Die Berliner Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch (l.) hat den neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) einen „Sprach-Polizisten“ genannt.
Die Berliner Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch (l.) hat den neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) einen „Sprach-Polizisten“ genannt.

Von MANFRED W. BLACK | Einige Grüne in Berlin schäumen vor Wut. Sie unterstellen dem neuen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), er wolle sich als „Sprachpolizist“ profilieren. Ein fieser Vorwurf: Wegner hatte in der B.Z. am Sonntag lediglich erklärt, in der Senatskanzlei des Bürgermeisters künftig auf die Gendersprache verzichten zu wollen.

Doch das ist schon zu viel für die Grünen, die selbst als kompromisslose Gender-Sprachpolizei der Politik, den Medien und der Verwaltung vorschreiben wollen, den Sprachstil der linksradikalen Gender- und Diversity-Bewegung zu übernehmen.

Nur weil Wegner sich weigert, in seiner Regierungszentrale zu gendern, unterstellen führende linksgrüne Politiker dem Bürgermeister nun, er führe einen „Kulturkampf von rechts“.

Medien berichten über diese Sprach-Gefechte, unterschlagen dabei freilich geflissentlich, dass die Grünen – wenn überhaupt – nur die halbe Wahrheit sagen.

Verwaltung muss weiterhin gendern – nur Wegner selbst will eigene Wege gehen

Wegner hatte in der BZ am Sonntag in einem Interview erklärt: „Ich habe noch keinen Brief in Gendersprache unterschrieben.“ Ihm sei „wichtig, dass die Sprache der Verwaltung verständlich ist“. Wegner: „Jeder kann privat sprechen, wie er möchte.“ Doch er „möchte gern das Deutsch sprechen, das ich in der Schule gelernt habe und das alle verstehen“.

Anders formuliert: Wegner selbst will nicht gendern. Das nicht tun zu wollen, sei ja wohl sein Recht, meinen auch viele Bürger, die nicht als CDU-Sympathisanten gelten.

Das Kuriose an Wegners Position ist jedoch – und das erwähnt die grüne Partei wohlweislich nicht: Der neue Regierungschef macht nicht einmal den Versuch, die bisherigen Diversity und Gender-Sprachregularien, die vom damaligen rot-grün-roten Senat im Jahr 2020 für alle Behörden vorgegeben worden sind, abzuschaffen.

Generell gelten für die Administration also die Sprachpolizei-Vorschriften, die schon unter der sozialdemokratischen Bürgermeisterin Giffey (Spitzname: „Franziska Überall“) gegolten haben, die als vehemente Anhängerin der Gender-Sprache gilt. Nur Wegner will sich über diese Regularien hinweg setzen.

Grüne stellen Wahrheit auf den Kopf

Die Beamten in Berlin sollen also grundsätzlich den geltenden Vorschriften zufolge weiterhin in der dienstlichen Sprache gendern. Aber die grüne Opposition stellt die Tatsachen auf den Kopf. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Bettina Jarrasch, hat jetzt ein verleumderisches Statement veröffentlicht: „Während sich viele Menschen in Berlin die Mieten nicht mehr leisten können, spielt der Regierende Bürgermeister Sprachpolizei.“ Jetzt rede Wegner „über Sprache, statt die Zukunftsaufgaben anzupacken“.

Obgleich von Wegner keinerlei neue Sprach-Direktiven für die Verwaltung gekommen sind, hat er aber offenbar durch sein individuelles Verhalten einen empfindlichen Nerv bei den Grünen getroffen, die bundesweit zu den radikalsten Anhängern der Gender-Sprache und der LGBT-Bewegung gehört.

CDU: Wischi/Waschi-Position

Die CDU-Fraktion ist ihrem Parteifreund Wegner natürlich – wenn auch nicht besonders couragiert – zur Seite gesprungen. „Wir hören immer wieder Kritik an einer auch durch verschiedenste Formen des Genderns unverständliche Schriftsprache“, erklärte der verwaltungspolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Schmidt. Daher sei „es vollkommen richtig, wenn Kai Wegner als Regierender Bürgermeister Berliner Behörden hier sensibilisiert“.

Ein Verbot der Gendersprache in der Verwaltung, so ist aus der CDU-Fraktion zu hören, werde es in der Verwaltung aber nicht geben. Eine wolkige Wischi/Waschi-Haltung: Sehr viele Beamte werden nun weiter gendern, andere könnten sich nunmehr trauen, künftig nicht mehr die Gendersprache zu gebrauchen.

Ein sprachliches Durcheinander, das sehr gut zum allgemeinen Chaos in der Berliner Verwaltung passt.

SPD kommt jetzt auch ins Schleudern

Die SPD, der Junior-Partner in der neuen Berliner Koalition, lässt aktuell ebenfalls eine klare Position zum Gendern vermissen. Alexander Freer-Weinterwerb, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärte jetzt eher nebulös: „Ich bin für einen entspannten Umgang mit dem Thema Gendern, wir sollten uns da nicht verkrampfen.“

Geschlechtsneutrale Begriffe seien „eine gute Lösung“. „Doppelpunkte und Sternchen sind dann nicht notwendig.“

Anders formuliert: Der jetzige schwarz-grüne Berliner Senat drückt sich vor klaren Sprach-Positionen. Im Zweifelsfall wird in der Landesverwaltung fast alles beim alten bleiben – so, wie es schon war: in der Zeit der rot-grün-roten Koalition unter Giffey.

CDU: Unglaubwürdig

Der in Berlin bekannte Kolumnist Gerd Schupelius hat den Sprachstreit in Berlin so kommentiert: „Kai Wegner muss jetzt Nägel mit Köpfen machen, sonst bleibt seine Ansage zum Gendern eine große Enttäuschung und macht ihn unglaubwürdig.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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32 KOMMENTARE

  1. Ich finde gendern gut.

    Man sollte sich schon präzise ausdrücken:

    Schwuler:innen und Lesber:innen also Perverser:innen.

  2. Tja, dabei läuft es genau umgekehrt. Die Gender-Sprach-Scheiße wurde und wird vor allem von den Minder-Grünen betrieben und jetzt wird – endlich -mehrheitlich dagegen vorgegangen. Keine Sorge Herr Wegener, so viele stehen hinter Ihnen. Danke und weiter so.

  3. Das Gendern ist das Harmloseste, was dieser grün-rot-gelb-schwarze Einheitsfilz hervorbringt. All die Schwätzer, Feiglinge, Wendehälse werden dieses Land anders zugrunde richten. Die Wähler wollen das.

  4. Was wollen die Grünen denn dagegen machen? Den Trick mit der Antifa? Messer raus, Fassaden anschmieren, Autos anstecken? Überhaupt, wieso hat der Staatsschutz die Seite der letzten Generation dicht gemacht, aber Indymedia darf weiterhin Aufrufe zu Gewalt und Hetze verbreiten? Hass und Hetz par Excellence. Genau hier heraus werden die Messerstecher und Totschläger rekrutiert!
    Genau hier ist der Spielplatz unseres Innenministers, wo sie ihr Halali zur Hatz gegen Rechts bläst: Spiegel, 6.2.2022:
    „Alexander Throm (CDU), kritisiert nun: »Die Innenministerin verweigert bisher jede Erklärung und Abgrenzung zu einer Organisation, die als linksextremistisch beeinflusst gilt. Das muss sie dann in der nächsten Sitzung des Innenausschusses nachholen.« CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries wirft der SPD vor, »auf dem linken Auge weitgehend blind« zu sein. Der stellvertretende Bundessprecher der AfD, Stefan Brandner, verlangt gar die Entlassung Faesers durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Sie sei »untragbar«.“

    Wer heute noch nicht gekotzt hat, und einen Englischkurs braucht, denn big brother soll ja mitlesen, damit er sieht, wie sein Geld investiert wird, darf gerne mal hier reinschauen, und sich dann den lauteren Herrn Haldenwang mit seinen linken Scheuklappen ins Gedächtnis rufen. Bei Indymedia ist aber alles im „grünen“ Bereich:
    https://de.indymedia.org/antifa

  5. Die Gender-Ideologie ist den Grünen wichtiger als hunderte Menschenleben.
    Bestes Beispiel für deren menschenverachtende Politik ist die ehem. grüne Ministerin Spiegel, die in der Ahr-Flutnacht 2021 das wahre Gesicht dieser Partei deutlich gezeigt hat.
    https://www.tagesschau.de/eilmeldung/anne-spiegel-ruecktritt-101.html
    Hauptsache, die eigene Kasse ist gut gefüllt; das Volk stört nur beim Regieren und möge bitte verrecken.
    Und diese Frau ist beileibe kein Einzelfall, denn die denken alle so; wie man aktuell an Habecks Ministerium sehen kann.

  6. Es wird sich vielleicht was ändern, viele wollen diesen ganzen seit 2015 laufenden Mist nicht.
    https://focus.de/194785217

    Und Personenschützer sind auch mündige Bürger und ganz nah drann, ich als Politiker der Ampel würde keine Nacht ruhig schlafen.

  7. Tja, so ist das halt bei den Grünen. Der Kampf gegen Rechts nimmt immer groteskere Züge an. Hauptsache der grüne Malik Karabulut darf die Deutschen als „Köterrasse“ bezeichnen und gegen Armenier hetzen. Da regt sich niemand drüber auf.

  8. Alte kommunistische, kadergeschulte Taktik: Dem politischen Gegner, vor allem dem, der sich totalitärer Politik entgegenstellt, Totalitarismus vorwerfen.

  9. einerderschwaben 25. Mai 2023 at 21:48
    Es wird sich vielleicht was ändern, viele wollen diesen ganzen seit 2015 laufenden Mist nicht.
    https://focus.de/194785217
    ++++++++++++++++++
    Dazu fällt mir nichts mehr ein. Inkompetenz, wohin das Auge blickt. BRD Bananenrepublik Deutschland.

  10. „Kai Wegner muss jetzt Nägel mit Köpfen machen, sonst bleibt seine Ansage zum Gendern eine große Enttäuschung und macht ihn unglaubwürdig.“
    ————————————————–
    Auf welcher entrückten Wolke schwebt dieser Schupelius . . .

  11. Don Jackson 25. Mai 2023 at 21:52

    Hauptsache der grüne Malik Karabulut darf die Deutschen als „Köterrasse“ bezeichnen und gegen Armenier hetzen.

    Danke, daß Sie das erwähnen. Während inzwischen massenhaft stinknormale Bürger wegen „Volksverhetzung“ morgens um sechs Besuch vom Staatsschutz bekommen, ist z.b. türkisches Gehetze nebbich.

    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article162442610/Deutsche-duerfen-ungestraft-Koeterrasse-genannt-werden.html

    https://www.spiegel.de/panorama/justiz/hamburg-deutsche-als-koeterrasse-beschimpft-keine-volksverhetzung-a-1136813.html

  12. Neunzehnhundertvierundachtzig 25. Mai 2023 at 21:57
    einerderschwaben 25. Mai 2023 at 21:48
    Es wird sich vielleicht was ändern, viele wollen diesen ganzen seit 2015 laufenden Mist nicht.
    https://focus.de/194785217
    ++++++++++++++++++
    Dazu fällt mir nichts mehr ein. Inkompetenz, wohin das Auge blickt. BRD Bananenrepublik Deutschland.
    ———————————————
    Endlich werden einem mal die Augen geöffnet – das also ist mit Fachkräftemangel gemeint . . .

  13. Empfehle einfach die normale Sprache, wie sie in D seit vielen Jahren gesprochen und geschrieben wird – weiterverwenden, sich nicht provozieren lassen, unsere Kraft darf nicht mit momentan zweitrangigen Dingen vergeudet werden.

  14. ALEXANDER RAUE, 25.05.2023
    Die CDU hat ein neues Grundsatzprogramm ausgearbeitet. Neben der Zwangsarbeit für Hart4ler bzw. Bürgergeldempfänger wird auch über die Rente mit 72 diskutiert! Und das sind nur 2 der sehr krassen Forderungen aus dem Programm!
    https://www.youtube.com/watch?v=hD9pv7iupXw
    Gut 12 min. lang

    …und zwar „Zwangsarbeit“ für Arbeitslose
    u. Asylbewerber. Hm, wo kann man denn
    Analphabeten, Messerstecher u.
    Dauerschwangere mit 8 Kindern einsetzen?
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/brisanter-cdu-plan-fuer-steuern-rente-und-sozialhilfe-stuetze-nur-an-die-die-arb-83996564.bild.html

  15. 25.05.2023, KRISSY RIEGER
    Lanz reist nach Moldawien –
    Aber das wollte er nicht hören!
    Lanz befragt Menschen in umliegenden Gebieten des Krieges, um deren Meinung einzuschätzen.
    Er hatte wohl nicht mit diesen Antworten gerechnet.
    https://www.youtube.com/watch?v=HbhbWhHWBKs
    Knapp 8 Min. lang

  16. USA SCHIEBEN DEN EUROPÄERN
    DEN SCHWARZEN PETER ZU –
    genauer gesagt: die Arschkarte
    für Deutschland

    +++++++++++++++++++++++

    Kampfjets statt Frieden – Eskaliert
    jetzt der Stellvertreterkrieg?
    Sahra Wagenknecht, 25.05.2023
    Westliche Kampfjets für die Ukraine? Was lange als rote Linie galt, die man aus guten Gründen nicht überschreiten darf, wird nun immer wahrscheinlicher. Auf dem G7-Gipfel am letzten Wochenende stellte US-Präsident Biden der Ukraine die Lieferung von F16-Kampfjets in Aussicht. Genauer: Er will europäischen Ländern die Erlaubnis geben, solche Kampfjets zu liefern…
    https://www.youtube.com/watch?v=HrUXeOwPcHE
    22 Min. lang

  17. Anhörung von Habeck & Staatssekretär Philipp
    im Wirtschaftsausschuss:
    „Daran erinnere ich mich nicht mehr…“

    25. Mai 2023 um 9:00
    Ein Artikel von: Florian Warweg

    Am Mittwoch haben die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses des Bundestags Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und seinen Staatssekretär Udo Philipp befragt. Im Mittelpunkt standen die personellen und finanziellen Verquickungen des Staatssekretärs zu diversen Unternehmen und Fonds. Die Befragung geriet zumindest teilweise zu einem Offenbarungseid des Grünen-Spitzenpersonals im Wirtschaftsministerium, welches mehrfach den Scholz machte und vorgab, sich an nichts erinnern zu können. Ebenso bezeichnend ist allerdings auch die Medienberichterstattung in den Leitmedien zu der Anhörung: Kein Wort über die „Gedächtnislücken“ oder den Vorwurf der Opposition, die Ampel-Koalition hätte mit „Taschenspielertricks“ und „Blockadehaltung“ versucht, die direkte Befragung von Habeck und Philipp zu verhindern…
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=98319
    Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

  18. Betr. Maria-Bernh 26. Mai 2023 at 00:12

    Das war ABSICHT & PROVOKATION. Wetten?

  19. Er will DAS Deutsch sprechen, das Alle verstehen …, äußerst Lobenswert, daß er dann auch auf englische Wörter verzichtet, die unsere Spra he immer mehr verdrängen und ersetzen..

    Sollten sich die meisten Deutschen, vor Allem Patrioten, und erst Recht Konservative, ein Beispiel dran nehmen.

  20. Ich finde Gender-Sprak auch gut, weil damit der Niedergang von Sozen und Grünen beschleunigt wird! 🙂

  21. Nur der Ordnung halber:
    Der BZ Journalist heißt Gunnar
    Schupelius, nicht Geert.
    Neben Harald Martenstein, welchen man beim tagesluegel ganz mies vergrault hat,
    Einer der wenigen aufrechten Journalisten in Berlin.

  22. Die Grünen sind ja wahre Faschisten.
    Sie halten nur die eigene Meinung für das Gelbe vom Ei.

    Was also unterscheidet sie vom Nationalsozialismus?
    Es fehlt nur der Führer.(hbeck)
    oder eine Führerin (baerbock) in einem Matriarchat!

    Mein Gott, wie spaßig!

  23. Was für eine widerwärtige Einstellung – ist aber bei Politikern nicht unüblich.
    Anderen vorschreiben, wie sie sich zu verhalten (sprechen) haben, für sich selbst aber eigene Regeln schaffen.

  24. Ich wohne schon seit knapp 60 Jahren nicht mehr in Deutschland will aber die deutsche Sprache nicht verlieren und auf dem laufenden bleiben, zumal wir hin und wieder auch zu Besuch kommen. Deshalb habe ich mir so verschiedene Publikationen die sich mit Denglisch und Kanakensprache befassen besorgt. Besonders das Lehrbuch Kanakisch-Deutsch „Dem krassesten Sprakbuch ubernhaupt“ Von Michael Freidank haben wir schon. Jetzt brauche ich nur noch ein Buch ueber Genderlingo damit wir, Freunde und meine nichtdeutsche Frau noch mehr zum lachen haben.
    Wir wuenschen Herrn Wegner nur das allerbeste und beneiden ihn nicht das er sich mit der Gruenen Pest , welche auch bei uns herumspinnt, herumschlagen muss.

  25. Ich warte mal ab, ob der neue OB wirklich was ändert oder ändern kann im failed state Bürlün.
    Mit der SPD wohl nichts bis wenig.

  26. Es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis die Grünen mit Begriffen wie „Sprach-KZ“ oder „Sprach-Gaskammern“ um sich werfen.

    Aber die CDU lässt sich gerne alles gefallen und bleibt in anderen Bundesländern gerne mit den so genannten Grünen in einer Regieurng

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