[1]Der Brite Richard Thompson [2] (Foto), preisgekrönter Folk-Rock Musiker, Mitbegründer der “Fairport Convention”, nach wie vor überzeugter Anhänger des Islam, wurde in diesem Jahr 60 Jahre alt. Richard Thompson, der sich selbst als „liberalen Muslim“ beschreibt, bezeugte in einem Interview [3]: „Ich hasse es, Sprecher zu sein für Dinge, die den Islam betreffen. Du kannst leicht missverstanden werden. Vieles, was im Westen als Islam angesehen wird, stammt von den am lautesten schreienden Stimmen, den Neo-islamischen Fundamentalisten.“
„Der Wille zum Kampf, die gewaltbereite Seite, ist eine Missinterpretation und ein Missbrauch der Lehren des Propheten. Das Herz des Islam wird ignoriert: Frieden, Edelmut und Barmherzigkeit. Der Islam ist über das Gewinnen von Herzen und Seelen. (…)
Da ist überhaupt kein Zwang im Islam. Das ist eine Tatsache.“
Die Frage ist, von welcher Religion Thompson da redet. Vielleicht von einer, die überhaupt nichts mit dem Islam zu tun hat? Aber was steckt dahinter, wenn Thompson in dem Song “Outside Of The Inside” über einige zentrale Errungenschaften der westlichen Welt herzieht?
Gleich zu Beginn verurteilt er im Namen Gottes (Allahs?) den US-Amerikaner Charlie Parker (1920 – 1955), der als einer der einflussreichsten Jazzmusiker überhaupt gilt, der der Jazzmusik und dem Swing wesentliche, neue Impulse verlieh und zugleich durch seine Heroinsucht eine in sich zerrissene und tragische Figur der Musikgeschichte dastellt.
Outside of the inside (Richard Thompson)
Gott hörte sich niemals Charlie Parker an
Charlie Parker lebte für nichts und wieder nichts
Gotteslästerer, Frauenheld,
Lass eine Nadel sein Hirn betäuben
(Anmerkung: auf seine Drogensucht bezogen ist dies geradezu pervers:
Damit wünscht Thompson Parker quasi den Tod durch die Droge!?)
Verdammt seien seine Dämonen, verdammt seine SchmerzenUnd was ist der Punkt bezüglich Albert Einstein?
Wofür brauchen wir denn die Physik?
Ketzerei ist ihre Inspiration
Korrupt und scheußlich in ihrem Kern
Verflucht sei ihre doppelzüngige (verschlagene) Mathematik
Verflucht sei ihr tödlicher AtomkriegDoch da ist eine Nachricht im Wind
Die mich zur Ehre ruft irgendwo
Da sind Zeichen, zu tiefgründig für die Entsorgten
Es ist wie ein Duft in der Luft
Und wenn ich zum Himmel gelange
Werde ich nicht bemerken, dass ich dort binShakespeare, Isaac Newton
Kleine Ideen für kleine Jungs
Hinzugefügt zum sinnlosen Geschwätz
Hinzugefügt zum Hintergrundslärm
Schwierig zu hören darin meine Redekunst
Schwierig zu hören meine innere StimmeVan Gogh, Botticelli
Kratzten Farbe auf ein Brett
Farbe ist der Treibstoff des Wahnsinns
Das ist keine Weise, den Herrn zu preisen
Grau ist die Farbe der Gottesfürchtigen
Kniet nieder unter dem kummervollen AkkordIch bin vertraut mit dem Cover
Ich brauche das Buch nicht zu lesen
Ich überwache die Welt der Handlungen
In das Innere schaue ich nie
Habe keine Zeit, um den Unwürdigen zu helfen
Lotos-Fresser, Bürokraten, BetrügerDa ist eine Nachricht im Wind
Die mich zum Ruhm ruft irgendwo
Es gibt Zeichen, die zu tief für die Entsorgten sind
Es ist wie Duft in der Luft
Und wenn ich zum Himmel gelange
Werde ich nicht bemerken, dass ich dort bin
Ist da nicht doch bei (Muslim-)Thompson der Wille zum Kampf, den er dem Islam keinesfalls zuschreiben will? Oder handelt der Song doch von (islamischem) Edelmut – und wir im Westen haben einfach nicht verstanden?
(Gastbeitrag von Kokosmakrönchen)
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