Von LEO | Wir sollten alle sehr dankbar sein, dass die deutsche Ostgrenze nach zwei Weltkriegen weit nach Westen verschoben wurde. Wenn nicht Polen, sondern der deutsche Hippiestaat heute die EU-Außengrenze sichern würde, würden derzeit nicht 1000 Mann pro Tag, sondern längst wieder 10.000 Mann pro Tag in die EU eindringen.
Man kann sich gut ausmalen, welche Zustände an der EU-Ostgrenze herrschen würden, wenn Deutschland heute noch wie 1914 das Sagen an der Grenze zum russischen Machtraum hätte. Am Bahnhof von Tilsit würden deutsche Mädchen den ankommenden Usbeken Teddybären in die Arme schmeißen, auf dem Marktplatz von Osterode i. Pr. würde die Kapelle des Schützenvereins einem Trupp Iraker ein Willkommensständchen spielen. Den Jubel auf den Straßen von Graudenz können wir uns leicht vorstellen, wenn dort wieder eine Kolonne Tadschiken durchmarschiert, und die Bürgermeisterin – eine Frau, natürlich! – von Bromberg würde vor dem Rathaus eine Rede halten über Toleranz und die Bereicherung Deutschlands durch all die Freunde aus 1001 Nacht. Längst wäre an Warthe und Weichsel ein Fährverkehr eingerichtet, der im Minutentakt Kirgisen übersetzt, und in der Schlosskirche von Königsberg würde der Imam aus Turkmenistan sein „Allah ist am größten“ zum Besten geben, zum Applaus der versammelten evangelischen Pastorinnen.
Und wer weiß, vielleicht wären wir auch schon wieder in Weißrussland einmarschiert und ständen jetzt wieder vor Minsk, um frierende Afghanen zu retten. Oder die Bundeswehr würde die EU-Außengrenze mit Warnschüssen sichern, in Richtung der weißrussischen Soldaten, damit die Weißrussen ja keinen Sudanesen an seiner Wanderung ins gelobte Deutschland hindern. Bunte Bilder von Gulaschkanonen in Masuren, umringt von glücklichen Marokkanern, würde die Wochenschau zeigen, und in Strasburg in Westpreußen würden Paschtunen aus Westpakistan mit der deutschen Verteidigungsministerin Selfies machen. Und natürlich würden wieder Züge rollen, von Königsberg nach Köln, 10.000 Mann am Tag, das hatten wir ja schon mal, nur wären das diesmal keine Inländer.
Aber zum Glück für uns alle und ganz Europa schützt heute Polen die EU-Außengrenze und nicht das Land der Dichter, Denker und Traumtänzer. Denn die Polen haben noch alle Tassen im Schrank und nicht vergessen, was der einzige Sinn und Zweck einer Landesgrenze ist: Die Menschen diesseits der Grenze, nicht jenseits der Grenze, zu schützen.
Deshalb an dieser Stelle einmal ein herzlicher Gruß nach Osten, von Frankfurt am Main ins ferne Allenstein: Danke, Polen!