EIN Wochenende, ZWEI Nachrichten: Die Universität Düsseldorf hat der CDU-Politikerin Annette Schavan den Titel für ihre vor 33 Jahren geschriebene Doktorarbeit aberkannt – die Bundesbildungsministerin tritt von ihrem Amt zurück. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen den Linken-Politiker Gregor Gysi ein Ermittlungsverfahren wegen eidesstattlicher Falschaussage eingeleitet – der Fraktionschef bleibt im Amt, die Partei spricht von einer Kampagne. Nach kurzer Aufregung wendet sich die Öffentlichkeit anderen Themen zu. In Deutschland werden linke Verfehlungen milder beurteilt als rechte.

Das zeigte sich am vergangenen Wochenende mit besonderer Deutlichkeit. Während es im Fall Schavan nur um deren wissenschaftliche Reputation ging, wird gegen Gysi wegen einer Straftat ermittelt. (Fortsetzung des kenntnisreichen Artikels von Hubertus Knabe über den Stasi-Gysi im CICERO. Knabe ist einer der besten DDR-Kenner!)

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38 KOMMENTARE

  1. Und dann gibt es da ja auch noch diese Ehrenmünze!

    Es wird wohl eng für Gregor Gysi. Seine Verteidigungslinie war bisher, daß die IM „Gregor“ und „Notar“ nicht die real existierende Person Gregor Gysi waren, sondern Sammelbegriffe für Informationen, die das MfS aus dem Umfeld der Kanzlei Gysi zusammentrug.

    Die Münzen und sonstigen Auszeichnungen wurden 1985 zum 35. Jahrestag der Gründung des MfS verliehen. Auszeich¬nungen aller Art und „Präsente“ gehörten zur Methode des MfS, Mitarbeiter an sich zu binden. Sie waren das Zuckerbrot.

    Einem Sammelbegriff verleiht man aber
    selten eine Ehrenmünze.

    Hehe!
    http://zettelsraum.blogspot.de/2013/02/zitat-des-tages-eine-ehrenmunze-fur-den.html

  2. Während es im Fall Schavan nur um deren wissenschaftliche Reputation ging…

    Wie bitte?
    Das ist ganz klar Betrug. Schaven hätte nie im Leben Bundesbildungsministerin samt aller Vergütungen bekommen dürfen. Wenn man sich zusammenrechnet, was sie seit ihrem Betrug vor 33 Jahren dem Steuerzahler für einen Schaden zugefügt hat uns sich selbst damit bereichert hat, plus der Tatsache dass sie bis ans Lebensende auf jeden Fall 12.000 Euro/Monat erhält, dann dürfte das nur bei dieser Betrügerin in die Millionen gehen.

    Den Schaden für das Land einmal gar nicht eingerechnet.

    Das ist schon mehr als ein bisschen Reputation.

    Was Gysi angeht: diese ganze linksextremistische Partei gehört verboten.
    Gar keine Frage.

  3. Linke beklagt „Hexenjagd“ auf Gysi !

    Mauertote, Folteropfer und Stasi sind eben halb so schlimm…

    Sie beklagen eine Hexenjagd haben aber mit den anderen ins Horn geblasen als die CDU(Bildungsministerin, Verdeidigungminister usw.) Mist gebaut haben.

    Also soll er zurück treten.

    Gregor Gysi ist so wenig der „Anwalt des Ostens“, wie die Linke der Gralshüter der „sozialen Gerechtigkeit“ ist!

    Wenn man die Verlogenheit der roten Bande beim Namen nennt (obwohl die Anderen kaum besser sind), ist das kein Ost-West Problem, sondern ein Problem der Glaubwürdigkeit der politischen Repräsentanten in D überhaupt!

  4. das kann man so eigentlich nicht sagen. Die uneidliche Falschaussage, der Meineid hat doch auch schon bei prominenten CSU und FDP Politikern zu keinerlei Konsequenzen geführt. Im Gegenteil, sie waren auch noch Witschaftsminister bzw. Ministerpräsident und Kanzlerkandidat. Mit solchen Lappalien halten sich Politiker doch kaum noch auf.
    Eine gefälschte Doktorarbeit ist dagegen ein aktiver krimineller Akt, der jedes Mißverständnis ausschließt. Ich finde es jedenfalls gut, das alle die „Möchtegern-Doktoren“ nach und nach verschwinden.

  5. Hallo Kewil,
    Wir sind ja auch 60 Jahre in Deutschland auf links getrimmt worden.
    Es gilt hierzulande immer noch als schicker, von einem ANTIFA-Baseballschläger erschlagen zu werden, als von einem rechten Baseballschläger.
    Nur Mord ist Mord und dem Opfer ist die politische Ausrichtung des Täters völlig egal. Es ist tot.

    Ich erlebe das immer wieder auch in derpolitischen Bildung. Die Lehrer, mit einigen, wenigen Ausnahmen sind heute in der Regel, genau wie ihre Gerwerkschaft, die GEW, links angesioedelt.
    Die wollen nicht hören, das der Marxismus-Leninismus seit Existenz als Ideologie weltweit nach Auswertung aller zugänglichen Quellen
    85 – 100 Millionen Ermordete produzierte.
    Zum Beispiel Kambodscha, die Roten Khmer mit ihrem Anführer Pol Pot, dem Genossen von Gregor Gysi. Pol Pot war Mitglied der KP Frankreichs.

    Wenn ich Referate halte und meine Westdummlinken im Raum habe, provoziere ich dann auch, um das Nachdenken anzuregen.
    Ich sage dann: 85-100 Millionen Ermordete im Namen des Kommunismus.Da waren die Nationalsozialisten richtig schlecht.Das haben die trotz Einführung der industriellen Tötung nicht geschafft.

    Ist natürlich Polemik, weil die NS-Zeit 12 Jahre dauerte und der ML etwas länger als Ideologie existiert. ABER: man muss das manchmal machen um die Leute zum Nachdenken zu zwingen.

    Als ich in Bautzen II war – übrigens mit Rudi Bahro zusammen, war Gysi Rudi´s Anwalt. Rudi sagte mal zu mir, wenn er wollte, das eine Information zur Stasi kam, hat er das seinem „lieben Verteidiger Gregor“ erzählt.
    So war das damals Herr Gysi, oder?

  6. „Die Linken“ gehörten bei zu Guttenberg zu den größten Schreiern.

    Jetzt, nachdem es wieder einmal um ihr Schlachtschiff Gysi geht, wird gejammert und sich als Opfer einer Kampagne gesehen, das müssen die Linken schon ertragen.

    Es wird Zeit, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt und das sollte bei ALLEN älteren Politikern aus Ostdeutschland getan werden!!!

    Denn es darf /kann nicht sein, dass vermutliche Stasi-Leute heute in einer Regierung sitzen. Geht’s eigentlich noch????!

    Lupenreine Aufklärung über die Vergangenheit eines Politikers gehört in Zukunft zur Pflicht !

  7. Der Gysi ist ein aalglatter Rechtsverdreher gewaschen mit allen subversiven Denkweisen!

    Also selbst wenn man Herrn Gysi nun endlich für irgend etwas zur Rechenschaft ziehen kann, er zurücktreten würde , so kann man doch die linkspolitische Richtung in D nicht mehr kleinreden.

    Das hat selbst schon unsere „Bundeskanzlerin“ verstanden.

    Das merkt man in den Äusserungen die sie in den letzten Wochen so machte. Verantwortlich sind die die da behaupten, Arbeit zu haben wäre das einzige Rezept einer „demokratischen Volkswirtschaft“.

    Nun Sklaven hatten auch Arbeit.

    Solche Zustände einer immer mehr auseinandergehenden Einkommensschere schaden nachhaltig der Demokratie.

  8. Wieviele Politiker, die derzeit im Amt sind, hatten wohl noch mit der Stasi zu tun?

    Alle, oder nur Viele???

    Ich bitte um Aufklärung.

  9. Hier ein Vermerk zu Dr.G.G

    Berlin, den 09. 11. 1977
    Vermerk
    Am heutigen Tage wurde der erste Sprecher zwischen dem Beschuldigten
    Rudolf BAHRO
    und seinem Wahlverteidiger
    RA Dr. GYSI
    durchgeführt,

    Vor Beginn des Sprechers wurde der Verteidiger vom Unterzeichner darauf hingewiesen, daß es Bestandteil der staatsanwaltschaftlichen
    Auflage ist, dem Beschuldigten keinerlei Informationen über Verbleib oder Befinden von Personen aus seinem Umgangskreis zu geben, ausgenommen …

    Dr. GYSI versprach, dieses zu berücksichtigen.

    Eingangs informierte der Rechtsanwalt seinen Mandanten über die Modalitäten eines Sprechers mit Auflage und belehrte ihn nochmals im einzelnen über seine ihm gemäß §§ 61 und 91 StPO
    zustehenden Rechte.
    Bezugnehmend auf verschieden zu gewährende
    Vergünstigungen wie Schreib-, Lese-, Besuchs- und Einkaufserlaubnis führte GYSI weiter aus, daß dem Untersuchungsorgan in begründeten Fällen zeitweiliger Entzug bzw. drastische Einschränkungen ohne weiteres gestattet sei. So erkläre sich auch, das habe er vom Staatsanwalt erfahren, BAHROS momentanes Schreib und
    Besuchsverbot.
    Generell wies er den Beschuldigten darauf hin, daß es besser sei, die „Fronten“ im Rahmen der Untersuchung nicht zu verhärten,
    sondern durch ein positives Aussageverhalten aktiv am Verfahren mitzuwirken. Widrigenfalls, fuhr er fort, seien Renitenz und negatives Aussageverhalten dazu angetan, die Untersuchung
    über Gebühr zu verlängern und nicht zuletzt vor Gericht auch Strafzumessungskriterium.
    BAHRO entgegnete darauf, daß er diesen Ratschlag seines Verteidigers bis jetzt nicht nachgekommen sei und sich wahrscheinlich auch in Zukunft außerstande sehen wird, dem in aller Konsequenz
    nachzukommen
    Als nächstes wurde von BAHRO die Frage gestellt, ob Dr. GYSI sein Buch gelesen habe.
    Dieser erwiderte, daß diese Frage zwar nicht hierher gehöre, aber doch nicht direkt die Sache betreffe, da er durch den Staatsanwalt darüber informiert worden sei daß die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung laufen. Im
    übrigen wäre dieses Buch im Handel der DDR nicht erhältlich, ihm also auch nicht zugänglich, und es sich anderweitig zu besorgen, sehe er sich in keiner Weise veranlaßt.

    RA Dr. GYSI fügte jedoch hinzu, daß er, falls das Buch für BAHROS Verfahren jemals relevant werden sollte, sicherlich in die Lage versetzt
    würde, es einzusehen.
    Aus taktischen Gründen wurde der Beschuldigte erst an dieser Stelle ermahnt, auch den Gegenstand des Verfahrens tangierende
    Probleme beim Sprecher zu meiden.
    Auf die Frage des Rechtsanwaltes, wie es ihm gesundheitlich gehe, äußerte sich der Beschuldigte lobend über die medizinische
    Versorgung und die Unterbringung in der Haftanstalt, bat GYSI jedoch, ihm beim nächsten Besuch etwas Obst; und Gemüse mitzubringen, da die Vitaminversorgung in der Haft teilweise
    unzureichend sei.
    GYSI antwortete ausweichend, wies BAHRO jedoch unmißverständlich auf ihm dadurch zusätzlich entstehenden Unannehmlichkeiten und eventuelle Verletzung bestehender Sicherheitsbestimmungen
    hin.
    Den nächsten Sprecher kündigte GYSI für Dezember an und. versprach dem Beschuldigten, sich beim Staatsanwalt für eine Schreiberlaubnis an … zu bemühen.
    BAHRO bestätigte, daß ihm ein Brief … sowie drei Briefe zur Kenntnis gegeben wurden
    Im Anschluß an den Sprecher betonte der Rechtsanwalt gegenüber dem Unterzeichner, daß er die Verteidigung BAHROS nur ungern übernommen habe, immerhin aber froh sei, daß …
    als Auftraggeber in Erscheinung getreten sei, so daß er sich fürderhin allen Personen gegenüber, insbesondere auch dem westlichen Ausland, die in der Sache, auskunftsuchend an ihn herantreten, auf seine Schweigepflicht als Anwalt berufen kann.
    Überdies sei „bislang alles sehr ruhig verlaufen“, lediglich eine Person namens … aus Dresden hätte sich bei ihm nach BAHRO erkundigt.

    Darüber habe er der BL der SED Bericht
    erstattet.
    Er personlich, so führte er weiter aus, halte Leute wie BAHRO für unverbesserliche Feinde des Sozialismus, die man besser rechtzeitig versuchen solle, in die BRD abzuschieben, da eine
    ideologische Umerziehung unmöglich sei.

    In diesem Zusammenhang bot er sich an, BAHRO gegebenenfalls, so „staatlicherseits“ ein Interesse daran bestünde, den Gedanken
    einer Übersiedlung in die BRD nahezulegen, um „unnötigen Ärger nach der Haftentlassung in die DDR“ zu ersparen.
    Des weiteren gab er der Hoffnung Ausdruck, daß eine gerichtliche Hauptverhandlung, falls eine solche stattfindet, nur „in ganz kleinem Rahmen“ durchgeführt wird und nicht aus „falschem Demokratieverständnis“ ein größerer Prozeß stattfindet.
    Diese Äußerung des Rechtsanwaltes wurden durch den Unterzeichner
    im wesentlichen kommentarlos entgegengenommen.

    Weitere Ausführungen machte RA Dr. GYSI zum ehemaligen Umgangskreis von …, den er ebenfalls vertreten hatte.
    Angeblich habe er darüber hinaus kürzlich die Information erhalten, daß … Entlassung in die BRD unmittelbar bevorstehe bzw. bereits erfolgt sei.
    Groth
    Unterleutnant

    Wie geht es den Ult. Groth, Herr Gysi?

  10. Ich denke, wer Gysi wählt nimmt doch in Kauf, daß er ein Stasi ist.
    Vielleicht gibt es sogar Leute, die ihn genau deswegen wählen würden.
    In einer der anderen Blockparteien wäre das wohl ein Problem für ihn. Für seine Partei ist der Mann genau der Richtige .

  11. ….Hubertus Knabe kann schon deshalb nicht „einer der besten DDR-Kenner“ sein, da er nicht in der DDR aufgewachsen ist und dort auch nicht gelebt hat. Die DDR kennt er bestenfalls von einigen wenigen Besuchsreisen in den 70er Jahren, ab 1980 bestand für ihn Einreiseverbot. Seine Kenntnisse bezieht Hubertus Knabe jedenfalls nicht aus eigenen Erlebnissen, was seinen Eifer jedoch nicht mindert.

  12. Nach dem Beitritt der BRD zur DDR hat halt ein gewisser Linksruck im Staats-und Medienapparat stattgefunden

    Selbst die Bundeskanzlerin unterschreibt ihren Eid nicht mehr mit der rechten Hand

    http://www.rp-online.de/politik/deutschland/die-hand-beim-eid-blieb-unten-1.2297636

    Begriffserklärung:

    Handzeichen (Recht)

    Die Unterscheidung zwischen einem einfachen Handzeichen und einer vollständigen Namensunterschrift ist im Rechtsverkehr von Bedeutung, weil lediglich die Unterschrift zu rechtsverbindlichen Willenserklärungen, Verträgen, Schriftstücken oder Urkunden führt.

    Quelle: Wikipedia

    Begriffserklärung:

    Staatsapparat

    aus Kamelopedia, der freien Kamel-Enzyklopädie

    Der Staatsapparat wird oft fälschlicherweise als Maschinerie bezeichnet, die einen Staat am laufen hält. In Wirklichkeit handelt es sich entgegen dieser Meinungen jedoch um eine Maschine, mit deren Hilfe man Staaten herstellen kann.

    http://kamelopedia.mormo.org/index.php/Staatsapparat

    Zitat für alle Wahl-Kamele

    Unmittelbar nach dem Aufwachen ist man am klügsten ❗

    Konrad Adenauer
    05.01.1876 – 19.04.1967

  13. Gysi war Top-Kader, nicht Mitläufer. Nicht er war „Marionette“ des MFS – Schwert und Schild der Partei – sondern er war und vertrat die SED. Gysi bestimmte, welche MFS-Wurst das Privileg erhielt, von ihm informiert zu werden. Gysi stand ganz oben in der DDR-Nahrungskette.

    Jedem, der nur anäherungsweise mit der DDR und der Funktionsweise ihrer totalitären politischen Elite vertraut war und ist (und zwar nicht als „kleiner“ Bürger, der sich Nischen schaffen konnte, sondern als Analytiker oder als ein „in die Mühlen“ geratener), ist das klar.

  14. …In Deutschland werden linke Verfehlungen milder beurteilt als rechte.

    Es ist ja auch dankbarer die rechten Verfehlungen zu verfolgen.

    Unabhängig vom Wahrheitsgehalt kippen die „Rechten“ sofort um, wenn man einen Kollegen anstupft.

    Übrigens ging es bei der Ministerin für Schadenfreude eben auch um ihre schäbige menschliche Haltung.

  15. Was für ein niedriger Charakter dieser Gysi doch ist. Man kann sich jetzt noch besser vorstellen, dass diese typen in jedem totalitärem System Karriere machen und hinterher noch nicht mal ein schlechtes Gewissen haben. Bei Gysi kommt als maßlose Dreistigkeit hinzu, dass er sich bis heute noch nicht mal seine IM-Aktivität zugegeben hat.


  16. @ Babieca (18. Feb 2013 13:47)

    So ist es. Gysi war ebensowenig wie Honecker ein Stasi-Mitarbeiter. Siehe dazu Zettel am 10.02.2013 auf http://zettelsraum.blogspot.de/2013/02/gregor-gysi-und-das-mfs-die-unendliche.html :

    „Gregor Gysi ist nach Karl Liebknecht, Ernst Thälmann und Walter Ulbricht der bedeutendste deutsche Kommunist; bedeutender als Erich Honecker (…) Gregor Gysi hat die SED gerettet, als sie vor der Auflösung stand. Er hat die deutschen Kommunisten in der Bundesrepublik salonfähig gemacht; sie durch diverse Umbenennungen ihrer Partei zu einer Kraft geformt, die den Untergang der DDR überstehen konnte. Er hat als der letzte Vorsitzende der SED mit Moskau über eine mögliche Intervention der UdSSR im Deutschland des Jahres 1989 telefoniert; als einer der großen Spieler der Weltpolitik also. (…) Natürlich war ein solcher Mann kein einfacher Spitzel. Welch eine absurde Vorstellung! Das MfS hatte ihn zu fürchten, nicht er dem MfS zuzuarbeiten.“

    Das erinnert an die juristischen Winkelzüge gegen Erich Mielke, der nur wegen „Schädigung der Volkswirtschaft“ verhaftet und wegen eines 1931 begangenen Mordes verurteilt werden konnte.

  17. Hier noch ein Dokument von MfS-Major Lohr zum Genossen G.

    Hauptabteilung XX/OG Berlin, 7. Dez. 1978

    Bericht
    über ein geführtes Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Gysi

    Am 6. 12. 1978 wurde mit Gen. Gysi in seiner Wohnung ein weiteres Gespräch geführt.

    Er berichtete über die am 2. 12. 1978 erfolgte Aussprache mit Bahro in der Haftanstalt Bautzen, deren Inhalt er ihm Extrakt auf Tonband sprach (Tonbandabschrift siehe Anlage)

    In Ergänzung zu diesem Bericht teilte er folgendes mit:

    -Die Unterhaltung mit Bahro erfolgte unter 4 Augen und wirkte sich seiner Meinung nach positiv aus. Bahro gab sich in der Unterhaltung gelöster als sonst, erzählte mehr, besonders unter dem Gesichtspunkt der von ihm, be-
    absichtigten Verhaltensweisen und Zielstellung.

    -Die während des Gespräches von Bahro auf den Zettel des Gen. Gysi aufgeschriebenen Notizen – „Ich habe eine Meldung nach drüben lanciert, die eine Berichtigung der ADN-Nachricht über meine Verurteilung darstellt“ und
    „ich hoffe, das finanzielle Problem für die Kinder gelöst zu haben – brauche also für den Unterhalt der Kinder im Strafvollzug durch körperliche Arbeit – nicht zu sorgen; beziehen sich nach Einschätzung von G. auf den aus der Haft geschmuggelten Brief von Bahro
    („Spiegel“ Nr. 44/78, ‚Brief aus der Haft‘)

    -die Einbeziehung eines Häftlings in die finanziellen Angelegenheiten betreffs der durch die „Europäische Verlagsanstalt“ Köln für Bahro hinterlegten Gelder, in dem er einen Häftling beauftragt hat oder beauftragen wird, durch Vollmacht von ihm in den Besitz dieser Summe oder eines Teils zu kommen und an die Fami-
    lie des Bahro zu übergeben.

    Zur Geldangelegenheit gab Bahro später zu verstehen, daß er von dem illegalen Schritt Abstand nehmen will, wenn Gen. Gysi offizielle Verhandlungen einleiten könnte.

    -Gen. Gysi wurde von Bahro informiert, daß die geschiedene Ehefrau, … mit Tochter am 30. 11. 1978 in Bautzen waren. In der Unterhaltung forderte …
    ihren geschiedenen Ehemann auf, die Dienste des Rechtsanwalts Gysi nicht mehr in Anspruch zu nehmen, da er Bahro nicht beeinflußt hätte, daß er nach der Strafverbüßung in der DDR bleibe.
    Bahro erklärte dazu, diesen Vorschlag nicht zu akzeptieren und sich von Rechtsanwalt Gysi auch weiterhin anwaltlich beraten zu lassen.

    -Über … hat er erfahren, daß ihm „sein Freund“
    … geschrieben hat. Diesen Brief hat er nicht
    erhalten.

    Abschließend teilte Gen. Gysi mit, daß er hinsichtlich der Korrespondenz mit … und … eine Eingabe an den Leiter des Strafvollzuges machen wird.

    Alle anderen Forderungen Bahros wird er mit uns abstimmen, bevor er diesbezügliche Schritte einleitet.
    Als Verhandlungspartner schlug er Staatsanwalt Gläßner vor.

    Gen. Gysi beabsichtigt, im Februar oder März 1979 Bahro erneut aufzusuchen.

    Es wird vorgeschlagen, das weitere Vorgehen von Rechtsanwalt Gysi mit der Hauptabteilung IX/2 zu beraten.

    Lohr
    Major

  18. und noch ein Dokument des MfS zum Genossen G.

    Hauptabteilung XX/OG Berlin, den 21.2.1979
    Bericht

    über ein Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Gysi

    Am 21. 2. 79 wurde auf seine Bitte hin ein Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Gysi durchgeführt, bei dem er folgende Informationen gab bzw. Anfragen hätte.

    1.der erfolgten Veröffentlichung eines angeblich von Bahro verfaßten Briefes im BRD-Organ „Der Spiegel“ vom 19.2.79 erfolgte eine Anfrage im Büro des Dr. Gysi durch die englische Nachrichtenagentur Reuter, was mit Bahro nach
    dessen Erklärung in die BRD übersiedeln zu wollen geschehe.
    Außerdem bemühte sich ARD mit Gysi in Kontakt zu treten.
    Auf die Frage wie er, sich verhalten soll, wurde Dr.Gysi empfohlen unter Bezugnahme auf seine anwaltliche Schweigepflicht keine Auskünfte zu erteilen.

    2.Dr. Gysi beabsichtigt, Bahro am 3. 3. 79 in der Strafvollzugseinrichtung Bautzen aufzusuchen.
    Er bat um Klärung, daß

    -der Termin realisiert werden kann sowie

    -Entscheidung ob er das Gespräch mit Bahro ohne Aufsicht führen soll bzw. kann.

    Bahro erwartet bei diesem Gespräch Antworten auf seine Forderungen, die er beim letzten Gespräch dem Gysi vorgetragen hatte. (Bereitstellung eines Radios, einer Schreibmaschine
    usw.)

    Gen. Gysi ist gegenwärtig noch bemüht, eine Antwort darauf bei der Staatsanwaltschaft einzuholen.

    Staatsanwalt Gläßner hatte ihm erklärt, daß er einen anderen Staatsanwalt (Krüger o.ä.) veranlaßt habe, sich mit Dr. Gysi in Verbindung zu setzen.

    3.Gen. Dr. Gysi teilte mit, daß bei ihm erneut -…-

    -…- vorstellig wurde. -…- erklärte, daß -…- auf die Anfrage bei der Generalstaatsanwaltschaft, ob -…- mit Bahro
    Korrespondieren kann, erklärt worden sei, daß dies nicht möglich wäre, da -…- nicht zu dem dafür zugelassenen Personenkreis gehort.
    Entgegen dieser Auskunft hatte Dr. Gysi auf seine schriftliche Anfrage beim Leiter der Strafvollzugsanstalt Bautzen …sinngemäß die Mitteilung erhalten, daß gegen eine Korres-
    pondenz -…- mit Bahro keine Einwände bestünden. -…-
    Briefe jedoch aus inhaltlichen Gründen, die mit der Sicherheit der Strafvollzugsanstalt nicht vereinbar sind, zu den Akten genommen und Bahro nicht ausgehändigt wurden. Aufgrund dieser sich wiedersprechenden Aussagen empfielt Gen. Dr.
    Gysi eine einheitliche Sprachregelung zu finden.

    Er wird sich bei seinen Auskünften -…- gegenüber weiter an die Mitteilung des Leiters der Strafvollzugsanstalt halten.

    4.Auf die Frage von Dr.Gysi, wie er im Falle einer Anfrage von Bahro hinsichtlich seiner neuesten Spiegelveröffentlichung reagieren soll, wurde ihm empfohlen Bahro gegenüber diese
    Veröffentlichung nicht zu bestätigen. Um sich von Bahro früher oder später nicht als Lügner bezeichnen zu lassen, wird er bei einer direkten Anfrage sinngemäß antworten, daß in westlichen Medien viel veröffentlicht wird, wobei man nicht immer klar unterscheiden könne was davon frei
    erfundene Meldungen sind. Bahro müsse sich diesbezüglich selbst erklären, da für den Rechtsanwalt ohnehin unverständlich ist, auf welchem Wege Bahro Informationen aus
    dem Strafvollzug an westliche Medien lanciert.

    Es wird vorgeschlagen über die HA IX

    – abzusichern, daß der vorgesehene Besuchstermin realisiert

    – werden kann und entschieden wird, ob das Gespräch des Rechtsanwaltes mit Bahro mit oder ohne Aufsicht geführt werden soll

    – bei der Generalstaatsanwaltschaft zu veranlassen, daß Rechts-

    – anwalt Dr. Gysi vor dem 3. 3. 79 die Antworten auf seine Anfrage erhält, die er Bahro übermitteln kann sowie eine verbindliche Festlegung zu treffen, in welcher Form Auskünfte an -…- oder andere Personen erteilt werDen sollen, die beabsichtigen Bahro zu Besuchen oder zu schreiben.

    Reuter
    Oberleutnant

    Der Genosse Gysi hatte NIEMALS wissentlich Kontakt mit der Staatssicherheit.
    Übrigens, Dr.Gysi Sie sollen es endlich wissen:
    Wir waren diejenigen, die Rudi´s Briefe rausbrachten. Nachzulesen auch im Buch von GUNDOLF HERZBERG „Rudolf Bahro – Glaube an das Veränderbare erschienen im CH.Links Verlag

  19. OT
    Eben mal wieder Nachrichten gehört (N4 im Autoradio), und es war mal wieder nicht zum Aushalten:

    1) Pferdefleisch (der grüne NRW-Verbraucherschutzminister Remmel o. ä. fordert irgendwas)

    2) Amazon trennt sich von seinem Wachschutz. Interessant daran: in der Schlagzeile hieß es noch, in dieser Reihenfolge: wegen Verbindungen zur rechten Szene und Schikanierungen von Leiharbeitern. In der Nachricht selbst war aber nur noch von den Leiharbeitern die Rede.

    3) Gauck und die NSU-Opfer-Hinterbliebenen.

    Ich weiß schon, warum ich fast nie mehr Nachrichten höre. An 4) kam dann dieser belgische Kinderschänder Dutroux (bleibt in Haft). – Scheißzeiten sind das!

  20. Die echten Täter von der STASI damals sitzen doch schon genau so wieder an den Hebeln der Macht, wie die Alt-Nazis 10 Jahre nach Kriegsende!

    Und genau wie damals traut sich deshalb keiner an die Täter heran.

    Und auch die Vergangenheit einer gewissen FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda wurde noch nicht aufgearbeitet.

  21. „Andere“ mussten wegen deutlich weniger zurücktreten!!

    Die Stasi hatte Menschen auf dem Gewissen.

    Und ein Unterstützer wird geschützt!

    Andere vergessen eine Fußnote und werden aus dem Amt gedrängt. Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.

  22. @24 Biloxi

    Wenn Gauck „Eier“ hätte würde er jetzt den Termin gänzlich absagen.
    So wird er Instrumentalisiert, von Presse, den Verbänden und den „angeblichen“ Opfern.

  23. 10 beo
    Es ist schon erstaunlich, dass für die Gutmenschen Adolf Hitler offensichtlich KEIN SOZIALIST war.
    Nur kurz:
    -Hitlers Fahne war ROT,
    -sie sprachen sich untereinander als VOLKSGENOSSE an,
    -Göbbels bezeichnete in einer öffentlichen Rede die „NationalSOZIALISTISCHE Deutsche Arbeiterpartei“ als eine LINKE gegen das Bürgertum gerichtete Partei an.
    Völlig unterschlagen wird auch, dass zum Zeitpunkt, als Hitler in Polen einmarschierte, Stalin auf der anderen Seite in Polen einfiel und den Polen die andere Hälfte ihres Landes wegnahm. (Hitler/Stalin-Pakt)
    Dass Stalin die Elite der Polen ermorden ließ, wird auch so gut wie NIE erwähnt.

  24. @ #28 DeutscherWedding (18. Feb 2013 15:48)

    Herr Gauck ist ein Prediger, das kann er gut und ein Wendehals.

  25. Die Kernaussage, dass linke Verfehlungen – wenn überhaupt – milder geahndet werden als „rechte“ – trifft natürlich zu. Hier wieder jedoch Äpfel mit Birnen verglichen. Ohne den unnützen Vergleich mit Schavan wird nämlich auch ein Schuh draus. Gysi gehört als Erfüllungsgehilfe des DDR-Terrorapparates bestraft, Schavan für ihren Betrug und ihre ekelerregende Unredlichkeit. Wer im Wissenschaftsbetrieb betrügt, wird Wissenschaftsminister. Geht’s noch?!! Und wo, möchte ich den Autor fragen, hat diese den Islam hofierende Tucke irgendwas „Rechtes“ an sich. Das Weib hat de facto linke Multikulti-Politik mit katholischem Anstrich betrieben. Sie ist genauso verlogen und widerwärtig wie die Merkel – gut dass sie eins auf die Mütze bekommen hat!

  26. #34 Tiefseetaucher (18. Feb 2013 20:56)
    Hier wieder jedoch Äpfel mit Birnen verglichen.

    SORRY! Muss heißen: Hier werden jedoch Äpfel mit Birnen verglichen.

  27. #27 Wilhelmine (18. Feb 2013 15:30)
    Andere vergessen eine Fußnote und werden aus dem Amt gedrängt.

    Diese Verniedlichungen führen in die Irre: Weder Schavan noch Koch-Mehrin noch Chatzimarkakis und auch nicht Ihr verehrter von und zu G. haben bloß mal irrtümlich die eine oder andere Fußnote vergessen. Sie wollten den karrierfördernden Dr. auf die Billig-Tour und hatten offenbar geneigte Doktorväter, bei denen sie das Gefühl haben durften, dass nicht so akribisch genau hingesehen wird wie bei anderen Kommilitonen. Prima, dass sich diese Karrieristen mit dem Hang zum Betrug verspekuliert haben!

  28. entweder werden die Ermittlungen im Sande verlaufen, oder Gysi verstirbt und wird als ‚Opfer‘ der ‚rechten Hetze‘ in die Annalen der Geschichte eingehen. So oder so werden die Mauermörder letztlich triumphieren. Das ist meine Prognose.

  29. Einerseits kann ich ja nachvollziehen, dass man keine Gelegenheit ausläßt, dem politischen Gegner eine drüberzuziehen. Andererseits stelle ich seit der deutschen Vereinigung immer wieder die gleichen falschen Verhaltensmuster fest.
    Eine Aufarbeitung der unrühmlichen Seite der DDR steht meiner Meinung nach ausschließlich den Menschen zu, die dort auch gelebt haben.
    Aber eine kleinkarierte Kohlrübe hat das – ausgestattet mit gepumpten Milliarden sowie genügend Wählerstimmen und getrieben von Haß- nicht zugelassen.Er drückte den neuen Bundesbürgern auch seine Auffassung von Recht aufs Auge. Das und seine „blühenden Landschaften“ haben sich in das Gedächtnis der Menschen eingegraben und wird mit jeder destruktiven Debatte über Stasi und Mauertote wieder aufgefrischt. Und genau das ist der Hauptgrund, warum sich die Linkspartei als Anwalt der Ossis aufspielen kann und hier im Osten gewählt wird.
    Deshalb meine Empfehlung: Hören wir mit diesen spießigen Diskussionen auf(Die „Wende“ verlief friedlich, hätte aber auch so verlaufen können wie in Ruanda oder Jugoslawien.)und konzentrieren uns auf kommende Aufgaben.Und da können wir es uns nicht leisten, gegeneinander zu arbeiten.

  30. Was Gysi fehlt, ist die Unterstützung der Moslems. Haben doch gleich drei Bundestagsabgeordnete der Linken auf der Gaza-Flotilla mitgemacht, um die terrorfreudige und judenhassende Hamas zu unterstützen. Würden seine muslimischen Gesinnungsfreunde nur mal so richtig mit Rabbatz drohen, wäre schnell Ruhe im bundesdeutschen Puff und der Staatsanwalt wäre an Apeasement-Weisungen von oben gebunden.

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