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Bertelsmann: ”Deutschland schafft sich nicht ab”

Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh [1]Durch die Sarrazin-Debatte wurden die Multikulti-Phantasten der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh (Foto) gehörig aufgeschreckt und sehen nun ihr zurechtgezimmertes Weltbild massiv gefährdet. So zauberte man jetzt flott einen sogenannten „Faktencheck“ aus dem Hut, der beweisen soll, dass es ja nur Vorurteile sind, die gegenüber den Migranten existierten. In der Wirklichkeit sei doch selbstverständlich alles in Ordnung.

Unter dem Titel „Deutschland schafft sich nicht ab“ [2] liefern die Bertelsmänner eine hochinteressante Variante der Zustände in Deutschland ab. Es geht schon gut los:

Auch wenn zahlreiche Integrationsaufgaben noch nicht gelöst sind, erweisen sich viele der behaupteten Tatsachen lediglich als langlebige Vorurteile und Legenden, wie der folgende Faktencheck der Bertelsmann Stiftung beweist.

Vorurteil 1: Die Integrationspolitik der Vergangenheit ist gescheitert

Das sieht die Bevölkerung anders: Alteingesessene und Zuwanderer gleichermaßen sind mit der Integrationspolitik der letzten Jahre weitgehend zufrieden und blicken recht zuversichtlich in die Zukunft der Integration und Integrationspolitik. Von einer Verbesserung der Integrationspolitik in den vergangenen Jahren sprechen 50 Prozent aller Befragten. Etwa ebenso viele erwarten künftig weitere Verbesserungen. Lediglich zehn bis 15 Prozent der Befragten sehen eine Verschlechterung.

Es dürfte spannend sein, welche Bürger in dem „Jahresgutachten des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration 2010“ befragt wurden. Wahrscheinlich rotgrüne Bessermenschen in Elfenbeintürmen von abgeschotteten Villenvierteln, die fernab der Brennpunkte dieses Landes nichts vom Alltagshorror auf deutschen Straßen mitbekommen und ihre Kinder auf sichere Privatschulen schicken.

Vorurteil 2: Das Klima zwischen Deutschen und Migranten wird immer schlechter und angespannter

Im Gegenteil: Insgesamt herrscht in Deutschland auf beiden Seiten der Einwanderungsgesellschaft ein freundliches Integrationsklima. Das Integrationsbarometer des Sachverständigenrats der deutschen Stiftungen für Integration und Migration zeigt, dass in allen Bereichen des Zusammenlebens Migranten wie die angestammte Bevölkerung die Beziehungen positiv bewerten. Die höchsten Bewertungen erfahren dabei die sozialen Beziehungen gefolgt vom Integrationsklima am Arbeitsplatz und schließlich in der Nachbarschaft. Die Bewertungen fallen bei Migranten leicht positiver aus als bei der Mehrheitsbevölkerung.

Ganz sicher haben die Bertelsmann-Realitätsverweigerer keine Erhebung in Berlin-Neukölln, Hamburg-Harburg, Köln-Kalk, Dortmund-Nordstadt, Duisburg-Marxloh, Essen-Nordviertel, Kassel-Waldau, Frankfurt-Hausen, Nürnberg-Südstadt oder München-Neuperlach durchgeführt, wie die dort verbliebene urdeutsche Bevölkerung das sieht, denn das hätte ihr schönes Diagramm sauber verhunzt.

Vorurteil 3: Die Interessen der Ausländer werden zu stark berücksichtigt

Weniger als ein Drittel (30 Prozent) der deutschen Staatsbürger glauben, dass die Interessen der Ausländer in Deutschland zu stark berücksichtigt werden. Die Mehrheit meint dagegen, die Interessen würden gerade richtig berücksichtigt (44 Prozent); 17,1 Prozent erklären sogar, zu wenig (Demokratie-Studie Forschungsgruppe Wahlen 2009 im Auftrag der Bertelsmann Stiftung – Zahlen bisher unveröffentlicht)

Vielleicht könnten ja noch der Migrantenbonus vor Gericht ausgebaut und hohe Migrantenquoten bei der Arbeitsplatzvergabe ohne Berücksichtigung der Qualifikation eingeführt werden, dann sind die Interessen der Ausländer vielleicht gut genug berücksichtigt. Sonst sind wir ja eine ganz böse rassistische Gesellschaft, denn wo kommen wir denn da hin, wenn wir bei uns alle Menschen gleich nach Leistung und Qualifikation beurteilen?

Vorurteil 4: Die Migranten sind für ihre Integration selbst verantwortlich, sie müssen sich mehr darum bemühen

Dass beide Seiten gleichermaßen für eine gelungene Integration verantwortlich sind, dessen sind sich sowohl Zuwanderer als auch Alteingesessene bewusst: In einer Umfrage des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Migration und Integration von 2010 beantworteten rund 62 Prozent in beiden Gruppen, dass beide Seiten für Integration verantwortlich seien.

Integration ist eine Bringschuld. Es gehört nicht viel dazu, die Sprache des Gastlandes zu lernen und in der Schule fleißig zu sein. Dazu braucht man keinen IQ von Albert Einstein, man muss nur im Rahmen seiner Möglichkeiten WOLLEN und etwas aus sich MACHEN. Dann klappt es auch mit dem Schulabschluss. Die jahrzehntelange milliardenschwere sinnlose Herumdokterei an integrationsunwilligen muslimischen Migranten durch Sozialpädagogen und Integrationsbeauftragte hat sich ad absurdum geführt. Es braucht nun einen neuen Berufszweig, wie es Ulfkotte nennt: Rückführungsbeauftragte.

Vorurteil 5: Migranten haben kein Verhältnis zur Demokratie oder verachten sie sogar

Migranten stimmen der Demokratie in Deutschland fast ebenso sehr zu wie die deutschstämmige Bevölkerung. Nach einer Studie der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2009 sagen 70 Prozent der Migranten „Ja“ zur Demokratie, unter der deutschstämmigen Mehrheitsbevölkerung sind dies 78 Prozent. Die Zustimmung zur Demokratie der Migranten wächst dabei mit Aufenthalts- und Lebensdauer in Deutschland an.

Wurden da etwa unsere vietnamesischen, polnischen, italienischen oder spanischen Mitbürger befragt? Die Gut-Besser-Bertelsmänner haben ganz bewusst keine Angaben zu den Migrantengruppen gemacht, die sie bei ihrem „Faktencheck“ kontaktiert haben. Denen scheint tatsächlich noch nicht zu schimmern, dass wir kein Ausländer- sondern ein Islamproblem haben. Bei Punkt sechs wird dann aber doch, welch Wunder, das heikle Thema Religion angesprochen:

Vorurteil 6: Vor allem Muslime sind in religiösen und politischen Fragen besonders intolerant

Die in Deutschland lebenden Muslime sind im Durchschnitt zwar religiöser als die übrigen Einwohner, aber gleichwohl in religiösen und politischen Fragen nicht weniger tolerant. Nach den Ergebnissen des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2008 erklären unter den religiösen Muslimen hierzulande 67 Prozent, dass jede Religion einen wahren Kern hat und 86 Prozent, man solle offen gegenüber allen Religionen sein. Nur sechs Prozent finden dies nicht. Lediglich 24 Prozent der religiösen Muslime denkt, dass vor allem ihre eigene Religion besonders recht hat. Für nur 16 Prozent der hier lebenden Muslime hat ihre Religion eine Auswirkung auf ihre politische Einstellung. Dies sagen aber auch 18 Prozent der deutschen Mehrheitsbevölkerung.

Diese Studie des Bundesinnenministeriums wurde von den Bertelsmann-Realitätsfälschern mehr als wohlwollend interpretiert. Denn nach ihr sind 40 Prozent aller in Deutschland lebenden Muslime fundamental orientiert, jeder siebte Islam-Gläubige kann mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie nichts anfangen, sechs Prozent sind gewaltaffin [3], jeder vierte ist sogar zu Gewalt gegen Andersgläubige bereit. Und das ist auch nur das, was nach dem Taqiyya-Filter übrig bleibt. Welcher Moslem gibt schon zu, was er wirklich denkt. In Wahrheit dürfte es viel schlimmer aussehen. Und dass Muslime umso gewalttätiger sind, je religiöser [4] sie sind, hat sogar Kriminologe Pfeiffer attestieren müssen. Aber mit solch „unwesentlichen“ Details mögen die Bertelsmänner die Öffentlichkeit wohl nicht belästigen.

Lieber mit der Frage, ob sich Migranten bei uns wohl fühlen. Bestimmt, solange der Sozialstaat sie von vorne bis hinten pudert. Und ob sie in Deutschland eine Zukunft sehen. Logisch, was die Muslime anbetrifft, freuen sie sich schon auf die Übernahme des Landes durch die Ummah. Also können wir zu Punkt neun gehen:

Vorurteil 9: Migranten möchten mit den Deutschen nichts zu tun haben

Eine überwältigende Mehrheit der Migranten wünscht sich nach einer Umfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung von 2009 einen engen sozialen Kontakt zur deutschen Mehrheitsbevölkerung. Lediglich 3,5 Prozent möchten mit den „Deutschen“ nichts zu tun haben. Unter den türkischstämmigen Migranten sind es ebenfalls nur 6,1 Prozent, unter Menschen polnischer Abstammung nur 1,6 Prozent. Dieser Wunsch wird auch im Alltag sehr häufig realisiert. So feiern 82 Prozent der Migranten Feste mit Deutschen, nur 17 Prozent tun dies nicht (unter den Türkischstämmigen praktizieren 76 Prozent gemeinsame Feiern)

Interessant. Und warum heiraten 93% der hierzulande lebenden Türken keinen deutschen Partner, sondern hauptsächlich Importpersonen aus dem Heimatland?

Vorurteil 10: Deutschstämmige Kinder fühlen sich in ihren Klassen angesichts der Vielzahl der ausländischen Mitschüler nicht mehr wohl

Zwei Drittel der Erstklässler deutscher Herkunft finden es völlig normal, Mitschüler mit anderen ethnischen Wurzeln zu haben. Durchschnittlich 60 Prozent der Erstklässler haben einen Freund oder eine Freundin anderer ethnischer Herkunft. Bei den Kindern von Migranten sind es sogar 72 Prozent. Freundschaften zwischen den Kulturen sind in diesem Alter eher die Regel als die Ausnahme: Die Zahl der Freundschaften ist umso höher je mehr Kinder von Ausländern in der Klasse sind (Studie unter der Leitung des Bildungsforschers Heinz Reinders von der Universität Würzburg mit knapp 1.000 Grundschulkindern aus Bayern und Hamburg).

Die ARD-Doku „Kampf im Klassenzimmer“ [5] haben sich die Bertelsmänner ganz gewiss nicht angesehen. Und sicher auch noch nie einen Blick in Klassen geworfen, in denen deutsche Kinder bereits zur unterdrückten Minderheit zählen, wenn sich die Mehrheit aus Muslimen zusammensetzt.

Diese Schönfärbung in der heilen Bertelsmann-Welt ist selbst WELT Online [6] zu viel des Guten, so dass man dort die Studie halbwegs kritisch durchleuchtet. Natürlich nicht so deutlich wie bei uns, aber immerhin.

[2]Beim zuständigen Ansprechpartner der Bertelsmann-Stiftung, Ulrich Kober, kann man sich für den „sachkundigen“ Faktencheck per Email bedanken: ulrich.kober@bertelsmann-stiftung.de [7]

(Text: Michael Stürzenberger)

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Taliban steinigen Frau im Nordwesten Pakistans

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Taliban steinigen Frau im Nordwesten Pakistans [8]Bei JihadWatch [9] ist ein Video einer von Taliban gesteinigten Frau in Pakistan zu sehen. Zarte Gemüter muss man warnen: Dieses Video ist drastisch und absolut grausam. Es zeigt eine Frau, die unter einer Ladung von Steinen stirbt. Aber es muss gezeigt werden, um die schreckliche Realität des Islam begreifen zu können.

JihadWatch berichtet:


Das ist Sharia. Dies ist eine von Mohammed gebilligte Handlung, an der er auch laut kanonischen, islamischen Quellen selbst teilnahm [10]. Darunter Sahih („fehlerfrei,“ „verlässlich“) Bukhari.

Das sind islamische „Gerechtigkeit“, “Mitgefühl” und “Barmherzigkeit“, die Apologeten nicht leugnen, sie versuchen die Sache nur zu umgehen, indem sie den Uninformierten versichern – und manchmal sogar versuchen, sich selbst zu überzeugen -, dass es kein Thema sei, da nicht im Koran selbst vorgeschrieben. Klicken Sie hier [11], um zu sehen, warum das keinen Unterschied für die Moslems macht, die dies seit Jahrhunderten praktizieren.

Und was war das Verbrechen dieser Frau? Hier die Hintergrundgeschichte. „Seltenes Video zeigt Taliban, wie sie mutmasslich eine Frau in Pakistan zu Tode steinigen“, von Megan Chuchmach für ABC News [12], 24. September:

Ein seltenes Video, laut Meldung aus dem Nordwesten von Pakistan geschmuggelt, zeigt, wie eine Frau mutmaßlich von Talibankämpfern in der oberen Region von Orakzai zu Tode gesteinigt wurde.

Al Aan, ein pan-arabischer Fernsehsender in Dubai, der sich auf Frauenthemen spezialisiert hat, sagte, man habe das Filmmaterial über ein Mobiltelefon bekommen, das die Hinrichtung einer Frau zeigt, weil sie mit einem Mann aushäusig war. Der Mord ereignete sich nach dem Bericht vor zwei Monaten und wurde von einem Taliban, der bei der Steinigung dabei war, herausgeschmuggelt, so Al Aan. ABC News konnte die Authentizität des Mobiltelefon-Videos nicht unabhängig bestätigen.

Das Video, das anscheinend eine am Boden angebundene Frau zeigt, während eine Gruppe Männer Steine auf sie werfen, ist so drastisch, dass ABC News es nicht ganz zeigen kann. Teile davon wurden in der 25. Episode von „Brian Ross Investigates“ gezeigt.

„Es ist schwer zu sagen, wo und wann es aufgenommen wurde“, so Gayle Lemmon, stellvertretender Direktor des Frauen- und Außenpolitik-Programms beim Rat für auswärtige Beziehungen in einem Interview mit Ross, „es stimmt mit Videos überein, die seit den 90ern aus den von Taliban kontrollierten Gebieten kommen.“

Lemmon sagt, dass Frauen, die in von Taliban kontrollierten Gebieten „ausscheren“, mit „schwerer Bestrafung zu rechnen haben.“

„Frauen sind die Träger der Familienehre“, so Lemmon, „aber sie zahlen auch den Preis.“ Was für ein großartiges System: Man wird „geehrt“ oder umgebracht!

Der ABC-Link zeigt ein eigenes Video, einschließlich eines zumeist trostlosen Interviews mit Lemmon, der sich um die Aussage windet, ob das irgendetwas mit dem Islam zu tun habe.


So sieht die praktizierte Religion des Friedens™ nun mal aus. Ist irgendwie doch nicht mit den Gesetzen der zivilisierten Welt vereinbar, auch wenn die Apologeten es immer wieder gebetsmühlenartig herunterrasseln. Wenn man diese Praxis sieht, kann einem nur speiübel werden.

» WAZ: Imam bezeichnet Islam als Glaube des Friedens [13]
» Lizas Welt: Kasseler SPD-Stadtverordnete vergleicht Judenvernichtung mit Militärschlägen gegen Taliban [14]

(Übersetzung: epistemology)

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Trojaner-Angriff auf iranische Kontrollsysteme

geschrieben von PI am in Iran,Wirtschaft | Kommentare sind deaktiviert

Ahmadi Technologie [15]Zeitgleich mit Ahmadinedschas Hassrede gegen Israel [16] und dessen amerikanische Verbündete wurde der Iran selbst Ziel eines stillen aber effektiven Angriffs [17]. Der Trojanervirus Stuxnet [18] infizierte zehntausende iranischer Industrieanlagen und spionierte unter anderem die Kontrollsysteme von Atomanlagen aus. Viele der betroffenen Systeme stammten von der deutschen Firma Siemens.

Die mit Stuxnet gesammelten Informationen wurden ins Ausland übermittelt. Wo dieses Ausland liegt und ob es spezifisch um die Ausspionierung der Nuklearanlagen ging, wollte bisher niemand offiziell bestätigen.

Der Iran versucht gegenwärtig auf hochtouren, den neugierigen Eindringling loszuwerden, der die ehrgeizigen Pläne des Führers durchkreuzen könnte. Das wird eine echte Knacknuss für die iranischen Wissenschaftler, denn Stuxnet ist mit seinen gefälschten Sicherheitszertifikaten einer der ausgeklügeltsten Worms, die jemals für Windows (der Iran nutzt Feind-Software) programmiert wurden.

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Kultursensibel – aber richtig!

geschrieben von PI am in Deutschland,Islamisierung Europas,Zivilcourage | Kommentare sind deaktiviert

[19]Kultursensibles Verhalten, wie es unsere türkischstämmigen Politiker vom deutschen Volk gerne verlangen, birgt einige Tücken und überfordert manchen gutwilligen Bürger. Das musste jetzt auch eine Sachbearbeiterin der Gothaer Versicherung aus Köln erfahren. Sie bezog sich zwar inhaltlich absolut zutreffend auf den Koran, beachtete aber nicht, dass Kultursensibilität nur dann angebracht ist, wenn sie dem Fremden von Nutzen ist. Im anderen Falle nennt man es Rassismus.

Die Neue Westfälische berichtet [20]:

Bei Verkehrsunfällen verletzte Opfer können nicht nur Schadensersatz geltend machen. Sie dürfen auch Kosten für die Haushaltsführung in Rechnung stellen, sofern sie auf Hilfe angewiesen sind. Einem Gütersloher Rentner wurde der Ausgleich von einer Kölner Versicherung mit einem bislang wohl einzigartigen Argument verweigert: Er erhalte keinen Cent, schreibt die Versicherung, da er als Muslim prinzipiell keine Hausarbeit verrichte.

Der Rentner war bei einem Verkehrsunfall verletzt worden und forderte außer dem ihm zugestandenen und bereits gezahlten Schmerzensgeld von 100.000 Euro durch seinen Anwalt weitere 60.000 Euro für einen sogenannten Haushaltsführungsschaden. Der Araber habe infolge des Unfalls keine Hausarbeiten verrichten können:

Den zu begleichen lehnt die Gothaer Versicherung in einem Schreiben kategorisch ab. Die Sachbearbeiterin S. hatte sich zuvor offenbar ausführlich mit dem Koran beschäftigt, zitiert in einem Schreiben unter anderem die Sure 4,34.

Aus der Lektüre von Fachliteratur schließt sie, dass M. aufgrund seiner Glaubensrichtung niemals Haushaltstätigkeiten verrichten würde. Denn im Islam sei die Frau grundsätzlich dem Mann unterlegen. „Die traditionelle Ehe wird in der Regel nicht als Paarbeziehung verstanden; sie dient der Gemeinschaft. Es kann also nicht vom Vorbild der deutschen Ehe ausgegangen werden, wo sich die Eheleute den Haushalt teilen…Nach dem patriarchalen und traditionellen Mannesbild in der muslimischen Ehe führt der Ehemann nicht den Haushalt.“

Dass das Ehepaar M. genau nach diesem Muster lebt, meint die Sachbearbeiterin S. aus der Tatsache zu schließen, dass der bereits 1959 aus Algerien nach Deutschland eingewanderte M. 1976 im Alter von 45 Jahren „seine wesentlich jüngere Ehefrau“ (26) heiratete, bei der S. zudem eine „fehlende Sprachkompetenz“ konstatiert.

Dem widerspricht der Anwalt, wie es seine Aufgabe ist unter Schwingen der Rassismuskeule:

Er bezeichnet das Schreiben als „ehrverletzend“. Dass Versicherungen vor allem bei Verkehrsdelikten in letzter Zeit zu fragwürdigen Methoden greifen würden, sei ihm in seiner Praxis nicht fremd. Eine derartig krasse Diskriminierung aller Angehörigen einer anderen Glaubensrichtung allerdings schon. Die Sachbearbeiterin unterstelle, dass jede muslimische Ehe auf der Wertlosigkeit der Frau und auf dem Gedanken der reinen Zweckgemeinschaft beruhe.

Die Sprecherin der Gothaer Versicherung, Martina Faßbender, verspricht im NW-Gespräch eine erneute Prüfung: „Natürlich ist es nicht so, dass wir Haushaltsführungsschäden in solchen Fällen grundsätzlich nicht anerkennen. Es wird immer der Einzelfall betrachtet. In eine solche Betrachtung fließen viele Faktoren ein, wie Alter, familiäre Umstände, ursprünglicher Gesundheitszustand.“ Kulturelle Besonderheiten seien gerade in der aktuellen politischen Debatte ein heikles Thema. Für den „unangemessenen“ Ton in dem Schreiben entschuldige sich das Unternehmen.

Wohlgemerkt nur für den Ton. In der Sache bleibt die Versicherung bisher hart.

(Spürnasen: Alex W., Franziska B.)

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Illegale Straßengebete im Herzen von Paris

geschrieben von PI am in Frankreich,Islamisierung Europas,Political Correctness | Kommentare sind deaktiviert

Betende Muslime in Paris [21]In Paris beten Muslime schon seit längerem einfach auf der Straße, so dass sie keiner übersehen oder umgehen kann (PI berichtete [22]). Obwohl eine solche öffentliche zur Schau Stellung von Religion im laizistischen Frankreich per Gesetz verboten ist, traut sich niemand, etwas dagegen zu unternehmen aus Furcht, man könnte als rassistisch abgestempelt werden.

Ein Video-Bericht von CBN-News zeigt, wie Anwohner wegen der Freitagsgebete nicht einmal mehr ihre Häuser verlassen können und fragt sich, ob, die düstere Zukunftsvision eines russischen Bestsellers über Nôtre Dame als Stadtmoschee von Paris [23], der in Frankreich aus Gründen der Political Correctness nicht verlegt werden darf, bald Wirklichkeit werden wird:

[flash http://downloads.cbn.com/cbnnewsplayer/cbnplayer.swf?aid=17933]

(Spürnase: Humphrey)

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Moschee und Kaserne für Afghanistan

geschrieben von PI am in Afghanistan,Deutschland,Dhimmitude,Islam | Kommentare sind deaktiviert

[24]Da sage noch einer, deutsche Soldaten würden in Afghanistan nichts für ein späteres Zivilleben in Deutschland lernen: Sind Erfahrungen im Bau von Megamoscheen etwa nichts im künftigen Kalifat Deutschland?

Während in Deutschland Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten und Straßen aus Geldmangel verfallen, veruntreut die Regierung fünf Millionen Euro für ein zweifelhaftes Bauprojekt in Badakshan. Ob man auch an einen Gebetskeller für die ersten weiblichen Offiziere der afghanischen Armee (Foto) gedacht hat, geht aus der Meldung nicht hervor.

Bundeswehr-Monitoring [25]berichtet:

Einem Bericht auf der Homepage des Verteidigungsministeriums zufolge wird am 21. September 2010 von dem Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Kossendey in der afghanischen Provinz Badakshan eine „zum großen Teil von der Bundesrepublik Deutschland finanzierte und in deutsch-afghanischer Zusammenarbeit errichtete Kaserne“ übergeben. Diese solle „eine weitere Voraussetzung für Ausbildung und Einsatzbereitschaft der afghanischen Streitkräfte in der Region schaffen“. Die Kosten werden mit „gut“ fünf Mio. Euro angegeben, vier davon stammten „aus dem deutschen Bundeshaushalt“, die fünfte „aus dem ANA Trust Fond“. Die Kaserne verfüge auch über eine Moschee „auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern“.

In öffentlichen Verlautbarungen der Regierung ist von dem guten Werk wenig zu hören. Möglicherweise hält man eine öffentliche Diskussion nicht „für hilfreich“?

(Spürnasae: Eddie)

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Der neue Götze Nachhaltigkeit (Teil 2)

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[26]Man stelle sich vor, vor neuntausend Jahren hätten die damals lebenden Jäger und Sammler sich Gedanken über Nachhaltigkeit gemacht und wären dabei zu demselben Ergebnis gekommen wie die heutige UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung.

(Warum die Nachhaltigkeits-Ideologie unsere Freiheit gefährdet und ein Totalitarismus neuer Art ist – Ein Essay von Wolfgang Halder)

Nämlich zu der Vorgabe, dass „die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können“. Was wäre die Folge gewesen? – Der Übergang zu Seßhaftigkeit, zu Ackerbau und Viehzucht wäre nie erfolgt. Denn dieser Übergang zur neuen äußerst unsicheren Lebensform garantierte der gegenwärtigen Generation keinesfalls die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, und er war ohne Frage eine Gefährdung der zukünftigen Generationen, da niemand wissen konnte, ob er erfolgreich sein würde. Es war ein zutiefst riskanter Schritt ins Ungewisse. Eine steinzeitliche UN-Kommission hätte die Einführung von Ackerbau und Viehzucht wegen Verstoßes gegen das Nachhaltigkeits-Prinzip abgelehnt – mit der Folge, dass einer der wichtigsten Entwicklungsschritte der Menschheitsgeschichte nicht stattgefunden hätte.

Nachhaltigkeit erweist sich als die politische Religion der Kleinmütigen, die Nachhaltigkeits-Prediger sind Verteidiger einer Schrebergarten-Idylle. Der Zoologe Josef H. Reichholf betont in seiner „Kurzen Naturgeschichte des letzten Jahrtausends“ den Kontrast zwischen einer freien geistigen Atmosphäre, wie sie zur hohen Zeit des politischen Liberalismus herrschte, und der heutigen Verzagtheit: „Im 19. Jahrhundert herrschten mehr geistige Freiheit und viel größere Beweglichkeit als im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Damals suchten wir noch aktiv nach neuen Horizonten. Heute wird fast immer das Neue erst einmal gebremst und bekämpft, weil es am bekannten Zustand etwas ändern könnte. Altes behält man wider besseres Wissen stur bei“. Nichts läuft der Wirklichkeit unserer Welt und dem von den Gesetzen der Evolution bestimmten Leben mehr zuwider als die Idee eines kontrollierbaren globalen Gleichgewichts.

Reichholf führt diese Verzagtheit unserer Zeit darauf zurück, daß sich „die evolutionäre Betrachtung der Natur“ bis heute nicht durchgesetzt habe. Die Essenz der Evolution, daß Leben Veränderung ist und nur durch unablässige Veränderung Entwicklung und Verbesserung möglich sind, werde nicht anerkannt. Statt dessen herrsche der Katastrophismus: „Längst glauben im Abendland mehr Menschen an ein katastrophales Ende als eine bessere Zukunft“. Diese Ablehnung des evolutionären Denkens verbunden mit dem Hang zur katastrophischen Weltwahrnehmung ist zum einen unseliges Erbe der christlich-apokalyptischen Tradition, zum anderen geht solch perspektiv- und mutlose Nachhaltigkeits-Verzweiflung aus der Überalterung der abendländischen Gesellschaften hervor. Nachhaltigkeit ist eine Greisen-Ideologie, sie schreibt im Namen der künftigen Generationen die Gegenwart einer überalterten Gesellschaft in alle Zukunft fest. Ihr liegt ein museales Weltbild des übervorsichtigen Erhaltens zugrunde, das lebens- und entwicklungsfeindlich ist und alles der „Tyrannei des Wirklichen“ (Nietzsche) unterwirft. Die Welt muß bleiben, wie sie jetzt ist. So, wie wir Heutigen leben, müssen auch alle künftigen Generationen leben. Gerade diejenigen, die im Namen zukünftiger Generation zu handeln vorgeben, sind im Begriff, mit atemberaubender Überheblichkeit und Ignoranz den zukünftig Lebenden eine lebenswerte Zukunft unmöglich zu machen, indem sie ein „globales Gleichgewicht“ anstreben, das „nachhaltig und ohne plötzliche und unkontrollierbare Zusammenbrüche“ sein soll.

Nachhaltigkeit bedeutet somit Stillstand und Erstarrung. Gesellschaften, die ein Gleichgewicht als Ideal anstreben, entwickeln sich nicht, sind anfällig und Änderungen wehrlos ausgeliefert. Der Ethnomediziner Wulf Schiefenhövel illustriert das am Beispiel der Stämme Neuguineas. „Ich habe Dörfer in Tälern Neuguineas wissenschaftlich untersucht, die über Tausende von Jahren nicht wesentlich expandierten. Vor 50.000 bis 60.000 Jahren kamen die ersten Papua, und die lebten dann wirklich im Einklang mit der Natur. Das funktioniert aber nur im kleinen Maßstab. Und dieses Nullwachstum beobachtet man auf steinzeitlichem Niveau, wenn zum Beispiel Wald mit Steinbeilen gerodet werden muss und keine idealen ökologischen Bedingungen herrschen. Ressourcen-Engpässe hat es sicherlich von Zeit zu Zeit gegeben, aber meist bestand eher ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur, weil eben die Möglichkeiten größerer Veränderungen wegen begrenzter Technik beschränkt waren. Das Gleichgewicht konnte aber gestört werden, der Kulturwandel heute zeigt das in dramatischer Weise. Bis 1975 trafen die Menschen dort eine drastische Maßnahme: den Mädchen-Infantizid. Nach der Geburt blieben die meisten Buben am Leben, denn ein gewisser Prozentsatz starb bei der Jagd, bei Kämpfen und Stammeskriegen. Aber von den Mädchen wurden etwa 25 Prozent von der Mutter nicht angenommen, also geopfert. (…) Damit konnten sie die Bevölkerungszahl konstant halten und verhindern, in eine Hungersnot zu geraten. Erst als die Süßkartoffel vor etwa 350 Jahren kam, gab es einen dramatischen Bevölkerungszuwachs, weil das die Ernährungssituation enorm verbesserte. In den letzten Jahrzehnten sehen wir die Folgen der Gesundheitsfürsorge und Christianisierung: Keine Kriege, kein Infantizid, jetzt platzt es aus allen Nähten. In Neuguinea findet gerade eine gewaltige Bevölkerungsexplosion statt.“ Diese Stämme sind gerade wegen ihrer nachhaltigen Lebensweise unfähig, sich an veränderte Bedingungen anzupassen.

Ein weiteres Beispiel, diesmal aus unseren Breiten soll verdeutlichen, wie zukunftsermöglichend ein Denken und Handeln ist, das sich nicht einem Gleichgewichtsideal unterwirft. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Mittenwaldbahn von Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen von Wilhelm von Doderer, dem Vater des Schriftstellers Heimito von Doderer, geplant wurde, gab es die Elektrolokomotiven, die nötig waren, um die steile Tunnelstrecke am Martinsberg oberhalb Innsbrucks zu befahren, noch gar nicht. Trotzdem wurde die Strecke für Elektroloks konzipiert und gebaut – im Vertrauen darauf, dass es bis zur Fertigstellung 1912 so eine Lok geben würde. Das Gleichgewicht in der Region wurde – zum Vorteil der Menschen – zerstört und eine neue Dynamik angestoßen. Wo vorher nur Fels war, fuhr nun dank unternehmerischem Wagemut eine Eisenbahn.

Ein auf Gleichgewicht und Nachhaltigkeit fixiertes Denken macht es Unternehmern unmöglich, ihre wichtigste Funktion zu erfüllen, die darin besteht, sich nicht von Vergangenheit und Gegenwart bestimmen zu lassen, sondern aufgrund ihrer Vermutung über das, was in der Zukunft sein wird, zu handeln – sprich zu investieren und zu produzieren. Das Nachhaltigkeitsdenken setzt konstante Präferenzen und Ressourcenausstattung voraus und verordnet Gleichgewicht und Erhaltung eines bestehenden Zustandes. In der Folge wird unternehmerisches Handeln in die Ungewißheit hinein, das die notwendige Bedingung für Weiterentwicklung der Menschheit ist, ausgeschlossen, ja es wird zur gesetzwidrigen, unmoralischen Tat. Dass Nachhaltigkeit schon in der ursprünglichen, nur auf die Forstwirtschaft bezogenen Bedeutung keine Gewähr für gute, wünschenswerte und langfristig positive Ergebnisse ist, zeigt ein Gang in die deutschen Wälder, die nach dem forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeits-Prinzip im 19. Jahrhundert angelegt wurden und bis heute bestehen: öde, häßliche, anfällige Fichtenmonokulturen, die eine Karikatur dessen sind, was ein Wald sein kann.

Es ist vermessen zu glauben, wir könnten die Bedingungen, unter denen wir leben, konstant halten. Troja wurde wegen Klimaveränderungen siebenmal aufgegeben und wieder neu besiedelt. Ein Versuch, diese Klimaveränderungen zu verhindern, wäre töricht und erfolglos gewesen. So wie ein Organismus nicht deshalb gesund ist, weil er den Kontakt mit Krankheitserregern vermeidet, sondern weil er stark genug ist, sie zu bekämpfen, so kommt es darauf an, die Anpassungsfähigkeit unserer Gesellschaften zu stärken und möglichst variabel zu halten, damit sie mit sich wandelnden Bedingungen fertig werden. Die Basis dafür ist wirtschaftliche und politische Freiheit.

Der Biologe Hansjörg Küster formuliert es in seinem Buch „Was ist Ökologie“ wunderbar: „Leben heißt sich ändern – eigentlich eine banale Aussage, aber man vergißt sie immer wieder. (…) Menschen wünschen sich das ewige Leben, das Paradies. Im Paradies fließen nicht nur Milch und Honig; dort verändert sich auch nichts. (…) Die Öffentlichkeit wünscht sich Rezepte für eine immer weitergehende Stabilisierung der Lebensverhältnisse und eine Vorhersagbarkeit künftiger Entwicklungen“. Die Simulation von Ökosystemen mittels mathematischer Methoden – auch hier sieht man Hayeks „scientistic error“ am Werk – lege den „Trugschluß nahe, die Zukunft lasse sich exakt planen. Diese Illusion hat zur Verbesserung der Welt in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel Gutes beigetragen“, wie Küster mit der Zurückhaltung des Naturwissenschaftlers formuliert. Doch genau diese Illusion soll nun im Gewand der Nachhaltigkeit die Menschheit ein für alle Mal retten.

Mit der Überdehnung und inflationären Anwendung des Nachhaltigkeitsgedankens auf alle Lebensbereiche der Menschen steuern wir auf einen totalitären Nachhaltigkeitsterror zu. Das ganze Leben droht zur bürokratisch gesteuerten Nachhaltigkeits-Monokultur zu werden. So wie der Sozialismus Wohlstand und Freiheit für alle versprach, aber – außer für eine winzige Funktionärsschicht – Armut und Gefangenschaft für alle brachte, so wird die Nachhaltigkeitsideologie auch das Gegenteil dessen bringen, was sie verheißt. Statt Schönheit, Freude, Wohlstand, Vielfalt, Erkenntnisfortschritt und Freiheit erwarten uns Einfalt, Ödnis, Häßlichkeit, Überwachung, Dumpfheit, Armut, Stillstand.

Der „Nachhaltige Warenkorb“

Was Ludwig von Mises, der große Ökonom der Österreichischen Schule, in seinem Hauptwerk „Human Action“ in bezug die Wirtschaft sagte, gilt erst recht für die Entwicklung der gesamten Welt: Alle Versuche, die Wirtschaftsentwicklung vorherzusagen sind unsinnig und verkennen die Tatsache, daß Handeln immer ins Ungewisse hinein geschieht. Unsicherheit und Veränderung sind die Grundlage jeder Verbesserung. Der Wunsch der Menschen nach Verbesserung ihrer Lebensumstände erzeugt eben die Unsicherheit und ständige Veränderung der Produktionsweisen und damit des Lebens der Menschen, die im Ruf nach Stabilität und Sicherheit beklagt wird. Doch wo Menschen handeln, kann es keine Stabilität geben. Die Menschen möchten, daß es ihnen besser geht – aber zugleich soll alles so bleiben, wie es ist.

An diesem Paradox krankt auch das Warenkorb-Modell, besonders in seiner neuen Nachhaltigkeits-Ausprägung. Da die Wertschätzungen der Verbraucher nicht konstant sind, hat ein Warenkorb keine Aussagekraft. Normativ auf zukünftige Zeiten angewandt, wird er sogar gefährlich, da er ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit – d.h. der wahren Verbraucher-Präferenzen – erzeugt, dadurch Fehlanreize und somit Fehlinvestitionen schafft und in der Folge genau zu dem führt, was er verhindern möchte: Ressourcen-Verschwendung, die die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen verhindert.

Was uns in Zukunft erwartet, zeigt ein Blick in die Broschüre „Nachhaltiger Warenkorb“ [27], eine Art Katechismus der Nachhaltigkeit, die von „nachhaltigen Lebensmitteln“ bis zum „nachhaltigen Investment“ Empfehlungen gibt. Zusammengestellt hat ihn der steuerfinanzierte „Rat für nachhaltige Entwicklung“. Dieser Rat verkündet, es gebe „ohne nachhaltigen Konsum keine nachhaltige Entwicklung“ und verlangt von der Regierung, sie solle „ihren gesamten wirtschaftspolitischen Kurs auf Nachhaltigkeit trimmen“.

In der harmlos klingenden Wendung „auf Nachhaltigkeit trimmen“ kommt die Forderung nach umfassender Kontrolle und Eingriffen in die Wirtschaft wie der Wolf im Schafspelz daher. Dieses Trimmen muss einen hellhörig machen, denn hier äußerst sich der totalitäre Anspruch des Nachhaltigkeitsdenkens. Ein Blick in den „Nachhaltigen Warenkorb“ bestätigt die Vermutung. Im einleitenden Kapitel heißt es: „Eine ideale Welt bleibt vorerst ein Wunschtraum“. Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, denn das „vorerst“ zeigt, worum es letztlich geht: die ideale Welt. Und die soll den Bürgern schließlich von der Regierung aufgezwungen werden, indem diese den wirtschaftspolitischen Kurs auf Nachhaltigkeit „trimmt“.

Der „Nachhaltige Warenkorb“ signalisiert zudem allen, die sich nicht an ihn halten, daß sie sich falsch und das Gemeinwohl schädigend verhalten und erzeugt so einen Konformitätsdruck, der zu Präferenzverfälschungen führt und dadurch die „Botschaft“ des Warenkorbs zu bestätigen scheint, obwohl in Wirklichkeit kaum jemand diesen Warenkorb will, ihn aber nach außen hin akzeptiert, weil er nicht zum Außenseiter werden will. Der „Nachhaltige Warenkorb“ versucht, den Menschen eine Schuldbewußtsein einzuimpfen, denn als neue Form der Gewissensprüfung, ob man „sündig“ handelt, wird gleich zu Beginn auf den „ökologischen Fußabdruck“ und die „CO2-Bilanz“ hingewiesen: „Versuchen Sie Ihre CO2-Emissionen auf zwei Tonnen pro Jahr zu verringern“.

Warum man das tun sollte, wird nicht gesagt, denn das Nachhaltigkeits-Schuldprinzip baut auf der quasi-religiösen CO2-Propaganda auf, die als unumstößliche Gewißheit setzt, dass CO2 etwas Schädliches sei. Wie weit diese Propaganda schon den Verstand vieler Menschen zerstört hat, zeigt eine Überschrift der „Süddeutschen Zeitung“, die allen Ernstes ein „CO2-freies München“ forderte. Und Siemens veröffentlichte im Frühjahr 2009 stolz die Studie mit dem denglischen Titel „Sustainable Urban Infrastructure: München – Wege in eine CO2 -freie Zukunft“. Es ist erschütternd, daß man den Verantwortlichen einer einflußreichen Zeitung und einer angesehenen Stiftung wie einem Schüler erklären muß, daß CO2 eine Grundlage des Lebens auf der Erde ist ein CO2-freies München ein totes München wäre. Der ökologische Furor verdrängt die Vernunft, und die CO2-Hysterie ist ein Mittel der Schuldproduktion. Allein die Tatsache, dass wir leben und atmen, macht uns zu CO2-Sündern.

Noch hat der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ keine Exekutivgewalt, noch ist der „Nachhaltige Warenkorb“ eine Empfehlung, doch was aus solchen Empfehlungen werden kann und sehr wahrscheinlich werden wird, zeigt das Glühbirnen-Verbot der EU: Die Empfehlung von heute ist das Gesetz von morgen, das mit Gewalt und Strafe durchgesetzt wird.

Nachhaltigkeit als neue Spielart des Anti-Kapitalismus

Um die ideologische Bedeutung des Nachhaltigkeitsbegriffs in Deutschland zu verdeutlichen, ist ein Blick in die Geschichte aufschlußreich, denn gerade in Deutschland speist sich das Umwelt- und Nachhaltigkeitsdenken aus einem tiefen verwurzelten anti-liberalen und anti-kapitalistischen Ressentiment. Es ist kein Zufall, dass es die National-Sozialisten waren, die 1935 das erste Naturschutzgesetz in Deutschland erlassen haben. Im Vorwort zum Gesetzestext heißt es: „Nur ein Staatswesen, das die inneren Zusammenhänge von Blut und Boden, Volkstum und Heimat erkennt, das wirklich Gemeinnutz über Eigennutz stellt, vermag auch dem Natur- und Heimatschutz seine Rechte zu geben und ihm seine Stellung ihm Staate einzuräumen“.

Das Reichsnaturschutzgesetz wird als Zeichen der Überlegenheit des Volksgemeinschafts-Staates der NSDAP gesehen, denn „in der liberalistisch-parlamentarischen Zeit“ sei man in dieser Sache nicht weitergekommen. Der Staat weiß besser als die nur auf Eigennutz bedachten entarteten Individuen des Liberalismus, was die „richtige“, dem Gemeinwohl dienende Natur ist.

Der Biologe Hans-Jörg Küster weist auf den Zusammenhang solcher ideologischen Gesetzgebung mit dem Gleichgewichtsdenken hin: „In der gleichen Zeit, in der das Reichsnaturschutzgesetz erlassen wurde, wurden in den Naturwissenschaften Vorstellungen über Gleichgewichte in der Natur entwickelt“. Als Folge dieser Gleichgewichtsvorstellungen wurden typische, stabile Vegetationen definiert und zur „natürlichen Vegetation“ erklärt, d.h. zu der Vegetation, die sich ohne Menschen entwickeln würde. Dieses „angemaßte Wissen“ über die natürliche Natur wurde im Dritten Reich gleich tatkräftig umgesetzt: Der „Reichslandschaftsanwalt“ Alwin Seifert ließ die Ränder der neuen Autobahnen gemäß den pflanzensoziologischen Erkenntnissen mit der „natürlichen deutschen Vegetation“ bepflanzen, denn, so Seifert, „zu allem, was deutschem Wesen nahesteht, gehören Baum und Busch“. Über diese Formulierung lacht heute jeder, der sie hört. Doch Seifert fährt fort: „Die Wiederherstellung des ursprünglichen Reichtums und der einstigen Mannigfaltigkeit ist das biologische Ziel“ – und dieser NS-Forderung würden nicht nur die Nachhaltigkeitsapostel von heute begeistert zustimmen.

In der Annahme, es gebe eine ursprüngliche, vom Menschen nicht beeinflusste „natürliche Natur“ wird eine Denkfigur deutlich, die auch im Nachhaltigkeitsdenken zum Ausdruck kommt: Der Mensch wird – anti-evolutionär – außerhalb der Natur gestellt und seine reine Anwesenheit als Naturzerstörung gebrandmarkt. Hier entfaltet sich ein säkularisiertes Erbsünden-Konzept, das den Menschen allein aufgrund der Tatsache schuldig spricht, daß er existiert. Er soll sich möglichst unsichtbar machen, indem er z.B. seinen CO2-Fußabdruck durch CO2-Ablaßhandel tilgt; seine Existenz muß durch staatliche Kontrolle eingeschränkt werden, damit die Natur sich frei entfalten kann. Im Namen der Natur wird die Freiheit der Menschen zerstört.

Wie immer, wenn vorgegeben wird, dass im Namen des Gemeinwohls gehandelt werde, sollte man auf der Hut sein. Da im Falle der Nachhaltigkeit nicht nur das jetzige Gemeinwohl, sondern auch das künftiger Generationen in Anschlag gebracht wird, gilt doppelte Vorsicht. Den moralisch-erpresserischen Mechanismus, der hier greift, hat Ayn Rand in ihrem Roman „Atlas shrugged“ glänzend dargestellt. In seiner großen Radio-Ansprache sagt John Galt: „Ihr räumtet ein, dass es böse ist, für euch selbst zu leben, doch moralisch, um euer Kinder willen zu leben. Dann räumtet ihr ein, dass es egoistisch ist, für eure Kinder zu leben, doch moralisch, für eure Gemeinde zu leben. Dann räumtet ihr ein, dass es egoistisch ist, für eure Gemeinde zu leben, doch moralisch, für euer Land zu leben. Jetzt beteuert ihr, dass es egoistisch ist, für euer Land zu leben, und eure moralische Pflicht, für die ganze Erde zu leben“.

Die Forderung, es sei jedermanns „moralische Pflicht, für die ganze Erde zu leben“, ist der Kern der neuen Menschheitsbeglückungsideologie namens Nachhaltigkeit, die immer mehr zu einem zentralen politischen Kampfbegriff wird, mit dem Kontroll- und Machtansprüche kaschiert werden. Die große Gefahr, die von der Unbedingtheit solch einer Welt- und Menschheitsrettungsidee ausgeht, hat der Sozialphilosoph Panajotis Kondylis in seinem Buch „Macht und Entscheidung“ formuliert: „Die größten Zerstörungen und Leiden in der bisherigen Geschichte sind nicht von Relativisten, Skeptikern oder Nihilisten verursacht worden, sondern von Moralisten und Normativisten – und zwar im Namen der ‚einzig‘ wahren Religion, der ‚einzig‘ richtigen Politik oder der ‚einzig‘ zur Herrschaft geeigneten Rasse“. Nachhaltigkeit ist so ein „Einziges“, in dessen Namen bald Sonder- und Machtinteressen, die Zerstörung und Leiden bringen, rücksichtslos durchgesetzt werden.

Die Nachhaltigkeitsideologie vernichtet die Voraussetzungen des guten Lebens

Die Praxis des guten und freien Lebens gründet auf dem Gedanken, daß Gewalt im Zusammenleben der Menschen keine Rolle spielen sollte und jeder seine Fähigkeiten nach eigenem Ermessen einsetzen kann, um die von ihm selbst gesetzten Ziele zu erreichen. Wann immer eine Regierung versucht, eine Gesellschaft auf ein von ihr gesetztes Ziel hin ingenieursartig zu „gestalten“, muß sie Gewalt anwenden. Jeden Euro, den sie für diese Zwecke einsetzt, muß sie den Bürgern erst mit Gewalt („Steuern“) wegnehmen. Die Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsvorgaben führt unweigerlich zu einer enormen Steigerung der Regierungseingriffe – also zu einer Zunahme der Gewalt, die dem freien guten Leben die Luft zum Atmen nimmt.

„Nachhaltiges Handeln bedeutet den Erhalt unserer Lebensgrundlagen auch für nachfolgende Generationen und damit die Verwirklichung von Generationengerechtigkeit“, schreibt der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“. Doch „Generationengerechtigkeit“ ist ein Unding, weil sie sich anmaßt zu wissen, welche Bedürfnisse künftige Generationen haben werden. Wer das Wohl jetziger und künftiger Generationen befördern will, muß die Freiheit in allen Dimensionen stärken. Eingriffe in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft durch den Staat, dieses „kälteste aller kalten Ungeheuer“ (Nietzsche), zerstören gerade im Namen der Verantwortung für die Zukunft die Zukunft.

Wenn, wie behauptet, wegen knapper und zu Ende gehender Ressourcen Nachhaltigkeit eine notwendige Bedingung fürs Überleben der Menschheit wäre, dann würden die Mittel der Nachhaltigkeits-Verfechter das Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt ist. Je knapper die Ressourcen, um so wichtiger ist es, dass das kreative Entdeckungsverfahren des unregulierten Marktes sich unbehindert entfalten kann, dass der Einfallsreichtum produktiver Geister frei tätig werden und so den Wohlstand erhalten und vergrößern kann.

Ludwig von Mises betont in „Human Action“, dass der Alarmismus in bezug auf Ressourcen-„Verschwendung“ unsinnig sei: „Wir wissen nicht, ob spätere Zeitalter dieselben Rohstoffen benötigen wie wir heute. Der Verbrauch von Öl und Kohle steigt zwar ständig an, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass die Menschen in hundert oder fünfhundert Jahren andere Methoden zur Erzeugung von Wärme und Energie verwenden werden. Niemand weiß, ob wir uns nicht, wenn wir weniger verschwenderisch mit diesen Vorräten umgingen, vieler Vorteile berauben, ohne dass die Menschen des 24. Jahrhunderts dadurch irgendeinen Nutzen hätten. Es ist nutzlos, für die Bedürfnisse von Zeitaltern vorzusorgen, von deren technischen Fähigkeiten wir nur träumen können.“

Wie unsinnig es ist, die Ressourcen-Bedürfnisse der Gegenwart in die Zukunft hochzurechnen, zeigt ein Beispiel vom Ende des 19. Jahrhunderts. In London wurde damals errechnet, daß die Straßen der Stadt in wenigen Jahren meterhoch mit Pferdeäpfeln bedeckt wären, wenn der Verkehr weiterhin so wachse. Nachhaltiges Wirtschaften im Sinne der UNO-Definition hätte damals bedeutet, mit einem staatlich gesteuerten Programm die Anbauflächen für die Pferdefutterproduktion zu vergrößern und zugleich die Zahl der in der Stadt erlaubten Pferde zu regulieren, damit auch zukünftige Generationen mit Pferdedroschken zur Arbeit fahren können. Dazu ist es nicht gekommen. Statt dessen haben Gottlieb Daimler und Carl Friedrich Benz das Auto erfunden …

Paradoxerweise begünstigt gerade der große materielle Erfolg des Kapitalismus, durch den ein welthistorisch einmaliges Maß an Wohlstand, Freiheit und Selbstbestimmung erreicht wurde, das Entstehen von wirklichkeitsfremden Ideologien. Der Massenwohlstand verhindert die Konfrontation mit der Wirklichkeit. Wer von den Wohlfahrtssystemen alimentiert wird, kann es sich lange leisten, die Grundlagen seines Wohlstandes zu ignorieren, ja zu verachten und gar zu bekämpfen.

Das Tragische an der um sich greifenden Nachhaltigkeitsideologie ist, dass sie beim Versuch, das Leben der Menschen zu verbessern, eben die Grundlagen, die eine Verbesserung möglich machen, zerstört. Die fatale Verschränkung von gutem Willen und daraus folgendem zerstörerischen Handeln hat die kanadisch-amerikanische Schriftstellerin und Philosophin Isabel Paterson 1943 in ihrem Buch „The God of the Machine“ dargestellt: „Das meiste Leid in der Welt wird von guten Menschen verursacht. Nicht durch Zufall, Versehen oder Versäumnis – es ist die Folge ihrer vorsätzlichen Handlungen, die in hohen Idealen gründen und tugendhaften Zielen dienen. (…) Wenn Millionen abgeschlachtet werden, wenn gefoltert wird, wenn Hungersnöte herbeigeführt werden, wenn Unterdrückung die gängige Politik ist, wie es derzeit in vielen Teilen der Welt der Fall ist und wie es häufig in der Vergangenheit war, dann geschieht das auf das Geheiß sehr vieler guter Menschen und gerade durch Handlungen, mit denen diese hehre Ziele zu erreichen glauben“.

Das Nachhaltigkeitsdenken ist gut gemeint, seine Motive sind ehrenwert, doch die verwendeten Mittel führen zum Gegenteil des Angestrebten. Denn die Menschen handeln dann besonders rücksichtslos, wenn sie mit bestem Gewissen handeln und keine Zweifel haben, dass sie Gutes tun. Dann meinen sie auch, dass Zwang gerechtfertigt sei, denn der Zwang dient dem „Gemeinwohl“ und ist nur „zum Besten aller“; der gute Zweck rechtfertigt alle Mittel. Wenn also dem neuen Götzen Nachhaltigkeit mit der tiefsten Überzeugung, Gutes zu tun, Opfer dargebracht werden, dann sind Wohlstand, Freiheit und Vernunft in höchster Gefahr und eine neue dunkle Zeit droht uns.

Von Alfred Hitchcock ist folgende Anekdote überliefert: Auf einer Fahrt durch die Schweiz sah Hitchcock einen Priester, der mit einem kleinen Jungen sprach und diesem dabei die Hand auf die Schulter legte. „Das war der beängstigendste Anblick, den ich jemals gesehen habe“, soll Hitchcock diese Szene kommentiert haben. Er beugte sich aus dem Autofenster und rief: „Lauf, kleiner Junge! Lauf um dein Leben!“

Laufen auch wir, wenn die Nachhaltigkeits-Priester uns die Hand auf die Schulter legen und uns mit ihrer Lehre vergiften wollen, denn es geht um unser Leben, unser gutes Leben.

» PI v. 24.9.: Der neue Götze Nachhaltigkeit (Teil 1) [28]

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Davutoglu: “Europa muss multikultureller werden”

geschrieben von PI am in Altparteien,Dhimmitude,Gutmenschen,Islamisierung Europas,Österreich | Kommentare sind deaktiviert

[29]Die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte ja bereits angekündigt, dass sich die Deutschen auf Veränderungen durch moslemische Einwanderer [30] einzustellen haben. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu (Foto mit Westerwelle) nutzt natürlich die Steilvorlage, um den westeuropäischen Ländern in bekannter Manier aufzuzeigen, was diese zu tun haben.

Ahmet Davutoglu im Interview mit Die Presse.com [31]:

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu warnt Österreich, den EU-Beitrittsprozess zu blockieren. Die islamophoben Thesen Thilo Sarrazins geißelt er als eine neue Form des Rassismus.

Im zehnten Stock des Turkish Center in New York, genau gegenüber dem Hauptquartier der UNO, herrscht auch um acht Uhr abends reges Treiben. Der Chef ist noch da. Ahmet Davutoglu, der 51-jährige Außenminister der Türkei, ist berüchtigt für sein Arbeitspensum. Auch am Rande der UN-Generalversammlung jagt ein Termin den anderen. Doch auch späte Gäste empfängt er mit ausgesuchter Höflichkeit und dem wachen Blick eines Mannes, der die Diskussion liebt.

Der „Kissinger vom Bosporus“ ist ein begehrter Gesprächspartner. In wenigen Jahren nur hat Davutoglu, Professor für Politologie, die Außenpolitik seines Landes völlig neu ausgerichtet. Selbstbewusster denn je tritt die Türkei als Regionalmacht auf und orientiert sich nicht nur nach Europa, sondern gibt auch im einstigen Machtbereich des Osmanischen Reichs zusehends den Takt vor.

„Die Presse“: Ihr Vizepremier Ali Babacan sagte hier in New York, dass die Türkei in der EU kein Mitglied zweiter Klasse sein werde. Muss Europa fürchten, dass die Türkei die EU dominieren würde?

Ahmet Davutoglu: Die Werte der EU sehen vor, dass alle Europäer und alle europäischen Staaten gleich sind. In der EU sollte es nicht Länder erster und zweiter Klasse geben.

Aber die Stimmen eines Landes hängen von dessen Größe ab.

Davutoglu: Was immer in der EU gilt, sollte auch für die Türkei gelten.

Das heißt also, dass die Türkei ein Big Player in der EU wäre.

Davutoglu: Wenn das die Regel ist, warum sollte man davor Angst haben?

Dieser Gedanke bereitet vielen in der EU offenbar Unbehagen.

Davutoglu: Dann verstehen sie die Logik Europas nicht. Europa muss die Vision haben, multikultureller und demografisch dynamischer zu werden. Sonst verliert es an politischem Einfluss. Wenn Europa einförmig und weniger multikulturell wird, kann es sich nicht an die Globalisierung anpassen. Und ohne Türkei wird Europa eine geringere demografische Dynamik haben.

Genau das löst Ängste aus. Ich nehme an, Sie hörten von Thilo Sarrazin, Ex-Vorstand der deutschen Bundesbank. In seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ schreibt er, dass ein höherer Anteil der muslimischen Bevölkerung das Bildungsniveau in Deutschland senken werde.

Davutoglu: Das ist Rassismus, das verstößt gegen die europäischen Werte. Warum entstand die Europäische Union? Um Ursachen des Zweiten Weltkrieges zu eliminieren und ein neues Europa zu schaffen, das auf Menschenrechten basiert. Wenn jemand Rasse und Religion mit intellektuellen Fähigkeiten verbindet, dann ist das eine neue Form des Rassismus. Vor dieser Mentalität sollten sich die Europäer fürchten.

Nichtsdestoweniger sind Sarrazins Thesen sehr populär.

Davutoglu: Deswegen hat er noch lange nicht recht. Der Nationalsozialismus war auch beliebt, deshalb verlor Europa.

Das Moslem-Bild der Österreicher und Deutschen ist durch die türkische Minderheit in ihren Ländern geprägt. Und da gibt es offenbar Probleme bei Integration und Bildung.

Davutoglu: Wenn jemand sagt, dass es Probleme bei der Integration gibt, sind wir bereit, darüber zu diskutieren. Aber die Türken sind Teil der europäischen Geschichte, sie gründeten viele Städte, architektonische Monumente im gesamten Osteuropa. Dieselben Türken haben heute die sechstgrößte Wirtschaft Europas und die sechzehntgrößte der Welt geschaffen. Wenn es ihnen an intellektuellen Fähigkeiten mangeln würde, wäre dieser Erfolg nicht möglich.

Türken sind unzweifelhaft Teil der europäischen Geschichte, da muss man Davatoglu uneingeschränkt Recht geben. Und zwar immer dann, wenn es um Invasionen ging. 1571 vor Lepanto [32] lieferten sie den christlichen Alliierten die größte Galeerenschlacht der Geschichte. 1570 brachten sie ihre interkulturelle Kompetenz nach Zypern. Marcantonio Bragadin, der Gouverneur von Famagusta, kapitulierte nach einem Jahr Belagerung, da ihm die Türken freies Geleit für ihn und seine verbliebenen Truppen zusicherten. Das beruhte dann aber wohl auf einem Dialogsirrtum. Denn Bragadin wurde gefangen genommen und gefoltert, dabei Nase und Ohren abgeschnitten. Am Ende zogen die Türken dem Gouverneur dann bei lebendigem Leib die Haut ab und stellten die Hülle aus.

Zwischen 1529 und 1683 versuchten osmanische Exportfachkräfte bekanntlich immer wieder, ihre Herzlichkeit auch nach Wien zu bringen, aber die erwiesen sich als kulturell unsensibel [33]. Sie brachten wohl wenig Verständnis für die ganz besonderen Verhaltensweisen der Osmanen auf, die beispielsweise 1683 das Burgenland und Niederösterreich beglückten:

Am 11. Juli eroberten die Osmanen nach drei Tagen Belagerung Hainburg und brannten es nieder. 90 Prozent der Bevölkerung wurden ermordet oder verschleppt. Nicht viel anders erging es den Orten Baden, Schwechat, Inzersdorf und der Favorita bei Wien. Sie wurden in den folgenden Tagen eingenommen und zerstört. Die Bevölkerung von Perchtoldsdorf wurde ebenso getötet und der Ort niedergebrannt, wie in Mödling, wo die Bewohner, die in die St.Othmarkirche flüchteten, in der Kirche umgebracht wurden.

Als die Wiener sich mit Unterstützung der Polen, der Venezier und der Deutschen als islamresistent erwiesen hatten, besuchte die türkische Touristengruppe 1687 schließlich Belgrad. Der bayerische Kurfürst Max Emanuel war aber noch nicht so weit im interreligiösen Dialog und wies ihnen ein Jahr später den Heimweg. Die Reaktion der Bevölkerung Belgrads ist wie folgt überliefert:

Die Bevölkerung stieg aus den Gebirgen ein und hieß die Deutschen als Befreier von ihrer sklavischen Lage willkommen [34].

Sowas aber auch. Es musste Jahrhunderte dauern, bis wir die Bereicherung durch die türkische Herzlichkeit und Lebensfreude begriffen haben. Und die Schuld für das schulische Versagen der neuen türkischen Invasionstruppen Einwanderer liegt natürlich laut Ahmet Davutoglu bei der Aufnahmegesellschaft:

Die Türken, die in Deutschland oder Österreich leben, sind offenbar weniger erfolgreich.

Davutoglu:Das ist ein Problem zweier Seiten, nicht nur der Türken. Man versuchte, die türkische Gemeinde an den Rand der Gesellschaft und türkische Kinder in schlechtere Schulen zu drängen. Wir brauchen jetzt eine volle soziale Integration der türkischen Gemeinden in Europa und eine Integration der Türkei in die EU.

Das bedeutet faktisch eine Implementierung des Islam und der türkischen Lebensweise. Die schleichende Invasion wird immer offensichtlicher. Was das schulische Versagen großer Teile des osmanischen hochbegabten Nachwuchses betrifft, beruht das natürlich auf der Diskriminierung durch die rassistische Aufnahmegesellschaft. Schuld haben bekanntlich immer die anderen, nie die islamischen Herrenmenschen. Und so muss man sich auch keine Gedanken über das eigene Fehlverhalten machen. Man muss sich das vor Augen halten – solche Gedanken werden nicht am Stammtisch in Ostanatolien von sich gegeben, sondern hochoffiziell vom türkischen Außenminister. Aber es kommt noch besser:

Kann ein Land wie Österreich, das den türkischen EU-Beitritt bremst, noch immer zu den besten Freunden der Türkei zählen?

Davutoglu: Nein. Wir haben heute exzellente Beziehungen zu Österreich. Aber wenn ein Land unsere EU-Integration verhindern will, wird es sehr schwer, eine gute Freundschaft aufrechtzuerhalten.

Wie das wohl zu verstehen ist. Nehmen wir die Türkei nicht in die EU auf, gibt es Ärger? Da das neue Großosmanische Reich jetzt eine Weltmacht [35] ist, die sich nichts mehr von anderen Ländern vorschreiben lässt und „die Tagesordnung der Welt bestimmt“? Woher wohl dieser neue Größenwahn kommt, den auch Ahmadinedschad bei seiner neuesten Rede vor der Uno [16] eindrucksvoll dokumentierte – vielleicht aus dem heiligen Buch aller Muslime, das er dort hochhielt?

Ihr seid die beste Gemeinschaft, die für die Menschen hervorgebracht worden ist. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Verwerfliche und glaubt an Allah. Und wenn die Leute der Schrift glauben würden, wäre es wahrlich besser für sie. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler. (Das zeitlos gültige Wort Allahs, Sure 3, Vers 110)

(Spürnase Bob66)

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