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EGMR: Haßprediger Abu Quatada darf bleiben

[1]Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat die Auslieferung des Islamisten Omar Othman alias Abu Qatada (Foto) von Großbritannien nach Jordanien gestoppt. Dort bekomme er einen unfairen Prozess wegen der Verwendung erfolterter Geständnisse anderer Häftlinge. Dies berichtet die taz mit ein paar Details [2]. Es ist zwar das britische Sozialamt, wo dieser Dschihadist mit seiner Großfamilie angedockt hat, trotzdem zeigt es die perverse Praxis europäischer Gerichtsbarkeit, die immer teuer gegen die Einheimischen entscheidet. Der EGMR ist derselbe Gerichtshof, der in erster Instanz in Italien Kruzifixe verbieten wollte.

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Verlogen, verlogener – Unwort!

geschrieben von PI am in Deutschland,Gutmenschen | 113 Kommentare

[3]Gestern wurde bekannt, dass das Unwort des Jahres 2011 „Döner-Morde“ lautet. Aus mehr als 2.400 Vorschlägen [4] hat die Jury der sprachkritischen Aktion gewählt, wie die Vorsitzende Nina Janich (Foto) in Darmstadt mitteilte.

Der Wächterrat für Sprachzensur und Gedankenhygiene hat uns tumbe Thoren, die oft nicht wissen, was sie durch ihren leichtfertigen Sprachgebrauch – von Diskriminierung bis Massenmord – anzurichten im Stande sind, einmal mehr belehrt und ermahnt, was gesagt werden darf und was nicht und, immerhin, warum das so ist.

Sprache gilt als das Medium, durch das sich die Wirklichkeit im Bewusstsein konstituiert. Wer die Deutungshoheit über die Sprache hat, kann, nach dieser Lesart, die Wirklichkeit gestalten – respektive die gewünschte Gestalt annehmen lassen. Die Beschaffenheit der Welt, der „Gesellschaft“, richtet sich danach, wie wir darüber sprechen. Um unliebsame Gedanken aus dem „Diskurs“ zu drängen oder den desillusionierenden Durchbruch der „konservativen“ Wirklichkeit zu unterbinden, die sich, gleich wie bemüht man es herbeireden will, in ihrem Beharrungsvermögen nicht utopisch übersteuerten Wunschbildern fügt, muss der Sprachgebrauch strikten Restriktionen unterworfen werden.

Wenn Wörter dem Verdikt anheimfallen, lassen sich die dadurch repräsentierten Sichten auf die Welt ebenso „ausgrenzen“ wie die lästigen Personen, Gruppen und „Milieus“, die eine solche Sicht haben und bekennen. Meist trifft das „einfache Leute“, denen vom Establishment die Möglichkeit verbaut werden soll, ihre natürlich-naive aber oft instinktsichere Art, die Welt zu sehen und zu sortieren, griffig und für die Alltagserfahrung anschlussfähig auf den Punkt zu bringen.

Nichts Neues unter der Sonne. Wir sollten nicht so kleinlich sein, immer wieder dasselbe Lamento ob der unterdrückten Meinungs- und Gedankenfreiheit in der politisch korrekten BRDDR herunterzuleiern. So sind sie eben, die linken Toleranz-, Antidiskriminierungs-, Humanitäts-, Gleichheits- und Emanzipationshelden, die GUTMENSCHEN: Reglementieren, Diffamieren, Kriminalisieren, Ausgrenzen.

Das wäre alles gar nicht so schlimm, weder Zensur noch Denkverbot, weder die Diffamierung ganzer Sprechergemeinschaften noch Verlogenheit oder schulmeisterliche Arroganz. Damit kann man leben, und wir sind es gewohnt.  Am schlimmsten und unverzeihlich an diesem sprachlichen Puritanismus aber ist die bleierne Sterilität, die bedrückende Humorlosigkeit, die uns droht, wenn solche verbiesterten Eiferer ihr rigoristisches Sprachregiment mit Medienmacht durchsetzen. Wie traurig und trist wird unser Meinungsaustausch erst sein, wenn der kalkulierte, wohldosierte Tabubruch nicht mehr erlaubt ist, wenn dieses Ventil gegen den Überdruck der Korrektheit, des Wohlverhaltens, gegen die damit unweigerlich einhergehende Verlogenheit und Hybris der Maßregler und Zurechtweiser blockiert wird!

Die Frankfurter Rundschau [5] schreibt:

(…)
In der Begründung der Jury heißt es: „Der Ausdruck steht prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde.“ Damit habe der Begriff über Jahre hinweg die Wahrnehmung vieler Menschen und gesellschaftlicher Institutionen in verhängnisvoller Weise beeinflusst, urteilen die Experten.
(…)
Und weiter heißt es in der Begründung: „Im Jahre 2011 ist der rassistische Tenor des Ausdrucks in vollem Umfang deutlich geworden: Mit der sachlich unangemessenen, folkloristisch-stereotypen Etikettierung einer rechts-terroristischen Mordserie werden ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und die Opfer selbst in höchstem Maße diskriminiert, indem sie aufgrund ihrer Herkunft auf ein Imbissgericht reduziert werden.“
(…)

Um es klarzustellen, niemand will Morde beschönigen und herunterspielen, PI schon gar nicht, wie man aus vielen Beiträgen lesen konnte. Was aber aus diesen neun Nazi-Morden, die sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstreckten und im Vergleich mit den Morden, die von Türken in Deutschland verübt wurden – sei es durch Ehrenmorde, brutale Überfälle, Autounfälle mit Fahrerflucht etc. – einen winzigen Bruchteil ausmachen, in der Presselandschaft mittlerweile alles veranstaltet wurde, ist unglaublich. Da wurde ein ganzes Volk wegen weniger als einer Handvoll Spinner unter Generalverdacht genommen, angeschuldigt und diffamiert. Selbsternannte Tugendwächter machten aus diesen Morden eine Terrorserie, die jahrelang unser Land überzog und eine harmlose, friedliche Bevölkerungsgruppe in Angst und Schrecken versetzte. Frau Bundeskanzler sprach von einer „Schande für unser Land“, um von ihrer Unfähigkeit abzulenken, dieses Land vor dem Bankrott zu bewahren.

Jedoch wurde bis jetzt noch nicht ein einziger Vorwurf, den man an die Ermittlungsbehörden richtete, auch nur ansatzweise bewiesen. Und zu behaupten, dass das Thema „willentlich ignoriert“ wurde, ist schlicht eine infame Lüge, die mit nichts belegt werden kann. Aber die Story ist jetzt journalistisch ziemlich ausgeschlachtet, die Wahrheit spielt keine Rolle mehr. Wenn dann ein Moslem in Lüttich mordet und viele verletzt und möglicherweise durch eigene Dummheit am Weitermorden gehindert wird, ist das gerade mal ein Dreizeiler wert, wir wollen die Leser ja nicht überfordern. Recherche? Was ist das denn? Braucht sowas ein Qualitätsjournalist? Nein!

Hier schon mal ein Vorschlag für das Unwort des Jahres 2012: „Qualitätsjournalismus“. Egal was nämlich 2012 passieren wird, Qualitätsjournalisten werden es bis zur Unkenntlichkeit verdrehen, nicht recherchieren, keine Verantwortung tragen und zur nächsten Lüge übergehen, um uns zu belehren. Also merkt Euch das Wort schon mal, liebe selbsternannte Qualitätsjury.

Und jetzt auch noch die Begründung für das Unwort, das es auf den zweiten Platz schaffte, „Gutmenschen“:

(…)
Auf Platz 2 landete das Wort „Gutmensch“. Mit dem Ausdruck werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des guten Menschen in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“, urteilte die Jury und sprach von einem Widerspruch gegen die „Grundprinzipien der Demokratie“.
(…)

Was für eine Verdrehung der Tatsachen. Wie viele Gutmenschen haben die Aussagen von Thilo Sarrazin angegriffen, ohne auch nur ein einziges Detail widerlegen zu können / wollen, einfach nur so, weil es nicht in die gutmenschliche Denke passt? Nahezu alle. Wie viele Gutmenschen haben sich überhaupt einmal mit Fakten auseinandergesetzt, die tagtäglich von der islamkritischen Szene aufgezeigt werden? Und wenn dann mal wirklich so etwas wie ein Versuch kam, etwas mit Fakten zu erklären, war das wissenschaftlich so schwach fundiert, dass es schon lächerlich wirkte, Stichwort: Vererbungslehre.

Gutmenschen begrüßen, wenn linke Autonome auf die Straße gehen, wenn sie Polizisten verprügeln, Autos und andere Wertsachen der hart arbeitenden Bevölkerung zerstören und wollen bestimmen, wie die Bürger ihr Geld auszugeben haben und lassen sich jetzt auch noch von Qualitätsjournalisten inklusive dieser „Jury der sprachkritischen Aktion“ bedauern – passt. Eben Gutmenschen.

» janich@linglit.tu-darmstadt.de [6]

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