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US-Regierung veröffentlicht bin Laden-Videos

[1]Am Samstag hat die US-Regierung fünf Videos von bin Laden veröffentlicht, die bei der Terrorvereitelungsaktion der Navy Seals gefunden wurden. CNN bringt diese Videos ohne O-Ton [2], da man keine terroristische Propaganda verbreiten will.

(Von Monika Kaufmann)

Ich habe von Anfang an gesagt, es wäre bei weitem wirkungsvoller gewesen, wenn die Amerikaner bin Laden lebend gefangen hätten und ihn dann in einem Triumphzug, um einen wirkungsvollen Brauch der alten Römer wiederaufleben zu lassen, durch die Metropole geführt hätten. Sie haben ihn zwar zuerst beseitigt, aber in Form von Videos wird dieser Triumphzug dann nachgeholt. Heutzutage stehen uns eben andere technische Möglichkeiten zur Verfügung. In einem dieser Videos hockt Osama mit Wollmütze und Decke vor einem kleinen Fernseher (Foto oben), zappt durch die Kanäle, um sich selbst auf dem Bildschirm zu finden.

Dazu Peter Bergen, Sicherheitsexperte von CNN und Autor des Buches „Holy War, Inc., Inside the secret world of Osama bin Laden“: „Er nahm die Medien ernst.“ Osama war wohl ein recht selbstverliebter Kerl, ein Narzist eben. Laut Peter Bergen sahen die US-Bürger bin Laden zuletzt auf zwei Videoaufnahmen 2004 und 2007. Er geht von Ausschnitten aus diesen beiden letzten aus. Es ist auch möglich, dass diese Videos als Probe zur Verwendung für eine spätere Veröffentlichung gedreht wurden.

Andere CNN-Reporter glauben, eines der Bilder könne vom Oktober oder November 2010 stammen. Diese Mitteilung könnte eine mögliche Drohung gegen die USA gewesen sein, aber die Verantwortlichen geben den Inhalt nicht frei. Eines der Videos zeigt bin Laden zurechtgemacht mit schwarz gefärbtem Bart, die anderen drei Videos weisen eine minderwertige Qualität auf.

CNN beschreibt bin Laden als „von seiner Erscheinung eingenommen“, ein Narzist. Bergen geht davon aus, dass das Video, auf dem er sich selbst betrachtet, nur für den internen Gebrauch bestimmt war und nicht für die nationale Verbreitung, die demselben jetzt zuteil wurde.

Es gab einen eindeutigen Grund für die Amerikaner, diese Information zu veröffentlichen. Laut CNN bekundete ein Sicherheitsbeamter, dass die Videos bestätigen, dass bin Laden „aktiv bei terroristischen Propaganda-Aktionen von al-Qaida beteiligt war, besonders, wenn es um die Pflege seines eigenen Image ging.“

Was für ein bescheidener Zeitgenosse Osama doch war…

» taz: Kino Pentagon [3]


(Hinweis: Gastbeiträge geben nicht zwingend die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie selber einen Artikel beisteuern wollen, schreiben Sie uns: info@blue-wonder.org [4])

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Bundesbank-Gold noch da oder längst futsch?

geschrieben von kewil am in Finanzen/Steuern,Wirtschaft | 74 Kommentare

[5]James-Bond-Fans erinnern sich bestimmt an Goldfinger Gert Fröbe, der in das legendäre Fort Knox eindrang. Man glaubt, man ist im falschen Film, aber vielleicht ist heute ein Großteil des Goldes der Bundesbank ebenfalls bedroht! Im Herbst letzten Jahres kam der bekannte CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler auf [6]die Idee, im Bundestag nachzufragen, wo sich das Gold der Bundesbank eigentlich befinde.

Er bekam am 17.11.2010 eine leicht schwammige Antwort [7]:

Die Deutsche Bundesbank verfügt nach eigenen Angaben über Goldreserven von rd. 3401,8 Tonnen. Einen Teil der Goldbestände hält die Deutsche Bundesbank danach in eigenen Tresoren im Inland. Weitere Bestände werden an wichtigen Goldhandelsplätzen bei den dort ansässigen Zentralbanken verwahrt (London: Bank of England, New York: Federal Reserve Bank). Dies hat sich historisch und marktbedingt so ergeben, weil das Gold an diesen Handelsplätzen an die Deutsche Bundesbank übertragen wurde. Daneben wird ein kleiner Teil der Goldreserven bei der Banque de France in Paris gehalten.

Darauf fragte Gauweiler, wieviel Gold in New York lagere, und bekam am 8.12.2010 die Antwort von der Regierung, daß sie keine detaillierte Antwort geben könne [8]. Gauweiler fragte weiter, zum dritten Mal, wie oft die Bundesregierung das Gold in New York körperlich in Augenschein nehme und wann das zum letzten Mal geschehen sei [9]. Antwort am 16.12.2011:

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank haben am 11. Juni 2007 Bundesbankmitarbeiter in Begleitung von zwei für die Schlüsselführung verantwortlichen Mitarbeitern der Federal Reserve Bank, New York (Fed NY), sowie dem Vertreter des Leiters der Internen Revision und der für die Prüfung von Goldbeständen verantwortlichen Mitarbeiterin der Revision die Tresoranlagen betreten und besichtigt, in denen in 122 Gelassen (Compartments) Gold gelagert ist.

Diese Antwort muß man sich schon mal auf der Zunge zergehen lassen. Dreieinhalb Jahre guckte anscheinend kein Schwanz nach Tonnen von Gold. Auch Gauweiler kam das dubios vor, und er fragte noch einmal, ob diese Sorte von Kontrolle genüge [10]. Die Antwort der Bundesregierung vom 16.1.2011:

Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank haben sich vor Ort bei verwahrenden Zentralbanken die getroffenen Maßnahmen zur Sicherung der Bestände erklären lassen und stichprobenweise Bestandsprüfungen durchgeführt.

Das ist mehr als windelweich! Haben denn unsere Goldbarren im Ausland laufende Seriennummern? Hat man aus den verschiedenen Haufen mal ein paar Barren geangelt und geprüft, ob sie nicht aus Blei mit Katzengold-Aufstrich bestehen? Kann die FED oder die britische und französische Nationalbank nicht, wenn sich die gutgläubigen Hansel von der Bundesbank ankündigen, aus anderen „Compartments“, zum Beispiel denen von Saudi-Arabien, für einen halben Tag Goldbarren herbeikarren und aufschichten, und davor hängt man ein Stück Papier mit der Aufschrift „Federal Republic of Germany“? Sind die Deppen aus Deutschland dann verschwunden, landen dieselben Barren im Compartment von Kuweit, weil die als Nächste zum Gucken anreisen!

Bin absolut kein Verschwörungstheoretiker, aber wenn hier so lax geprüft wird, dann lädt das doch zu Lug und Betrug aller Art ein! Außer Gauweiler interessiert sich offenbar kein Politiker, wo unser Gold ist und wie es gesichert wird, und das während der andauernden Finanzpleiten bei Banken und Staaten. Die Presse pennt wie immer und untersucht derweil Kinkerlitzchen! Irgendwie stinkt da was!

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