Im schweizerischen Kanton Freiburg ist die Halbschwester eines genitalverstümmelten Mädchens aus Somalia wegen Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht zu sechs Monaten Gefängnis mit einer Bewährung von zwei Jahren verurteilt worden. Damit ist erstmals in der Schweiz ein Urteil im Zusammenhang mit Beschneidungen an Mädchen gefallen.

Das Untersuchungsrichteramt Freiburg hat, wie die NZZ berichtet, eine Somalierin zu einer bedingten Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, weil sie zugelassen hatte, dass ihre Halbschwester in Afrika beschnitten wurde.

Weil sie mit der Erziehung überfordert war, flog sie mit dem damals 13-jährigen Mädchen nach Äthiopien und übergab es einer anderen Person, die es nach Somalia zu seiner Nomadenmutter brachte. Dort wurde das Mädchen beschnitten. Sie sei nicht betäubt worden und habe ein Stück Holz in den Mund nehmen müssen, um nicht zu schreien, wird die junge Frau in der Mitteilung zitiert. Im Jahr 2004 gelang ihr schließlich die Flucht, und zwei Jahre später kam sie – im Einverständnis mit ihrer Halbschwester – wieder in die Schweiz.

Das heute 20-jährige Opfer wollte zuerst gar nicht gegen die Halbschwester aussagen. Das Freiburger Kinder- und Jugendamt hat die Untersuchung von sich aus eingeleitet. Oft trauen sich die Misshandelten nicht, gegen ihre eigene Familie vorzugehen – umso mehr stehen die Behörden ihnen gegenüber in der Verantwortung.

Wie Untersuchungsrichterin Yvonne Gendre in ihrem Urteil festhält, sei sich die 50-jährige Somalierin, die selbst als Mädchen beschnitten worden war, des Risikos bewusst gewesen, dass ihre Halbschwester beschnitten werden könnte. Zudem habe sie das Mädchen den Gefahren des Bürgerkriegs und widrigen Lebensbedingungen ausgesetzt, womit sie ihre Sorgerechtspflichten ebenfalls verletzt habe. Da die Beschneidung in Somalia stattgefunden hat, wo sie nicht strafbar ist, kann die Frau in der Schweiz dafür nur in der Hinsicht belangt werden, dass sie nichts getan hat, um sie zu verhindern.

Dieses Urteil ist das erste wegen Mädchenbeschneidung in der Schweiz. Weitere Verfahren laufen in Zürich und Genf. Unicef rechnet aber damit, dass rund 7000 Frauen im Land als Opfer betroffen sind.

In Zürich handelt es sich um den ersten Fall einer Beschneidung, die in der Schweiz vorgenommen wurde. Am kommenden 26. Juni kommt es vor dem Obergericht zum Prozess. Die wegen schwerer Körperverletzung angeklagten somalischen Eltern haben zugegeben, dass sie 1996 ihre damals zweijährige Tochter an ihrem Wohnort im Zürcher Oberland hatten beschneiden lassen.

(Spürnase: Ludwig S.)

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24 KOMMENTARE

  1. Menschen, die es zulassen, dass Mädchen beschnitten wird haben kein Recht, als solche bezeichnet zu werden.
    Es sind Bestien, die vieles tun mögen, nur nicht ihre Töchter/Schwestern zu lieben.

    Die Strafe ist nebenbei viel zu gering.

  2. In Zukunft müssen für Familien aus Risikoländern zwingende, jährliche Untersuchungen beim Amtsarzt eingeführt werden. Wird bei einer Tochter Genitalverstümmelung festgestellt, könnten so sofort Ermittlungen eingeleitet werden.

  3. Irgendwann ist immer das erste Mal…Schritt für Schritt…der Islam wird jeden Tag hoffähiger…

  4. #2 kochbuch

    Sie haben offensichtlich KEINERLEI Wissen über dieses Thema! Machen Sie sich erst mal mit den dramatischen Unterschiede der beiden „Rituale“ vertraut, bevor Sie hier Ihre unqualifizierte Klappe aufreißen!!! Das ist ja wohl das ALLERLETZTE!

  5. Dreifach Hoch der Schweizer Justiz !

    HOCH! HOCH! HOCH!

    Hallo Deutschland, jetzt schnell mitgehen in eine gerechtere Zukunft. Und von niemandem ausbremsen lassen !

  6. Warum nur 6 Monate (und auch noch auf Bewährung)?

    PI: Wie oben geschrieben steht: Da die Beschneidung in Somalia stattgefunden hat, wo sie nicht strafbar ist, kann die Frau in der Schweiz dafür nur in der Hinsicht belangt werden, dass sie nichts getan hat, um sie zu verhindern.

  7. @2 kochbuch: Die männliche Beschneidung ist ldgl. die Entfernung der Penisvorhaut; dies ist eine Kleinigkeit. Wurde auch bei meinem Sohn gemacht, da er Vorhautverengung hatte.

    Bei der weiblichen Beschneidung werden die Klitoris und die Labien ganz oder teilweise mit einem stumpfen, unhygienischen Messer entfernt. Oft wird die Vagina bis auf ein kleines Loch zugenäht!!!

  8. In Deutschland ist Fatima Roth Schirmherrin des Vereins „Verein für rituelle Beschneidung junger Frauen und Mädchen“ und verurteilt die Schweizer für ihr rechtsradikales Urteil!

  9. Wow, ich bin immer mehr beeindruckt von der Schweiz. In letzter Zeit gibts hier fast nur positive News von unseren Nachbarn zu hören.
    Ich hoffe das schlägt auch bald auf Deutschland und Österreich um!!!



  10. Die Betroffenen

    Generell halten über 90 % der Betroffenen an der Tradition fest und nur etwa 4% wollen die Beschneidungen an ihren eigenen Töchtern nicht durchführen lassen. Diese Zahlen sind für Gegner der Praxis oftmals unerklärlich, da sie meist davon überzeugt sind, die Frauen würden durch äußere Faktoren unterdrückt. Dem entgegen steht, dass sich besonders gebildete Frauen im Erwachsenenalter noch selbst dazu entschließen, beschnitten zu werden.

    Die Ausführenden

    Traditionelle Beschneiderinnen lernen das Handwerk von ihren Müttern. Es ist eine hochangesehene Tätigkeit, die der Familie der Beschneiderin ein relativ hohes Einkommen sichert. Die Beschneiderinnen verfügen meistens nicht über fundierte anatomische Kenntnisse. Dies kann zu weiteren schweren Verletzungen führen, zumal im Alter die Sehkräfte und die motorischen Fähigkeiten nachlassen und die Beschneidung dann trotzdem noch durchgeführt wird.

    Als Werkzeuge werden bei der Beschneidung ohne Medikalisierung (Spezial-)Messer, Rasierklingen, Scheren, Glasscherben, selten auch Fingernägel oder Zähne benutzt. Oft werden mehrere Mädchen mit demselben Werkzeug beschnitten, was das Infektionsrisiko und die Übertragung von Krankheiten stark erhöht.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Beschneidung_weiblicher_Genitalien

    Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle.

  11. #kochbuch
    es gibt mehrere Möglichkeiten, im Internet, sich über solch ein barbarisches Ritual zu informieren. Diverse Videos in You Tube etc. Ich wünsche VIEL SPASS dabei. Es ist eine menschenverachtende Sauerei!!! Also, Ihr Vergleich ist komplett daneben.

  12. Tusch! Tusch! Tusch!

    Wie schon mal von mir geschrieben, als es um eine beschneidung in norwegen ging:

    Sie machen weiter mit ihren verbrechen, egal, wo sie sich aufhalten, diese steinzeitschmarotzer und menschenquäler. Und ob man ihnen jetzt im hinachhinein mit strafen droht oder nicht, es ist erst einmal passiert! Und daran lässt sich nichts ändern. Und das wissen die ganz genau!

    Und die machthaber wissen auch, was das gesindel hier an verbrechen begeht, aber sie dulden die schrecklichsten grausamkeiten, von denen ohnehin nur die allerwenigsten bekannt werden.

    Beitrag nr. 37 aus http://www.pi-news.net/2008/06/genitalverstuemmelung-bei-norwegern/
    Und wieder sehen wir, dass kein land in diesem alten, ehemals kulturvollen europa diesem treiben einhalt gebietet.
    Und irgendwann sind wir dran bzw. unsere kinder, d. h. töchter und enkelinnen.

    Das kratzt dieses pack nicht die bohne! Sie wissen sich sicher in unserem heruntergekommenen, abgewracken europa.
    Und wieder einmal, dieses mal ein schweizer gericht, wurde durch ein „richtungsweisendes urteil“ bewiesen, dass das ganze geplärre um menschenrechte und unversehrtheit in wirklichkeit einen dreck wert ist! Diese keule holen sie nur heraus, wenn sich einer von uns ureinwohnern der umvolkung durch die orientalisch-afrikanischen bestien zu wehren versucht.

    Aber nicht etwa
    Theo Retisch
    haben die schweizer doch er vor kurzem in einer volksabstimmung abgelehnt, selber über die einbürgerung entscheiden zu können.
    Selber schuld……

  13. #5 Kyras

    Mach sie sich doch einmal mit der Materie vertraut… *kopfschüttel*

    Ja, in der schwere des Eingirffes gibt es Unterschiede… muss es aber nicht… gerade eben in afrikanischen Regionen aber auch in den islamischen Staaten passieren immer wieder Fälle wo „ausversehen“ der halbe Penis des Jungen mitabgeschnitten wird. Und auch hier gibt es unterschiedlich schwere Eingriffsformen. Meiner Meinung ist beides zuverdammen. Wer sich aus religiösen oder sonstigen Gründen beschneiden lassen will soll das tun, aber erst mit 18.

    Fakt ist nuneinmal das die Beschneidung bei Mädchen und Jungen Eingriffe in das Recht auf körperliche Unversehrtheit darstellen. Die Vorhaut erfüllt einen Zweck und es ist erwiesen, dass die die Empfindlichlkeit und Sensibilität nach der Beschneidung nachlässt. Ich frage mich, warum gerade ich das erklären muss?

    Wo sind den die die immer schreien das eine feministische Weltverschwörung am Gange ist… aber bei dem Leid von Jungen, die häufig noch ohne Betäubung beschnitten werden, auf einmal schweigen?

  14. Dieses Urteil könnte eine Signalwirkung haben. Jemand wird verurteilt, eine Beschneidung nicht verhindert zu haben, was möglich gewesen wäre, auch wenn diese im Ausland durchgeführt wurde. Allerdings sollten Beschneidungen (ausgenommen aus medizinischen Gründen, wie von cgs geschrieben) erst mal als Straftatbestand in die Gesetzgebung eingebunden werden (auch wenn die Unversehrtheit im Grundgesetz verankert ist).

    Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.

  15. Bewährungsurteile bei diesen Völkern sind hirnrissig. Entweder kommen sie in den Knast oder läßt man sie laufen. Einen Bewährungsurteil begreiffen sie nicht.

    In einem der mehreren „Die Götter müssen verrückt sein“ wird das erklärt. Diese Menschen begreifen nur, wenn sie eingesperrt sind, dass sie bestraft wurden. Aber wenn man ihnen ein Papier gibt, dass sie bestraft wurden, oder einen anderen, dass sie nicht bestraft wurden, dann lachen sie nur darüber.

  16. @ #5 kyras:

    Und diese „dramatischen Unterschiede“ gereichen fürs Löschen meiner Frage ?
    Unterschiede, die GEMEINSAM auf Grundsätzliches verweisen ?

  17. @ #15 Amazone:

    Für Ihre überlegene Reaktion danke ich Ihnen. SIE gehörten in die Moderation.

    Tatsächlich haben Sie den Kern meiner Frage erfaßt.

    Man könnte das orientalische Sexualmodell – in Anlehnung an Automodelle – die „semen injection“-Methode nennen, eine völlig entsexualisierte Mechanik mit reiner Zweckbindung also.

  18. Und irgendwann sind wir dran bzw. unsere kinder, d. h. töchter und enkelinnen.

    Es gibt viele Gründe, sich Sorgen um unsere Nachkommen zu machen, aber diese Sorge ist unbegründet, Theo.

    Selbst wenn die Superkatastrophe passieren sollte und Deutschland islamisches Kalifat wird, werden wir noch lange nicht zu einem afrikanischen Land.

    In der Türkei und im Iran macht das auch keiner. Außerdem gibt es für diese abscheuliche Praxis keinen äußeren Druck, das wollen die Familien selber. Der einzige äußere Druck ist der, dass unbeschnittene Mädchen keinen Ehepartner findet.

    Wir wollen doch nicht davon ausgehen, dass das jemals (egal was geschieht!) eine Rolle spielen wird, ob so einer unsere Enkelinnen oder Urenkelinnen haben will?

  19. Hallo, #15 Amazone,
    du schreibst:
    „… aber bei dem Leid von Jungen, die häufig noch ohne Betäubung beschnitten werden, auf einmal schweigen?“

    Das spricht mir aus dem herzen!
    Ungeheuerlich, was den kleinen jungen z. t. schon wenige tage nach der geburt angetan wird.
    Aber die frage, warum das kein thema ist, die hast du dir bestimmt schon selber beantwortet….da fühlen sich neben den musels auch noch andere auserwählte angeprangert….

    Und das keinesfalls
    Theo Retisch

  20. #8 cgs
    @2 kochbuch: Die männliche Beschneidung ist ldgl. die Entfernung der Penisvorhaut; dies ist eine Kleinigkeit. Wurde auch bei meinem Sohn gemacht, da er Vorhautverengung hatte.

    Aus med. Indikation ist das völlig in Ordnung.
    DEr Eingriff fand (hoffentlich) unter (Voll- Teil-) Narkose statt. Verabscheuenswürdig ist’s, wenn GENITALVERSTÜMMELUNG aus sog. „religiösen Gründen“ erfolgt.
    Wie heißt’s oben korrekterweise:

    Schwere Körperverletzung,

    weil ein sexistisch-abrahamitischer Götze es so will.

    Krank.

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