Nachdem Deutschland so überaus Ruhmreich den „Gefangenenaustausch“ zwischen der Hisbollah und Israel vermittelt hat – wobei Israels entführte Söhne als Leichen heimkehrten und Libanons Verbrecher als lachende Sieger triumphieren konnten – will man jetzt auch den dritten Soldaten, Gilad Schalit, „erfolgreich“ nach Hause bringen.

Die Idee ins Spiel gebracht hat die Hamas, welche die bisherigen ägyptischen Vermittler, nach dem vom BND aus Hisbollah-Sicht sehr erfolgreich vermittelten Deal, gern gegen deutsche austauschen würde. Deutschland hat das Ansehen der Palästineser gewonnen und steht jetzt im zweifelhaften Ruf, die Juden noch besser übers Ohr hauen zu können, als die Ägypter.

Man hofft natürlich, durch deutsche Vermittlung einen ähnlich „erfreulichen“ Handel wie die Hisbollah erzwingen zu können. Die Hamas wünscht sich nämlich einen aus ihrer Sicht „gerechten und fairen Deal“. Wie viele lebendige Hamas-Terroristen sind wohl zu holen für einen toten Schalit? Für einen lebendigen sollen es jedenfalls ganze 1000 sein.

Ein klarer Fall den selbst ernannten „ehrlichen Makler“ und einen von ihm zu beauftragenden „Mr. Hamas“ findet auch Lizas Welt:

„Israelische Forderungen zu erfüllen“ oder „Druck auf die Palästinenser auszuüben“, das fiele den Deutschen ganz sicher nicht ein. Hinterher wird die Bundesregierung zweifellos wieder zufrieden verkünden, Deutschland habe „Brücken zu beiden Seiten bauen können“ und werde auch weiterhin „auf humanitäre Lösungen dringen“. So humanitär, wie der Tausch von tausend Terroristen gegen einen Soldaten eben ist.

Ein schöner, blinkender Hamas-Orden für den deutschen Vermittler vom BND liegt jedenfalls bereits in Reichweite.

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39 KOMMENTARE

  1. Die ganze Sache ist natürlich zum Kotzen! Und dennoch sehe ich Israel nicht als Verlierer. Erstens zeigen sie, dass sie wirklich niemand zurück lassen. Und wichtiger, die ganze Welt sieht zu welchem Preis. Zwei Tote gegen fünf Terroristen? Anschließende Jubelfeiern? Das ist so abstoßend, dass man nun wirklich nur mit den Israelis trauern kann.

  2. „Israel droht nach dem Gefangenenaustausch eine neue Eskalation im Nahost-Konflikt. Hisbollah-Führer Nasrallah hat bei der Willkommensfeier im Libanon angekündigt, die noch von Israel besetzten Landesteile zu befreien.“ — SPON

    Ist das der „Erfolg“, über den sich die Bundesregierung so freut?

  3. Au weiah…
    Ich nehme an, zumindest die Familie von Gilad Schalit würde lieber auf solch „erfolgreiche“ Vermittlungsbemühungen der Pullacher verzichten.

  4. @3 – Trill

    Richtig. Am besten Deutschland hält sich ‚raus, sollen es doch die Amerikaner machen.

    Sind eigentlich negative Stimmen aus Israel zum deutschen Vermitteln bekannt?

  5. Deutschland hat das Ansehen der Palästineser gewonnen

    Wahsinn! Darauf können wir aber wirklich stolz sein. Jetzt müssen wir aber das gute Ansehen Deutschlands dort am Leben halten und weitere Millionen Euros rüberwachsen lassen.

  6. Dass Deutschland sich selbst für so einen ‚Handel‘ auf die Schulter klopft, ist schon allerhand.
    Da ist Deutschland vom Hamas-Orden wahrscheinlich nicht mehr weit entfernt.

    Jedenfalls hat die Hisbollah Israels Bestreben, die beiden ermordeten Männer heimholen zu wollen, knallhart ausgenutzt und Terroristen frei gepresst.

  7. Dass Deutschland sich selbst für so einen ‘Handel’ auf die Schulter klopft, ist schon allerhand.

    Warum? Am Deutschen Wesen soll die moslemische Welt genesen.
    Größter Handelspartner des Iran, Ausrichter von Propagandakonferenzen auf denen zur Auflösung Israels geblasen wird, Moscheen von Köln bis Algir und jetzt Assistent bei der Rückkehr der Kämpfer. Wenn man sonst schon die Krümel am Tisch der Großen aufsammeln muß, kann man jetzt endlich mal mitreden.

  8. Solange Israel sich mit toten Soldaten erpressen läßt, wird es immer derartige „Geschäfte“ geben. Wenn Israel verkündet, sich nicht mehr durch Entführungen erpressen zu lassen, wird es diese „Tauschgeschäfte“ nicht mehr geben. Vielleicht sollte Israel mal härter sein und ihre Strategie überdenken, mit allen Mitteln und allem Entgegenkommen ihre Toten „heimzuholen.“

  9. Wer mit dem Handel also nicht einverstanden ist, muss damit leben …

    Oooh ja.Möchte aber deine Reaktion nächstes Jahr auf jedem Fall lesen, wenn ein paar hunderttausende Flüchtlings-Paletis die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. 😉

  10. @#2 Melanchthon
    2 tote Israelis gegen 5 lebendige Moslems.
    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

    Was sagt das über den Wert eines Moslems aus? 😉 😀

  11. @ilex: Den Juden ist es sehr wichtig daß Ihre Leute korrekt beerdigt werden. Das gehört auch zu ihrem Glauben. Jeder Teil eines Juden muß m. W. nach bestattet werden. Genau deswegen bomben die Moslems lieber anstatt z.B. mit Scharfschützen oder Giftgas zu arbeiten. Man sieht deswegen bei den Aufnahmen von Bombenattentaten auch immer die Geistlichen die versuchen jedes noch so kleine Teil der Opfer einzusammeln

  12. Man sollte es nüchtern betrachten, die Politik der Alt-68er knüpft nahtlos an die Politik der 33er.

    There is now difference!

    Sozialisten (national) = Sozialisten (international)

  13. „auch“ und “erfolgreich” sind Wörter die in Gedanken an Goldwasser und Regew weh tun!
    Mir tun die Familien der beiden Leid,
    in meinen Augen ist alles was die Israelis gegen die Hisbollah unternehmen gerechtfertigt.
    (aber das war´s mir schon immer!!)

  14. Sorry Leute, aber denkt doch bitte einmal nach bevor ihr postet. Diesen Austausch haben deutsche nur vermittelt. Die Israelis geben doch ihren Verstand nicht an den BND ab.

    Der BND ist ein nützlicher Helfer für die Israelis. Das die Slbstherrlichkeit der deutschen BNDler und Politiker nervt ist klar, aber man sollte die Kirche im Dorf lassen.

    Ich sehe den Austausch durchaus positiv. Er war ein klarer moralischer Sieg und außerdem sind die fünf Terroristen bei nächsten mal Vogelfrei und können liquidiert werden.

    Israel hat mit dem Austausch mehr gewonnen als verloren.

  15. Die unter ausgeprägter Islamophilie leidende Sonderkorrespondentin des spon, Ulrike Putz, hat jetzt ein paar noch „kernigere“ Jungs im Gazastreifen ausfindig gemacht. Die Glamourstory dient aber bei genauem Betrachten nur der Ikonisierung ihrer Hamas-peergroup, von denen sie einige noch von den Semester-Feten aus der Zeit an deutsche Sozialfakultäten kennen dürfte….die Hamas-JUngs sind natürlich viel schneidiger, als so ein verlotterter Salafit….

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,565551,00.html

    Es gibt Professionen, in denen kann man seine persönliche Obsession zum Beruf machen, traumhaft… *fg*

    etwas ärgerlich ist, dass in dem modern dual informativen Kästchen von der „Wiedereroberung des historischen Palästinas“ durch die Palästinenser gesprochen wird…was war das mal wieder gleich??????

  16. Die Israelis haben doch gewiss auf wen sie sich einlassen (ich meine die Hamas, nicht den BND), da kann man nun schlecht den poehsen Deutschen in die Schuhe schieben, dass der Deal, der am Ende herauskam ein Gschmaeckle hat.

  17. Die Israelis sind viel zu lieb!
    Hätten sie diese Terroristen gleich jeweils einen Kopf kürzer gemacht, wäre ihnen ein solcher Gesichtsverlust erspart geblieben.
    Jegliches Zugeständnis an Hisbullah & Co. wird als Schwäche gewertet und ausgenutzt.

  18. #21
    …. und am Ende liegt es an den beiden Seiten, ein Verhandlungsergebnis zu akzeptieren oder nicht. Wenn eine von beiden Seiten das nicht tut und der Mittelsmann keinen Spielraum mehr erkennt, weil eine Seite sich nicht mehr bewegen will, ist eben Schluss. Der Vermittler ist nicht Teil des Deals und hat auch keine Machtmittel, eine oder beide Seite zu einer Annahme zu zwingen. Sonst wäre er kein Vermittler mehr.

    Insofern ist die Kritik, die einige hier an der deutschen Vermittlung üben, restlos überzogen und verrät nur, wie wenig die Kritiker darüber nachgedacht haben. Weil die Israelis mit diesem Nachdenken sehr viel weiter sind, gibt es von dort auch keine Kritik, sondern sehr viel Lob und Anerkennung. Kritik richtet sich aus der Opposition gegen die Regierung, die den Deal akzeptiert hat.

  19. #4 Verklagekasper

    Ist das der “Erfolg”, über den sich die Bundesregierung so freut?

    Die Hizbollah soll nur wieder anfangen. Die Antwort der IDF wird angemessen ausfallen und diesmal werden sich die Israelis nicht von den Dumpfbacken bei der UN aufhalten lassen.

    BTW, die Hizbollah hat inzwischen 4-5-mal soviel Raketen wie vor dem Libanonkrieg (unter den Augen von UNIFIL). Das sagt doch wohl alles, was von diesem Debatierclub zu halten ist.

  20. Blödsinn. Vor 30 Jahren hätten sich die Israelis die beiden lebendig geholt. Dass alleine zwei Familien in der Lage sind, ein Volk in einem Ohnmacht Zustand zu versetzen und dass sich eine Regierung so dermaßen von diesen Familien erpressen lässt, kann nur destruktiv sein.

    BND für die Israelis nützlich? Das ist aber eine sehr gewagte Behauptung. Man sollte sich nur anhand der Menge an iranischen Spionen, die mittlerweile Deutschland komplett unterwandert haben, die Frage stellen, ob der BND überhaupt noch ein deutlich irgendwelchem pro-westlichen Land nutzt.

  21. Es stände der deutschen Diplomatie und unserem Land gut zu Gesicht, wenn wir dem Land Israel in schwierigen Situationen helfen würden.

    Es ist einfach erbärmlich, wenn eine der größten Industrienationen der Welt den „ehrlichen Makler“ (Betonung liegt hier auf Makler) bei einen Gefangenen oder besser Leichenaustausch spielt.

    Es ist unseres Landes nicht würdig, mit Palästinensern oder Libanesen zu verhandeln. Solche Verhandlungen können über Dritte z.B. Libyen, Sudan, Nordkorea oder andere Drecksstaaten vollzogen werden. Eine demokratisch gewählte Regierung, die mit Terroristen oder Pariastaaten direkt verhandelt, wertet diese unnötig auf und verhöhnt das eigenen (Wahl)Volk oder besser Fußvolk?.

  22. Es ist doch zweifelhaft ob die Hisbollah wirklich Grund zur Freude hat. Was bedeutet der Tausch denn andersherum gesehen? – Die Hälfte der ausgetauschten Araber ist so viel wie 1 Israeli. Also eine hohe Wertschätzung des Israelis. So wie ja auch eine arabische Frau sich nach dem berechnet, was für sie gezahlt wird.

  23. Brief an das libanesische Volk
    Von Uri Orbach

    Israel hat keinen Streit über Grenzen mit euch, dem libanesischen Volk, aber wir haben sicherlich einen großen Streit, wenn es um unsere moralischen Grenzen geht. Wir haben die Leichen von Udi und Eldad innerhalb weniger Stunden identifiziert. Und ihr? Ihr habt es in 30 Jahren nicht geschafft, festzustellen, wer euer Samir Kuntar ist.

    30 Jahre sind vergangen, und ihr könnt noch immer nicht zwischen einem Nationalhelden und einem Kindermörder unterscheiden. Euch reicht es schon, dass jemand einen Juden getötet hat – selbst wenn es ein kleines Mädchen aus Nahariya ist -, um ihn mit höchsten Ehren zu empfangen.

    Ihr feiert euren „Sieg“ und zeigt Verachtung für unseren Schmerz. Noch solch ein Triumph, und ihr werdet verloren sein. Während ihr von einem Sieg zum nächsten schreitet, bleibt ihr in Elend und Fanatismus stecken.

    Mit jeder stolzen Vorführung und Kundgebung für eure Helden werdet ihr mehr von der Hisbollah übernommen, mit ihrem Leichenfresser Scheich Nasrallah an der Spitze. Das Feuer, das aus seinem Gestrüpp hervorlodert, zehrt seit Jahren die Zedern des Libanon auf.

    Nasrallah ist ein Mann, der sein wahres Gesicht im Versteck offenbart; er ist der Mann, der auch euer wahres Gesicht zeigt.

    Dies ist ein trauriger Tag in Israel, er trägt Schmerz und Zurückhaltung und Stolz auf das, was wir sind: eine standhafte jüdische Mauer gegen die Speerspitze des iranischen Wahnsinns, welche dort ist wegen eures Schweigens und eurer Förderung. Die Söhne sind zu unseren Grenzen zurückgekehrt, während der Kindermörder zu euren Grenzen zurückgekehrt ist.

    Wir haben die Leichen mit großer Trauer empfangen, während ihr fidel einen Verbrecher empfangen habt. Seht nur den Unterschied zwischen uns.

    (Yedioth Ahronot, 17.07.08 )

    Besser kann man es nicht schreiben.

  24. …finde ich doch eine gute Sache, dass da unsere Regierung wieder vorzüglich in Moderatorfunktion tätig werden will. …hat ja auch die besten Voraussetzungen dafür , dass alles immer einen guten Ausgang nimmt. Nachdem der vorige Aussenminister schon mit Herz und Hand die Probleme auf seine urpersönliche Weise behandelte, ist der jetztige ein Mensch, mit optimaler Lagebeurteilung, womit er erfahrungsgemäss eigentlich alles in seinen Griff bekommen hat.
    …und wenn es mal etas suboptimaler läuft, hat er ja immer noch die Option, mit Hamasleuten singen zu können, bzw. Erika hat ja, als sie sich mit Erdogans Rücken unterhielt (da müssen wir aber noch mal drüber reden) gezeigt, welche Dialog-Seiten und -Techniken unsere „da oben“ auch noch beherrschen. ….Und egal wie das Ergebnis wird, in den Verlautbarungssendungen der Verlautbarungssender ARD/Tagesschau , ZDF/Heute , – klingt das erfreulich gleich.

  25. Besser kann man es nicht schreiben.

    Ja, das ist ein sehr schöner Brief.

    Aber an was für Adressaten?

    Ich glaube kaum, dass die erschrocken in sich gehen und denken: „Oh, die Israelis sind aber nette Leute und wir sind solche Arschlöcher. Da müssen wir uns aber ändern. Warum sind wir nur nicht selber drauf gekommen?“

  26. Deutschland ist nicht die BRD und auch nicht Nazideutschland.

    Ich denke, die Moslems sollten mal ihr vorhandenes Hirn von Stand-by auf Betrieb umstellen.

  27. @ratloser

    Ulrike Putz verkörpert so ziemlich alles, was falsch läuft im deutschen Journalismus. Jede Zeitschrift, die Artikel von ihr bringt, diskreditiert sich damit selbst (nicht nur, aber vor allem der Spiegel)….

  28. Aber BTT:
    Ist Schalit überhaupt noch am Leben?
    Und was ist bei der forensischen Untersuchung der Leichen der beiden Israeli ans Licht gekommen?
    Wann wurden sie ermordet?
    Unter welchen Umständen?

  29. Ich denke es gibt ’ne ganze Menge Terroristen in israelischen Knästen und ’ne ganze Menge Austauschleichen auf der Gegenseite.

    Tote für Mörder ist anscheinend ein gängiges Prinzip.
    Man könnte es auch so sagen:
    Tote für weitere Tote.

    Man sollte Mörder nicht so ohne weiteres freilassen, nur wegen religiöser Befindlichkeiten.

    Was bringt es Mörder freizulassen, die sowieso nur eines im Sinne haben, nämlich weiter zu morden.

    Ich denke mal, dass die Ermordeten damit nicht einverstanden wären.

  30. Na ja, der Außenmister (Sic!) ist ja grade draußen in der Welt, da mag ich ihm keinen Prügel zwischen die Beine werfen.

    Sobald er wieder zu Hause ist, kriegt er sein Fett weg ……

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