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Brandenburgs Ministerpräsident diffamiert Corona-Spaziergänger

Von BIRGIT BESSIN | In der Sondersitzung des Landtags Brandenburg [1] am Montag wurde eine „konkrete Gefahr der epidemischen Ausbreitung der Coronavirus-Krankheit“ festgestellt – einzig die AfD-Fraktion stimmte dagegen.

Trotz der Unkenntnis über die Tatsache, wie viele der positiv Getesteten tatsächlich erkrankt sind, wie viele der Corona-Patienten auf der Intensiv- oder Normalstation vollständig oder teilweise geimpft sind oder wie hoch überhaupt die tatsächliche Immunisierungsrate der Bevölkerung ist. Und trotz all dieser Unkenntnis werden die Corona-Maßnahmen erneut verschärft. Aber solange diese Regierung nicht in der Lage oder gewillt ist, solch grundlegende Fragen zur Pandemie zu beantworten, bleibt jede Erklärung einer Notlage die reine Willkür.

In der Sondersitzung behauptete der Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), dass hinter den Protestierenden eben nicht besorgte Unternehmer stünden, die Angst um ihre Existenz hätten, dass dort keine besorgten Bürger wäre, die Angst haben, dass die Pandemie ihren Kindern schaden würde. Er behauptete sogar, dass dahinter altbekannte Feinde der Demokratie stünden [2], und benannte als Beispiel die Demonstration vergangenes Wochenende in Cottbus.

Es ist eines Ministerpräsidenten unwürdig, friedlich auf den Straßen Kritik übende Bürger pauschal zu diffamieren. Seit einigen Wochen mehren sich die friedlichen Proteste in Brandenburg und in ganz Deutschland gegen diese unverhältnismäßige Corona-Politik. Als jemand, der selbst bereits etliche AfD-Versammlungen organisiert hat, aber auch an Versammlungen teilgenommen hat, die eben nicht unter einem Parteilogo durchgeführt wurden, habe ich feststellen können, dass dort sehr wohl besorgten Menschen teilnehmen, die nicht wissen, was die Zukunft bringt, Eltern die sich Sorgen um die Bildung, Schule und Zukunft ihrer Kinder machen, Eltern die besorgt sind, weil Kinder aufgrund der Trennung in geimpft/nicht geimpft in der Schule gemobbt werden, Selbständige die in den vergangenen zwei Jahren einem sog. Berufsausübungsverbot unterlagen, Menschen die durch 2G- und 3G-Regelungen im Leben massiv eingeschränkt werden, aber genauso auch Mitarbeiter aus dem Gesundheitsbereich, die eine andere Sicht der Dinge erzählen, als wir sie aus den Mainstream-Medien erfahren. Und gerade letztere wurden in der Corona-Anfangszeit beklatscht und bejubelt – und nun sollen sie bald einer teilweisen Impfpflicht unterliegen.

Die Regierung ist gefangen in ihrem Corona-Irrweg und hat sich mit ihren Corona-Maßnahmen in eine Sackgasse manövriert. Und ein Teil des Volkes leidet darunter. Die einen haben Angst aufgrund der politisch und medial erzeugten Corona-Hysterie, die anderen leiden unter Freiheitsentzug.

Keiner darf mehr schweigend zuschauen, wie unsere Gesellschaft, Familien, Freundschaften durch diese entmenschlichte Politik getrennt werden! Wer wissend zuschaut, ohne sich dem friedlich, aber bestimmend, entgegenzusetzen, der lässt die Regierung weiter gewähren.
Österreich ist zum europäischen Versuchslabor geworden – lassen wir das für Deutschland nicht zu!

Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir lassen uns nicht vereinzeln und sozial ausgrenzen. Wir werden uns im Parlament immer weiter für unsere Position artikulieren, aber auch auf der Straße aufstehen – für Freiheit und Demokratie! Und dabei spielt es keine Rolle, ob man geimpft, genesen oder ungeimpft ist.

Ich freue mich, dass uns bei unserer nächsten Kundgebung am Mittwoch um 19 Uhr in Zossen, Am Markt (am Rathaus) unser stellvertretender Bundessprecher Stephan Brandner unterstützen wird. Kommen Sie vorbei und lassen sie uns ein friedliches, aber deutliches Zeichen gegen die Corona-Gängelung und die Impfpflicht setzen!

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COMPACT.Der Tag: Neuer Demo-Rekord im Osten

geschrieben von PI am in Corona,Deutschland | 13 Kommentare

Der Tonfall gegen die Corona-Demonstrationen wird härter. So fordert Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius quasi ein Verbot des Messengerdienstes Telegram – also ein Vorgehen nach dem Vorbild Chinas. Die Proteste sind unterdessen weiter gewachsen. Die Einzelheiten erfahren Sie in COMPACT.Der Tag [4] am 14. Dezember. Und damit herzlich willkommen zu den wichtigsten Nachrichten des Tages. Das sind einige der Themen:

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Die Kriegsminister von China, Russland, USA und Großdeutschland

geschrieben von kewil am in Militär | 147 Kommentare

Die Verteidigungsminister von China, Russland, den USA und der Bunten Republik Deutschland (Foto Netzfund). Vor allem Russland und China haben die nächsten Jahre von der neuen deutschen Regierung militärisch nichts Gutes mehr zu erwarten. Unsere neue Regierung zeigt Härte, will mehr Kalten Krieg wagen [5] und hält an der „atomaren Teilhabe“ fest. Entschuldigung, liebe Leser, ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte! (kewil)

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Leipzig: Antifa greift DITIB-Moschee an

geschrieben von Manfred Rouhs am in Bunte Republik,Bürgerkrieg,Extremismus,Moscheebau,Multikulti | 73 Kommentare

Von MANFRED ROUHS | Am 13. Dezember 2021 haben Anhänger der Antifa-Szene die Eyüp-Sultan-Moschee in Leipzig angegriffen und das Gebäude dabei beschädigt. Fensterscheiben gingen zu Bruch, zudem zündeten die Randalierer Mülltonnen an und demolierten Autos.

Äußerlich handelte es sich offenbar um eine „normale“ Aktion der staatlich geduldeten, linksextremen Kriminellen. Aber die Begründung für die Sachbeschädigungen lässt aufhorchen.

Die Leipziger Eyüp-Sultan-Moschee wird von der staatlichen türkisch-islamischen Union DITIB betrieben. Zentren der DITIB seien „nicht als Gotteshäuser oder Moscheen, sondern vielmehr als Orte für faschistische Propaganda, türkisch-nationalistische Indoktrination“ anzusehen, schreibt die Antifa auf Indymedia. Das berichtet die „Bild“-Zeitung, [6]die zudem eine ältere Äußerung der jetzt aktiven Antifa-Gruppe über die DITIB zitiert:

„Wenn man sich all der Gräueltaten, welche vom türkischen Staat aus geschehen, bewusst ist, wenn man versteht, welche wichtige Rolle Deutschland hierbei spielt und wie tief vernetzt die DITIB mit den deutschen Behörden ist, dann braucht es darauf eine Antwort.“

Bislang hatte die Antifa jeden des Faschismus und den Rassismus verdächtigt, der gegen die Errichtung von DITIB-Moscheen auf die Straße gegangen ist. Gäbe es irgendeine Logik, der die Antifa folgt, dann müsste sie jetzt gegen sich selbst demonstrieren und randalieren.

Faktisch aber nützen die Antifa-Aktionen der DITIB mehr als sie schaden. Das Zerstören von Fensterscheiben ersetzt keine politische Argumentation, sondern manövriert die DITIB in eine Opferrolle. Den Schaden gleicht die Gebäudeversicherung aus – und damit jeder, der dort einzahlt.


PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs [7], Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V., der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt, vierteljährlich die Zeitschrift SIGNAL [8] herausgibt und im Internet ein Nachrichtenportal [9] betreibt. Der Verein veröffentlicht außerdem ein Portal für kostenloses Online-Fernsehen [10] per Streaming und stellt politische Aufkleber [11] und andere Werbemittel zur Massenverteilung zur Verfügung. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig.

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Video: Was will die AfD eigentlich in Brüssel?

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD),Video | 19 Kommentare

„Was will die AfD eigentlich in Brüssel?“ – Das fragen sich viele Kritiker, aber auch Anhänger der Partei. Denn bei all ihren Vorbehalten gegenüber der EU hätte die AfD in Brüssel eigentlich nichts zu suchen, so das Credo. Aber wie sehen das die AfD-Abgeordneten selbst? Nach über zwei Jahren im EU-Parlament ziehen sie Bilanz. Gemeinsam mit ihren internationalen Partnern aus der Fraktion „Identität & Demokratie“ engagieren sie sich für ein vielfältiges, ein freiheitliches und ein friedliches Europa, dessen Völker sich gegenseitig achten und die stolz sind auf ihre Kultur.

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Berliner Lügen-Booster am Werk

geschrieben von PI am in Deutschland | 127 Kommentare

Von WOLFGANG HÜBNER | Im Sommer 2020 schwang die FDP im Bundestag, angeführt von Christian Lindner, harte Worte gegen den zweiten Nachtragshaushalt. In diesem wurden von der Großen Koalition die Rücklagen für die Corona-Krise um viele Schuldenmilliarden aufgestockt. Die Maßnahme verstoße gegen das Grundgesetz, der Bundeshaushaushalt sei verfassungswidrig, tobte damals die FDP.

Alles Schnee von gestern: Nun will die Ampel-Regierung, Finanzminister ist selbiger Christian Lindner, 60 Milliarden Euro aus den Corona-Rücklagen [12] dazu benutzen, die irrsinnigen Klimamaßnahmen zu alimentieren. Lindner, ein gescheiterter Jungunternehmer, tönt lauthals, damit die Wirtschaft „boostern“ zu wollen. Denn es gehe ja um nicht weniger als um „einen kraftvollen Aufbruch in eine klimaneutrale und digitale Zukunft Deutschlands.“ Na klar…

Die FDP hat bei der Bundestagwahl aus zwei Gründen ein für ihre Verhältnisse gutes Ergebnis erzielt: Erstens wegen der Schwäche von CDU/CSU, zweitens wegen ihres Erfolgs bei jüngeren Wählern. Dieser Partei sind also notorische Dummheit und übergroße Naivität zur Hilfe gekommen. Alle, die aus Frust über die Union sich für die FDP entschieden haben, sollen jetzt nur nicht Enttäuschung bekunden: Die FDP täuscht und enttäuscht stets. Aber zu letzterem braucht man eben diejenigen, die dumm genug sind, sich wider besseres Wissen immer wieder hinters Licht führen zu lassen. Und die jüngeren FDP-Wähler mögen auch nicht jammern: Selbst übers Smartphone lassen sich warnende Informationen über die FDP-Historie leicht finden.

Addiert man den 60 Schuldenmilliarden teuren FDP-Umfaller, Konsequenz eines offensichtlichen Wahlbetrugs, mit dem Scholz-Umfaller in Sachen Impfpflicht, ein ebenso offensichtlicher Wahlbetrug, dann ergibt das schon nach wenigen Tagen ein Berliner Lügen-Booster, der den ersehnten Impf-Booster um Längen übertrumpft.

Aus diesem Politsumpf ragt plötzlich Annalena Baerbock wie eine Wahrheitsfanatikerin heraus: Sie will vor als auch nach der Wahl Russengas in deutschen Heizungen verhindern und unverzagt gen Moskau und Peking reiten, gerne auch mit der NATO. Also ganz sollten wir die Hoffnung auf die Ampel noch nicht aufgeben…


Hübner auf der Buch-
messe 2017 in Frankfurt.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner [13] schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite [14] und seinen Telegram-Kanal [15] erreichbar.

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Corona: Abwägungsblockade, Menschenwürde und der Totalitarismus des Singulären

geschrieben von PI am in Corona,Deutschland | 64 Kommentare
Corona-Protest in Erfurt.

Von PETER M. MESSER | Wieso ist es heute nicht mehr möglich, widerstreitende Interessen rational abzuwägen? Wieso gilt man etwa auch dann als Unmensch, wenn die Kritik an den Corona-Maßnahmen gerade auf die Beschädigungen abzielt, die sie menschlichem Leben zufügen, und man nur eine echte Abwägung von Kosten und Nutzen will? Wieso dürfen die Schäden durch unterlassene Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen oder die psychischen Folgen des Lockdowns und die damit verbundenen Entwicklungsstörungen bei Kindern gar nicht erst thematisiert werden?

Im Folgenden möchte ich die These vertreten, dass solche Abwägungen heute der Gesellschaft gar nicht mehr möglich sind, gerade weil die Menschenwürde zum singulären und höchstrangigen Gut erklärt worden ist. Sie sind nicht mehr vereinbar mit einer Logik, nach der die „Gesellschaft der Singularitäten“ [16] funktioniert, wie sie Andreas Reckwitz in seinem gleichnamigen Buch beschrieben hat. Nach Reckwitz wurde die industrielle Gesellschaft bisher von einer „Logik des Allgemeinen“ dominiert: Eine Sache oder oft auch eine Person wurde danach bewertet, wie sehr sie allgemeine Maßstäbe erfüllte.

Ein Auto wurde etwa danach bewertet, wie schnell oder sparsam es war oder wie viel es transportieren konnte. Die Bildung einer Person wurde danach bestimmt, wie viel von einem bestimmten Bildungskanon man beherrschte. Nachdem aber die wesentlichen Bedürfnisse durch den technischen Fortschritt und den von ihm erzeugten Wohlstand gedeckt sind, treten andere Gesichtspunkte mehr in den Vordergrund. Beim Auto etwa das Design, die Produktidentität und das Erlebnis, das das Produkt vermittelt. Solche Effekte sind aber nicht nach allgemeinen Kriterien begründbar.

„Doing singularity“

Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Entscheidend ist nun, dass die betrachtete Sache „einmalig“, dass sie singulär ist. Sie ist nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck und hat daraus einen Eigenwert. Die Bestimmung, was singulär ist, wird zwar durchaus gesellschaftlich verhandelt und erzeugt („doing singularity“). Das zeigt sich am besten an Umwertungen wie der von ursprünglich rein funktionalen Gegenständen aus dem industriellen Umfeld, etwa einer Lampe, die zur singulären Designikone und teurem Einrichtungsobjekt geadelt werden. Aber scharf nach allgemeinen Kriterien zu begründen ist das nicht mehr.

Mehr noch als für Dinge gilt das Singularitätskriterium natürlich für Menschen und ihre Menschenwürde. Jeder soll als einzigartige Persönlichkeit wahrgenommen werden und nicht bloß Mittel zu einem Zweck sein. Damit lassen sich aber keine Interessenkonflikte mittels Abwägungen widerstreitender Interessen mehr lösen. Der Lockdown mit allen seinen Folgeschäden für bestimmte Menschen ist Mittel zu dem Zweck, andere Menschen vor Schäden durch Corona zu schützen, und in umgekehrter Blickrichtung müssen Risiken und Schäden durch Corona hingenommen werden, um andere menschliche Belange nicht zu beeinträchtigen.

Hier kollidieren absolut gesetzte Güter. Eine Gesellschaft, die von der „Logik des Singulären“ beherrscht wird, ist zu so einer Abwägung zwischen Menschenwürdebelangen nicht mehr in der Lage. Deshalb muss sie, nachdem sie einen Menschenwürdebelang herausgehoben hat, alle anderen Belange völlig verdrängen und sie delegitimieren, wie es ja allenthalben zu beobachten ist.

Kein Halten vor der totalen Inanspruchnahme

Weil die Gesellschaft der Singularitäten nicht nach allgemeinen Maßstäben urteilt, kann sie nichts nach solchen ins Verhältnis (ratio) setzen und ist im wörtlichen Sinne irrational. Ihre Werturteile sind letztlich ästhetische Urteile. Das ästhetische Urteil vollzieht sich dabei als ein emotionales Berührt- und Betroffenwerden, es wird als passives In-Anspruch-genommen-Werden erlebt. Denn die ästhetische Erfahrung ist jedenfalls heutzutage in ihrer Reinform auf die Überwältigung des Individuums ausgerichtet, das von ihr ganz in Anspruch genommen wird und das auch ganz in Anspruch genommen werden will.

[16]Nichts soll von seiner Erfassung durch das Erlebnis zurückgehalten werden, keine vermittelnde Instanz soll dazwischentreten. Das singuläre Objekt oder die singuläre Person erzeugt im Idealfall ein singuläres Erlebnis, in dem sich das Individuum als passiv ergriffen empfindet. Wissenschaftler mögen noch so sehr darauf verweisen, dass das Erlebnis immer im Individuum selbst erzeugt wird – sie werden damit kein Gehör finden, weil dies das singuläre Erlebnis zum Selbstbetrug entwerten würde.

Die Suche nach dem singulären Erlebnis fördert bei Individuum also eine Haltung des Sich-Öffnens und Empfindsam-Werdens, die eine gesuchte Passivität beinhaltet. Wenn diese ästhetische Haltung auf das moralisch singuläre Gut der Menschenwürde trifft, gibt es darum kein Halten mehr vor der totalen Inanspruchnahme.

Journalisten sind heute Teil der Politik und deren Anwälte gegen ihre Leser

Cora Stephan hatte in ihrem immer noch lesenswerten Buch „Der Betroffenheitskult“ [17] (1993, antiquarisch) behauptet, dass eine Gesellschaft, die Emotionalisierung zum Fundament von Politik mache, irgendwann handlungsunfähig werden müsse durch den Widerstreit der zahlreichen emotionalisierten Anliegen. Jetzt zeigt sich, dass diese Annahme falsch war: Die Gesellschaft der Singularitäten verfällt nicht in eine allgemeine Lähmung, sondern verklumpt um einen oder sehr wenige hochemotionalisierte Inhalte mit totalem Anspruch (Corona, Klima usw.), gegenüber denen alle anderen Anliegen verdrängt und delegitimiert werden. Sie endet in einem Totalitarismus der Singularitäten.

Der politische Diskurs holt damit unter den Bedingungen der umfassend ästhetisierten Gesellschaft der Singularitäten nur nach, was der künstlerische Diskurs vorgemacht hat. Wie Christian Demand in seinem ebenso anspruchsvollen wie unterhaltsamen Buch „Die Beschämung der Philister“ [18] beschrieben hat, wird über Inhalt und Wert von Kunst und Kunstwerken nicht mehr anhand rationaler oder überhaupt verhandelbarer Kriterien gestritten.

Stattdessen wird Kunst zu Gegenstand von „Verklärungsprosa“, die sie ohne belastbare Begründung in den Himmel hebt und gleichzeitig die Beschämung derer betreibt, die erstens dieses Urteil nicht teilen und zweitens die Träger jener Defizite sind (der Wahrnehmung, des Bewusstseins usw.), deren „Heilung“ der Kunst erst ihren Rang gibt. So wie Kunstkritiker heute Teil des Systems Kunst und deren Anwalt sind (und nicht etwa Anwalt des Publikums), so sind Journalisten heute Teil der Politik und deren Anwälte gegen ihre (moralisch und intellektuell) defizitären Leser, die sich nur durch Unterwerfung ihre Anerkennung verschaffen können.

Drei Konsequenzen für den Widerstand

Wer dagegen unterschiedliche Lebensbelange gegeneinander abwägt, betrachtet Menschen nicht nur nach der Logik des Allgemeinen, die doch Gegenstand der Logik des Singulären sein sollten. Er zeigt auch eine Distanz zu ihnen, einen Mangel an Emotionalität, der für den „singularisierten“ Menschen nicht nachvollziehbar und bedrohlich ist. Das Ergebnis der Abwägung mag noch so gut sein: Alleine die darin gezeigte Fähigkeit, sich der emotionalen Betroffenheit durch den Anderen und der Inanspruchnahme durch seinen Anblick (Emmanuel Levinas) zu entziehen, und stattdessen eine zweckrationale Logik anzuwenden, macht den Abwägenden zum Monster, das man nur noch bekämpfen kann.

Der Vertreter einer „Logik des Allgemeinen“ ist also von der Politik der Singularität doppelt ausgeschlossen: Er ist Träger einer Rationalität, die diese Politik erstens nicht teilt und gegen die sie sich zweitens geradezu definiert. Eine sinnvolle Diskussion ist mit der anderen Seite darum nicht möglich.

Diese Bedingungen von Politik in einer Gesellschaft der Singularitäten haben für den Widerstand mehrere Konsequenzen:

  1. Die vielbeschworene „Realität“, die sich am Ende angeblich immer durchsetzt, setzt sich – wenn überhaupt – nur durch als Zusammenbruch des Gesamtsystems nach Verbrauch aller Ressourcen. Die totale Hingabe ans Ziel bei gleichzeitiger Verweigerung aller Kosten-Nutzen-Betrachtungen prägt alle aktuellen politischen Kernanliegen (von Debatten kann man ja nicht mehr sprechen): Corona, Klima, Diversität, Gender, Europa. Wer daher unter Beschwörung der „Realität“ passiv bleibt, arbeitet diesen Prozessen weiter zu.
  2. Die Gesellschaft der Singularitäten ist eine Entwicklung aus der bürgerlichen Gesellschaft heraus, nicht aus der Arbeiterschaft oder dem sozialen Prekariat. Es ist darum eine leere Verklärungsformel, eine „Rückkehr zu bürgerlicher Politik“ zu fordern.
  3. Der Konflikt zwischen der Logik des Singulären und der Logik des Allgemeinen erklärt ganz einfach die Spannungen in der AfD, die man als Partei einer Logik des Allgemeinen bezeichnen kann. Diese hat aber mittlerweile zwei Trägergruppen: Einmal Reste des noch zweckrational handelnden Wirtschaftsbürgertums, der „FDP-Flügel“, der diese Haltung weiterführt, obwohl sich das Bürgertum in seiner Mehrheit davon verabschiedet hat. Zweitens den „sozialpatriotischen Flügel“, der sich wegen der eigenen materiellen Gefährdetheit die Logik des Singulären entweder schlicht nicht leisten kann oder wegen seiner Eingliederung in Bereiche, die weiter einer Logik des Allgemeinen unterliegen (Arbeiter, Handwerker), keinen Zugang dazu hat. Wahr ist dabei aber auch, dass es damit der „bürgerliche“ Teil der AfD ist, der sich bewusst werden muss, dass die Zeit über ihn hinweggegangen ist und er das Bürgertum in seiner Gesamtheit eben nicht mehr repräsentiert.
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HallMack: Telegram soll weg

geschrieben von PI am in Video | 47 Kommentare

„Hallo liebe Zuschauer und herzlich Willkommen zu den Kurznachrichten 13/12. […] ‚Kampf gegen Hass und Hetze bei Telegram‘ [19]. Unsere neue Innenministerin, die Frau Faeser, will stärker gegen den Messenger-Dienst Telegram vorgehen. ‚Hintergrund sind dort zu findende Hetze und Aufrufe zur Gewalt sowie Verabredung zu illegalen Corona-Protesten.‘ Naja, das ist ja auch schwierig, gibts doch tatsächlich noch ein Portal, auf dem man frei seine Meinung äußern kann. Das stört natürlich, hat doch die Zensurabteilung bis dato keinen Zugriff. Da alle Menschen, die nicht die Meinung von unserer Regierung vertreten, rechtes Pack bzw. Gewalttäter, ja sogar Terroristen sind, ist es ja klar, dass man was gegen Telegram machen muss…“ (Fortsetzung im Video von „HallMack, dem Gorilla aus der Pfalz“. Wer seine neuesten Satire-Clips nicht verpassen will, sollte HallMacks Youtube [20]– und Telegram-Kanal [21] abonnieren)

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Roger Köppels „Weltwoche Daily Deutschland“ vom 14.12.2021

geschrieben von PI am in Video | 7 Kommentare

„Weltwoche Daily Deutschland“ [22] – Roger Köppels täglicher Meinungs-Espresso gegen den Mainstream-Tsunami. Mo-Fr ab 6 Uhr 30 mit der Daily-Show von Roger Köppel und pointierten Kommentaren von Top-Journalisten. Die Themen in dieser Ausgabe:

„Weltwoche Daily“-Schweiz:

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