Neben Berlin war die Universität Hamburg eines der wesentlichen Ausgangspunkte der frühen 68er-Bewegung. Mit dem bei der Rektoratsübergabe am 9. November 1967 geschwenkten Slogan “Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren” gelang den damaligen Revoluzzern ein erster spektakulärer Auftritt. In den folgenden Wochen wurden Professoren und Dozenten, die sich diesen Umtrieben kritisch in den Weg stellten, regelrecht terrorisiert. Nachdem Professor Hans Wenke eine von radikalisierten Studenten aufgesuchte Vorlesung suspendieren musste, hielt der damalige Ordinarius für Systematische Theologie, Helmut Thielicke (1908-1986, Foto), am 12. Dezember 1967 eine Brandrede, in der er (in fast prophetischer Vorausschau) die gesellschaftliche Tragweite der damals noch jungen Bewegung abzeichnete.

(Von Esteban Escobar)

Man kann Thielicke, der im Dritten Reich zeitweise mit einem Redeverbot belegt war, nun schwerlich eine rechtsradikale oder reaktionäre Gesinnung unterstellen. Ganz anders verhält es sich mit dem damaligen Rädelsführer der Hamburger 68er und Funktionär des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), Reinhold Oberlercher, der sich heute als “Nationalmarxist” definiert.

Hier der damals durch die WELT veröffentlichte Auszug der Rede:

Heute ein Kolleg zu halten, weigere ich mich. Ich sehe keine andere Möglichkeit, um meinem Protest gegen das, was man meinem Kollegen und Freunde Wenke angetan hat, Ausdruck zu verleihen.

Der Fall ist schnell berichtet: Ein Student [Oberlercher] schrieb im “autitorium” einen Artikel gegen Professor Wenke, dessen gossenhafte Frechheit durch den Begriff einer schlechten Kinderstube nur sehr unzulänglich umschrieben wird. Er unterschreitet auch die letzte Grenze einer parlamentarisch zulässigen Vokabulatur.

Professor Wenke hat so reagiert, daß er dem Verfasser in seinem Seminar sagte: “Nachdem Sie diesen Artikel geschrieben haben, verstehe ich nicht, daß Sie noch zu mir ins Seminar kommen. Verlassen Sie bitte diesen Raum”. Daß dieser Kontramilitone dann den Saal verließ, geschah auf den Druck der Kommilitonen hin, die ihn mit einmütigem Protest gegen seine Injurien veranlaßten, hinauszugehen.

Man hat es dann gewagt, meinem Kollegen vor ein Ultimatum zu stellen: Er solle sich entweder entschuldigen, andernfalls man ihm dazu in seiner Vorlesung Gelegenheit geben werde. Als Professor Wenke selbstverständlich darauf nicht einging, kam es zu jenem blamablen Schauspiel, das man heutzutage mit den melancholisch stimmenden Import-Vokablen “Go-in” und “Happening” zu beschreiben pflegt.

Sie sind über die beschämenden Vorgänge unterrichtet, die einem deutschen Professor verboten sein ließen, seinen Hörsaal zu betreten. Der einzige Lichtblick für mich ist, daß es offenbar nicht wenige gab, die inmitten der unkontrollierten Massenemotionen nüchtern blieben und sich vor ihren Lehrer stellten. Auch die hat es also gegeben. Das alles tut man einem Manne an, der sein ganzes Leben daran gewendet hat, junge Menschen zu fördern, und der bis an die Grenze des gesundheitlichen Zusammenbruchs das große Werk der Bochumer Universitätsgründung zuwege gebracht hat.

Was mich im Augenblick verzweifeln läßt, sind nicht die SDS-Drahtzieher, sondern das ist die Masse der Studenten, die nur in Spurelementen gegen die neue Oligarchie der Funktionäre aufmuckt – gegen jene Funktionäre also, deren Hauptberuf wohl schon längst zu jener Geräuscherzeugung übergewechselt ist, die sie Hochschulpolitik nennen. Ich habe mir erzählen lassen, in einer andern Hamburger Fakultät, die ein gutes Arbeitsklima zu haben scheint, hätten sich die Studenten zugerufen: “Auf zu Wenke ins Audimax, da gibt’s ein Happening zu sehen!” Sehen Sie: Diese Leute lassen mich verzweifeln.

Nicht als ob ich es für unerlaubt hielte, als Beobachter solche Szenen in Augenschein zu nehmen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich Zeuge von etwas sein will oder ob ich zum Jux hingehe und in meiner Gaudi-Sucht nicht bemerke, welcher Schmach ich dabei dienstbar werde und vor welchen Karren ich mich spannen lasse.

Ich bin so deprimiert, daß ich jetzt etwas sage, was ich hoffentlich bald wieder zurücknehmen kann. Nie würde ich lieber einen Irrtum eingestehen; ich lechze sogar danach, das zu tun. Zunächst aber spreche ich meine Verzweiflung aus: Ich glaube, daß diesem unserm Volke nicht mehr zu helfen ist, und kann nur noch sagen: “Armes Deutschland!” ich habe mich sträflich in Illusionen gewiegt. Ich habe wirklich geglaubt, wir hätten den Nazismus überwunden, und ein neuer Hitler – auch mit veränderter Färbung – würde undenkbar unter uns sein. Und in allen Ländern, die ich als Gastprofessor besuchte, habe ich das auch in unzähligen Diskussionen bezeugt. Ich bezichtige mich jetzt einer – wenn auch unwissentlichen – Irreführung, der ich mich schuldig gemacht habe. Ich glaube es nun nicht mehr, daß wir gegen eine neue demagogische Diktatur immun sind.

Mit Terror und Gebrüll hat es auch damals angefangen. Und das Volk lief auch damals mit, weil etwas “los war”, und war hilflos anfällig für alles, was nach Dynamik aussah und das Schauspiel öffentlicher Anprangerungen verhieß. Auch damals zottelte die große Masse, die von Hitler verachtet, aber als Material benutzt wurde, nach dem Gesetz des geringsten demagogischen Widerstandes mit.

Die Funktionäre reden von Bewußseinsbildung und vom Erwecken politischer Mündigkeit. Aber es kommt nur zu Indoktrination und Emotion, zu einer schauerlichen Bewußtseinstrübung, die ich an einer deutschen Universität nie für möglich gehalten hätte. Darum weiß ich im Augenblick nicht, was ich auf einem deutschen Katheder noch soll. Denn die Universität ist unteilbar. Es gibt keine Gruppe, die sich innerhalb ihrer einigeln könnte – oder auch nur dürfte –, sondern wir sind für ihre Ganzheit verantwortlich. Und da ich nicht weiß, wie ich diese Verantwortung wahrnehmen soll, da die große Masse unansprechbar zu sein scheint und aufwiegelnden Parolen hilflos und ohne Selbstkontrolle verfallen ist verzweifle ich an meinem Amt.

Obendrein geht es nicht einmal nur um die deutsche Universität, obwohl schon das gravierend genug wäre. Es geht um unser Volk und unser politisches Schicksal. Das sind große Worte, ich weiß… Aber ich folge damit nur der programmatischen Intention derer, die ich für unser Unglück halte. Denn diese Leute nehmen die Not der Universität, an der wir alle – Professoren und Studenten! – gemeinsam leiden und die wir gemeinsam überwinden möchten, doch nur zum Anlaß und zum Sprungbrett, um in anarchischer Zersetzung die Ordnung überhaupt zu zerstören. Ich sage übrigens bewußt nicht: unsere gegenwärtige Ordnung, die gewiß viele fragwürdige Züge aufweist und sicher der Reformierung bedarf, sondern der Ordnung überhaupt. Der Begriff eines zu attackierenden Establishments meint sehr viel mehr als einen erstarrten Momentanzustand und eine autoritäre Struktur. Hinter ihm verbirgt sich eine Verneinung von Autorität überhaupt, und damit ein anarchistischer Impuls.

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57 KOMMENTARE

  1. Ja – und nein. Heute ist an den Universitäten nämlich genau nichts mehr „los“. Die Studenten, formiert von einem „Einheits-AStA“ unter Einbeziehung aller(!) Fraktionen von Grüner Hochschuljugend bis RCDS, werden bis ins letzte Detail gehirngewaschen und „gebrieft“. Die Borg regieren, Widerstand ist zwecklos.

    Ich wäre froh, wenn ein linksradikaler Professor heute Anlass zu einer solchen „Brandrede“ hätte. Dem ist aber nicht der Fall.

  2. Die 68er haben einige Verkrustungen aufgebrochen, und das war gut.
    Dass sie dann nach und nach die Macht übernommen haben, war nicht mehr gut.

  3. Warum sollte ein linksradikaler Professor so eine Rede halten ? Verstehe ich nicht. Der müsste die heutigen Zustände doch eher hochzufrieden gutheißen ?

    Abgesehen davon war Helmut Thielicke ein sehr bemerkenswerter Mensch, ein Visionär und ein Träger und Stammhalter deutscher Kultur, wie sie vor der Zersetzung der verblödeten 68er war.
    Die Lumpen, die Hetzer, die Selbstbediener und die Hasser haben gewonnen.

  4. Ein paar wenige Durchblicker gibt es immer.

    Fakt ist aber auch, dass insbesondere Lehrer und Universitäten sowie der Beamtenapparat die Stützpfeiler für kranke Ideologien in Deutschland waren und sind.

    Willige Helfer, die sich mit jedem menschenverachtenden System absolut rasch arrangieren.

    Bereits im Mai 1933 waren ein Drittel aller Lehrer Mitglied der NSDAP. Dazu muss man sagen, dass dies vollkommen ohne Not geschah. Selbst 1945 gab es Richter, die kein Parteimitglied waren.

    Und auch bei den katholischen Theologen war es stets so, dass vor allem die klugen Professoren an den Unis sich eher dem System anpassten, als die einfache Bevölkerung, wie die Wahlergebnisse im dritten Reich 1933 zeigen.

    Umso mehr sind Männer wie Helmut Thielicke oder auch einer der wenigen protestantischen Theologen Dietrich Bonhoeffer große Vorbilder für unser heutige Gesellschaft.

    Einer Gesellschaft die heute mit einer politischen Gesinnungs- und Meinungsdiktatur überzogen wird, von deren Mittel der elektronischen Massenmedien ein Erich Mielke oder ein Dr. Goebbels nur träumen konnten.

  5. #3 Antisozi (07. Dez 2013 08:26)

    Warum sollte ein linksradikaler Professor so eine Rede halten ? Verstehe ich nicht. Der müsste die heutigen Zustände doch eher hochzufrieden gutheißen ?

    Eben.

  6. Zitat :

    Ich glaube, daß diesem unserm Volke nicht mehr zu helfen ist, und kann nur noch sagen: “Armes Deutschland!” ich habe mich sträflich in Illusionen gewiegt. Ich habe wirklich geglaubt, wir hätten den Nazismus überwunden, und ein neuer Hitler – auch mit veränderter Färbung – würde undenkbar unter uns sein. Und in allen Ländern, die ich als Gastprofessor besuchte, habe ich das auch in unzähligen Diskussionen bezeugt. Ich bezichtige mich jetzt einer – wenn auch unwissentlichen – Irreführung, der ich mich schuldig gemacht habe. Ich glaube es nun nicht mehr, daß wir gegen eine neue demagogische Diktatur immun sind.

    Zitat Ende.

    Es ist erschreckend für mich, wie dieser Mann die Zukunft für uns und Deutschland voraus sah.

  7. “Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren”
    ++++

    Mit dem Muff von 1000 Jahren waren die deutschen Unis deutlich leistungsfähiger, was auch die viel höhere Anzahl von Nobelpreisträgern beweist.

    Den Pfeifen der sogenannten 68er kann man vor allem im internationalen Vergleich der Unis diese Leistungsfähigkeit natürlich nicht bescheinigen!

  8. OT–Der EU-Dünnschiss und kein Ende…
    „EU will alle Autos in Europa bei 115 km/h drosseln“
    „Die Europäische Kommission prüft die Möglichkeit, alle Autos in der EU mit automatischer Geschwindigkeitsbeschränkung auszustatten. Ab 115 Stundenkilometern soll das Auto gebremst werden. Ein Sprecher von Porsche nennt das Vorgehen ein klares Überschreiten von nationalen Angelegenheiten seitens der EU.“
    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/06/eu-will-alle-autos-in-europa-bei-115-kmh-drosseln/#comments

  9. „““Hinter ihm verbirgt sich eine Verneinung von Autorität überhaupt, und damit ein anarchistischer Impuls.“““

    Und das ist das Problem, die vermeidliche absolute Freiheit.

    Damals waren die Faschisten blond ,blauäugig, trainiert, intolerant, autoritär, uniform,

    heute sind sie bunt, verwahrlost, absolut tolerant, anarchistisch und individuell.

    Aber das Gemeinsame: Andersdenkende werden mit dem selben Hass , Brutalität und Menschenverachtung verfolgt.
    Und das sind die Früchte dieser 68er Spezialisten, welche „ihr“ Paradies auf Erden errichten wollen,
    wie die großen Diktatoren auch- ohne Christus.
    Ein NWO-Friedensreich ohne Jesus Christus geht wieder in die Hose, wohl auch wieder eine Nummer schlimmer wie das letzte Mal.

  10. Der Begriff eines zu attackierenden Establishments meint sehr viel mehr als einen erstarrten Momentanzustand und eine autoritäre Struktur. Hinter ihm verbirgt sich eine Verneinung von Autorität überhaupt, und damit ein anarchistischer Impuls.

    Und genau hier irrt Thielicke. Das „Establishment“ besteht heute aus linksradikaler Politmafia, den Umerziehungsmedien und ihren verlogenen „Qualitätsjournalisten“, der Lehrer- und Professorenkamarilla und der gigantischsten „Industrie“, die Deutschland noch aufzubieten hat – der Sozial- und Integrationsindustrie.

    Und genau in den Perspektiven, die ihnen das „Establishment“ eröffnet, suhlen sich die Studenten heutiger Tage. „Irgendwas mit Medien“ und „irgendwas mit sozial“ sind angesagt.

    Ein gewisser, gegen das „Establishment“ gerichteter, „anarchistischer Impuls“ an den Universitäten wäre eine gute Sache.

    Etwas mehr Anarchie wagen, bitte!

  11. Die Kirchen , aus Angst vor Mitgliederverlust, machen fleißig mit.
    Auch die Sprache, welche Thielicke moniert, wird in der Volxbibel bedient.
    Es muss sich einfach gossenmäßig anhören,
    damit auch der letzte Gossi mitmacht, im bunten Treiben der Pseudochristen.

    Wie bei Thielicke damals werden alle die sich dieser Bewegung(Strom) entgegenstellen diffamiert und bekämpft,
    tragischer Weise als Nazis,
    obwohl der neue Europäer in Wirklichkeit der „Euzi“ ist, hassend, alles was sich ihm in den Weg stellt.
    Bezeichnend auch das Massengebrüll, als Durchsetzungsmittel der Wahl.

  12. #9 Stefan Cel Mare
    Thielicke irrt nicht.
    Man muss die Rede aus damaliger Sicht hören.
    Natürlich ist es heute genau umgedreht, aber früher passte es .
    Man wollte damals nicht hinten an stehen und dem neuen Trend absagen, sondern hatte genau so viel Schiss dem Strom entgegen zu schwimmen wie heute umgekehrt.
    Das scheibchenweise Nachgeben ist der Tod im Topf, genau wie jetzt beim Islam oder anderen totalitären Ideen.
    Die „Rückständigen, Intoleranten“ werden gebrandmarkt und der Rest macht aus Angst mit.
    Dann heißt es, dass isr der Lauf der Zeit, man kann eh nichts machen.

  13. @ #8 Stefan Cel Mare (07. Dez 2013 08:41)
    Die Revoluzer von gestern haben noch nicht verstanden, das sie heute längst Main-Stream sind.

    Kämpft ein Linker gegen das System, muss er sich selbst bekämpfen. Denn er ist das System.

  14. Die Bereinigung wird sich demnächst nicht auf ein deutsches Reich begrenzen, sondern wird weltweit sein.
    Alle, die sich diesem neuen Weltreich entgegenstellen werden darunter zu leiden haben.
    Wie sagte Reinhold Messner angeblich, neulich:
    Wir müssen eine Weltregierung haben, die sich gegen den Klimawandel stellt und einheitliche Standards festlegt.
    Und dann der Papst: Welteinheitswährung
    Und dann die UNO: Weltpolizei
    Und wieder der Papst: Assisi-Einheitsreligion, von jedem etwas.

  15. Hat zwar nicht unbedingt mit dem Thema zu tun,
    aber habe heute morgen gehört Radio NDR 90,3
    das wohl ca. 90 % der Lempedusaflüchtlinge aus
    Gahna , Togo usw.sind ein Großteil ist untergetaucht, welche haben schon in 3 verschiedenen Ländern Asyl beantragt

    daher ist dise Meldung nicht up to date aber läßt schon die Richtung erkennen.

    Dafür haben die Linksidioten in Hamburg demonstriert : für Asylbetrüger !

  16. Mein Schlüsselerlebnis mit der 68er-Kultur erlebte ich im Wintersemester 1969 an der TH in Aachen. Ich besuchte dort eine Asta-Versammlung, das Audi-Max war brechend voll. Als ich es wagte, dort eine Frage zu dem Thema „Hochschulrahmengesetz“ (darum ging es bei dieser Versammlung) zu stellen, brüllte plötzlich jemand laut und wutschnaubend von ganz hinten: „Haut dem reaktionären Schwein eins in die Fresse!!!“

    Seit diesem Tag begegnete ich den 68ern mit der allergrößten Distanz und – bei aller Bescheidenheit – großer Überlegenheit.

  17. Die Linken sind wie ungeleitete Kleinkinder.
    Ich will nichts gegen Kinder allgemein sagen, aber deren schlechte Seiten, wie Ichbezogenheit, über Grenzen gehen, andere ausschließen, andere mobben, Gier, Freude daran zu haben, (heimlich) zu stören zu zerstören usw., das ist alles von Linken übernommen worden.

    Trotzdem können wir „Sehenden“ uns freuen, denn es gibt schon eigentlich jetzt nichts mehr zu zerstören. Und wenn keiner sich ärgert oder die Lausbuben jagt, dann macht’s doch sowieso keinen Spaß mehr.

    Pippi Langstrumpf hat ihre Villa Kunterbunt bestimmt nicht regelmäßig witterungsbeständig gestrichen und Feuerholz für den Winter hat sie auch nicht geschlagen. Lehnen wir uns doch einfach noch ein Weilchen zurück.

  18. #7 schmibrn (07. Dez 2013 08:28)

    Einer Gesellschaft die heute mit einer politischen Gesinnungs- und Meinungsdiktatur überzogen wird, von deren Mittel der elektronischen Massenmedien ein Erich Mielke oder ein Dr. Goebbels nur träumen konnten.

    Das heißt für uns zweierlei:

    1. Wir müssen diese Mittel ebenfalls nutzen. Gerade hier auf PI geschieht dies und die Effekte („PI wirkt“) sind bereits jetzt, nach wenigen Jahren, spürbar.

    Dazu gehört auch, dass wir in den Kommentarbereichen der online Medien Partei ergreifen für die Vernunft.

    Lasst euch durch Löschungen nicht entmutigen. Je nach online-Medium kippt dort die Stimmung mehr oder weniger. Kritische Stimmen sind meinem Eindruck nach bereits überall in der Mehrheit.

    2. In solch einer elektronischen Zeit gewinnt die Parole auf Papier wieder an Bedeutung, schon deshalb, weil sie ungewohnt geworden ist.
    Mir begegnen immer wieder kleine Mohammed-Karikaturen, z.B. in einem bestimmten Parkautomaten, die legt dort irgendwer hinein in das Ausgabefach. Aber auch ein einzelnes Flugblatt habe ich schon mal entdeckt, unter Prospekten, die in einem großen Möbelhaus auslagen.
    Wahrscheinlich nimmt dort jemand immer nur ein Exemplar und legt es unter den Stapel … Würde er oder sie darauf angesprochen, wäre wohl die Antwort: ‚Ja, habe ich auch gerade gesehen, aber liegen gelassen. Ich wusste nicht, was ich mit so einer Hetze soll.“

    Leute, die die Flyer auslegen, handeln offensichtlich immer so, dass ihnen nur schwer etwas nachgewiesen werden kann.

    Grundsätzlich gilt: aktiv werden.

    Tun wir was. Für die Freiheit!

  19. Mit Terror und Gebrüll hat es auch damals angefangen.

    Diese Parallelen hat schon sehr früh auch der große Joachim Fest gesehen:

    Die literarisch/wissenschaftliche Linke der Frankfurter Schule (Habermas, Marcuse) und die politische Linke (so beispielsweise die APO), deren lärmende Dialogunfähigkeit, moralische Hysterie und Realitätsverachtung er vehement kritisierte, erschienen zutiefst suspekt. In ihnen erkannte er die spiegelverkehrte und unverhohlene Rückkehr zu gerade Gewesenem – ein kulturpessimistischer Aufstand gegen die moderne Welt mit anstößiger Nähe zum Nationalsozialismus.

    Aus: „Der historische Publizist Joachim Fest“ von Norman Voigt

  20. Genug der Diagnosen. Wir wissen nun wirklich alle bescheid. Bis zum Erbrechen bescheid. Wir müssten tatsächlich aktiv werden. Aber kaum jemand macht etwas. Noch nicht einmal Michael Stürzenberger wird massenhaft unterstützt. Es ist heute genau so, wie 1933 bei den Nazis. Die Deutschen sind mehrheitlich ein dummes, blutleeres, feiges und verschlagenes Mitläufer-Volk. Sie lassen sich belügen, verarschen, entrechten und enteignen und schreiben trotzdem noch „Hurra!“ Idioten halt.

  21. @tramp#4
    „Die 68er haben einige Verkrustungen aufgebrochen, und das war gut.“
    Wird maßlos überschätzt, es gab bereits Anfang der sechziger Jahre diese Aufbrüche.
    Ein Versagen der Vätergeneration hat diese Zustände eingebrockt. Außerdem wurde vieles von den Kommunisten gesteuert, wie der Auftragsmord 1967 an Ohnesorg, das legendäre Bild des Sterbenden am Straßenrand wurde ebenso auftragsgemäß von einer bestellten Fotographin abgeliefert. Eine Untersuchung 2011 ergab, wie nicht anders zu erwarten, Kurras habe eigenmächtig gehandelt.
    Auf den übelriechende Gestank unter den Talaren heutzutage muß nicht näher eingegangen werden, PI-Leser können sich jeden Tag durch diverse Urteile davon überzeugen. Da wünscht sich manch ein Opfer den Muff von tausend Jahren zurück.

  22. Dabei waren sich „die Studenten“ ihrer Nähe zur totalitären Intoleranz ihrer Brüder im Geiste natürlich in keiner Weise bewußt. Wieder Joachim Fest:

    Fest: Wenn Sie sechziger Jahre sagen – da gehören die 68er dazu. Während ich an meiner Hitler-Biografie schrieb, war ich an den Universitäten in Hamburg, Berlin und Tübingen zu Gast. Da bin ich von den Studenten als Reaktionär beschimpft worden, weil ich eine Hitler-Biografie schrieb. Da wurde mir gesagt, wir kämpfen für eine neue Welt, lass doch den halbtoten Fest – ich war damals 40 Jahre alt – den toten Hitler begraben. Das interessiert uns alles nicht.

    SPIEGEL: Sie sprechen den 68ern das Interesse an der NS-Vergangenheit ab?

    Fest: Deren Interesse wurde erst geweckt, als sie erkannten, dass sich die Nazi-Zeit instrumentalisieren ließ, um Angehörige der älteren Generation aus ihren Posten zu drängen.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40788943.html

    Heuchlerbande! Das hat sich bis nicht geändert und wird vor allem von den Grünen praktiziert: Den Moralapostel spielen – und dabei auf die schönen, sicheren, gutdotierten Staatspöstchen schielen.

  23. #17 Achot (07. Dez 2013 08:56)
    Kämpft ein Linker gegen das System, muss er sich selbst bekämpfen. Denn er ist das System.

    Treffend festgestellt!

    Das können sich diese Leute nur nicht eingestehen, sonst würden sie ihre eigene Lebenslüge im Kern erschüttern.

  24. Ich glaube es nun nicht mehr, daß wir gegen eine neue demagogische Diktatur immun sind.

    ————————————-

    Das war mir freilich immer klar. Aber nicht weil ich jemals, bis vor 2,5 Jahren jedenfalls nicht, gewußt hätte, dass die Ingredienzen bereits bereitet waren. Das hatte ich bis dahin und auch bis zu Sarrazin in dieser Schärfe nicht mitbekommen. Ich sah ja keinen neuen Hitler. Das war die Fehlüberlegung. Ich dachte rein logisch:

    (da ich ja grundsätzlich skeptisch gegenüber meinen Mitmenschen war, ich hatte ja deren Gedankenlosigkeit (auch die meiner Freunde), wie ich es nannte, immer mitbekommen )

    da es passiert ist, wird es wieder passieren, wenn denn die Umstände danach sind. Aber wie gesagt, ich dachte es müsse ein neuer Hitler kommen. Das es durch schrittweise Aushöhlung der Demokratie erfolgen würde, daran dachte ich nicht, obwohl mir die Banane der Politik seit 35 Jahren klar ist und mir so um 2002 die Gleichschaltung der Parteien und der Medien klar wurde.

  25. @tramp#4
    “Die 68er haben einige Verkrustungen aufgebrochen, und das war gut.”

    Wird maßlos überschätzt, es gab bereits Anfang der sechziger Jahre diese Aufbrüche.
    #27 mvh (07. Dez 2013 10:25)

    Völlig richtig! Es war bereits Mitte der 60er, sagen wir spätestens ab 1965 viel in Bewegung gekommen. Stichwort Jugendkultur. Das hatte auch viel mit der angloamerikanischen Popmusik zu tun (Beatles, Stones, Dylan). Auch die Sexualmoral hatte sich schon merklich gelockert (Pille!).

    Auf diese kopflastigen Bürgersöhnchen, diese „Studenten“, hätte man bei alldem gut verzichten können. Eigentlich waren das immer die „Spießer“. Man muß sich doch nur mal diesen theorielastig dozierenden, vernagelten Dutschke ansehen. Diesen aufgesetzten Krampf dieser letztlich nichts als trostlosen „Kommune 1“. Aber nichts gegen Uschi Obermeier. 😉

  26. Ich habe 10 Jahre später einen Boykott „linker“ Studenten gegen meine Philosophie-Lehrer erlebt. Aber damals hatte ich die „Linken“ (nachdem ich 2 Jahre an der Uni mit ihnen solidarisch war längst durchschaut. Die waren auch nicht mehr so radikal, es gab zu diesem Zeitpunkt eine kleine Gegenbewegung, auf der Seite dieser Professoren und ich hielt die Linken für erledigt. Denn was sollten die werden? Es gab den Radikalenerlaß und nach dem Studium wurde ohnehin jeder Sozial“wissenschaftler“ ohnehin zunächst Taxifahrer. Und so war es damalks eher angenehm zu fünft ein Seminar bei einem hochqualifizierten Prof zu besuchen. Gestört wurde man nicht. Die „Roten Zellen“ saßen in populäreren Veranstaltungen und mockietrten sich danach auf vermeintlich intelligente Art über den Stuss den jede Philosophie außer marxistischer, repräsentiere.
    Die Roten Zellen (Ikone war Ludwig Fertl) waren im übrigen eine hochintelligente Gegenbewegung gegen die primitivsten Durchschnittsidioten vom Spartakus usw. Die durchschauten den Spartakus total und nahmen die satirisch auf die Schippe (Sprüche und Widersprüche). Aber sie hatten ihre Grenze darin, dass sie sich wiederum für die echten Marxisten hielten. Was aus denen wurde, wäre interessant. Der Spartakus und die anderen bildete ja in jedem Fall die Basis der Grünen.

  27. Es gibt keine Gruppe, die sich innerhalb ihrer einigeln könnte – oder auch nur dürfte –, sondern wir sind für ihre Ganzheit verantwortlich.

    Was für eine hehre Vision.

    War mir schon als Sechsjähriger klar, daß allenfalls in der extremsten Einigelung noch irgendetwas von Wert überlebt haben könnte – etwas altes, versteht sich. Die Alternative wäre, daß etwas von Wert gerade erst irgendwo neu entstanden wäre. Dazwischen kann offensichtlich nichts sein.

    Der Begriff eines zu attackierenden Establishments meint sehr viel mehr als einen erstarrten Momentanzustand und eine autoritäre Struktur. Hinter ihm verbirgt sich eine Verneinung von Autorität überhaupt, und damit ein anarchistischer Impuls.

    Sowas sollte man nicht schreiben, wenn man vorher nicht geklärt hat, was Autorität bedeutet. So bleibt es ambivalent oder zweifelhaft.

    Wahre Autorität ist, daß man etwas versteht. Ob sich die 68er wirklich dagegen gewendet haben, ist doch zweifelhaft, vielleicht ja faktisch, aber intendiert war’s wohl, wenigstens von den meisten, nicht.

    Gut, vielleicht dann dagegen, daß man auf Leute hört, die etwas verstehen.

    Aber wiederum, bewußt werden die meisten auch das nicht gewollt haben.

    Und alles was dann noch kommt, ist keine wahre Autorität mehr, also ambivalent.

  28. „“1966 erhielt Joseph Ratzinger(spätere PP Benedikt XVI.) auf Empfehlung von Hans Küng(Chrislamist von der Papstkritikerindustrie)

    einen Lehrstuhl für Katholische Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität TÜBINGEN.

    Seine Antrittsvorlesung hielt er dort am 19. Januar 1967.““ (nach Wikipedia)

    „“RAUHE SITTEN herrschten Ende der Sechziger Jahre an der Universität Tübingen.

    ZIELSCHEIBE vieler Angriffe war Joseph Ratzinger, damals Professor. Die Erlebnisse haben den heutigen Papst(em.) geprägt…

    An der alt ehrwürdigen Eberhard-Karls-Universität erlebte Joseph Ratzinger Ende der Sechziger Jahre einen KULTURSCHOCK, der sein Denken stark geprägt hat.

    „Es ist ORDINÄR zugegangen damals, und er ist übel behandelt worden“, berichtet sein damaliger Kollege Max Seckler, der den aufstrebenden Jungprofessor 1966 an die Katholisch- Theologische Fakultät geholt hatte. „Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.“

    Es war die Zeit der STUDENTENPROTESTE. Ratzinger wurde mehr als andere zur Zielscheibe der Rebellen. Dabei galt er damals noch keineswegs als konservativer Hardliner.

    Im Gegenteil: Der junge Ratzinger gehörte zur Riege der aufgeschlossenen, fortschrittlichen deutschen Theologen, die das Zweite Vatikanische Konzil geprägt hatten. Ihr Programm lautete „Aggiornamento“, die Annäherung der Kirche an die MODERNE WELT…““
    http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/joseph-ratzingers-jahre-als-professor-in-tuebingen-haben-spuren-hinterlassen-er-ist-uebel-behandelt-worden/2495486.html

    „“Ratzingers jähe Flucht aus dem „Haifischbecken“…

    Vor 40 Jahren verließ Joseph Ratzinger fluchtartig die Stadt: Er wollte sich nicht länger dem REBELLISCHEN Klima der Uni aussetzen…

    Offenbar hatte HANS KÜNG den PLAN, auch noch KARL RAHNER nach Tübingen zu holen, um am Neckar, so der belgische Autor Freddy Derwahl,

    „eine robuste Bastion deutscher Fortschrittstheologie zu bilden“…

    Ratzinger und Küng – das war zwar ein ungleiches Gespann. Der weltmännische Küng(SOZIALIST) röhrte mit dem Alfa Romeo durch die Straßen…

    Die Frage, warum der spätere Papst schon nach drei Jahren die hoch angesehene Tübinger Fakultät verließ, beschäftigt eine Vielzahl von Autoren seit langem.

    Die meisten stellen einen Zusammenhang mit der STUDENTENBEWEGUNG her. Die zornigen jungen Leute sprengten Vorlesungen, funktionierten Veranstaltungen um, drängten die Professoren, über die Notstandsgesetze zu diskutieren statt über ihre Vorlesungsthemen.

    EVANGELISCHE Theologiestudenten sahen das Kreuz Jesu als „Ausdruck sadomasochistischer Schmerzverherrlichung“.

    Ratzinger war entsetzt.

    „Ich habe das grausame Antlitz dieser ATHEISTISCHEN FRÖMMIGKEIT gesehen,

    den Psycho-Terror, die Hemmungslosigkeit, mit der man jede moralische Überlegung als bürgerlichen Rest preisgeben konnte, wo es um das ideologische Ziel ging“, schrieb er in seinen Erinnerungen…““
    http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Ratzingers-jaehe-Flucht-aus-dem-Haifischbecken;art4306,309374
    (Heervorhebungen durch mich)

  29. #4 Tramp (07. Dez 2013 08:25)

    Die 68er haben einige Verkrustungen aufgebrochen, und das war gut.
    /

    Diese verwöhnte Wohlstandsjünglinge aus akademischen Kreisen, die sich willig den rotlackierten Faschisten und verbliebenen Diktatoren verschrieben hatten.

    Sie haben den hart Erarbeiteten Wohlstand der Kriegsgeneration verfressen. Und weil sie ihren Sex, Druggs & Rock’n Roll-Partiehals immer noch nicht voll bekamen haben sie mindestens zehn nachfolgende Generationen mit Schulden überhäuft.

    Und damit nachfolgende Generationen ihnen ihre Partiestimmung nicht vermiesen, haben sie per Gesetz dafür gesorgt, dass diese millionenfach bereits als Babies umgebracht werden.

    Natürlich brauchte man dazu dann immer noch den Überzieher des Guten. „Frauenrechte“ ist heute nichts anderes als eine unvergleichliche Sexualisierung von Mädchen und Frauen, die in der Menschheitsgeschichte beispiel- und würdelos geworden ist.

    Denn die Uschi Obermeyers wollten gleichzeitig schon durchnageln.

    Heute haben minderjährige Mädchen bereits mehr Sexualpartner und härtere Sexualpraktiken hinter sich als ihre Großmütter im ganzen, langen Leben.

    Das ist nur ein kurzer Abriss dieser Generation, der man sogar den Selbsthas auf die eigene Kultur einpflanzen konnte, ohne dass diese großartigen 68er dies irgendwie komisch fanden. Nur wegen ein bisschen Macht und Aufmerksamkeit. Armselig…

  30. #34 Schweinsbraten

    Das ist richtig.

    Joseph Ratzinger kritisierte damals schon die akademischen Eliten in der Kirche, die Theologen. Einer
    seiner Hauptsätze lautete:

    »Dies ist SEINE Kirche und kein Experimentierfeld
    für Theologen.«

    Die Studenten entreißen
    ihm das Mikrophon. Die Vorgänge müssen auf Sie offenbar wie ein Schock
    gewirkt haben. Später meinten Sie: »In diesen Jahren lernte ich, wann eine
    Diskussion aufhören mußte, weil sie sich in eine Lüge wandelte, und
    Widerstand muß einsetzen, um die Freiheit zu erhalten.

    Und weiter

    ch habe, damals, einen neuen
    Geist eindringen sehen, in dem sich fanatische Ideologien der Instrumente
    des Christentums bedienten, und da ist wirklich Lügefür mich sichtbar geworden.

    Gleichzeitig hat dieser kleine Mann aus einfachsten Verhältnissen mit diesem unvergleichlich messerscharfen Verstand und dieser unfassbaren Bescheidenheit es geschafft, dass seine Theologievorlesungen als junger Professor brechend voll waren in dieser sozialistisch-atheistischen Zeit des schrecklichen 20. Jahrhunderts.

  31. #34 Schweinsbraten (07. Dez 2013 11:13)

    Guter Beitrag. – Vom studentischen Terror berichtete auch der Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg. So ein Fachgebiet war für die natürlich voll Nazi. „Institut für Faschismus“ schmierten sie an seine Tür.

    Zwei Berichtigungen zu # 31: nach „…Dylan)“ fehlt zu tun, und die Uschi heißt Obermeaier.

  32. Wir wissen inzwischen, daß die DDR-Geheimdienste bei der 68er Studentenbewegung (wie später bei den Grünen) ihre Finger im Spiel hatten, durch Geld, Männer und Organisation, zwecks Destabilisierung der westdeutschen Gesellschaft.

  33. #34 Schweinsbraten (07. Dez 2013 11:13)

    ZIELSCHEIBE vieler Angriffe war Joseph Ratzinger, damals Professor. Die Erlebnisse haben den heutigen Papst(em.) geprägt…

    Das ist richtig.
    Und dennoch hat dieser kleine Mann mit diesem weltweit einzigartigen, messerscharfen Verstand und dieser beispiellosen Demut die damaligen Theologievorlesungen übervoll gebracht.

    Einer seiner Hauptsätze lautete:

    »Dies ist SEINE Kirche und kein Experimentierfeld für Theologen.«

    Wie sehr das den heutigen Pfarrern in den Ohren klingen müsste.

    Er hatte damals schon für die Wahrheit gekämpft und die akademische Elite der Theologen, die ihre Pivatreligion machen und sich selbst als Mittelpunkt der Christlichen Gemeinden sehen unter Feuer genommen.

    Die Studenten entreißen ihm das Mikrophon. Die Vorgänge müssen auf ihn offenbar wie ein Schock gewirkt haben. Später meinte Joseph Ratzinger:

    »In diesen Jahren lernte ich, wann eine
    Diskussion aufhören mußte, weil sie sich in eine Lüge wandelte, und Widerstand muß einsetzen, um die Freiheit zu erhalten.«

    Und weiter:

    Ich habe, das stimmt, einen neuen Geist eindringen sehen, in dem sich fanatische Ideologien der Instrumente des Christentums bedienten, und da ist wirklich Lüge für mich sichtbar geworden.

    Heute sehen wir ein pervertiertes Christentum, dessen sich politische und mediale Machthaber bedienen und sich als Gutmenschentum darstellen. Natürlich immer auf Kosten anderer. Und für sich selbst mit teilweise märchenhaften Reichtümern.

    Joseph Ratzinger aus Marktl am Inn: Heute sind seine wahrheitsgetreuen Aussagen aktueller denn je…

  34. Die 68er waren ein krakeelender, ungebildeter Haufen, die zwar dauernd Hegel, Marx und Sartre im Munde führten, aber, wenn es darauf ankam, von allen sehr wenig Ahnung hatten. Eric Voegelin hat das klar und deutlich aufgezeigt. Als er einmal nicht den üblichen Marx zitierte, ohne ihn vorher zu nennen, kam wie üblich lautes Protestgeschrei vom Auditorium, wobei es dann zu Marx, der übliche, gegen Marx kam. Der sogenannte Aufstand gegen den braunen Restbestand – ausgenommen war der braune Martin,- wurde und wird, nur vorgeschoben, um endlich, nun wieder den nicht nationalen Sozialismus in einer reparierten Form (Mao) zum Sieg zu führen. Der Weg dahin scheint nicht mehr weit. Man läßt sich immer noch ohne viel Gegenwehr vor das Tribunal der Ignoranz der political correctness stellen, um ein Zitat von Eric Voegelin zu bringen.

  35. Einsickerung des ISLAMs in deutsche UNIs und die STUDENTENBEWEGUNG

    CHAOS säen, um später ein KALIFAT zu errichten!
    Mit Kommunisten zusammentun(INTERNATIONALE EINHEITSFRONT), die ebenfalls eine NEUE GESELLSCHAFT wollen!

    PLAN und ZIEL: Man werde den Kommunismus rechtzeitig islamisch brutal von der Macht verdrängen können. Die Kommunisten dachten umgekehrt.

    Vorreiter waren damals IRANISCHE Studenten, darunter oft Kurden…

    +++

    DIE LINKE UND ISLAMISCHE SIPPSCHAFT

    DAS IRANISCH-ISLAMISCHE U-BOOT:

    „“Bahman Nirumand (* 18. September 1936 in Teheran) ist ein iranisch-deutscher Germanist, Iranist und Autor.

    Er wurde im Alter von vierzehn Jahren von seinen Eltern nach Deutschland geschickt, um dort sein Abitur zu machen und besuchte eine Waldorfschule. Nach seinem Abitur studierte Nirumand in München, Tübingen und Berlin Germanistik, Philosophie und Iranistik.

    1960 promovierte er an der Universität TÜBINGEN über Probleme der Verpflanzung des europäischen Dramas in die neupersische Literatur…

    Zusammen mit Mehdi Khanbaba Tehrani und Majid Zarbakhsh gründete er die Goruhe Kadreh (Kadergruppe), die sich als marxistisch-leninistische Organisation verstand und revolutionäre Kader ausbilden wollte, die als revolutionäre Zellen im antiimperialistischen Kampf in den Städten Irans als Stadtguerilla gegen das Regime des Schah agieren sollten.[1]

    1965 kehrte er in die Bundesrepublik zurück, um einer angeblich bevorstehenden Verhaftung zu entgehen. Nirumand wurde in WEST-BERLIN Mitglied der Konföderation Iranischer Studenten.

    1968 beabsichtigte er zusammen mit seinem Freund RUDI DUTSCHKE einen AFN-Sendemast zu sprengen, was u. a. an der Verweigerung der Unterstützung durch Franz Josef Degenhardt(linker Liedermacher und Barde) scheiterte.[2]…

    Allerdings erschien im Oktober 1967 im Spiegel ein kritischer Beitrag(online zu lesen!), in dem Informationen, die Nirumand in seinem Buch über den Iran veröffentlicht hatte, als zweifelhaft bzw. falsch eingestuft wurden.[4]…

    1979 kehrte er noch vor der Gründung der Islamischen Republik Iran (erneut) in den Iran zurück. (Anm.: …um Khomeini bei der Revolution zu helfen!!!)

    Bahman Nirumand ist Autor zahlreicher Bücher und schreibt Artikel für Die ZEIT, den SPIEGEL, Die TAZ und die FR; zudem hat er zahlreiche Rundfunk- und Fernsehbeiträge verfasst…
    (Anm.: Er ist Amerika-, Deutschland- und Abendlandhasser; rief an der FU Berlin zur Anti-Schah-Demo auf, trieb damit BENNO OHNESORG, der auch Bahmans Bücher gelesen hatte zur Deutschen Oper, wo er 1967 tödl. angeschossen wurde…)

    KHOMEINI-ANHÄNGER

    Er veröffentlichte eine Khomeini-Biographie, Mit Gott für die Macht, sowie Texte wie Feuer unterm Pfauenthron…““
    (Anm.: Scharfer Kritiker der Mohammedkarikaturen; im WWW gibt es Videos seiner Zensurwünsche)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bahman_Nirumand
    (Anmerkungen und Hervorhebungen durch mich)

    29. August 2011 13:20
    „“Autobiographie von Bahman Nirumand Ulrike Meinhofs Freund

    Schah, Berlin an der Seite von Rudi Dutschke, Islamische Revolution – und wieder zurück. Bahman Nirumand ist ein Wandler zwischen Orient und Okzident. Meistens nicht ganz freiwillig. Neben seinem Leben in Teheran als Sohn des Ersten Adjutanten von Reza Pahlavi und als kurzzeitiger Mitstreiter von Chomeini gewann Nirumand eine weitere, wahre Heimat: die 68er-Bewegung…(Von Rudolph Chimelli, sueddeutsche.de; online zu lesen, bitte selber gugeln, denn mit mehr als zwei Links würde ich hier in die Mod. kommen)

    NIRUMANDS BRUT

    BAHMAN NIRUMAND ist VATER der linken Journalistin(wie er aus dem TAZ-Stall, gern gesehen bei Phoenix-TV) MARIAM LAU, geb. 1962 in TEHERAN, geb. Nirumand, Gattin des linken Journalisten JÖRG LAU(auf Liste Nürnberg 2.0), ebenfalls aus dem TAZ-Stall. (Mariam und Jörg Lau haben drei Töchter).

    MARIAM LAUS MUTTER und erste Frau Bahman Nirumands: Diplom-Soziologin Barbara Herkommer, die mit SEBASTIAN HERKOMMER verheiratet war.

    SEBASTIAN HERKOMMER – DER MARXIST

    „“Sebastian Herkommer (* 1. September 1933; † 3. September 2004) war ein deutscher Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler marxistischer Orientierung.

    Er lehrte von 1971 bis 1998 als Professor für Soziologie an der FU BERLIN mit den Schwerpunkten Gesellschafts- und Klassentheorie und Industriesoziologie…

    Ohne eine Schule im strikten Sinne gebildet zu haben, regte er die industriesoziologische und gesellschaftstheoretische Diskussion stark an und förderte den Hochschullehrernachwuchs…““
    (WIKIPEDIA)

    GESELLSCHAFTSZERSTÖRER – DER MARXIST

    „“SEBSTIAN HERKOMMER, der nach einer Banklehre in FRANKFURT studiert und als Forschungsassistent am Institut für Sozialforschung gewirkt hatte, übernahm 1966 eine Stelle als Akademischer Rat an der FU BERLIN.

    Wie andere steht er dafür, dass es vor 1968 bereits eine kritisch-sozialistische Kultur auch an Deutschlands Universitäten gegeben hatte.

    Er nahm durch die nachfolgende Rebellion der Schüler, Studenten und Auszubildenden neue Impulse auf.

    Die zeitweilige Renaissance des Marxismus in Westdeutschland und einer von Marxisten mit geprägten Sozialwissenschaft ist ohne ihn nicht zu denken…““
    http://www.sozialismus.de/nc/archiv/kommentare_analysen/detail/artikel/sebastian-herkommer-4/
    (Entschuldigung bitte, wer durchblicken möchte, muß leider beim Feind lesen!)

  36. Lange war ich nicht da. Habe jetzt einen richtigen PC. Der schlepptopp war zu anstrengend.

    Zu oben meine ich, dass die cdu alles zugelassen hat.

  37. #32 ingres (07. Dez 2013 11:04)

    Die Roten Zellen (Ikone war Ludwig Fertl) waren im übrigen eine hochintelligente Gegenbewegung gegen die primitivsten Durchschnittsidioten vom Spartakus usw. Die durchschauten den Spartakus total und nahmen die satirisch auf die Schippe (Sprüche und Widersprüche). Aber sie hatten ihre Grenze darin, dass sie sich wiederum für die echten Marxisten hielten. Was aus denen wurde, wäre interessant.

    Die Roten Zellen nannten sich erst einmal konsequenterweise in „Marxistische Gruppen“ um. Und, man glaubt es kaum – es gibt sie immer noch. Ich hatte mir seinerzeit nach Sarrazin irgendwann diese Frage auch gestellt und einige aktuelle Veröffentlichungen im Netz gefunden. Wie gewohnt, ironisch, voller analytischer Schärfe – und an einer Stelle, wo es um das Bildungssystem ging, hatten sie sogar einen Punkt. Was dazu geführt hat, dass ich genau DIESEN Punkt übernommen habe.

    Weil er einfach richtig ist.

  38. #42 Heisenberg73 (07. Dez 2013 12:04)

    Seit 1968 hat die Zahl deutscher Nobelpreisträger doch extrem nachgelassen.

    Soviel zum Thema.
    ————-
    Am Plan zur Steigerung wird wohl schon gebastelt: Einführung einer Deppenquote!

  39. Wir haben mit der Linken heute teils fanatische Anhänger einer Ideologie, die ihrem Wesen nach eine Ersatzreligion darstellt. Eigentlich ist die linke Ideologie eine weitere neben den Weltreligionen und wahrscheinlich die zahlenmäßig größte, aus christlich fundamentalistischen Strömungen hervorgegangen, mit einem besonderen Gewicht auf der Bergpredigt, mit dem Ziel der errichtung des Paradieses auf Erden. Die Linke weiß weder, wie religiös fanatisch sie eigentlich ist, noch, dass sie in ihrem Zwang zur Uniformität eine neue Unmündigkeit geschaffen hat, eine Unfreiheit, eine Starrheit im Denken, sofern überhaupt noch selbständig gedacht werden darf, eine Intoleranz gegenüber Andersdenkenden und Kritikern ihrer Ideologie, die totalitär ist und damit zur Basis eines Faschismus taugt. Die Linken sind die neuen Spießer, verlottert und verzogen zwar, aber in ihrer permanenten Hexenjagd gegen alles und alle, die anders denken als sie von einer erstaunlichen Starrheit und leichtvorhersehbaren Reflexhaftigkeit, einem durchkonditionierten und durchautomatiserten uniformen Reaktionsschema, das selbstständiges differenziertes Denken nicht mehr benötigt. Politik, Medien und Meinungsmacher sind inzwischen alle erfasst und eingebunden in die Manipulierung und Indoktrinierung des Volkes mit der Lehre vom Paradies des vollständig gesteuerten und überwachten Weltenbürgers, der sich um den Erwerb eines Weltbildes und eines moralischen Maßstabes nicht mehr zu kümmern braucht. Beides wird ihm ab der Geburt von der Propagandaindustrie eingeimpft.

  40. @PI-Admins:

    Kann es sein, dass etwas mit der Speicherung der Kommentaren gerade nicht richtig funktioniert?

    Es ist natürlich auch nicht auszuschließen dass das Problem an der Usertatstatur hockt…

  41. „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“.Für die 1948 mit Hilfe der Amerikaner gegründete Freie Universität in Berlin mit dem liberalsten Hochschul-Verfassungsgesetz traf dieser Aufruf sicher nicht zu. Gerade dort aber begann, für mich, die ich das Glück gehabt hatte, bereits vom Gründungssemester 1948 an dort studieren zu dürfen, unfassbar die zerstörerische Bewegung. Es konnte seinerzeit in Berlin beobachtet werden, wie Flugblatt-Material mit der S-Bahn von Ostberlin aus im Bahnhof Zoo angeliefert wurde.

  42. Nicht die NPD waren Neo-Mazis, sondern die neue zum Geist der Nazis äquivalente (nicht identische) „Nazi“-Bewegung begann um 1968. Das heißt aber, das so was wie „der Nazi“ bzw, das Nazi-Mitläufertum in vielen Menschen steckt. Wobei ich nicht weiß, ob das in Deutschland ein Sonderphänomen war. Aber mittlerweile ist es ja in allen westlichen Staaten verbreitet.

  43. In der Rückschau wird die Kontinuität der sozialen Bewegungen sichtbar, die sich, der Massen bedienend, gegen das Bürgertum und die konservative hierarchische Staatsstruktur wendeten. Die Emotionalisierung zum Zwecke der Durchsetzung eigener Machtgelüste gegen das rationale Bildungsideal des Bürgertums.
    Die sozialen Massenbewegungen beginnend mit der französischen Revolution, über den Kommunismus, den Nationalsozialismus bis zu den modernen sozialen Bewegungen durchzieht eine verbindende Linie, wesswegen sich offenbar immer wieder ähnelnde Methoden und Ausprägungen der irrationalen Emotionalisierung und Dämonisierung mit Gewaltanwendung entwickeln.
    Dabei haben sie durchaus eine große Dynamik der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung entfacht, aber eben auch eine dunkle Seite, die im schlimmsten Fall im Massenmord endet.
    Können wir das überwinden?

  44. Ja, deswegen schreien sie auch auch dauernd nach irgendwelchen Quoten: Ein wohlstandsverwahrlostes Pack von ungewaschenen Nichtsnutzen bekommt ja sonst, abgesehen von naseweisen Pennäler-Schlaumeiereien, nichts gebacken…

  45. Ich kann mich dem ersten Kommentar nur anschließen: zeitlose Wahrheit!

    Die heutige Uni, die ich noch vor ein paar Jahren durchlaufen habe, hat linke bis liberale Professoren und eine weitgehend ahnungslose und apathische Studentenschaft, die überhaupt nicht bemerkt, dass sie manipuliert wird.
    Die Studenten sind weitgehend unkritisch gegenüber der politisch einseitigen Vereinnahmung der Lehre. Ihr Denken wurde auch bereits in den Gymnasien durch rote Lehrer und entsprechende Lehrpläne, die oft genug SPD und Grüne verbrochen haben, vorgeformt.
    Dass die einzige studentische Vertretung, der AStA, tiefrot ist, ist ebenfalls kein Geheimnis.
    Und dennoch sind wir hier, es gibt sie noch, die Zeitgeist kritischen Menschen, die echten Querdenker! Es ist nicht die Masse, aber ich bin froh, dass es PI, JF, PAZ und Sezession gibt.
    Man ist nicht alleine und darf auch die Hoffnung nicht aufgeben. Täglich gibt es Leute, die aufwachen und das erste Mal in ihrem Leben anfangen, die Verhältnisse und linke Meinungsdiktatur zu hinterfragen. Für diese lohnt es sich, weiter zu machen!

  46. … zwecks Destabilisierung der westdeutschen Gesellschaft.
    #38 kantata (07. Dez 2013 11:40)

    Ein voller Erfolg, kann man da nur sagen. Die verstanden eben ihr Handwerk. Waren ja auch Deutsche. Wie das allerdings heute aussähe, wer weiß …
    Die waren sowieso sehr fähig. Schon 1959 landeten sie einen Riesen-Coup:

    Weihnachten 1959 wurden Hakenkreuze an die Kölner Synagoge geschmiert. Gleich darauf kam es zu einer regelrechten Welle von Nachfolgetaten; bis Ende Januar 1960 wurden 470 antisemitische Vorfälle in der ganzen Bundesrepublik gezählt. Der Bundestag trat zu einer Sondersitzung zusammen, Bundeskanzler Konrad Adenauer forderte die Einführung der Prügelstrafe für Hakenkreuzschmierer.

    Das Land war geschockt, die Welt empört, und die Politiker schämten sich öffentlich.

    Die Kölner Täter wurden gefaßt, es waren bundesrepublikanische Jugendliche. … Doch inzwischen weiß man, daß „der Pinsel der Schmierfinken“ von der Stasi und anderen östlichen Geheimdiensten gelenkt wurde.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9221729.html

    Da haben aber die Sektkorken geknallt in der Normannenstraße! (oder wo die damals gesessen haben)

  47. Die 68er-Bewegung hat doch „Das Kind mit dem
    Bade ausgeschüttet“.

    Sie wollte Mißstände beseitigen und ist dabei
    weit übers Ziel hinausgeschossen und hat dabei
    immensen Schaden angerichtet.

    Ihre Ideologie wird Deutschland töten, wenn
    wir Deutschen nicht aufpassen.

  48. Dieser Artikel plus den Kommentaren ist so ziemlich das Beste, was ich bisher bei PI gelesen habe. Es bleibt mir nicht erspart, daß 10 mal und mehr zu lesen. Dennoch hier meine kurze Einlassung:

    Was ich bewundere, sind die zahlreichen Details, die hier zusammengetragen werden. Eine tolle Truppe! Was mich wundert, ist der fehlende Zusammenhang der hinter den Details liegt, der sich nahezu aufdrängt, den „man“ nur nicht richtig wahrhaben will. Es ist wahrscheinlich tatsächlich ebenso unglaublich, wie simpel. Das Wort „Verschwörung“ ist angebracht.

    Ein Beispiel: Liberalismus hat viel mit Soziologie zu tun. Soziologie ist ein wichtiger Baustein im gesellschaftlichen Wissenschaftssystem, wichtig für die Orientierung der Politik, der Justiz, der Wirtschaft, der Religion und damit irgendwo auch für die Orientierung jedes Menschen innerhalb der Gesellschaft. Mit Horckheimer, Adorno, Marcuse, (Abendroth) und Habermas fand durch die sog. Frankfurter Schule ein fundamentaler Anschlag auf die Soziologie in Deutschland statt, von dem sich das Fach bisher nicht hat erholen können, wenn es denn je jemand versucht hat, z.B. Nicklas Luhmann. Da braucht man nurmal in einer ganz normalen beliebigen Bewerbung das Interesse an Soziologie anzumerken und schon ist man draußen. Für mich ergibt sich daraus auch ein Grund für den Absturz der FDP, weil seit vielen Jahren überhaupt nicht mehr richtig klar ist, worüber Liberale reden. Das gesamte Bezugssystem ist abhanden gekommen, es fehlt der soziologische Bezug, der wesentlich wäre, aber nicht mehr taugt. Max Weber wird immer noch anstatt dessen gelehrt (von Professoren die bei der Frankfurter Schule Bauchschmerzen haben) und das ist in etwa Mittelalter. Mittlerweile studieren bereits „Liberale“ bei Habermas und es ist unmöglich sie zu warnen. Sie verstehen nicht, wovon man redet.

    Unter den Kommentaren wurde die Frage nach Widerstand laut, der nicht stattfindet. Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen: 1. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, d.h. eine Ideologievergiftung kann praktisch nicht ausgeschlossen werden, wenn man sich zu tief in die Materie reinhängt. Da landet man ganz schnell in dem radikalen Spektrum, wo man keinesfalls hinwollte. 2. Effektiver Widerstand geht nur strategisch. Einzelaktionen sind zwar gut und schön, letztlich aber wirkungslos, weil man den Gegner vollständig unterschätzt. Einzelaktionen können dann allenfalls das Gefühl der Ohnmacht ins unermeßliche steigern, wenn man nicht super robust veranlangt ist oder nichts zu verlieren hat. Ich rede also von STRATEGIE, von dem kaum jemand eine Ahnung oder Vorstellung hat, geschweige denn praktische Erfahrung besitzt. Der Gegner schon.

    Reden wir vom Gegner. Wichtige Fragen dazu sind:
    1. Wann hat der Gegner begonnen, die Gesellschaft zu untergraben?
    2. Welche Punkte hat er genutzt um seine zerstörerischen Hebel anzusetzten?
    3. Wieviel Zeit hat er sich gegeben?
    4. Wo ist das gegnerische Zentrum?
    5. Wieweit ist das Stadium des Zerfalls?
    6. Wie gelangt man da wieder heraus?
    7. Wohin?
    8. Wer steht auf der „guten“ Seite?

    zu 1.: ca. 1917 Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht (Marx, Engels, etc.)
    zu 2.: Soziologie, Journalismus, Erziehungswissenschaft, Gewerkschaft, Justiz, Politik, Kirche, Wirtschaftswissenschaft, Psychologie. Und 68er, Friedensbewegung, Sozialindustrie, Kultur (Bücher, Filme), usw. usw.
    zu 3.: unendlich (2017 laut Gysi)
    zu 4.: schwer zu sagen (strategisches Thema!) – Marx, Keynes, Freud, Habermas…
    zu 5.: zu weit (strategisches Thema!)
    zu 6.: (strategisches Thema, Luhmann lesen). Aber möglicherweise sollte man die NSA und die Ami´s nicht zu schnell vorverurteilen. Es könnte immerhin sein, daß sie voll im Bilde sind?
    zu 7.: Liberalismus (Hayek, Mises, Rothbard, usw.), viele Lehren von vor 100 Jahren neu aufgreifen.
    zu 8.: Stürzenberger, Vera Lengsfeld, Ratzinger und Ernst Nolte: http://www.youtube.com/watch?v=0l2ZWRqDtZc (bitte bei PI dauerhaft verlinken. 4412 Aufrufe bei youtube am 13.11.13)

    Das sind nur einige Anmerkungen.

    vG

  49. Mit Terror und Gebrüll hat es auch damals angefangen. Und das Volk lief auch damals mit, weil etwas “los war”, und war hilflos anfällig für alles, was nach Dynamik aussah und das Schauspiel öffentlicher Anprangerungen verhieß. Auch damals zottelte die große Masse, die von Hitler verachtet, aber als Material benutzt wurde, nach dem Gesetz des geringsten demagogischen Widerstandes mit.

    Anschaulicher und zutreffender kann man den heute noch deutlicher gewordenen Ist-Zustand kaum erklären. Die Nazi-Ideologie, nach der der bis auf ein Häuflein Asche zu vernichten sei, der anders denkt als die grölende Masse, hat lediglich die Einfärbung gewechselt.

  50. Wer noch nicht viel über die LINKE weiß oder vieles vergessen hat, lese das hoch interessante und sachkundige Buch UNTER LINKEN – von Jan Fleischhauer! Bei Rohwolt 62478 für nur 8.99EUR!

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