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Necla Kelek: Imam kann jeder werden

[1]Hodscha oder Imam kann jeder werden, der über ausreichende Kenntnis der geforderten Gebetsrituale verfügt. Eine Priesterausbildung im christlichen Sinne gibt es nicht, weil der Islam das Amt eines Seelsorgers gar nicht kennt. In vielen Moscheen in Deutschland predigen Hodschas, häufig nebenberuflich, die ohne jede theologische Bildung sind. Und selbst die 800 von der türkischen Regierung nach Deutschland entsandten Imame verfügen – gemessen an einer hiesigen theologischen Ausbildung – meist nur über unzureichende Kenntnisse. Sie haben den Koran auf Arabisch gelesen, die Hadithe studiert und miteinander verglichen. 

Sie beziehen ihre Meinungen aus den »vier Rechtsquellen«, erstens aus dem Koran, zweitens aus der Sunna, das heißt durch die in den Hadithen überlieferten Gewohnheiten Mohammeds, drittens aus dem Konsens, also der übereinstimmenden Meinung der Rechtsgelehrten, und viertens aus dem Analogieschluss, das heißt der analogen Anwendung bereits getrofener Urteile auf aktuelle Probleme.

Sie bewegen sich in einem immer schon vorgegebenen Wissensbestand – geforscht oder hinterfragt wird nicht. Und so kann auch jeder Hodscha den Koran interpretieren, wie er will. Der Würdenträger unterscheidet sich vom einzelnen Gläubigen eigentlich nur durch den Respekt, der ihm aufgrund seiner Stellung und seines Einfusses entgegengebracht wird – eine durch besondere Bildung und Ausbildung erarbeitete Autorität ist es jedenfalls nicht.

Dass keine Organisation, keine Hierarchie, keine Priesterkaste, keine Kirche zwischen dem Gläubigen und Gott steht, hat nicht zu einer größeren geistigen Unabhängigkeit oder zu einer Individualisierung des Glaubensbekenntnisses geführt, sondern zur sozialen Kontrolle durch das Kollektiv, dem als oberste Autorität der jeweilige Imam vorsteht.

(Der Text ist mitten aus einer längeren Leseprobe im FREITAG [2] herausgerissen. Es handelt sich um Necla Keleks neues Buch „Chaos der Kulturen“, auf das PI bereits im Februar aufmerksam [3] gemacht hat. Mehrere Medien bringen derzeit Artikel zum Buch [4].)

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Oberstaatsanwalt sucht Demjanjuk-Nachfolger

geschrieben von kewil am in Deutschland,Geschichte,Israel | 67 Kommentare

Nachdem es der deutschen Justiz gelungen ist, den vermutlichen Naziverbrecher John Demjanjuk in einem Verfahren, das insgesamt Millionen gekostet hat, zu einem Jahr Altersheim zu verurteilen – das Urteil war noch nicht rechtskräftig [5], als dieser starb -,  schickt Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm 67 Jahre nach Kriegsende ein Ermittler-Team nach Rio de Janeiro und Chile, um in alten Archiven Einwandererakten zu studieren, die zu heißen Spuren führen sollen. Welche 90 bis 100-jährigen Greise bei dieser Rasterfahndung genau gesucht werden, erfahren wir in BILD [6] nicht! Derweil ist die Unterstützung für Israel, zum Beispiel gegen den Iran, äußerst schwach. Man kann sogar sagen, ein Politiker nach dem anderen rückt von Israel ab. So hat der SPD-Boss Gabriel den Judenstaat vor ein paar Tagen [7] mit dem ehemaligen Apartheidsregime in Südafrika verglichen. Solche Ansichten sind langsam völlig normal und politkorrekt. Komisch!

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