Ilse AignerIn den wundervollen Jahren nach dem Krieg gab es zu Weihnachten bei Oma und Opa immer einen Truthahnbraten. Opa arbeitete in einer Garnison der Amerikaner, und die schenkten ihm zu Weihnachten einen Truthahn. Meistens brachte Moody ihn persönlich vorbei. Wer Moody ist? Nun, das war ein amerikanischer Soldat, der uns über die schlimmsten Engpässe hinweg half, was ich damals aber nicht begriff.

(Von Schalk Golodkowski)

Wir waren bettelarm, aber das habe ich nie so empfunden. Es gab ja auch kein Fernsehen, das uns darauf hinwies, wie elendig unterprivilegiert wir lebten. War das eine schöne Zeit! Damals keimte in mir die Liebe zu den Amerikanern, die seitdem nicht mehr enden will. Ich habe übrigens noch niemanden aus der DDR getroffen, der Gleiches über die Russen gesagt hätte. Allerdings kenne ich Gregor Gysi auch nicht persönlich.

Wenn uns im Rest des Jahres der Sinn nach Delikatessen stand, machten Opa und ich uns auf und suchten stundenlang an Rainen nach Weinbergschnecken. Wir brachten nie weniger als hundert Stück heim. Natürlich zündeten wir die Raine vorher an, sonst hätten wir die flinken Tierchen kaum geschnappt. Damals war es noch nicht verboten, Raine anzuzünden. Die Nachkriegspolitiker wussten, dass Gras nachwächst. Heute ist das Abbrennen verboten, aber Schnecken findet man eh keine mehr, es wäre also sowieso sinnlos. Jetzt zündet man als Jugendlicher lieber Wochenendhäuser an, nicht weil man Hunger hat, sondern damit was brennt.

Tüchtig wie Opa war, dauerte es nicht lange und er wurde wohlhabend. Dies war zumindest meine Schlussfolgerung, als er im Garten einen Hasenstall zimmerte und mit drei Stallhasen bestückte. Jeder von ihnen hatte ein eigenes Abteil – ich hingegen musste das Zimmer mit meiner Schwester teilen. So ungerecht ging es damals zu. Andererseits – Weihnachten findet bekanntlich jedes Jahr statt und Moody wurde irgendwann in die Heimat abkommandiert, und da kam dann die Zeit, wo ich die Hasen nicht mehr beneidete. Zumindest nicht an Weihnachten.

Trotzdem behaupte ich, dass wir seinerzeit glückliche Stallhasen hatten. Und schmackhafte. Heute ist das alles anders. Da leben die Tiere in modernen Wohnanlagen mit Zentralheizung und Solardach, aber glücklich sind sie nicht. Das hat jetzt auch Ilse Aigner bemerkt, die attraktive Agrarministerin aus dem schönen Bayern. Sie arbeitet an einem Tierschutzpaket, das unseren nahrhaften Mitbürgern gleiche Rechte einräumt. Ferkel sollen zum Beispiel nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden. Mir würde das offen gesagt auch nicht behagen. Pferde sollen keine Brandzeichen mehr erhalten, sondern Datenchips. Auch das wird niemand monieren, notfalls bleiben einem ja immer noch alte John-Wayne-Filme. Käfighaltung von Hühnern soll ganz verboten werden. Schade, dass wir so viele Plattenbauten im Osten abgerissen haben, den Wohnraum könnte man jetzt sinnvoll nutzen: „Huhn sucht sonnige 2-Raum-Wohnung mit Balkon. Nichtraucher“.

Der Verbraucher soll an einem Siegel sehen, wie der Braten vorher gelebt hat. Dazu ist die Abstimmung mit der EU erforderlich, man möchte gerne einen europäischen Rahmen für ein solches Label schaffen. Die Bauernverbände laufen Sturm, der Verbraucher wird sich auf hohe Preise einstellen müssen und viele Höfe werden das finanziell nicht überleben. Das ist die Krux an solchen Maßnahmen, die an sich jeder gut findet, aber sich nur wenige leisten können.

Eines vermisse ich allerdings bei den Plänen: Was ist denn mit dem Schächten von Tieren, Frau Aigner? Einfach nur vergessen, oder trauen Sie sich nicht?

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24 KOMMENTARE

  1. Schächten gehört doch zur freien Religionsausübung, und die freie Religionsausübung ist ja grundgesetzlich garantiert, also darf man, wenn man der richtigen Religion angehört, alles machen, was die freie Religionsausübung erfordert. Oder sehe ich das falsch?

  2. Ein Kumpel von mir hat Metzger gelernt.
    Beim „schiessen“, traf er nicht richtig und er musste schächten.
    Er sagte,er hat die Tränen des Tieres gesehen.

  3. Ilse Bilse, niemand will‘ se…..

    Ja und was ist mit den Burkahühnern ??
    Werden deren Halter auch gezwungen, die „neuen“ Bestimmungen einzuhalten, oder sind die Brüüda davon nicht betroffen, weil wie der Kollege Dichter das so schön sagt, das unter den Schutz der „freien Religionsausübung“ fällt ?

    Fragen über Fragen….

  4. Schächten ist ja seit einigen Jahren lt. Tierschutzgesetz erlaubt, wenn es von einem muslimischen Metzger durchgeführt wird, der dabei seinen religiösen Riten entspricht (seine Sprüche an Allah loslässt). Gem. GG, Artikel 4 kann nämlich jeder seine Religion frei ausüben und dann machen was er will, wenn er es religiös begründen kann. Erstritten hat das ein muslimischer Metzger vor dem Verfassungsgericht mit der Begründung, dass Schächten zu seinem Beruf als muslimischer Metzger gehört, den er ohne diese Ausnahmeregelung nicht mehr ausüben könnte.
    Ich bin Henker!
    Ich fühle mich diskriminiert, da ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Gem. GG, Artikel 102, ist nämlich die Todesstrafe abgeschafft. Kann mir jemand einen religiös begründeten Tip geben, so dass ich meinen Beruf wieder ausüben kann? Könnte es evtl. mit einer islamische Sure klappen, die das Töten aller Ungläubigen befiehlt? An Todesurteilen würde es sicher nicht mangeln. Wir müssten nur – im Sinne der freien Religions- und Berufsausübung – allgemein die Scharia-Gerichtsbarkeit einführen.
    Welcher Winkeladvokat gibt mir Rechtsbeistand vor dem Verfassungsgericht?

  5. Und was genau soll jetzt schlecht sein an Ilse Aigners Plänen? Lieber billiges Ranzfleisch aus Massentierhaltung essen anstatt mal ein paar Euronen mehr für gescheites Fleisch auszugeben? Ist das die Quintessenz dieses wirren Aufsatzes?

    Und was den Vergleich mit früher angeht: Früher kam in vielen Familien einmal pro Woche gutes Fleisch auf den Tisch. Wenn man aber gerne 7x wöchentlich Fleisch essen will, sollte man doch auch bereit sein, den Preis für 7x zu bezahlen…

  6. Besonders mutig ist die Dame aber im Kampf gegen Rechts. Da will sie sogar als Verbraucherministerin in Zusammenarbeit mit linken Vereinen und ehemaligen Stasispitzeln das Internet zensieren. Das lese ich bei http://www.runder-tisch-niederbayern.de unter dem Titel „seltsame Empörte“, wo ich auch einen Verweis zu einer Bürgeranfrage bei Frau Aigner finde.

  7. Man kann vom ochsen nicht mehr verlangen als ein pfund rindfleisch.

    So ist es mit frau aigner.

    Sie hat einen ehrenwerten beruf:
    Staatlich geprüfte Elektrotechnikerin

    Dass sie damit jedoch auch nur einen bereich ihres amtes abdeckt, ist mehr als fraglich:
    Landwirtschaft, forstwirtschaft, hochsee- und binnenfischerei, umwelt, verbraucherschutz auf allen ebenen….

    Man fragt sich nur, wie jemand mit null wissen im zukünftigen ressort so arrogant ist, so einen posten überhaupt anzunehmen.

    Deutschland, deine politiker.

    Schon der seehofer hatte als verwaltungswirt genausoviel ahnung von gesundheit….

    Und bei den anderen ist es nicht anders bestellt…

  8. Wieso bin ich jetzt unter Moderation?
    War es etwa zuuu poltisch inkorrekt auf das Schächtgebot in der Torah hinzuweisen?

  9. Hallo PI,

    ich bin Islamkritiker und Vegetarier, kann ich jetzt nicht mehr bei Euch mitmachen?

    Was habt Ihr gegen den Tierschutz? Was findet Ihr an der Käfighaltung von Hühnern toll?

    Die Islamkritik sollte eigentlich im Fokus von PI stehen. Wenn jemand Probleme mit dem Tierschutz hat, sollten ihr da nicht noch eine Plattform bieten.

  10. zu 7:
    Das stimmt absolut!
    In diesem Land kann man Minister ( = Experte ) für irgendetwas werden, ohne auch nur im Ansatz qualifiziert dafür zu sein. Vor allem, wenn es um das Geschachere und die Zuschanzerei von Ministerposten geht und darum, dass irgendwelche Regierungschefs ihre gefälligen Hofschranzen um sich scharen.
    Da wird man dann schon mal als Lehrer oder was auch immer Gesundheitsminister . Ganz dankbar ist das Ressort des Kultusministers, denn das kann ja irgenwie jeder Parteizögling übernehmen. Oder Entwicklungshilfe, oder das Amt des Bildungsministers. Familienminister ist auch dankbar, denn da kann man auch jeden irgendwie unterbringen, wenn er sich als Parteigetreuer bewährt hat.
    Wer tatsächlich von der irrigen Annahme ausgeht, dass es sich bei einem Minister in der Tat um einen Experten handelt, der ist schlicht weltfremd oder glaubt noch daran, dass Politiker eine wirkliche ( nicht nur formale, selbstgeschaffene ) Elite sind.
    Da tauchen dann PLÖTZLICH irgendwelche Ministerkandidaten auf, von denen man vorher noch nie etwas gehört hat. Der mündige Bürger schüttelt dann nur den Kopf und fragt sich, wieso das Wahlvolk sich solchen Experten und einer solche Verdummung ausliefert.
    Da das Parlament von Juristen ( und Lehrern geradezu) überschwemmt ist, muss man diese Leute ja auch irgendwie unterbringen und Juristen, so der Trugschluss, sind ja Generalisten und universell einsetzbar, ob als Wirtschaftsexperte, als Gesundheitsminister, als was auch immer….

  11. zu 10:

    Nein, aber das Schächten ist ja keine islamische Erfindung, sondern wie fast alles im Islam / Koran von irgendwoher übernommen bzw. zusammengeklaut.

  12. „Nahost-Experte bei der SF Tagesschau: «Israel hat wenig Interesse an demokratischen Nachbarländern»

    So wie Israels konservative Regierung jetzt aufgestellt sei, habe das Land kein Interesse an grossen politischen Veränderungen der Nachbarländer. Dies sagte Arnold Hottinger, langjähriger NZZ-Nahostkorrespondent.

    «Die israelische Regierung will Land besetzen und keinen Frieden haben. Das Land hätte mehr Probleme mit demokratisierten, arabischen Nachbargesellschaften». Dies ist die Einschätzung Hottingers auf die Frage, wie sich eine mögliche Demokratisierungswelle auf Israel auswirken würde.

    http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/01/27/International/Israel-hat-wenig-Interesse-an-demokratischen-Nachbarlaendern

  13. @Restauranttester
    Natürlich nicht!
    Rituell unterscheidet sich beides erheblich (Halal ist NICHT koscher, sondern Götzenopferfleisch).
    Geschächtet werden muß aber, sonst nix koscher.

  14. Geschächtet werden muß aber, sonst nix koscher.

    Einfach vorher betäuben, dann kann man es schächten.
    Obwohl meiner Meinung nach wenn das Schächten richtig gemacht wird, also scharfes Messer, kein Stress für die Tiere indem sie das Schlachten sehen müssen, dann ist das auch ne schnelle Sache.
    Ein Tier zu essen heisst halt es vorher zu töten.
    Umso höher der Fleischbedarf umso schlechter ist es für das Tier, das man am Fliessband töten muss. Da wird dann wenig Rücksicht genommen, man hat nen Soll zu erfüllen, egal bei welcher Schlachtmethode.
    Halal, kosher und industriell, das sagt ertmal nichts. Jede Methode lässt sich einigermassen human durchführen, und in jeder kann es aber auch das reinste Massaker sein.
    Mich nervt das die Moslems sich in Eruopa breitmachen und uns ihre Werte und ihr Halafleisch aufzwängen wollen, und irgentwann ihr globales Kalifat. Aber am schächten selbst zieh ich mich nicht hoch.
    Selbst bei den Moslems soll laut Vorschrift ein scharfes Messer genommen werden und das Tier soll nicht unnötig leiden.
    Das ist jedenfalls die Theorie, aber auf unseren Schlachthöfen werden die Tiere auch nicht totgekuschelt, schlachten ist auch töten.
    Und wenn beim Jäger der Blattschuss mal nicht sitzt muss man mit dem Drilling oder der Pistole schnell aus der nähe ran.
    Ich glaube in der islamischen Theorie will man den Tieren nicht wirklich unötig schaden. Wozu auch, man kann seine Grausamkeiten prima an Christen, Juden, Atheisten,
    Naturreliegionen, Hindus, Budhisten, abweichlern der eigenen Religion usw verüben. Da muss ich glatt mal ne Lanze für den Islam brechen und unterstelle einfach mal das man Tiere nich unötig quälen will, laut Jihadfibel.

  15. Blasphemie – hier wird reihenweise Schalk widersprochen. Ich bin deshalb seit einigen Tagen extra unter Moderation weil ichs gewagt hatte dem Schwachsinn, äh.. Stop, der Wahrheit natürlich von Schalk zu widersprechen.

  16. Botschaft an Jenny Klein, die Fernsehfrau:

    Könnt Ihr in Eure Erlässe im Namen des gebeutelten Volkes nicht auch hier die Migranten mit aufnehmen?
    Wie wäre es mit:“Ein Einheimisches Rindvieh muß einmal nachweislich (mit Stempel und Zeugen) von einer ausländischen Fachkraft gefüttert worden sein?“
    Ju mei, dös schafft Arbeit!

  17. Schächten ist Tierquälerei und hat im 21. Jahrhundert nichts verloren , wo sind die grünen Gutmenschen die sich doch sonst über alles aufregen .
    Mit der Erlaubnis zum Schächten beugt sich unsere politische Klasse den abartigen Regeln eines pädofielen Sektenführer das lässt tief blicken und nichts gutes erwarten .

  18. @#8 Elisa38 (10. Feb 2011 23:11)
    „Sie hat einen ehrenwerten beruf:
    Staatlich geprüfte Elektrotechnikerin.“

    Damit unterscheidet sie sich schonmal von vielen andren Politikertn: Sie hat einen anständigen, handfesten Beruf gelernt!

  19. Lieber Schalk, ich kann mit deinem Schalken mal wieder nichts anfangen. Wo ist denn jetzt dein eigentliches Problem mit Frau Aigner/Schröder/xyz?

    Auch wenn die Grünen da ihr Lobbyingmonopol haben, ist es schon Zeit, dass sich ein paar Konservative dieses Thema mal zu Herzen nehmen. Sauberes und gesundes Fleisch ist kein grünes Gebiet sondern einfach Mangelware. Ich habe keinen Bock, meinen Kindern dioxinversuchtes oder (durch muslimisches götzenversuchtes Schächten, das bitte vom jüdischen zu unterscheiden ist!) angsthormondurchsetzem Fleisch, das überall angeboten wird – heimlich still und leise tiefgefroren oder ganz offiziell mit grünem EU-Bio-Siegel auf der Ladentheke, zu verabreichen. Es ist für viele nicht machbar, mittlerweile 20 km Fahrt auf sich nehmen zu müssen, um an gesunde Geflügel- und Fleischprodukte zu kommen. IN ein paar Jahren werden wir womöglich sehen können, wievielen Bürgern im Lande durch das Dioxin im Fleisch in den letzten Jahren Schaden zugefügt wurde.
    Deshalb kann man nur begrüßen wenn Frau Aigner sich der Sache annimmt. as die EU angeht, so wird sie wohl wieder alles tun um das Wohl des Volkes zu vereiteln. Lieber erlässt sie eine Verordnung wie groß so ein Hähnchen oder Schnitzel denn sein darf.

    Leider wieder ein Schalkschuss nach hinten. Aber die Sympathie für Amerika – mal abgesehen von Hussein Obama – haben wir immerhin gemeinsam 🙂

  20. Übertriebener Tierschutz ist Teil der Gutmenschitis.
    Einige Kommentare hier könnten glatt aus dem Rotweingürtel stammen.

  21. „Ich habe übrigens noch niemanden aus der DDR getroffen, der Gleiches über die Russen gesagt hätte.“

    Wer sollte das auch sein? Die vergewaltigten Frauen, verschleppten Männer und getöteten Kinder? In Thüringen waren zuerst die Amerikaner, dann kamen die Russen und damit das Elend, die aufgezwungene Ideologie, diese gräßliche Sprache, die verlogenen Erzählungen über die edlen „Sowjetmenschen.“ Im ehemaligen KZ Buchenwald/Weimar gibt es seit der Wende einen Bereich, in dem über die Untaten der sowjetischen Besatzer nach 45 berichtet wird, der Krieg war längst zu Ende, und dennoch wurden dort Deutsche, oftmals völlig grundlos, inhaftiert, gefoltert und getötet, selbst Jugendliche. Die „unverbrüchliche Freundschaft“ zur Sowjetunion war für mich immer nur eine Farce.

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