Leonard CohenDer kanadische Sänger, Komponist und Schriftsteller Leonard Cohen (Foto) wurde am 21. September 2009 75 Jahre alt. Cohen wurde in einer jüdischen Familie nahe Montreal geboren. Seine jüdischen Wurzeln zeigen sich insbesondere in seinem Werk „Various Positions“ (1984), das Songs wie „If it be your will“, ein Gebet, das Cohen selbst immer wieder als sein bestes Lied bezeichnet hat, und „Hallelujah“ mit zahlreichen Bezügen zum Alten Testament, enthält.

Leonard Cohens erste Konzerte für Israel fanden nicht in Israel statt. Sie waren den IDF-Truppen auf der damals besetzten ägyptischen Insel Sinai gewidmet, als Teil einer Tour während des Yom Kippur-Krieges 1973.

36 Jahre später ist Cohen das Ziel einer Boykott-Kampagne, die darauf abzielt, Künstler, Schriftsteller und andere davon abzuhalten, in Israel aufzutreten.

Hier sehen Sie Teile dieser Kampagne:

und:

Leonard Cohen verurteilte diejenigen, die einen Boykott Israels auf seiner jüngsten Konzert-Tour verlangten und beendete seine Tour dennoch mit einem Konzert in Tel Aviv direkt vor Jom Kippur.

Als Cohen am Donnerstagabend vor 50.000 Zuschauern nahe Tel Aviv die Bühne betrat, war er mit Anklagen konfrontiert, er würde seine humanistischen Prinzipien verraten. Das Konzert sei eine Unterstützung für Israels Besetzung der West Bank.

Die 50.000 Tickets für die Show in Ramat Gan waren innerhalb eines Tages verkauft gewesen, Cohens größtes Konzert mit Sitzplätzen dieser Tour – der krönende Abschluss seiner jüngsten Tournee. Cohens letzter Auftritt in Israel lag 20 Jahre zurück.

Hier sehen Sie einen Ausschnitt eines Unterstützungs-Konzerts für die IDF von 1973:

Bereits kurz vor der Show in Israel spielten sich “dramatische” Szenen ab. Cohen war inmitten eines Konzerts auf der Bühne am Abend von Rosh Hashanah (dem jüdischen Neujahrsfest) zusammengebrochen.

(am Ende des Videos).

Bereits drei Tage später verzauberte er das Publikum in der Show an seinem Geburtstag in Barcelona, in der er das Publikum mit dem jüdischen Neujahrswunsch segnete:

“Möge euer Leben so süß sein, wie in Honig getunkte Äpfel.“

Im Konzert von Ramat Gan, direkt vor Yom Kippur, passten die vielfältigen spirituellen und biblischen Bezüge der Songs ausgezeichnet. Wie zum jüdischen Gebet, schloss Cohen sein Konzert in Ramat Gan ab, indem er die Hände zum Himmel hob und den traditionellen jüdischen Priestersegen auf Hebräisch rezitierte – etwas, was in den Synagogen und jüdischen Häusern an diesem höchsten Feiertag überall gemacht wird. Deutlicher hätte Cohens Solidarität mit Israel wohl nicht ausfallen können.

Hier die Performance von “Hallelujah” am 24. September in Ramat Gan nahe Tel Aviv. Der Song hätte nicht eindrücklicher klingen können, als am letzten Donnerstagabend in Israel vor dem großen Veröhnungstag “Jom Kippur”:

(Gastbeitrag von Kokosmakrönchen)

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30 KOMMENTARE

  1. „Suzanne“ ……eins der schönsten Lieder die je von Menschenhand geschrieben wurden.

    Leonard Cohen ist ein von Gott begnadeter (und gesegneter) Poet, der uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.

    Ein Haar dieses Mannes ist mehr wert als der gesamte Islam.

  2. Leonard Cohen verurteilte diejenigen, die einen Boykott Israels auf seiner jüngsten Konzert-Tour verlangten und beendete seine Tour dennoch mit einem Konzert in Tel Aviv direkt vor Jom Kippur.

    Mehr ist nicht zu sagen. 🙂

  3. Während die BritInnen nur noch multikulturelle Horrormeldungen produzieren, hier etwas Positives aus dem Lande der bio-deutschen (Cem Özdemir-Hunzinger) Kartoffeln:

    http://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article4648690/Der-Hoehenflug-der-Gruenen-ist-gestoppt.html

    Der Höhenflug der Grünen ist gestoppt

    Von Matthias Kamann 27. September 2009, 21:23 Uhr

    Die Grünen sind längst nicht so stark aus der Bundestagswahl hervor gegangen, wie sie gehofft haben. Jetzt wird das Murren wieder lauter werden, warum an der Parteispitze immer dieselben Leute stehen. Der Partei stehen heftige Richtungskämpfe bevor – denn sie befindet sich in einem Dilemma.

  4. #1 Nixlinx (28. Sep 2009 10:35)
    “Endgame” ……eins der schönsten Alben die je von Menschenhand geschrieben wurden.

    Dave Mustaine ist ein von Gott begnadeter (und gesegneter) Poet, der uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.

    Ein Haar dieses Mannes ist mehr wert als des buddhisten leonard cohen.

    jawoll!

  5. #5 Weatherman (28. Sep 2009 10:47)
    Das Konzert sollte auf DVD erscheinen. Das wäre eine schöne Sache.

    jawoll!

  6. Auch das Gefuehl fuer RECHT und Gerechtigkeit ist etwas das nicht preislos vom Himmel faellt, sondern wie alles andere will es Stueck fuer Stueck erworben sein.

    Ich mag seine Stimme.

  7. #2 Meister Herrmann (28. Sep 2009 10:36)

    Also lieber Cohen hören, als Yussuf Islam

    Der geht, wie ich jüngst las, wieder auf Tournee. Ich habe hier eine CD von einem, der besser ist, den meine Frau und ich mögen: Cat Steevens.

  8. Wie bescheuert müssen die Briten sein, irgendwelchen Künstlern vorzuschreiebn, wo sie auftreten? Zumal Leonard Cohen ja nun mal Jude ist und damit in Israel höchst beliebt. habe selber in jerusalem in Gesprächen gehört, wie groß die Freude über sein Konzert war.

    Aber wer antisemitisch ist, der kann eben nicht anders.

  9. #13 Flash
    „Aber wer antisemitisch ist, der kann eben nicht anders.“

    Linker Antisemitismus – ein ziemliches Problem.

  10. Das spricht sehr für Mister Cohen – schade, dass seine Musik nicht so mein Fall ist.

    Letzteres gilt schon eher für die Musikrichtung, die Sabaton vertritt – eine schwedische (!) HM-Band, die regelmäßig in Israel auftritt und besonders bei israelischen Soldaten beliebt ist.

    Sabaton-Tour-T-Shirts tragen etwa folgende Aufschrift:

    Sabaton
    Warfare-Tour 2003

    Israel Tel Aviv -12.7.2003
    Isarel Haifa – 13.7.2003
    Syria (Cancelled)
    Jordan (Cancelled)
    Egypt (Cancelled)

    „Counterstrike“ von Sabaton auf Israels Sieg im Sechstagekrieg:

    http://www.youtube.com/watch?v=1YGB-378V74

  11. joo der alte Leonard, seine Lieder hab ich schon vor drei Jahrzehnten gehört und mit der Gitarre nachgespielt, seine Texte kann ich heute noch auswendig und sie haben meine Englischnoten verbessert… 🙂
    -soo war das halt bei uns damaligen Linken,hehehe

    ich bin momentan erschrocken, wie alt er geworden ist, aber seine Stimme ist noch immer wunderschön, vielleicht einen kleinen Hauch gebrochen, aber das lässt bestimmte Lieder von ihm sogar noch besser wirken.

    Einzigartig. Ich höre zwar heute auch Hiphop und Techno, aber er gefällt mir immer noch (Bob Dylan ist nicht mehr so gut wie früher finde ich).

  12. @anoirpad
    Seit „Countdown to extinction“ gab es von Megadeth zwar noch ein oder zwei gute Lieder, aber keine guten Alben. Und Endgame ist so schlecht, da hör ich lieber Cohen 🙂

  13. #20 Roland (28. Sep 2009 16:46)

    Danke für den Tipp mit “Sabaton” – klingt vielversprechend!!

    Ich geb’s in Gedanken weiter an den mir namentlich nicht erinnerlichen PI-Kommentator, der vor vielen Monaten in einem PI-Thread auf einen älteren „Counterstrike“-Clip bei youtube aufmerksam machte und mir die Band auf diese Weise zur Kenntnis brachte. Der neuere Clip gefällt mir aber besser, weil die Bilder vom 6-Tage-Krieg noch besser zum Stück passen.

    Die entsprechende Sabaton-CD „Primo Victoria“ hab ich mir jedenfalls zugelegt.

  14. #11 Ausgewanderter (28. Sep 2009 11:29)
    #2 Meister Herrmann (28. Sep 2009 10:36)

    Also lieber Cohen hören, als Yussuf Islam

    Der geht, wie ich jüngst las, wieder auf Tournee. Ich habe hier eine CD von einem, der besser ist, den meine Frau und ich mögen: Cat Steevens.
    ______________________________

    Nun zu Cat Steevens (ist gleich Yussuv Islam) gab es mal einen PI Beitrag:

    http://www.pi-news.net/2009/05/a-steht-fuer-allah/

    Blöder kann man nicht werden auch als Künstler nicht. Der indoktriniert seine eigenen Kinder.

    Ein Beispiel aus “A’ Is For Allah”:

    B: Bismillah
    (Teacher): Now children, who knows what we should say before we start some new job or begin eating or go on a journey? Can anyone tell me?

    (Children): Teacher! Teacher! Me! Me…. Bismillah!

    (Teacher): Very good. Now what does it mean? Bismillah.

    (Children): In the name of Allah!

    I am a Muslim, the things I say
    In everything I do everyday
    We are Muslims, the things we say
    In everything we do everyday

    Oooh, Bismillah,
    Oooh, Alhamdullillah (x2)

    I am a Muslim and this I know
    I need to eat so that I will grow
    We are Muslims and this we know
    We need to eat so that we will grow

    When we eat we say Bismillah
    When were full, we say Alhamdullillah (x2)

    Water, juice and milk, these I think
    Are so delicious for me to drink
    Water, juice and milk, these we think
    Are so delicious for us to drink

    When we drink we say, Bismillah
    When were done we say Alhamdullillah (x2)

    Going out with my mum and dad
    Coming home, oh what fun we had
    Going out with our mum and dad
    Coming home, oh what fun we had

    Driving in the car, Bismillah
    Coming safely home, Alhamdullillah (x2)

    I go to sleep saying Allahs name
    And in the morning I do the same
    We go to sleep saying Allahs name
    And in the morning we do the same

    When we sleep we say Bismillah
    When we rise we say Alhamdullillah (x2)

  15. Leonard Cohen wurden 2008 mal ein ganz böser Text untergejubelt, also wenn irgend ein Linker, Antisemit, Judenhasser sich auf diesen Text beruft, er STAMMT NICHT VON COHEN, perfide, wie Antisemiten alles auschlachten wollen.

    QUESTIONS FOR SHOMRIM

    And will my people build a new Dachau
    And call it love,
    Security,
    Jewish culture
    For dark-eyed children
    Burning in the stars
    Will all our songs screech
    Like the maddened eagles of the night
    Until Yiddish, Arabic, Hebrew, and Vietnamese
    Are a thin thread of blood clawing up the side of
    Unspeaking steel chambers
    I know you, Chaverim
    The lost young summer nights of our childhood
    We spent on street corners looking for life
    In our scanty drops of Marx and Borochov.
    You taught me the Italian Symphony
    And the New World
    And gave a skit about blowing up Arab children.
    You taught me many songs
    But none so sad
    As napalm falling slowly in the dark
    You were our singing heroes in ‘48
    Do you dare ask yourselves what you are now
    We, you and I, were lovers once
    As only wild nights of wrestling in golden snow
    Can make one love
    We hiked by moonlight
    And you asked me to lead the Internationale
    And now my son must die
    For he’s an Arab
    And my mother, too, for she’s a Jew
    And you and I
    Can only cry and wonder
    Must Jewish people
    Build our Dachaus, too?”

    Nun hatte eine palästinensische Seite behauptet, der Text wäre von Cohen gewesen,und Ihn schon im April 2009 aufgefordert, nicht in Israel aufzutreten mehr noch…….Leonard Cohen soll dieses dieses Gedicht nach dem Sechstagtekrieg 1967 geschrieben haben. Die Seite – eine trübe Quelle. Wenn also Leonard Cohen bereits 1967 so gedacht hat, dann hätte er doch sicher nicht zugesagt 2009 in Israel zu spielen und wäre jetzt auch aufgetreten oder ? Aber das ist Pallywood, linke Verleumdung und sie schrecken vor nichts zurück, nachzulesen hier. Das ist übrigens keine Leonhard Cohen Original Seite…….

    http://www.leonardcohenforum.com/viewtopic.php?f=5&t=6237&st=0&sk=t&sd=a&start=0

  16. #15 BUNDESPOPEL (28. Sep 2009 13:44)
    Befreiendes Gelächter über die “Gutmenschen”, die wieder mal erbarmungslos gegen Israel vorgehen, ganz im Sinne der UNO, die Hetzreden gegen Israel duldet. “Bibi” hat das zu Recht moniert.

    Hier die Rede Netajahus vor der UNO Versammlung in deutsch für alle, die es interessiert. Lang zwar, aber lesenswert.

    Israels Ministerpräsident Binyamin Netanyahu hat am Donnerstag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York eine historische Rede gehalten.

    „Herr Präsident, sehr verehrte Damen und Herren,

    Vor bald 62 Jahren haben die Vereinten Nationen das Recht der Juden, eines 3500
    Jahre alten Volkes, auf einen eigenen Staat in ihrem angestammten Heimatland
    anerkannt.

    Ich stehe heute hier als der Ministerpräsident des Staates
    Israel, des jüdischen Staates, und ich spreche zu Ihnen im Namen meines Landes
    und meines Volkes.

    Die Vereinten Nationen wurden nach dem Gemetzel des Zweiten Weltkriegs und den Schrecken des Holocaust gegründet. Sie wurden
    beauftragt, die Wiederkehr solch fürchterlicher Geschehnisse zu
    verhindern.

    Nichts hat diese zentrale Aufgabe mehr untergraben als der systematische Angriff auf die Wahrheit. Gestern stand der Präsident des Iran auf eben diesem Podium und spie seine neuesten antisemitischen Tiraden aus. Erst vor einigen Tagen hat er wieder behauptet, dass der Holocaust eine Lüge ist.

    Im vergangenen Monat betrat ich eine Villa in einem Vorort von Berlin namens Wannsee. Dort, am 20. Januar 1942, trafen sich hochrangige
    Nazi-Funktionäre nach einem herzhaften Mahl und entschieden, wie man das jüdische Volk vernichten solle. Die detaillierten Protokolle dieses Treffens sind von den deutschen Regierungen aufbewahrt worden. Hier ist eine Kopie dieser Protokolle, in denen die Nazis präzise Anweisungen erteilten, wie die Vernichtung der Juden durchgeführt werden solle. Ist dies eine Lüge?

    Einen Tag, bevor ich in Wannsee war, hatte ich in Berlin die Originalbaupläne für das
    Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau erhalten. Diese Pläne tragen die
    Unterschrift von Hitlers Stellvertreter, Heinrich Himmler persönlich. Hier ist
    eine Kopie der Pläne für Auschwitz-Birkenau, wo eine Million Juden ermordet wurden. Ist dies auch eine Lüge?

    Im Juni dieses Jahres besuchte Präsident
    Obama das Konzentrationslager Buchenwald. Zollte Präsident Obama einer Lüge Tribut?

    Und was ist mit den Auschwitz-Überlebenden, deren Arme noch immer die tätowierten Nummern tragen, die ihnen von den Nazis eingebrannt worden sind? Sind diese Tätowierungen eine Lüge? Ein Drittel aller Juden fiel dem Weltbrand zum Opfer. Fast jede jüdische Familie wurde davon betroffen, einschließlich
    meiner eigenen. Die Großeltern meiner Frau, die beiden Schwestern und drei
    Brüder ihres Vaters, und all die Tanten, Onkel und Cousins wurden von den Nazis
    ermordet. Ist das auch eine Lüge?

    Gestern, sprach der Mann, der den
    Holocaust eine Lüge nennt, von diesem Podium aus. Ich möchte all jenen, die sich
    weigerten hierher zu kommen, und jenen, die im Protest diesen Raum verlassen haben, meine Hochachtung ausdrücken. Sie sind für moralische Klarheit aufgestanden und haben ihren Ländern Ehre gemacht.

    Aber jenen, die diesem
    Holocaust-Leugner Gehör geschenkt haben, sage ich im Namen meines Volkes, des
    jüdischen Volkes, und der anständigen Menschen überall: Haben Sie kein
    Schamgefühl? Haben Sie keinen Anstand?

    Gerade einmal sechs Jahrzehnte
    nach dem Holocaust verleihen sie einem Mann Legitimität, der leugnet, dass der
    Mord an sechs Millionen Juden stattgefunden hat, und schwört, den jüdischen Staat auszulöschen.

    Was für eine Schande! Was für eine Verhöhnung der UN-Charta! Womöglich denken einige von Ihnen, dass dieser Mann und sein abscheuliches Regime nur die Juden bedrohen. Sie irren.

    Die Geschichte hat uns wieder und wieder gezeigt, dass das, was mit Angriffen auf Juden beginnt, am Ende viele andere in Mitleidenschaft zieht.

    Das iranische Regime wird von einem extremistischen Fundamentalismus angeheizt, der vor drei Jahrzehnten die Weltbühne erklommne hat, nachdem er für Jahrhunderte
    geschlummert hatte. In den vergangenen 30 Jahren hat dieser Fanatismus den
    Erdball mit mörderischer Gewalt und kaltblütiger Willkür bei der Wahl seiner
    Opfer überschwemmt; Muslime und Christen, Juden und Hindus und viele andere
    wurden herzlos abgeschlachtet. Obgleich sie aus verschiedenen Zweigen besteht,
    trachten die Anhänger dieser Heilslehre danach, die Menschheit in
    mittelalterliche Zeitenzurückzubefördern.

    Wo immer sie können, erzwingen sie eine rückwartsgewandte reglementierte Gesellschaft, in der Frauen, Minderheiten, Schwule und jeder, der nicht als wahrer Gläubiger betrachtet wird, brutal unterjocht wird. Der Kampf gegen diesen Fanatismus spielt nicht Glauben gegen Glauben oder Zivilisation gegen Zivilisation aus.

    Es spielt Zivilisation gegen Barbarei aus, das 21. Jahrhundert gegen das neunte, jene, die das Leben heiligen, gegen jene, die den Tod verherrlichen.

    Der Primitivismus des 9. Jahrhunderts darf dem Fortschritt des 21. Jahrhunderts
    nicht ebenbürtig sein. Der Reiz der Freiheit, die Kraft der Technologie, die Reichweite von Kommunikation sollte gewiss den Sieg davontragen. Letztendlich kann die Vergangenheit nicht über die Zukunft triumphieren. Und die Zukunft bietet allen Nationen großartige Prämien der Hoffnung. Das Tempo des Fortschritts wächst exponentiell.

    Wir haben Jahrhunderte dafür gebraucht,
    von der Druckerpresse zum Telefon zu gelangen, Jahrzehnte, um vom Telefon zum
    Personal-Computer zu gelangen und nur einige Jahre, um vom Personal-Computer zum
    Internet zu gelangen.

    Was vor einigen Jahren unmöglich schien, ist
    bereits veraltet, und wir können kaum die Veränderungen abschätzen, die da noch
    kommen werden. Wir werden den genetischen Code knacken. Wir werden die Unheilbaren heilen. Wir werden unser Leben verlängern. Wir werden eine billige Alternative für fossile Brennstoffe finden und den Planet sauber machen.

    Ich bin stolz, dass mein Land Israel an der vordersten Front dieser Fortschritte steht – mit führenden Innovationen in Wissenschaft und Technologie, Medizin und Biologie, Landwirtschaft und Wasser, Energie und
    Umwelt. Diese Innovationen bieten der Menschheit eine strahlende Zukunft
    unvorstellbarer Verheißung.

    Aber wenn der primitivste Fanatismus die
    tödlichsten Waffen erwerben kann, könnte das Rad der Geschichte für eine Zeit
    zurückgedreht werden. Und wie bei dem verspäteten Sieg über die Nazis werden die
    Mächte des Fortschritts und der Freiheit nur obsiegen, nachdem der Menschheit
    ein fürchterlicher Tribut an Blut und Vermögen abverlangt wird. Daher ist die
    größte Gefahr, die der Welt heute droht, die Vermählung von religiösem Fanatismus und Massenvernichtungswaffen.

    Dir dringlichste Herausforderung
    für diese Organisation besteht darin, die Tyrannen von Teheran an der Erlangung
    von Atomwaffen zu hindern. Sind die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen
    bereit für diese Herausforderung? Wird die internationale Gemeinschaft einem
    Despotismus entgegentreten, der sein eigenes Volk terrorisiert, während es tapfer für seine Freiheit eintritt?

    Wird sie gegen die Diktatoren zur Tat
    schreiten, die am helllichten Tag eine Wahl geklaut und iranische Demonstranten
    niedergeschossen haben, die in den Straßen an ihrem eigenen Blut erstickten?
    Wird die internationale Gemeinschaft den bösartigsten Sponsoren und Praktikern
    des Terrors entgegentreten?

    Und vor allem: Wird die internationale
    Gemeinschaft das terroristische Regime des Iran daran hindern, Atomwaffen zu entwickeln und damit den Frieden der gesamten Welt zu gefährden?

    Das iranische Volk bietet seinem Regime mutig die Stirn. Menschen guten Willens auf
    der ganzen Welt sind mit ihnen, so wie die Tausende, die draußen vor diesem Saal
    demonstriert haben. Werden die Vereinten Nationen ihnen zur Seite stehen?

    Meine Damen und Herren,

    Das letzte Wort zu den Vereinten
    Nationen ist noch nicht gesprochen, und jüngste Anzeichen sind nicht ermutigend.
    Statt die Terroristen und ihre iranischen Patronen zu verurteilen, haben einige
    hier ihre Opfer verurteilt. Das ist genau, was ein aktueller UN-Bericht zu Gaza
    getan hat, der fälschlich die Terroristen mit denen gleichgesetzt hat, die von ihnen angegriffen wurden.

    Acht Jahre lang hat die Hamas Tausende von
    Raketen und Mörsergranaten von Gaza aus auf nahe gelegene israelische Städte abgefeuert. Jahr für Jahr, da diese Raketen mutwillig auf unsere Zivilisten geschleudert wurden, ist keine einzige UN-Resolution verabschiedet worden, die diese kriminellen Angriffe verurteilte. Wir haben nichts, absolut nichts vom UN-Menschenrechtsrat gehört, einer falsch benannten Einrichtung, wie sie im Buche steht.

    Im Jahr 2005 zog sich Israel in der Hoffnung, den Frieden voranzubringen, einseitig von jedem Fußbreit des Gaza-Streifens zurück. Es
    räumte 21 Siedlungen und entwurzelte über 8000 Israelis. Wir haben keinen Freden
    bekommen. Stattdessen erhielten wir eine iranisch gestützte Terrorbasis fünfzig
    Meilen von Tel Aviv entfernt. Das Leben in den israelischen Städten und
    Ortschaften nahe Gaza wurde zu einem Albtraum. Die Raketenangriffe der Hamas
    wurden nicht nur fortgesetzt, sie wurden ums zehnfache gesteigert. Abermals schwieg die UNO.

    Letztendlich, nach acht Jahren unablässigen Beschusses war Israel gezwungen zu reagieren. Aber wie sollten wir reagieren? Nun, es gibt
    nur ein Beispiel in der Geschichte, wo Tausende von Raketen auf die
    Zivilbevölkerung eines Landes abgefeuert wurden. Es geschah, als die Nazis
    während des Zweiten Weltkriegs britische Städte bombardierten. Während dieses
    Krieges ebneten die Alliierten deutsche Städte ein, mit Hunderttausenden von
    Opfern. Israel entschied sich anders zu reagieren. Gegenüber einem Feind, der
    ein doppeltes Kriegsverbrechen beging, indem er auf Zivilisten schoss, während
    er sich hinter Zivilisten verschanzte, suchte Israel chirurgische Eingriffe
    gegen die Raketenwerfer durchzuführen.

    Das war nicht leicht, da die Terroristen von Wohnhäusern und Schulen aus Raketen abfeuerten und dabei Moscheen als Waffendepots missbrauchten und Sprengstoff in Krankenwagen transportieren. Israel versuchte im Gegensatz dazu, die Zahl der Opfer zu
    minimieren, indem es palästinensische Zivilisten dazu drängte, die ins Visier
    genommenen Gebiete zu verlassen.

    Wir haben unzählige Flugblätter über
    ihren Häusern abgeworfen, Tausende von Textnachrichten verschickt und Tausende
    Mobiltelefone angerufen, um die Menschen zum Verlassen aufzufordern. Niemals ist ein Land so weit gegangen, um Schaden von der Zivilbevölkerung des Feindes abzuwenden.

    Doch wen entschied sich der UN-Menschenrechtsrat in Anbetracht solch eines klaren Falles von Aggressor und Opfer zu verurteilen?
    Israel. Eine sich rechtmäßig gegen Terror zur Wehr setzende Demokratie wird
    moralisch gehängt, gestreckt und gevierteilt und erhält obendrein noch einen unfairen Prozess.

    Bei diesen verrenkten Standards hätte der
    UN-Menschenrechtsrat Roosevelt und Churchill als Kriegsverbrecher auf die Anklagebank schleifen müssen. Was für eine Perversion der Wahrheit. Was für eine Perversion der Gerechtigkeit.

    Delegierte der Vereinten Nationen,

    Werden Sie diese Farce akzeptieren?

    Sollten Sie dies tun, würden die Vereinten Nationen zu ihren dunkelsten Tagen zurückehren, als die schlimmsten Menschenrechtsverletzer über gesetzestreue Demokratien zu Gericht saßen, als der Zionismus mit Rassismus gleichgesetzt wurde und eine automatische Mehrheit erklären konnte, dass die Erde flach sei.

    Wenn diese Körperschaft diesen Report nicht zurückweist, würde dies eine Botschaft an Terroristen allerorts übermitteln: Terror zahlt sich aus; wenn du deine Attacken
    von dicht besiedelten Gebieten aus beginnst, wirst du Immunität gelangen.

    Außerdem würde diese Körperschaft mit der Verurteilung Israels dem Frieden einen
    Todesstoß versetzen. Und zwar aus folgenden Grund.

    Als Israel Gaza verlassen hat, hofften viele, die Raketenangriffe würden aufhören. Andere
    glaubten, dass Israel wenigstens die internationale Legitimität haben würde,
    sein Recht auf Selbstverteidigung auszuüben. Welche Legitimität? Welche Selbstverteidigung?

    Dieselbe UNO, die Israel applaudiert hat, als es Gaza verließ, und uns versprochen hat, unser Recht auf Selbstverteidigung zu
    unterstützen, klagt uns – mein Volk, mein Land – nun der Kriegsverbrechen an?
    Und weswegen? Wegen verantwortlichen Handelns in Selbstverteidigung? Was für ein
    Hohn!

    Israel hat sich rechtmäßig gegen Terror verteidigt. Dieser parteiische und ungerechte Bericht ist ein klarer Test für alle Regierungen.Werden Sie auf Israels Seite sein oder auf der der Terroristen?

    Wir müssen die Antwort auf diese Frage nun erfahren. Jetzt und nicht später. Denn
    wenn Israel erneut gefragt wird, mehr Risiken für den Frieden auf sich zu nehmen, müssen wir heute wissen, dass Sie morgen auf unserer Seite stehen werden. Nur wenn wir die Gewissheit haben, dass wir uns selbst verteidigen können, werden wir in der Lage sein, weitere Risiken für den Frieden
    einzugehen.

    Meine Damen und Herren,

    Ganz Israel will Frieden.

    Jedes Mal wenn ein arabischer Führer wirklich Frieden mit uns schließen wollte, haben wir Frieden geschlossen. Wir haben Frieden mit Ägypten unter der Führung Anwar Sadats getroffen. Wir haben Frieden mit Jordanien unter der Führung König Husseins geschlossen. Und wenn die Palästinenser wirklich
    Frieden wollen, werden ich und meine Regierung und das ganze israelische Volk
    Frieden schließen. Aber wir wollen einen echten Frieden, einen verteidigungsfähigen Frieden, einen dauerhaften Frieden. 1947 stimmte diese Körperschaft für die Gründung von zwei Staaten für zwei Völker – einen jüdischen Staat und einen arabischen Staat. Die Juden haben diese Resolution akzeptiert.
    Die Araber haben sie zurückgewiesen.

    Wir bitten die Palästinenser darum,
    endlich das zu tun, was sie sich 62 Jahre lang zu tun geweigert haben: ja zu
    sagen zu einem jüdischen Staat. So wie wir darum gebeten werden, einen Nationalstaat für das palästinensische Volk anzuerkennen, müssen die Palästinenser darum gebeten werden, den Nationalstaat des jüdischen Volkes anzuerkennen. Das jüdische Volk ist kein fremder Eroberer im Land Israel. Dies
    ist das Land unserer Vorväter.

    An der Wand außerhalb dieses Gebäude steht
    die große biblische Friedensvision geschrieben: „Eine Nation soll nicht gegen
    eine andere Nation das Schwert erheben. Sie sollen keinen Krieg mehr lernen.“

    Diese Worte wurden vor 2800 Jahren von dem jüdischen Propheten Jesaja gesprochen, als er in meinem Land, meiner Stadt, in den Hügeln von Judäa und den Straßen von Jerusalem wandelte.

    Wir sind keine Fremden in diesem Land. Es
    ist unser Heimatland. So tief verbunden wir mit dem Land sind, erkennen wir doch, dass die Palästinenser auch dort leben und eine eigene Heimat haben wollen. Wir wollen Seite an Seite mit ihnen leben, zwei Völker, die in Frieden, Wohlstand und Würde leben.

    Aber wir müssen Sicherheit haben. Die
    Palästinenser sollten alle Befugnisse zur Selbstregierung haben, außer einer
    Handvoll von Befugnissen, die Israel gefährden könnten.

    Daher muss ein palästinensischer Staat effektiv entmilitarisiert werden. Wir wollen kein weiteres Gaza, keine weitere iranisch gestützte Terrorbasis, die an Jerusalem
    angrenzt und wenige Kilometer entfernt von Tel Aviv in den Hügeln sitzt.

    Wir wollen Frieden.

    Ich glaube, dass solch ein Frieden
    erzielt werden kann. Aber nur, wenn wir die Terrorkräfte zurückdrängen, die vom
    Iran geführt werden, die den Frieden zu zerstören, Israel zu vernichten und die
    Weltordnung zu überwinden trachten. Die Frage, die sich der internationalen
    Gemeinschaft stellt, ist, ob sie bereit ist, diesen Kräften entgegenzutreten
    oder ob sie sich mit ihnen arrangiert.

    Vor mehr als 70 Jahren beklagte Winston Churchill was er die „bestätigte Unbelehrbarkeit der Menschheit“ nannte,
    die bedauerliche Angewohnheit zivilisierter Gesellschaften, so lange zu schlafen, bis die Gefahr sie fast überwältigt.

    Churchill beklagte was er den „Mangel an Voraussicht, die Unwilligkeit zu handeln, wenn Handeln einfach und effektiv wäre, das Fehlen klaren Denkens, das Durcheinander des Beratens bis der Notfall eintritt, bis der kreischende Gong der Selbsterhaltung
    ertönt“.

    Ich spreche heute hier in der Hoffnung, dass Churchills Einschätzung der „Unbelehrbarkeit er Menschheit“ ein für alle mal widerlegt
    wird.

    Ich spreche hier heute in der Hoffnung, dass wir aus der Geschichte lernen können – dass wir die Gefahr rechtzeitig abwenden können.

    Lassen Sie uns im Geiste der zeitlosen Worte Josuas von vor über 3000 Jahren stark und
    guten Mutes sein. Lassen Sie uns dieser Gefahr begegnen, unsere Zukunft sichern
    und, so Gott will, einen dauerhaften Frieden für die kommenden Generationen schmieden.“

    (Außenministerium des Staates Israel, 24.09.09)

  17. Der gute Leonard C… eine Institution und einer der fantastisch singenden Poeten.

    Eine Anekdote: in den 1980er Jahren gab Cohen ein paar Konzerte im damals hoffnungslos kommunistischen Polen. Alles restlos ausverkauft. Eines der Konzerte fand in der Jahrhunderthalle in Breslau statt. Es wollte und wollte nicht funken zwishen dem Künstler und dem Publikum. Die Stimmung war unterkühlt, die Songs kamen nicht an.

    Da brach Cohen ein Lied unsanft in der Mitte ab und nach kurzer Pause sagte (den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf):

    „My dear… I think I know, why it’s not working at the moment. I found out who used to appear on this stage before, forty years ago. But there is quite a big difference between uns: Hitler could not sing“.

    Von da an ging es erst recht los und es wurde ein hervorragendes Konzert.

    BTW., wer Cohen nur von „Suzanne“ kennt, der hat wirklich was verpasst. Cohen ist einer der seltenen Talente, die mit zunehmendem Alter einfach immer besser werden. „Songs of Love and Hate“, eines der heftigsten Alben aller Zeiten, auf der anderen Seite „Ten New Songs“, mit Ausdruckskraft z.T. wie Johnny Cash’s „Hurt“. Einfach mal reinhören an einem langen Herbstabend.

  18. #19 Roland (28. Sep 2009 16:35)
    @anoirpad
    Seit “Countdown to extinction” gab es von Megadeth zwar noch ein oder zwei gute Lieder, aber keine guten Alben. Und Endgame ist so schlecht, da hör ich lieber Cohen

    begabungen erbt man vom vater, alles andere moderiert die mutter.. auch den musikgeschmack. mit grüßen an deine frau mama. kunstbanause. niemand-seit 1985-zupft an der axt wie mustaine.da lob ich mir schon nitribeat, er/sie empfiehlt und benennt alben um sich mal als nichtcohenkenner reinzuhören.

  19. Wo wir grad dabei sind- live haben mich Megadeth auch schon enttäuscht.

    Und Anspielungen auf Mütter, das hat so einen Musel-Touch…

    Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten, also hören und hören lassen.

    @IsraelHands
    Hab mir jetzt auch ein paar Sabaton-Lieder über itunes geholt, gefallen mir wirklich gut.

  20. Hallelujah ist eines meiner Lieblingslieder und Leonard Cohen ist einer der grössten Musiker überhaupt.
    Guter Artikel.

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