In Begleitung eines verbalen Lynchorgans vom „Medienhaus Bauer“ hat sich letzten Samstag die Bürgermeisterin von Waltrop, Nicole Moenikes (CDU) in die Innenstadt begeben, um dort in der Manier eines NS-Blockwarts zu lamentieren, dass ihr Herrschaftsbereich noch nicht AfD-frei sei, wie sie es wohl gerne ihrer Parteiführerin in Berlin vermelden würde.
In „ihrem“ Bezirk wagen es tatsächlich immer noch Oppositionelle, Flyer mit abweichenden Meinungen zu verbreiten, und so beklagt Moenikes angefasst, dass die Opposition in Deutschland – und hier bei ihr in Waltrop – immer noch das Recht hat, ihre Meinung so wie die nationale Front offen auszusprechen.
Das Bedauern ist auch dem Reporter deutlich anzumerken, dass der AfD-Stand im Zentrum der Stadt überhaupt erlaubt worden ist. Seine einleitenden Worte:
Die AfD hat einen – freilich erlaubten – Stand in der Innenstadt aufgestellt. Trotzdem hat sich in den letzten paar Minuten, in der letzten halben Stunde so eine kleine Front gegen die AfD gebildet. Das hat viele Gründe. […]
Moenikes:
Ja, hier in der Waltroper Innenstadt hat sich heute natürlich die Parteienlandschaft aufgestellt, um für den Bundestagsw ähm für die Bundestagswahl in den Wahlkampf zu gehen und auch die AfD hat natürlich auch wie andere Parteien …
… das Recht? Nein, nicht nach Auffassung von Nicole Moenikes, jedenfalls kommen ihr diese Worte nicht über die Lippen.
Moenikes:
… auch die Möglichkeit bekommen sich hier darzustellen. Jetzt hat sich eine Front gebildet der anderen Parteien gegen die AfD. Und natürlich als ganz klares Signal, dass wir diese Partei hier in Waltrop nicht haben möchten.
Wer ist wir?
Normalerweise sprechen Bürgermeister ja gerne in der Mehrzahl von sich und ihren Einwohnern („Wir brauchen …“). Das klappt schematisch, hat sich so eingespielt. Allerdings nur, wenn man sich unter Kontrolle hat. Nicole Moenikes spricht schneller vor freudiger Erregung, als sie die Blockade der nicht erwünschten Menschen beschreibt.
Und dabei bläht sich die kleine Bürgermeisterin zu ihrem „Wir“ auf, ob als (Lokal-)Chefin der Nationalen Front oder im selbstgefälligen Pluralis Majestatis, weiß man nicht so genau.
Ein herrschaftlich undemokratisches „Signal“
An die AfD jedenfalls und an ihre noch nicht auf Linie gebrachten Untertanen richtet sie ihr „Signal“, ihre Warnung, in der Reportage visualisiert als herunter geschmissene AfD-Flyer:
Ich denke, das ist auch ganz wichtig, dieses Signal ganz klar an die AfD und auch an die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zu senden. Und ich hoffe, dass dieses Signal Wirkung zeigt.
Das hoffen wir auch. Möge jede und jeder, den die Geifernde auf so unverschämte Weise und in alt hergebrachter Herrenmenschenattitüde gängeln will ihr und der ihr angeschlossenen Kloake die rote Karte zeigen und sie am 24. September entsorgen.
Auf der Internetseite der Stadt Waltrop [1] ist zu lesen:
Wenden Sie sich mit ihren Anliegen an Nicole Moenikes:
Tel.: 02309-930213
E-Mail: buergermeisterin@waltrop.de [2]
Dem sollte dann wohl Folge geleistet werden…
(Hinweis an unsere Leser: Wir bitten Sie bei Schreiben an die Kontaktadresse, trotz aller Kontroversen in der Sache, um eine höfliche und sachlich faire Ausdrucksweise.)
(Spürnase: Lorbas)