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TV-Tipp: Entweder Broder

Abdel-Samad und Broder (verschleiert) auf dem Oktoberfest [1]Heute sendet die ARD das politisch wohl inkorrekteste TV-Magazin des Jahres: „Entweder Broder – Die Deutschland-Safari“ [2]. Ein Jude und ein Araber machen sich über Religionen lustig, wenn das mal nicht hochdosierten geistigen Sprengstoff bedeutet. Und so verschob das erste staatliche Erziehungsfernsehen dieses Magazin erst einmal möglichst weit nach hinten auf 23.35 Uhr, in der Hoffnung, dass bei „ttt“ schon die meisten Zuschauer eingeschlummert sind. JETZT mit Video zur Sendung am Ende des Beitrags!

Aber Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad haben mittlerweile soviel Fans und Aufmerksamkeit erreicht, dass die Einschaltquote trotz dieser Nachtwächterzeit überdurchschnittlich hoch sein dürfte. Die Kostproben, die in der BILD-Zeitung [3] zu lesen waren, lassen auf konzentrierte Attacken auf die Lachmuskeln schließen. Das Spontan-Interview, das die beiden auf dem Münchner Oktoberfest mit koranbegeisterten Bereicherern führten, steigert die Vorfreude auf die erste Sendung beträchtlich. Ein kleiner Auszug:

1. Jugendlicher: Was machen Sie da?
Broder: Eine Demonstration für religiöse Toleranz.
1. Jugendlicher: Gegen den Islam also?
Broder: Nein – für die Burka!
1. Jugendlicher: Sicher?
Broder: Ja! Sind Sie Moslem?
Alle Jugendlichen: Ja. Gelobt sei Allah!
Broder: Aber schon in Deutschland geboren oder?
Die Jugendlichen: Ja.
Broder: Tragen eure Mütter Burka?
1. Jugendlicher: Burka nicht, Kopftuch.
Broder: Kopftuch. Aber das Gesicht ist offen?
1. Jugendlicher: Ja.
Broder: Habt ihr Schwestern?
2. Jugendlicher: Ja, ich hab Schwestern.
Broder: Und wo sind die jetzt – zu Hause?
1. Jugendlicher: Ja.
Broder: Warum sind sie nicht hier?
1. Jugendlicher: Weil… schauen Sie mal, hier sind so viele Besoffene! Wenn unsere Schwestern jetzt hierher kommen …, die Männer grabschen, die sind besoffen, die wissen nicht, was sie machen!
Broder: Und warum seid ihr dann hier?
3. Jugendlicher: Wir sind Jungs!
Broder: Ja, entschuldige, aber Jungs essen, trinken, gehen aufs Klo, müssen schlafen… genau wie die Mädchen!
4. Jugendlicher: Die Jungs können sich wehren, die Weiber… äh, die Frauen nicht.
1. Jugendlicher: (zu Broder) Das ist doch Verarsche!
Broder: Nein, ist es nicht! Ich frage mich nur, warum dürfen Jungs, und warum dürfen Mädchen nicht?
1. Jugendlicher: Weil wir sie schützen wollen! Weil wir ihnen ihre Ehre lassen wollen! Die Ehre wird beschmutzt, wenn sie entjungfert wird. Das ist so! Das ist echt so! Das ist ätzend – Sie wollen doch keine Frau heiraten, die keine Jungfrau ist!

Es verspricht also spannend zu werden. Die ARD kündigt die erste Folge, die den bemerkenswerten Titel „Von Adolf bis Allah“ [4] trägt, wie folgt an:

In der ersten Folge der Deutschland-Safari machen sich Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad im Dienste der Aufklärung auf den Weg, um herauszufinden, wie es wirklich um die Integration in Deutschland bestellt ist. Henryk und Hamed treffen Menschen, die es wissen müssen. Die Ergebnisse sind verblüffend. Denn entscheidend sind die Kleinigkeiten: Was haben deutsche Brötchen mit türkischer Ehre zu tun? Warum bespucken sich NPD-Parteivertreter selbst auf dem Weg zu nationaler Größe? Ex-Funktionäre der DDR erklären den Zusammenhang zwischen S-Bahn-Surfern und Mauertoten – und warum ist die große Banane Schuld am Untergang der DDR? Aber warum sind nur tote Juden gut in Deutschland integriert? Warum ist nur gut integriert, wer sich schlecht benimmt? Welches Opfer beim ultimativen Integrationstest kann so groß sein, dass Hamed sogar auf die Rückgabe des Gaza-Streifens verzichtet? Und warum hat Henryk M. Broder eigentlich „nicht alle Gurken im Glas“? Warum es wichtig ist, all diese Fragen zu beantworten, um endlich die große Integrationsdebatte auf den richtigen Weg zu bringen, erfährt man in der ersten Folge von „Entweder Broder – Die Deutschland-Safari“.

Bei Harald Schmidt hatten Broder und Abdel-Samad letzten Donnerstag schon einen starken Auftritt (PI berichtete) [5]. Wer die Show verpasst hat, kann sie sich hier noch einmal ansehen:

Vorab führte auch das Deutschlandradio Kultur [6] ein Interview mit den Machern. Schon allein das ist lesenswert, da auch der Journalist Sinn für Humor beweist. Broder in Hochform und anscheinend ein kongenialer Gegenpart dazu. Kleine Auszüge:

Matthias Hanselmann: Zwei Beutedeutsche mit Migrationshintergrund gehen auf Deutschland-Safari. Der eine ein grauhaariger polnischer Jude, der keinen Alkohol trinkt und keine Ahnung vom Fußball hat, und der andere ein ägyptischer Moslem, der kein Schweinefleisch isst und keine Hunde mag. Apropos Hund: Mit auf Safari ist Wilma, eine Foxterrier-Hündin. Alle drei fahren in einem extrem bunt bemalten alten Volvo durch die Republik und haben diese Reise für das Fernsehen aufgezeichnet.

Was haben Sie denn gedacht, als Henryk Broder Sie auf diese Sache ansprach, wie haben Sie reagiert?

Abdel-Samad: Ja, ich hab mir kurz überlegt und gedacht, ja, neben Herrn Broder schau ich sowieso jünger, klüger und vor allem schlanker aus, ich habe nichts zu verlieren. Warum nicht?

Hanselmann: Herr Broder, und aus Ihrer Sicht, wie verlief das Meeting?

Broder: Ja, ja, es war genau so, wie Hamed es beschrieben hat. Wir waren so die einzigen Exoten in diesem Münchner Café, aber in Dänemark waren wir unter lauter Ausländern. Und was uns dann wirklich zusammengeschweißt hat, war eine physische Auseinandersetzung mit paar Drogendealern im Freistaat Christiania. Und Sie wissen, Kriegserfahrungen verbinden ja, alte Frontkameraden lassen nimmer voneinander los.

Hanselmann: Geben Sie uns doch bitte mal ein, zwei Beispiele für investigativen Journalismus, wie findet der statt in der Sendung „Entweder Broder“?

Broder: Nun, es gibt eine Stelle zum Beispiel, wo Hamed und ich ein paar Stasileute besuchen oder genauer gesagt ehemalige Stasileute – oder man weiß es ja heute nicht, vielleicht wieder zukünftige Stasileute, und wir unterhalten uns mit denen. Und in dieser völlig harmlosen, netten, extrem höflichen Unterhaltung sagen die Leute ungeheure Sachen. Es ist sozusagen eine Selbstentleibung, die da stattfindet, und dazu haben wir denen freundlich das Händchen gereicht.

Hanselmann: Herr Abdel-Samad, von Ihnen auch ein Beispiel?

Abdel-Samad: Ein Beispiel ist auch bei NPD-Funktionären: Wir haben endlich verstanden, was Deutschland zusammenschweißt, was überhaupt Deutschland ausmacht.

Hanselmann: Also Sie sind beide zu einer kleinen NPD-Versammlung gegangen und haben dann hinterher mit den Funktionären gesprochen?

Broder: Ja.

Abdel-Samad: Genau.

Hanselmann: Wie haben Sie sich dabei gefühlt, Herr Abdel-Samad?

Abdel-Samad: Ach, ganz normal eigentlich. Es sind für mich ganz normale Menschen, die in ihrem System gefangen geblieben sind, und ich glaube, sie sind auch wie muslimische Fundamentalisten, die glauben, auf dem richtigen Weg zu sein und nicht offen sind für andere Gedanken, für Vielfalt in der Gesellschaft, aber im Grunde sind sie ganz stinknormale Menschen, und wir überschätzen sie auch sehr oft.

Broder: Ich glaube, die NPD-Leute dort waren viel überraschter als wir. Für uns war es sozusagen so etwas wie ein Krankenbesuch, wie ein Arzt einen Patienten besucht und sagt: Nanu, das ist aber eine interessante Druckstelle, die Sie da haben, da müssen wir gleich Salbe drauflegen. Die sind, glaube ich, noch heute geschockt, dass da ein Moslem und ein Jude gemeinsam aufgetaucht sind und sich nicht mal danebenbenommen haben. Es gab eine Stelle, die in der Tat kritisch war, an einem bestimmten Punkt des Gespräches hat Hamed seinen Gebetteppich aus dem Rucksack rausgezogen, auf den Boden gelegt und angefangen zu beten. Und diesen netten NPD-Leuten sind wirklich die Augen aus dem Kopf gekullert – sie haben aber nichts gesagt.

Hanselmann: Sie sprechen gerade von netten NPD-Leuten. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, Herr Abdel-Samad, dass man mit solchen NPD-Funktionären ein Meeting hat, die ja nun offensichtlich gar nicht wollen, dass Menschen wie Sie in unserem Land leben und dort weggehen kann ohne schlechte Gefühle, ohne Aggressionen.

Abdel-Samad: Also ich habe ja sie gebeten: Wenn Sie an die Macht kommen, bitte verschonen Sie mich! Und dann hat der nette Mann gesagt: Ja, warum, es gibt auch wissenschaftlichen Austausch, Sie sind Akademiker, Sie können gerne auch als Gast wiederkommen.

Das komplette Interview gibt es auch als Audiodatei [7].

Die Welt am Sonntag veröffentlich ebenfalls heute ein Interview mit Broder und Abdel-Samad. Der Titel des Artikels lautet: „Ohne Migrationshintergrund kommt man heute nicht weiter“ [8]. Auszug:

Welt am Sonntag: Sie waren in einem aufgetunten Volvo unterwegs, der Kurt heißt, stöhnen kann und mit Symbolen und Bildern übersät ist: eine vollbusige Frau, Bin Laden, ein Davidstern und auf dem Dach das Antlitz des Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard. Der Wagen sieht so aus, als hätte Henryk M. Broder eine Pimp-my-Ride-Werkstatt eröffnet.

Abdel-Samad: Der Volvo symbolisiert die Integrationsdebatte in Deutschland. Die ist auch mit Symbolen überlagert. Jeder trägt seine Symbole auf die Straße. Die Religion muss aber zu Hause bleiben, wenn das Zusammenleben klappen soll.

[…]

Welt am Sonntag: Wie oft gab es Ärger mit Passanten?

Broder: Nur einmal. Da waren wir in Duisburg-Marxloh, der Wagen wurde schnell von türkischen jungen Männern umstellt. Die sahen dann den Davidstern auf der Fahrertür und den Spruch am Spoiler. Da steht: „Ein Jude kommt selten allein.“ Die Jungs wollten wissen: „Ist das hier ein Judenauto?“ Das klang nicht sehr freundlich. Die wollten uns nicht zu einer Portion Hummus einladen.

Die beiden haben bekanntlich auch viel in München gedreht, nicht nur auf dem Oktoberfest, sondern am 15. September auf dem Marienplatz. Dort lief ihnen unser Fotograf Roland Heinrich über den Weg. Broder fiel sofort dessen Aufkleber „No Islam – Besser für unsere Frauen“ auf, was der perfekte Einstieg für ein Spontan-Interview über Glaube oder Atheismus, Schein-Integration und Frauenverschleierung war.

[9]

Broder und Abdel-Samad schlenderten mit religionskritischen Plakaten herum und suchten das Gespräch mit Passanten. Frei nach dem Motto „Provokation gehört zu meinem Geschäft“, bekennt Broder auf seinem Plakat freimütig „Ich bin Atheist, Gott sei Dank“ und Abdel Samad: „Religion nein Danke!“

[10]

Seit Deutschland multikulturell durch die islamische „Religion des Friedens“ bereichert wurde, enthält dieses Thema eine mediale Sprengkraft, die schon so manchen gutgläubigen Demokraten aus Amt und Beruf fegte, mitten hinein ins Minenfeld einer Religion, die keinen Spaß versteht, wenn es um den „einzig wahren Gott“ geht. Broder schrieb Bücher wie „Hurra, wir kapitulieren!“ sowie „Kritik der reinen Toleranz“ und löste damit unter den Gutmenschen einen Tsunami der Entrüstung aus. Während Broder die Politiker als Ausverkäufer westlicher Werte entlarvt, zerlegt Hamed Abdel-Samad den Islam fachgerecht. „Mein Abschied vom Himmel“ und sein erst kürzlich erschienenes Buch mit dem Titel: „Der Untergang der islamischen Welt“ (siehe PI-Rezension) [11], sorgen über alle Grenzen hinaus für das bekannte Donnergrollen.

[12]

Im Koran ist zu lesen: „Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.“ Hamed Abdel Samad kontert mit einer zweiten Aussage, die er auf seinem Rücken verkündet: „Keine Macht dem Allmächtigen.“ Mit dieser aus muslimischer Sicht regelrecht ketzerischen Forderung hat er sich zum wiederholten Male für jeden Rechtgläubigen ins religiöse Aus – und wenn er nicht aufpasst, vielleicht sogar ins Jenseits – katapultiert. Samad erhielt die obligatorischen Morddrohungen, die jedem Ungläubigen blühen, wenn er nicht einsehen will, dass Islam Frieden™ heißt. Aber Samad wäre nicht Samad und Broder nicht Broder, würden sie sich davon beeindrucken lassen.

[13]

Auch Allahs teilweise verhüllte Streiter für einen islamischen Frieden waren auf dem Marienplatz vertreten, was bei den Sicherheitskräften besorgte Blicke auslöste. Doch die Rechtgläubigen hielten sich wegen des massiven Polizeiaufgebotes erfreulicherweise zurück, so dass uns die mutigen Herren auch in Zukunft noch erhalten bleiben.

[14]

Wer die Bücher von Broder und Samad gelesen hat, weiß eines mit Sicherheit: Dank islamfreundlicher Unterwürfigkeit von Politik und Medien gesellt sich zum Duft der Freiheit zunehmend der Modergestank Jahrtausende alter Sitten und Gebräuche. Für was wir uns letztendlich entscheiden, wird uns die Zukunft zeigen – für die Freiheit oder die Barbarei.

[15]

Hier noch ein Kurzvideo über die Dreharbeiten am 15. September auf dem Marienplatz:

» Spiegel: Wir waren nie unter uns [16]

(Text: Michael Stürzenberger und Roland Heinrich / Fotos & Video: Roland Heinrich)

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Mahnwache gegen Christenverfolgung im Irak

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 91 Kommentare

Reutlingen: Mahnwache gegen Christenverfolgung im Irak [17]In Reutlingen und Umgebung existiert heute eine lebhafte islamkritische Szene, die teilweise unter dem Dach von BPE organisiert ist, teilweise als PI-Gruppe und teilweise als lockeres Netzwerk, bei dem vor allem entschiedene Christen mitarbeiten. Eine Aktivistin ergriff am Dienstag die Initiative, am 6. November eine Mahnwache [18] für die über 50 ermordeten Christen der Sajjidat-al Nadscha Kirche in Bagdad am 31. Oktober abzuhalten. Schnell fanden sich fünf Leute, die bereit waren, das Ganze mitzuorganisieren.

Vor der Nikolaikirche wurde eine Gedenkstelle mit einem Kranz von Blumen und Kerzen auf dem Boden sowie dahinter aufgestellten Holzkreuzen eingerichtet, sowie erklärende Plakate und Schrifttafeln aufgestellt. Eigens für diesen Anlass geschriebene Flugblätter und Infomaterial von Open Doors, BPE und der Arbeitsgruppe für Verfolgte Christen aus Fellbach wurden den Passanten angeboten.

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Insgesamt haben etwas mehr als 20 Personen bei der Mahnwache mitgemacht. Die 120 vorbereiten Flugblätter gingen so schnell weg, dass wir mehrmals nachkopieren mussten; insgesamt haben wir etwa 500 Stück verteilt.

Von deutschen und auch ausländischen Passanten kamen mehrere positive Reaktionen wie, „finde ich sehr gut, diese Aktion“ oder „gut, dass nicht immer nur muslimischen Opfern gedacht wird“. Was uns besonders ermutigte, waren die zahlreichen lebhaften Diskussionen die dann entstanden. Auch mehrere Muslime mischten sich darin ein, darunter auch bärtige Islamisten in entsprechender Kluft.

[20]

Gegen Ende der Mahnwache kam es zu einer Auseinandersetzung mit einem der Islamisten, weil er uns gegen unseren Willen filmte. Die herbeigerufene Polizei nahm die Personalien des Filmers auf.

Insgesamt war die Mahnwache ein großer Erfolg und sicher für alle eine Ermutigung. Der Aufwand war dafür relativ gering. Für viele von uns ist es ein Bedürfnis, von Zeit zu Zeit etwas Konkretes unternehmen zu können. Wir haben unser Netzwerk gestärkt und durch die Aktion neue Leute dazugewonnen. Außerdem haben wir ein nach außen hin weit sichtbares Zeichen gesetzt.

Video:

(Text und Fotos: Mirjam und Marti)

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Dürften wir Sie um etwas bitten, Herr Kauder?

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 42 Kommentare

Volker Kauder (CDU) bei seinem Besuch in Malaysia im August 2010 [21]Ab und an finden unsere Politiker Zeit, das Problem der nicht vorhandenen Religionsfreiheit in islamischen Ländern anzusprechen. So war etwa Unions-Fraktionschef Volker Kauder im August diesen Jahres [22] in Malaysia zu „Gesprächen mit der politischen Führung und religiösen Repräsentanten“ und berichtete dann in einem Interview [23] u.a. vom Umgang mit den religiösen Minderheiten in diesem Land.

(Von Antifo)

Das Verbot der offenen religiösen Werbung für Christen, das strafbewährte Verbot eines Religionswechsels von Muslimen – beides zeigt, dass es in Malaysia problematische Tendenzen gibt, die Rechte religiöser Minderheiten zu beschneiden.

Häufig ist nach solchen Berichten dann die Forderungen nach „Einhaltung der Menschenrechte“ zu hören. Wer sich aber mal ein wenig genauer mit den Menschenrechten befasst hat, der weiß, dass das Recht zum Wechsel der Religion, das ja keineswegs nur den malaiischen Muslimen vorenthalten wird, darin gar nicht enthalten ist. In Artikel 18 des UN-Zivilpakts [24] ist lediglich vom Recht „eine Religion oder eine Weltanschauung eigener Wahl zu haben oder anzunehmen“ die Rede. Nach islamischem Verständnis sind jedoch die Kinder von Muslimen automatisch auch wieder Muslime, weswegen dann auch argumentiert wird, dass sie ja schon einer Religion angehörten. Und nachdem sie „als Muslime“ bereits die beste aller Religionen [25] hätten, wird ihnen dann gesagt, dass sie eben kein Recht zum Glaubenswechsel hätten.

So mancher wird sich nun verwundert die Augen reiben. War in Artikel 18 der im Jahre 1948 von den Vereinten Nationen beschlossenen Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte [26] (AEMR) nicht auch das Recht des Glaubenswechsels aufgeführt? Richtig. Das hilft den Betroffenen aber leider nichts, weil die AEMR keinen rechtsbindenden Charakter hat. Rechtsverbindlich für die UN-Mitgliedsstaaten sind nur die aus der AMER abgeleiteten ratifizierten Menschenrechtsabkommen. Nachdem Ägypten sich aber im Jahre 1966 mit seinem Einspruch gegen die Aufnahme des Rechts zum Religionswechsel in den UN-Zivilpakt durchsetzen konnte, ist dieses Recht im Katalog der Vereinten Nationen auch nicht enthalten.

Der von Politikern und Kirchenvertretern immer wieder zu hörende formelhafte Ruf nach „Einhaltung der Menschenrechte“ greift also nicht nur zu kurz, er ist sogar falsch und eigentlich kontraproduktiv, weil er das Fehlen dieses uns als selbstverständlich erscheinenden Rechts im Katalog der Menschenrechte ja eher noch kaschiert.

Wollte die Bundesregierung sich hier für eine Verbesserung einsetzen, dann würde sie auf Ebene der Vereinten Nationen eine Initiative starten, die darauf dringt, dass das Recht zum Wechsel der Religion in den UN-Zivilpakt aufgenommen wird. Dass eine solche Initiative im Sinne der Väter und Mütter des Grundgesetzes wäre, lässt sich aus GG Art. 1 Abs. 2 [27] entnehmen, wo von „Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt“ gesprochen wird.

Dürften wir Sie, Herr Kauder, darum bitten, dass Sie sich dafür einsetzen?

» volker.kauder@bundestag.de [28]

(Foto: Volker Kauder, 2.v.l., bei seinem Besuch in Malaysia im August 2010)

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Happy Terror Christmas

geschrieben von PI am in Christenverfolgung,Islam ist Frieden™,Terrorismus | 122 Kommentare

Explosives Spielzeug [29]Nach dem Testlauf mit den UPS-Paketen (PI berichtete [30]), experimentiert Al-Kaida jetzt mit explosivem Spielzeug zu Weihnachten. Die Kinder sollen am „ungläubigen“ Christenfest bestraft werden, indem sie mit ihren Weihnachtsgeschenken in die Luft gesprengt werden.

Die Bild schreibt [31] gestützt auf einen Bericht im britischen Express [32]:

„Al-Qaida plant Terror-Attacken an Weihnachten!“

Laut dem Blatt plane Al-Qaida-Chef-Bombenbauer Ibrahim Hassan al-Asiri, explosive Stoffe in Spielzeug zu verstecken, die für Europa und die USA gedacht sind. Die Geschenke sollen explodieren, sobald sie in den Laden-Regalen stehen, berichtet der „Express“.

Geheimdienstkreise vermuteten, Al-Qaida-Warlords aus dem Jemen planten ihre tödlichen Geschenke via Schiffe zu schmuggeln, nachdem an Flughäfen nun die Kontrollen für Frachtgut verschärft werden sollen und Pakete aus dem Jemen nicht mehr zugelassen sind.

So sehen islamische Friedensgrüße zu Weihnachten aus.

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Castor-Proteste: Linke fackeln Räumpanzer an

geschrieben von PI am in Deutschland,Linksfaschismus,Terrorismus | 122 Kommentare

[33]„Der junge, fröhliche Protest“ [34], titelt die Welt am Sonntag heute und suggeriert uns mit einem Aufmacher-Bild [35] von drei jungen Demonstrantinnen, wie bunt und sympathisch doch die Renaissance der „Anti-AKW-Bewegung“ ist. Die Realität freilich schaut anders aus: Am Rande der Bahnstrecke kam es heute Vormittag zu gewalttägigen Auseinandersetzungen zwischen Castor-Gegnern und der Polizei. Im Wald bei Hitzacker setzten Atomkraftgegner sogar ein Räumfahrzeug der Polizei in Brand.

n-tv [36] zeigte soeben erste bewegte Bilder:

BILD [37] berichtet in einem Liveticker von den Vorfällen:

VERMUMMTE GREIFEN POLIZISTEN AN +++ RÄUMPANZER ANGEZÜNDET +++ TAUSENDE STÜRMEN GLEISE BEI LEITSTADE +++ BAHN SPERRT ICE-STRECKE +++

Sieht so ein „fröhlicher Protest“ aus?

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Wilders im Spiegel-Interview: „Genug ist genug“

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 193 Kommentare

[38]Das macht Mut: in einem ausführlichen Interview [39] kommt Geert Wilders in der am Montag erscheinenden Print-Ausgabe des Spiegel (Nr.45/2010) zu Wort. Dabei spart er an klaren Worten nicht und kommt zu dem Schluss: „Europa muss aufstehen, mit vereinten Kräften, und der islamischen Welt mitteilen: Genug ist genug! Wir werden uns wehren, mit demokratischen Mitteln“.

(Von Frank Furter)

Der Spiegel ist – obwohl Leitmedium – ein Magazin wie jedes andere auch. Das heißt: er muss Auflage machen und verkaufen, sonst gibt es ihn irgendwann nicht mehr. So erklärt sich vielleicht, dass in der morgigen Ausgabe mit Geert Wilders jemand zu Wort kommt, den man in der Redaktion dieser eher linkslastigen Journalie offensichtlich mal so gar nicht leiden kann. Aber Islamkritik ist in aller Munde und Wilders der heimliche Superstar einer sich formierenden neuen Europäischen Freiheitsbewegung.

Dass Wilders in Reihen des Spiegel auf wenig Zustimmung trifft, zeigt sich nicht zu guter letzt an den Aussagen, die subversiv in vielen Fragen der Spiegel-Redakteure Walter Mayr und René Pfister (im folgenden kurz: „Der Spiegel“), die Wilders vergangene Woche in seinem Büro in Den Haag besucht haben, verklausuliert sind. Fürwahr, manchmal sagt eine Frage mehr als tausend Antworten.

SPIEGEL: Herr Wilders, Sie gelten als der starke Mann hinter der neuen niederländischen Regierung, weil die als Minderheitskabinett auf Ihre Duldung angewiesen ist. Warum setzt Ihre Partei, 65 Jahre nach dem Holocaust, auf Rezepte von vorgestern – auf religiöse und rassische Ausgrenzung?

Wilders: Wir befürworten keine religiöse und schon gar keine rassische Ausgrenzung. Wir haben kein Problem mit anderen Hautfarben, auch nicht mit Muslimen – unser Problem ist der Islam. Damit sprechen wir vielen unserer Landsleute aus dem Herzen. Wir wurden drittstärkste Partei bei den Wahlen im Juni und sind inzwischen, nach letzten Umfragen, bereits zweitstärkste Partei in Holland.

Zweitstärkste Partei hin oder her, die Klarstellung, weder „religiöse noch rassistische Ausgrenzung“ zu befürworten, wird den Spiegel auch dieses mal nicht besänftigt haben. Es erscheint wie der berühmte Kampf gegen Windmühlen: die Vorurteile, die man im linken Lager gegen Wilders und seinesgleichen hat, sitzen unlängst viel zu tief, als dass ein Bekenntnis zu Rechtsstaat und Demokratie überhaupt zur Kenntnis genommen würde – von Wilders offenkundigem Bestreben, diese gegen eine freiheitsfeindliche Politideologie zu verteidigen, ganz zu schweigen.

Schließlich passt letzteres mal so gar nicht in die Denkschemata der Linken, und so auch nicht in die des Spiegel, der gleich darauf wissen will, was Wilders denn gegen den Islam habe. Der Niederländer verweist daraufhin auf den Kulturrelativismus der „sogenannten Liberalen und Linken“, der dazu führe, dass alle Kulturen als „gleich“ verklärt würden. Es sind aber nicht alle Kulturen gleich, so Wilders:

„Unsere Kultur ist besser als die islamische. Wer das sagt, ist noch kein Rassist, Nazi oder Fremdenhasser. Das sind Etiketten, die uns und vielen Menschen in den Niederlanden, in Deutschland oder England aufgeklebt werden – nur weil wir glauben, dass der Islam eine totalitäre und gewalttätige Ideologie ist. Mehr Ideologie als Religion, vergleichbar mit Kommunismus oder Faschismus. Der Islam gefährdet unsere Freiheit.“

Normalerweise würde man an dieser Stelle erwarten, dass Vertreter eines Magazins, dass sich damit brüstet, „die Bastion für das freie Wort, für den freien Gedanken“ zu sein (Zitat Homepage der Spiegel Gruppe [40]), zumindest den Ball aufnehmen, den Wilders gespielt hat, und nachhaken, warum denn der Islam in seinen Augen „vergleichbar mit Kommunismus oder Faschismus“ sei. Dies ist schließlich keine Floskel. Vielmehr unterstellt Wilders dem Islam, dasselbe Bedrohungspotenzial zu haben wie jene politischen Ideologien, die man sich auch im Hause des Spiegels nicht als Staatsform für unsere Nation wünschen würde.

Tatsächlich aber folgt die nächste Frage demselben Schema, dass sich fortan durch das ganze Interview ziehen wird. Der Spiegel verweigert offenkundig die Auseinandersetzung mit den „freien Gedanken“ des Geert Wilders, und verharrt in Denkweisen und Argumentationen, die wie das politisch-korrekt formulierte Diktat eines totalitären Herrscherregimes klingen. Als hätte die Stasi selbst den Spiegel infiltriert und würde nun versuchen, jede Antwort des Geert Wilders durch versteckte Argumentation in der darauffolgenden Frage zu negieren. Welch Ironie angesichts dessen, was das stolze Hamburger Politmagazin über sich selber sagt und denkt.

So erscheint es doch wenig freigeistig, wenn Wilders gleich in der nächsten Frage unterstellt wird, er setze Menschen anderer Konfessionen herab, um dann in der übernächsten Frage die triviale Erkenntnis zu formulieren, Kulturen und Religionen könnten sich verändern, und im selben Atemzug zu behaupten, Geert Wilders nehme dies nicht zur Kenntnis. Wilders hingegen reagiert mit Gelassenheit auf die Engstirnigkeit seiner Gegenüber, und beruft sich auf jene realexistierenden Zustände in der islamischen Welt, die man zwar in Spiegels TV Magazin nur allzu gerne als Quotenbringer benutzt, ohne jedoch das Gesehene und Erfahrene als Anlass zu nehmen, die eigene politische Sichtweise zu überdenken.

Wilders:

„Ich sage nicht, dass ich den Islam verbieten will. Ich will weniger Islam in Europa. Weil er keinen Platz für Diskussionen lässt. Nehmen Sie dagegen den Judaismus, das Leben in den Jeschiwas: Da wird diskutiert darüber, wie der Talmud interpretiert werden soll. Im Koran hingegen heißt es, wer nicht jedes Wort glaubt, ist ein Ungläubiger. Und die Strafe dafür ist bekannt: der Tod.“

Das scheint dem Spiegel fürs erste gereicht zu haben, und er weicht auf ein anderes Thema aus. Wann Wilders denn das Volk treffe, dessen „angeblicher Vertreter“ er sei, lautet die nächste Frage, die nicht zufällig in der übernächsten zu dem Vorwurf führt, der Aufwand, der betrieben werden müsse, um Wilders Sicherheit zu gewährleisten, sei „eine kostspielige Sache für den niederländischen Steuerzahler“. Tatsächlich dürften sich die Kosten für Wilders Sicherheit noch im Rahmen halten, verglichen zu den Kosten, die der Strom von Zuwanderern aus dem islamischen Kulturkreis bisher verursacht hat – in den Niederlanden (ca. 10 Milliarden Euro im Jahr) [41] genauso wie hierzulande.

In der Tat ist es ein starkes Stück, wenn auf diese Weise vorwurfsvoll impliziert wird, Wilders sei für die Kosten verantwortlich, die dadurch entstehen, dass er es wagt, in einer freien demokratischen Gesellschaft seine Meinung zu vertreten und sich dementsprechend politisch zu engagieren. Leider versäumt es Wilders an dieser Stelle klar zu betonen, wer in diesem Zusammenhang der Aggressor ist und somit freilich die Verantwortung dafür trägt, dass es überhaupt derartiger Sicherheitsmaßnahmen bedarf.

Im Folgenden beschreibt Wilders das Potential, das eine neue politische Bewegung in Europa hat, und unterstellt, die politische Elite sei deswegen in Aufruhr. „Merkel hat Angst“, weil eine neue Rechtspartei mit einer „charismatischen Führungspersönlichkeit“ laut Umfragen 20% Stimmanteil in Deutschland erreichen könne. Gleichsam distanziert sich Wilders von rechtsradikalen Parteien und fügt später im Interview noch hinzu:

Mit extrem rechten Parteien wie den deutschen Republikanern, wie Le Pens Front National oder der British National Party will ich nicht das Geringste zu tun haben.

Der Spiegel zeigt sich auch davon unbeeindruckt, und kommt auf Wilders Vergleich zwischen dem Koran und Hitlers „Mein Kampf“ zu sprechen. Der Niederländer gibt zu, „Mein Kampf“ nicht vollständig gelesen zu haben, ist sich aber sicher, dass der Koran „mehr antijüdische Passagen“ enthält und verweist auf den totalitären Ansatz, den der Islam mit Ideologien wie dem Faschismus und dem Kommunismus teilt.

SPIEGEL: Die Wahrheit ist, dass Sie die Gesellschaft spalten: Hier in Den Haag stammt fast die Hälfte der Einwohner aus Migrantenfamilien, viele davon aus muslimischen. Und Sie fordern, den Koran zu verbieten?

Wilders: „Mein Kampf“ ist bei uns verboten. Dabei ist der Koran schlimmer, was Anstachelung zu Hass und Gewalt angeht. Wenn meine Freunde auf der Linken konsequent wären, müsste auch der Koran verboten werden.

Nicht nur an der Konsequenz scheint es den „Freunden auf der Linken“ zu fehlen, sondern mutmaßlich auch an der notwendigen Aufklärung über die theologischen Grundlagen der verschiedenen Weltreligionen.

Dann greift der Spiegel ganz tief in die Mottenkiste und versucht, Wilders mit Lukas 19 Vers 27 reinzulegen:

SPIEGEL: Kennen Sie das Prophetenwort: „Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder“?

Wilders: Ich habe viele solche Passagen gelesen.

SPIEGEL: Der zitierte Prophet war allerdings Jesus, nachzulesen bei Lukas, Kapitel 19, Vers 27. Räumen Sie ein, dass auch in der Bibel zur Gewalt aufgerufen wird?

Der Spiegel verschweigt dabei – wie immer, wenn der sehr beliebte Vers verwandt wird – dass dies ein Zitat ist. Jesus erzählt über einen König und sagt in seinem Gleichnis nicht, dass „seine“ Feinde zu erschlagen sind (siehe Bibel Online [42]). Wilders antwortet so:

Im Alten Testament gibt es schonungslose Passagen, im Neuen Testament geht es gemäßigter zu. Aber ein entscheidender Unterschied zwischen Christentum und Islam ist: Muslime glauben, dass der Koran buchstabengetreu das Wort Gottes abbildet; er ist in der Befehlsform geschrieben. Ein Vergleich mit dem Christentum verbietet sich schon deswegen.

Als nächtes kommt der Spiegel auf das Thema Sarrazin zu sprechen, und fragt, ob Wilders dessen Meinung teilt, dass es „genetische Gründe für die ‚Minderwertigkeit’ ethnischer Gruppen gibt“. Wilders distanziert sich von Sarrazins genetischem Ansatz, wenngleich angemerkt werden muss, dass der Spiegel eine Sichtweise offenbart, die Thilo Sarrazin mutmaßlich nicht teilen würde. Denn von „Minderwertigkeit“ in einem rassistischen Kontext war in Sarrazins Buch in keinster Weise die Rede. Tatsächlich zeigt sich auch hier die falsche Moral, die dem Interview zu Grunde liegt: Sarrazins Überlegungen zur Vererbung von Intelligenz genügen dem Spiegel zu der Feststellung, es sei von menschlicher „Minderwertigkeit“ die Rede. Dass jedoch im Koran und der islamischen Theologie eindeutig und ausdrücklich zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unterschieden wird, und „der Wert eines Menschen von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe abhängig gemacht wird“ (Zitat Manfred Kleine-Hartlage [43]), scheint für den Spiegel nicht von Belang – oder er weiß es einfach nicht.

Auch René Stadtkewitz wird erwähnt, den – so der Spiegel despektierlich – „in Deutschland aber keiner kennt“:

SPIEGEL: Sehen Sie einen deutschen Geert Wilders am Horizont?

Wilders: Ich war unlängst in Berlin auf Einladung von René Stadtkewitz …

SPIEGEL: … einem Ex-CDU-Mann, der ebenfalls eine andere Integrationspolitik fordert und kürzlich eine Partei mit Namen „Die Freiheit“ gründete, den in Deutschland aber keiner kennt.

Im letzten Teil des Interviews kommt der Spiegel auf Wilders politische Ziele zu sprechen. Es würde bald ein Burkaverbot in den Niederlanden geben, so Wilders, und „eine enorme Verringerung der Einwanderung“. Was die Muslime in den Niederlanden erwarten würde, fragt der Spiegel darauf, und ob jeder, der sich nicht anpasst, künftig zurückgeschickt würde. „Nein, nicht zurückgeschickt“, erwidert Wilders, „es sei denn es handelt sich um Kriminelle“. Darauf hin interessiert sich der Spiegel für die Zusammenarbeit mit den niederländischen Regierungsparteien, wozu Wilders gewohnt pragmatisch Stellung bezieht.

SPIEGEL: Der neue Minister für Immigration hat Sie vor nicht allzu langer Zeit noch als den „Vormann ordinärer Dreckschleudern im Internet“ bezeichnet. Haben Sie ihn inzwischen zur Rede gestellt?

Wilders: Wenn ich mit Leuten, die mich beschimpfen, nicht sprechen würde, könnte ich keine Politik machen. Ich hatte ein gutes Gespräch mit ihm. Mir geht es um die Ergebnisse, die diese Koalitionsregierung mit unserer Unterstützung erzielen soll – ich sehe das rein geschäftlich. Wenn die Regierung ihre Versprechen erfüllt, ist es gut. Wenn nicht, bekommt sie ein Problem.

SPIEGEL: Schämen Sie sich manchmal für den Hass, den Sie säen?

Wilders: Ich säe keinen Hass. Ich nutze nur die demokratischen Möglichkeiten im Parlament.

Im folgenden kommt der Spiegel auf die Europa-Politik zu sprechen, und Wilders macht klar, dass die EU gut daran täte, sich an neue Rechtsparteien – nicht nur in den Niederlanden – zu gewöhnen. Auch zu einer möglichen EU-Erweiterung äussert sich Wilders eindeutig.

SPIEGEL: Sie haben sich vehement gegen einen EU-Beitritt der Türkei ausgesprochen. Wie beurteilt die neue niederländische Regierung den Annäherungsprozess der muslimisch geprägten Republik Bosnien-Herzegowina und des Kosovo an die EU?

Wilders: Das ist nicht im Regierungsabkommen geregelt. Meine Partei allerdings lehnt jede Form von EU-Erweiterung ab. Wir werden gegen sämtliche weiteren Kandidaten inklusive Kroatien stimmen. Die Regierung wird sich in diesem Fall ihre Mehrheit anderswo suchen müssen. Vor allem aber werden wir gegen die Aufnahme der Türkei stimmen – Nachbar ja, Familienmitglied nein. Gäbe es die Armee nicht, so würden in der Türkei durch Herrn Erdogans Partei die Islamisten ohne Gegengewicht regieren. Und wir hätten irgendwann ein Trojanisches Islamisches Pferd in der EU. Plus eine Außengrenze mit kriminellen Staaten wie Syrien und Iran.

Abschließend darf freilich auch das Thema Demographie nicht fehlen und der Spiegel offenbart seinen Lesern die tief verwurzelte und typisch linke Sehnsucht nach dem Untergang des Westens. Nicht explizit, aber doch unterschwellig, wie die letzte Frage zeigt.

SPIEGEL: Ist es nicht in Wahrheit so, dass Ihre Partei den falschen Kampf führt – im Namen einer westlichen Zivilisation, die erkennbar an Überalterung, Bevölkerungsschwund und Parteienverdrossenheit leidet?

Wilders: Die demografische Entwicklung ist in der Tat negativ. Ich las gestern, dass in England letztes Jahr Mohammed der am häufigsten gewählte Vorname für Jungen war. Ich habe nichts gegen muslimische Babys. Aber wenn der neue Lieblingsname der Engländer jetzt Mohammed ist, haben wir ein Problem. Europa muss aufstehen, mit vereinten Kräften, und der islamischen Welt mitteilen: Genug ist genug, wir werden uns wehren, mit demokratischen Mitteln.

Wilders spricht damit wie so oft einer großen Anzahl von Menschen aus der Seele, Niederländern wie Deutschen, kurzum: Europäern. Der Spiegel jedoch macht mit seinen Fragen den Eindruck, erstens nicht wirklich über den Islam und seine Theologie aufgeklärt zu sein, und zweitens jede kritische Haltung zur politischen Gestalt des Islams zu negieren. Damit tut er sich und seinem Anspruch keinen Gefallen, wenngleich es schon als Fortschritt gewertet werden darf, dass Querdenker wie Geert Wilders überhaupt im Spiegel zu Wort kommen. Selbst wenn dies nur der Notwendigkeit geschuldet sein mag, im Wettbewerb mit anderen Magazinen das eigene Angebot attraktiver zu gestalten, so bleibt doch die Hoffnung, dass Wilders mit seiner sachlichen und nüchternen Argumentation die Redakteure des stolzen Hamburger Magazins, der selbsternannten „Bastion für den freien Gedanken“, zu ebendem animiert haben könnte: zu freiem Denken. Denn die Hoffnung – ja, jetzt kommt die altbekannte Floskel! – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

» leserbriefe@spiegel.de [44]
» Spiegel-Online: Wilders hofft auf europäische Unterstützer [45]
» Fakten – Fiktionen: Jesus, Wilders, Spiegel, Bibel, Islam und Lukas 19,27 [46]

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