Die Karlsbrücke, das Wahrzeichen von PragSehr gerne lese ich seit mehreren Jahren Beiträge auf PI, finde diesen Blog klasse und die Artikel haben sehr viel zu meiner Bildung über Themen wie Islam oder EU beigetragen. Schon öfters dachte ich, ich schreibe mal einen Artikel zu irgendeinem Thema, aber dann fühlte ich mich doch nicht so sicher – sprachlich und wohl auch inhaltlich. Nun aber in dieser Woche erschienen gleich zwei Beiträge, die ich – als gebürtiger Tscheche und gleichzeitig Deutschland-Freund – doch kommentieren möchte. Denn wie Michael Stürzenberger bei den politkorrekten Münchner Zeitungen zu Recht beklagt – erst die Sicht des Anderen vervollständigt die Argumentation und ermöglicht, sich ein richtiges Bild zu machen.

(Von J. Cimrman, Prag)

Der erste Artikel von Kewil „Tschechien: Haß auf Sudetendeutsche entscheidet Wahl“ erschien vorgestern und befasst sich überraschenderweise ziemlich sachlich damit, dass die Nachkriegsdekrete vom tschechischen Präsident Beneš vor dem EU-Beitritt Tschechiens annulliert gehörten. Heute wird das gleiche Thema in „Berlusconi lobt Mussolini“ noch weitreichender in dem Sinne kommentiert, als würden Menschen in Europa einen diametralen Unterschied zwischen böser Besetzung Tschechiens und guter Vertreibung der Deutschen nach dem Krieg machen.

Ich denke, von den deutschen Autoren werden zwei Sachen vermischt – ob absichtlich oder nicht – um dann der so geliebten Selbstzerfleischung nachgehen zu können, die in anderen Zusammenhängen sonst völlig richtig auf PI kritisiert wird. Es ist eben nicht normal, durch die Schule, die Medien und seine politischen Vertreter zum Selbsthass erzogen zu werden! Im Gegensatz zu den Deutschen kennen andere Europäer diese Umerziehungsmethoden Gott sei Dank eher nicht. Ein pragmatischer Tscheche sieht die Sache ungefähr folgendermaßen.

Die menschliche Seite

Der deutschen Bevölkerung ging es nach dem Krieg richtig dreckig in Tschechien, sie wurde enteignet und verjagt und nicht selten misshandelt. Es war die Folge dessen, was die Deutschen in den Jahren vorher anrichteten und wurde so von den Siegermächten vereinbart. (Hätten nicht die Russen die Hauptlast der Befreiung getragen, die unter Stalin auf eben genau diese Art und Weise – durch die komplette Umsiedlung – die völkischen Probleme in ihrem Riesenreich lösten, wäre es wohl anders ausgegangen für die Deutschen in Tschechien und Polen.)

Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.

DAMIT HAT SICH ES!

Also zumindest für normaltickende Menschen, die akzeptieren, dass das Zusammenleben der vielen Völker auf dem engen europäischen Raum eine schier unendliche Reihe von schönen nachbarschaftlichen Erlebnissen aber auch schrecklichen Kriegen und Gräueltaten bedeutet.

Vernünftig ausgedrückt ist dieser Umstand in der Deutsch-Tschechischen Erklärung aus dem Jahre 1997, die von Parlamenten beider Länder angenommen wurde. Zusammenfassung aus Wikipedia:

Die Erklärung besteht aus einer Präambel und acht Punkten. Punkt eins hebt auf die Weiterentwicklung der Beziehungen „im Geiste guter Nachbarschaft und Partnerschaft“ ab, wobei der „gemeinsame Weg in die Zukunft ein klares Wort zur Vergangenheit“ erfordere.

Im zweiten Punkt wird deutsches Bedauern ausgedrückt über das Münchner Abkommen, die Zerschlagung und Besetzung der Tschechoslowakischen Republik sowie die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, im dritten Punkt tschechisches Bedauern über Leid und Unrecht durch die zwangsweise AussiedlungEnteignung und Ausbürgerung der Sudetendeutschen sowie darüber, dass Exzesse nicht bestraft wurden.

Zentral ist Punkt vier, der feststellt, dass „jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflichtet bleibt und respektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffassung hat. Beide Seiten erklären deshalb, dass sie ihre Beziehungen nicht mit aus der Vergangenheit herrührenden politischen und rechtlichen Fragen belasten werden.“

Die Erklärung besteht aus einer Präambel und acht Punkten. Punkt eins hebt auf die Weiterentwicklung der Beziehungen „im Geiste guter Nachbarschaft und Partnerschaft“ ab, wobei der „gemeinsame Weg in die Zukunft ein klares Wort zur Vergangenheit“ erfordere.

Im zweiten Punkt wird deutsches Bedauern ausgedrückt über das Münchner Abkommen, die Zerschlagung und Besetzung der Tschechoslowakischen Republik sowie die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, im dritten Punkt tschechisches Bedauern über Leid und Unrecht durch die zwangsweise Aussiedlung, Enteignung und Ausbürgerung der Sudetendeutschen sowie darüber, dass Exzesse nicht bestraft wurden.

Zentral ist Punkt vier, der feststellt, dass „jede Seite ihrer Rechtsordnung verpflichtet bleibt und respektiert, dass die andere Seite eine andere Rechtsauffassung hat. Beide Seiten erklären deshalb, dass sie ihre Beziehungen nicht mit aus der Vergangenheit herrührenden politischen und rechtlichen Fragen belasten werden.“

Zufügen möchte ich an dieser Stelle auch meine persönliche Sichtweise. Mein Vater – in Österreich aufgewachsener Tscheche – überlebte wie durch ein Wunder die Bombardierung Dresdens, da er mitten in der Altstadt wohnte und alle Häuser dort komplett zerstört wurden. Er flüchtete aus der Ruinenstadt – wo sich jede Ordnung auflöste und wo sich selbst die deutschen Soldaten, die auf das Borgen der Leichen aufpassen sollten, gegenseitig umbrachten – nach Aussig an der Elbe, wo Eltern seiner deutschen Frau lebten (Vater ein Deutscher, Mutter eine Tschechin). Er erlebte dort die Hasstiraden seiner Schwägerin, die meinte, allen Tschechen werden noch vor dem Kriegsende die Köpfe abgeschnitten. Sie war nicht in der Lage zu realisieren, dass sie dieses dumme Zeug in einer gemischten Familie von sich gibt, und meinte ernsthaft, es sei doch was ganz anderes – ihre Familie und die Tschechen.

Die paar nächsten Monate bis Ende des Krieges lebte mein Vater in Prag, kämpfte schließlich gegen die deutschen Panzer an der Barrikade in Prag 5 und erzählte immer von den schrecklichen Untaten, die auf beiden Seiten passierten – von deutschen SS-Heckenschützen, die ganze Familien aus dem Hinterhalt auslöschten, und von den tschechischen „Gardisten“, die deutsche Frauen die Glasscherben mit blossen Händen wegzuräumen zwangen. Und dann zurück in Aussig erlebte er die 18-jährigen tschechischen Gardisten, die den ganzen Krieg schön zu Hause hockten, wie sie deutsche Frauen mitsamt Kinderwagen in die Elbe schmissen und nach ihnen aus Kalaschnikows feuerten. Und den Tod seines besten Freundes, den ein deutscher Soldat schwer verletzte, weil er über die Grenze fliehen wollte.

Ich schreibe deshalb so detailliert darüber, weil falls jemand meint, er kann in diesem Durcheinander eine gute und eine schlechte Nation identifizieren, muss er ein kompletter Idiot sein!

Die rechtliche Seite

Mit dem ersten menschlichen Aspekt vermischen manche Leute die juristischen – in diesem Falle die Dekrete des Präsidenten Beneš, die in dieser wilden Zeit ohne funktionsfähiges Parlament ausgegeben wurden und wie Gesetze galten. Diese Dekrete müssen aus der tschechischen Sicht aus dem einfachen Grund unangetastet bleiben, weil durch ihre Ablösung für die Nachkommen der Vertriebenen plötzlich die Möglichkeit bestünde, das damalige Eigentum vor den tschechischen Gerichten einzuklagen. Mit unabsehbaren Folgen für die jetzigen Besitzer, die Enkel und Urenkel derer sind, die es vor 70 Jahren erworben haben.

Weil Reiche und vor allem nationalitätslose Adelige wie Präsidentschaftskandidat Schlafenberg Schwarzenberg genau diese Linie fahren und die Enteignung der Sudetendeutschen rückgängig machen wollen (um wieder in den Besitz der vielen lieben Ländereien zu kommen), werden sie von der Mehrheit der Tschechen daran gehindert. Denn es kann definitiv kein Gewinn sein, diese Pandora-Schatulle ausschliesslich des Geldes wegen zu öffnen.

Hinter der Ablehnung vom Kandidaten von Schwarzenberg stecken seine Absichten und seine völlig unmögliche Person, aber bestimmt kein Hass gegen die Sudetendeutschen! Es ist vielmehr ein Ausdruck des verständlichen Wunsches jedes normalen Menschen, Sachen, die vor drei Generationen passierten, einfach ruhen zu lassen.

P.S.:

Schwarzenberg im Parlament in Aktion (links hinter dem Redner):

(Foto oben: Die Karlsbrücke, das Wahrzeichen von Prag)

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126 KOMMENTARE

  1. Fürst Schwarzenberg ist keine unmögliche Person!

    Ich bedaure es sehr, dass er nicht Präsident geworden ist, sondern ein Linker. Obwohl Letzterer auch hier und da Vernünftiges zum Islam gesagr hat.

  2. Und kein Deutscher hasst einen Tschechen ihr seit nette Nachbarn genau so wie die Niederländer , Österreicher und alle anderen um uns herum .
    Eine gesunde Rivalität gerne und beim Fussball ist natürlich Schluss mit lustig , doch uns vereint eine gemeinsame Kultur und gemeinsame Werte , für die wir vielleicht schon bald gemeinsam einstehen werden .
    Die Völker Europas sollten gut darauf acht geben daß kein Keil zwischen sie getrieben wird , damit sie leichter manipulierbar sind .

  3. Unmöglicher Beitrag. Schwarzenberg hat sein Eigentum nach 1990 auch zurückbekommen – allerdings nur deshalb, weil er seine deutsche Nationalität verleugnete.

  4. Angesichts der vielen Probleme, die wir mit der EU, dem EURO, dem Islam, der Energiewende, den Linken und Merkel haben, ist dies unser geringstes Problem in Deutschland.

  5. @ #4 Karsten Rohde (28. Jan 2013 21:32)

    Als gebürtiger Prager war Schwarzenberg niemals Deutscher, sondern Tscheche !

    Neben der tschechischen besitzt Schwarzenberg wie alle anderen Mitglieder seiner Familie bereits seit dem 16. Jahrhundert noch den schweizer Pass.

    Österreichischer Staatsbürger war Schwarzenberg, obwohl er lange Zeit in Österreich lebte, zu keiner Zeit.

  6. Vielen Dank für diesen Artikel. Vielleicht kann öfter jemand aus Tschechien oder Holland oder anderswo schreiben. Ein Blick von „Außen“ ermöglicht andere Sichtweisen. Die traurigen Geschehnisse, die beschrieben werden, haben nur einen Sinn, wenn wir mit unseren Nachbarn friedlich zusammen leben. Das geht durchaus mit gesundem Nationalismus! Die Auflösung der Nationalstaaten in die EU wird m.E. auf längere Sicht eine Entwicklung wie in der ehemaligen UDSSR nehmen.

  7. Und „Büchse der Pandora“ zu nennen, was nichts als Rückgabe geraubten Eigentums wäre, ist schon ganz schön frech.
    Grund und Boden kann man auch nach hunderten von Jahren noch zurückgeben, Kanada beweist es.

  8. Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.

    DAMIT HAT SICH ES

    Volle Zustimmung zu ihrem Kernsatz und vielen Dank für den ausgezeichneten ausgewogenen Artikel.

  9. Ein komischer Artikel – wirr.
    Ohne die Geschichte genau zu kennen und dem Autor Unkenntnis vorwerfen zu können, fehlt in der Deutsch-tschechische Erklärung über die gegenseitigen Beziehungen und deren künftige Entwicklung aber ein ganz wichtiges Wort. Töten, Totschlag, Mord

    In Artikel 3 heißt es:

    Die tschechische Seite bedauert, daß durch die nach dem Kriegsende erfolgte Vertreibung sowie zwangsweise Aussiedlung der Sudetendeutschen aus der damaligen Tschechoslowakei, die Enteignung und Ausbürgerung unschuldigen Menschen viel Leid und Unrecht zugefügt wurde, und dies auch angesichts des kollektiven Charakters der Schuldzuweisung. Sie bedauert insbesondere die Exzesse, die im Widerspruch

    … usw.

    Töten kommt nicht vor.
    Sich damit zufrieden zu geben, dass es im Wort Eczesse schon mit enthalten sein soll, reicht nicht aus – auch nicht der gut gemeinte Hinweis, auf die Ungerechtigkeit der kollektiven Schuldzuweisung.

    Und mit einer Geschichte aus der Individualperspektive ist es auch nicht getan. Wir haben heute den notwendigen Abstand um aus einer größeren Perspektive darüber sprechen zu können.
    Und da reicht ein „es war alles so Verworren“ nicht aus.

    UND DAMIT HATS SICHS! (Wie der Autor selbst meint.)

    Mann muss die Benesch-Dekrete ja nicht zurücknehmen. Aber man muss sagen können, was die Geschichte heilt.

  10. Der deutschen Bevölkerung ging es nach dem Krieg richtig dreckig in Tschechien, sie wurde enteignet und verjagt und nicht selten misshandelt.
    ———————————
    Was ganz klar völkerrechtswidrig ist!

    Genauso wie die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten mit Mord und Totschlag natürlich ebenfalls völkerrechtswidrig ist!

  11. #7 Karsten Rohde (28. Jan 2013 21:39)

    Na ja, wenn ihr euch über die Tschechen aufregt, müsst ihr euch auch über Helmut Kohl aufregen.

    Denn Constanze Paffrath (CDU) hat sehr schön gezeigt, dass sämtliche Aussagen und Aktionen nach der Wiedervereinigung zur Rückgabe geraubten Eigentums von Seiten Kohls und Genscher falsch bzw. unrechtmässig waren.

    „Die Enteignungen 1945–1949 im Prozess der deutschen Wiedervereinigung“

  12. #4 Karsten Rohde (28. Jan 2013 21:32)

    Schwarzenberg hat sein Eigentum nach 1990 auch zurückbekommen – allerdings nur deshalb, weil er seine deutsche Nationalität verleugnete.

    Seine Eltern hatten die deutsche Nationalität tatsächlich „verleugnet“, nämlich 1938 (also zu einem Zeitpunkt als die Deutschen scheinbar auf der Siegerseite waren). Sie wurden deshalb auch als bekennende Tschechen durch die Nazis enteignet.

  13. Der deutschen Bevölkerung ging es nach dem Krieg richtig dreckig in Tschechien, sie wurde enteignet und verjagt und nicht selten misshandelt.

    Wenn man sich doch endlich auch einmal dazu herablassen hätte können, hinter dem „misshandelt“ auch die zwei Wörtchen „und ermordet“ zu setzen, dann wäre mir dieser im „ich-bin-genervt-Ton“ gehaltene Artikel evtl. besser bekommen …

    so muss ich sagen: Von Einsehen keine Spur …

  14. Die Beneschdekrete sind ein gutes Beispiel dafür, daß Völkerrecht immer nur dann gilt, wenn es von den Siegern gegen die Verlierer instrumentalisiert werden kann. Für die Sieger selbst gilt es nie. Sie setzen andere eigene Massstäbe.
    Es sind mir einige Fälle von Juden bekannt, die den Holo überlebten und dann, weil sie als Deutsche galten, von den Tschechen misshandelt und enteignet wurden. Sie wurden zweimal zu Opfern.

  15. Also ich verstehe das Anliegen des Autors und ich spüre seine grundsätzlche Sympathie für uns Deutsche. Aber den entscheidenden Sprung schafft er nicht: Wenn ich ein Unrecht sogar noch zu Lebzeiten vieler Opfer oder deren Kinder hätte wiedergutmachen können, was hält mich in Transfereuropa davon ab? War es den Sudetendeutschen übel zu nehmen, dass sie zwischen 1919 und 1938 nichts wie raus wollten aus diesem tschechoslowakischen Repressions-Zwangsstaat, den aufzulösen ja völlig richtig war, wie die Geschichte bis heute gezeigt hat! Wo wäre das Problem, wenn diese Gebiete eben bei Deutschland geblieben wären nach 1945, so wie sie davor seit ihrer Urbarmachung immer Teil des deutschen Kulturraums waren?!

  16. Ein pragmatischer und ausgewogener Beitrag. Danke!

    Schon öfters dachte ich, ich schreibe mal einen Artikel zu irgendeinem Thema, aber dann fühlte ich mich doch nicht so sicher – sprachlich und wohl auch inhaltlich.

    Sowohl sprachlich alsauch inhaltlich vollkommen OK. Schreiben Sie ruhig öfter mal!

  17. Grundsätzlich finde ich den Beitrag ok, denn wir müssen gemeinsam die Zukunft bauen.

    Aber es hat eine Menge „Geschmäckle“, wenn man sich an dem Eigentum der Vertriebenen gütlich tut.

    Seit dem Westfälischen Frieden haben sich die europäischen Nachbarn immer wieder deutschen Boden einverleibt, was in der Neuzeit durch Versaille und Potsdam eskalierte.

    Tragisch daran ist, dass den Deutschen, insbesondere von den suizidalen autorassistischen Deutschen, die alleinige Schuld an den Kriegen und Gebietsklau gegeben wird.

    Das ist verwerflich und wenn das nicht ehrlich geklärt wird, mal abgesehen von dem übrigen Desaster der EU, wird ein modernes und erfolgreiches Europa eine Schimäre bleiben.

    Bei aller Schuld, die wir Deutsche uns für den Sozialisten Hitler uns geladen haben mögen, fühle ich mich durch den Hochmut und die moralische Verluderung der angeblichen deutschen Freunde irgendwie vera…..

  18. Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.

    DAMIT HAT SICH ES

    .. und dabei soll es bleiben!

  19. Übrigens hatten im ersten Wahlgang der tschechischen Präsidentschaftswahlen alle Kandidaten mit offensichtlich deutschem Nachnamen etwa 65% der Stimmen auf sich vereint 😉 Umgekehrt hieß der langjährige Vorsitzende der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik Ludwig Czech. Ein ähnliches Phänomen gibt es in Belgien, wo einige frankophone Nationalisten typische flämische Namen tragen und umgekehrt.

  20. @ #17 Antidote

    Das finde ich auch. Deutschland wird nie wieder so stark, dass es seine Nachbarn unterjochen könnte. Aber es könnte durch den Schuldkult und anderes so schwach werden, dass es den europäischen Karren nicht ziehen kann… Das ist für mich des Pudels Kern an der Geschichte. Alle denken, von Deutschland müsste doch (auch spirituell) für die Zukunft dieses Kontinents etwas kommen. Aber wir sind so mit unserer eigenen Selbstauflösung beschäftigt, dass da nichts mehr kommen wird. Das erinnert ein bisschen an den erfolgreichen Manager-Vater, der sich bei seinen Kindern mit Geld von allem anderen freizukaufen versucht und dann hinterher merkt, dass sie komplett verwahrlost sind… (Das mit dem Vater ist nicht überheblich gemeint, aber „großer Bruder“ reicht nicht für das Bild.)

  21. Bei aller Schuld, die wir Deutsche uns für den Sozialisten Hitler aufgeladen haben mögen, …

  22. Es werden zwei „Kleinigkeiten“ nie erwähnt:
    1. die Tschechen bedauern die Exzesse bei der Vertreibung, nicht aber die Vertreibung selbst.Die Vertreibung von 3,5 Mio Menschen (240000 kamen dabei um) war und ist ein Verbrechen. Bis heute fehlt die tschechische Entschuldigung.
    Böhmen hat den Tschechen nie allein gehört, es lebten dort jahrhundertelang Deutsche und Tschechen beisammen. Es wurde ein Teil der Bevölkerung verjagt, die kein minderes Wohnrecht dort hatte als die Tschechen.
    2. Die totale Enteignung besteht bis heute:
    ein heute in München wohnender Karlsbader Bürger – 1945 vertrieben – wollte sein dortiges Haus zurückkaufen, ja kaufen!!!. Er durfte es nicht, allein weil er Deutscher war.
    So sieht es aus.
    Ich bin auch dafür, die Dinge dennoch heute ruhen zu lassen. Aber es fehlt das versöhnende Wort der Tschechen – bis heute.

  23. Man sollte die Geschichte wirklich mal ruhen lassen. Ich kann verstehen, dass vielleicht ältere Generationen sich noch mit solchen Fragen beschäftigen, aber es bringt uns keinen Schritt weiter.
    Gebietsverluste schmerzen immer, vor allem wenn man auch persönlich noch davon betroffen ist. Natürlich hatte der 2. Weltkrieg eine Vorgeschichte an der nicht nur die Deutschen eine alleinige Schuld trugen, aber es bleibt eine Tatsache, dass der 2. Weltkrieg von Deutschland aus gestartet wurde. Bei Niederlagen muss man immer mit Verlusten rechnen. Man könnte die Geschichte noch lange zurückverfolgen und hier und dort noch Gebietsansprüche geltend machen, aber irgendwann muss man sagen, es war so und bleibt auch so.
    Ich kann nicht begreifen, wie manche Deutsche hier noch von irgendwelchen Gebieten im Osten träumen, aber gleichzeitig zusehen, wie ganze Deutsche Städte immer mehr in die Hände von integrationsunwilligen Migranten fallen.

  24. # GehirnerweichungNein

    Töten kommt nicht vor

    Im Art. II genausowenig – und damit hat sich’s.

  25. @ J. Zimmermann:

    Von Deutschen, die sich innerlich gegen die z.B. von Langenberg beschriebene Realitiät nicht wehren, braucht ihr nichts zu erwarten! Die sind innerlich tot, die sind zu keinen über ihr Ego hinausgehenden menschlichen Regungen mehr fähig. Deren Hand zur Versöhnung ist aber auch wertlos, weil es für sie um nichts geht! Wir, die hier anders denken, schätzen meist – wie ich – die Tschechen als ein uns mental sehr nahes Völkchen. Aber diese unbereinigte Situation, dass hört einfach nicht auf zu jucken…

  26. Dobry Den. Guter Artikel, spricht mir aus der Seele. Ich mag die Tschechen und hab sie als gute Menschen kennengelernt. Probleme hat man nur mit den Zigon, den Zigeunern. Ich mag auch die anderen Europäer, denke aber wirklich das uns im Notfall nur die Tschechen und Ungarn zur Seite stehen. Hier wird immer und immer wieder die Soße umgedreht obwohl der ganze Mist endlich mal abgeschlossen sein müßte. Ich kann dieses hysterische Benes-Dekrete Geschrei nicht mehr hören und dieses dämliche gelabber wer den ersten Schuss abgegeben oder die erste Bombe warf. Wir haben “ gekriegt “ und wir haben verloren und das bekommen was uns zustand. Umerziehung und bestrafung. Und gut is. Und allen aufheulern empfehle ich mal nach München zu ner Stürzi-Demo zu fahren und dort durch Präsenz Mut zu zeigen. Hier sich als allwissender und “ Hystoriker “ aufspielen kann jeder. Draussen auf der Strasse, da bringts auch was.

  27. #18 Antidote (28. Jan 2013 21:57)

    Man kann sich natürlich über den Verlust de Sudetenlandes aufregen, aber wenn man konsequent ist, müsste man noch viel mehr die Rückgabe von Elsaß-Lothringen verlangen.

    Die Frage ist aber:

    Wollen wir so etwas? Stiftet das nicht erneut Unfrieden?

    Meine Sorge gilt eher

    a) dem irrsinnien Zuzug von Mohammedanern, die hier gar nicht heimisch werden wollen (mal von der falschen Religion ganz abgesehen)

    und

    b) dem EU-Irrsinn nebst ESM-Transferleistungen in Volkswirtschaften, die besser klarkämen, wenn sie noch ihre Währungen hätten, die sie einfach abwerten könnten.

  28. Ein politischer Verführer Namens Adolf Hitler hat sich in Deutschland etabliert, verspricht Arbeit und Wohlstand für Alle, und in diesen Zeiten der Not, in der Scharlatane glaubwürdig werden , verfielen auch viele Sudetendeutsche diesen Parolen und reihten sich ein in das Gros der Verführten.

    Aus einem Beitrag zur Heimatgeschichte

    Münchner Abkommen: Alle am am 1.10.1938 im Sudetenland lebenden „Volksdeutschen“ wurden als „Reichsdeutsche“ übernommen.

  29. Das Münchner Abkommen, selten auch als Münchener Frieden sowie aus tschechischer Sicht teilweise als Münchner Diktat bezeichnet, wurde in der Nacht zum 30. September 1938 von den Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und des Deutschen Reichs unterzeichnet, die zur Lösung der Sudetenkrise zur Münchner Konferenz (29. September) im Münchner Führerbau am Königsplatz zusammengekommen waren.

    Vertreter der Tschechoslowakischen Republik waren nicht eingeladen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Abkommen

  30. Ja, der Artikel ist pragmatisch, versöhnlich und friedfertig. Ich kann auch verstehen, dass ein Tscheche sagt: Lasst die enteigneten Besitztümer in unserer Hand, gebt Euch zufrieden damit, sie verloren zu haben. Nur: ich denke, wenn das, was ich mit Fleiß erworben habe, mir weggenommen würde, fände ich es gut, wenn meine Kinder und Enkel einfach so um des lieben Friedens willen darauf verzichteten? – Ich weiß es ehrlich nicht!

    Und das andere, was Kommentatoren vor mir erwähnten: unschuldige deutsche Zivilisten wurden in großer Zahl totgefoltert, ermordet. Kann man das einfach mit dem Wort Exzesse zusammenfassen? Ist das kein Euphemismus?

    Ich will um Himmels willen in Frieden mit meinen europäischen Nachbarn leben. Hassen tue ich nur unsere Politiker und führenden Ideologen, nicht die einfachen Menschen. Aber ich möchte, dass Probleme nicht mit ein bisschen Friede-Freude-Eierkuchen unter den Tisch gekehrt werden.

    Und zu den Familiengeschichten des Autors: Solche können wir Älteren wohl fast alle erzählen. Das, was wir von unseren Eltern und Großeltern gehört haben, verfolgt uns bis ans Lebensende. Der zweite Weltkrieg hat über Mitteleuropa die Hölle gebracht.

    Und daran ist vor allem Hitler schuld und die, die ihn das haben werden lassen, was er geworden ist. Auch darüber müssen wir nicht mehr diskutieren.

  31. M.E.,

    leben Deutsche, Tschechen, Slowaken, Polen, Balten und Russen in einem gemeinsamen Kulturraum, den sie über Jahrhunderte gemeinsam bewirtschaftet haben, auch wenn es viele Kriege gegeben hat.

    Vergessen wir aber eines nicht, das Desaster begann mit Versailles und einigen kompletten Idioten aus den USA, sie kannten die europäische Situation überhaupt nicht und wollten die deutschen Monarchien erledigen.

    Dazu kamen dann noch die Interessen unserer speziellen Freunde im Westen Europas.

    Ein Hitler hätte nie eine Chance gehabt, wenn es nicht ein

    Versailles gegeben hätte,

    der Völkerbund funktionierte hätte und

    die Kommunisten nicht auf dem Vormarsch gewesen wären.

    Hätte der Völkerbund funktioniert, hätte der VB gerade Polen den „Kopf gewaschen“ wg. vieler Vertragsbrüche, es wäre nicht zu einem WK2 gekommen.

    Hitler hätte nie eine Chance bekommen einen Krieg zu führen.

    Und nun stehen wir Kinder und Enkel vor dem Desaster unserer Ahnen.

    Aber wie ich schon schrieb, wir haben die verdammte Pflicht unsere Zusammenleben zu gestalten und uns Deutschen würde es gut anstehen, unsere Fehler haben wir ausreichend gesühnt, mutig und klar eine Gestalterrolle für Europa und den genannten Kulturraum zu übernehmen.

    Allen anderen sei gesagt, schaut in eure Geschichte und seid ehrlich, ob euer Handeln wirklich richtig war oder nicht auch eine Spur zu bösartig.

    Wenn das geschafft ist, dann können wir gemeinsam etwas gestalten, aber Unrecht, selbst justifiziertes Unrecht, bleibt Unrecht.

    Private Restitutionen sind immer möglich und das wäe gut für ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis.

  32. Haben die Tschechen etwa keine Rot-Grünen, die wild rumbrüllen -pöbeln und beleidigen wie im Kindergarten? Da würde sowas nicht passieren.

    Oh pardon, @topic

    Den Tschechen-Apologeten-Artikel hab‘ ich nicht gelesen. Zur Überschrift: Wenn das so ist, warum werden dann die Schand-Dekrete nicht abgeschafft? Ist ja wie wenn Deutschland die Rasse-Gesetze beibehalten würde, weil man keine „ollen Kamellen“ aufwärmen wolle. Nee, die Tschechen können mir politisch erst mal gestohlen bleiben.

  33. Das Problem sind nicht die Tschechen oder generell andere selbstbewusste Europäer sondern das fehlende Selbstbewusstsein und der Schuld-Kult der Deutschen.

  34. Vielen Dank nach Prag!
    Endlich mal ein Artikel der die Situation auf den Punkt bringt.
    Leute, die Hass zwischen den Völkern Europas herbei reden wollen, indem sie solche billigen und falschen Artikel bei PI abdrucken, sollten von PI in Frage gestellt werden!
    Wer solche Artikel schreibt, in denen die Zustände falsch geschildert werden, der ist in meinen Augen kein Europäer mehr, sondern einfach nur ein billiger Agitator!

    Und Gruß von Hans Mueller an Kewil soll ich noch ausrichten!

  35. Als direkter Abkömmling eines Vertriebenen, der die leidvolle Situation der Familie noch hautnah mitbekommen hat und bis heute noch miterleben muss, sage ich nur noch eines:

    Es geht nicht um Geld, es geht nicht um „Boden“ oder sonstige materielle Dinge … keiner will etwas zurück!

    Es geht um Informationen:

    Wann, hat wer, warum Angehörige meiner Familie, die keine Nazis waren, die sogar in der tschechischen Armee gedient haben (und nicht in der deutschen Wehrmacht oder der SS!) und fließend tschechisch sprechen konnten, also bestens in die Tschechoslowakei der vor-39er-Zeit integriert waren, ERMORDET?

    Wo habt ihr sie begraben oder besser verscharrt?

    So lange ich das nicht weis – Anfragen über das rote Kreuz etc. waren erfolglos … die Russen kooperieren mittlerweile in diesen Dingen deutlich besser als die Tschechen, hat man uns gesagt – ist für mich eben kein „DAMIT HAT ES SICH.“

    Und ich bin nicht der einzige, dem es so geht, es gibt da noch ein paar tausende mehr …

  36. Die 45% für Kar(e)l Schwarzenberg waren doch eher ein Ausdruck für die Gelassenheit, mit der viele Tschechen heute auf die gemeinsame Geschichte schauen. Kewil hat leider einen Ausdruck von Hass darin gesehen – vielleicht, weil er selber hasserfüllt ist.

  37. „Die Vertreibung der Sudetendeutschen aus der angestammten Heimat von 1945 bis 1947 und die fremdbestimmte Aussiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg widersprach nicht nur der in der Atlantik-Charta und dann in der Charta der UN verheißenen Selbstbestimmung, sondern die Vertreibung der Sudetendeutschen ist Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die nicht verjährbar sind.“
    (Felix Ermacora: Die sudetendeutschen Fragen. Rechtsgutachten. Langen-Müller Verlag, ISBN 3-7844-2412-0, S. 235)

  38. #37 Le Pferde

    (

    Das Problem sind nicht die Tschechen oder generell andere selbstbewusste Europäer sondern das fehlende Selbstbewusstsein und der Schuld-Kult der Deutschen.

    Korrekt!

    Das Problem sind die deutschen Kita-Eliten mit NRW-Abitur, die eine spezielle Absonderung aus dem Körper der bunten Republik sind.

    Was kann man von Eliten verlangen, wenn selbst der Bundesgauckler schwarze Haare mit blonden vertauscht und die Deutschen zu Tätern stilisiert, obwohl sie Opfer sind und Kritik als „braune“ Post bezeichnet.

    Muss ein ehrlicher Bürger vor solchen Volksvertretern Respekt haben?

  39. Den konstruktiven Ansatz im Artikel von Cimrman (< Zimmermann?) begrüße ich. Ebenfalls glaube ich, dass heute vor allem die jüngere Generation der Tschechen ein gutnachbarschaftliches Verhältnis zu Deutschland und den Deutschen hat.

    Allerdings macht es sich der Verfasser mit der Aussage
    DAMIT HAT SICH ES und dem Wunsch, „alles ruhen zu lassen“, ziemlich einfach. An welche Ruhe ist gedacht? Eine Friedhofsruhe, ein betäubende „Ruhe“ wegen schlechten Gewissens, da offenbar viele in Tschechien immer noch Angst vor einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte haben?

    Auch die „rechtliche“ Seite mit der angeblichen Angst vor Enteignung wirft Fragen auf:
    Mit unabsehbaren Folgen für die jetzigen Besitzer, die Enkel und Urenkel derer sind, die es vor 70 Jahren erworben haben.
    Da möchte ich doch mal von Cimrman wissen, wo eigentlich die Vorfahren der jetzigen Enkel und Urenkel (solange ist es übrigens auch noch nicht her….) vor 1945 gelebt haben? Ich meine, die wohnten doch auch irgendwo in Häusern und Wohnungen, oder? Wurden diese einfach so verlassen?

    Überhaupt zu verstehen ist, wie 1945 die Häuser und Höfe der Sudetendeutschen „erworben“ werden konnten??? Wurden die Eigentümer denn nicht einfach aus dem Haus gejagt, „innerhalb von 2 Stunden, unter Mitnahme von 20 Kg Gepäck“ o. ä.? Wie kann man von „Hauserwerb“ sprechen, wenn der Eigentümer vertrieben worden ist?

    Ich würde mich freuen, wenn Cimrman dazu noch ein paar Erläuterungen nachreicht……

  40. Korr.

    Überhaupt NICHT zu verstehen ist, wie 1945 die Häuser und Höfe der Sudetendeutschen “erworben” werden konnten???

  41. Die älteste deutsche Universität steht in Prag. Der Artikel ist insofern gut, als er hervorhebt, dass es nichts bringt die unselige Vergangenheit immer wieder aufzukochen. Was würde es bringen wenn plötzlich ein paar Geier, wie in der DDR, Ländereien haben wollen zu denen sie gar keinen Bezug haben? Nur neues Leid. Und wo wollen wir die Grenzen ziehen? Die Wikinger haben auch irgendwann mal die Ukraine besessen und Russland gegründet. Wenn wir diese Fordern bei den Palästinensern, zu Recht, kritisieren, können wir hier nicht mit zweierlei Maß messen.

    Meine Traum-EU würde folgendermaßen aussehen: BeNeLux, Irland, Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, Baltikum, Weißrussland, Ukraine, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Tschechien. Kein Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland.

  42. #39 wayfaring stranger

    Auch so ein Kommentar der infam herrüberkommt.

    Warum soll Kewil haßerfüllt sein, wenn ein Tscheche den Artikel geschrieben hat?

    Ich kann sehr gut einen Post, wie den von

    #38 arminius arndt

    verstehen, weil genau das nicht geklärt ist.

    Und wer das nicht klären will, soll bitte auch nicht über deutsche Schuld sprechen, weil er nämlich ein moralischer Schuft ist.

    Im Neusprech ein RASSIT ist.

  43. #40 Karsten Rohde

    Ihren Worten ist nichts hinzufügen! Die Vertreibung der Sudetendeutschen war Völkermord und ethnische Säuberung. Der Name des Verbrechers ist auch zu nennen. Der Hauptverantswortliche war Benes. Tausende von Tschechen waren aber auch persönlich Mörder und Diebe, nach 1945 waren es feige Übergriffe an wehrlosen Menschen, Frauen, Kindern und Alten. Mit Geschichtsklitterung kann man auf die Dauer nicht freundschaftlich als Nachbarvölker zusammenleben.

  44. Es geht hier ja auch nicht darum, wie einige fälschlich meinen, eine deutsche Souveränität über das Sudetenland oder gar Böhmen wieder aufzurichten. Es geht um geraubtes Privateigentum, und einen solchen Raub darf ein Rechtsstaat eben nicht gestatten oder gar selbst durchführen. Und die CSR wollte bis 1948 und ab 1989 ein Rechtsstaat sein. Eine fremde Regierung (die deutsche) kann auch nicht auf das Privateigentum von Personen in einem anderen Staat verzichten, mal so mirnichtsdirnichts. Das Rechtsverhältnis betr. des Eigentums in der CR besteht zwischen dem Besitzer und dem Eigentümer, wenn der Besitzer behauptet, Eigentümer zu sein, kann er sich jedenfalls nicht auf Raub berufen, der Rechtsstaat CR hat dem Eigentümer dann sein Eigentum wieder zu verschaffen, sonst ist er kein Rechtsstaat, sondern eine organisierte Räuberbande.

  45. #50 Karsten Rohde (28. Jan 2013 23:09)
    In diesem Sinne steht übrigens noch eine wichtige Entscheidung zwischen dem Jüdischen Weltkongress und Polen an. Es geht darin um die Rückgabe des Eigentums an jüdische Bürger Polens:
    Kalman Sultanik, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, hat inzwischen in USamerikanischen Medien das richtungweisende Engagement der neuen polnischen Regierung zur Rückerstattung jüdischen Eigentums anerkennend bestätigt. «Donald Tusk hat mir versprochen, dass alle Juden, die 1939 polnische Staatsbürger waren, unter dieses neue Gesetz fallen werden und das dieses noch im Jahre 2008 verabschiedet werden soll», freut sich Sultanik.

    http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.1107.html

    Das war 2008, aber die Entscheidung steht noch aus.

  46. Wie kamen die Sudeten denn nach Tschechien?
    Es sind Böhmen und Mähren die sich dort niedergelassen hatten und sich auf Grund der Deutschen Sprache von Adolf dem Hitler in Erwartung von Vorteilen annektieren ließen. Ab da begann das Trauerspiel. Soll sich keiner mehr beklagen.

  47. Meine Urgroßmutter wohnte in Teplitz-Schönau, meine Mutter in Aussig, direkt unter der Burg Schreckenstein. Meine Oma war Hausfrau, mein Großvater Lokomotivführer bei der tschechischen Eisenbahn.

    Dass die Tschechen bei Kriegsende Deutsche in Massen von der Elbebrücke in den Fluß warfen und dann Handgranaten warfen und auf die Ertrinkenden schossen, hat meine Mutter mir erzählt.

    Die Vertreibung geschah so, dass die Tschechen morgens um 4 Uhr mit Gewehrkolben die Wohnungstür aufbrachen, meine damals 53-jährige Oma zusammenschlugen, bis sie regungslos in der Ecke lag.

    Dann hatte sie 30 Minuten Zeit sich anzuziehen um mit meiner 25 jährigen Tante das Haus zu verlassen. Sie dürften im Koffer einmal Unterwäsche, eine Flasche Wasser und ein Kleid mitnehmen.

    Alles andere, Ausweispapiere, persönliche Erinnerungen wie Fotos oder Briefe, von Wertgegenständen ganz zu schweigen, waren verboten. Selbst den Ehering mußte sie abgeben.

    Sollte sie trotzdem etwas mitnehmen, drohte der tschechische Polizist damit sie zu erschiessen.

    Dann mußte sie mit tausenden anderer Deutscher zu Fuß an der Elbe entlang zur deutschen Grenze laufen. Wer unterwegs schlapp machte wurde, wenn er Glück hatte nur geschlagen oder liegengelassen. Viele sind erschossen oder erschlagen worden. Junge Frauen wurden erstmal vergewaltigt.

    Womit hatten sie das verdient? Meine Urgroß- und meine Großeltern dachten immer sozialdemokratisch, hielten Hitler schon nach 1933 für ein Unglück.

    Ich persönlich glaube folgendes:

    Die Sudetendeutschen wurden nach 1918 ebenso wie die Ungarn von den Tschechen unterdrückt.

    Es waren die Amis (Wilson) die vor Kriegsende vom Selbstbestimmungsrecht der Völker sprachen. Wer sich den ethischen Flickenteppich Mittel- udn Osteuropas auf der Karte anschaute, ahnte schon, dass sich dieses heere Versprechen nicht einlösen lassen würde.

    Verständlicherweise fürchteten die Tschechen im eigenen Staat die Macht zu verlieren. Denn sie mußten ja nicht nur die Deutschen und Tschechen, sondern auch noch die Slovaken unterdrücken.

    Man darf auch nicht vergessen, dass die Tschechen sich von den Deutschen eingekreist fühlten. Schließlich wollten die Österreicher ja erst nach 1945 keine Deutschen mehr sein.

    Die Lage war durchaus verfahren. Kein damaliger Staat hat den Minderheiten Autonomie gewährt.

    Jeder Staat wollte die Machtverhältnisse von 1918 zementieren, wenn er profitiert hatte oder die Verluste bei erstbester Gelegenheit rückgängig machen. Man sollte huet enichgt vergessen, dass keine demokratisch gewählte Weimarer Regierung bereit war die polnischen Grenzen anzuerkennen.

    Hitler ist auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Er versprach den Sudetendeutschen die Heimkehr ins Reich und die „Freiheit“.

    Ja, die Freiheit für alle die keine Juden, Zigeuner, Homosexuelle und politische Gegner waren. Für die gab es nämlich KZs, Enteignung und Entrechtung.

    Wurden vorher die Sudetendeutschen unterdrückt, wurden nach dem Münchner Abkommen bis zur „Zerschlagung der Resttschechei“ am 15.3.1939 in den sudetendeutschen Gebieten die Tschechen an den Rand gedrängt, enteignet und wenn sie protestierten oder sich wehrten verhaftet, ins KZ gesteckt und mißhandelt.

    Ich kann schon verstehen, dass Benesch auf die Idee kam die Unruhestifter, sprich die Deutschen zu deportieren und zu enteigenen, damit Deutschland niemals wieder Ansprüche auf tschechisches Staatsgebiet erheben könnte.

    In Deutschland reden wenige über das Unrecht was den Sudetendeutschen angetan wurde. Damit wird vergessen, dass von Benesch-Dekreten genauso die Ungarn in Tschechien betroffen waren.

    Ich kann aus damaliger tschechischer Sicht sogar verstehen, dass man das Privateigentum der Deutschen enteignete.

    Aber:

    Ich habe, auch aufgrund meiner Familiengeschichte keinerlei Verständnis dafür, dass die Tschechen sich nach der Niederlage wenig anders verhielten als Gestapo und SS.

    Und das Argument, man könne sie Beneschdekrete nicht aufheben, weil Vertriebene oder ihre Erben dann Restitutionsansprüche an den tschechischen Staat stellen könnten, ist nach meinem Kenntnisstand falsch.

    Im Völkerrecht ist die Klage von Privatpersonen gegen Staaten wegen Kriegsereignissen ausgeschlossen. Mit genau diesem Argument sind italienische Privatklagen vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen die Bundesrepublik auf Entschädigungen wegen Geiselerschiessungen gescheitert.

    Ich denke es ist wie in Polen. Man weiß sehr gut in Prag, dass man den Besitz von drei Millionen Zivilisten geraubt hat.

    Es ist überall das Gleiche. Der Dieb wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, sein vermeintliches Anrecht auf die Beute aufzugeben.

    Da sehe ich keine Unterschiede zwischen den kleinen und großen Nazis die ja nach 1945 alle angeblich Widerstand leisteten oder nur in der Partei waren um Schlimmeres zu verhindern. Den Deutschen, die an der Arisierung jüdischen Vermögens profitierten und nach 1945 alle erdenklichen juristischen Tricks anwandten, um ja nichts herausrücken zu müssen.

  48. Von wem haben es denn die Vorfahren der heutigen Besitzer „erworben“? Vom Staat CSSR? Dann müßte dieser mit Diebesgut gehandelt haben, denn eine Enteignung von Zivilisten ohne persönliche Schuld ist völkerrechtswidrig, und damit müßte der tschechische Staat als Rechtsnachfolger einer Hehlerbande den aktuellen Wert der geraubten Güter erstatten. Und: Woher hatten die Tschechen nach dem Krieg gleich so viel Geld her, von ihrem Staat die Ländereien zu marktgerechten Preisen zu „erwerben“?

  49. #51 almighurt (28. Jan 2013 23:25)
    Danke, sehr gut beschrieben, und dazu noch so (tragischerweise) authentisch.
    Das dürfte auch manchen Lesern, die mit dem Thema nichts anfangen können, nahegehen.

  50. #18 Antidote (28. Jan 2013 21:57)

    Da haben Sie mit ihren niederländischen Nachbarn Glück gehabt. Wenn es einige niederländischen Nachkriegszeitpläner geschafft hätten, dann winkte die niederländische Flagge in diesem Moment in einem wichtigen Teil der deutschen Grenze. In Oldenburg und Osnabrück, in Düsseldorf und Essen. In dem Schaden den die Deutschen während des Krieges in den Niederlanden angerichtet haben, sahen sie einen dankbaren Vorwand fur die Niederlande mehr „Lebensraum“ zu verlangen. Es endete aber in 69 Km2 Grenzanpassungen, Eltern und Tuddingen wurden 1949 niederländisch, und das war nur sehr vorübergehend. Im jahre 1963 waren die Dörfer wieder Teil der BDR.

  51. Vorab: Ich bin sehr oft in Böhmen unterwegs, verbringe die meisten meiner Urlaube dort, habe seit Jahrzehnten zahlreiche private Kontakte dahin, habe einige deutsch-tschechische Kulturveranstaltungen organisiert und habe die tschechische Sprache einige Semester gelernt. Ich liebe das Land, die Leute, das Essen, die Musik. Wenn es das Wort gibt, könnte man sagen, ich sei tschechophil.

    Aber ich muss sagen, dass der Grundtenor des Artikels „Wir haben alle was schlimmes gemacht, und jetzt lasst uns wieder nach vorne schauen“ mir absolut missfällt!

    Der zentrale Satz des Artikels ist wohl: „Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.“

    Bedauern kann man viel, wichtig ist aber, ob aus Worten Taten folgen – oder eben nicht!

    Nur mal zwei Zeitungsmeldungen von heute: Der konservative Politiker Peter Gauweiler „fordert größere Anstrengung bei Rückgabe von Beutekunst.“ Wohlgemerkt Kunst, die vor 1945 auf unrechtmäßige Weise in deutsche Museen und Sammlungen gelangte.
    In unserer Lokalzeitung steht z.B. heute, dass die Bewohner einiger Stadtteile wohl demnächst Ihre Grundstücke abgeben oder nochmals bezahlten müssen, da bis 1943 einer der Miteigentümer der Grundstücke Jude war und nicht ganz klar ist, ob der seine Anteile an den Grundstücken seinerzeit freiwillig veräußert hat.
    Gibt es derartige Wiedergutmachungen (sagen wir: Wiedergutmachungsversuche) des Tschechischen Staates gegeüber den Ausgeplünderten und Vertriebenen Deutschen?

    Stattsdessen schreibt Herr Cimrman (für mich der Tiefpunkt des Artikels):
    „Diese Dekrete müssen aus der tschechischen Sicht aus dem einfachen Grund unangetastet bleiben, weil durch ihre Ablösung für die Nachkommen der Vertriebenen plötzlich die Möglichkeit bestünde, das damalige Eigentum vor den tschechischen Gerichten einzuklagen. Mit unabsehbaren Folgen für die jetzigen Besitzer, die Enkel und Urenkel derer sind, die es vor 70 Jahren erworben haben.“

    Für mich heisst das übersetzt: Wenn man ein Raubgut lange genug besitzt, dann braucht man es auch nicht mehr zurückzugeben. Das wäre ja irgendwie ungerecht, denn man hat sich schliesslich irgendwie dran gewöhnt. – Das hat m.E. mit menschlichem und gerechtem Denken aber nichts zu tun.

    Ganz abgesehen davon, dass die Deutschen in Böhmen nicht nur beraubt und entrechtet wurden, man hat auch 350.000 von Ihnen umgebracht, also etwas 10 Prozent. Wohlgemerkt NACH dem Krieg! Unser Autor hier meint dazu, das wäre „von den Siegermächten so vereinbart“ worden. Das Gegenteil ist der Fall: Als das Potsdamer Abkommen beschlossen wurde, waren die grausamsten Exzesse der „wilden Vertreibungen“ längst vorbei. Und vom Töten steht auch nichts im Postdamer Abkommen.

  52. Einfach mal nachdenken. Stellen wir uns mal vor, Erdogan fühlt sich von ein paar Neuköllnern oder Kreuzbergern gerufen und kommt mit seiner Armee mit Unterstützung von Bosnien, Mazedonien und noch ein paar anderen. Es gelingt ihm, Deutschland zu besetzen und die Türken benehmen sich gewaltig daneben, eben wie Herrenmenschen. Nach ein paar Jahren Leiden werden wir von den USA und Russland befreit. Würden wir die Türken noch in Kreuzberg und Neukölln lassen? Würden wir die entschädigen oder würden wir das auf die Reparationszahlungen anrechnen was die verlassen mussten?

    Ich halte die gesamte Diskussion für sowas von destruktiv für unsere Mission, Europa gegen die Islamisierung zu wappnen. Das ist so unnötig wie ein Kropf.

  53. Dieser Artikel ist kaum mehr als eine billige Posse, verniedlichend und abwiegelnd, selektiv und auf peinliche Art individualisierend, unbedarft und von wenig mehr als guten Hoffnungen bewegt, mehr eine Art Werbebroschüre für Pragreisen denn ein lohnenswerter Beitrag zu diesem verzwickten Thema. Schon der Titel „kein Tscheche hasst einen Sudetendeutschen“ ist so wirr und abstrus, daß man sich frägt, ob das Weiterlesen noch Sinn hat. Manche Passagen sind allerdings derart krass, daß eine Klarstellung nötig ist:
    -„Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.
    DAMIT HAT SICH ES!“
    Die Benes-Dekrete werden von der überwiegenden Mehrzahl der Tschechen für gut und richtig befunden (Die Wahl Zemans hat es bewiesen). Sie sind heute noch gültig wie eh und je. Das ist so als ob in Deutschland noch die Judengesetze aus der Wannsee-Konferenz Geltung hätten. An den Benes-Dekreten klebt das Blut von 300000 ermordeten Sudetendeutschen. So muß man auch folgern,daß die Mehrzahl der Tschechen diese Mordprogrome für richtig hält und nicht im Traum daran denkt, diese Dekrete zu annullieren.
    – Die Sudetendeutschen, welche die Vertreibung mitgemacht haben, sind für ihr Leben gezeichnet gewesen. Diese Traumata durch das Wort „Bedauern“ wie mit einem nassen Lappen wegzuwischen ist roh und verhöhnend, „Bedauern“ ist auch die Floskel, mit der Politiker so gerne haussieren gehen (Politiker xy-Arsch zeigt sich bedauert).
    – Der gute Cimrman bedient sich der gleichen Denkschablone wie die „offizielle“ gegenwärtige deutsche Geschichtsschreibung. Sie gibt auch den Fokus ab für seine weiteren Gedanken: der deutsche Einmarsch 1938 und die Vertreibung 1945/46. Das ist aber eine unzulässige Einengung des Themas, denn durch den Einmarsch der Wehrmacht wurde die deutsche Minderheit wieder in ihre alten Rechte, d.h. in ihre elementaren Menschenrechte eingesetzt und zumindest der tschechischen Bevölkerung gleich gestellt, was ihr die Benes-Administration seit 1935 PER GESETZ systematisch verweigert hat (Wahlrecht, Niederlassungsfreiheit, Amtssprache usw).
    – in Punkt zwei der Präambel von 1997 drückt die tschechische Seite ihr Bedauern aus… Das sind Phrasen, denn bis heute ist keiner dieser Mordschergen, Henker und marodierenden Milizionäre jemals verurteilt worden. Das „Bedauern“ findet auch im Verbot, Gedenkstätten an den vielen Stellen scheußlichster Verbrechen aufzustellen (Postelberg, Aussig, Budweis etc.) sein rasches Ende.

    Es gab einzelne Tschechen, die in dieser Woge des Hasses uns tatkräftig und großmutig zur Seite standen. Ihrer möchte ich auch gedenken.

  54. #61 felixhenn (28. Jan 2013 23:53)
    Es ist eher ein „Nebenkriegsschauplatz“, oder angesichts der realen Gefahr nicht mal das.
    Trotzdem finde ich so eine Diskussion sinnvoll. Dass überhaupt darüber DISKUTIERT werden kann, hier und vielleicht auch woanders, ist ein Fortschritt.
    Beiträge wie der von „cimrman“ machen m. E. diesen blog noch lesenswerter.

  55. felixhenn:

    Ihre verdrehte Geschichte braucht man nur in die Zeit vor dem 2. WK vorverlegen und dann kommt das genaue Gegenteil heraus.
    Besser sie würden einmal nachdenken.

  56. Wer als Volk und Staatsangehoeriger Angriffskriege mitmacht, wer andere Voelker versklaven und ausrotten will, dem geschieht es RECHT, wenn er kollektiv den Preis dafuer zahlen muss. Koenigsberg ist nun mal deswegen russisch, wel unser Onkel Adolf Russland ueberfallen musste. Das Sudetenland, Schlesien, etc, sind deswegen nun futsch, weil Onkel Adolfs Verbrechertrupps meinten, da wie die Tiere hausen zu muessen.
    Lernen wir etwas draus, Angriffskriege und Vernichtungskriege zahlen sich nicht aus.
    Ansonsten bleibt es dabei, Sturmgewehre und andere Waffen gehoeren NICHT in die Haende des Staates und seiner Buettel, sondern ausschliesslich in die der Buerger (Reine Milizarmeen und Buergerwehren zum Schutz der Heimat, aber nie, um „politische Interessen“ am Hindukusch oder am Moldaustrand oder am Dnjepr durchzusetzen).

  57. #60 und andere, was schlagen Sie vor? Ein 17. Bundesland auf Tschechischem Gebiet? Reparationszahlungen? Ein devotes „Mea Culpa“ durch die tschechische Regierung? Tschechische Menschen aus ihren Wohnungen werfen? Tschechische Landwirte enteignen?

    Ganz pragmatisch betrachtet profitieren beide Nationen heute von einem freundschaftlichen Verhältnis auf Augenhöhe viel mehr als vom Ausfechten von 70 Jahre alten Animositäten. Wer persönlich betroffen ist, mag das anders sehen. Das ist verständlich. Alle anderen sollten in der Gegenwart Leben und erkennen, dass Niemand von einem Streit über verlorene deutsche Gebiete und Leben nach ’45 profitieren kann. Selbst wenn er den günstigsten möglichen Verlauf nimmt.

    Das Thema ist übrigens auch eines der liebsten Themen vom Neunazigeschwärl und gibt den Kritikern von PI treffliche Munition in die Hand, nur so am Rande.

  58. #64 Schaffer

    … dem geschieht es RECHT, wenn er kollektiv den Preis dafür zahlen muss …

    Eine mögliche Sicht der Dinge – es gibt aber auch eine Andere. Beispielsweise stammt der diesjährige Sieger des Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennens aus- und fährt für Italien – gab danach aber Interviews in breitestem Tirolerdeutsch … also im Gegensatz zu Ostgebieten, wo die deutschsprachige Bevölkerung enteignet, unter erheblichen Verlusten vertrieben und der Rest zwangsnationalisiert wurde, ließen die Italiener nach der Eingliederung Südtirols vor bald hundert Jahren den dort lebenden Menschen ihre Heimat, ihr Eigentum, ihre Identität und ihre Sprache. Diese völkerrechtlich einwandfreie Haltung definiert unter Anderem eine Kulturnation – bzw. nicht.

    #65 cheater

    Wodurch »Godwins Gesetz« wieder mal eindrucksvoll bewiesen wurde.

  59. Unrecht bleibt Unrecht und ein Verbrechen ein Verbrechen. Enteignetes Land aufgrund eines verlorenen Krieges oder Vertreibung muss man akzeptieren, aber ermordete oder vergewaltigte Menschen einfach so abzutun, egal ob auf deutscher oder tschechischer Seite ist in meinen Augen nicht akzeptabel. Es ist für mich wichtig, dass das geschehene Unrecht auf beiden Seiten anerkannt wird und nicht durch irgendwelche Dekrete im nachhinein legalisiert wird. Es ist für mich eine Verhöhnung der Opfer.

  60. Ebenfalls danke für den Artikel, der die Thematik in einer sachlichen Art und Weise mal von der „anderen“ Seite darstellt.

    Der wesentliche Unterschied bleibt jedoch, daß die tschechischen Bürger ihren Besitz, der ihnen von den Deutschen geraubt wurde, wieder zurück bekommen haben, während die Sudetendeutschen ihren Besitz, der ihnen von den Tschechen geraubt wurde, nicht wieder zurück erhalten haben.

  61. also mein bild wird hauptsächlich von diesem ereignis geprägt: „Vor 20 Jahren verkündete er, dass die DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft ausreisen dürfen. “
    http://tinyurl.com/b6fpt2j

    kann es bessere nachbarn geben als solche die in der not helfen?

  62. Ich glaube dann doch, daß die Verwirrung, die eigene, geistige, bei den allermeisten hier erheblich ist.
    Zuerst ein Artikel, der jegliche geschichtlichen Zusammenhänge aus dem Ursprung, dem Beginn der staatlichen, verlogenen tschechischen Staatsbildung vermissen läßt. Das ist nicht so lange her, als daß da auch nur irgendetwas im Dunkeln läge.
    Die Sudetendeutschen waren zu keiner Zeit und schon gar nicht kollektiv die fünfte Kolonne des Gröfaz. Vielmehr wurde die deutschstämmige Mehrheit in den von ihnen bewohnten Gebieten von der tschechischen Regierung systematisch unterdrückt und benachteiligt. Das führte zu erheblichen Spannungen und teilweise auch zu blutigen Auseinandersetzungen. Die deutsch besiedelten Gebiete hätten niemals zu Tschechei gehören dürfen und sind nur durch tschechischen Betrug dortin gelangt.
    Genau aus diesem Grund ist der damalige tschechische Botschfter auch zurück getreten. Er wollte diese Fälschungen nicht unterschreiben!
    Desweiteren ist es völlig ohne Bedeutung, welche Staatsangehörigkeit ein Fürst Schwarzenberg hat oder hatte. Für eine Restitution auf jeden Fall.
    Die enteigneten, vertriebenen deutschstämmigen waren auch zuvor tschechische Staatsbürger, viele von Geburt an.
    Die Verbrechen der Nazis waren es nicht alleine, die das Verhältnis der Volksgruppen untereinander vergifteten!

  63. @ #72 runningduck

    also mein bild wird hauptsächlich von diesem ereignis geprägt: “Vor 20 Jahren verkündete er, dass die DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft ausreisen dürfen. ”
    http://tinyurl.com/b6fpt2j
    kann es bessere nachbarn geben als solche die in der not helfen?

    Volle Zustimmung.

  64. bospeshil
    selten einen die Zeitgeschichte betreffenden und absolut den Tatsachen entsprechenden Artikel gelesen. Volle Zustimmung.

    belzebub
    Das ist richtig. Die Diskussion mit Personen, die immer wieder die Geschichte mit 1933 beginnen lassen ist vollkommen zwecklos und endet stets in der deutschen Kollektivschuld.
    Das kennen wir von G. Knopp und ist nichts Neues.

  65. Noch als als Böhmen und Mähren unter der Knute Habsburgs litt, unterstützte Goethe den aufkeimenden tschechischen Befreiungskampf u. entwarf ein erstes techechisches Wörterbuch. Noch bevor der erste große tschechische Baumeister Joseph Zitek mit dem Staatstheater (Narodny Divadlo) ein leuchtendes Symbol der nationalen Identität am Moldauufer schuf, lieferte er sein Meisterwerk mit dem Großherzoglichen, später Thüringischen Landesmuseum im freigeistigen Weimar. Deutsche und Tschechen befreiten sich gemeinsam gegen den habsburgischen Polizeistaat, nachzulesen bei Varnhagen von Ense. Diese Freundschaft und Verbundenheit hätte Ewigkeitswert gehabt, wenn nicht die hirnlosen Nazis sie rücksichtslos zerstört hätten.
    Ich rufe allen Tschechen von Herzen zu: Freundschaft! Der Nazi-Spuk ist längst vorbei.

  66. Vielen Dank, lieber J. Cimrman, für diese ausführliche, grammatisch wie ausdrücklich exzellente Replik zu den beiden Beiträgen zum Thema. Ja, es ist immer gut, eine zweite Meinung einzuholen.

    Allein ich kann dem hier Gesagten doch nicht unbeschränkt meine Zustimmung geben, so sehr ich all das verstehe, wenn ich versuche, mich in tschechische Befindlichkeiten hineinzuversetzen.

    Erstens. Sicherlich ist es richtig, es ist verständlich, wenn auf tschechischer Seite befürchtet wird, einer Rückgabe geraubten Eigentums ins Auge fassen zu müssen, falls die Benesch-Dekrete fallen, ihre Unrechtmäßigkeit also festgestellt werden sollte. Das ist auch aus meiner Sicht problematisch, weil damit wohl erneut Ungerechtigkeiten und Leid geschaffen werden würden. Ich sehe jedoch nicht zwangsläufig eine Verkettung; man kann diese Dekrete durchaus als falsch bezeichnen, ohne heute wieder Gebietsansprüche geltend zu machen. Es geht nicht um wirtschaftliche Dinge, sondern um Gerechtigkeit und Wahrheit.

    Zweitens. Vor, während und nach der Hitlerzeit ist von beiden Seiten Unrecht begangen worden: vor der Hitlerzeit von tschechischer, in der Hitlerzeit vor allem von deutscher, nach der Hitlerzeit wieder von tschechischer Seite, Ausnahmen bestätigen jeweils die Regel. Es ist daher falsch und irreführend, die Benesch-Dekrete und die darauf beruhenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, allein auf die deutsche Besatzung zurück zu führen. Leider machen auch Sie wieder diesen Fehler und gehen damit der üblichen Geschichtsfälschung auf den Leim. Ich kann das in Grenzen sogar verstehen, für richtig halten kann ich es nicht.

    Diese Dekrete, sowie der gesamte sich damals entladende Haß gegen alles Deutsche beruhen vor allem im tschechischen Nationalismus, der lange vor 1938 sich erhoben hatte und unter dem gerade die Sudetendeutschen, anderslautenden Versprechen zum Trotz, haben immens leiden müssen. Es waren die Sudetendeutschen, die man verfolgt, unterdrückt und wirtschaftlich geradezu stranguliert hat. Ihr Bestreben, aus dem 1918 gebildeten tschechischen Nationalstaat heraus zu gelangen, ist nur so erklärlich, und so wird auch der an sich verhängnisvolle Weg verständlich, sich an Hitler zu hängen, der nun mal Repräsentant des deutschen Reiches gewesen ist. Welche andere Wahl hatten sie? Es gab zu der Zeit keine andere!

    Drittens Das haben auch andere hier schon bemängelt. Die Erklärung der tschechischen Seite geht zwar in die richtige Richtung, genügt aber nicht angesichts dessen, was wirklich geschehen ist. Es ist der deutschen Bevölkerung eben nicht nur so „richtig dreckig ergangen“ nach dem Kriege. Was hier geschehen ist, kann man nur vergleichen mit solchen Bestrebungen der Nationalsozialisten, die man nur mit „Völkermord“ beschreiben kann; übrigens auch solchen der Stalin-Ära, wobei anzumerken ist, daß selbst die Russen in der Tschechei zeitweise noch sich veranlaßt gesehen haben, angesichts tschechischer Bestialitäten einzuschreiten zu müssen, von den Amerikanern ganz zu schweigen. KZ-Insassen etwa, die unter den Nazis in Lagern wie in Theresienstadt gesessen haben, konstatierten, so etwas selbst dort nicht erlebt zu haben – nicht nur in Lagern und Gefängnissen, sondern auch auf offener Straße, woran sich damals fast die ganze Bevölkerung beteiligte und dabei noch johlte und tanzte, als sei man auf auf einem Volksfest.

    Man hat die Bensch-Dekrete und die Verordnungen, nach denen die Deutschen „zu beseitigen“ seien, durchaus so verstanden, wie sie, dem Wortsinn nach, gemeint gewesen sind: Als deren Liquidierung infolge Mord und Vertreibung, wobei man sich mit einem einfachen „Töten“ oftmals nicht begnügte, sondern die Menschen, auch Greise, Frauen und Kinder, auch noch systematisch und mit Vorsatz langsam zu Tode folterte und totprügelte u. ä. oder z. T. auch lebendig begrub.

    Dem muß man sich stellen, wie man sich auf deutscher Seite selbstverständlich solchen Verbrechen wie dem in Lidice und anderem Ort von der SS begangenen hat stellen müssen. Jede Schandtat bezieht ihre Kraft aus der Dunkelheit. Allein das, was ans Licht gebracht wird, kann auch seine Kraft verlieren. Schuld muß als Schuld eingesehen und bereut werden. Nur durch Wahrheit wird der Nebel sich legen und können die Gespenster aus der Vergangenheit beseitigt werden.

  67. #67 Leamas (29. Jan 2013 00:44)

    Eine mögliche Sicht der Dinge – es gibt aber auch eine Andere. Beispielsweise stammt der diesjährige Sieger des Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennens aus- und fährt für Italien – gab danach aber Interviews in breitestem Tirolerdeutsch … also im Gegensatz zu Ostgebieten, wo die deutschsprachige Bevölkerung enteignet, unter erheblichen Verlusten vertrieben und der Rest zwangsnationalisiert wurde, ließen die Italiener nach der Eingliederung Südtirols vor bald hundert Jahren den dort lebenden Menschen ihre Heimat, ihr Eigentum, ihre Identität und ihre Sprache. Diese völkerrechtlich einwandfreie Haltung definiert unter Anderem eine Kulturnation – bzw. nicht.

    Leider ist es ganz und gar nicht so gewesen, wie oben geschildert:

    Seit der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Österreich von St. Germain am 10. September 1919 ist Südtirol, das Land zwischen Brenner und Salurner Klause, Italiens nördlichste Provinz. Schon damals wurde diese Annexion als offenkundiges Unrecht kritisiert, auch von englischen Politikern. Der wirkliche Existenzkampf der Bevölkerung als Minderheit begann 1921 mit der Machtübernahme der Faschisten. Die kompromißlose Entnationalisierungspolitik (systematisch organisierte Zuwanderung italienischer Arbeiter- und Beamtenfamilien, Verbot der deutschen Muttersprache im staatlichen Schulunterricht) sollte den tirolischösterreichischen Charakter der Menschen und des Landes auslöschen und das Prinzip der italianità durchsetzen.

    In der Folge kam es dann zur berüchtigten „Optionslösung“ zwischen Hitler und Mussolini:

    Warum Hitler die Südtiroler opferte
    So kam es zur Option

    Von Karl Mittermaier

    (….)
    Allmählich orientierten sich zunehmend mehr Südtiroler erwartungsvoll an der proklamierten Ideologie der Volksgemeinschaft im neuen Deutschland Adolf Hitlers. Doch Südtirol wurde ein Opfer der Staatsräson des „Dritten Reiches“. Hitler räumte dem Bündnis mit Italien oberste Priorität ein: Die Achse Berlin-Rom galt ihm als wichtigste Voraussetzung einer erfolgreichen Strategie in Mitteleuropa.
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    Das bedeutete den Verzicht auf das Land. Die Südtiroler kannten diese Haltung, wußten aber auch von Versprechungen seiner politischen Funktionäre, auf keinen Deutschen zu verzichten. Südtiroler Abordnungen versuchten erfolglos, Hitler umzustimmen. Nach dem Anschluß Österreichs im März 1938 bezeichnete Hitler die Anerkennung der Brennergrenze zwischen Italien und dem Großdeutschen Reich als politisches Vermächtnis.

    Zu dieser Zeit schrieb der faschistische Staatssekretär und Theoretiker des Rassenantisemitismus in Italien, Giovanni Preziosi, an Mussolini, das einzig wirksame Mittel einer erfolgreichen Italianisierung in Südtirol sei die Rückführung der Deutschen ins Reich. Nach faschistischer Anschauung war das angeblich ehemals italienische Land Südtirol erst im Laufe der Geschichte verdeutscht worden. Die Frage nach den Urhebern der Umsiedlungsidee ist umstritten: Italien suchte nach dem Krieg die Verantwortlichen im Deutschen Reich, während deutschsprachige Autoren die treibenden Kräfte Italien zusprachen. Tatsächlich hatten der italienische Nationalist und Irredentist Ettore Tolomei und der italienische Abgeordnete Adriano Colocci-Vespucci schon 1914/15 und 1918/19 Aussiedlungspläne für die Südtiroler ausgearbeitet. In seinem Italianisierungswahn verlangte Tolomei 1936, die Südtiroler Bauernfamilien in das soeben von Italien eroberte Äthiopien umzusiedeln.

    Die Faschisten dachten zuerst nur an eine Aussiedlung der deutschen Staatsbürger (die meisten waren Österreicher) und der antifaschistischen Südtiroler Aktivisten. Nach dem Abschluß des Stahlpaktes im Mai 1939 planten die Nationalsozialisten ein Plebiszit zu ihren Gunsten: Alle Südtiroler sollten geschlossen umgesiedelt werden. Erst im Laufe der Verhandlungen zwischen dem Reichsführer SS Himmler und einer italienischen Delegation wurde die Umsiedlung auf der Basis einer freien Entscheidung vereinbart. Italien war an einer geschlossenen Abwanderung aller Südtiroler spätestens seit Herbst 1939 nicht mehr interessiert. Das wirtschaftlich geschwächte Land hätte ein menschenleeres Südtirol kaum verkraftet. Laut der Berliner Vereinbarung vom 23. Juni 1939, auch Optionsabkommen genannt, mußte, wer sich für Deutschland entschied, auswandern; wer für Italien optiere, müsse damit rechnen, die Identität als Tiroler, als Südtiroler, zu verlieren, so zumindest argumentierten die Umsiedler……

    http://www.zeit.de/1989/10/so-kam-es-zur-option

  68. Sehr geehrter Herr Cimrman,

    vielen Dank für Ihren Beitrag welcher recht anschaulich die Sichtweise der Tschechen darstellt. Leider scheint es mir aber so, daß diese Sicht den Bewohnern Böhmens systematisch eingetrichtert wurde. Das mache ich Ihnen nicht zum Vorwurf, das war in der sogenannten „DDR“ nicht anders.

    Sie schreiben:

    „Der deutschen Bevölkerung ging es nach dem Krieg richtig dreckig in Tschechien, sie wurde enteignet und verjagt und nicht selten misshandelt. Es war die Folge dessen, was die Deutschen in den Jahren vorher anrichteten und wurde so von den Siegermächten vereinbart.>/i>

    Dem ersten Satz möchte ich noch das Wort „ermordet“ hinzufügen.Zum zweiten Satz:

    Sie wissen nicht, daß die Austreibung der Deutschen bereits beschlossen war als es noch gar keine Nationalsozialisten gab?

    Sie wissen nicht, daß der erste Präsident Tomas Masaryk bereits 1919 in einem Interview mit der französischen Zeitung „Le Matin“ von einer „raschen Entgermanisierung“ des Sudetenlandes sprach?

    Sie wissen nicht, daß Herr Benesch im Oktober 1920 kundtat, daß „den Deutschen kein Selbstbestimmungsrecht gegeben werden darf, daß sie sich besser an Galgen und Kandelabern aufhängen mögen“?

    Ich erinnere an die Rede in Tabor am 3. Juni 1946 in der Herr Benesch sagte: „Weft die Deutschen aus ihren Wohnungen und macht den Unsrigen Platz. Alle Deutschen müssen verschwinden. Was wir schon im ahre 1918 durchführen wollten erledigen wir jetzt.“.

    Nicht zu vergessen, daß die Austreibung der Deutschen bereits in vollem Gange war als sie von den Siegermächten „vereinbart“ wurde.

    Und nein, ich hasse keine Tschechen. Die heute in den ehemals deutschsprachigen Gebieten lebenden Menschen sind für diese Greultaten nicht verantwortlich, genauso wenig wie meine Generation für die Verbrechen der Nationalsozialisten.
    Es gibt Leute dort zu denen ich ein ausgesprochen gutes Verhältnis habe.

    Sicher, die Zeit heilt Wunden und ich käme nie auf die Idee enteignetes Eigentum meiner Großeltern zurückhaben zu wollen. Aber ich wollte Ihnen die Sicht eines Nachkommen von Vertriebenen nicht vorenthalten.

    Ihnen alles Gute!

  69. Sorry, aber der Artikel ist für den Müll.

    Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben…Es war die Folge dessen, was die Deutschen in den Jahren vorher anrichteten

    DIE Deutschen?
    DIE Deutschen haben schon mal gar keine Verbrechen begangen.
    Es gibt nämlich keine Kollektivschuld.

    Und dieser Gradmesser muss immer und überall angelegt werden.
    Ansonsten haben die politischen und sadistischen Täter immer ein Argument. Dann kann man immer alle Opfer irgendwie rückwirkend zu Tätern machen.

    Ich finde immer jemanden der sich als Jude falsch verhalten hat und kann dann sagen – die Juden haben ja vorher…also kam es zurück.
    Die Christen haben ja vorher…also kam es zurück.
    Die Polen haben ja vorher…also kam es zurück.

    Mit der Wahrheit hat es nichts zu tun, wenn Wehrlose abgeschlachtet werden. Wenn Frauen zu Tode vergewaltigt werden, wenn Kinderköpfe an Hausmauern zertrümmert werden suchen diese kranken Täter stets nach Gründen, warum daran auch irgend etwas Gutes oder Verständliches war.

    Verbrechen an Wehrlosen bleiben Verbrechen und falsch bleibt falsch – PUNKT. Und auch mal an die Kommentatoren, die hier schreiben „guter Artikel“ oder „man muss auch mal die anderes Seite hören“. Was zum Henker habt Ihr eigentlich für ein Verständnis von Recht und Wahrheit?

    Es ist die immer gleiche schwachsinnige Relativierung. Das hindrehen von Dingen, damit es passt, nur damit man Verbrechen verstecken kann. Und wenn es noch so gelogen ist.

    Dieser Artikel ist Müll, denn er versucht die Wahrheit zu verwischen.

  70. #30 daddy0 : Danke, volle Zustimmung!
    Den Artikel unseres tschechischen Freundes finde ich gut.
    Leider ist das deutsche Volk durch die 45-jährige linke Gehirnwäsche kaum noch in der Lage, Sachen nüchtern und analytisch zu betrachten. Sonst hätte es längst erkannt, das es von den „Politeliten“ dem Untergang geweiht wurde…
    Natürlich wegen der ewigen Schuld eines österreichischen Sozialisten.

  71. „Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.

    DAMIT HAT SICH ES“
    Übersehen wird, daß die Tschechen nach wie vor im Besitz des Raubgutes sind. Wohl niemand will es wiederhaben, aber ein tschechisches Bedauern sollte auch diesen Punkt umfassen.

  72. Bedauerlicher- (oder bedenklicher-)weise verschweigt der Autor, dass Schwarzenberg sich klipp und klar GEGEN eine Restitution der deutschen Vertreibungsopfer und ihrer Nachkommen ausgesprochen hat. Unbeschadet dessen hat er allerdings das Unrecht an den Deutschen als solches benannt. Die Wahrheit ist zumutbar, sagte einmal Ingeborg Bachmann. Sie ist aber im heutigen Tschechien (noch?) nicht mehrheitsfähig (Die Deutschen waren übrigens vor ihrer Vertreibung die zweitstärkste Ethnie in der damaligen Tschechoslowakei – noch vor den Slowaken!)
    Was die Müdigkeit des Herrn Schwarzenberg betrifft, lassen sich mühelos entsprechende Filmdokumente im deutschen Bundestag finden – auch von hohen und höchsten Amtsträgern wie der Bundeskanzlerin z.B. Sendungen wie die heute-Show von Oliver Welke leben davon.

  73. #79 schmibrn (29. Jan 2013 08:24)

    Verbrechen an Wehrlosen bleiben Verbrechen und falsch bleibt falsch – PUNKT. Und auch mal an die Kommentatoren, die hier schreiben “guter Artikel” oder “man muss auch mal die anderes Seite hören”. Was zum Henker habt Ihr eigentlich für ein Verständnis von Recht und Wahrheit?

    Ihre Sicht ist richtig und ich teile sie unbeschränkt. Allerdings ist das Hören der anderen Seite nicht zwangsläufig mit einem Rechtfertigen oder Relativieren von Unrecht verbunden. Ein Dialog ist notwendig, und zwar in Augenhöhe. Wollen nicht auch wir, daß man auf tschechischer Seite endlich einmal „die andere“ Seite anhört? Wollen nicht auch wir, daß anerkannt wird, daß Recht oder Unrecht nichts mit Nationalität an sich zu tun hat – zumal die von tschechischer Seite begangenen Verbrechen nach dem Kriege nicht ursächlich auf die zurückzuführen sind, die unter Hitler begangenen worden sind und die Benesch lediglich zum Anlaß nahm, das, was man vor 1920 schon anstrebte, nun endlich auch umzusetzen?

  74. Ein guter Beitrag des Autors. Schön, dass PI auch abweichende Meinungen und Klarstellungen bringt und zur Diskussion stellt.

  75. Okay, mal aus der Sicht eines indirekt betroffenen- ich bin mit dem Thema aufgewachsen, meine Großeltern stammen aus Jechnitz, mein Großvater war dort Schmied. Da der Großvater früh verstarb, musste mein Vater die Flucht mit knapp 14 für die Familie organisieren. Das hat er nie verwunden, wollte mich immer dazu bringen, Jechnitz als meine Heimat zu sehen, das geschehene Unrecht anzuprangern etc.
    Heute kann ich verstehen, dass er in vielem Recht hatte- vor allem frage ich mich, warum dieses und ähnliche Themen kein Allgemeingut sind? (Geschichtsunterricht Schule) Das Verleugnen des Unrechts in UNSERER Gesellschaft, hat meinen Vater nie zur Ruhe kommen lassen. Insofern stimme ich zu, dass es vor allem ein innerdeutsches Problem ist, wie mit dem Thema umgegangen wird.
    Thema Enteignung und Entschädigung:
    M.E. ist es der falsche Weg, den Menschen die heute in den Häusern leben, zur Rechenschaft zu ziehen. Was soll das auch? Das sind dann Menschen wie ich, auf die plötzlich irgendwelche Forderungen zukommen? WIe soll das wohl zum Frieden beitragen? Das muss der jeweilige Staat finanziell regeln.

    Zum Schluß an die Adresse von schmibrn- ja, es gibt nicht DIE Deutschen, aber eben auch nicht DIE Tschechen- also könne wir heute nur noch sagen, dass was Deutsche getan, das was Tschechen getan haben war falsch/ verbrecherisch.
    Wir können es nicht mehr rückgängig machen.
    Wir haben dieses schwierige Erbe und wir sollten uns lieber über die Gemeinsamkeiten klar werden und zusammen halten.
    Mit dem Islam kommt noch was auf ganz Europa zu…

  76. Das gängige Deutungsmuster zum Münchner Abkommen ist, daß Briten und Amerikaner so dumm gewesen seien, Hitler zu unterschätzen.

    Russische Historiker deuten das Abkommen dagegen als ein gegen die Sowjetunion gerichtes Komplott:

    Mit dem berüchtigten erfolglosen Münchener Komplott zwischen westlichen Politikern und dem Nazi-Führer wurde der Versuch unternommen, die deutschen Armeen gegen die Sowjetunion in Marsch zu setzen. In jenen Tagen bemühte sich Moskau um die Bildung einer Anti-Hitler-Koalition und lud zu diesem Zweck eine britische und eine französische Delegation zu Gesprächen ein, die sich aber lang hinzogen und erfolglos blieben. London und Paris sabotierten die Verhandlungen, während sie „den Führer“ drängten, die UDSSR anzugreifen.

    Sogar nachdem der Krieg ausgebrochen war, gaben hochrangige Politiker in London und Paris ihre Versuche nicht auf, die Divisionen Hitlers umzudrehen und sie auf die Sowjetunion zu hetzen. Während einer mehrere Monate andauernden Periode seltsamen Stillhaltens (im Westen), die als „komischer Krieg“ bekannt ist, blieben sie an der Front absichtlich untätig, ließen aber maßgebliche britische und französische Politiker insgeheim weiter mit Hitler verhandeln.

    Die Sowjetunion hätte gerne an der Münchner Konferenz teilgenommen, sie wurde aber ausgeschlossen!

    Bemerkenswert ist auch, daß die britische Regierung 1945 ernsthaft erwog, nach der Niederwerfung Deutschlands den Krieg gegen die Sowjetunion gleich weiter zu führen.

    Ein britisches Dokument, das in den Monaten vor der Kapitulation Nazi-Deutschlands im Mai 1945 und der nachfolgenden Potsdamer Konferenz, die vom 17. Juli bis zum 2. August dauerte, erarbeitet wurde, trägt den Titel: „Operation Unthinkable: Russia: Threat to Wes-tern Civilization“ (Operation Undenkbar: Die Bedrohung der westlichen Zivilisation durch Russland); es wurde freigegeben und 1998 veröffentlicht. Eine Fotokopie dieses Dokuments des Gemeinsamen Planungsstabes des britischen Kriegskabinetts, das die Daten 22. Mai, 8. Juni, und 11. Juli 1945 trägt, ist auf der Website der Northwestern University in Boston verfügbar . (Darin heißt es auf Seite 002 : )

    „Das übergeordnete politische Ziel ist es, Russland den Willen der Vereinigten Staaten und des Britischen Empires aufzuzwingen. …“

    „Ein schneller Erfolg könnte die Russen veranlassen, sich unserem Willen zu unterwerfen. … Das müssen aber die Russen entscheiden. Wenn sie den totalen Krieg wollen, können sie ihn haben.“

    Vor einigen Jahren wurde in einer russischen Einschätzung des Dokumentes festgestellt: „Es war die Grundlage für die berüchtigte ‚Operation Unthinkable‘, die den Zweiten Weltkrieg ohne Zwischenstadien sofort in den Dritten Weltkrieg münden lassen wollte, mit der Absicht, der Sowjetunion eine totale Niederlage zuzufügen und sie als Vielvölkerstaat zu zerstören.“

    Auch Soldaten der niedergeworfenen deutschen Wehrmacht hätten bei diesem erneuten Angriff auf die Sowjetunion beteiligt sein sollen …

    http://www.hintergrund.de/20090723439/politik/inland/vom-zweiten-zum-dritten-weltkrieg-die-globale-nato-und-das-remilitarisierte-deutschland-teil-2.html

  77. Interessanter Beitrag. Danke!

    @ #55 almighurt (28. Jan 2013 23:25)

    … Es ist überall das Gleiche. Der Dieb wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, sein vermeintliches Anrecht auf die Beute aufzugeben …

    So ist es. Alles andere sind nur Nebelkerzen.

    Viele Menschen wurden nach dem 2 WK durch die Neuziehung der Staatsgrenzen in Europa vertrieben. Polen aus Russland, Deutsche aus Polen und Tschechien, usw. Diesen Menschen wurde Unrecht angetan, denn die meisten Vertriebenen waren unschuldig am Ausbruch und Verlauf des 2 WK.

    Die Vertreibungen waren Stalins-Ideen und die Völker Europas leiden bis heute darunter.

    Wer uns gegenwärtig aus dieser prekären Lage befreit und alles gerecht regelt, der sollte den FRIEDENS-NOBEL-PREIS bekommen.

  78. Bei Kriegsende gab es noch gar keine Kalaschnikow. Da hat der Autor wohl etwas verwechselt.

  79. Als ein Zeitzeuge wollte ich hier über die Verbrennung eines Deutschen am 9. Mai 1945 berichten. Jetzt, nachdem ich mir die vielen Kommentare durchgelesen habe, werde ich es lieber lassen.
    Nur soviel: Es waren nicht Deutschen, die CSR überfallen und Abertausende Tschechen getötet haben. Es waren die Nazis.
    Und es waren nicht Tschechen, die diesen Deutschen verbrannt, und viele andere (nicht im Kampf) umgebracht haben. Es war der Mob.
    Übrigens, der Mann, der diese Verbrennung organisiert hat, war ein Pförtner, der den ganzen Krieg ein warmes Pöstchen in der Bank, vor der diese Verbrennung statt fand hatte.
    Verbrecher gab es auf beiden Seiten, also LASSEN WIR`S.
    Über den Artikel, sowie über einige Kommentare habe ich mich sehr gefreut.

  80. Lieber J. Cimrman,

    Prag, das Sudetenland, selbst Ihr Familienname all das hat deutsche Wurzeln. Tausend Jahre haben unsere Völker in Frieden zusammengelebt, bis Sozialisten nationaler und internationaler coulleur Nachbarn, Familien, und Freunde in einem blutigen Wahnsinn aufeinander hetzten.

    In einem Höllenreigen wie dem zweiten Weltbrand zeigt der Mensch seine dunkelste Seite, egal welche Sprache er spricht.

    Wieder stehen wir am Rande eines Abgrundes, wieder sind es Sozialisten die uns in die nächste Hölle führen!

    Dieses mal sind es die Gutmenschlichen, und um Ihr sadistisches Werk der Vernichtung des Abendlandes endlich vollbringen zu können haben sie sich an den ewigen Feind Europas gewandt: Den Islam.

    Die Knochen der Opfer vergangener Tage modern in der Erde, lasst uns lieber für die Knochen der zukünftigen potentiellen Opfer Sorge tragen, auf das die Sozialisten Ihr Vernichtungswerk nicht vollenden, und Europa ein Kontinet freier Völker bleibt!

    semper PI!

  81. #78 Johann

    Ihrem Einwand -gestützt durch den Auszug aus dem Zeit-Artikels von Professor Mittermaier aus Brixen- ist nicht zu widersprechen bzw. nichts hinzu zu fügen … eigentlich … es gibt aber Grundwahrheiten -wie die Wahrheit über Religionen-, oder eben -das alle Landesgrenzen auf Unrecht beruhen- die jedenfalls nicht Jedem Menschen zumutbar sind. Der Genuss, der im Verzicht auf jegliche Illusion besteht, um einer größtmöglichen Wahrheit nahe zu kommen, ist Jenen -der Mehrheit- schlicht nicht vermittelbar. Und wie die Frage nach der größtmöglichen Wahrheit bezüglich Südtiroler Grenzen klären – mit einem Blick zurück in der Geschichte? Südtirol – eigentlich deutschsprachig seit dem Niedergang Westroms [rund 475 a.D.] – davor wurde meines Wissen in diesem Gebiet allerdings wiederum lateinisch gesprochen -woraus ja bekanntlich nach einigen hundert Jahren schlampigen Umgangs mit der Sprache das heutige Italienisch hervorging- [siehe »la luna«: die Mond. Und »il sole«: der Sonne :-] würde dann bedeuten, das vor rund hundert Jahren nur zusammengeführt wurde, was zusammen gehört. Ein Trugschluss, meiner Italophilie geschuldet – oder ist die Schlussfolgerung letztlich korrekt? Wer bestimmts? … letztlich sollte Beitrag #67 nur Unterschiede -Gruber-de Gasperi-Abkommen vs. Benes-Dekreten- und deren Konsequenzen verdeutlichen.

  82. Die Anzahl der Kommentare, die Länge der Kommentare und die darin zum Vorschein kommende Emotionalität zeigen, wie wichtig vielen dieses Thema ist (mir auch!) und vor allem, wie selten (und damit wertvoll) ein offener und öffentlicher Austausch zu diesem von politischen Tabus und Geschichtsverfälschungen verkleisterten Themenfeld ist.

    Herr Cimrman, dessen Auffassungen ich nicht teile, ist zu danken, hier den Anstoß gegeben zu haben. Sicherlich liest Herr Cimrman die Kommentare zu seinem Artikel mit Interesse. Es wäre m.E. zu wünschen, wenn er sich vor dem Schließen des Kommentarstranges noch einmal zu Wort melden und auf die ihm wichtig erscheinenden Kommentare und Argumente eingehen würde.

  83. Was damals passierte war schlimm, aber wir leben im Jahr 2013 und heute sehe ich, dass nicht nur Tschechien, sondern nahezu ganz Osteuropa keine Islamisierung innerhalb seiner Grenzen zulässt und der aufkommenden EUDSSR wesentlich ablehnender gegenübersteht, als die eurovisionsbesoffenen Westeuropäer.

    Daher denke ich, dass Osteuropa für uns alle in Zukunft noch sehr wichtig sein wird.

  84. Der Autor steckt im Für und Wider der jeweiligen Greul fest und hat sich darin verheddert.

    Tritt man einen Schritt zurück und berücksichtigt, daß bereits germanische Stämme von ihrer Heimat Tschechien/Böhmen aus gegen die Römer kämpften http://de.wikipedia.org/wiki/Markomannen wird wohl die Reihenfolge ein wenig klarer, in der dieses Thema zumindest historisch betrachtet werden kann.

    Die „Slaven“ saßen zu jenem Zeitpunkt aus noch in Kasachstan und wurden dort erst ca. 500 von den Awaren http://de.wikipedia.org/wiki/Awaren als deren Sklaven (Daher die NAmensähnlichkeit Slaven / Sklaven) verschleppt und als Resource und Kriegssklaven nach Europa missbraucht.

    Deren Vordringen an der Nordgrenze Ostroms entlang der Donau führte sie ins Prager Becken von wo sie die dortigen Germanen nach Osten verdrängten.

    Diese ersten Vertriebenen Germanen wird man von dann an und bis heute übrigens als „Bayern“ bezeichnen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Friedenhain-Prestovice

    Die Vollendung der Verdrängung wird von dann an 1500 Jahre dauern und 1945 abgeschlossen sein.

    Die vom Autor geschilderten Grauen sind Einzelschicksale in diesem 1500 jährigen Prozess der Verdrängung der dortigen Ureinwohner durch Slavenstämme, nicht umgekehrt.

    Deutschenhass ist jedenfalls eine sehr lukrative Angelegenheit für einen Staat, wenn er Geld braucht oder an seine Anhänger Resourcen verteilen will. Russland hat mit Deutschenhass beispielsweise einen Teil seiner Kriegskosten im WKI finanziert:

    http://wolgadeutsche.net/bibliothek/Lindemann_Die_Unterdrueckung.htm

    Das Ergebnis kann sich heute jeder auf der Landkarte ansehen. Das ehemalige Siedlungsgebiet der Germanen ist in Tschechien endgültig ethnisch gesäubert.

    So sehen die historischen Fakten halt mal aus, die wohl in keiner tschechischen Schule gelehrt werden und auch in keiner deutschen.

    Die Deutschen haben halt Geld, da kann man schon etwas holen denken sich viele und ein Grund findet sich immer.

    Die jüngsten Erruptionen mit Deutschenhass Geld zu verdienen sehen wir gerade in Europa, wo wir von den romanischen Schluderstaaten erpresst werden, Art. 125 der EU-Verträge (No Bail out) zu verändern, damit sich die romanischen Schluderstaaten an Leistungen, die sie nie erbracht haben, bereichern können.

    Da die deutschen Politiker zu feige sind, der Bevölkerung die Wahrheit hierüber zu sagen, verscherbeln sie über Target2 einfach die Sicherheiten der Lebensversicherungen der Bundesbürger.

    Da sieht man mal wieder wie lukrativ Deutschenhass sein kann 2012 war er hunderte von Milliarden an Euro wert

  85. Vielen Dank für den Artikel, der sicher einen guten Beitrag leistet zum Verständnis zwischen Deutschen und Tschechen.

    Ich halte die mediale Wiedergabe der Geschehnisse vor 70 Jahren für sehr unbefriedigend. Was während des Krieges und anschließend in den Ländern Europas neben dem Holocaust passierte, findet leider kaum Beachtung. Die vielen Millionen Russen, die durch den Krieg ums Leben kamen, die Morde in Polen und anderen Ländern Osteuropas, werden selten thematisiert. Wenn Vertriebene das Leid Ihrer Familien dokumentieren wollen, gelten Sie als schlimme Reaktionäre.

    Die Kentniss der damaligen Geschehen könnte sicher vielen eine wertvolle Hilfe sein im freundschaftlichen, persönlichen Umgang mit Menschen aus diesen Ländern.

  86. Dem Internet und PI müssen danken!

    Nur solche Diskussionen, angereichert mit vielen Hintergrundinformationen, bringen die willigen und anständigen Menschen weiter.

    Verwerfen wir die Mainstream Interpretationen der europäischen Geschichte der Neuzeit der Guidos und sozialistischen Kita-Eliten mit NRW Abitur.

    Die taugen nicht für die Erklärung des 2. europäischen Bürgerkrieges, sie manifestieren nur falsche Mythen, die helfen Deutschland kulturell und ökonomisch auszuplündern.

    Und wir Deutsche dürfen duchaus auf unsere Geschichte stolz sein, auch wenn wir unter einem sozialistischen Hitler und seinen aliierten Helfeshelfern leiden mußten.

    Deshalb dürfen wir den Sozialisten aller Couleur auch keinen Fußbreit Raum geben, damit die ihr Gift des Neides versprühen können.

    Ein ehrliches Europa muss vor keinem Deutschen Angst haben.

    Die Europäer müssen aber genauso konzedieren, dass Deutschland aufgraund seiner Größe, Könnens und Leistung seiner Menschen die natürliche Gestaltungsmacht in Europa ist.

    Ein liberales und moralisch gegründetes Deutschland dürfte ein Gewinn und niemals eine Gefahr für die Europa sein.

  87. #84 Tom62

    Natürlich bin auch ich dafür, dass wir Europäer weiterhin in Frieden die Zukunft unserer Kinder gestalten.

    Aber nochmal: es gibt keine Kollektivschuld

    Verstehen Sie mich falsch. Alle Kontakte die ich mit Tschechen hatte sind durchweg positiv gewesen. Trotzdem bleibt Vertreibung, Vergewaltigung, Mord an Greisen und Kindern immer ein Verbrechen.

    Genauso wie die Verbrechen an Juden oder Christen oder Atheisten.

    Verzeihen ja – das ist bitter nötig.
    Aber Unwahrheiten zu kreieren oder die Wahrheiten zu verschleiern, das ist niemals richtig.

    Und das Verwenden der Floskel „Verbrechen der Deutschen“ ist rhetorischer Kniff, der falsch ist, auch wenn unsere Meinungsmacher aus Medien und Politik ihn als Keule immer und immer wieder verwenden.

    Diese Märchen einer Kollektivschuld muss niemand nachplappern.

  88. #96 Bernhard von Clairveaux

    Ausgezeichnet und dem ist nichts hinzuzufügen.

    Wir haben keine Politiker, keine Parteien und keine aristokratischen Eliten.

    Leider, und das ist für Europa nicht gut.

    Aber wie können wir das ändern, damit Europa nicht versinkt?

  89. #99 schmibrn (29. Jan 2013 11:49)

    Stimme 1:1 überein mit dem von Ihnen Gesagten. Darum geht es mir auch nicht; mir ging es lediglich darum darzulegen, daß ein Anhören der „anderen“ Seite kein Einverständnis einer Kollektivschuld beinhaltet und darum auch nicht automatisch einer Zustimmung zu der von ihr geäußerten Sichtweise gleichkommen muß.

  90. #86 holgerdanske

    Zum Schluß an die Adresse von schmibrn- …
    Wir haben dieses schwierige Erbe und wir sollten uns lieber über die Gemeinsamkeiten klar werden und zusammen halten.

    Ich habe nie etwas anderes gesagt, sondern lediglich das Falsche in dem Artikel angesprochen.

    Die Kinder, deren Gebeine bei lebendigen Leib vor den Augen der schreienden Mütter von Sadisten zertrümmert wurden, haben nie ein Verbrechen begangen. Selbst wenn sie ein Verbrechen begangen hätten, wären diese grausamen und massenweise begangenen Lynchaktionen gegen Wehrlose ein Verbrechen gewesen.

    Ich versuche nur den Verstand zu benutzen und die übliche Relativierung von Menschenrechten unveräußerlich zu verteidigen.

    Dabei ist es selbstverständlich unerheblich auf welcher Seite man steht oder in welcher Zeit man lebt.
    Lassen Sie uns Mitarbeiter an der Wahrheit sein. Wie Sie schon sagten, die nächste menschenverachtende Ideologie hat uns bereits im Griff. Darauf sollten wir auch intellektuell vorbereitet sein…

  91. Natürlich ist es auch und gerade im Interesse der tschechischen Bürger, wenn ihr Staat begangenes Unrecht rückgängig macht. Sie selber haben ja keine Rechtssicherheit vorher.
    Das ist nur vordergründig eine Sache der Sudetendeutschen, in Wirklichkeit ist es eine Sache zwischen dem tschechischen Staat und seinen Bürgern. Der Staat, der nun keinesfalls neues Unrecht begeht, wenn er das Recht wiederherstellt. „Recht geschieht ihm“ sagt man bei der Urteilsvollstreckung, und das ist richtig, Recht geschieht dem Opfer UND dem Täter. Wie soll das Diebstahlsopfer mit dem DEieb friedlich zusammenleben können, wenn der Dieb nur eine Entschuldigung murmeln muss, aber das Geraubte behalten darf?
    Geht nicht.

  92. Vom Inhalt des Beitrages mal abgesehen glaube ich nicht, dass der Verfasser Tscheche ist, dafür ist die Grammatik zu korrekt.
    Verfasser bitte outen wo Sie wirklich leben.

  93. #105 Franco de Silva

    Aus welchem Grunde sprechen Sie jemandem die Fähigkeit ab, eine Fremdsprache korrekt zu erlernen? Eigene Erfahrung?:-)

  94. Nebenbei bemerkt hatten im Vorfeld des WKI nicht die Deutschen die Tschechen angegriffen und z.B. durch die Kuchlbader Schlacht am 19.6.1881 unter dem Schlachtruf der Tschechen „Nìmeètí psé, domù“ die ethnische Trennung der Prager Uni erwirkt und nicht umgekehrt.

    Teilnehmerbericht:

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fc/Neuwirth_Kuchelbader_Schlacht.pdf

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kuchelbader_Schlacht

    Der 1880 in Tschechien beginnende neuzeitliche NAtionalismus, der 1945 dann zur Gründung des Staates Tschechiens führen sollte war also bereits 1880 von tschechischem Deutschenhass heraus geboren und nicht umgekehrt.

    Bleibt die Frage, wie machen wir weiter?

    Wie können diese Szenen aus dem Ende der ethnischen Säuberung Tschechiens

    http://www.youtube.com/watch?v=dJHFKlHaHxY

    http://www.youtube.com/watch?v=6n-03R7LgHU

    bzw. vergleichbare Szenen mit umgekehrten Vorzeichen in Zukunft vermieden werden?

    Gibt es einen Weg den Gierigen in den Arm zu fallen, wenn er den angeblich Reichen berauben möchte?

    Ich denke, es gibt nur einen Weg.

    Alle Raubzüge wurden von größenwahnsinnigen Politikern begangen und eigentlich nie von der Bevölkerung selbst heraus.

    Es ist daher denke ich nur möglich den größenwahnsinnigen Raubpolitikern (zu denen neben Hitler auch Benesch und die Franzosenpolitiker, die ihre Grenze 1840 unter Anexion von Elsass-Lothringen an den Rhein vorverlegen wollten http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinkrise) durch direkte Demokratie in den Arm zu fallen.

    Sobald die, die Entscheidung treffen, die auch die Folgen spüren, ist Gewaltpolitik praktisch entschärft.

    Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß alle Seiten die Fakten, wie immer sie waren auch benennen und zur Kenntnis nehmen und nicht verleugnen. Dazu gehört auch der Umstand, daß Slaven erst ab dem Jahre 500 einwanderten und zwar in bereits germanisch kultiviertes Territorium http://de.wikipedia.org/wiki/Friedenhain-Prestovice und dazu gehört der Umstand, daß es tschechischer Deutschenhass war, der den letzten „Germanen“ aus seiner alten Heimat vertrieb, sowie der Umstand, daß Tschechen sich den Besitz der Vertriebenen entschädigungslos einverleibten.

    Nebenbei bemerkt wurden diese in Böhmen und dem Sudetenland lebenden Deutschen in diesen neuen tschechischen Staat durch eine faktische Grenzziehung Tschechiens noch vor Saint Germain durch die Grenzziehungen tschechischer Nationalisten hineingezwungen:

    „Die Deutschböhmen und Deutschmährer, für die sich zunehmend der Begriff „Sudetendeutsche“ durchsetzte, setzten Ende November und Anfang Dezember 1918 ihrer Eingliederung in die Tschechoslowakei nur vereinzelt Widerstand entgegen. An etwa acht Orten kam es zu bewaffnetem Widerstand, so am 27. November in der Industriestadt Brüx und am 2. Dezember bei Kaplitz. Als am 4. März 1919 die ohne sudetendeutsche Beteiligung neu gewählte deutschösterreichische Nationalversammlung zusammentrat, demonstrierten Sudetendeutsche vergeblich für ihr Selbstbestimmungsrecht. Tschechisches Militär zerschlug die Kundgebungen teilweise mit Waffengewalt. 54 Tote und fast 200 Verletzte waren zu beklagen. “ http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Tschechoslowakei

    Die Sudentendeutschen werden diesen Gewaltakt 27 Jahre später 1945 alle mit ihrem Vermögen und viele Leben bezahlen.

    Ich erwähne diese FAkten nicht, um den Autor des Artikels zu brüskieren, sondern, weil sie politisch gewollt sicher unbekannt sind.

    Meine Überzeugung ist, daß wenn die Tschechen die Wahrheit über ihren Staat wüßten, nämlich, daß er durch eine 1500 Jahre andauernde Verdrängung und Ermordung der Altbevölkerung, die zuletzt bei der Grenzziehung 1919 in diesen Staat gar nicht hinein wollte, erwirkt wurde, dann würde sich die Denkweise vieler Tschechen sicher ein wenig wandeln.

    Vor allem würde verbrecherischen Politikern die Macht genommen, Völker gegeneinander aufzuhetzen.

    So lange aber politisch gewollte Lügen das Fundament gegenseitiger Beziehungen bilden müssen, so lange ist auch der Keim für einen künftigen Konflikt gelegt. Daher sollte ein radikaler Tatsachenbezug die Grundlage einer guten nachbarschaftlichen Beziehung sein, den sich die Bevölkerungen selbst sicher immer gewünscht haben und immer wünschen, denn letztendlich trägt die Bevölkerung die Folgen der Entscheidungen ihrer Politiker und hat dahe rmehr Weisheit diese Entscheidungen zu treffen, als Personen, die von ihren Entscheidungen nicht betroffen werden.

  95. Die Deutschen bedauern es, was sie während des Krieges verbrochen haben, die Tschechen haben genauso ihr Bedauern über die Nachkriegsexzesse zum Ausdruck gebracht.

    DAMIT HAT SICH ES!

    Also zumindest für normaltickende Menschen

    So schaut es aus.

    Tschechen und Deutsche sind sich nicht unähnlich in der Mentalität und sehr ähnlich in ihrem Empfinden von Recht und Verbrechen.

    Der Rest ist Politik.

    Politiker A ist es gewohnt, zu kriechen und Politiker B ist gesund im Kopf und tut seine Pflicht, bei internationalen Diskussionen für sein Land das Beste herauszuholen.
    Logischerweise auf Kosten des psychisch kranken Politikers A und dessen Volk.

    Ich schreibe deshalb so detailliert darüber, weil falls jemand meint, er kann in diesem Durcheinander eine gute und eine schlechte Nation identifizieren, muss er ein kompletter Idiot sein!

    Dieser goldrichtige Satz muss also Politikern auf beiden Seiten um die Ohren geschlagen werden, bis sie ihn auf Deutsch, Tschechisch, Polnisch, Russisch, Englisch und in jeder anderen Sprache in Europa auswendig können, vorwärts und rückwärts.

  96. @ #100 Antidote wie gesagt, ich sehe als einzige Lösung die direkte Demokratie.
    Wenn diejenigen, die die Folgen von Entscheidungen tragen auch über diese Entscheidungen abstimmen können, wird es sicher weniger Gewalt und Kriege geben.
    Daß Europa aber den gegenteiligen Weg einschlägt läßt für die Zukunft Schlimmes befürchten; daher muss aus meiner Sicht das gegenwärtige Europa verschwinden und einem Europa Platz machen, in dem die Bevölkerungen selbst regional, national und übernational abstimmen können/dürfen. das kann auch wie in der CH geschehen, daß ein Gesetz der Regierung durch ein Plebiszit rückgängig gemacht werden kann. das wäre natürlich eine Horrorvorstellung für Brüssel aber eine Traumvorstellung von mir!

    @ #105 Franco de Silva In den Bildungsschichten Osteuropas wird oftmals ein saubereres Deutsch gesprochen als in Deutschland selbst!

  97. Ich bin selbst 1/4 Sudetendeutscher, und möchte hier auch gar nicht die Gräueltaten gegen meine Großeltern thematisieren. Viele Tschechen haben sicherlich ähnliches erlebt.
    Aber etwas „Umsiedlung“ zu nennen, was effektiv eine „ethnische Säuberung“ war finde ich dann doch eher geschmacklos! Es war schlicht und ergreifend ein Verbrechen!
    Bezeichnend für die Verlogenheit der deutschen Politik von heute ist allein schon in Tatsache, dass sie die Vertreibung der Armenier aus der Türkei als Völkermord bezeichnen. Für die Vertreibung Deutscher nach 1945 finden sie aber keine passende Bezeichnung.

  98. Schön zu hören das es auch noch solche Leute gibt.

    Schade das nur der falsche Präsident geworden ist.

    Ich freue mich schon auf Pilsen

  99. Ich bin gern in der Tschechei und ich mag dieses Völkchen. Die meisten sind ja nach dem Kriege aus dem Süden in die ehemaligen deutschen Gebiete umgesiedelt worden, um Tatsachen zu schaffen.
    Ich würde auch gern einen Schlußstrich ziehen, aber warum zum Teufel haben wir 68 Jahre nach dem Kriege noch immer keinen Friedensvertrag?
    Hat hier jemand Angst vor den völkerrechtlichen Konsequenzen, die Gorbatschov bereits 1990 an der Moskauer Universität untersuchen ließ, nämlich die Rückgabeverpflichtung „besetzten Feindeslandes“? (Was Kohl übrigens im Hinblick auf Ostpreußen ablehnte, sonst hätten wir eine ähnliche Situation wie nach dem 1. WK).
    Ich hoffe, ich erlebe es noch, dass sich endlich die ehemaligen Kriegsgegner, ebenso wie die Verbündeten an einen Tisch setzen und den Status Quo in ordentliche Verträge gießen. Dann kann endlich auch ein Aufrechnen der Schuld beendet werden und wir können einander vergeben.
    Vielleicht hoffen aber auch die Eliten, dass das zumindest was Deutschland betrifft, nicht nötig sein wird, weil wir im trüben Wasser der EU aufgelöst werden?
    Ganz gleich, ich bin jedenfalls dem Verfasser J. Cimrman dankbar, dass er dieses Thema angeschoben hat und teile seinen Wunsch auf ein friedliches Zusammenleben unserer Völker, auch wenn er die Vor-Geschichte ausgeblendet hat und man eigentlich vom 30jährigen Kriege des 20. Jahrhunderts sprechen müsste und so gesehen sich einiges anders darstellen würde.
    Grüße in die Goldene Stadt mit der ersten Deutschen Universität!

  100. Hallo Herr Cimrman, vielen Dank für den Beitrag. Als Nachfahre von Sudeten sehe ich die Sache genauso.
    Viele Dinge die politisch nach dem Fall des Warschauer Paktes geschahen, fanden zu wenig Anerkennung hier in Deutschland. Man hörte zu wenig drüber und man konnte sich kein richtiges Bild darüber machen. Vielmehr hörte man einseitig die ständigen Forderungen von Sudetendeutschen-Landsmannschaften die einer Zeit nachweinen die vorbei ist und die eigentlich niemand mehr haben möchte. Und zusätzlich schürten deutsche Politiker Hoffnungen die niemand erfüllen konnte, genauso wie Schwarzenberg auch.

  101. @#117 Merkwuerden

    „Vielmehr hörte man einseitig die ständigen Forderungen von Sudetendeutschen-Landsmannschaften die einer Zeit nachweinen die vorbei ist und die eigentlich niemand mehr haben möchte.“

    Von welcher Zeit sprechen Sie, die „eigentlich niemand mehr haben möchte“? Von den 800 Jahren deutscher Siedlungsgeschichte in Böhmen, die vor einem halben Jahrhundert ihr grausames Ende fand? Von den Jahrhunderten, in denen Prag Sitz Deutscher Könige und Kaiser war, wie z.B. Karl IV., der 1348 die Prager Universität gründete, die mehr als 500 Jahre eine rein deutschsprachige Universität war (nämlich bis 1882)?

    Was für ein geschichtsloses Wesen sind Sie eigentlich, Euer Merkwürden? Die Jahrzehnte der Umerziehung hinterlassen eben selbst bei manchen PI-Lesern deutliche Spuren…

  102. Ein gutes Thema und ich habe noch einiges dazu gelernt.

    Ich habe mir heute Nachmittag noch einige Gedanken gemacht und #114 Tolkewitzer führte noch aus:

    Vielleicht hoffen aber auch die Eliten, dass das zumindest was Deutschland betrifft, nicht nötig sein wird, weil wir im trüben Wasser der EU aufgelöst werden?

    Warum hat Europa ein Jahrhundert der Zerstörung hinter sich und auch die Zukunft sieht auch nicht besser aus?

    Ist vielleicht auch hier der SOZIALISMUS die treibende Kraft?

    Laut Auffassung der sozialistischen Theoretiker (19.Jhr.) hätte Deutschland, als das am meisten entwickelte Land, Vorreiter der Revolution werden sollen. Passierte nicht, Russland wurde es.

    Die Sozialisten, auch die der Alliierten wollten die deutschen Monarchien nach dem WK 1 abschaffen, Deutschland und Österreich schwächen und zogen willkürliche Grenzen.

    Stalin und seine Kommunisten wollten Westeuropa einkassieren, deshalb auch die merkwürdigen Verträge mit Hitler.

    Der sowjetische Sozialismus zerbrach und die westeuropäische Zentralisierung begann. Es ist doch auffällig, dass alle neo-sozialistischen Parteien eine anti-demokratische EUDSSR präferieren und den Mythos der deutschen Schuld nutzen, um damit die stärkste ökonomische (und freie Marktwirtschaft) Gesellschaft zu schädigen.

    Ist nur so ein Gedanke, aber nicht von der Hand zu weisen.

  103. Nationalismus hat eine ätzende Seite. Hat er auch eine andere?

    Bereits das Zuschlagen der sudetendeutschen Länder 1919 zu Tschechien war ein Unrecht. Demonstranten wurde erschossen, die Deutschen zwangseingebürgert. Geografisch sinnvoll, aber politisch nicht berechtigt.

    2 Erinnerungen:

    1. Der Kommandeur stammte unglücklicherweise aus Aussig und wollte seine Heimatstadt gegen die Russen verteidigen: Gewehre gegen Panzer! Am frühen Morgen war ein beträchtlicher Teil der Landser getürmt. Das war nicht die Art meines Vaters. Er war zu dem Himmelfahrtskommando aber nicht bereit. Er stellte ein Rad zur Seite, entsicherte seine Pistole, ging zum Kommandeur, Hauptmann Seegrün (?), und forderte den Abzug.
    Schließlich gab der Hauptmann nach. Auf der Flucht konnte er sehen, wie entwaffnete Soldaten von tschechischer „Miliz“ erschossen wurden.

    2. Ein hochbetagter Radiologe aus dem Westfälischen erzählte mir vor Jahren, wie er in Prag die Machtübernahme durch Tschechen in einem Lazarett als Arzt erlebte.
    Bewaffneter Pöbel drang ein. Die Räume in dem hohen Gebäude wurden zimmerweise geleert. Er konnte zusehen, wie Verwundete und Krankenschwestern auf das Steinpflaster geworfen wurden. Er überlebte nur, weil er in einem hinteren Zimmer weilte und russische Soldaten dem Treiben ein Ende setzten.
    Die zahllosen Misshandlungen und Morde an Deutschen können nicht durch die Besatzung „gerechtfertigt“ werden. An „Lidice“ war übrigens GB maßgeblich beteiligt: Dort wollte man das Massaker. Dafür war das Attentat auf Heidrich gedacht.

  104. „Diese Dekrete müssen aus der tschechischen Sicht aus dem einfachen Grund unangetastet bleiben, weil durch ihre Ablösung für die Nachkommen der Vertriebenen plötzlich die Möglichkeit bestünde, das damalige Eigentum vor den tschechischen Gerichten einzuklagen. Mit unabsehbaren Folgen für die jetzigen Besitzer, die Enkel und Urenkel derer sind, die es vor 70 Jahren erworben haben.“

    Diese Dekrete waren (genau wie die NS-Herrschaft) Unrecht; somit war alles, was ihnen nachfolgte auch Unrecht, also wären solche Forderungen durchaus legitim. Wenn ich Diebesgut erwerbe kann ich mich auch nicht darauf berufen, angeblich nichts von der Herkunft selbigen gewusst zu haben…

  105. Der Artikel ist ein netter Versuch, der scheitert an seiner Halbwahrheit, vermutlich nicht einmal aus böser Absicht, sondern aus Ahnungslosigkeit.

    Die Propaganda hat ihr Ziel erreicht.

    Fragt die -noch lebenden – Opfer und ihre Nachfahren, sie sollten entscheiden, was zu tun ist!
    Ist immer super, wenn Leute über das bittere Schicksal anderer entscheiden wollen, die gar nicht dabei waren.
    Das ist die bittere Realität seit mindestens 1918.

    Lest bitte „Das verdammte 20. Jahrhundert“ von Gerard Radnitzky oder „1939 – der Krieg der viele Väter hat“ von Gerd Schultze-Rhonhof.
    Da steht auch die Seite der Medaille, die sie uns allen aberziehen, und das sehr erfolgreich, wie man in den meisten Kommentaren hier lesen kann.

    Niemand erwähnt bisher die Strippenzieher des gewollten dauerhaften Konfliktes D-CZ: England und Frankreich! Oder wer auch immer den künstlichen Staat Czechoslowakei ersonnen hatte, diente nur dazu, Einigkeit zu verhindern und dauerhaft Konflikte zu schüren, um selbst ungestört an der Macht zu bleiben: Cui bono?
    Uneinigkeit ist das Hauptziel, das sie ersonnen, und sie haben damit bis heute Erfolg.
    Nicht einmal auf dieser Seite hier gäbe es auch nur 60%, die einer Meinung zur eigenen Geschichte wären…

    Danke an #80 um 8:24 Uhr: schmibrn und #62 bospeshil (29. Jan 2013 00:06)
    Volle Zustimmung!!!

    Ohne Aufrichtigkeit, kein Frieden.
    Ist nicht von mir, aber wahr.

  106. Noch etwas Literaturergänzung zu

    #122 Unbeugsamer.

    Viel Stoff gibt es hier:

    Erik von Kuehnelt-Leddihn:
    Die falsch gestellten Weichen. Der rote Faden 1789-1984

    Erik von Kuehnelt-Leddihn:
    Konservative Weltsicht als Chance – Entlarvung von Mythen und Klischees

    Stefan Scheil:
    Churchill, Hitler und der Antisemitismus: Die deutsche Diktatur, ihre politischen Gegner und die europäische Krise der Jahre 1938/39

    Stefan Scheil:
    Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs von 1940 bis zum Unternehmen Barbarossa 1941 von

    Stefan Scheil:
    Fünf plus Zwei: Die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs

  107. #122 unbeugsamer (29. Jan 2013 22:09)

    So ist es:

    Fragt die – noch lebenden – Opfer und ihre Nachfahren, sie sollten entscheiden, was zu tun ist!

    Obwohl ich befürchte, daß eine Rückgabe mit erneuten Ungerechtigkeiten an Menschen mit sich bringen könnte, die mit den an den Sudetendeutschen begangenen Verbrechen an sich nichts zu tun haben, ist das die wohl einzige logische Schlußfolgerung aus der Vergangenheit.

    Wer selbst nicht betroffen ist, sollte sich hüten, Ratschläge an die Betroffenen zu erteilen, vor allem dann, wenn sie Unrecht im Nachhinein noch rechtfertigen, und sei es auch nur aus Unkenntnis.

  108. Ausnahmsweise habe ich wirklich alle Kommentare zu einem Artikel gelesen – bis zu #124. Und bevor der Kommentarbereich geschlossen wrd, möchte ich noch kurz meine Sicht der Dinge aufschreiben.
    Die wichtigsten Erkenntnisse für mich sind folgende:
    a) dieser Themenkomplex löst in Deutschland selbst heute nach 3 Generationen sehr viele Emotionen aus; wohlgemerkt im Gegensatz zu Tschechien, wo es allgemein als Historie betrachtet wird

    b) die Spannweite der Ansichten was denn noch passieren sollte sehr gross ist – von „mit Gebietsverlust nach dem verlorenen Krieg müssen wir uns halt abfinden“ über „der tschechische Staat sollte die Vertriebenen entschädigen“ bis „jedes Diebesgut muss natürlich zurückgegeben werden und die Sudeten könnten ja bei Deutschland verbleiben, weil es seit 1000 Jahren germanische Siedlungsgebiete sind“

    c) für mich unerwartet stellte ich fest, dass mir das Prinzip der kollektiven und nicht kollektiven Schuld nicht mehr ganz klar ist: die Verbrechen begingen nach der Ansicht der Diskutierenden nicht die Deutschen und die Tschechen, sondern gewisser Herr Müller und Herr Netahlo. Für die Folgen derer Taten aber sollen nicht sie persönlich belangt werden, sondern die Staaten (also bei nationalen Staaten wie D und CZ wieder die kompletten Nationen).

    Und jetzt noch kurz Informationen die mir im Kopf hängenblieben, dass danach gefragt wurde:
    1) das Vermögen der Sudetendeutschen wurde lt. Wikipedia vom tschechischen Staat beschlagnahmt und an die Kriegsreparationen angerechnet
    2) bei der deutsch-tschechischen Karl-Uni in Prag habe ich mich vage an mein Grundschulwissen erinnert 🙂 – schon im Mittelalter gab es wohl Zwist wenn auch mehr glaubensbedingt (http://cs.wikipedia.org/wiki/Dekret_kutnohorsk%C3%BD – es gibt dort auch auf deutsch)
    3) in meiner Sache: ich bin tatsächlich Tscheche, die Redaktion dieses Blogs hat freundlicherweise die meisten Fehler aus meinem Beitrag beseitigt. Und der Name Cimrman rührt von dem grössten tschechischen Denker, Efinder und Philosophen Jára Cimrman her, den es nie gegeben hat (http://cimrmanova.jarmara.at)

  109. #125 cimrman

    Ich möchte mich für Ihren Beitrag bedanken und wie wir alle sehen konnten, ist die Geschichte nicht passé.

    Aus meiner Sicht würde es uns allen gut tun, die Geschichte und ihre Ereignisse offen zu diskutieren und den Mythos der alleinigen deutschen Schuld zu differenzieren.

    Was die Restitution anbelangt bin ich absolut offen und das müssen die Betroffenen regeln.

    Allerdings sollten Rückkäufe ohne „Wenn und Aber“ immer möglich und nicht per Gesetz verunmöglicht werden.

    Klar, die heute lebenden Menschen müsssen in Ruhe leben können und sie können nichts für die Entscheidungen von 19xx. Für mich resultiert daraus aber auch die Forderung, gerade an unsere östlichen Nachbarn, gemeinsam mit uns Deutschen den gemeinsamen Kulturraum in Frieden weiterzuentwickeln.

    Über die kriecherischen deutschen Kita-Eliten kann ich nur noch lachen. Es sind bestenfalls PimpfINnen der schlimmsten Sorte und schlimmstenfalls autorassistische Deutschlandhasser.

    Letzteres sollten wir im Zuge der fortschreitenden Islamisierung genau im Auge behalten. Sie werden uns Deutsche genauso schändlich behandeln wie die Vertriebenen und ihre Verbände.

  110. @ #125 Antidote

    „Allerdings sollten Rückkäufe ohne “Wenn und Aber” immer möglich und nicht per Gesetz verunmöglicht werden.“

    Mit einem Rückkauf würde man das Unrecht bzw. die illegalen Umstände der Enteignung ja zementieren, das ist meines Erachtens der falsche Weg.

  111. #127 DerBlob

    Sie haben juristisch (Völkerrecht) recht, nur die Tschechen sind ja noch nicht einmal für die „weiche“ Variante zu haben.

    Ich kann die Tschechen verstehen, sie haben Angst, weil ihr damaliges Verhalten sie heute in eine böse Bredouille bringt. Den Polen geht es nicht anders.

    Es wäre schon viel gewonnen, für den Frieden, wenn diese Länder, nicht zu vergessen „unsere“ Freunde im Westen, den von ihnen angerichteten Schaden und Mord an den Deutschen endlich gestehen würden.

    Als Staaten, denn die heute lebenden Menschen sind für die Verbrechen nicht verantwortlich.

    Sie sind nur dann verantwortlich, wenn sie die Thematik ungelöst imRaume stehenlassen würden.

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