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Staatlich geförderter Gruppenterror

[1]Als ich kürzlich zum Treffen der Münchner PI-Gruppe ging, kam ich an einem Gymnasium vorbei, an dessen Eingang eine Tafel stolz verkündet: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Vor vier Jahren, als ich zuletzt bei diesem Gymnasium war, gab es diese Tafel noch nicht.

(Von Wolfgang Halder)

Damals besuchte ich einen Informationsabend für Eltern, die ein Gymnasium für ihr Kind suchen. Die Veranstaltung war noch nicht zur Hälfte vorüber, da hatte ich diese Schule schon von meiner Liste gestrichen, denn der aufdringliche politpädagogische Kampfjargon – „Kommunikation“, „Kompetenz“, „Solidarität“, „Engagement“, „Dialog“, „konstruktiv“ – in Kombination mit dem in entschuldigendem Tonfall vorgebrachten Hinweis, dass die Schüler – leider, leider, man könne nichts daran ändern – sich anstrengen und viel leisten müssten, machte mir schnell klar, dass an dieser Schule das Gegenteil dessen betrieben wird, was der Sinn eines Gymnasiums ist.

Deshalb wunderte mich die Phrasen-Tafel „Schule ohne Rassismus“ am Eingang nicht, allerdings hatte ich von dieser Kampagne noch nichts gehört. Eine kurze Recherche führte mich zur Internetseite schule-ohne-rassismus.org [2]. Dort verkündet die Selbstdarstellung in untadeligem Korrektheitsdeutsch:

Wir sind ein Projekt von und für SchülerInnen. Es bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten, in dem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden. Wir sind das größte Schulnetzwerk in Deutschland. Ihm gehören über 800 Schulen an, die von mehr als 500.000 SchülerInnen besucht werden. Jede Schule kann den Titel erwerben, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und lehren (SchülerInnen, LehrerInnen und technisches Personal) verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, sich künftig gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen.

Was bedeutet das für die 30 Prozent der „SchülerInnen, LehrerInnen, SozialpädagogenInnen, SekretärInnen, Hausmeister“ – man beachte: hier steht nicht „HausmeisterIn“, sondern grob diskriminierend „Hausmeister“, denn die sind wohl immer männlich -, was also bedeutet das für die Minderheit derer, die diese Selbstverpflichtung nicht unterschreiben? Jeden Morgen, wenn sie die Schule betreten, mahnt die Tafel am Eingang sie: Wir sind gegen Rassismus – du nicht! Wir, die unterschrieben haben, sind moralisch höherwertig. Zugleich wird im unausgesprochen-manipulativen Umkehrschluss suggeriert, alle Schulen, die nicht mitmachen, seien „Schulen mit Rassismus“.

Doch auch die Unterstützer des Programms fallen dem Gruppenterror im Namen der moralischen Überheblichkeit anheim, denn mit ihrer Unterschrift berauben sie sich des eigenen Urteils, der eigenen Verantwortung und der eigenen Entscheidung. Sie sind nicht mehr frei und selbständig denkende und handelnde Individuen, sondern sie beugen sich gutgläubig der Peitsche der Kollektiv-Meinung und merken nicht, dass sie das Gegenteil ihrer Absichten bewirken. So schafft man auf leisen Sohlen und unter dem Deckmantel des Kampfes gegen angeblichen Rassismus ein Klima des Gesinnungsterrors, der Meinungskontrolle und gegenseitigen Überwachung.

Diese Form der ideologischen Abrichtung von Menschen in einem Alter, in dem sie besonders nach Orientierung suchen und folglich äußerst empfänglich für Beeinflussung sind, kommt ohne Stasi und Blockwart aus, sie braucht keine greifbaren Organe, durch die die Beschneidung der Freiheit sicht- und fühlbar würde, nein, sie bemächtigt sich kaltlächelnd und kaum merkbar in kleinen Schritten der Seelen der Kinder und ist deshalb besonders heimtückisch und verheerend für deren geistige und charakterliche Entwicklung.

[3]Jonah Goldberg [4] hat diesen Samtpfoten-Totalitarismus in seinem Buch „Liberal Fascism“ [3] („Linker Faschismus“) auf den Punkt gebracht: „Wenn es zu einer Machtergreifung des Faschismus kommt, dann tritt er nicht in Form von Sturmtruppen in Erscheinung, die einem die Tür eintreten, sondern er kommt mit Anwälten und Sozialarbeitern, die sagen: ‚Wir sind von der Regierung und wollen ihnen helfen'“. Man ersetze „Anwälte und Sozialarbeiter“ durch „SchülerInnen, LehrerInnen, SozialpädagogenInnen, SekretärInnen, Hausmeister“ und man hat „Schule ohne Rassismus“.

Die Betreiber dieses „Projekts“ schleusen politische Propaganda in die Schulen ein und instrumentalisieren Schulen und Schüler mit staatlicher Unterstützung für ihre ideologischen Zwecke. Mit staatlicher Unterstützung deshalb, weil die meisten Förderer [5] von „Schule ohne Rassismus“ steuerfinanzierte staatliche Einrichtungen sind:

• Bundeszentrale für politische Bildung,
• Bundesministerium für Arbeit und Soziales,
• Medienanstalt Berlin-Brandenburg,
• Hauptvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der GEW Landesverband Berlin,
• Presse- und Informationsamt der Bundesregierung,
• Land Berlin.

Jede Ideologie braucht ideologische Schulungen. Bei „Schule ohne Rassismus“ widmen sich die Bundeskoordinationsstelle sowie die Landeskoordinationsstellen dieser Aufgabe. Was lernen Schüler in deren Veranstaltungen? Da gibt es beispielsweise Seminare zum Thema „Recherchieren, redigieren und schreiben“. Und worauf wenden die Schüler die dort erlernten journalistischen Techniken an? Auf die „Strukturen rechtsextremer Organisationen“ oder die „rechte Musikszene“. Damit ist die Katze aus dem Sack. Der Feind steht rechts. Und rechts ist in „antifaschistischen/antirassistischen“ Kreisen bekanntlich alles, was nicht linksextrem ist.

Die Behauptung von „Schule ohne Rassismus“, man stehe „weder rechts noch links noch in der Mitte“ (Punkt 7 der FAQ-Seite [6]) erweist sich als Täuschung und dient nur der Beruhigung der Lehrer und Eltern. Die Themenhefte der Bundeskoordination [7] „Schule ohne Rassismus“ sprechen eine deutliche Sprache: „Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft“, „Rechtsextremismus und Musik“. Auch ein Blick ins Sekundarstufen-Handbuch [8] von „Schule ohne Rassismus“ bestätigt die eindeutige politische Stoßrichtung. Dort gibt es ein Kapitel „Rechtsextremismus und Rechtspopulismus“. Ein Kapitel über Linksextremismus findet sich nicht – dafür eines über „Antifaschistische Aktivitäten und Organisationen“. Auch im Glossar des Handbuchs treffen wir den „Rechtsextremismus“, und den „Faschismus“ und auch den „Nationalsozialismus“, aber weit und breit keine Spur von „Sozialismus“ und „Kommunismus“.

Dabei verkündet die Internetseite großspurig:

Wir beschäftigen uns gleichermaßen mit Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung. Darüberhinaus wenden wir uns gegen alle totalitären und demokratiegefährdenden Ideologien.

Welch ein Anspruch – „gegen alle totalitären Ideologien“ – und dann kein Wort zum Sozialismus, der totalitären und nach allen denkbaren Seiten diskriminierenden und unterdrückenden Ideologie schlechthin, die seit bald 100 Jahren Milliarden Menschen das Leben zur Hölle macht und rund 100 Millionen das Leben gekostet hat. Wer in China die Regierung kritisiert, wird von Panzern zerquetscht oder landet im Laogai, dem System der kuscheligen Arbeits- und Umerziehungslager. Könnte das etwas mit Diskriminierung aufgrund der politischen Weltanschauung zu tun haben? Kein Wort zu den Bürgerrechten in Nordkorea oder zur Meinungsfreiheit in Vietnam. Kein Wort zum himmlischen Leben der Homosexuellen in Kuba, denen es in den dortigen Konzentrationslagern besonders gut geht, denn, wie Ernesto Cardenal, der in Deutschland hochverehrte und mit Preisen überhäufte katholisch-kommunistische Geistliche, Dichter und frühere Kulturminister der sandinistischen Diktatur Nicaraguas es wunderbar poetisch formulierte: „Homosexuelle sind im Konzentrationslager glücklich, denn ein Ort, wo sie alle zusammen sind, muss für sie wie das Paradies sein“.

Ich möchte auch noch Sanem Kleff, die Leiterin der Bundeskoordination von „Schule ohne Rassismus“, zu Wort kommen lassen, denn sie hat in einem Telepolis-Interview im Oktober dieses Jahres [9] recht unverblümt die Position ihrer Einrichtung zum Ausdruck gebracht. Auf die Frage, ob die Debatte über eine Deutschenfeindlichkeit an Schulen berechtigt sei, antwortete sie:

„Nein, diese Debatte trifft das Problem überhaupt nicht. Tatsächlich machen sich nicht nur Jugendliche, sondern Migranten unterschiedlichen Alters über die Eigenheiten der in Deutschland Geborenen lustig. Das sollten die Deutschen mit Humor ertragen können.“

Ein befremdliches Argument: Deutschenfeindlichkeit an den Schulen sei nicht schlimm, da sie nicht nur von Jugendlichen, sondern auch von Älteren nicht in Deutschland Geborenen ausgeübt werde. Und das mit dem Humor sollte Frau Kleff mal einem Schüler erzählen, der von muslimischen Mitschülern verprügelt wurde, nur weil er „Christian“ heißt.

Das Fazit, das „Schule ohne Rassismus“ über sich selbst zieht, ist zutiefst erschreckend:

Durch die Diskussion über Rassismus, Gewalt und Diskriminierung in der Schule fühlen sich SchülerInnen, LehrerInnen, SekretärInnen und Hausmeister in der Verantwortung. Gemeinsame Regeln für den Umgang miteinander werden diskutiert und tagtäglich gelebt. Allein schon aus diesem Grunde trägt das Projekt zur positiven Entwicklung der Schulatmosphäre bei.

Die hier beschworene Atmosphäre lässt einen erschaudern, denn es ist die Atmosphäre des alles durchdringenden Gesinnungsterrors. Jeder Lehrer und Schüler, dessen Schule sich am Umerziehungsprogramm „Schule ohne Rassismus“ beteiligt, unterliegt ständiger Überwachung und sozialer Kontrolle, ob er sich ideologisch korrekt verhält. So etwas hatten wir in Deutschland schon zweimal in den letzten 80 Jahren. Jetzt geht es wieder los.

Deshalb kann man es gar nicht oft genug sagen – und am schönsten mit den Worten des großen österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises:

„Das Gegenteil von links ist nicht rechts, sondern frei.“

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Altintop-Brüder werben auf türkisch

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 202 Kommentare

Altintop-Brüder werben auf türkisch [10]Die Zwillingsbrüder Halil und Hamit Altintop sind beide gute Fußballspieler. Der eine [11] beim FC Bayern München, der andere bei Eintracht Frankfurt, zusammen in der Nationalmannschaft – natürlich der türkischen. Nun sind sie beide bundesweit und überlebensgroß auf Werbeplakaten zu sehen, „bewaffnet“ mit einem riesigen Wattestab. Für oder gegen was diese Aktion sein soll, erschließt sich zumindest der nicht-türkisch-sprechenden gemeinen deutschen Kartoffel auf den ersten Blick nicht.

Denn das einzig Deutsche auf diesem Plakat ist am unteren Rand das Logo der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Offensichtlich geht dies hier nur Türken etwas an, bzw. deutschen Neu-Staatsbürgern, die des Türkischen mächtig sind. Diejenigen, die in diesem Land noch nicht so viel interkulturelle Sprachkompetenz besitzen, um in der künftigen Amtssprache versiert zu sein, müssen erst einmal rätseln, was es mit diesem Satz auf sich hat:

Bir cubukla lösemiye karsi. Siz de kök hücre bagiscisi olun.

Durch den google-Übersetzer erfahren wir:

Mit einem Tupfer gegen Leukämie. Werden auch Sie Stammzellenspender.

Beide Altintops sind in Deutschland, und zwar in Gelsenkirchen, geboren und aufgewachsen. Für beide ist es aber geradezu selbstverständlich, nicht in der deutschen, sondern in der türkischen Nationalmannschaft zu spielen. So hat Hamit auch die Entscheidung Mezut Özils für die deutsche Nationalmannschaft offen kritisiert. Im Focus [12] war zu lesen:

Er könne beispielsweise die Entscheidung Mesut Özils für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht vollständig nachvollziehen: „Ich bin ein toleranter Mensch und respektiere Mesuts Weg, aber unterstützen kann ich ihn nicht. (…) Eine andere Entscheidung als für die Türkei habe für Altintop nie im Raum gestanden. „Ich würde immer für die Türkei spielen. Es heißt doch ´Länder´-Spiel, man hört die Hymne, und da spielt man doch für das Land, dem man sich zugehörig fühlt“, betonte der 59-malige Nationalspieler: „Ich bin Deutschland sehr, sehr dankbar, ich habe hier sehr viel gelernt und sehr viele Chancen bekommen. Aber meine Mama kommt aus der Türkei, mein Vater kommt aus der Türkei, ich bin Türke.“

Mama und Papa Altintop leben in Deutschland und reden mit Sicherheit eher selten deutsch. Damit wir Hamit Altintops Botschaft auf dem Webeplakat verstehen lernen und sich Mama und Papa hier nicht fremd fühlen, ist es doch selbstverständlich, dass Deutschland endlich türkisch lernt. In einem anderen Interview [13] erzählt Hamit:

„Ich bin zwar hier geboren, aber trotzdem bin und fühle ich mich als Türke. Sonst könnte ich auch nicht für die türkische Nationalmannschaft spielen.“

So redet einer, der im Kohlenpott groß geworden ist. Nun, dann ist es auch nur folgerichtig, dass Hamit Altintop seinen Teil dazu beitragen will, den Deutschen die türkische Sprache nahezubringen. Das ist schon jetzt durchaus wichtig, zum Beispiel um während der Fahrt im öffentlichen Nahverkehr auch etwas mitzubekommen von den vielen Gesprächen um einen herum.

All dies dient der Völkerverständigung und der Integration Deutschlands in die drei Millionen starke türkische Gemeinde [14] in unserem gemeinsamen Land. Wir wollen schließlich GutBesserMenschen sein, und daher werden wir auch sicher bald anbieten, einen christlichen Feiertag in einen muslimischen umzuwandeln. Und türkisch als zweite offizielle Amtssprache in der öffentlichen Verwaltung einzuführen, vorzugsweise in den Sozialhilfebereichen. Und nachdem der Islam bereits zu Deutschland gehört, wird Bundeswulffi ab nächste Woche irgendwann auch sagen können: „Der Terror gehört zu Deutschland“.

Wir sind nun mal anderen Kulturen und ihren vielen netten Begleiterscheinungen gegenüber aufgeschlossen und geradezu beseelt von dem Wunsch, in jeder Hinsicht bereichert zu werden. Nachdem demnächst auch das Osmanische Großreich mit seinem Führer Erdogan [15] errichtet wird, sollte man sich ohnehin rechtzeitig an die neuen Herrschaftsstrukturen anpassen. Und wie sich die türkische Herzlichkeit gegenüber Minderheiten auch hier in Deutschland darstellt, kann man in diesem Video, einem Glanzstück hoher türkischer Musik-Kultur, eindrucksvoll beobachten:

Textauszug der bewundernswerten türkischen Dichtkunst in deutscher Sprache:

„Kurde verreck, Du Dreck, dies ist türkischer Gangster-Rap. (..) Ich werde Dir die Fresse eintreten, Nase kaputtknicken, die Beine in den Hals treten. (…) Ich schneid Dir Deine Eier ab, zack zack. Vor Schiss hast Du Dir nämlich in die Hose gekackt. (…) Weißt Du was, Du Hurensohn, Du hast es nicht gecheckt: Türken sind am Start, also geh einfach weg, Alter, bevor ich Dir irgendwas abschneid, Du Hurensohn.“

Wie sagte doch Recep Tayyip Erdogan im Februar 2008 in der Kölnarena [16]:

„Das türkische Volk ist ein Volk der Freundschaft und der Toleranz. Wo es hingeht, bringt es nur Liebe und Freude mit.“

P.S.: Das obige liebevolle Video ist seit 6. August 2007 bei Youtube von knapp 235.000 Menschen gesehen worden. Keiner kam offensichtlich auf die Idee, dieses „Werk“ wegen Anstiftung zur Gewalt und Volksverhetzung zu melden. Oder Youtube scheint sich schon auf die „neue Zeit“ eingestellt zu haben..

(Text: Roland Heinrich & Michael Stürzenberger / Foto: Roland Heinrich / Spürnase: Bernd das Brot)

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Mit dem Zweiten sieht man besser … nicht!

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 84 Kommentare

Mit dem Zweiten sieht man besser ... nicht! [17]Das ZDF-heute journal ist weiß Gott nicht für objektiven Journalismus bekannt. Ganz im Gegenteil. Doch was die Herren rund um ihren „Terrorismus-Experten“ Elmar Theveßen am gestrigen Freitag vom Stapel ließen [18], ist nicht nur an Dümmlichkeit schwer zu überbieten, sondern markiert tatsächlich einen vorläufigen Höhepunkt in pädagogisch anmutender, verklärender Berichterstattung. Nicht einmal vor verkappter Wahlwerbung macht man beim Zweiten noch halt. Frank Furter über eine beängstigend einseitige Sendung, die sich aufmacht, in die Fußstapfen „guter, deutscher“ Propaganda zu treten.

Der Begriff Nachrichten ist die Mehrzahl von Nachricht und bezeichnet darüber hinaus eine regelmäßige Sendung in Hörfunk und Fernsehen. Oft sind sie unter einer eigenen Rubrik in Zeitungen sowie auf Online-Portale zusammengestellt. Nahezu sämtliche Sender – von wenigen Ausnahmen in der Anfangsphase des Rundfunks und in jüngster Zeit der Mediengeschichte abgesehen – strahlen Nachrichten aus. Sie bieten meist zur vollen Stunde zwischen 2 und 15 Minuten lang Informationen zu Politik, Wirtschaft, Gesundheit, Forschung, Kultur und Sport und sind meist mit einer Wetterprognose und, im Hörfunk, mit Verkehrshinweisen versehen. Die Nachrichten sollen dabei so neutral und objektiv wie möglich präsentiert werden und von Kommentaren deutlich getrennt sein, um dem Zuschauer eine eigene Einordnung zu ermöglichen. Die Auswahl der relevanten Nachrichten findet in der Redaktion statt.

So definiert Wikipedia [19] den Begriff „Nachrichten“. Wenn Nachrichten also „so neutral und objektiv wie möglich“ präsentiert und „von Kommentaren deutlich getrennt“ sein sollen, „um dem Zuschauer eine eigene Einordnung zu ermöglichen“, was ist dann bitte schön das ZDF-heute journal? Was auch immer, jedenfalls keine Nachrichtensendung.

Nun mag man sich beim ZDF vielleicht hinter dem Begriff „Journal“ verstecken und behaupten, die Sendung sei deswegen von etwas anderer Natur. Tatsächlich aber wird dem Zuschauer von vorne bis hinten suggeriert, es handele sich beim heute journal um eine Nachrichtensendung. Schließlich basiert es auf den regelmäßigen heute-Sendungen, nutzt dasselbe Studio, und tut so, als sei es nur ein wenig umfangreicher; auch in der ZDF-Mediathek wird das heute journal unter der Rubrik „Nachrichten“ geführt.

Verloren hat es dort aber eigentlich nichts. Das, was am gestrigen Freitag abend um 22 Uhr im Zweiten Deutschen Fernsehen lief, war genauso wenig eine Nachrichtensendung wie RTL-Explosiv, Spiegel-TV oder Switch-Reloaded auf Pro7. Der einzige Unterschied: man tut halt so, als ob.

Los ging’s mit der Bombe, die keine war. Eine 80-jährige Oma habe sie gebaut, verkündet Claus Kleber mit gezwungen ernster Miene, und kann sich ob dieses selten-dämlichen Aufmachers das Grinsen kaum verkneifen. Dass es sich bei dem Bombenfund in Namibia nur um eine Atrappe handelte, habe der „Experte“ Elmar Theveßen bereits am Vortag heraus gefunden. Heute wisse man noch mehr:

Elmar Theveßen fand heraus, dass der Koffer von einem kleinen, spezialisierten Familienbetrieb in Kalifornien hergestellt wurde, in Handarbeit, und die Oma hat da immer die Verkabelung übernommen.

Mutmaßlich kennt Theveßen mittlerweile auch alle Kinder und Enkel der Oma, und hat sie in seiner Funktion als „Terrorismus-Experte“ höchstpersönlich der CIA gemeldet. Dort wäre man wahrscheinlich froh über einen Elmar Theveßen. Von einem Claus Kleber ganz zu schweigen.

Auf diese „drollige Geschichte“ folgte der Hinweis: „der Koffer war also harmlos, die Lage ist es nicht“. Danach kam der Zuschauer in den Genuss eines Einspielers, in dem Thomas De Maizière im Mittelpunkt stand. Wer die Attrappe denn nun im AirBerlin-Flieger in Windhuk platziert habe, lautete eine der zentralen Fragen. Und, oh Wunder, auch Elmar Theveßen wusste es nicht.

So viel also zur aktuellen Lage. Der journalistischen Pflicht war damit aus Sicht des ZDF genüge getan. Mehr noch: von „Kalifornien“ (oder kalifornisch) war bis hierhin zwei mal die Rede. Das Wort „Attrappe“ fiel drei mal. Wörter, die „deutsch“ enthalten, hat der Verfasser dieses Beitrags sogar fünf mal gezählt. Das Wort „Islam“ hingegen haben die Damen und Herren des ZDF bis Minute 3:50 gekonnt vermieden. Ein Zufall? Schließlich ging es bis hierhin um eine Terrorgefahr, die nicht aus Kalifornien oder aus Deutschland droht.

Aber keine Sorge, vom Islam sollte in der Folge noch oft genug die Rede sein. Jedoch nicht in Zusammenhang mit Terror. Ganz im Gegenteil: schließlich konnte sich selbst das ZDF nicht der Tatsache verschließen, dass Deutschland auf der Liste islamischer Terroristen offensichtlich aufgerückt ist, und berichtete – wie alle anderen Medien – am Vortag über dieses Thema. Zeit also, dem braven Deutschen schleunigst zu erklären, dass der islamische Terror, von dem tags zuvor die Rede war, mit dem Islam freilich nichts zu tun hat. Das sollte der Tenor des nächsten Abschnitts sein, der in der ZDF-Mediathek den vielsagenden Titel „Druck auf Deutsche Muslime“ trägt. Zeit für Claus Kleber, die Betroffenheitsmiene aufzusetzen. Bühne frei für den Oberlehrer des Deutschen Staats-Fernsehens:

Noch diesen Monat soll Deutschland ein mörderischer Terrorakt drohen, verübt von islamistischen Gewalttätern. Vielleicht muss man selbst ein Moslem sein in Deutschland, oder Muslime im engen Freundeskreis haben, um zu verstehen, was diese bedrückende Nachricht für sie bedeutet. Von ihnen wird jetzt erwartet, dass sie sich zu diesem Terror irgendwie verhalten, als hätten sie irgendwie was damit zu tun. Wie Muslime bei uns mit diesem Druck umgehen, Würdenträger, einfache Moscheebesucher, strenggläubige und eher weltliche, zeigt Kamran Safiarian. Das ist für die Betroffenen keine abstrakte Frage.

Das ist schon beachtlich: einen Tag nachdem die Medien genötigt waren, über die urtypische Fratze des Islam zu berichten, die Nicht-Muslime seit 1400 Jahren mal mehr, mal weniger intensiv zu Gesicht bekommen, fühlt sich das ZDF berufen, Kamran Safiarian ins Rennen zu schicken, um den Deutschen gleich klar zu machen, dass ein „mörderischer Terrorakt“ von „islamistischen Gewalttätern“ bloß nicht dazu führen darf, sich mit den mörderischen, terroristischen und gewalttätigen Zügen des Islam zu beschäftigen. Vielmehr seien die hierlebenden Muslime die eigentlich „Betroffenen“ – da wäre man geneigt zu fragen, ob Al Qaida nur ihnen mit Angriffen droht, und nicht etwa allen Deutschen. Auch das ist keine abstrakte Frage!

Doch sie stellt sich nicht. Stattdessen beginnt der Film von Herrn Safiarian, dessen Gebahren beim ZDF auch das Schreiben von Texten für eine Absurdität namens „Mekka-Blog“ [20] beinhaltet. Zur korrekten Einordnung seines Filmchens könnte es daher förderlich sein, vorab einen Blick in ebenjenen Blog zu werfen. Dort äußert sich Safiarian wie folgt:

Für mich ist es bereits die zweite Pilgerreise in diesem Jahr. Nach Santiago de Compostela, einem der christlichen Pilgerwege, folgt nun das Pilgermekka für jeden Muslim: Mekka. Ich glaube nicht, dass das Pilgern an die Heiligen Stätten Mekka und Medina nur annähernd dem Camino vergleichbar ist. Dort Wandern auf den Spuren des Heiligen Jakobus mit zig Kaffepausen und vielen Bekanntschaften auf dem Weg, hier das Pilgern auf den Spuren des Propheten Mohammed in weißen, ungenähten Gewändern … alle vor Gott gleich. Schon mein Vater hat mir begeistert von seiner Reise nach Mekka und Medina erzählt – vor knapp 40 Jahren war er mit meiner Großmutter dort. Mekka – das ist nicht nur eine Pflicht für jeden Muslim und eine der fünf Säulen des Islam – ich werde nach der Hadsch ein anderer Mensch sein.

Ein anderer Mensch? Das klingt ja geradezu bedrohlich! Freilich ist es gut und schön, dass Safiarian auch einen christlichen Pilgerweg beschritten hat. Die Aussage, dieser sei mit der Hadsch nicht vergleichbar, klingt hingegen schon eher abwertend. „Vor Gott gleich“ sind also nur jene auf dem Trampelpfad gen Mekka. Dass Christen hingegen der Vergleich beider Pilgerwege schon deswegen verborgen bleibt, da allen Nicht-Muslimen der Zutritt zu Mekka verboten ist – immerhin, eine Stadt mit 1,5 Millionen Einwohnern! – bleibt in diesem Blog freilich unerwähnt. Schließlich würde diese unglaubliche Tatsache dem Leser einen Hinweis darauf geben, welch abscheuliche Gestalt Saudi-Arabien tatsächlich hat, welche Verbrechen wider die Menschlichkeit dort gang und gäbe sind, und schlussendlich, warum es dort faktisch überhaupt gar keine Christen, Juden und andere Nicht-Muslime mehr gibt. Spätestens dann scheint die Frage berechtigt, warum deutsche GEZ-Gelder dafür verschwendet werden, ein blumiges und realitätsfremdes Bild von jenem Teil der Erde zu zeichnen, der tatsächlich wie der steingewordene Inbegriff von Faschismus, Hass und Verblendung daher kommt.

Doch derart harter Tobak steht beim ZDF nicht auf dem Lehrplan. Ganz im Gegenteil: die pädagogische Leitlinie richtet sich strikt an den Moralvorstellungen derer aus, die man gemeinhin als Linke bezeichnen würde. Und diese sind für die Realität bekanntlich nur in überschaubarem Maße empfänglich, und vor allem auch nur dann, wenn sich die Realität mit der pädagogischen Leitlinie vereinbaren lässt. Alles andere wird ausgeklammert, ignoriert, negiert, oder als in irgendeiner Weise „rechts“ stilisiert. So auch in dem folgenden Filmchen des Pilgerers Safiarian, das übrigens am Ende des Beitrags auch als Youtube Video verlinkt ist. Zum Auftakt hieß es dort:

Berlin heute morgen. Unbekannte haben versucht, Feuer in die älteste und größte Moschee in Berlin am Columbiadamm, die Sehitlik-Moschee, zu legen. Denkbar, so die Polizei, ist ein fremdenfeindlicher Hintergrund oder aber ein Zusammenhang mit den Warnungen vor islamistischen Terroristen. Der Staatsschutz ermittelt, viele Muslime sind besorgt.

Um es vorweg zu nehmen: rechtsradikales Gedankengut, welches zum Beispiel in den 90er-Jahren zu Brandanschlägen auf Asylbewerberheime in Rostock und Solingen führte, hat in einer Demokratie genauso wenig zu suchen wie islamischer Terror, und PI distanziert sich nicht nur, sondern verurteilt jegliche Haltung und Handlung, die in Irrsinn dieser Art mündet.

Interessant ist allerdings, dass in dem Bericht des Herrn Safiarian nur ein „fremdenfeindlicher Hintergrund“ in Frage kommt, gleichwohl ein „Zusammenhang mit den Warnungen vor islamistischen Terroristen“. Die Sehitlik-Moschee wird – wie so viele andere auch – von der türkischen DITIB betrieben. Und bekannterweise wäre es falsch, von „einem“ Islam zu reden: der Islam steht stellvertretend für ein weites Spektrum verschiedener Strömungen, von Sunniten bis Schiiten, von Türken bis Kurden. Gerade Türken und Kurden sind bekanntlich nicht allzu gut aufeinander zu sprechen; und beide Gruppen sind in Berlin zahlreich vertreten. Schon von daher erscheint es merkwürdig, dass Kurden beispielsweise als Brandstifter für das ZDF – bzw. Herrn Safiarian – gar nicht in Frage kommen; noch merkwürdiger erscheint dies hinsichtlich der folgenden Kurzmeldung [21], die auf der Seite der Berliner Morgenpost am gestrigen Freitag veröffentlicht wurde:

An der Sehitlik-Moschee in Neukölln hat es erneut gebrannt – zum vierten Mal in diesem Halbjahr. Die Spuren lassen darauf schließen, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Die Polizei sucht Zeugen.

Zum vierten Mal in diesem Halbjahr? Das ist interessant. Denn vier Terrorwarnungen hat es in diesem Halbjahr – zumindest nach Kenntnis von PI – noch nicht gegeben. Von daher erscheint die Frage berechtigt, warum der vierte Brandanschlag seit dem 1. Juli 2010 einen anderen Grund haben sollte, als die vorherigen drei. Kein Wunder also, dass Javuz Akgül, Vorsitzender der Sehitlik-Moschee, im folgenden den Plural verwendet, wenn er davon spricht, dass man „Opfer von Brandanschlägen“ sei. Im Filmchen von Herrn Safiarian geht dies allerdings unter – von vorherigen Brandanschlägen ist dort im weiteren Verlauf nicht die Rede. Stattdessen folgt nun der Verweis auf jene Vetreter des Islam, an deren Existenz es auch bei PI keine Zweifel gibt: religiöse aber nicht extremisierte, friedliebende Muslime. Im Film heißt es:

Muslime als Zielscheibe von Islamfeindlichkeit? Dabei distanzieren sich streng gläubige Muslime wie Imam Mohammed Ibrahim von islamistischen Terroristen. Ibrahim lehrt in seiner Moschee in Wolfsburg einen modernen Islam. Nach den jüngsten Terrowarnungen prangert er potenzielle islamistische Gewalttäter öffentlich an.

Das ist begrüßenswert. Ganz ohne Frage. Aber mal ehrlich: da waren die Herren vom ZDF gerade zuvor in der größten Berliner Moschee. Hat man dort denn niemanden gefunden, der zu den so genannten Würdenträgern zählt, und zu einer Anprangerung von islamischem Terrorismus bereit gewesen wäre? Wie anders ist erklärbar, dass der Film mit einem Schnitt in die niedersächsische Provinz wechselt? Nicht in Berlin, Hamburg, München oder Köln, nein, in Wolfsburg ist man plötzlich. Die Wahrheit ist: die meisten streng gläubigen Muslime distanzieren sich eben nicht vom islamischen Terror! Die meisten steng gläubigen Muslime lehren eben auch nicht einen „modernen“ Islam! Bei Imam Ibrahim mag das begrüßenswerterweise anders sein. Doch er ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme!

Damit offenbart Safiarian ungewollt den wahren Grund für die weit verbreitete „Islamophobie“ in unserer Gesellschaft: liberale, friedliebende muslimische Würdenträger gibt es sehr wohl, das Problem ist nur, sie erscheinen quasi wie die berühmte Nadel im Heuhaufen. Die überwältigende Mehrheit der Imame aber verurteilt nicht die Greueltaten, die im Namen des Islam begangen werden. Und gerade deswegen ist „Islamophobie“ nicht nur weit verbreitet, sondern berechtigt unter jenen, denen die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Gesellschaft am Herzen liegt.

Auf die genauso wohlbekannten wie längst unglaubwürdigen Bekundungen des Imam Ibrahim, der Islam würde Terror weder rechtfertigen, noch tolerieren, und es sei nur eine Minderheit, die eine ganze Religion in den Schmutz ziehen würde, kam der Film auf die „Frankfurter Ärztin und Vertreterin progressiver Frauen“, Ezhar Cezairli, zu sprechen, die sich um „das Zusammenleben zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen“ sorgt. Sie äußerte sich wie folgt:

Dass überhaupt Menschen aus dem islamischen Kulturkreis insgesamt pauschal unter Generalverdacht gestellt werden, das ist das, was man überhaupt nicht akzeptieren kann, und das führt auch noch zu mehr Verdächtigungen in der Gesellschaft, es führt zu Polarisierungen, und das verunsichert gerade Menschen aus dem islamischen Kulturkreis.

So weit, so gut. „Dass überhaupt Menschen aus dem islamischen Kulturkreis insgesamt pauschal unter Generalverdacht gestellt werden“, ist nur leider keine islamophobe Mär der Deutschen. Es ist das Ergebnis dessen, was die Muslime in den letzten 1400 Jahren auf dieser Erde angestellt haben. Es ist das Ergebnis dessen, wie sich die Mehrheit der Muslime – wo Frau Cezairli nicht zu gehören mag – verhält. Es ist das Ergebnis dessen, was jeder aufgeklärte und intelligente Mensch denken muss, liest er all die gewaltverherrlichenden Suren im Koran, und stellt sie in Relation zu den realexistierenden Zuständen auf dieser Erde – von Afghanistan bis Paris Saint-Denis, von Palästina bis Berlin-Neukölln.

Das kurze Filmchen von Herrn Safiarian war nun zu Ende. Und das war auch gut so. Mehr davon wäre nur schwer erträglich gewesen. Zu offenkundig war die Zielsetzung dieses Films, zu einseitig seine Gestalt, zu verklärend seine Intention. So etwas ist schlicht und ergreifend beschämend für ein Land, dessen große Denker erheblichen Anteil an einem Prozess haben, der gemeinhin Aufklärung genannt wird, der aber wohl im Hause des ZDF noch nicht stattgefunden hat. Ganz im Gegenteil: das ZDF wird zunehmend zum Statthalter einer politisch initialisierten Verklärungskampagne, zum Verräter an unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, und zum Totengräber unserer christlich-abendländischen Kultur. Vier Buchstaben bringen auf den Punkt, was aufgeklärte Demokraten von Nachrichten wie diesen zu halten haben: P, F, U, I. Es auszusprechen bleibt dem Leser vorbehalten.

Wer jedoch nun meint, damit sei die Belehrung des deutschen Volkes für dieses mal beendet, der irrt. Nach einem Beitrag über die Nato-Konferenz in Lissabon, der tatsächlich noch eher neutral daherkam, stand als nächstes die Huldigung des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama auf dem Programm. „Obama – der angeschlagene Präsident“, heißt die mitleidsvolle Überschrift für dieses Kapitel in der ZDF-Mediathek. Claus Kleber, übernehmen Sie:

Seit es die NATO gibt, mehr als 60 Jahre, war der Präsident der USA der starke Mann der Allianz. Seine Entscheidungen waren manchmal umstritten, seine Führungsrolle war es nie. Das könnte sich jetzt ändern. Alle wissen, dass Barack Obama seit den Wahlen zuhause geschwächt ist. Für internationale Verträge braucht er eine Zweidrittel-Mehrheit im amerikanischen Senat. Die hat er nicht. Was er hat ist eine steinharte Opposition, die ihm sogar die Genehmigung des neuen großen Abrüstungsvertrages mit Russland verweigert, das Dokument, mit dem der Weg in eine Welt ohne Atomwaffen beginnen sollte. Obama kämpft derzeit für dieses Abkommen und sein politisches Überleben.

Schon diese Ansprache wies unterschwellig darauf hin, mit wem die Deutschen in den USA gefälligst zu sympathisieren haben: Barack Obama, der arme, aber doch gute Präsident, dessen Abrüstungsvertrag man tatsächlich wie die amerikanische Version des hiesigen, rot-grünen Atomausstiegs begreifen könnte. Es begann erneut ein Einspieler, in dem es mitleidsvoll hieß:

Es sind nachdenkliche Fotos, die das Weiße Haus von Barack Obama veröffentlicht, Fotos eines Mannes, der die Last des Amtes spürt. Obama ist zum Präsidenten der hohen Arbeitslosigkeit geworden, zur Hassfigur der Rechten. Er wirkt oft hilflos, als könne er nicht fassen, wie schnell der Glanz seiner Wahl verblasst ist.

An der Stelle wäre man geneigt, darauf hinzuweisen, dass linke Regierungschefs und hohe Arbeitslosigkeit keine allzu seltene Konstellation sind. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Wer weiß. Für die Arbeitslosigkeit und die schlechte Innenpolitik der US-Demokraten interessierte sich der Film eher weniger; im Mittelpunkt stand die „Hassfigur der Rechten“ und sein Streben nach einer Welt ohne Atomwaffen. Dem stünden die Republikaner im Wege. Es bedarf keines Doktortitels in Psychologie, um zu verstehen, welche Parteinahme dem deutschen Volk damit suggeriert werden sollte.

Zwischendurch kamen amerikanische Bürger zu Wort, die auf den Straßen Washingtons interviewt wurden. Eine kritische Stimme zu Obama war jedoch nicht dabei – merkwürdig, angesichts der jüngsten Wahlergebnisse. Zum Abschluss folgte die Karikatur des politischen Gegners, Sarah Palin:

Die Wut gegen Obama wächst, und sie ist die Speerspitze: Sarah Palin, die neue Hoffnungsträgerin der amerikanischen Rechten. Ihre Botschaft ist einfach: Amerika ist schön, und Obama ist schlecht für dieses Land.

Spätestens an dieser Stelle war geradezu eklatant auffällig, wie oft von den „amerikanischen Rechten“ die Rede ist – eine Begrifflichkeit, die im deutschen Volk bekanntlich mehrheitlich in Antipathie mündet. Umgekehrt wurden Barack Obama und seine Demokraten jedoch kein einziges mal als die amerikanischen Linken bezeichnet. Und auf die mitleidsvolle Darstellung des guten Obamas folgte die Überzeichnung der bösen Palin: mit geballter Faust, und auf die simple Haltung, „Obama sei böse“, reduziert.

Wer an dieser Stelle noch Zweifel an der politischen Ausrichtung des heute journals hatte – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit – brauchte nur die Kurznachrichten abzuwarten, um danach den endgültigen Beweis dafür zu erhalten, wes Geistes Kind die Damen und Herren in der Redaktion dieser beschämenden Sendung sind. Denn was nun folgte, war nicht mehr und nicht weniger als minutenlange, verkappte Wahlwerbung für die Grünen in Baden-Württemberg. Zeit also wieder für Claus Kleber:

Ausgerechnet, und das ist wörtlich gemeint – gut – ausgerechnet in Baden-Württemberg veranstalten die Grünen ihren Bundesparteitag. Da wird nämlich in vier Monaten gewählt. Und noch wichtiger als der Ort ist die Höhe, auf der das Treffen stattfindet. In den Umfragen liegen die Grünen bundesweit über 20%. Das verschafft vom Start weg ein noch nie erlebtes Hochgefühl, so sehr, dass die Führung schon warnt, vor einem gefährlichen Frühstart der ihnen alles noch verderben könnte, die Chance, dass sie bald als führender Partner in einer Koalition mit der SPD Baden-Württemberg regieren könnten. Mit einem grünen Ministerpräsidenten. In baden-württembergischen Kommunen regieren Grüne schon lange: Tübingen, Freiburg, Konstanz, Unistädte. Unser Baden-Württemberg-Korrespondent Rudolf Rauschenberger erlebt das inzwischen auch auf dem flachen Land als glatte Selbstverständlichkeit.

Nach dieser Einleitung war bereits absehbar, welch einseitige Darstellung im folgenden Einspieler auf den Bürger niederprasseln sollte. Die erste Kameraeinstellung zeigte das idyllische schwäbische Ländle; dazu Rudolf Rauschinger, der klarstellte: „Wer die guten Umfragewerte der Grünen verstehen will, der findet Antworten in der oberschwäbischen Provinz“. Und schon wurden mit Solarzellen zugepflasterte Dächer eingespielt. Über die horrend schlechte Energieeffizienz dieser Technologie – gerade in unseren Breiten – und den volkswirtschaftlich katastrophalen Subventionsmechanismus, der dazu geführt hat, dass diese nutzlose Technologie überhaupt in diesem Maße genutzt wird, schwieg sich der Beitrag freilich aus.

Im Gegenteil wurden nun drei grüne Lokalpolitiker profiliert: der Inbegriff guter Lokalpolitik, könnte man meinen. Tatsächlich soll kein Zweifel an der guten Arbeit dieser Herren bestehen. Sie sind bürgernah, haben stets ein offenes Ohr für ihre Wähler, und versuchen, die Probleme der Menschen vor Ort zu lösen. Das allerdings sind Selbstverständlichkeiten, die man von jedem Lokalpolitiker erwarten sollte. Genauso oberflächlich wie der Film fiel auch das Resümee an seinem Ende aus:

Elmar Braun, Eugen Schlachter und Winfried Kretschmann, drei grüne Politiker, die eines verbindet: Pragmatismus. Offenbar ist es das, was derzeit bei den Wählern in Baden-Württemberg ankommt.

Kein Wort zu den inszenierten Protesten rund um S21, die realitätsfernen politischen Ziele der Grünen, ihre ausufernde Protest- und Demonstrationskultur, ihrem populistischen immer-gegen-alles-sein. Der Grund für ihren Höhenflug, so das ZDF, ist lokalpolitischer Pragmatismus. Das ist spätestens die endgültige Offenbarung politischer Parteinahme und einseitiger, verzerrender Berichterstattung, die man unverändert auch als Wahlwerbung für die Grünen ausstrahlen könnte.

Übrigens: weniger bedeutende Themen wie der Bankenkongress zur Schuldenkrise der EU und der Staatsbesuch des Papstes in Deutschland kamen eher beiläufig im letzten Nachrichten-Überblick zur Sprache. Ohne Frage, die Angst hierlebender Muslime vor Terrorangriffen (!!) und die tolle Arbeit grüner Lokalpolitiker im Ländle sind natürlich weitaus bedeutendere Themen.

Der letzte Beitrag diente schlussendlich noch der Aufrechterhaltung des neuen, linken Nationalsymbols: die Partymetropole Berlin. Wirtschaftlich am Boden, über beide Ohren verschuldet, und nur Dank Länderfinanzausgleich vor der Pleite bewahrt; aber das sind Nebensächlichkeiten, mit denen man sich beim heute journal frelich nicht zu beschäftigen gedenkt. Stattdessen holte Claus Kleber zu seiner letzten Ansprache aus:

Unter den coolen jungen Leuten Europas gibt es zwei Gruppen: die einen wollen so bald wie möglich nach Berlin ziehen, und die anderen sind schon dort.

Die coolen jungen Leute Europas; mit anderen Worten also jene, bei denen das ZDF nur allzuoft schon lange aus der Senderliste geflogen ist. Das zumindest macht Mut. Weniger Mut hingegen macht die Tatsache, dass der Durchschnittszuschauer des heute journals, Bürger jenseits der 50, in der Regel eben noch nicht grün oder links wählt. Dem entgegen zu wirken ist das offensichtliche und nicht mehr zu leugnende Ziel dieser Sendung, die sich aufgemacht hat, vergangene „Höchstleistungen“ deutscher Propaganda zu überbieten.

Wer dieses eine heute journal gesehen hat, muss sich zwangsläufig wundern, dass bürgerliche und liberale Kräfte – beim ZDF würde man „Rechte“ sagen – überhaupt noch gewählt werden. Oder umgekehrt ausgedrückt: es wundert nicht, dass ehemals bürgerliche und liberale Kräfte genötigt sind, die selben Lebenslügen zu ihrer Politik zu machen, für die bisher exemplarisch die Linken standen. Angesichts dieser massenhaften medialen Verklärung haben andere Inhalte einfach gar keine Chance mehr.

Ein Glück gibt es das Internet. Und wer sich neutral informieren möchte, um sich seine eigene Meinung zu bilden, anstatt in einer Tour mit der dümmlichen Meinung anderer berieselt zu werden, ist hier freilich besser aufgehoben. Das Fernsehen hingegen hat sich als Quell für objektive Nachrichten zunehmend erledigt; allen voran das ZDF, dem man heuer bescheinigen muss: Mit dem Zweiten sieht man besser … nicht!

Film von Safiarian auf Youtube:

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58 Schafe in deutscher Gärtnerei geschächtet

geschrieben von PI am in Deutschland,Islamisierung Europas,Justiz | 149 Kommentare

Schächtungen [22]Das Veterinäramt des Landkreises Alzey-Worms hat auf den Hinweis einen anonymen Anrufers hin am Mittwoch auf dem Gelände einer Gärtnerei in Alsheim die illegale islamische Schächtung von Schafen [23] gestoppt. Bereits 58 Tiere waren von Muslimen zum Opferfest „Kurban Bayrami“ ohne Betäubung abgeschlachtet worden. 30 weitere konnten gerettet werden.

Die Behörde hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Ermittelt wird gegen die muslimischen Familienoberhäupter und Metzger, die die Schächtungen vorgenommen haben und gegen den Eigentümer des Geländes in Alsheim.

Das ist halal:

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Terroralarm: Anschlag auf Reichstag geplant

geschrieben von PI am in Deutschland,Islam,Terrorismus | 210 Kommentare

Reichstag [24]Der Anlass für Bundesinnenminister Thomas de Maizière, am vergangenen Mittwoch eine Terrorwarnung herauszugeben (PI berichtete [25]), war offenbar, dass das islamische Terrornetzwerk Al-Kaida einen Anschlag in Berlin plant. Dabei wollen mindestens sechs Terroristen in den Reichstag eindringen, Geiseln nehmen und mit Schusswaffen ein Blutbad anrichten.

Auf die Bedrohung aufmerksam wurde das Innenministerium durch einen Dschihadisten, der aus dem Plan aussteigen möchte.

Die Bild berichtet [26]:

Nach den Angaben des angeblichen Terror-Aussteigers besteht das geplante Terror-Kommando aus mindestens sechs Personen!

Zwei von ihnen seien bereits vor sechs bis acht Wochen nach Berlin gereist und dort untergetaucht. Vier weitere Attentäter, ein Deutscher, ein Türke, ein Nordafrikaner und ein Mann, dessen Identität er nicht kenne, warteten derzeit auf ihre Abreise. Die Anschläge seien für Februar oder März geplant. …

Der zweite Warnhinweis, auf den sich de Maizières Einschätzung stützt, stammt laut „Spiegel“ aus den USA. …

Die US-Bundespolizei FBI habe sich vor zwei Wochen an das BKA gewandt und auf einen weiteren mutmaßlichen Anschlagsplan hingewiesen: Eine schiitisch-indische Gruppe, die sich „Saif“ („Schwert“) nenne, habe sich mit al-Qaida verbündet und zwei Männer auf den Weg nach Deutschland geschickt, um hier einen Anschlag zu verüben. …

Als Drahtzieher benennt das FBI offenbar einen gewissen Mushtaq Altaf Bin-Khadri. Als Schleuser der Männer fungiere der 54-jährige Waffenhändler Dawood Ibrahim, der von der UNO als Terrorunterstützer geführt wird.

Er gilt dem Bericht zufolge als einer der Hintermänner der Terroranschläge von Mumbai Ende November 2008.

Es ist zu hoffen, dass Deutschland kein zweites Mumbai (PI berichtete [27]) bevorsteht.

(Mit Dank an alle Spürnasen / Foto oben: Feuerwerk explodiert vor dem Reichstag in Berlin)

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Lehrstück für die Meinungsfreiheit in Deutschland

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 52 Kommentare

Sarrazin mit dem österreichischen Journalisten und Autor Dr. Josef Ertl [28]Die Veranstaltung mit Thilo Sarrazin am 15. November in Dortmund war restlos ausverkauft – Restkarten an der Abendkasse? Fehlanzeige! Ich hatte noch ein paar Tage zuvor eine der letzten Karten bekommen. Unten am Eingang ließen Sicherheitskräfte Personen ohne Karte ab 19:45 Uhr nicht mehr ins Gebäude. Einmal drin, erwies sich die Atmosphäre jedoch als sehr angenehm, die Stimmung gespannt, aber positiv.

(Von borussenernie)

Es waren etwa 170 Personen anwesend. Der Abend war gut organisiert. Als Sarrazin den Raum betrat, setzte enthusiastischer Beifall ein. Sarrazin hat Fans. Das Publikum bestand größtenteils aus gut situierten Bürgern um die 50, aber auch aus vielen Jüngeren, ein paar Muslime waren ebenfalls vertreten: ich sah einen Mann in Begleitung zweier Damen mit Kopftuch.

Ich erfuhr, dass der Veranstalter mit dem österreichischen Journalisten und Autor Dr. Josef Ertl (Foto oben r.) Ausgewogenheit durch seine kritische Haltung schaffen wollte, um nicht in den Ruf zu geraten, die Haltung der Filialleitung sei „rechtsextrem“.

Sarrazin war entspannt, gut gelaunt, humorvoll und schlagfertig. Die Aufmerksamkeit und Sympathie des Publikums war zu 90-95% auf seiner Seite. Viel erzählte er über die Entstehung seines Buches. Nach einer Weile unterbrach Ertl, was er aus seiner Sicht für einen Monolog hielt. Es folgten Fragen, u.a. ob es sich bei der Kürzung der neuesten Auflage nicht um einen „Rückzieher“ Sarrazins zu seinen „Thesen“ handele. Sarrazin erwiderte, die Kürzung ließ seine Kernaussagen noch mal deutlicher hervortreten.

Ertl gab seine Beobachtungen bezüglich der Gefühle zugewanderter Mitbürger wieder, die durch Sarrazins Buch hervorgerufen worden seien. Sein Dortmunder Taxifahrer aus dem Iran beispielsweise fühle sich beleidigt. Ertl erinnerte an die Ausländerfeindlichkeit und daran, dass Deutschland ja schon zwei Weltkriege hinter sich hat. Es folgten Buh-Rufe und eine Dame war sichtlich und hörbar erbost: „Das gehört doch jetzt gar nicht hierher!“.

„Mein Fall ist ein Lehrstück für die Meinungsfreiheit in Deutschland und wie man hier damit umgeht,“ sagte Sarrazin. Das Publikum pflichtete ihm anerkennend bei, keiner spricht dem Volk so aus der Seele wie er es tut.

Sarrazin kam zum Thema Einwanderung: Muslimische Länder, von Marokko bis hin nach Afghanistan, weisen unterschiedliche Geschichte und kulturelle Voraussetzungen auf, die Probleme, die mit diesen Menschen im Einwanderungszusammenhang auftauchen, seien aber, bedingt durch den Islam, stets die Gleichen. Als Gegenbeispiel nannte Sarrazin europäische Einwanderer in Amerika: Die erste Generation war auch dort in der Tat eher unter sich, hauptsächlich wegen der Sprache und Kultur. Die Kinder dieser Einwanderer sprachen dann schon einwandfrei Englisch, die Enkel konnten die ursprüngliche Sprache ihrer Großeltern aber kaum noch verstehen.

Er wies im Verlaufe auch darauf hin, dass in Gegenden der Türkei – beispielsweise Anatolien – Inzest zwischen 40 und 60 Prozent liegt, in Gebieten Pakistans und Afghanistans sogar um die 70 Prozent, und dass es bekannt sei, dass in Behinderteneinrichtungen Berlins ein sehr hoher Anteil Kinder und Jugendlicher muslimischer Herkunft sind. Also auch von dieser Seite ergeben sich viele Probleme. Grundsätzlich kam es zwischen Autor und Publikum während der 70-minütigen Veranstaltung nicht zum gewohnten Frage- und Antwortszenario, sondern nur zwischen Moderator und dem Autoren. Vereinzelt gelang es einigen der Anwesenden dennoch, ganz entscheidende Fragen zu stellen: Was er denn von dem Ausspruch Wulffs, der Islam sei ein Teil Deutschlands, halte? Sarrazin antwortete darauf, dass „wenn Migranten für sich das Recht beanspruchen, als Mitglied dieses Landes respektiert zu werden, sollen sie sich auch wie Bürger des Landes verhalten.“

(Winrich, remembervienna und borussenernie von PI-Dortmund schilderten ihre Erlebnisse in einem Dreiteiler. Siehe Teil 1 [29] und Teil 2 [30])

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Ägyptischer Christ lebendig verbrannt

geschrieben von PI am in Christenverfolgung,Islam,Kraftanwendung,Ägypten | 167 Kommentare

Sabri Shihata [31]Der 25-jährige Kopte Sabri Shihata (Foto) wurde von einem wütenden Ägypter bei lebendigem Leib verbrannt, weil er eine Liebesbeziehung zu einem muslimischen Mädchen gehabt haben soll. In seinem Todeskampf stürzte sich der Kopte in einen angrenzenden Kanal, um die Flammen zu löschen, konnte sich aber nicht mehr retten. Der wütende muslimische Mob tötete anschließend auch den 60-jährigen Vater des Opfers.

Sie stießen ihm ein Messer in den Rücken, das beim Bauch wieder zum Vorschein kam. Schließlich wurde noch der kleine Bruder des Opfers von den Muslimen verprügelt. Er erlitt eine schwere Kopfverletzung. Die kürzlich bei Atlasshrugs veröffentlichte Meldung [32] bezieht sich auf ein Ereignis, das schon ein Jahr zurückliegt [33]. dennoch hat sich die Situation der Christen in der Islamischen Welt seither nicht verbessert.

Hier ein Beispiel aus dem Sudan:

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Österreich: Kein Einwanderungsland

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 60 Kommentare

Österreich: Kein Einwanderungsland [34]Ausnahmsweise lügt uns die Statistik nicht an: 87,5 Prozent unserer Wohnbevölkerung wurden in Österreich geboren; über eine Million Menschen, die heute in Österreich leben, kamen als Kinder, Jugendliche oder als Erwachsene nach Österreich. Mit diesen 12,5 Prozent im Ausland geborenen Personen liegt Österreich im internationalen Vergleich etwas vor den USA (11,1%).

(Gastkommentar von Dr. Peter Stiegnitz)

Mehr als ein Drittel der Zugewanderten kam aus Ex-Jugoslawien, 14,0% aus Deutschland und 12,5% aus der Türkei. Die so genannten „Arbeitsmigranten“ aus Ex-Jugoslawien und aus der Türkei kamen in den frühen 1960er-Jahren; diese jungen Männer waren überwiegend Hilfs- oder angelernte Arbeiter ohne Familienanhang. Hätten diese jungen Männer Österreicherinnen geheiratet, so wäre ihre Integration bedeutend schneller und besser als durch die spätere „Familienzusammenführung“ gelungen. – So entstanden auch in Österreich die für Westeuropa charakteristischen „Ausländer-Ghettos“.

Trotz dieser Statistiken ist Österreich kein Einwanderungs-, sondern ein Integrationsland. Warum? Weil der Begriff „Österreicher“ keine statistisch-geographische Frage, sondern eine des Bekenntnisses ist und vor allem, weil sich türkische Migranten der ersten und zweiten Generation immer noch nicht als Teil der „österreichischen Kultur“ betrachten. Genau diese, sozialpsychologisch eindeutig feststellbare Tatsache, führte die in Berlin arbeitende deutsch-türkische Anwältin und Autorin Seyran Ates zu ihrer Behauptung: „Integration? In Österreich eine totale Illusion“ [35].

Das größte Hindernis der in Österreich lebenden Türken ist die Religion. Das weiß auch Seyran Ates: „Religion bedingt Kultur und Kultur bedingt Tradition. Und umgekehrt. Dies wird ja oft als Totschlagargument verwendet. (…) Man will Religion und Kultur ausklammern. Aber eine Tradition entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern aus Religionsverständnis und Kultur. Das sind die drei Komponenten, die sich gegenseitig bedingen.“

Die österreichische Migrationspolitik will den leichtesten Weg gehen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Islam eine gesetzlich anerkannte Religion, trotzdem wollte und will man seit dieser Zeit die Vielfältigkeit dieser Religion nicht akzeptieren. Da in jeder Religion meist konservative, orthodoxe oder fundamentalistische Kreise die Körperschaften der offiziellen Vertretungen besetzen, bilden auch in Österreich nur die konservativen Muslime die offizielle Gesprächspartnerschaft der Regierung und der anderen Religionsgemeinschaften.

Das ist allerdings ein Fehler und deshalb werden andere muslimische Gruppen nicht mehr gehört. Vor allem die anderen, die säkularisierten Muslime wären in der Lage, die Integration zu fördern. Das können sie aber nicht, weil sie nicht als offizielle Gesprächspartner anerkannt sind. Genau auf diese Fehler machte Seyran Ates aufmerksam und schlug vor, in Österreich, wie es in Deutschland der Fall ist, eine „Islamkonferenz“ ins Leben zu rufen: „Die säkularen Muslime finden in Österreich wenig Gehör, weil man das Podium den Konservativen überlassen hat.“

Vor allem die konservativen Muslime lehnen jedwede Assimilation, wie es auch der türkische Ministerpräsident, wenn auch nicht sehr feinfühlig, in Deutschland mitteilte, kategorisch ab. Selbst führende deutsche Linkspolitiker – im Gegensatz zu ihren österreichischen Genossen – kennen das Zauberwort der richtigen Integration: „Es kann keine Integration ohne Assimilation geben“, erklärte der Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse in einem „Die Presse“-Gespräch [36].

„Assimilation“ bedeutet heute nicht, wie es einst der Fall war, eine völlige Aufgabe der eigenen, mitgebrachten Kultur, sondern die Befolgung des einzigen richtigen und erfolgreichen Integrationsweges, den der „Doppel-Loyalität“: Nach Außen die Aneignung der Kultur des betreffenden Landes („Leitkultur“) und gleichzeitige Pflege der eigenen kulturellen Gepflogenheiten. Dass sich beide Kulturen gegenseitig beeinflussen ist selbstverständlich. Allerdings: Die geforderte Doppel-Loyalität bedingt keine religiöse Taufe; und genau davor schrecken die meisten Muslime zurück.

Wie erfolgreich dieses Integrationsmodell funktioniert, beweist Wien als „Schmelztiegel“; allein seit Ende des Zweiten Weltkrieges kamen über zwei Millionen Migranten – teils politische, teils Wirtschaftsflüchtlinge – und passten sich an die Wiener kulturellen Verhältnisse genauso gut an, wie das die Zugewanderten um die Jahrhundertwende (19.,/20.) einst vollzogen haben.


Dr. Peter Stiegnitz [37] ist Migrationssoziologe, Publizist und em. Prof. der Universität Budapest. Für seine wissenschaftliche Arbeiten erhielt er zweimal den Theodor-Körner-Preis. Er hat rund 6.500 Fachbeiträge und bisher 24 Bücher publiziert, zuletzt „Guten Morgen Abendland – guten Abend Morgenland“. Zur Konkurrenz der Kulturen mit einem Vorwort von Günther A. Rusznak. 248 Seiten, ISBN 978-3-85167-199-5, € 21,90 / SFr 38,00.

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Meenzer Fassenacht: Schluss mit lustig

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 75 Kommentare

Mainzer Ranzengarde [38]Mit dem 11.11. wird sie eingeläutet, am Aschermittwoch ist sie vorbei: die fünfte Jahreszeit. Traditionell ist der rheinische Karneval eine Möglichkeit für freche Stimmen des Volkes, den Politikern mal ordentlich den Marsch zu blasen. Bei Thilo Sarrazin jedoch ist Schluss mit lustig, wie nun auf der Internetseite von 3sat [39] pädagogisch wertvoll erläutert wird.

(Ein Hauch von Satire; von Frank Furter)

Fangen wir vorne an: im Jahr 2009 wurde Thilo Sarrazin für sein „närrisches Wesen“ von einem Mainzer Fastnachtsverein geehrt und mit dem Titel „Mainzer Ranzengardist“ ausgezeichnet. Man muss wohl schon als Jeck geboren worden sein, um diesen Titel überhaupt als Auszeichnung zu empfinden. Nun denn.

Der merkwürdige Preis wird alle zwei Jahre verliehen, ausgezeichnet wurden bereits ZDF-Intendant Markus Schächter, Karl Kardinal Lehmann und zuletzt eben besagter Thilo Sarrazin. Nun ist es wieder so weit. Zwei Jahre sind um, und ein neuer „Mainzer Ranzengardist“ steht schon in den Startlöchern: der Mainzer Kabarettist Lars Reichow, wer auch immer das sein mag.

So weit so gut, könnte man meinen. Einziges Problem an der Geschicht: der Preis verleiht sich von alleine nicht. Er muss übergeben werden, mit einer Laudatio, wie sich das bei Preisen nun mal so gehört. Und nun wird die Sache unangenehm für den ein oder anderen Karnevalisten. Denn es ist Tradition, dass bei der Übergabe des Preises der vorherige Empfänger die Laudatio hält. Mit anderen Worten: da hat sich wer ein Kuckucksei ins Nest gelegt, und freilich war es nur eine Frage der Zeit, bis die erste Krähe ihren Senf dazu abgibt:

„Ich bin kein genereller Fastnachtsmuffel und halte auch viel von Satire“, sagt Roland Graßhoff vom Initiativausschuss Migrationspolitik in Rheinland Pfalz. „Aber auch bei der Fastnacht sollte Rassismus außen vor bleiben.“

War das jetzt Satire, Herr Graßhoff? Was hat Thilo Sarrazin denn mit Rassismus am Hut? Oh, entschuldigen Sie bitte, Sie haben das Buch wahrscheinlich nicht gelesen, aber kennen es trotzdem besser, als alle anderen. Weil Sie im Initiativausschuss Migrationspolitik sitzen. Natürlich, das macht Sinn!

Satire hin oder her – ziemlich derselben Meinung wie Graßhoff ist man natürlich bei 3sat. Auch die sitzen in Mainz, und auch die haben das Buch wahrscheinlich nicht gelesen. Aber was tut das schon zur Sache. Sarrazin ist böse, hat der große Bruder vom ZDF gesagt. Und der hat bekanntlich immer recht. Also folgt man auf Weisung von ganz oben brav der politisch indoktrinierten Leitkultur. Nicht ganz so einfach, wie sich zeigen wird. Erste Maßnahme: eine eindeutige Überschrift muss her. „Fassenacht und keiner lacht“. Super, das hätten wir.

Angestachelt von Roland Graßhoffs Aussage, die so erfreulich gut-menschlich ist, dass die Macher des „Wortes-zum-Sonntag“ im befreundeten Ersten geradezu platzen müssten vor Neid, macht sich der 3sat Mensch – man munkelt, er heisst Cornelius Janzen, ist aber eigentlich auch egal – auf den Weg zu demjenigen, „der Thilo Sarrazin als Laudator eingeladen hat: Johannes Gerster, ehemaliger Chef der CDU in Rheinland-Pfalz und Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde.“ Generalfeldmarschall? Köstlich! Warum nicht gleich Obersturmbannführer? Irgendwie putzig, dieser Karneval. Mal schauen, was der Obersturmbann…, Entschuldigung, Feldmarschall zum Karnevallskomplott zu sagen hat.

Man vergebe den Preis alle zwei Jahre an Prominente. „Dabei waren der ZDF-Intendant Markus Schächter, Karl Kardinal Lehmann und Thilo Sarrazin“, so Gerster. „Und nach Presse, Kirche, Politik ist jetzt Kultur dran: nämlich Lars Reichow, ein Ur-Mainzer Unterhaltungskünstler und Kabarettist.“

Hm. Ne. Der Gerster hat nicht verstanden, wo der 3-Sat Mensch eigentlich drauf hinaus will! Meine Güte, ist der schwer von Begriff. Sarrazin gleich böse, das weiß man doch! Wahrscheinlich senil, der alte Mann. Also hilft man ein wenig nach.

Ein Intendant, ein Kirchenfürst und ein Kabarettist in einem Boot mit einem Provokateur, der mit seinen Auftritten die Stimmung im Land immer weiter aufheizt – muss er da auch noch als Laudator in der Fastnacht auftreten? „Wir verleihen keinen Friedenspreis“, sagt Gerster. „Wir verleihen einen Preis für Originalität, Witz und schwarzen Humor. Und da passt Sarrazin rein.“

Himmel hilf! Hat er das wirklich gesagt? Ist er etwa doch Oberstammbannführer? Zumindest heimlich? Und was meint er mit „keinen Friedenspreis“? Gibt es denn auch andere? Wie auch immer: dem scheint sein Parteibuch nicht allzu wichtig zu sein, wenn er es wagt, sich so zu äußern.

Aber was macht man jetzt mit diesem Artikel? Der Obersturmbannführer hat ja alles durcheinander gebraucht! Moment mal, da war doch… genau! Dieser Mensch mit den Migranten! Roland Graßhoff. Guter Mann. Schnell noch mal ein Zitat von ihm einbauen, denkt der Mensch von 3sat, sonst wird am Ende gar der Artikel nicht veröffentlicht. Und das wäre doch zu schade drum. Also ab dafür.

Roland Graßhoff berät in Mainz Menschen mit Migrationshintergrund und findet, dass Sarrazin zwar gewiss ein Narr ist, aber keine Wahrheiten unters Volk bringt. „Es geht nicht darum, ihm die Meinungsfreiheit zu entziehen“, so Graßhoff. „Es geht nur darum, dass öffentliche Auftritte aus meiner und aus unserer Sicht, seine Thesen relativieren, verharmlosen.“ Und mit solchen Auftritten werde dazu beigetragen, „dass Rassismus in Deutschland salonfähig wird“.

Puh, das war knapp. Ein Glück gibt es diesen Graßhoff. Ansonsten scheinen ja alle von Rassismus zerfressen zu sein in diesem komischen Karnevalsverein. Aber der Graßhoff ist gut, ne? Haut einen nach dem andern raus: „in gewisser Weise ein Narr“. Jetzt hat er’s dem Sarrazin aber gegeben. Und der Gerster, der Obersturmbannführer? Man lässt ihn noch mal zu Worte kommen. Vielleicht besinnt er sich ja.

Generalfeldmarschall Johannes Gerster findet: „Wenn die Fastnacht nicht mehr ein breites Forum für öffentliche Meinung bietet, soll sie am besten Schluss machen. Deswegen beeindruckt mich die Kritik dieser selten fröhlichen Leuten, die den Schalk verstehen, der hinter diesem Preis ist. Das ist doch keine offizielle Auszeichnung. Wir bewerten doch keine politischen Inhalte. Sondern wir zeichnen Menschen aus, die in der modernen Gesellschaft Unkonventionelles auch auf witzige Weise zum Ausdruck bringen. Da gehört Sarrazin dazu.“

Ne, der lernt’s nicht mehr. Da ist Hopfen und Malz verloren. Was war denn bitte schön witzig an Herrn Sarrazin? Naja gut, der guckte immer so trottelig. Und gestottert hat er auch. Aber darüber darf man ja keine Witze machen. Obwohl bei dem? Hm. Apropos Witze machen. Jetzt hat der 3sat Mensch einen Geistesblitz. So ein Mainzer Witzemacher soll doch nun den Preis bekommen, ausgerechnet von Thilo Sarrazin. Mal sehen, was der zu alledem sagt.

Die Floskeln der Politik zu entlarven, ist eigentlich das Metier von Liedermacher und Kabarettist Lars Reichow. Doch wer meint, er hätte ein Problem mit Sarrazin als Laudator, der irrt. Zum Späßemachen ist der Spaßmacher in diesem Fall nicht aufgelegt. „Ein Preis ist immer eine Streicheleinheit“, sagt er. „In dem Fall hat er eine Dimension bekommen, die etwas merkwürdig ist. Aber wenn man das noch einigermaßen kontrolliert über die Bühne bringt, dann freue ich mich auch auf diesen Preis. Ich wüsste keinen Grund, wenn nicht irgendjemand in Panik verfällt, warum man das nicht feiern könnte.“

Wie bitte? Dem soll ein erklärter Rassist einen Preis übergeben, und er schämt sich gar nicht? Das ist alles? Nicht mal Späßemachen? Nicht mal über Sarrazin? Nein? Verdammt! Sind denn alle Mainzer des Wahnsinns, außerhalb der Mauern des ZDF? Nun denn, hilft ja doch nichts. Bleibt also fürs Schlusswort… genau! Der mit den Migranten!

Roland Graßhoff würde „den Anspruch an einen intellektuellen Kabarettisten erheben, dass er zumindest weiß, was rassistische Thesen sind oder worum es bei Rassismus geht.“

Das ist jetzt aber wirklich Satire, Herr Graßhoff, oder? „… dass er zumindest weiß, was rassistische Thesen sind…“ Wie ging der Spruch noch? „Wer im U-Boot sitzt, soll keine Granaten werfen“? So oder so ähnlich.

Wenn Sarrazin am 2. Januar 2011 in Mainz auftritt, dürfte vielen Mainzern das Lachen vergehen. Zugesagt hat er bislang noch nicht. Womöglich müssen die Narren aus Mainz auch in der fünften Jahreszeit wieder unter sich bleiben.

Na dann, wo wir grad beim Thema sind: traditionell dient der Karneval mitunter dazu, den Politikern mal kräftig den Marsch zu blasen. Und dieses mal? Man darf gespannt sein. Das Volk stand mit überwältigender Mehrheit hinter Thilo Sarrazin. Doch wahrscheinlich wird er es sein, der dieses mal auf den Bütten sein Fett wegkriegt.

Das mag nicht im Sinne des Karnevals sein, und schon gar nicht ist es im Sinne des Volkes. Aber wen scherts, denn es ist im Sinne des ZDF. Und so lange die und ihresgleichen das ganze Theater ausstrahlen, werden sie Mittel und Wege finden, den Büttenrednern klar zu machen, dass auch der Karneval längst nicht jede Wahrheit thematisieren darf; schon gar nicht, wenn dabei der Erziehungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen gefährdet ist.

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