 Jahren gewachsen sind, sollte dir zu denken geben. Das war kein Chauvinismus, das war eine absolut menschlich zwingende Folgerung mit universeller Gültigkeit. Wenn man das nicht so sieht, muß man diese Schritte wohl noch selber durchlaufen. Aber bitte ohne mich und nicht hier!

  12. Sachlich und historisch gesehen hat Hobmre nicht ganz unrecht.
    Natürlich ist es nicht allein das Christentum, das die Menschenrechte (wieso spricht eigentlich niemand über die Menschenpflichten???) geprägt hat, aber man muss das ganz bestimmt kontextuell (!) sehen.
    Das bemerkt man gerade in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen.
    Die Menschenrechte konnten – enenso wie die Aufklärung – nur in einem christlichen Umfeld entstehen, das Christentum ist insofern der Nährboden für sie.
    Sie sind geprägt und gesättigt von Geist des Christentums – nur das Christentum konnte das Korrektiv und die Freiheit bieten, solche Gedanken zu entwickeln.
    In einem völlig anderen kulturellen Zusamenhang sind solche Dinge wie Menschenrechte (oder Aufklärung) meines Wissens eben genau nicht entstanden.
    Also: wir verdanken dem Christentum mehr, als wir ahnen oder wahrhaben wollen!
    Warum also immer wieder auf die (national)sozialistische Propaganda ‚reinfallen?!?

  13. Man braucht sich doch nur anzusehen, welche Länder und Kulturen es sind, die mit diesen „universellen Menschenrechten“ ihre Probleme haben!

  14. #4 byzanz
    Ich sehe eher einen neuen 30jährigen Krieg auf
    uns zukommen. In ein paar Jahrzehnten wird es
    in Europa möglicherweise zugehen wie heute im
    Libanon oder Afghanistan.

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