Siegmar FaustIn diesen Tagen gab der Schriftsteller und DDR-Dissident Siegmar Faust (Foto) der rechtskonservativen österreichischen Wochenzeitung Zur Zeit ein Interview, in dem er seine Meinung zu den heutigen gesellschaftspolitischen Verhältnissen in Deutschland darstellt. Nun liegt es auf der Hand, dass jemand wie Siegmar Faust, der unter dem DDR-Regime als „Andersdenkender“ mehrfach im Gefängnis saß, unter anderem auch eine 400-tägige Einzelhaft durchleiden mußte und schließlich zur Devisenbeschaffung an den Westen verkauft wurde, eine etwas andere Sicht auf die Dinge hat als der bundesdeutsche Durchschnittsbürger.

(Wie ein DDR-Dissident die bundesdeutschen Realitäten beurteilt – Von Yorck Tomkyle)

Möglicherweise sind solche Menschen mit etwas empfindlicheren Seismographen ausgestattet, die die Erschütterungen und Risse im demokratischen Haus etwas eher registrieren. Daher lohnt es sich, ganz genau hinzuhören, wenn einer von ihnen zu den heutigen Verhältnissen in Deutschland Stellung nimmt.

In dem Interview wird Faust zunächst gefragt, wie er sich den zunehmenden Erfolg der SED-Erben erklärt.

Weil die BR Deutschland schon seit 1968 in diese Richtung strebte. Der von Rudi Dutschke nach Maos Vorbild angestoßene „Marsch durch die Institutionen“ brachte solchen Erfolg, dass dadurch ein berufsloser Kleinkrimineller, der auch am Boden liegende Polizisten mit Fußtritten traktierte, nicht nur zum Vizekanzler, sondern auch zum „beliebtesten Politiker“ Deutschlands aufsteigen konnte. Ein Wahlvolk, das den Anstrengungen einer freiheitlichen Demokratie nicht mehr gewachsen zu sein scheint und den antitotalitären Konsens zugunsten eines massiv geförderten „Kampfes gegen rechts“ aufgab, lässt sich auch nicht mehr von den massenhaften Kapitalverbrechen des Kommunismus seit 1917 bis in die Gegenwart abschrecken, sondern sucht billige Erlösung aus dem Unsicherheitsschlammassel in den immer wieder radioaktiv wetterleuchtenden Utopien linker Systemveränderer und Menschheitsretter.

Zur Möglichkeit Rot-Rot-Grüner Koalitionen meint Faust:

Es wächst nur zusammen, was zusammen gehört. Die Grünen – was sind sie denn? Ich bezeichne die Partei als Melonenpartei: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen. Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesbetroffenheitsbeauftragte – Pardon! – Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, die dafür im Juni 2004 sogar zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt wurde, lief noch im Mai 1990 hinter dem Spruchband her „Nie wieder Deutschland!“, auf dem auch „Gegen die Annexion der DDR!“ protestiert wurde. Hinter solchen Parolen hätten auch die über 12.000 Agenten – Pardon! – „Kundschafter des Friedens“, die allein im Westen Deutschlands für die Stasi der DDR tätig waren und deren Führungsoffiziere sowie die Spitzenfunktionäre der DDR marschieren können. Und die Halbtoten oder Halbroten der SPD? Man sehe sich doch nur das SPD-SED-Papier von 1987 an. Da stellte man die verrottete SED-Führungsclique auf Augenhöhe mit der Demokratie, oder besser: zu sich selber. Seitdem der verdienstvolle Sozialdemokrat Kurt Schumacher, der unterm NS-Regime fast zehn Jahre in Konzentrationslagern saß und die Kommunisten als „rotlackierte Nazis“ durchschaute, in seiner Partei dem Vergessen ausgesetzt wurde, lassen sich Unterschiede zwischen hellrot und blutrot kaum noch unterscheiden. Rote aller Schattierungen haben in der politischen Landschaft längst eine strukturelle Mehrheit. Das ist keine Entwicklung, sondern eine verhängnisvolle Verwicklung, die mit Friedrich August von Hayek nur den bevorstehenden „Weg zur Knechtschaft“ aufzeigt. Kluge und Kreative verlassen deshalb schon scharenweise das sinkende Schiff.

Auf die Frage, wie er als Verfolgter des SED-Regimes den politischen Charakter der SED-Erben beurteilt, antwortet er:

Für die Mehrheit der Verfolgten wird die Linkspartei wahrscheinlich ewig die Partei ihrer Peiniger bleiben, also stets ein Albtraum. Die SED hätte enteignet und verboten gehört wie einst die NSDAP. Natürlich darf es in einer pluralistischen Demokratie, für die wir ja in der Diktatur eingetreten waren und dafür bestraft worden sind, auch eine linke Partei geben, aber bitte schön aus eigener Kraft aufgebaut und nicht aus den Mitteln des zuvor geraubten Volksvermögens. Wenn jedoch eine linke Partei den Marxismus-Leninismus aufgeben würde, könnte sie sich gleich der SPD anschließen. In dieser Partei gibt es ohnehin genug Marxisten wie zum Beispiel den einstigen Spitzenfunktionär Karsten D. Voigt, ein Duzfreund von Egon Krenz, mit dem er Urlaub in der Hohen Tatra verbrachte, und der sich noch zwei Wochen vor dem Mauerfall öffentlich in Frankfurt am Main zum Marxismus bekannte.

Das Interview schließt mit einer in der Online-Ausgabe nicht mehr abgedruckten Passage, in der Faust gefragt wird, wie er die Schieflage zwischen den teils hohen Renten für ehemalige Stasi-Mitarbeiter und den zum Teil immer noch um eine Entschädigung kämpfenden DDR-Opfern beurteilt.

Auch hier gibt der Schriftsteller eine schneidende Antwort:

Die politische Oberklasse mit Unterschulniveau erkannte im Einigungsvertrag vom August 1990 die beruflichen und akademischen Abschlüsse und Befähigungsnachweise aus der DDR kritiklos an. Die Stasi-Vernehmungsoffiziere studierten zumeist an der Stasi-Hochschule in Potsdam neben Marxismus-Leninismus noch Juristerei, Kriminalistik und Psychologie. Sie wurden scharenweise als Kriminalisten bei der Kripo übernommen, dürfen sich als Psychologen niederlassen oder sogar als Rechtsanwälte, wenn sie bis zum 3. 10. 1990 schon in der DDR eine Zulassung hatten. Doktortitel erwarben sie sich rudelweise z. B. mit solchen Themen wie: „Missbrauch der Kunst und Kultur, speziell der Literatur dargestellt am Beispiel der Schriftsteller Siegmar Faust, Jürgen Fuchs, Stefan Heym, Wolf Biermann“. Ihre Doktortitel für solche „Wissenschafts“-Leistungen dürfen sie weiterhin führen. Obendrein erklärte das Bundesverfassungsgericht die von der ersten frei gewählten Volkskammer beschlossene Rentenkappung der Systemnahen als verfassungswidrig. Damit konnten sich SED-Funktionäre und deren Handlanger ihre Privilegien in die Demokratie retten und bekamen vom Klassenfeind Nachzahlungen bis zu 100.000 €. Deren Opfer mussten hingegen 17 Jahre warten, bevor ihnen von den Parteien im Bundestag eine Bedürftigkeitsrente von monatlich 250 € zugestanden wurde, aber nur, wenn sie arm oder alt waren. Der Verein „Bürgerbüro“ schrieb dazu treffend: „Im Prinzip führten diese Schritte dazu, die friedliche Revolution von 1989 und die Wiedervereinigung 1990 als illegal und rechtsstaatswidrig zu erklären.“

Diejenigen, die den Rechtsstaat wollten, die für ihn gestritten haben und im Kampf gegen die Diktatur in deren Kerker gesteckt wurden, sind schwer enttäuscht. War es zu viel verlangt, auf eine Gerechtigkeit zu hoffen, die eines Tages die Peiniger von einst bestrafen und die Opfer ehrenvoll anerkennen würde? Ja, es war zu viel verlangt, denn diese seit 1968 beginnende Schieflage und willfährige Hinwendung zu den kommunistischen Verbrechern wird uns bald alle in den Abgrund reißen, doch davon ahnen unsere Damen und Herren Volksverräter noch nichts. Pardon! Volksvertreter, natürlich.

Hier blickt ein zorniger Mann auf das, was hierzulande als Freiheit und Demokratie verkauft wird. Es ist erschreckend, die Urteile ehemaliger Dissidenten der DDR oder der UdSSR über den heutigen gesellschaftspolitischen Zustand unseres Landes und Europas zu hören. Wenn so viele feine Seismographen ausschlagen, dann sollten wir schon mal die oberen Etagen der Richterskala im Auge behalten.

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47 KOMMENTARE

  1. Die Grünen – was sind sie denn? Ich bezeichne die Partei als Melonenpartei: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen. Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesbetroffenheitsbeauftragte – Pardon! – Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, die dafür im Juni 2004 sogar zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt wurde, lief noch im Mai 1990 hinter dem Spruchband her „Nie wieder Deutschland!“, auf dem auch „Gegen die Annexion der DDR!“ protestiert wurde. Hinter solchen Parolen hätten auch die über 12.000 Agenten – Pardon! – „Kundschafter des Friedens“, die allein im Westen Deutschlands für die Stasi der DDR tätig waren und deren Führungsoffiziere sowie die Spitzenfunktionäre der DDR marschieren können.

    Witzig, scharfzüngig und einfach genial … 😀
    Stellt sich nur die Frage, warum ich PI lesen muss, um so etwas zu erfahren, während im ZDF ein Kochsendung läuft, in ZDFinfo eine Zoosendung und in Phoenix eine Dokumentation darüber, wie böse und barbarisch die frühen Germanen waren.

  2. 100% Zustimmung!!!

    Genauso geht es mir auch! Nur die dämlichen noch nicht roten Eliten raffen das nicht.

    „Kluge und Kreative verlassen deshalb schon scharenweise das sinkende Schiff.“

    Eben, und deshalb kommen auch nicht die hochqualifizierten Ausländer nach Deutschland. Nur die gegen Rechts kämpfenden Dummköpfe bei Union und FDP raffen nicht, warum die nicht kommen. Die Trottel glauben immer noch, es liegt an einer mangelnden Begrüßungskultur der Deutschen, was auch immer das sein mag.

    Die Deutschen haben fertig, Deutschland ist im Arsch. Wie ich hier schon mehrfach geschrieben habe, kann nur noch ein katalytisches Ergeignis hier was ändern. Aber ehrlich gesagt, ich sehe es nicht. Die Zukunft Deutschlands ist der Marxismus, aber nur als Brückenideologie bis der Marxismus sich selbst sein eigenes Grab geschaufelt hat, und der Islam den Laden übernimmt. 🙁

  3. Solange die „4. Staatsgewalt“, sprich Presse, mehrheitlich von genau solchen Leuten besetzt ist, wird sich im Bewusstsein der Menschen auch nix ändern.

    Traurig aber wahr.

  4. @ 2, vivaeuropa

    Ganz einfach:

    GEZ-Fernsehen dient zur Ruhigstellung des Volkes.

    Friede, Frohsinn, Eierkuchen…

  5. ???????, ???????!

    Vielen Dank von der ehmaligen Sowjetbürgerin, mir aus dem Herzen gesprochen!

  6. Wie schon öfters hier reingeschrieben:

    Deutschland ist krank, fertig, kaputt, am Arsch.
    Gilt eigentlich für ganz Europa. Das Krebsgeschwür der Political Correctness und die Pest des Gutmenschentums haben diesen Kontinent inzwischen so weit zerfressen dass Heilung nicht mehr möglich ist.

    Erst kommt DDR 2.0 und danach das Kalifat.

    Mann kann jeder Frau nur raten auf das Kinderkriegen zu verzichten, es sei denn die Kinder sollen Leid erleben so wie sie noch nie eine Generation Leid erlitten hat.

    Und für die die noch leben, rette sich wer kann. Nichts wie weg hier.

  7. Melonenpartei!

    Aussen grün, innen Rot mit braunen Kernen. WOW! Das verwende ich weiter!

    Treffender hätte man das politische Debakel in Deutschland um und nach der Wiedervereinigung nicht beschreiben können.

    Aber wo lese ich es? In meiner Tageszeitung? Sehe ich ein Interview im ZDF? PI mal wieder!!!!
    Danke PI!!
    Semper fi!

  8. Genauso geht es mir auch! Nur die dämlichen noch nicht roten Eliten raffen das nicht

    Klar raffen die das. Das Volk nur leider größten teils nicht.

  9. # 6 Linkenscheuche …
    na, mit dem Kinderkriegen schießt Du ein wenig über das Ziel hinaus! Kinder sind super!

    Und erstens kommt es anders und zweitens als man denkt….

  10. Diejenigen, die den Rechtsstaat wollten, die für ihn gestritten haben und im Kampf gegen die Diktatur in deren Kerker gesteckt wurden, sind schwer enttäuscht. War es zu viel verlangt, auf eine Gerechtigkeit zu hoffen, die eines Tages die Peiniger von einst bestrafen und die Opfer ehrenvoll anerkennen würde?

    Selbst schuld.
    Statt „runden Tischen“ hättet ihr besser ein paar Hanfstricke ausgepackt 😉
    (Mit Ceau?escu lief das besser.)

  11. Manchmal könnte man meinen, mit seiner pessimistischen Einschätzung der Zukunft Deutschlands alleine zu sein. Deshalb danke für diesen Artikel!
    Aber wollen wir wirklich alle auswandern? Im Ausland hängt das Glück ja auch nicht an den Bäumen. Lasst mich hier nicht allein…

  12. #6 Linkenscheuche

    Du mußt nicht auf Kinder verzichten! Du mußt sie nur auf den Notfall Auswanderung vorbereiten, d.h, sie müssen eine gute Schul- u. Berufsausbildung erhalten, und min. eine Fremdsprache beherrschen. Und da kommen nur drei in Frage, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, denn was anderes als Nord-Süd-Amerika oder Australien-Neuseeland kommt nicht mehr in Frage.

  13. Mich kotzt diese Ohnmacht so dermaßen an…unsere Heimat geht Tag für Tag den Bach runter und die Mehrheit der Bevölkerung klatscht Beifall oder hilft noch dabei!
    Jetzt bin ich wieder deprimiert…

  14. und diese rotlackierten Nazis sitzten fast im jeden Landtag.
    Trauriges, armes Deutschland.

  15. „Ein berufsloser Kleinkrimineller….“

    Der hat nicht nur Polizisten getreten, mit Steinen geworfen und auf das Grundgesetz gespuckt.

    Der hat in Frankfurt jedes Buch auf Bestellung geklaut. Dafür gabs dann Rotwein, Drogen und Weiber für die ganze Bande in der Bockenheimer Landstraße.

    Ein weiterer Drecksack und Kinderschänder war mit von der Partie…

    http://www.schweizerzeit.ch/0501/kinder.htm

  16. Ein exakte Bestandsaufnahme der Realität. Siegmar Faust – warum fehlt dieser Name in deutschen Talkshows und warum sitzt dort statt seiner eine Sarah Wagenknecht?

    Wohlgemerkt eine rhetorische Frage.

  17. Das Einzige, was an dem Artikel stört, ist, dass ich nicht selbst auf „Melonenpartei“ gekommen bin! 🙂

    Dieser Vergleich der LinksbraungrünInnen mit einer Melone ist so genial, dass ich ihn munter weiterverbreiten werden muss!

    Im Kontext noch einmal die kommunistischen Wurzeln der LinksbraunrünInnen um Claudia Fatima Roth und Umvolker Beck-Beck:

    Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-08 vom 19. April 2008

    Ein neues Kampffeld für die K-Gruppen

    Die roten Wurzeln der Grünen: Sogar die spätere Pragmatikerin Krista Sager kam einst vom KBW

    von Hans Heckel

    Daß die Grünen eine ausgesprochene Linkspartei würden, war ihnen nicht zwingend in die Wiege
    gelegt. Bürgerliche Köpfe wie der ehemalige CDU-Politiker Herbert Gruhl oder der konservative
    Ökobauer Baldur Springmann gehörten noch in den späten 70er Jahren zu den Ikonen der
    erwachenden grünen Bewegung.
    In Hamburg jedoch fanden sehr schnell Vertreter des Linksaußen-Spektrums den Weg in die junge
    Bewegung, was die Szene an der Elbe schnell radikalisierte. So hatte die heute als gemäßigt und
    pragmatisch bekannte Krista Sager im Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) ihre
    politischen Wurzeln. Der KBW unterschied sich deutlich von der weit bekannteren DKP, die
    sowohl finanziell als auch ideologisch eng an die DDR angebunden war. Leitsterne des KBW
    waren die Volksrepublik China und der Maoismus, das sowjetrussische System wurde als
    „staatskapitalistisch“ abgelehnt. So richtete sich die nur wenige Tausend Mitglieder umfassende
    Gruppe gegen die Nato und den Warschauer Pakt gleichermaßen und forderte anstelle der
    Bundeswehr eine „demokratische Volksmiliz“, in der Offiziere gewählt werden.
    Andere führende GAL-Politiker der ersten Stunde stammten aus dem „Kommunistischen Bund“
    (KB), der trotz ähnlichen Namens nicht mit dem KBW zu verwechseln ist. Der KB stand der
    UdSSR weit offener gegenüber und verteidigte die Existenz der DDR, während andere Maoisten
    den Gedanken der Wiedervereinigung favorisierten. Der KB umfaßte in seiner Blütezeit Ende der
    70er Jahre rund 2500 Mitglieder, davon allein 1500 in Hamburg.
    Aus dem KB stammten die frühen GAL-Politiker Thomas Ebermann und Ulla Jelp ke. Jelp ke
    verließ die Grünen 1989 wieder und sitzt seit 1990 mit Unterbrechung für die PDS/Linkspartei im
    Bundestag. Außerhalb Hamburgs machte der KB-Veteran Jürgen Trittin bei den Grünen Karriere.
    Gegen solche in kommunistischen Kaderparteien geschulten Politprofis hatten die vielfach politisch
    unbedarften Idealisten aus dem bürgerlichen Lager keine Chance.
    Anti-Atombewegung, Hausbesetzerszene und der Kampf gegen den Nato-Doppelbeschluß waren
    der Treibsatz der jungen Partei, die 1982 erstmals in die Hamburger Bürgerschaft einzog und sofort
    für erheblichen Wirbel sorgte. Weil weder die von der Krise der Bonner SPD/FDP-Koalition
    geschwächte SPD noch die CDU bei der Hamburgwahl im Sommer 1982 eine Mehrheit errangen
    (die FDP blieb unter fünf Prozent), verhinderten die 7,7 Prozent gewählten GAL-Abgeordneten die
    Bildung einer stabilen Mehrheit. An Rot-Grün mochte Hamburgs SPD-Bürgermeister Klaus von
    Dohnanyi nicht einmal denken (siehe Kasten).
    Parallel zur Entwicklung auf Bundesebene verließ die GAL in der zweiten Hälfte der 80er Jahre
    ihre Fundamentalopposition Schritt um Schritt und nahm nun die Regierungsbeteiligung ins Visier.
    Krista Sager, seit 1983 in der GAL-Führung, profilierte sich bald als führende Sprecherin des
    „realpolitischen Flügels“. Nach Ulla Jelp ke verließ 1990 auch Thomas Ebermann zusammen mit 42
    weiteren Getreuen wie Rainer Trampert die Grünen, ging aber nicht zur PDS.

  18. Melonenpartei: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen. Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesbetroffenheitsbeauftragte –

    VOLLTREFFER!!!

  19. @ #13 BePe (29. Mai 2010 16:44)

    […] Und da kommen nur drei in Frage, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, denn was anderes als Nord-Süd-Amerika oder Australien-Neuseeland kommt nicht mehr in Frage.

    Volle Zustimmung! Ich kenne aufgrund meines Berufes alle drei Kulturkreise aus jeweils langjährigem, eigenem Erleben. Dort ist auch nicht alles Gold, aber die Freiheit allemal größer und höher geschätzt als in der im Absturz befindlichen roten EUdSSR-Satrapie Germanistan. Zur Zeit sollte man jedoch Venezuela, Ecuador und den andinen Bereich von Bolivien meiden (in der östlichen Media Luna ist alles OK).
    Wem Portugiesisch (Brasilien) zu schwer ist, der kann `s auch mit Französisch versuchen und nach Quebec überwechseln oder – als fröhlicher Hasardeure – nach hier ([Seite auf Deutsch] solange die EUdSSR es noch zuläßt, daß auch andere als die Ihren dieses erstaunliche Schlupfloch nutzen).
    Als solides Fundament – neben einer fundierten technischen und/oder ökonomischen Ausbildung – sind nach meinen persönlichen Erfahrungen aber Englisch und Spanisch unverzichtbar.
    Z.Z. die beste Wahl
    – für Englischsprachige: NZ
    – für Spanischsprachige: AR

    Don Andres

  20. Warum hatte die PDS so einen guten Start in das vereinigte Deutschland?
    Weil CDU und FDP ihre Blockflöten von Ost-CDU, BP, LDPD, NDPD übernommen haben. Man wollte ja die Wahlen gewinnen.
    Die SPD war zumindest die einzige Partei mit Westpendant ohne DDR-Mitläufer.
    Das spielte aber dann plötzlich keine Rolle mehr. Friede, Freude, Eierkuchen… ein einig Volk von „Vergessenden“.
    Und so sind selbst Ministerpräsidenten vorbelastet…

  21. Der Vergleich mit einer Melone ……, hier ist wohl eine Wassermelone gemeint? analog zu Wasserkopf und den Attributen die er selber noch beifügte..

  22. Aus persönlicher Lebenserfahrung weiß ich: der Mann hat mit jeder Silbe Recht! Leider…..
    Es tut mir weh zu sehen, wie Deutschland und Europa von den linken Faschisten und ihren islamischen Verbündeten auf Zeit übernommen wird. Wollen wir da wirklich nur zuschauen?

  23. Wenn das alles Stimmen sollte, dann hätte ja der DKP nach 1968 der Einzug in den Bundestag gelingen müssen. Das Geld dazu hatte sie ja von der SED und Karsten Voigt war damals bereits „Marxist“. Kam aber anders.

    1987 kandidierte die DKP noch nicht einmal mehr zur Bundestagswahl. Zuvor konnte sie maximal 0.3% der Wählerstimmen auf sich vereinigen.

    Nur mal so zur Erinnerung. Der antitotalitäre Konsens zerbrach auch nicht 1968, sondern nach 1990. Kohl&Co wollten eine friedliche und konfliktfreie Wiedervereinigung. Keine neuen Wunden sollten aufgetan werden. Die Täter wurden unter Verantwortung der Kohl-CDU nicht bestraft, die SED auch nicht verboten. Das keine neuen Wunden aufgetan werden wollten liess den antitotalitären Konsens zerbrechen.

    Nach 1990 wurden so peu a peu die DKP-nahen Kräfte in der BRD durch die Wahlerfolge der SED hochgespült. Auch in SPD und Gewerkschaften. Wenn die Bild Zeitung Stamokap Hickel dem Leser als seriösen Wissenschaftler verkauft und demselben verschweigt, dass die Memogruppe vom DKP Präsidiumsmitglied Jörg Huffschmid angeleitet wurde, dann hat damit Dutschke nichts zu tun, der den Herausgeber der alternativen Wirtschaftsgutachten SED-Haugg nannte und den ganzen Laden in etwa genauso ablehnte, wie ich.

    Was Siegmar Faust schreibt entwertet sich, weil es die Dinge zu undifferenziert sieht und ist damit ein weiterer Beleg des Dilemmas konservativer und liberaler Kräfte, die linke Strömungen nicht auseinanderhalten wollen und/oder können und damit auch nicht in der Lage sind gezielt Massnahmen zum Auseinanderdividieren zu unternehmen, bzw. taktisch begrenzte Bündnisse mit Linkskräften einzugehen, die ebenfalls dem SED Sozialismus feindlich gegenüberstehen.

    So wird das nichts Jungs!

  24. #23 Don Andres

    Kanada stand früher bei mir ganz oben auf der Liste, aber es verändert sich stark zum negativen hin. Noch haben wir die europäischen Verhältnisse dort nicht erreicht, aber Kanada muß aufpassen, sonst wird es den Weg Europas gehen.

    Burka-Debatte in Kanada

    Auch wenn im Video französisch gesprochen wird, im Video geht es um Quebec. Wenn man das nicht wüßte, könnte man meinen es geht um eine bereicherte Pariser Vorstadt.
    http://www.kewego.it/video/iLyROoafvOqT.html

    http://www.ottawacitizen.com/life/Quebec+bill+would+require+uncovered+faces/2721171/story.html

    Ps. Panama ist ein Geheimtipp.

  25. Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker, so heisst es.

    Denker haben wir noch genug.
    Leider werden den Bürgern die Gedanken der Denker vorenthalten.
    Stattdessen gibts Verblödungsfernsehen und Volkserziehungspresse.

    Wäre ja schlimm, wenn der Bürger anstatt platter Stillhalte-Unterhaltung Anstösse zum Selberdenken geliefert bekäme.

  26. Was glaubt ihr, wieviel leute diese seite bzw. änliche seiten in deutschland kennen? ich bin selbst erst vor rund zwei wochen durch zufall auf die seite hier gestossen. wer hat auch schon zeit dazu?
    bei rund 31 millionen besucher dieser seite seit 2000 sind das rund 700 am tag. vermutlich auch immer die selben user. aber wirklich passiert ist nichts.

  27. #21 ich bin dagegen 29. Mai 2010 17:23)

    Melonenpartei: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen. Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesbetroffenheitsbeauftragte –

    VOLLTREFFER!!!

    ….jetzige Bundesislamisierungsbeauftragte

  28. Ich dachte, nach dem Faschismus und dem Kommunismus sei die grösste Gefahr heute der Islam.

    Leider kommt der Kommunismus aus dem Abfallhaufen der Weltgeschichte wieder hervor; und macht auch noch den Steigbügelhalter für den Islam.

  29. Siegmar Faust – ich erinnere mich dunkel das ich schon zu „DDR“-Zeiten mal ein Interview mit ihm im „Westradio“ RIAS gehört habe. Ein kluger Mann mit Durchblick.

    Eine weitere Persönlichkeit die ich immer sehr geschätzt habe, war Gerhard Löwenthal. In seinem ZDF-Magazin klagte er deutlich wie kein anderer das SED-Unrechtsregime an. Seine Sendung machte mir immer Mut und half mir die Zeit unter den Kommunisten zu überstehen. Nach der Wende setzte er seinen Kampf gegen den Kommunismus fort. Er prägte den Satz: „Alle sagen der Kommunismus ist tot – aber wer hat eigentlich seine Leiche gesehen?“ Damals hielt ich diesen Spruch für übertrieben. Ich jubelte beim Untergang des SED-Unrechtsstaates und des Kommunismus und ich dachte: „Dieses Thema ist nun historisch erledigt – der Kommunismus hat abgedankt“. Ehrlich gesagt, ich lächelte etwas über Herrn Löwenthal und dachte für mich „Bei aller Wertschätzung, aber ich glaube er will es nicht einsehen das der Kampf vorbei ist“.

    Ich muss eingestehen, ich war zu optimistisch. Herr Löwenthal hat Recht behalten. Das „System“ Kommunismus hat sich zwar erledigt, aber der Ungeist, der dieses verbrecherische System erschuf, ist noch allzu lebendigt. Um mal ein von den Kommunisten genutzen Spruch zu persiflieren: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem DAS kroch“.

    Irgendwie scheint der Untergang des Systems Kommunismus sogar zu einer leichten Stärkung der Ideologie des Kommunismus geführt zu haben. Solange der Kommunismus REAL existierte, konnte jeder Besucher sich augenscheinlich ein Bild vom desolaten Zustand und vom Nichtfunktionieren machen. Jetzt ist der Kommunismus wieder ein reines Phantasieprodukt, in das jeder gläubige Kommunist seine eigenen Wunschvorstellungen hinein projizieren kann. Das macht ihn schwerer angreifbar. Einen REAL EXISTIERENDEN Kommunismus kann man weitaus besser kritisieren und widerlegen als eine utopische Phantasievorstellung.

  30. Ich kann dem nur zustimmen. Deutschland entfernt sich in rasender Geschwindigkeit von demokratischen Grundsätzen.

    Was will man anders erwarten, wenn man von Linkspopulisten und einer STASI-Spitzel regiert wird.

  31. # 28

    Die DKP war eben bloß zu doof und verstand nichts von PR. Die alte marxistische Arbeitermythologie zog damals nicht, da von den wirklich Werktätiger keiner was von der Scheiße wissen wollte und außerdem der Ostblock als Bedrohung noch präsent war.

    Linksextremismus im schicken grünen Tarnmäntelchen hatte im Westen jedoch bald Erfolg und er war PR-technisch besser ausgestaltet, eben genau auf die Zielgruppe jener verwöhnten Rotzbengel und -gören aus der reichen großstädtischen Oberschicht zugeschnitten, die auch die 68er-Revolte trugen.

    Ein paar Jahre dauerte es und jetzt ist es so weit, dass offener Kommunismus auch im Westen genauso salonfähig wird wie getarnter. Manche vergessen eben sehr schnell und durch die Medien ist der Großteil der Bevölkerung mittlerweile so weichgekocht, dass Parolen, die in den 80er-Jahren noch im Verfassungsschutzbericht aufgetaucht wären, heute als Programm der „Mitte“ angesehen werden.

    Eines Tages wird- wenn es so weiter geht – wohl auch die MLPD noch den parlamentarischen Durchbruch erleben…

  32. @ #29 BePe (29. Mai 2010 19:24)

    Ps. Panama ist ein Geheimtip.

    Erst mal danke für die Hinweise zu Kanada! Zu Kanada habe ich tatsächlich keine persönlichen Erfahrungen.
    Panama? Ja, schon, ich kenne es aber nicht persönlich (von Zwischenlandungen abgesehen).
    Ich habe es mehr mit Santa Cruz de la Sierra in der bolivianischen Media Luna (kenne ich seit den frühen 80er Jahren). Dort bekommt Morales keinen Fuß auf die Erde, und ökonomisch hat die Sierra gegenüber dem Oriente eh keine Chance – was zwar auch dem Rohstoffreichtum des Oriente geschuldet ist, aber eben nicht nur.
    Weshalb ich mich dort persönlich immer so wohlfühle? Die vielen hochqualifizierten europäischen und asiatischen Immigranten, die den Oriente in harter Arbeit und über viele Jahrzehnte zu dem gemacht haben, was er heute ist: Eine für weite Teile Lateinamerikas atypische Boom-Region, in der viele der mir im Agrarsektor persönlich bekannten „Wohlhabenden“ sich krumm legen, um auch den in der Tat benachteiligten Indigenas eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Und die sich vom populistischen Hochland-Sozialisten Morales nicht die sauer erarbeitete Wurst vom Brot nehmen lassen werden.
    Und dann: Ein Hops über die Anden und ich bin in Chile oder in Perú. Oder ein Hops nach Südosten und ich bin in Brasil, Paraguay, Uruguay oder in Argentinien, wo ich mir im preandinen Hinterland von San Juan eine äußerst bescheidene, aber immerhin bezahlte Dritt-Behausung eingerichtet habe (für die anderen zwei muß ich Miete löhnen). Und wenn es ganz hart kommt, verstehe ich mich auch auf Subsistenz(land)wirtschaft. Ach, ja: Gäste immer willkommen!
    Aber noch hoffe ich, meine kleine Finca nie beziehen zu müssen (als Rentner freiwillig gerne), sondern sie dereinst mir lieben Menschen hinterlassen zu können.
    In entspannter Melancholie Finca-Bilder durchblätternd

    Don Andres

  33. …Für die Mehrheit der Verfolgten wird die Linkspartei wahrscheinlich ewig die Partei ihrer Peiniger bleiben, also stets ein Albtraum…

    NSDAPPDS die Linke

  34. Der Unterschied zwischen Commies und Nazis ?!

    Die Kommunisten haben eine Rote Fahne und die Nazis eine ROTE FAHNE mit Hakenkreuz!

  35. ich als jemand der 18 jahre unter den kommunisten leben musste gebe dem mann 100% recht. er spricht mir aus dem herzen. und wir – die wir unter der diktatur leiden mussten – haben wohl in der tat ein viel feineres gefühl für unrecht, lügen, verdrehungen. als ich noch in D lebte, bin ich überall und total auf unverständnis gestossen, bin dort fast verrückt geworden. die meisten gehirne sind in einer linksdrehenden waschmaschine gründlich und irreparabel gewaschen worden.

  36. Bisher 42 Kommentare:

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    #1 vivaeuropa (29. Mai 2010 16:08) Die Grünen – was sind sie denn? Ich bezeichne die Partei als Melonenpartei: Außen grün und innen rot mit braunen Kernen. Claudia Roth, die Bundesvorsitzende der Grünen und ehemalige Bundesbetroffenheitsbeauftragte – Pardon! – Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, die dafür im Juni 2004 sogar zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt wurde, lief noch im Mai 1990 hinter dem Spruchband her „Nie wieder Deutschland!“, auf dem auch „Gegen die Annexion der DDR!“ protestiert wurde. Hinter solchen Parolen hätten auch die über 12.000 Agenten – Pardon! – „Kundschafter des Friedens“, die allein im Westen Deutschlands für die Stasi der DDR tätig waren und deren Führungsoffiziere sowie die Spitzenfunktionäre der DDR marschieren können.

    Witzig, scharfzüngig und einfach genial …
    Stellt sich nur die Frage, warum ich PI lesen muss, um so etwas zu erfahren, während im ZDF ein Kochsendung läuft, in ZDFinfo eine Zoosendung und in Phoenix eine Dokumentation darüber, wie böse und barbarisch die frühen Germanen waren.
    @@
    schlimm, ja wirlich schlimm das wir hier Grüne haben und die dazu passenden unerwünschten Zuwanderer aus dem moslemischen Bereich.
    Übrigends……Zuwanderer sind keine Einwanderer.!

    Gruß

  37. #20 Eurabier (29. Mai 2010 17:19)

    ————————

    guten morgen eurabier

    der begriff melonenpartei ist in österreich gang und gebe. da sich ja sehr viele deutsche hier aufhalten und anscheinend ausgewandert sind, vielleicht wurde der begriff von uns übernommen?

  38. #13 Voice of Reason (29. Mai 2010 16:41)

    Manchmal könnte man meinen, mit seiner pessimistischen Einschätzung der Zukunft Deutschlands alleine zu sein. Deshalb danke für diesen Artikel!
    Aber wollen wir wirklich alle auswandern? Im Ausland hängt das Glück ja auch nicht an den Bäumen. Lasst mich hier nicht allein…

    Mich wundert immer wieder, wie lange Ihr braucht, um aufzuwachen. Ich habe das alles schon in den 90ern festgestellt und hatte dann das Glück, erstmals nach Thailand zu kommen und mich pudelwohl zu fühlen. Fortan gab es für mich nur ein Ziel… Und nun lebe ich hier seit November 2002.

    Ist übrigens schön zu beobachten, wie man hier eine ungeliebte Regierung aufmischt. Hatte gerade heute wieder einen Sicherheitshinweis der Botschaft unter den Mails.

    #28 Verwertungsindustrie (29. Mai 2010 18:55)

    Wenn das alles Stimmen sollte, dann hätte ja der DKP nach 1968 der Einzug in den Bundestag gelingen müssen. Das Geld dazu hatte sie ja von der SED und Karsten Voigt war damals bereits “Marxist”. Kam aber anders.

    Da entwertet sich nichts, weil Faust das sehr wohl differenziert sieht und Dir offensichtlich im Wissen voraus ist.

    Die Kommunisten hatten seit 68 nämlich die SPD längst unterwandert und haben auch sonst ihr Ziel erreicht! Alles was jetzt geschieht, ist nur folgerichtig; der Fachmann:

    Brandts Mahnung zur Besonnenheit und Rücksichtnahme auf den Koalitionspartner richtete sich besonders an die Linken in der SPD, deren Erwartungshorizont sich nach dem Wahlsieg ins Utopisch-Grenzenlose erweitert hatte. „Mit diesem Ergebnis können wir anfangen, das sozialistische Deutschland zu gestalten. Wir können klarer als bisher gegen bestimmte Kreise des Großkapitals vorgehen“, hatte Rudolf Schöfberger, der neue Vorsitzende des SPD-Unter-bezirks München, nach der Wahlnacht gegenüber der Zeitschrift Konkret gemeint. Ähnlich selbstsicher hatte aber auch Wolfgang Roth, der Vorsitzende der Jungsozialisten, angekündigt: „Innerparteilich wollen wir jetzt Druck ausüben.“ Um seine Entschlossenheit zu unterstreichen, sprach er sogar von der Möglichkeit eines Sternmarsches der Jungsozialisten auf Bonn, Anfang Dezember überdies von einer Mobilisierung junger Leute, der Arbeitnehmer, und von der Möglichkeit, politischer Streiks… Stern-Journalistin Wibke Bruns, die der SPD-Linken nahestand: „Der SPD Dampf für eine linke Politik machen – das ist ja wohl, was morgen losgehen muß.“

    „Machtwechsel. Die Ära Brandt-Scheel“, Arnulf Baring, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1983, S. 54.

    Und:

    Baumann und Cohn-Bendit: Der neue Mensch sollte mit sich und der Gesellschaft versöhnt sein. Denn der alte (deutsche) Mensch war, so wie er war, nicht gut, nein sogar allzuoft, wie Bernhard Vesper von sich sagte: „ein mittelmäßiger, ausgeflippter, unpolitischer, kleinbürgerlicher, sentimentabler Schieber, ein weinerlicher Leutebescheißer, Gammler, Angeber, ein autoritätsfixierter, religiöser, leichtgläubiger Faulpelz“ (S. 368).

    Jene Studenten, die 1967/68 gegen den Vietnam-Krieg und die Notstandsgesetze auf die Straße gegangen waren, die gegen das ganze „System“, wie sie sagten, gekämpft hatten, um all das „kaputtzumachen, was kaputtmacht“, schlossen seit einiger Zeit ihre Ausbildungen ab und drängten in Berufe. Vor allem der öffentliche Dienst galt ihnen als erstrebenswert; für viele war er nahezu die einzige Beschäftigungsmöglichkeit, die sie sich vorstellen konnten. Obwohl sie diesen Staat angriffen und im Grunde völlig ablehnten, suchten sie seine Nähe. Besorgte Bürger mißtrauten ihren Motiven. Sie argwöhnten, es gehe diesen neuen Linken lediglich darum, den Staat von Grund auf zu verändern, umzubauen, von innen her zu erobern, am Ende gar abzureißen. Viele Ängstliche fürchteten, gutmütig oder fahrlässig stelle man hier statt zuverlässiger Wachtposten der Freiheit massenhaft Brandstifter ein, hole sie sich als Beamte aus freien Stücken ins Haus (AaO. S. 374).

    Der neue Mensch entsteht gerade in Europa! Die Kommunisten, allen voran der Bundeshosenanzug als Stasi-Spitzel, sind also voll im Programm!

  39. Ich träume von Wahlen wie vorgestern in Tschechien.

    Nieder mit Gabriel. Dessen Verständnis von Medien ist zum … . Siehe Vorwurf an Frau Staatsratsvorsitzende geborene Kasner bezüglich Griechenland-Desaster.

  40. Nix wie weg hier.

    Hört sich zwar gut an, ober wohin soll man gehen? Außer den USA und Kanada fällt mir wenig attraktives ein.

    Und dort wird man nicht so einfach hineingelassen wie das in Deutschland mit bestimmten Personen möglich ist.

    Ideen, Anregungen? Wie sollte man vorgehen?

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