Außenminister aus Ankara Ahmet Davutoglu droht: Frechheit
Türkischer Minister in Sarajewo: Wir werden das ottomanische Reich auf dem Balkan wiederherstellen
„Bosnien/Herzegowina hat die Türkei besiegt. Das bedeutet: wir haben uns selbst besiegt!“ Diese Aussage stammt nicht von einem Internetportal in Bosnien/Herzegowina, sondern vom türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu im Gespräch mit bosniakischen Führern in Sarajewo. Dafür bekam er Applaus von den Gastgebern – sogar größeren Applaus als für seine Ermutigung für die Bosniaken: „Sie mögen sich sicher sein als Herren (Gebieter) Sarajewos und Bosnien/Herzegowinas.“
Die Befreiung
Davutoglu „spie“ noch weitere skandalöse Aussagen aus, bei denen er die Wiederbelebung des ottomanischen Reiches forderte – wobei er dessen Erbe als beste Zeit lobte – und bemerkte sarkastisch, dass Mehmet Pasha Sokolovic [29] ein gewöhnlicher serbischer Bauer geworden wäre, hätten ihn die Osmanen nicht von seiner Familie weggeholt (zu damaliger Zeit erfolgten „Zwangsrekrutierungen“ christlicher Jungen zwecks Ausbildung zu Osmanischen Soldaten; im Zuge dieser Zwangsislamisierungen folgten Namensänderungen islamischer Prägungen; Anm. d. A.).
Er lobte die türkische Besatzung Bosnien/Herzegowinas als einen Akt der Gebietsbefreiung.
Devatoglu verdeutlichte weiter, dass die Türkei das Recht und auch Interesse daran habe “bei der Ordnung des Balkan, des Kaukasus und des mittleren Ostens mitzubestimmen, um unsere Sicherheit und unser geschichtliches Erbe zu sichern“.
„Wir werden den Balkan, den Kaukasus und den mittleren Osten zum Zentrum der Weltpolitik der Zukunft machen. Dies ist das Ziel der türkischen Außenpolitik und wir werden dieses erreichen“, sagte der Chef der türkischen Diplomaten.
Devatoglu sagte: “In der Türkei gibt es mehr Bosnier als in Bosnien, mehr Albaner als in Albanien, mehr Tschetschenen und Abchasen als in Tschetschenien und Abchasien“ weil dies, wie er sagt, ein Teil des ottomanischen Erbes wäre.
„Wir wollen eine neue Balkanregion, die nach politischen Werten gegenseitiger wirtschaftlicher Abhängigkeit, Zusammenarbeit und kultureller Harmonie geordnet ist. So war auch der ottomanische Balkan. Diesen Balkan werden wir wiederherstellen…“
Der neue Balkan
Die ottomanischen Jahrhunderte wären eine erfolgreiche Geschichte gewesen, welche nun wieder hergestellt werden müsse, gab Devatoglu in Sarajewo bei der Eröffnung der Konferenz unter dem Motto: „Ottomanisches Erbe und die muslimischen Gemeinden des Balkan heute“ bekannt.
Die Türken besetzen Sinj (eine Stadt in Südkroatien Anm.d.A) hier nur beim Maskenball, aber wenn man Devatoglu Glauben darf, könnte sich dieses bald wiederholen.
Der Standpunkt von Ahmet Devatoglu über das Ziel der türkischen Außenpolitik, den ottomanischen Balkan wieder aufleben zu lassen und daraus das Zentrum der Weltpolitik zu machen, ist nur ein Teil des türkischen Auftritts in Richtung Europa. Damit wurde die wahre Absicht der Türkei innerhalb der EU deutlich, nämlich die Herrschaft über das gesamte Südosteuropa, bis fast nach Wien. Dies sagte zu einer Presseagentur aus der Republika Srpska (Ein Teilgebiet in Bosnien-Herzegowina Anm.d.A) der serbische verteidigungspolitische Analytiker Gostimir Popovic.
Popovic sagte dazu: „In der ganzen Angelegenheit spielt Sarajewo eine entscheidende Rolle. Von dort aus möchte die Türkei einen dominanten Einfluss auf die Muslime Südosteuropas ausüben und diese zum dominierenden Volk der Region machen. Bosnien-Herzegowina ist dabei der Anfang.“
Popovic betonte, dass die Bestrebungen das ottomanische Imperium und seiner Logik eine große Gefahr für ganz Europa darstellt. Die Gefahr betrifft dabei besonders die Serben und das serbische Volk in der Region. Denn das Hauptziel wäre diese zu unterwerfen und in ihre Dienste zu stellen. Damit hätten sie eine Plattform für einen weiteren Antritt in Richtung Europa.
Geschrieben von Petar Milos und Mirsolav Landeka