„Von der stolzen Kultur Europas blieben nichts als traurige Reste“, heißt es lapidar in einem Aufsatz mit dem schlichten Titel „Schriftfunde aus der Spätzeit“ in einer – man lese und schmunzele – „Kulturgeschichte Eurasiens im 21. und 22. Jahrhundert“ aus der Feder eines Prof. Condor Bodhisant. Vielleicht nennt man sich so, wenn man ein Archäologe und „Meister des Ordens von Hyperborea“ aus „Samarkanda“ ist, der sich im Jahr 2525 über kryptische Aufzeichnungen beugt, die ein gewisser Lukas Lindberg – oder M-301, wie sein „Gender-Neutralname“ lautet – 2066 verfaßt hat.

Bis dahin – so prophezeit uns Thomas Barthélemy in seinem Roman „Von kommenden Stürmen“, dem diese fiktiv-akademische Betrachtung als „Prolog“ vorangestellt ist – wird uns noch einiges blühen, was sich für den, der es sehen will, schon deutlich genug am Horizont abzeichnet: Europa ist, wie der Autor in seiner Dystopie, einer Negativ-Utopie in der Tradition von „1984“, vermutet, teils in Emirate und Kalifate, teils in „Homelands“ der alteingesessenen Europäer zerfallen, in denen krebsartig wuchernde Bürokratien ein in absurden Sprachregelungen, totaler Überwachung und ständigem Kampf gegen „toxische Begriffe“ aus der „ungerechten“ Vergangenheit bestehendes Regiment über die verbliebenen Autochthonen führen. Diese leben – oder vegetieren – angstvoll zusammengepfercht und verelendet in einem anonymen Stadt-Moloch namens „Metrocity Grande“, dessen früherer Name, wie die gesamte Geschichte vor dem „Sezessionskrieg“ und der Machtergreifung der „Partei der Neuen Menschen“, verboten und vergessen ist; ihre Gehirne werden mit „Entertain“, „Infotain“ und „Games“ abgefüllt; ihre Sprache ist ein von „Mentoren“ gefiltertes und formatiertes „Multilangue“, da selbstverständlich auch die früheren Sprachen abgeschafft wurden; und sie sind, soweit sie nicht zu den Kasten der Parteimitglieder, „Admins“, Sozialtechniker, Volkserzieher oder Geheimpolizisten der Securitate gehören, so sehr mit dem Erwerb ihres dürftigen Lebensunterhalts beschäftigt, daß sie kaum dazu kommen, die begehrten Nachrichten aus den freieren Gesellschaften von „Las Americas“ oder „Asia-Pacific“ aufzusaugen.

Warten auf den Tag X

Einer der bessergestellten Apparatschiks ist der 2030 geborene Protagonist des Romans, der als sogenannter „Mentor“ im Medien-Ministerium einen privilegierten Zugang zum „Vivarium“, dem Archiv aller noch erhaltenen Medien aus der Vergangenheit, hat; offenbar hat die „Reprogrammierung“ bei ihm nicht so recht funktioniert – vielleicht weil sein Vater im Bürgerkrieg gegen den EU-Zentralstaat kämpfte und fiel–, jedenfalls entwickelt er zunehmend Ekel und Abscheu vor der trostlosen Leere seiner gleichgeschalteten technokratischen Welt und beginnt, ein Tagebuch zu führen, das dem Leser – auch angesichts der zahlreichen Details, in denen Barthélemy unsere Gegenwart fortschreibt – eine beklemmende, manchmal aber auch bissig-humorige Authentizität vermittelt.

Zunächst beschränkt sich Lukas’ individuell-anarchische Widerständigkeit darauf, heimlich „toxische“ Schriftsteller wie etwa Ernst Jünger zu lesen, aber mit der Zeit entdeckt er, daß er, aller Überwachung zum Trotz, doch nicht ganz alleine ist und einige Regimegegner sogar einflußreichen Positionen innehaben (während die der Öffentlichkeit bekannten Oppositionellen einer kleinen Freiheitspartei als einflußlose Pappkameraden im Propaganda-Dauerkampf gegen „Intoleranz“, „Rassismus“ und „Reaktion“ vorgeführt werden). Er wird in die Netzwerke der Dissidenten in seinem Ministerium einbezogen und wartet auf den Tag X. Seine Lage ähnelt ein wenig derjenigen der Verschwörer des 20. Juli 1944, und Barthélemy spielt gerne mit solchen Parallelen zum „Geheimen Deutschland“ des zwanzigsten Jahrhunderts, aber auch zu den nonkonform-rechtsintellektuellen Gruppierungen unserer Zeit – sogar aus einem Manifest der heutigen Identitären Bewegung wird zitiert.

Zu einer völligen geistigen Neuorientierung aber führt erst Lukas’ Begegnung mit einer geheimnisvollen schönen Frau aus dem freien Staat „Transilvania“, die sich der Leser vielleicht als Penelope Cruz oder Angelina Jolie oder Milla Jovovich vorstellen mag (der Cineast und Filmjournalist Barthélemy zeigt in der Art, wie er diese sowohl „toughe“ als auch Beschützerinstinkte weckende, verführerische und mysteriös-esoterische junge Frau schildert, daß er auch populäre Klischees nicht scheut): Zoe gehört einer aus Südamerika stammenden Kultgemeinschaft an, die in den Katakomben der Metrocity geheime Zusammenkünfte zelebriert, sich an einem psychedelischen „Vinho“ (gebraut aus Ayahuasca, der „Liane der Toten“) berauscht und ihre Mitglieder auf schamanische Trancereisen schickt. Geduldig führt sie den staunenden Lukas schrittweise in die Mysterien ihres Ordens ein und wird bald seine Geliebte und „spirituelle Führerin“.

Christen, Heiden und Gottesstaaten

Spätestens hier wird mancher konservativer Leser, der eine Regeneration des Abendlandes von der Besinnung auf das Christentum oder die antik-humanistischen Traditionen erwartet, verwundert den Kopf schütteln, aber es lohnt sich doch, über die Fragen, die hier angedeutet sind, nachzudenken: Ist es nicht etwas zu bequem anzunehmen, die bösen Linken haben nach 1968 eine noch lebendige christliche Kultur einfach beiseite gewischt, oder gibt es vielleicht immanente Gründe für den inneren Verfall der Kirchen, der sich auch damals längst zeigte? Haben gar gewisse Tendenzen des Christentums und seines Säkularisierungsprodukts, der europäischen Aufklärung, der Selbstzerstörung der europäischen Kultur den Weg geebnet?

Es geht Barthélemy durchaus nicht um eine simple, die eine oder die andere Seite abwertende, Entgegensetzung von Christentum und Heidentum (oder kommerzialisierter Wellness-Esoterik), sondern um die Wurzeln der Religion überhaupt, wie er sie in traditionelllen schamanischen und ekstatischen Kulten weltweit – in diesem Fall brasilianischen Ursprungs – zu erkennen glaubt. Das Christentum ist im Jahr 2066 in Westeuropa untergegangen, der Islam mächtig wie nie zuvor, obskure Kulte blühen im Verborgenen. Vor diesem Hintergrund könnte Spiritualität – und damit Identität – nur durch unmittelbare Erfahrung der tiefsten Quellen archaischen Fühlens noch erneuert werden.

Durchaus originell ist die Idee, dass der Geheimbund der „Psychonauten“ in Osteuropa Fuß gefaßt hat, wo traditionelles und identitäres Denken und auch archaische Bräuche lebendiger sind als in den westeuropäischen Großstädten. Polen, Ungarn, Rumänien und Rußland widersetzen sich der der Dekadenz aus dem Westen ja bereits heute.

Lange kann sich Lukas indes nicht seinen – von Barthélemy eindrucksvoll phantastisch beschriebenen, zuweilen an surrealistische Gemälde, Dantes Höllenkreise oder an die „Architectura Caelestis“ von Ernst Fuchs erinnernden – visionären Reisen widmen: Das unschwer an ein neo-osmanisches Reich erkennbare Kalifat von „Eurabien“ marschiert in Austrasien ein; es kommt zum Krieg, die Dissidenten lösen die „Operation Waldgang“ aus und suchen die Schaltstellen der Macht zu besetzen. Angesichts dieses Showdowns entwickeln einige Szenen des ansonsten eher reflexiven Romans eine gewisse „action“ mit Schießereien und Feuersbrünsten, und die Oppositionellen mit so vertrauten Namen wie „Sakharov“ führen einen verzweifelten Kampf – zu groß ist die Übermacht der „Gottesstaaten“ der „Eurabier“ und „Mauretanier“, und wie nicht anders zu erwarten, kollaborieren die korrupten Appeasement-Politiker mit dem mächtigen äußeren Feind, um ihre Posten und Pfründe zu sichern.

Es ist übrigens anzumerken, daß das Wort „Islam“ im gesamten Roman nicht ein einziges Mal vorkommt, obwohl seine Macht allgegenwärtig ist – als die eigentlichen Feinde sieht Barthélemy nicht die fremden Invasoren an, die sich nur nehmen, was andere nicht mehr behaupten wollen, sondern die „Sozial-Ingenieure“, Gender-, Rassismus-, Neusprech- und sonstigen „Experten“ und ihre Straßen-Bataillone, die „Anti-Haß-Brigaden“.

Der Orden der Psychonauten

Der erste Teil des Buches „Wir sind die Toten“ (ein Orwell-Zitat) schließt mit Lukas’ und Zoes gefahrvoller Flucht durch ein von Warlords beherrschtes talibanisiertes Niemandsland zwischen einem orientalisierten München (türk.: Monasti Basar) und Wien (Vijana) und dem noch freien Budapest, und der zweite Teil „Das innere Reich“ beginnt mit der Ankunft der beiden in der mysteriösen Ordensburg des Psychonauten-Bundes in den Wäldern der Karpaten. Wie nicht anders zu erwarten, spukt es hier kräftig, aber es ist kein Graf Dracula, der blutsaugend umgeht, sondern es sind als „Psychopompoi“ (Seelenführer) wirkende Verstorbene, die in einer als großes Fest gefeierten „Nacht der Toten“ (zu Allerheiligen) erscheinen – darunter der 1923 verstorbene Münchner Dichter und Mysterienforscher Alfred Schuler, dessen Werke vor einigen Jahren im Telesma-Verlag, der auch Barthélemys Roman publiziert hat, veröffentlicht wurden. Ebenso tritt in diesem sehr intertextuellen Buch der Lyriker Rolf Schilling auf – auch er ein Autor des Telesma-Verlags.

Die äußere Handlung wird nun in dieser transilvanischen Anderswelt immer mehr zugunsten plastischer Beschreibungen überirdischer Welten zurückgenommen. Lukas lernt die Geschichte des Ordens anhand alter Chroniken und „Logbücher“ früherer Jenseitsreisender kennen, studiert deren Tagebücher (die somit Tagebücher innerhalb seines eigenen weitergeführten Diariums darstellen) und erfährt mancherlei über die Ziele des Bundes, die dieser vor allem in einem eurasischen Zusammenschluß von Eingeweihten verschiedener (schamanischer, christlich-mystischer und buddhistischer) Traditionen sieht.

Der Roman schließt mit Lukas’ Erkenntnis der kosmischen Rolle des Menschen, der, zwischen Götter und Dämonen gestellt, sterblich und unsterblich zugleich, die schwersten Kämpfe auszufechten habe. Letztlich sind diese Kämpfe in erster Linie metaphysischer Natur, und was als Dystopie begann, endet als Entwicklungs- und Selbstfindungsroman.

Film und Metapoltik

Barthélemys Hintergrund als popkultureller Aficionado zeigt sich in zahlreichen literatur- und filmgeschichtlichen Bezugnahmen: Zu nennen sind hier, neben Klassikern wie Orwells „1984“, „Brave New World“, mit dessen Verfasser Aldous Huxley Barthélemy die Neigung zu psychedelischen Experimenten und deren religiöse Deutung teilt, und „Fahrenheit 451“ etwa Kubricks Film „Clockwork Orange“, der die „Umpolung“ eines Missetäters schildert, des weiteren Dystopien von „Soylent Green“ über „Blade Runner“ bis zu „Children Of Men“, aber auch der grandiose Jenseits-Trip „Hinter dem Horizont“ neben „Flatliners“, und natürlich „Matrix“ – nicht zu vergessen die gelungene deutsche Produktion „Die kommenden Tage“ (2010) mit Bernadette Heerwagen, August Diehl und Daniel Brühl.

Besonders bemerkenswert ist, daß diese Bezüge nicht einfach nur im Verlauf der Handlung auftreten, sondern daß der Roman, der Grundproblematik von Bewahrung und Verfall entsprechend, insgesamt ein „Archivroman“ ist: Dem „schlechten“ Archiv des „Vivariums“, das unterhalten wird, um verbotenes Wissen zu verbergen, steht ein „gutes“ Archiv in Gestalt der Ordensburg gegenüber, in deren alle möglichen Stilrichtungen zitierenden Architektur die Symbolwelten sämtlicher religiöser Traditionen bewahrt werden sollen.

Thomas Barthélemys Buch ist nicht nur für sich merkwürdig, sondern Teil eines ambitionierten Projekts: Der Telesma-Verlag stellt es als ersten Band einer Reihe mit dem Titel „Der Laterale Roman“ (LAROM) vor – Ziel ist es zu zeigen, daß die nonkonforme, mainstreamkritische Szene nicht nur gute Sachbücher zu schreiben und fundierte gesellschaftskritische Analysen vorzulegen vermag, sondern auch zu literarischen Schöpfungen imstande ist. Hier – wie im gesamten „metapolitischen“ Bereich – sieht es insgesamt noch allzu dünn aus, und wenn Rechtsintellektuelle auf ihre literarischen Leitfiguren verweisen, werden gewöhnlich nur Altmeister wie Ernst Jünger, Ernst von Salomon, Joachim Fernau, Nicolas Gomez Davila oder Jean Raspail genannt; der Jüngste im Bunde ist zumeist Botho Strauß. Es bleibt abzuwarten, ob sich eine neue nonkonforme literarische Szene, abseits des Feuilletons, der staatlichen Literaturpreise und Stipendien entwickeln kann.



Von kommenden Stürmen. Roman. Umschlaggestaltung nach dem Gemälde „Das Innere des Berges II“ von Angerer dem Älteren. Treuenbrietzen: Telesma-Verlag 2013, geb., ISBN 978-3-941094-12-3, 18,95 €

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33 KOMMENTARE

  1. Muss Deutschland jetzt auch für pleitegehende Nordstaaten zahlen? Wie lange soll Deutschland noch für ganz Europa zahlen? Wer zahlt eigentlich wenn Deutschland pleite geht? Wohl niemand. Wir werden in der ganzen Welt verspottet und verlacht aber sollen für alle zahlen.
    Nieder mit der Drecks-EU!
    +++++++++++++++++++++++++++++++

    Euro-Krise rollt weiter
    Jetzt wackelt sogar Finnland – die Schuldenkrise zieht nach Norden

    Der böse Süden hier, der gute und solide Norden dort – so lautete bisher die klassische Aufteilung in der Schuldenkrise. Doch mehr und mehr zeigt sich: Auch im Norden ist einiges faul – etwa in Frankreich, Finnland und Holland.

    Die Schuldenkrise geht in eine neue Runde: Während in Spanien die Wirtschaft erstmals wieder wächst, Irland vor der Rückkehr an den Kapitalmarkt steht und Griechenland seine Neuverschuldung langsam in den Griff bekommt, flackert die Krise an anderer Stelle neue auf. Glaubt man einer Studie der Commerzbank, sind Belgien, Holland, Frankreich und Finnland die neuen Problemstaaten. „Die wirtschaftlichen Probleme wandern vom Süden des Euroraums in den Norden“, warnen die Commerzbank-Volkswirte. „Die vier Kernländer leiden unter Strukturproblemen, die denen der Peripherieländer – mit Abstrichen – ähneln.“ Besonders in Finnland, eines der wenigen verbliebenen Euro-Länder mit der Top-Bonitätsnote „AAA“, seien die Probleme groß.

    http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/euro-krise-zieht-weiter-jetzt-wackelt-sogar-finnland-die-schuldenkrise-zieht-nach-norden_aid_1143916.html

  2. Wieso Fiktion? Ist doch alles längst Realität in der EUdSSR! Denk-, Namens- und Sprechverbote gibt es längst, und auch Kalifate sind längst Realität, nur sie wurden noch nicht öffentlich ausgerufen. Und die Autochthonen leben auch zunehmend in Reservaten und dürfen nichts mehr sagen, die politische Mitbestimmung der Deutschen wurde um 2000 herum abgeschafft, es wird alles nur noch diktatorisch von Oben nach Unten durchgedrückt.

  3. Von den jetzigen Stürmen:

    Nachdem im Aachener Ostviertel Hetzjagden auf Polizisten veranstaltet wurden, reagierte der Staat mit einer Razzia über mehrere Tage.

    Herausgekommen ist bei dieser tollen Razzia poraktisch – natürlich! – NICHTS! Fazit auch aus dieser absurden Geschichte: Allerhöchste Zeit für Bürgerwehren – denn die bunte Polizei hat bei Kriminalität von bestimmten „Migranten“ ™ (politisch gewollt) nichts, aber auch gar nichts mehr zu melden.

  4. #5 Prussia

    Nur sofortige Ausweisungen, auch schon bei Kleinigkeiten würde noch was bringen. Diese Erziehungsmaßnahme würde die meisten von denen disziplinieren. 🙂

  5. Ich hoffe inständig, dass bei der anstehenden Europawahl ein Signal gesetzt wird. Für mich sind Marine Le Pen und Nigel Farage diejenigen, die ein gutes Europa bewirken können.

  6. @ #9 BePe

    Richtig!
    Das wird gerne übersehen, dass nämlich sogenannte „NGO“ die frechen Neger und Zigeuner instrumentalisieren, um die Unabkömmlichkeit ihrer Sesselfurzer-Vereine zu untermauern.

    So kommen sie in die Medien und irgendwelche voll verblödeten Gut- und Bessermenschen spenden dann wieder fleißig an den „Flüchtlingsrat“ oder „Pro Asyl“. Es gibt mittlerweile in fast jeder größeren Stadt Deutschlands einen Stützpunkt dieser Schmarotzer.

    Den „Flüchtlingen“ reden diese arbeitsscheuen Gestalten ein, dass es gesetzlich verankert ist, dass jedem Asylant hier ein SUV und eine Eigenheim nebst Swimmingpool zusteht.

  7. @Gast100100

    Ich verlege meinen Wohnsitz demnächst nach Namibia. Dort fordere ich dann einen Palast, der mir von Mohren gebaut wird, dazu eine Herde Schafe, Ziegen und Kühe sowie drei Ehefrauen.

  8. Woher hat denn der Rezensent das? Mir kommt das bekannt vor. Das klingt nach „Sezession im Netz“.
    Aber die Gedanken sind nicht nur interessant, sondern erfüllen noch eine andere Funktion: viele Zukunftsromane oder -filme, die heute im MSM transportiert/infundiert werden, sind irgendwie zwanghaft links/gutmenschlich, diktatorisch. Das unsägliche Cloud Atlas beispielsweise, fast bin ich vor Filmende aus dem Kino gelaufen. Oder retro-fiction wie Django Unchained mit dem Holzhammer-Erziehungs-Mittelfinger. War das Genre früher noch wenigstenes irgendwie neutral und beschäftigte sich mehr mit basalen Fragen des (Über)lebens (MadMax, Waterworld, Postman, aber auch noch I, Robot und I Am Legend). Obwohl auch dort immer auf die bösen Menschen hingewiesen wird, die alles so kaputt machen mit ihrer Industrie, dass gar keine Bäume mehr zum Umarmen übrig sind (komisch, mit Bäumen trat ich immer in eine gänzlich andere Beziehung, hatte mit den Armen nichts zu tun, eher 1/2 Meter drunter..)
    Gar nicht transportiert werden Filme oder Bücher mit nicht-linkem Ductus, um nicht zu sagen, rechtem Ductus (rechts im positiv-neutralen Sinn) wie Atlas Shrugged. Ich stimme deshalb dem Rezensenten zu, dass die fiktionale Gestaltung als ein von Linken und Gutmenschen infiltriertes Gebiet diesen nicht unwidersprochen überlassen werden sollte. Hier gilt es ansprechende, das heißt eben redliche Kunst zu schaffen.

  9. „Hier gilt es ansprechende, das heißt eben redliche Kunst zu schaffen.“
    Ja, Kunst zu schaffen aus rechter Sicht. Das hat nichts mit Nazi-Schund zu tun, wir sind hier nicht im Wladimir-Illjitsch-Kindergarten für begriffstutzige linke Kinder.
    Ich meine Literatur, die sich mit den Folgen rechten und linken Tuns kritisch auseinandersetzt, wie bei den tw. schon zitierten Ernst v. Salomon (Der Fragebogen), Ernst Jünger (Kriegstagebücher) oder Dietrich Güstrow (In jenen Jahren).
    Es ist sehr erhellend, solche Literatur zu lesen.

  10. Es gibt noch weitere neue Autoren, die zu lesen es sich lohnt.

    Da wäre z.B. Alexander Merow mit seinen bisher fünf Büchern „Beutewelt“. Ebenso Johannes Scharf mit „Das Kreuz des Südens – Exodus aus Europa“ oder gar Michael Winklers „SMS Friedenstaube“.

    So unterschiedlich sie in Qualität und Inhalt im einzelnen sein mögen, hier entsteht tatsächlich eine neue Literaturgattung.

  11. #18 WN (31. Okt 2013 20:56)

    Es gibt noch weitere neue Autoren, die zu lesen es sich lohnt.

    Da wäre z.B. Alexander Merow mit seinen bisher fünf Büchern “Beutewelt”. Ebenso Johannes Scharf mit “Das Kreuz des Südens – Exodus aus Europa” oder gar Michael Winklers “SMS Friedenstaube”.

    Yep. Auf Alexander Merow weise ich seit einiger Zeit immer wieder hin.

    Ebenso auf eine Reihe von Autoren, die bei HJB publizieren.

    Ich glaube, ich werde vor Weihnachten mal wieder einige Literaturempfehlungen zusammenstellen…

  12. #3 dipedilderich (31. Okt 2013 19:00)

    Dystopien muß man nicht erfinden, die Wirklichkeit kann es besser!

    Stimmt! Hinzu kommt eines: Dystopien wurden richtig populär Anfang der 80er im Zuge des Cyberpunk. Mit anderen Worten: dieser Trend ist bereits 30(!) Jahre alt – und damit ebenso ewiggestrig wie der „total coole“ Hip Hop, der ebenfalls um jene Zeit entstand.

    Dystopien sind out!!

  13. #18WN
    „So unterschiedlich sie in Qualität und Inhalt im einzelnen sein mögen, hier entsteht tatsächlich eine neue Literaturgattung.“

    …wenn die Literatur denn auch nachgefragt wird.

    Es wird wohl immer eine Minderheit bleiben. Was an sich eher was Gutes ist. Wenn Bücher/Filme Massenware werden, haben sie entweder ein Niveau, dass alle erreicht oder sie haben ein hohes Niveau, das unverstanden von der Masse konsumiert wird (was wohl seltener ist). Wenn wir mal das Buch der Bücher aus dieser Betrachtung raushalten. Der kleinere Kreis ist eher für eine gewisse Qualität. Es ist eher so etwas, nachdem man sich bücken muss, um das man sich bemühen muss.

  14. Der Roman ‚Das Glasperlenspiel‘ von
    Hermann Hesse wäre in diesem Zusammenhang
    zu empfehlen.

  15. Funktioniert doch, auch gut!

    Bei solchen Artikeln frage ich mich immer, was denkt ein linker Gutmensch darüber, wenn er so etwas liest?

    Hat dazu jemand eine Idee?

    ps. ich muss dann raus aus Pi für heute, sonst kann ich heute Nacht vor Wut wieder kaum schlafen!

  16. #21 Stefan Cel Mare (31. Okt 2013 21:39)

    Dystopien sind out!!

    Dystopische Realitäten nicht ganz – Stichwort Gated Communities: Der Schockwellenreiter/
    John Brunner.

    Auch schnuckig: Principia/Neil Stephenson.

    Deine Leseliste ist eine gute Idee!

  17. #27 Babieca (31. Okt 2013 22:36)

    Hmmm, ich habe Anfang der 80er eine dystopische Welt „entworfen“. Mittlerweile ist sie Realität (gut, den Euro hatte ich nicht auf dem Schirm). Inkl. „Gated Communities“ und türkische Banden, die den Rest des Landes kontrollieren. Was damals als eine höchst abwegige Vorstellung galt.

    Wenn das mit den positiven Utopien genauso gut klappt, ist doch alles in bester Ordnung.
    Und ich arbeite dran.

  18. #29 johann (01. Nov 2013 00:11)

    Irrsinn: Nach 9/11 wurden islamische Finanzströme zunehmend kontrolliert, um Jihad-Aufrüstung zu verhindern. Und um die damit unmittelbare Scharia-Bankerei zu verhindern.

    Trotz großer Erfolge gilt: je länger, desto Schuß in den Lehmofen, weil die OIC zunehmend meckert, was die westlichen Kontrollen angeht. Daher, auch auf das lange Nervensägen hin, knickt London jetzt auch komplett ein. Es geht nicht um „Kundenwünsche“, sondern um Kapitulation vor der OIC.

    Apropos: Wenn das islamische System Wucher, Zinsen und hohe Gewinne verhindern soll, weil alle in Turban und Nachthemd büßbückbeten gehen – wieso ist das angeblich komplett zinslose, gewinnlose, uneigennützige Sharia-Megamoneysystem so hipp?

    Islam ist Heuchelei! Sagt die OIC natürlich nicht.

    Weiter: Stichwort Hawala – das islamische Bargeldbetrugssystem. Muß dazu mal was schreiben…

    Alle islamischen Staaten und Jihadis sind für den islamischen Jihad, also u.a. Moscheebau, krampfhaft auf sauberes, im Westen gewaschenes Geld angewiesen. Daher die Offensive. Islamisches Lockgeld im Westen ist wie bolschewistisches Geld im Westen:

    „Wir werden den Kapitalisten den Strick verkaufen, an dem wir sie hängen werden.“

    Hat schon damals nicht geklappt… 😀

  19. Eigentlich kein OT,

    Trotz Fußballer-Protesten: Paris bleibt bei Bürgerenteignungssteuer,

    Die Proteste der französischen Profifußballvereine gegen eine geplante Reichensteuer lassen die Pariser Regierung unbeeindruckt. Der sozialistische Staatschef François Hollande erklärte nach einem Treffen mit Vertretern des französischen Fußballs, angesichts des Haushaltslochs gebe es keine Ausnahmen bei der Abgabe in Höhe von 75 Prozent. Die Clubs der ersten beiden Fußball-Ligen hielten daher an einem Streik Ende November fest.

    http://de.nachrichten.yahoo.com/trotz-fu%C3%9Fballer-protesten-paris-bleibt-reichensteuer-155108944.html

  20. Klingt interessant, aber da ich an Christus glaube, sehe ich eine andere Zukunft als den Untergang des Christentums auf uns zukommen.

    Zuerst werden sie siegen, aber am Ende wird Christus siegen. (Weiß nicht von wem das Zitat stammt)

  21. #11 Walter Flex

    „NGOs“

    Putin hat es richtig gemacht, der hat dieses ganze …. aus Rußland rausgeschmissen. 🙂

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