peter_scholl_latourMitte August verstarb mit Peter Scholl-Latour wohl einer der letzten authentisch berichtenden, nicht korrumpierbaren Journalisten, der sich vom Mainstream nie gleichschalten ließ und immer aufrecht blieb. Er war mit Reportagen über ferne Länder bekanntgeworden und schrieb Bestseller wie „Der Tod im Reisfeld“. Seine mehr als 30 Bücher berichten von Krisen, Konflikten und Kriegen. Die Lektüre gibt dem Leser das Gefühl, als ob man selbst dabei gewesen wäre. Nun wurde sein letztes Buch veröffentlicht: „Der Fluch der bösen Tat“. Der Untertitel verrät bereits, wo die Kritik ansetzt: „Das Scheitern des Westens im Orient“.

Denn Scholl-Latour warnte vor sunnitischen Islamisten in Afghanistan, da wurden sie von westlichen Staaten noch aufgerüstet, er warnte vor übereilten Engagements im Irak und anderswo, er wies vor wenigen Jahren darauf hin, dass ein Syrien ohne Assad keineswegs sicherer sein würde – schon gar nicht für die dann zum Freiwild werdenden Christen. All diese Dinge konnte man in seinen Büchern lesen, und dennoch blieben westliche Politiker und Journalistenkollegen unbeeindruckt und verfolgten ihre desaströse Agenda im Nahen Osten. Dass der Westen nun scheitert: Es liegt auch daran, dass die Warnungen des deutsch-französischen Solitärs nie gehört wurden.

Heute, da die USA nicht nur davor stehen, die selbst (direkt oder indirekt) geförderten IS-Verbrecher zu bombardieren, sondern beiläufig auch die Souveränität des überkonfessionellen Assad-Syriens untergraben wollen, ist es wichtig, dass „PSL“ endlich gehört wird. Er reiste – im Gegensatz zu den Schreiberlingen des Establishments – erneut durch die Krisen-Länder, traf auf Menschen aller Religionen und Konfessionen, auf Menschen, die gegen oder für ein Regime streiten. Auch hier folgt er ethischen Standards und hört immer beide Seiten an. Er war Maximen verpflichtet, die im europäischen Journalismus ansonsten längst über Bord geworfen wurden – zugunsten politisch korrekter Einheitsmeinungen.

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» Peter Scholl-Latour – „Der Fluch der bösen Tat. Das Scheitern des Westens im Orient“ (24,99 €)

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16 KOMMENTARE

  1. „Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.“

    Peter Scholl-Latour

    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    DER ISLAM MUSS BEKÄMPFT UND VERBOTEN WERDEN, bevor es zu spät ist!

  2. Dazu paßt haargenau das Buch: Gekaufte Journalisten: Wie wir manipuliert werden

    Bislang galt es als Verschwörungstheorie, dass Leitmedien uns Bürger mit Propagandatechniken gezielt manipulieren.

    Der Journalist Udo Ulfkotte schämt sich heute dafür, dass er 17 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung gearbeitet hat. Bevor der Autor die geheimen Netzwerke der Macht enthüllt, übt er konsequent Selbstkritik. Er dokumentiert hier zum ersten Mal, wie er für seine Berichterstattung in der FAZ geschmiert und die Korruption gefördert wurde. Und er enthüllt, warum Meinungsführer tendenziös berichten und wie der verlängerte Arm der NATO-Pressestelle Kriege medial vorbereitet. Wie selbstverständlich wurde auch der Autor in die Netzwerke amerikanischer Eliteorganisationen aufgenommen, erhielt im Gegenzug für positive Berichterstattung in den USA sogar eine Ehrenbürgerurkunde.

    Quelle: Kopp Verlag

  3. Ein Mann, für den die Berufsbezeichnung „Journalist“ noch eine Verpflichtung gegenüber der Wahrheit und eine Ehre enthielt!

  4. Ich kenne ihn nicht als Autor, ich habe noch keine Bücher von ihm gelesen. Auch besitze ich kein TV.

    Ich bin etwas skeptisch. Das Scheitern des Westens? Wieso scheitert der Westen? Was ist den der Westen?

    Er hat auch ein Buch geschrieben mit dem Titel:
    Die Angst des weißen Mannes : ein Abgesang

    In der Beschreibung für dieses Buch steht:
    Die Maßstäbe einer einstmals kolonial geprägten Welt, die bis vor Kurzem noch unumstößlich schienen, verlieren ihre Gültigkeit. Die unterdrückten, ausgebeuteten Staaten orientieren sich neu, sie sind die Gewinner von morgen.

    Sind Südafrika und Brasilien die Gewinner von morgen? Die ja bekanntlich als Teil der BRICS so gefeiert werden. Von denen sind nur China und Russland die Gewinner von morgen, der Rest wird nicht dazu gehören….

  5. Peter Scholl-Latour, einer der größten, und dazu sympathischten, Durchblicker unserer Zeit.

    Die Welt ist mit seinem Tod um einiges ärmer
    geworden! Ich werde seine klugen Analysen sehr
    vermissen.

  6. Der Nahe Osten ist zu einem unübersichtlichen Schlachtfeld geworden. Wahrscheinlich für die nächsten Jahrzehnte. Europa wird mit „Flüchtlingen“ geflutet und steht dank der Islamisation vor Bürgerkriegen und wirtschaftlichem Niedergang und dank der erfolgreichen Kriegshetze vor einem zumindest neuen kalten Krieg mit Russland. Gorbatchev, der einst ein gemeinsames europäisches Haus bauen wollte, ist längst vergessen.
    Wer profitiert von einem destabilisierten Nordafrika und einem zusammenbrechenden Europa?
    Cui bono?
    Der Westen ist nicht gescheitert, sondern die Falken des militärisch-industriellen Komplexes und ihrer Verbündeten haben ihre Mission erfüllt.
    Congratulations, Mr. Brzezinski!

  7. „“…er wies vor wenigen Jahren darauf hin, dass ein Syrien ohne Assad keineswegs sicherer sein würde – schon gar nicht für die dann zum Freiwild werdenden Christen. All diese Dinge konnte man in seinen Büchern lesen…““

    …UND IN ZIG INTERVIEWS HÖREN, SEHEN UND NOCHMALS NACHLESEN,

    ANKLICKEN UND NOCHMALS HÖREN UND NOCHMALS LESEN,

    DOCH MAN MACHTE SICH LUSTIG ÜBER UND HETZTE GEGEN IHN:

    „“Für eine ganze Generation von Orientalisten, die sich wissenschaftlich mit dem Nahen Osten beschäftigen, war Scholl-Latour eine veritable Hassfigur. Man nannte ihn „Karl May der Zweite“…

    Als Studenten der Islamwissenschaft wurden wir mit Scholl-Latour-Kritik geimpft: Über ihn zu spotten, hieß für jüngere Semester, zum Kreis der Eingeweihten zu gehören…““
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/nachruf-auf-peter-scholl-latour-a-986507.html

  8. Es ist schon ein veritabler Verlust, daß Scholl-Latour nun bei der großen Armee dient.
    Daß er für die heutige Islamwissenschaft am Petrodollartropf, die ihren Namen nicht mehr verdient, ein Haßobjekt gewesen ist, kann schon hinkommen. Mit der seriösen alten IW bis etwa zu die 1970er ging er jedoch konform.

    Man muß immer auch – wie er – die Hintergründe durchleuchten, wie z.B., daß man am einfachsten den Terrorismus> (auch) bekämpft, wenn man dafür sorgt, daß die Unterstützung dafür aufhört. Z.B. versorgt die Türkei auf Order des Innenministeriums (!) und Erdogan-Geheiß sogar die Verltzten ISIS-Leute medizinisch in deren Feldlazeretten, via türkischem Geheimdienst etc. pp., s. http://mephistohinterfragt.wordpress.com/iraq-was-die-meisten-medien-nicht-bringen/
    Dort steht auch, wie man mit Captagon die Killermaschinen der ISIS erst kreiert.

  9. Wann immer ich PSL in den letzten Jahren im Fernsehen auftreten sah, war er immer einer der ganz grossen Islamverharmloser. Mag sein, dass er in seinen Büchern was anderes schrieb. Aber nach den TV-Auftritten verspürte ich nie auch nur die kleinste Neigung, mir eins seiner Bücher auch nur aus dem Regal im Buchhandel zu nehmen. Bei Ulfkotte sieht das total anders aus, der ist ein miserabler Redner, aber weiss was Sache ist.

  10. Der allergrößte Orientalist und Islam-Kenner ist aber Udo Steinbach. Wenn er von den MS-Medien als „Experte“ zum Thema Nahostkonflikt und ISRAEL befragt wurde, geriet er regelmäßig in Rage und hatte Schaum vorm Mund. Trotzdem wurde er aber immer wieder herangeholt.

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