Konservativ sein ist eine menschliche Eigenschaft, eine humanistische Haltung, die das Leben licht, warm, froh und nachhaltig werden lässt. Konservativismus ist ein Ideal. Dieses Ideal verpflichtet zu permanenter, inspirierter, empathischer, kreativer und das alles zusammen heißt, informierter Weise darüber nachzudenken, was kann man, was kann ich besser machen. Im Bessermachen (wollen) liegt bereits der Kern des Konservativismus. Das Neue muss sich nämlich messen lassen an dem was ist. Es findet also ein permanenter intellektueller Vergleich statt zwischen dem, was bis jetzt war und dem, was idealtypisch möglich ist. Daraus folgt automatisch der Satz, dass das, was war und zur Zeit nicht verbesserungsfähig ist, was sich also schon als annähernd optimal heraus stellt und bewährt hat, allerdings in einer bewussten Durchdringungsarbeit, unbedingt zu erhalten ist.

Konservativismus ist also im Prinzip eine systematisch vorgehende, eine im historischen Kontext denkende Herangehensweise. Und zwar eine Herangehensweise an die Menschen, die Gesellschaft und die Welt. Konservativismus ist demnach eine wissenschaftliche Methodik mit Herz und Verstand. Vergessen Sie unbedingt den fanatischen und grenzenlos ideologischen, sich irreführend wissenschaftlich nennenden Sozialismus! Sozialismus ist Fiktion, ein Ersatz für irgendeine furchtbare, aber für edel und hehr erklärte Scheinrealität, Utopie genannt… (Fortsetzung in Bettina Röhls wöchentlicher Kolumne in der WiWo!)

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32 KOMMENTARE

  1. „Konservativ“ kann nicht einfach bedeuten, das Bestehende „konservieren“ zu wollen.

    „Konservativ“ bedeutet für mich, die bestimmenden Prinzipien und Werte der Hoch-Zeiten unserer Geschichte zu erfassen und, soweit es eben geht, wieder zur Geltung zu bringen.

    Hoch-Zeiten der deutschen Geschichte waren für mich unter Anderem das Hochmittelalter, die Reformationszeit, die Romantik und die Jahre des Wiederaufbaus.

    Keine dieser Zeiten kehrt wieder, jedoch dürfen wir uns von den damaligen Vorfahren „zu neuer Tat begeistern“ lassen.

  2. @ Esteban

    Was ist mit dem zweiten Kaiserreich Deutschlands? In dieser Phase wurde unser Land zur industriellen Weltmacht, die in puncto Effizienz sogar das damals global dominierende britische Empire in den Schatten stellen konnte.

  3. Nicht das Neuere, das Bessere ist der Feind des Guten!

    Alter Niederrheinischer Spruch von meinem Vater, trifft genau!

  4. Einfach wieder ein Klasseartikel von Bettina.
    Als Konservativer ein Labsal für meine geschundene Seele.

  5. Konservativ gleich: Das Gute, Bewährte bewahren, das Verbesserungsbedürftige und -fähige verbessern. Unsere Vorfahren hatten bessere Energieerzeugung entwickelt, so dass die Windmühlen nur noch Erinnerungsanlagen waren. Wir müssen laut EEG diese Entwicklung rückgängig machen, obwohl bereits neue Anlagen in der Kernkrafttechnik entwickelt wurden, die die Endlossuche nach Abfall-Lagerstätten überflüssig machen würden, weil diese strahlenden „Abfälle“ Brennstoff für Jahrhunderte wären.

  6. Der Socialismus war, im Grunde genommen, keineswegs eine Fiktion. Heutzutage aber von Internationalisten und Multiculti-Idioten unterwandert worden.

  7. @ #6 Vertrauen (24. Dez 2013 12:04)

    …Wir müssen laut EEG diese Entwicklung rückgängig machen, obwohl bereits neue Anlagen in der Kernkrafttechnik entwickelt wurden, die die Endlossuche nach Abfall-Lagerstätten überflüssig machen würden, weil diese strahlenden “Abfälle” Brennstoff für Jahrhunderte wären.

    Die Suche nach sogenannten „Abfall-Lagerstätten wird benötigt, um die Kernernergie zu verteufeln! Schon 8 Jahre, bevor der „Schnelle Brüter in Kalkar“ geschlossen wurde, er ging nie ans Netz, sagte mir ein Freund, der dort als Ingenenieur arbeitete: „Es ist politisch gewollt, dass Kalkar nie ans Netz geht!“ So wird und wurde von unseren Politikern öffentliches Geld verschleudert und unsere Energie immer knapper und teurer!

  8. OT:
    Salafistische Zentren in allen großen deutschen Städten

    http://www.focus.de/politik/gastkolumnen/tophoven/heldenmythos-dschihadist-wie-deutsche-salafisten-in-syrien-schiessen-und-bomben_id_3498111.html

    Wie deutsche Salafisten in Syrien schießen und bomben
    Deutsche Salafisten, die im Syrienkrieg gegen Assads Regime kämpfen, gelten als „Helden“. Auch deshalb steigt die Zahl der Dschihadisten rasant an, inzwischen gibt es Ausbildungscamps nur für Deutsche. Viele von ihnen leben unter uns, „wie tickende Zeitbomben“.

  9. #4 Bonn (24. Dez 2013 11:59)

    Was ist mit dem zweiten Kaiserreich Deutschlands? In dieser Phase wurde unser Land zur industriellen Weltmacht, die in puncto Effizienz sogar das damals global dominierende britische Empire in den Schatten stellen konnte.

    Wohl wahr – aber hätten sich die damaligen Protagonisten primär als „Konservative“ definiert?

    Oder anders: woher kommt der Zwang, sich mit Gewalt ein ideologisches Label anheften zu müssen? Und warum sollte man diesem Zwang folgen?

  10. Den Ausführung widersprechen zwei ganz grundlegende Lebensprinzipien: Das der Weiterentwicklung und das der Verbesserung.
    Im übrigen sind auch Volksgemeinschaften Alterungsprozessen und Blütezeiten unterworfen.

    So wie ein Säugling den großen Drang hat irgendwann zu laufen, so hat der erwachsene Mensch immer noch den Drang, etwas zu verbessern, zu erfinden und aufzustreben.

    Wenn vor 130 Jahren die ersten Automobile durch die Landschaft fuhren, so fahren heute – wir sehen es selbst – auf den Straßen. Das, was uns heute perfekt erscheint, wird abgelöst und verbessert.

    Im Rückblick sieht die gute alte Zeit meistens besser aus als sie war.

    Etwas zu konservieren ist zutiefst lebensfremd, Stillstand ist Rückschritt.

    Unsere kulturelle Revolution, die – soweit mir bekannt ist mit der Frankfurter Schule ihren Anfang genommen hat – ist natürlich gescheitert, da ist man sich unter PIlern wahrscheinlich einig, aber Konservatismus ist nicht die Lösung schlechthin. Vielleicht müssen wir uns auch einfach damit abfinden, dass unser Kulturmodell am verwelken ist und seine Blütezeit schon überschritten hat. Wo etwas vergeht, da kommt etwas Neues. Fangen wir irgendwann nochmal von vorne an, wir haben noch ein paar tausend Jahre Zeit.

  11. # 5 Don Quichote
    Mit diesem unlogischen Spruch hat uns auch schon einmal Schröder belehren wollen und damit bewiesen, daß er das Denken nicht hat. Das Bessere ist immer im korrelativen Gegensatz zum Schlechteren.

  12. Konservativ zu sein, bedeutet für mich vor allen Dingen, die von meinen Eltern übermittelten Werte zu erhalten und an meine Kinder weiterzugeben. Dazu gehören ganz persönliche Werte wie Pünktlichkeit und Ehrlichkeit aber auch unsere kulturellen Werte. Konservativ an unseren jahrhundertealten Werten festzuhalten ist keine Schande sondern eine Aufgabe, diese die kommenden Generationen zu bewahren.

  13. Stimmt genau mit der Scheinwelt in der unsere so „Lieb“ gewordenen Politiker leben und dem Volk vormachen wollen, was sie zu denken und fühlen haben. Diese gleiche Scheinwelt hatte ja schon Hitler vorgemacht und niemand der das erlebt hat, wünscht sich eine solche Scheinwelt noch mal zu erleben und weis zumeist gar nicht, das man schon längst in dieser Scheinwelt lebt. Das sieht man ja an den Parteien welche zum regieren von diesen in der Scheinwelt lebenden Wählerschaft. So leben diese Politiker auch nur noch, so lange sie dem Volk mit Hilfe der Medien und der Idiotenlaterne (Fernseher genannt)erfolgreich diese Scheinwelt vorlügen können.

  14. Ich versteh diese Röhlmania nicht, wahrscheinlich bin ich zu alt dafür. Sie kann nix dafür, aber ihre Mutter war die Erfinderin der Rasterfahndung und das ging mir schon damals gewaltig auf den Senkel, vorsichtig formuliert…

  15. Nun ja, konservativer wird man zumeist ja eher mit wachsender Reife.

    Schade nur wenn einem Menschen, der „linke“ Ideale denen der „rechten vorzieht, das Recht (!) abgetan wird AUCH konservativ zu denken und zu handeln!

    Frohes Christ-Fest, alles Gute uns im Jahr 2014.

  16. #26 Habib aus Deutschlanistan

    Kann ich nicht bestätigen, ich war jung eher ‚mittig‘, heute dafür gedanklich in den Randbereichen eher extrem links UND extrem rechts, kurz vorm Zerreißen sozusagen … mit Dauermigräne 😉

  17. Konservativ und progressiv sind zwei Grundprinzipien des Lebens in der verallgemeinerten Form des Bewahrens und des Weiterentwickelns. Der junge Mensch strebt vorwärts und will Neues kennenlernen, Neuland erschliessen, etwas Neues schaffen, der ältere Mensch will das Geschaffene bewahren. In einem Punkt sind allerdings nicht nur alle Menschen, sondern alle Lebewesen kompromisslos konservativ, nämlich in der Bewahrung des eigenen Lebens.

  18. Was ist das denn für eine dämliche Allerweltsdefinition von Konservatismus? Erinnert mich doch etwas an die Islam = Friede, Freue, Eierkuchen-Gleichsetzung, die zwar gut klingt und zu deren Inhalt die meisten zustimmen können, aber mit Islam repektive Konservatismus hat das nicht allzu viel zu tun.

  19. Jahrzehntelang haben die Schwarzen der C*Du/C*SU behauptet, sie seien konservativ. Davon reden sie schon lange nicht mehr.

    Und sie haben recht, sie sind globalrot inzwischen.

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