Die NRW-Piraten erinnern derzeit an einen aufgeschreckten Hühnerhaufen: Auf Twitter, Facebook und im realen Leben machen die „Freigeister“ Jagd auf „Abweichler“ und „Überläufer“. Sogar das Zeigen der Piratenflagge am verkehrten Ort sorgt im Moment für landesweite Presseerklärungen und Berichte in der größten Tageszeitung des Ruhrgebietes. Grund dafür: Immer mehr Piraten verlassen ihre Partei und einige davon versuchen auch ihr Heil bei der PRO-Bewegung.

Nach den ehemaligen Piratensprechern von Köln und Duisburg, Oliver Wesemann und Andreas Winkler, wurde am Rande des PRO-NRW-Landesparteitages am Freitag auch der Wechsel von Barbara Richter aus Wesseling bekannt. Richter, die führende Piratin der 35.000 Einwohner-Stadt am Rande von Köln, will – ebenso wie ihr Kollege Oliver Wesemann – derzeit noch Mitglied der Piratenpartei bleiben.

Markus Beisicht mit Barbara Richter

„Um die gleichen Ziele und Grundwerte der beiden Bewegungen in Fragen der direkten Demokratie, stärker Bürgerbeteiligung und Transparenz in der Politik zu verdeutlichen und um eine Brücke zu bauen, über die weitere Mitstreiter folgen können“, teilt dazu die Bürgerbewegung PRO NRW mit. Insgesamt seien damit in den letzten Monaten bereits über 20 Piratenmitglieder zu PRO KÖLN oder PRO NRW gewechselt.

Die munteren Doppelmitglieder unterstützen die PRO-NRW-Volksinitiative gegen Asylmissbrauch, u.a. bei der Auftaktkundgebung in Essen und Bochum. Mit Piratenflaggen und PRO-Windjacken – eine offenbar unerträgliche Mischung für die zeitgeistige Piratenführung in NRW. Von piratenmäßigen Freidenkertum zumindest dort keine Spur mehr … Anders als die anderen wollte man sein, um nun doch genauso wie CDUSPDFDPGRÜNEPDS zu werden?

Jedenfalls wird die interessierte Öffentlichkeit im Internet und im realen Leben derzeit gut unterhalten mit Flaggenstreitereien und anderen Gefechten auf politischer See. Der eben wieder gewählte PRO-NRW-Vorsitzende Markus Beisicht merkt dazu süffisant an: „Das Piratenschiff kentert, PRO NRW entert!“

Fortsetzung folgt gewiss!

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26 KOMMENTARE

  1. Es wäre schön, wenn die „Pro“ Bewegung in der kommenden Bundestagswahl die 5%-Hürde erreicht. Aber das wird wohl eher ein Traum bleiben 🙁

    Kleine Bemerkung am Rande -> Kann Pi nicht eine Bewertung der Kommentare zulassen?

    So könnte man sehen, welcher Kommentar von der Gemeinde am meisten Zustimmung findet.

  2. Sorry für den OT:

    ***gelöscht***

    PI-Moderation: Bitte keine OT bei den ersten 10 Kommentaren.

  3. Super!
    Unter diesen Umständen weiß man gar nicht, wo man schneller eintreten möchte: Zu den Piraten oder zu den PROs.
    Oder vielleicht6 gleiczeitig zu beiden?

  4. Heil bei der PRO-Bewegung

    Das lasse ich mal so stehen.

    Was ich mich seit gestern frage ist:
    Warum muss Pro NRW sich mit anderen Fahnen schmücken?
    Wo ist der Stolz dieser Bürgerbewegung hin?
    Welches Ziel verfolgt der Vorstand von Pro NRW, wenn er die Fahnen der Piraten nicht nur zulässt, sondern sie auch ganz gezielt einsetzt?
    Warum keine Fahnen der NPD, denn von dort sind doch auch Mitglieder zu Pro NRW gewechselt, oder?
    Will Pro NRW sich durch Piraten aufwerten und gleichzeitig die Piraten abwerten?

    Meine Fragen sind ernst gemeint!

  5. Piratenflaggen haben am Samstag bei Demos der rechtspopulistischen Splitterpartei Pro NRW für Aufregung gesorgt. Rechte Demonstranten hatten die Flaggen in Essen und Bochum-Wattenscheid bei sich.

    Absolut genialer Schachzug !!!

    🙂

  6. @ WahrerSozialDemokrat (10. Mrz 2013 14:51)
    und Vater MordGhana (10. Mrz 2013 14:14)

    „Meine Fragen sind ernst gemeint!

    Ich halte diese Fragen auch für berechtigt! Die Antworten darauf würden mich auch interessieren…“

    Und von EX-CDU-Leuten weiß man auch, insofern läge auch eine / x CDU-Fahne(n) nahe.

  7. #7 WahrerSozialDemokrat (10. Mrz 2013 14:51)

    #5 Vater MordGhana (10. Mrz 2013 14:14)

    Meine Fragen sind ernst gemeint!

    Ich halte diese Fragen auch für berechtigt! Die Antworten darauf würden mich auch interessieren…

    Ich bin nicht mit Pro verbandelt, aber es liegt wohl auf der Hand, dass das zeigen von Symbolen (Flaggen) einer anderen Gruppierung/Partei (Piraten) darauf hinweisen soll, dass eine Deckungsgleichheit in div. elementaren Punkten besteht.
    Jeder muss für sich entscheiden ob die gemeinsam besetzten Sachthemen mit gleicher Bewertung höherwertiger/elementarer sind als die, wo Differenzen auftreten.

    Einfach ausgedrückt: Leute kommt zu Pro wenn Eure elementare Werte, trotz Differenzen in manchen Punkten, mit unseren Werten übereinstimmen.

    (Das wäre meine Interpretation)

  8. Vielleicht bin ich ja besonders empfindlich, aber wenn ich das Wort „Piraten“ als Namen für eine Partei schon höre, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Piraten waren und sind doch Leute, die auf hoher See andere überfallen, berauben und verschleppen und Piraterie ist international geächtet. Wie kann man in einem Land, in dem aus lauter Gutmenschlichkeit neuerdings sogar Kinderbücher zensiert werden und Pippi nun Südseekönig sagen muß, Leute, die sich allen Ernstes Piraten nennen, zur Wahl zulassen? Und die bekommen auch noch Stimmen! Ist das der endgültige Beweis für die fortgeschrittene allgemeine Verblödung?

  9. @wahrer Sozialdemokrat
    Man kann die Piraten sicherlich nicht mit radikalen NPD-lern vergleichen. Zudem nochmal ein wichtiger Hinweis: Pro NRW hat sich qua Parteitagbeschluss vom März 2011 ganz klar von wechselwilligen NPD- und DVU- Mitgliedern distanziert. Seit genau 2 Jahren werden und sind keine NPD/ DVU -Mitglieder mehr aufgenommen worden. Dieser Schritt war ebenso richtig wie wichtig. Der Beschluss war übrigens einstimmig.

  10. Der Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen (was es alles gibt ^^) hat jetzt eine „Handreichung“ gegen rechte Hetze herausgegeben. So ist auf Seite 32/33 unter „7. Demokratische und interkulturelle Identifikationsangebote schaffen“ zu entnehmen:

    „Zuwanderung muss im lokalen Geschehen
    als gesellschaftliche Normalität verständlich gemacht werden, die für kulturelle und
    wirtschaftliche Entwicklung unabdingbar
    ist. Hilfreich hierzu kann die Formulierung
    eines kommunalen Leitbildes für ein multi-
    kulturelles Miteinander sein…“

    Ohne Zuwanderung ist keine kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung möglich?
    Durch Zuwanderung aller Art bleibt von UNSERER Kultur jedenfalls bald nicht mehr viel übrig!
    Und mir erschließt sich auch nicht, warum eine nahezu ungebremste Zuwanderung (egal wer kommt) gut für die wirtschaftliche Entwicklung sein soll?

    Vielleicht sollten die Damen und Herren der FH Düsseldorf des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus, die das Ganze im Auftrag des Landesintegrationsrates NRW „erarbeitet“ haben, bei dem Begriff „Zuwanderung“ etwas mehr differenzieren – wenn man schon „die Formulierung eines kommunalen Leitbildes für ein multikulturelles Miteinander“ empfielt.

    http://www.landesintegrationsrat-nrw.de/data/broschre_gegen_rechte_hetze.pdf

  11. Vermutlich haben die „übergelaufenen“ Piraten bei PRO das gefunden was sich bei den Piraten erhofft hatten.
    Echte Basisdemokratie ohne Vorurteile, keine Vorurteile gegen andere Meinungen und
    wenn PRO gegen Asylmissbrauch ist , können Piraten nicht auch noch dagegen sein.
    Dann müssen sie also Asylmissbrauch tolerieren weil sie nicht mit den bösen „Nazis“ einer Meinung sein wollen.Eben voll politisch korrekt………………….

  12. Da sieht man mal wieder, wie tolerant die politische Linke und im besonderen die PP ist! Ich finde es sehr interessant, dass gerade in solchen Parteien um soetwas so großen Wind gemacht wird, könnte doch die öffentliche Meinung umschwenken und die PP diskreditieren…

  13. Find ich gut, dass PRO von immer mehr frustrierten Piraten unterstützt wird, die die Linksunterwanderung und Chaosanfälligkeit der Freibeuter nicht mittragen wollen. Schließlich steht auch PRO für direkte Demokratie, Bürgerbeteiligung und gegen Internetzensur.

  14. Eine Partei mit einem klaren Programm muss sich nicht immer von anderen Parteien abgrenzen, sobald einige Versprengte der anderen Parteien bei dieser Partei auftauchen. Entscheidend sind doch das Profil der Partei, die gesellschaftlichen Ziele. Die ständige Abgrenzeritis ist doch nur Ausdruck des fehlenden Selbstvertrauens und der medialen Diffamierung. Das Problem jeder neuen Partei besteht darin, gegen den medialen Shitstorm zu bestehen und nicht einzuknicken. Das Programm kann noch so gut sein, sobald der Shitstorm losgeht ist die rechte Ecke nicht mehr weit.

  15. Ich hoffe, dass die Piraten noch ein Profil finden, mit dem sie andere überzeugen können. Zur Zeit sieht es leider nicht danach aus.

  16. Leider ändert das (noch) nichts an der politischen Ausrichtung der PIRATEN, die u.a. mit SPD/Grüne im Landtag NRW paktieren um die Doppelte Staatsbürgerschaft für Türken einzuführen. Die Parteiführung ist genauso stramm „links“ wie der Rest der BRD-Blockparteien. Von einzelnen frustrierten Mitgliedern sollte man sich nicht täuschen lassen.

    Ansonsten wäre es taktisch klüger, die PIRATEN quasi „rechts“ zu unterwandern (so, wie das von anderer Seite mit den Grünen gemacht wurde), statt zu wechseln. Auf diese Weise wäre man zumindest schon mal in diversen Landtagen dabei.

  17. Die Piraten sind inzwischen fest in der Hand linker bis linksextremer Seilschaften. Da gibts nichts mehr zu unterwandern. Das wäre pure Zeit- und Energieverschwendung.

  18. #11 Pro Aachen

    Pro NRW hat sich qua Parteitagbeschluss vom März 2011 ganz klar von wechselwilligen NPD- und DVU- Mitgliedern distanziert.

    Vielleicht sollten das die Grünen mit den Kommunisten in ihren Reihen auch machen. Dann wären sie auf einen Schlag die gesamte Führungsriege und einen großen Teil der Mitglieder los…

  19. Die Erklärung „warum Piratenfahnen“ ist denkbar einfach, denn sowohl Pro NRW/Pro Köln als auch die Piratenpartei sind Bürgerbewegungen.

    Wenn da jemand fragt, warum nicht die Fahnen der NPD, so beantwortet sich die Frage wohl von selbst.

  20. Gute Sache.Ein Bewegungsansatz muss weit ausgreifen!

    Wichtig: Man wird dabei die Islamkritik durchdeklinieren müssen: Islamkritische Aussenpolitik,islamkritische Migrations,Wirtschafts-,Industrie-,Erziehungs-, Raumplanungs-,Umwelt-, und islamkritische Sozialpolitik usw…

  21. Es wäre schön, wenn die “Pro” Bewegung in der kommenden Bundestagswahl die 5%-Hürde erreicht.

    Das halte ich durchaus für möglich. Es wird dann nur nicht mehr die Pro-Bewegung sein.

    Die naive Begeisterung, mit der Pro diese offensichtlichen Infiltranten einer internationalistisch organisierten controlled opposition aufnimmt, ist schon atemberaubend.

    Bald wird es Zeit werden, dass die eigentlichen Pro-Gründer, die in Köln eine gute Sache angefangen haben und besser dort „bei ihren Leisten“ geblieben wären (Lokalpolitik ist im Gegensatz zu Bundes- und Landespolitik nicht vollkommen sinnlos), in Säuberungsaktionen entfernt werden oder frustriert das Handtuch werfen.

    Aber so viel Naivität, wie hier an den Tag gelegt wird, bleibt leider nie ungestraft.

    Mir tut es trotzdem leid.

  22. Die Piraten in NRW sind bisher vor allem durch Birgit Rydlewski aufgefallen: Entweder twittert sie, dass die Debatten langweilig sind oder dass das Kondom geplatzt ist ….

    Eine Entscheidung zwischen PRO oder Piraten ist da eigentlich ganz leicht…

    XXZ

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