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Die KanzlerIn hat befohlen, wir werden ihr folgen

Das in Demokratie und Solidarität erzogene, geschulte und disziplinierte deutsche Volk kann die volle Wahrheit vertragen. Es weiß, wie schwierig es um die Lage der EU bestellt ist, und seine Führung kann es deshalb auch auffordern, aus der Bedrängtheit der Situation die nötigen harten, ja auch härtesten Folgerungen zu ziehen.

(Rede für Dr. Schäuble auf dem nächsten CDU-Parteitag)

Wir Deutschen sind gewappnet gegen Schwäche und Anfälligkeit, und Schläge und Unglücksfälle der Krise verleihen uns nur zusätzliche Kraft, feste Entschlossenheit und eine seelische und kämpferische Aktivität, die bereit ist, alle Schwierigkeiten und Hindernisse mit revolutionärem Elan zu überwinden.

Es ist jetzt nicht der Augenblick, danach zu fragen, wie alles gekommen ist. Das wird einer späteren Rechenschaftsablegung überlassen bleiben, die in voller Offenheit erfolgen soll und dem deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit zeigen wird, daß das Unglück, das uns in den letzten Wochen betroffen hat, seine tiefe, schicksalhafte Bedeutung besitzt. Das große Heldenopfer, das Volksvertreter in Brüssel brachten, ist für die ganze EU von einer ausschlaggebenden geschichtlichen Bedeutung gewesen. Es war nicht umsonst. Warum, das wird die Zukunft beweisen.

Es ist verständlich, daß wir bei den großangelegten Tarnungs- und Bluffmanövern der internationalen Spekulanten deren Finanzpotential nicht richtig eingeschätzt haben. Erst jetzt offenbart es sich in seiner ganzen wilden Größe. Dementsprechend ist auch der Kampf, den unsere Regierung zu bestehen hat, über alle menschlichen Vorstellungen hinaus hart, schwer und gefährlich. Er erfordert die Aufbietung unserer ganzen nationalen Kraft. Hier ist eine Bedrohung des Staates und des europäischen Kontinents gegeben, die alle bisherigen Gefahren des Abendlandes weit in den Schatten stellt. Würden wir in diesem Kampf versagen, so verspielten wir damit überhaupt unsere geschichtliche Mission. Alles, was wir bisher aufgebaut und geleistet haben, verblasst angesichts der gigantischen Aufgabe, die hier der EU-Kommission unmittelbar und dem deutschen Volke mittelbar gestellt ist. Ich wende mich in meinen Ausführungen zuerst an die Weltöffentlichkeit und proklamiere ihr gegenüber drei Thesen unseres Kampfes gegen die Gefahr internationaler Spekulanten.

Die erste dieser Thesen lautet: Wäre die deutsche Bundesregierung nicht in der Lage, die Gefahr des Spekulantentums zu brechen, so wäre damit Deutschland und in kurzer Folge ganz Europa dem Bankrott verfallen.

Die zweite dieser Thesen lautet: Die deutsche Regierung und das deutsche Volk allein besitzen mit ihren Verbündeten die Kraft, eine grundlegende Rettung Europas aus dieser Bedrohung durchzuführen.

Die dritte dieser Thesen lautet: Gefahr ist im Verzuge. Es muß schnell und gründlich gehandelt werden, sonst ist es zu spät.

Ich habe heute zu dieser Versammlung nun einen Ausschnitt des deutschen Volkes im besten Sinne des Wortes eingeladen. Vor mir sitzen reihenweise deutsche Lehmann-Geschädigte. Dazwischen sehe ich finanziell Geplünderte, Männer in der Blüte ihrer Jahre, vor den Trümmern ihrer Existenz. Hinter ihnen erhebt sich ein Block von Arbeitern und -arbeiterInnen aus der deutschen Industrie. Wieder hinter ihnen sitzen Männer aus der Parteiorganisation, Ärzte, Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure und Architekten, Lehrer, Beamte und Angestellte aus den Ämtern und Büros, eine stolze Vertreterschaft unseres geistigen Lebens in all seinen Schichtungen, dem die Bundesrepublik gerade jetzt in der Krise Wunder der Erfindung und des menschlichen Genies verdankt. Über das ganze Rund des Bundestages und zu Hause vor den Fernsehern verteilt sehe ich Tausende von deutschen Frauen. Die Jugend ist hier vertreten und das Seniorenalter. Kein Stand, kein Beruf und kein Lebensjahr blieb bei der Einladung unberücksichtigt. Ich kann also mit Fug und Recht sagen: Was hier vor mir sitzt, ist ein Ausschnitt aus dem ganzen deutschen Volk aus Brüssel und in der Heimat. Stimmt das? Ja oder nein!

Ihr also, meine Zuhörer, repräsentiert in diesem Augenblick die Nation. Und an euch möchte ich zehn Fragen richten, die ihr mir mit dem deutschen Volke vor der ganzen Welt, insbesondere aber vor unseren Feinden, die uns auch an ihrem Rundfunk zuhören, beantworten sollt:

Die Defätisten behaupten, das deutsche Volk habe den Glauben an den Sieg verloren. Ich frage euch: Glaubt ihr mit der Kanzlerin und mit uns an den endgültigen Sieg des deutschen Volkes? Ich frage euch: Seid ihr entschlossen, mit dem Führer in der Erkämpfung des Sieges durch dick und dünn und unter Aufnahme auch schwerster persönlicher Belastungen zu folgen?

Zweitens: Die Defätisten behaupten, das deutsche Volk ist des Kampfes müde. Ich frage euch: Seid ihr bereit, mit der Kanzlerin als Phalanx der Heimat hinter der EU stehend, diesen Kampf mit wilder Entschlossenheit und unbeirrt durch alle Schicksalsfügungen fortzusetzen, bis der Sieg in unseren Händen ist?

Drittens: Die Defätisten behaupten, das deutsche Volk hat keine Lust mehr, sich der überhandnehmenden Arbeit, die die Regierung von ihm fordert, zu unterziehen. Ich frage euch: Seid ihr und ist das deutsche Volk entschlossen, wenn die Kanzlerin es befiehlt, zehn, zwölf und – wenn nötig – vierzehn und sechzehn Stunden täglich zu arbeiten und das Letzte herzugeben für den Sieg?

Viertens: Die Defätisten behaupten, das deutsche Volk wehrt sich gegen die totalen Maßnahmen der Regierung. Es will nicht die totale EU, sondern die Kapitulation. Ich frage euch: Wollt ihr die totale EU? Wollt ihr sie, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir sie uns heute überhaupt noch vorstellen können?

Fünftens: Die Defätisten behaupten, das deutsche Volk hat sein Vertrauen zur Kanzlerin verloren. Ich frage euch: Ist euer Vertrauen zur Kanzlerin heute größer, gläubiger und unerschütterlicher denn je? Ist eure Bereitschaft, ihr auf allen ihren Wegen zu folgen und alles zu tun, was nötig ist, um die Krise zum siegreichen Ende zu führen, eine absolute und uneingeschränkte?

Ich frage euch als sechstens: Seid ihr bereit, von nun ab eure ganze Kraft einzusetzen und der EU die Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um dem Spekulantentum den tödlicher Schlag zu versetzen?

Ich frage euch siebtens: Gelobt ihr mit heiligem Eid der Regierung, daß die Heimat mit starker Moral hinter ihr steht und ihr alles geben wird, was sie nötig hat, um den Sieg zu erkämpfen?

Ich frage euch achtens: Wollt ihr, insbesondere ihr Frauen selbst, daß die Regierung dafür sorgt, daß auch die deutsche Frau ihre ganze Kraft der Krisenbewältigung zur Verfügung stellt, und überall da, wo es nur möglich ist, einspringt?

Ich frage euch neuntens: Billigt ihr, wenn nötig, die radikalsten Maßnahmen gegen einen kleinen Kreis von Spekulanten und Bankern, die mitten im der Krise Frieden spielen und die Not des Volkes zu eigensüchtigen Zwecken ausnutzen wollen? Seid ihr damit einverstanden, daß, wer sich an der Euro-Rettung vergeht, den Kopf verliert?

Ich frage euch zehntens und zuletzt: Wollt ihr, daß, wie der Lissabon-Vertrag es gebietet, gerade in der Krise gleiche Rechte und gleiche Pflichten vorherrschen, daß die Heimat die schwersten Belastungen der Krise solidarisch auf ihre Schultern nimmt und daß sie für hoch und niedrig und arm und reich in gleicher Weise verteilt werden?

Ich habe euch gefragt; ihr habt mir eure Antworten gegeben. Ihr seid ein Stück Volk, durch euren Mund hat sich damit die Stellungnahme des deutschen Volkes manifestiert. Ihr habt unseren Feinden das zugerufen, was sie wissen müssen, damit sie sich keinen Illusionen und falschen Vorstellungen hingeben.

Die KanzlerIn hat befohlen, wir werden ihr folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Sieg geglaubt haben, dann in dieser Stunde der nationalen Besinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlußkraft aufbringen, alles andere seinem Dienst unterzuordnen.


Lieber Wolfgang,

mein Honorar als Ghostwriter ist wie immer in 20 Mark-Münzen und NICHT in € an mich zu übersenden.

Mit freundlichen Grüßen,
Jubal Harshaw

PS. Ähnlichkeiten zu älteren Reden sind selbstverständlich rein zufällig.

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