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Wie der Klapperstorch fliegt und lügt

Von PETER BARTELS | Es ist wie Winston Churchill einst sagte: “Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe!” … Neulich jubelte ein Penner bei BILD: Ben ist der beliebteste deutsche Baby-Name, bei den Mädchen Emma. Aber auch Henry sei schwer im Kommen. Kein Wort über Ali. Keine Silbe über Aische …

Die Tarnkappe: “Die Webseite Elterngeld.de hat im Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. März 2019 ganze 46.147 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ermittelt.” … Die Wahrheit vernebelt BILD beiläufig in einer Klammer: „(Was etwa 23% der Geburten entspricht)“. Das hier sah wirklich so aus, war wörtlich …

Dann listete das Blatt treuherzig auf, wie Muttis Medien-Meute befahl, oder der linke BILD-Politik-Clown Nikolaus Blome, der bleiche Backpfeifen-Schäl von Tünnes Jakob Augstein auf PHOENIX:

“In der Top-10 der beliebtesten Mädchen-Namen erkennt man eindeutig: Die Namen Emma, Emilia und Emily dominieren … Dicht gefolgt von MIA und HANNA / HANNAH … Hier die gesamte Top-10 der Mädchen-Namen: 1. Emma, 2. Mia, 3. Hannah /Hanna, 4. Emilia, 5. Lina, 6. Mila, 7. Lea / Leah, 8. Sophia / Sofia, 9. Emily / Emilie, 10. Marie”.

Nur 23 Prozent deutsche Babys …

Natürlich vergisst der Heini die deutschen Heinis nicht: “Bei den Jungs-Namen gibt es (auch) keine besonders großen Veränderungen. Lediglich der britische Königsname HENRY hat sich weit nach vorne bewegt. Ganze sieben Plätze auf Platz 4 … Er hat das Potenzial, den beliebtesten Jungennamen BEN in den kommenden Jahren abzulösen.” …

Lassen wir den augenscheinlich unredigierten, sich ständig wiederholenden Schreib-Müll des BILD-Schreibers weg, stattdessen kurz: “Die Top-10 der Jungs-Namen: 1. Ben, 2. Jonas, 3. Paul, 4. Henry / Henri, 5. Finn / Fynn, 6. Leon, 7. Felix, 8. Elias, 9. Luis / Louis, 10. Noah.”

Das ganze Namens-Tatütata soll offenbar von der eigentlichen Information ablenken: NUR noch 23 Prozent der Geburten in Deutschland waren im genannten Zeitraum biodeutsche Geburten. Für die “restlichen” 77 Prozent hat Allah den Musel-Storch nach Germoney fliegen lassen. Wie sagte der frühere taz- und heutige WELT-Türke Deniz Yücel dereinst? “Endlich! Super! Wunderbar! Deutschland schafft sich ab!” Wie recht er behalten sollte, den sein Präsident Erdowahn dann doch in den Knast steckte …

Schon vor einem Jahr im März meldete das Statistische Bundesamt: 2016 (!!) wurden in Deutschland 792.131 Kinder geboren, 54.556, also sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Durchschnittliche Geburtenziffer: 1,59 Kindern pro Frau, der höchste Wert seit 1973 (Frankreich: 1,92, Italien und Spanien: 1,34 Kinder pro Frau). Prompt schalmeite Merkels Medien-Meute: “Deutsche bekommen wieder mehr Kinder!”

Die Wahrheit liegt in der Windel

In Wahrheit war der hohe Wert nur die Folge des Flüchtlingszustroms, der seit 2015 ungebrochen anhält: Von den rund 792.000 neugeborenen Kinder haben nur noch etwa 607.000 deutsche Mütter. “Deutsche” Mütter sind vor allem die Migranten mit “deutschem” Pass, versteht sich. Ausländische Frauen brachten also mit fast 185.000 rund 25 Prozent mehr Kinder zur Welt. Tja, Michel, Du gehst ja lieber Dottmund, München oder hast die Genderitis … Während sogar die vom Krieg kaputten Syrer tapfer 18.500 Kinder zeugen. Nur Erdowahns türkische Aisches schafften noch mehr … Allahu Akbar!!

So weit in etwa die Klapperstorch-Statistik von gestern. Glaube keiner, sie sei besser geworden für Bio-Deutschland. Im Gegenteil. Allein das deutsche Kindergeld übersteigt den arabischen/afrikanischen Durchschnittslohn. Zurück zur Hitliste der Namen: Schon am 13. Februar 2013 barmte die WAZ [1]: „41 Prozent der Neugeborenen in Essen stammen aus Familien mit Migrationshintergrund …“ Die Türken-Allianz regt an, für sie eine eigene Namensrangliste zu veröffentlichen. Obwohl eindeutig die meisten Zwockel, die Erdowahns Klapperstorch im Pott ablegte, kleine Türken waren, tauchte im Ranking der Statistik kein Mesut, kein Sami, keine Aylin auf; Ali nur weit abgeschlagen.

Babylonische Namensverwirrung …

Geheuchelter Grund der vorauseilenden Unterwerfer in den deutschen Behörden: „Es gibt von vielen Namen schlicht zu viele verschiedene Schreibweisen“. So seinerzeit Stadtsprecher Stefan Schulze: “Mohammed, Mohamed oder Muhammet zum Beispiel … Die Namensliste würde ja über den 30. Platz hinausgehen, Balaban beispielsweise erst bei Platz 32 landen … Bei den Mädchen müsste die Liste sogar bis Platz 64 reichen.”

Der WAZ-Autor hatte d i e Idee: “Vielleicht sollte man die Vornamensliste einfach bis Platz 64 verlängern …” Jau! Er hätte natürlich auch sagen können, was Springers Türke Deniz Yücel ebenfalls noch in Allahs Himmel jubilierte: “Der baldige Abgang der Deutschen ist Völkersterben von seiner schönsten Seite!”

Mindestens Yücels BILD-Kollege hätte den letzten der längst weniger als eine Million mit Mohamed vorneweg und ferner krähten “Ben” und “Emma” noch verlogener die Hucke volltürken können …


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
PI-NEWS-Autor Peter Bartels [2] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Davor war er daselbst über 17 Jahre Polizeireporter, Ressortleiter Unterhaltung, stellv. Chefredakteur, im “Sabbatjahr” entwickelte er als Chefredakteur ein TV- und ein Medizin-Magazin, löste dann Claus Jacobi als BILD-Chef ab; Schlagzeile nach dem Mauerfall: “Guten Morgen, Deutschland!”. Unter “Rambo” Tiedje und “Django” Bartels erreichte das Blatt eine Auflage von über fünf Millionen. Danach CR BURDA (SUPER-Zeitung), BAUER (REVUE), Familia Press, Wien (Täglich Alles). In seinem Buch “Die Wahrheit über den Niedergang einer großen Zeitung” (KOPP-Verlag) [3] beschreibt Bartels, warum BILD bis 2016 rund 3,5 Mio seiner täglichen Käufer verlor; inzwischen mehr als 4 Mio. Bartels ist zu erreichen über FB [4] und seinen Blog bartels-news.de [5].

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Einblicke in ein verrottetes Schulsystem

geschrieben von PI am in Siedlungspolitik | 170 Kommentare

In seinem Mittagsmagazin (MIMA) hat das ZDF letzte Woche Einblicke in das Treiben an der Keplerschule in Berlin-Neukölln geliefert. „In einer besonderen Reportage ganz ohne Sprechertext kommen nur die Gefilmten zu Wort“, wie die Anmoderation  mit gewichtiger Miene beschreibt. Vielleicht ist es tatsächlich gut, wenn das ZDF darauf verzichtet, hier noch zu kommentieren. So muss man wenigstens nicht lügen beim Schönreden. Die Keplerschule in Berlin-Neukölln ist eine Brennpunktschule, sie wird von der Morgenpost [6] Anfang 2015 so beschrieben:

Die Kepler-Sekundarschule an der Köllnischen Heide gehört seit Jahren zu den unbeliebtesten Schulen Berlins – mit bösen Folgen. Weil sich dort nicht genügend Siebtklässler angemeldet haben, mussten die Plätze immer wieder mit Schülern aufgefüllt werden, die woanders nicht angenommen wurden.

Die Schule wurde zum Auffangbecken für ein schwieriges Schülerklientel. Schwänzen ist an der Tagesordnung, die Abbrecherquote hoch, Leistungsergebnisse und Schulabschlüsse sind schwach. Ausreichend geeignete Lehrer zu finden ist unter diesen Umständen schwer, der Unterrichtsausfall entsprechend hoch. Ein Teufelskreis.

Die damalige Bildungsstadträtin Neuköllns, Franziska Giffey (heute Familienministerin), machte 2015 das, was man immer tut in solchen Fällen, in Berlin, sie „nahm viel Geld in die Hand“:

Seit einem Jahr gibt es konkrete Hilfe für Schulen wie die Kepler-Schule. Das Land hat zwei Programme aufgelegt, die Brennpunktschulen zusätzliches Geld bescheren. Seit Januar 2014 gibt es ein Bonusprogramm, mit dem der Senat 219 Berliner Schulen mindestens sechs Jahre lang unterstützen will. Profitieren sollen alle Schulen, bei denen mehr als die Hälfte der Schüler aus sozial schwachen Familien stammen und deshalb von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit sind. Die Kepler-Schule gehört dazu. Dort haben über 90 Prozent der Schüler eine Lernmittelbefreiung. 2014 konnte die Schule deshalb im Rahmen des Bonusprogrammes die Höchstsumme von 100.000 Euro beantragen.  […]

Wie die Ergebnisse sind, konnte, wie gesagt, in der Reportage des ZDF [7] vom Donnerstag bestaunt werden (ab Minute 39:01).

Locker-flockig wird Lehrerin Anastasija Obuch-Benkstein gezeigt, wie sie bei beschwingter Musik gerade auf dem Weg zu ihren Schülerinnen ist, die ein Praktikum machen (sollen).

Die Unterhaltung mit den Achtklässlerinnen besteht aus Ein- bis Zweiwortsätzen:

„Was macht ihr und wo seid ihr?“

„Wir haben 30 Minuten Pause. Edeka.“

„Wie viel Pause habt ihr?“

„30 Minuten.“

„Und wo geht ihr jetzt hin?“

„Zu ihr/mir [?]“.

„Weil?“

„Geld holen.“

„Wozu braucht ihr Geld?“

„Essen.“

„Ok, aber ehr seid im Praktikum. Ihr wart heute pünktlich?“

„Ja.“

„Und wenn ich in einer Stunde komme, ihr seid da.“

„Ja.“

„Gut gelaunt.“

„Ja.“

„Ja. Gut. Dann genießt eure Pause. Bis gleich.“

„Danke schön.“

Den Sinn des Praktikums fasste Anastasija Obuch-Benkstein vorher so zusammen:

„Ähm, jetzt fahrn wir zu Caterina und Aylin und, äh, bei EDEKA machen sie ihr Praktikum. Mal sehen, ob sie heute pünktlich sind. Diese Praktika haben wirklich nur ein Ziel, dass die Schüler das vergleichen, was im Berufsalltag ist und was im schulischen Alltag ist.“

Das Ziel wurde erreicht. Caterina und Aylin haben das Praktikum mit der Schule verglichen und für schlecht befunden. Nach der Pause muss die Lehrerin die beiden suchen. Es hagelt eine Standpauke, die den beiden Mädchen allerdings erkennbar am Allerwertesten vorbeigeht:

„Meine, meine Frage ist, wer ist schuld daran, dass ihr jetzt keinen Praktikumsplatz habt. Wieso? Ist da nicht der Marktleiter einfach nicht geduldig genug? Oder vielleicht hat er’n schlechten Tag … „

Aylin/ Caterina: „Der ist voll streng.“

„Eure Eltern haben sehr viel Möglichkeiten, später auf euch stolz zu sein. Und ich glaube, darum geht’s eigentlich. Und dann habt ihr das richtig gemacht.

Ich glaube nicht, dass sie stolz sein werden, wenn ihr mit 15 schwanger seid, wenn ihr mit 16 zu Hartz IV geht.“ [Grinsen bei den Mädchen]. „Sie werden stolz sein, wenn ihr Schulabschluss schafft, egal, auf welche Art. Ist wirklich schnuppe.“

Vom Reporter nach den Gründen für das Scheitern gefragt, erklärt die Lehrerin:

„Sie hatten keine Konsequenzen mehr im Alltag. Die Eltern wecken sie nicht immer. Oder wecken und gehen zur Arbeit. Und sie machen den Wecker aus und schlafen weiter. Sie wissen nicht, was heißt das, pünktlich zu sein. Sie wissen nicht, dass es ne Konsequenz sein kann, du verlierst deinen Job, wenn du nicht pünktlich bist.“

Also es fehlte der Wecker nach der Mittagspause, alles klar. Immerhin gibt es auch ein positives Beispiel im Beitrag. Eine Mutter vom Ordnungsamt hat ihrem Sohn einen Platz bei ihrer eigenen Arbeitsstelle besorgt. Sie spricht von der Verantwortung der Eltern, wenn auch mittlerweile schon ohne Dativ Plural, dem nächsten Opfer der bestehenden Sprachverflachung:

Yasmin David:

„Ich sag mal als Eltern hat man ja auch ein bisschen die Aufgabe, auch mal zu gucken, wie sieht’s überhaupt aus mit dem Stellenmarkt, mit die Ausbildungsplätze.“

Lehrer Tadeusz Swiderski, der ihren Sohn betreut, übt sich in Optimismus (und in Deutsch):

„Viele Probleme kommen von zu Hause, weil bei manchen Kinder, aber Gott sei Dank gibt’s auch, äh, Häuser, gibt’s auch Familien, wo alles funktioniert richtig. Und wir kriegen auch Unterstützung von den Eltern.“

Also, viel Licht und viel Schatten. Am darauf folgenden Freitag taucht Anastasija Obuch-Benkstein dann noch einmal beim MIMA auf. Diesmal bei Fatima, die ihr im Unterricht den Vogel zeigt, aber  ihr (als Frau) beim Friseur die Haare schneiden darf. Doch das sprengt hier den Rahmen des Platzes und auch den des Erträglichen.

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BILD freut sich über eine Abitur-Klasse im Jahr 2017

geschrieben von PI am in Siedlungspolitik,Umvolkung | 273 Kommentare

Dieses Bild einer Abiturklasse [8] stammt nicht aus Saudi-Arabien oder dem Iran – nein, das ist Deutschland 2017. Die BILD feiert [9] das Fotodokument der Duisburger Theodor-König-Gesamtschule zur gelungenen Umvolkung, als Erfolgsgeschichte. Die Schule erfreut sich eines achtzigprozentigen Ausländeranteils und ist wohl richtungweisend für die Zukunft Deutschlands.

Schulleiter Dirk Winkelmann spendet zur Erfolgsstory ganz verklärt den sozialromantischen Satz: „Wir sind für Gerechtigkeit, Respekt, Toleranz und Akzeptanz gegenüber allen Menschen.“ BILD möchte offenbar untermauern, dass dies nicht bloß Geschwafel ist und fand tatsächlich, den offenbar einzigen „biodeutschen“ Schüler der Klasse, Justin Skaletz, der auch brav zu berichten weiß: „Wir sind alle sehr gut miteinander ausgekommen – egal welcher Herkunft.“ Was bleibt Justin auch anderes übrig, als zu versuchen durch „gutes Auskommen mit allen“, möglichst nicht aufzufallen –  hier die Namen der anderen Schüler [10] dieser Klasse:

Banu Aksungur, Ünzile Ates, Erdem Ayar, Belgüzanur Cakiroglu, Emirhan Canarslan, Kübra Cicek, Sanem Corlu, Abdurrahman Demir, Emre Demir, Arife Erdogan, Zehra Ertugrul, Seyman Evmez, Muhammet Güven, Aylin Ince, Erkan Ipek, Hümeyra Isler, Tugce Isleyen, Andy Kadriu, Aylin Karakaynak, Melda Kaya, Rabia Kayis, Bülent Koca, Ömer Can Kurt, Süleyman Semih Mayil, Kismet Metin, Aleyna Nasir, Esma Oguz, Melisa Özdemir, Hakki Parlak, Huriye Sentürk, Alyssa Sökel, Muhammed Tökgür, Ebru Tukra, Walat Tugrul, Bilal Türk, Isilay Yayla, Esra Yildrim, Reyhan Yildiz, Marvin Yilmaz, Mustafa Yilmaz, Büsra Yücel.

Dass das eine der für den Artikel verantwortlichen BILD-Schreiberinnen motiviert hat ist nicht weiter verwunderlich, trägt sie doch selbst den so klingenden Namen: Celal Cakar.

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Erste muslimische CDU-Vorsitzende bundesweit

geschrieben von PI am in Altparteien,Islamisierung Deutschlands | 210 Kommentare

aylin [11]Die CDU im baden-württembergischen Waghäusel (Landkreis Karlsruhe) hat als erster CDU-Stadtverband [12] in der Bunten Republik eine Muslimin zur Vorsitzenden gewählt. Die 37-jährige Lehrerin Aylin Arabaci-Pfab (Foto), die an Allah, den Propheten Mohammed glaubt, hofft, dass ihr Engagement „dem negativen Bild vom Islam in den Köpfen vieler Menschen“ entgegenwirke. Und was bedeutet für Sie das „C“ in ihrer Partei? „Die drei Buchstaben CDU heißen für mich auch: charmant, dynamisch und unkonventionell. Daran sollten wir uns halten.“

Die Stuttgarter Zeitung [13] berichtet:

Was Waghäusel seit dem 6. Juni 2013 politisch zu bieten hat, ist nachweislich einmalig, „politisch eine Sensation“, so der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Joachim Kößler, der zu den Ersten gehörte, die persönlich gratulierten: Eine junge Muslimin führt künftig den Stadtverband der Christlich Demokratischen Union, den drittgrößten im Kreisverband. Aylin Arabaci-Pfab ist neue Vorsitzende: die erste und bislang einzige Frau muslimischen Glaubens in ganz Deutschland, die einen CDU-Verband führt.

Dabei ist sie alles andere als ein typischer CDU-Repräsentant: jung und weiblich, mit Doppelnamen und Migrationshintergrund, modern und feministisch, sie plädiert für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frauen, trägt Use-Look-Jeans und Tattoo, ordnet sich als eher links ein, will Schwarz-Grün statt Schwarz-Rot, setzt sich für eine ökologisch ausgerichtete Politik und für eine Frauenquote ein.

Stopp Rechts: Den Rechtsextremen hat sie den Kampf angesagt, vom Betreuungsgeld als „Herdprämie“ hält sie nichts. „Die drei Buchstaben CDU heißen für mich auch: charmant, dynamisch und unkonventionell. Daran sollten wir uns halten.“ Die Grund-schullehrerin mit deutscher Staatsbürgerschaft ist seit 2007 verheiratet und hat einen Sohn. Ihr Opa war der zweite türkische Mitbürger in der Gemeinde.

Aylin ist als eine Nebenform von Ayla: ein türkischer weiblicher Vorname mit der Bedeutung „Heiligenschein“. Wer daraus einen Charakterzug ableiten will, wird sich täuschen. Die 37-Jährige findet Gefallen daran, das Weltbild der Partei etwas aufzumischen, sie sieht sich als Modernisiererin, zeigt sich, wenn’s gilt, kämpferisch und durchsetzungsfähig. Für die Forderung, dass Frauen Kopftuch tragen sollten, habe sie „keinerlei Verständnis“. Käme für sie nie in Frage. Sie hoffe, dass ihr Engagement dem negativen Bild vom Islam in den Köpfen vieler Menschen entgegenwirke.

Was unterscheidet eine muslimische Vorsitzende von einer katholischen oder evangelischen? Sie glaubt an Allah, den Propheten Mohammed, bezeichnet sich aber als überzeugte „Kemalistin“, tritt – anders als der nationalistische Erdogan – für die strikte Trennung von Religion und Politik ein. „Ich stehe für hundertprozentige Demokratie, für Freiheit, für ein Miteinander der Kulturen und Religionen“ bekennt das Vorstandsmitglied des Integrationsvereins. „Ich sage ein klares Ja zu christlichen Wertegrundlagen wie Respekt vor der Schöpfung, Menschenwürde, Achtung von Familie, Solidarität mit den Schwächeren unserer Gesellschaft, Toleranz.“

Die studierte Pädagogin will auch für den Gemeinderat kandidieren. Warum? Inzwischen haben 27 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. 4,5 Millionen Muslime leben in Deutschland. „Ich will was tun für Integration, darum mache ich mit.“ Für ihre Arbeit als Vorsitzende hat sie schon ein „Powerprogramm“ zur Hand.

(Spürnase: Sensenmann)

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Erdogan, der „Vagina-Wächter“

geschrieben von PI am in Islam,Türkei | 38 Kommentare

[14]Die Türkei hat laut Wikipedia [15] 74.724.269 Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 90,5 Einwohner pro km² (Zum Vergleich Deutschland 81,859 Mio. Einwohner, 229 Einwohner pro km²). 2,1 Kinder pro Frau halten eine Bevölkerung stabil. Laut Süddeutscher Zeitung [16] von 2010 liegt die Geburtenrate der Türkei bei 2,2 Kindern pro Frau, was Panik hervorruft.

Die SZ schreibt:

Premier Tayyip Erdogan hatte schon vergangenes Jahr die Türkinnen aufgerufen, fürs Vaterland wieder mehr, nämlich mindestens drei Kinder zu gebären.

Offenbar werden Erdogans Vorstellungen zur türkischen Geburtenrate nicht erfüllt, denn nun wird in dem – laizistisch konzipierten – Staat religiös argumentiert. In den Stuttgarter Nachrichten [17] heißt es:

Viele islamische Gelehrte sind der Ansicht, dass ein ungeborenes Kind erst etwa im vierten Monat eine Seele erhält und damit zum Menschen wird.

Diese Grenze möchte Erdogan verschieben lassen:

Gesundheitsminister Recep Akdag kündigte an, ein Entwurf für das neue Abtreibungsgesetz soll noch vor der am 1. Juli beginnenden Sommerpause ins Parlament eingebracht werden. Bis dahin will die Regierung von Wissenschaftlern festlegen lassen, ab welcher Schwangerschaftswoche das menschliche Leben beginnt. […]

Nicht dass man uns hier falsch versteht: PI-Leser wissen, dass wir der durch die 68er-Ideologie ausgelösten Abtreibungswelle kritisch gegenüberstehen und grundsätzlich für eine kinder- und familienfreundliche Politik einstehen. Von daher freuen wir uns natürlich über jedes Kind, das gesund zur Welt kommt und gute Lebensbedingungen vorfindet. Was wir allerdings grundverkehrt finden ist, wenn die Politik (egal in welchem Land) Frauen als Gebärmaschinen betrachtet, die gefälligst für Nachschub zu sorgen haben. Neben der Abtreibung, von der hier die Rede ist, gibt es ja auch noch die Möglichkeit der Familienplanung durch verschiedene Verhütungskonzepte und es sollte jeder Frau bzw. Familie anheimgestellt sein, die Zahl ihrer Kinder selbst zu bestimmen. Ein familienfreundlicher Staat, der für günstige Rahmenbedingungen sorgt, wird sich dann auch über zahlreichen Nachwuchs freuen können.

Der türkische Staat schert sich aber weniger um die Bedingungen, unter denen die Frauen leben und das ruft Entsetzen hervor:

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte jetzt die Abschaffung der bisherigen Regelung an, die Abtreibungen generell bis zur zehnten Woche erlaubt. Erdogan will auch gegen die steigende Zahl von Kaiserschnitt-Geburten vorgehen – wie die jährlich rund 70.000 Abtreibungen in der Türkei seien die Operationen ein Hindernis für das nötige Bevölkerungswachstum im Land, sagte er. Frauenpolitikerinnen sind entsetzt.

Erdogan wird vorgeworfen, sich in das Selbstbestimmungsrecht der Frauen einzumischen und er konterte, dann könne man ja auch Selbstmörder von der nächsten Brücke springen lassen.

Auch die Kritik der Opposition, die Zahl der Kinder in einer Familie sei allein Sache von Mann und Frau und nicht die des> Ministerpräsidenten, lässt Erdogan kalt: Als Regierungschef sei er nun einmal für alles Mögliche im Land zuständig.

Für Vergewaltigungsopfer soll es keine Ausnahme geben:

Offen blieb zunächst, ob die geplante Vier-Wochen-Regel bei der Abtreibung selbst für Schwangerschaften nach Vergewaltigungen gelten soll. Gesundheitsminister Akdag sagte, grundsätzlich solle es nur noch Abtreibungen und Kaiserschnitt-Geburten geben, die medizinisch notwendig seien.

Spätestens bei der Frage nach der Wahl zwischen natürlicher Geburt und Kaiserschnitt wird deutlich, worum es Erdogan eigentlich geht:

Er bezeichnete die Kaiserschnitt-Geburten allen Ernstes als Teil einer Verschwörung, die das Ziel habe, ein gesundes Bevölkerungswachstum in der Türkei zu verhindern. Schließlich könne eine Frau nach einem Kaiserschnitt höchstens noch ein weiteres Kind bekommen, behauptet Erdogan.

Die Oppositionspolitikerin Aylin Nazliaka bringt es auf den Punkt:

Dieses allumfassende Macht- und Amtsverständnis des Premiers wird nach Ansicht seiner Kritiker immer mehr zu einem Problem. „Ich wünsche mir, dass der Ministerpräsident aufhört, Vagina-Wächter zu sein“, erklärte die Oppositionspolitikerin Aylin Nazliaka. „Er hat die Türkei an einen Punkt gebracht, an dem sich ein totalitäres Regime ins Privatleben der Menschen einmischt.“

Und genau darum geht es: Ein moderner Staat, der Anreize zur Erhöhung der Geburtenrate schaffen möchte, sollte nicht den Fehler begehen, religiös zu argumentieren. Er sollte ganz einfach die Rahmenbedingungen für die Familien verbessern. Denn genauso wie Familienplanung Privatsache ist, ist auch die religiöse Einstellung Privatsache. Es gibt Menschen, die aus religiösen Gründen Kinder bekommen möchten und andere, die ganz einfach Kinder haben möchten und wieder andere, die ganz einfach keine Kinder möchten. Die persönliche Motivation sollte keine Rolle spielen und der Staat sollte sich da heraus halten und ganz einfach eine kinder-, frauen- und familiengerechte Politik betreiben.

Ein Staat aber, der seine Familien und Bräute in großem Maßstab exportiert, sollte sich über angeblich mangelndes Bevölkerungswachstum nicht beschweren. Ein Staat, der dann auch noch die im Ausland Lebenden mit religiös motivierter Politik an ihre Herkunft binden will, verhindert, dass die Menschen in ihrer neuen Heimat glücklich werden können. Ein Blick auf die türkischen Zwangsverheiratungs-, Verwandtenehen-, Ehrenmord- und Selbstmordstatistiken reicht vollkommen aus, um zu sehen, wie der türkische Staat die Frauen behandelt, die mit der Forderung nach Erhöhung der Geburtenrate weiter unter Druck gesetzt werden.

Die Zukunft eines Landes hängt nicht alleine davon ab, wie viele Kinder pro Frau auf die Welt kommen, sondern unter welchen Voraussetzungen diese Kinder aufwachsen. Wie lange noch will der türkische Staat seine Kinder von der Normalität fernhalten und sie in einer islamischen Parellelwelt ohne Zukunft aufwachsen lassen? Wie lange noch sollen durch Zwangsheiraten, Verwandtenehen, polygame Strukturen, Clanwillkür, Ehrenmorde, Paschaverhalten und dergleichen unglückliche Generationen entstehen? Man kann den Türkinnen nur wünschen, dass sie sich endlich von der religiös begründeten Bevormundung befreien.

(Foto oben: Erdogan mit Kopftuch-Ehefrau Emine)

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Hamburg wirbt für Anwerbeabkommen

geschrieben von PI am in Deutschland,Islamisierung Europas,Siedlungspolitik,Türkei | 105 Kommentare

[18]In drei Tagen, am 30. Oktober 2011, jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des sogenannten Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei. Die Kampagnen für dieses Jubiläum laufen seit Wochen auf Hochtouren und sind umso stärker, je weiter Wunsch und Wirklichkeit voneinander abweichen.

So soll zum Beispiel den Bürgern in Hamburg mit einer flächendeckenden Plakatierung die türkische Einwanderung als besonders bereichernd verkauft werden. Eine Leserin schickte uns dazu zwei Fotos und folgende Zeilen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der U-Bahn-Station Stephansplatz (Stadtmitte, nächste Station von Jungfernstieg, zwischen Gänsemarkt und Dammtorbahnhof) habe ich gestern das beiliegende Plakat gesehen: Gemeinsam aufgebaut. Erst in türkischer Schrift, darunter in Deutsch. Auf dem Foto (und auch im Original) nur schwer zu erkennen sind die Namen: Ebrar Catakli, Maximilian Funke, Niyazi Can Gebes, Emirhan T. Dönmez, Emirhan Cataki, Anna Reinicke. Und darunter jeweils: Ögrenci/Schüler. Die Ögretmen/Lehrerin heißt: Aylin Kuran. Rechts unten steht: T.C. Basbakanlik, und „Yurtdisi Türkler“.

In der Haltestelle Straßburger Straße (Stadtteil Dulsberg) hängt das Fußballer-Plakat, Anlage 2.

Mit freundlichem Gruß

laura50

PI-Beiträge zum Thema:

» ‘Gastarbeiter’-Lüge: Fahrlässigkeit oder Vorsatz? [19]
» Putzen Türken Deutschen den Hintern? [20]
» ZEIT mit fünf Seiten türkische Gastarbeiter [21]
» Türkische Gastarbeiter-Märchen 2 [22]
» Türkische Gastarbeiter-Märchen 1 [23]
» 50 Jahre Anwerbeabkommen – Grund zu Feiern? [24]
» Türkische Beflaggung der Würzburger Innenstadt [25]
» 50 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen [26]


Sie haben ähnliche Plakate in Ihrer Stadt entdeckt? Dann schicken Sie uns Ihre Fotos an info@blue-wonder.org [27].

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Tagesthemen hetzen gegen Thilo Sarrazin

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 201 Kommentare

Caren Miosga [28]Gestern in den Tagesthemen [29] gab es (wieder einmal) einen sehr tendenziösen Beitrag über Thilo Sarrazin, in dem er indirekt verantwortlich gemacht wird für Brandanschläge auf Moscheen, für Drohbriefe an islamische Einrichtungen und für mit der Post verschickte Schweineohren an Imame.

(Von KDL)

In der Anmoderation von Caren Miosga (Foto oben) heißt es:

Brandsätze in Moscheen, Drohbriefe an islamische Einrichtungen oder mit der Post verschickte Schweineohren an Imame. Die Attacken gegen Muslime häufen sich, vor allem seit die Integrationsdebatte an Schärfe gewinnt. In Berlin wird sogar schon die Frage diskutiert, ob neben Synagogen auch künftig Moscheen polizeilich beschützt werden müssen. Nun wäre es zu schlicht für alle diese Anfeindungen, Thilo Sarrazin verantwortlich zu machen, aber es waren schon Sarrazins Thesen, die ein Klima geschaffen haben, in dem Schmähungen gegen Muslime offenbar mehr und mehr salonfähig wurden. So beklagen es jedenfalls viele türkischstämmige Deutsche, die sich bislang in Deutschland zuhause gefühlt haben, nun aber hier in Angst leben müssen.

Es folgt ein Bericht, in dem die türkischstämmige Sozialpädagogin Berin Arukaslan zu Wort kommt, die sich über Anfeindungen durch Deutsche beklagt. Dann der ARD-Reporter Jo Goll:

Hat Thilo Sarrazin das gewollt? Hat Sarrazin die Integrationsdebatte vorangebracht? Aylin Selcuk glaubt das nicht. Sie hat ein Einser-Abitur gemacht und studiert seit sechs Semestern Zahnmedizin. Aylin Selcuk hat Sarrazin für seine Thesen angezeigt. Ihr Vorwurf: Volksverhetzung. Jetzt erhält sie regelmäßig E-Mails mit eindeutigen Botschaften“.

Aylin Selcuk:

Die Mails enthalten ganz viele Beleidigungen und Drohungen, weil diese Menschen nicht mit dieser Anklage zufrieden sind.

ARD-Reporter Goll:

Berlin: Eigentlich ist das Nebeneinander der Kulturen hier erlernt. Aber es häufen sich rassistische Schmähungen und Beleidigungen gegen Migranten. Zudem wurden mindestens sieben Brandanschläge auf Moscheen verübt. Verwirrte Einzeltäter, sagt die Polizei. Doch Verwirrte gibt es immer mehr. Es wird gedroht, gepöbelt auch gegen die, die gut integriert und Leistungsträger der Gesellschaft sind.

In dem Tagesthemen-Beitrag kommen dann nochmal die beiden Türkinnen zu Wort, die sagen, dass Deutschland zwar ihre Heimat ist und sie sich dort wohl fühlen, aber wegen den Anfeindungen gelegentlich an Auswanderung denken. Selcuk:

Als die Debatten um das Sarrazin-Buch auf dem Höhepunkt waren, habe ich darüber nachgedacht, ins Ausland zu migrieren. Also diese Alternative lasse ich mir schon offen.

Als krönender Abschluss kommt der unvermeidliche Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, zu Wort, der eine Facebook-Seite mit dem Slogan „Kolat ausweisen“ entdeckt hat.

Man kann über Missstände diskutieren, aber wenn man die Missstände nur auf die Ethnie reduziert und das auch nicht veränderbar sieht, dann ist das eine falsche Debatte. Das hat zu einer Entfremdung geführt.

Jo Goll:

Entfremdung, das ist in der Integrationsdebatte ein Schritt zurück.

Ich denke mal, der ARD-Beitrag spricht für sich. Es zieht sich durch die Sendung, dass Sarrazin die Integration nur verschlechtert hat und zudem ein Islam/Türken-feindliches Klima geschaffen hat. Es ist, wie es zu erwarten war, so, dass für jeden bisherigen und künftigen Anschlag auf türkische Einrichtungen Sarrazin als geistiger Täter verantwortlich gemacht wird. Selbst dann, wenn diese Anschläge von moslemischen Glaubensbrüdern, wie den Kurden, verübt werden sollten.

Hier das Video zum ARD-Beitrag:

» redaktion@tagesthemen.de [30]

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Offener Brief an DeuKisch-Gründerin Aylin Selcuk

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | 344 Kommentare

DeuKisch-Gründerin Aylin Selcuk [31]Gestern berichteten wir [32] über den Verein „Generation DeuKisch“ (DeuKisch ist eine wörtliche Zusammensetzung von deutsch und türkisch), der nach eigenen Angaben die Integration von türkischstämmigen Bürgern in Deutschland verbessern soll. Vereinsgründerin Aylin Selcuk (Foto) hat auf der DeuKisch-Homepage einen Text zur aktuellen Integrationsdebatte [33] verfasst, den PI-Leser Dominik C. nicht unkommentiert stehen lassen konnte.

Hier sein Offener Brief an Selcuk:


Sehr geehrte Frau Selcuk,

Ihre Zivilcourage in allen Ehren – aber ich glaube, Sie benötigen einen Einblick in die Lebensrealität der Deutschen. Dieser scheint nämlich, schaue ich mir Ihre Arbeit an, völlig zu fehlen.

Eins vorweg: Abgesehen davon, dass es keinen Tatbestand der Volksverhetzung oder der Beleidigung gibt, den Sie Herrn Sarrazin vorwerfen könnten, haben Sie, wie Sie auch schon richtig erkannt haben, einen Großteil der deutschen Bevölkerung nicht auf Ihrer Seite. Würde ich für jedes „Scheiß Deutscher“, für jede „Deutsche Schlampe“, für jedes „Scheiß Schweinefleisch-Fresser“ und vor allem für die vielen „Hurensohn“ und sonstigen Beleidigungen, Volksverhetzungen, Diskriminierungen, die ich und andere Mitbürger Tag für Tag eben von diesen türkischen und muslimischen Mitbürgern geschmeichelt bekomme, eine Strafanzeige erstatten, würde ich die Polizeiwache wohl nie im Leben mehr verlassen können.

Woher kommen diese „Vorurteile“? Wieso stimmen so viele Menschen Herrn Sarrazin zu? Sie selbst schreiben, die wenigsten hätten mit ausländischen Mitbürgern was zu tun. Und da fängt Ihr Denkfehler an: Jeder hatte und hat schon was mit einem Türken oder einem anderen Migranten zu tun gehabt. Nicht alle Begegnungen enden oder beginnen negativ, jedoch scheint für den einen oder anderen, meist männlichen jugendlichen Migranten aus dem islamischen Kulturkreis, das Wort „Hurensohn“ eine Grußformel für Deutsche zu sein. Die Berichte über solche Erfahrungen häufen sich und wenn man nicht selbst Opfer solcher verbalen Ausartungen wird, dann reicht ein Blick in den Bekanntenkreis: Man wird sicher genügend Beispiele finden.

Ich persönlich lebe in einer Großstadt – sogar in einem Viertel, in dem laut Polizei 70% Migrantenanteil herrscht. Meine bisherigen Erfahrungen mit eben dieser Migrantengruppe kann man nicht annähernd als positiv bezeichnen. Körperverletzung, Diebstahl, Beleidigung, Diskriminierung, Vandalismus, Verhöhnung, Gewalt – die Liste ist lang – beherrschen den Alltag. Vieles habe ich persönlich erlebt, vieles aus dem Bekanntenkreis. Die besonders schlimmen Fälle zum Glück nur aus den Nachrichten. Dies ist die Realität, die niemand beschönigen kann und niemand verleugnen kann. Natürlich habe ich türkische Bekannte. Natürlich habe ich auch gute Erfahrungen gemacht, aber die Anzahl der negativen Erfahrungen überwiegt. Das man dies nicht pauschalisieren kann ist richtig, aber beschönigend über die sichtbaren Probleme sprechen – oder sie erst gar nicht ansprechen und darüber schweigen ist der falsche Weg. Eben dies versuchen Sie mit Ihrer Anzeige gegen Herrn Sarrazin durchzusetzen.

Sie versuchen Herrn Sarrazin und damit auch alle Sympathisanten und Gleichgesinnten mundtot zu machen. Sie verlangen eine kritiklose Hinnahme, ja gar eine altruistische Aufopferung der deutschen autochthonen Bevölkerung gegenüber den Migranten, indem Sie die Medien kritisieren, die angeblich nur schlechtes über Ausländer berichten:

Des Weitern: Wie schafft es dieser kleiner Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund eingesamtes Land ‚abzuschaffen‘? Die Medien helfen. Täglich liest man nur von Migranten, die ihrer Umwelt in Deutschland einfach nur schaden.

Ich gehe davon aus, dass diese Kritik an den Medien gleichzeitig die Forderung nach durchweg positiver Berichterstattung über Migranten impliziert (siehe Aygül Özkan [34] mit ihrem falschen Verständnis von Pressefreiheit). Sie fordern eine Verurteilung eines Mannes, der Fakten aufzählt, sie belegt und vor allem empirisch nachprüfbar macht. Darf ich Sie an dieser Stelle nochmals zitieren?

[…] es lebe die Meinungsfreiheit in Deutschland!

Meinungsfreiheit? Für Sie wohl nur selektiv. Hauptsache es fallen keine negativen Berichte über Migranten an.
Ich fasse für Sie kurz zusammen:

– Verurteilung aller Kritiker, Andersdenkender und Befürworter von Sarrazin
– Verschweigen und Dementieren aller negativen Erfahrungen mit Migranten seitens der Medien => selektive Berichterstattung also: Einschnitte in die Pressefreiheit zugunsten der Migranten
– Meinungsfreiheit nur noch für Migranten und Multikulti-Sozialromantiker

In Ihrem Kommentar schreiben Sie weiterhin:

Die Verhaltensstruktur und die Gründe dafür der so genannten „unteren Sozialschicht Deutschlands“ sind in allen Ballungszentren gleich – ergo: in Neukölln genauso wie auch in Marzahn. Vor allem die Jugendlichen, die vielleicht keine hohe Schulbildung genießen können, fühlen sich von der Gesellschaft nicht anerkannt und perspektivlos.

Ihre Schlussfolgerung ist genauso undurchdacht wie falsch. Schauen Sie bitte in aktuelle Kriminalstatistiken. Tatsächlich häufen sich dort Täter aus der von Ihnen genannten „unteren Sozialschicht Deutschlands“, dass der Ausländeranteil hier jedoch explodiert, scheint in Ihrer Überlegung keinen Platz zu haben. Gewalt ist sicherlich kein Monopol der Migranten, Statistik und Erfahrung zeigen allerdings deutlich die Affinität muslimischer Jugendlicher zu Gewalt.

Perspektivlosigkeit allein wird es also wohl nicht sein können, vor allem wenn man bedenkt, dass Bildung und Chancen auf sozialen Aufstieg noch keinen musterintegrierten Migranten zaubern. Damit wäre Ihre nächste Aussage bezüglich der Verharmlosung wohl außer Kraft gesetzt. Oder sehen Sie andere Gründe?

Die Ethnie als Ursprung des Problems zu betrachten ist eine schlichte und eindeutige Verharmlosung der eigentlichen Thematik.

Der nächste Absatz ihres Kommentars kann getrost als Realsatire angesehen werden.

„Sie sind ein Hurensohn.“ Stellen Sie sich doch vor, ich würde bei einer Redaktionssitzung der Spiegelmacher einen Redakteur derart ansprechen. Wie würden zu dieser Äußerung am nächsten Tag die Schlagzeilen lauten? Ich denke folgende Vorschläge wären nicht weithergeholt „Türkin beleidigt die Spiegel-Redaktion“, oder noch besser, „Muslima greift Menschenwürde der Spiegelredakteure durch Beleidigung an.“ Würde irgendjemand auf die Idee kommen darüber nachzudenken ob dieser Redakteur wirklich Sohn einer Hure sein könnte? Würde man Statistiken darüber erheben mit welcher Wahrscheinlichkeit es zutreffen könnte, dass gerade dieser Redakteur Sohn einer Hure ist? Würde man wild über die Definition des Begriffes Hure recherchieren? Eher unwahrscheinlich. Da stelle ich mir nun die Fragen: Wieso überlegt man bei den Thesen des Herrn Sarrazin sofort als erstes ob er Recht hat?

Richtig erkannt. Ich verrate Ihnen woran das liegt: An der Sprache. Klären Sie mich auf, wenn ich irgendwas verpasst habe, aber soweit ich mich erinnern kann, hat Herr Sarrazin sich noch nicht derartig im Ton vergriffen. Gut finde ich allerdings, dass Sie scheinbar über das Vokabular der meisten Jugendlichen Migranten Bescheid wissen. Herr Sarrazin hingegen wird ernst genommen, weil er nicht etwa nur mit Parolen um sich wirft, sondern – wie schon so oft erwähnt – mit nachweisbaren fundierten Fakten. Machen Sie sich nicht selbst lächerlich, indem sie diese zwei Szenen miteinander vergleichen.

Weiterhin fragen Sie sich:

Wieso berichtet niemand erst darüber dass es sich bei seinen Aussagen um Beleidigungen handelt, die volksverhetztend menschenverachtend und verletzend sind?

Gegenfrage: Wieso wird die allseits bekannte Deutschenfeindilchkeit als nicht existent aus dem öffentlichen Vokabular gestrichen? Hier die Empfehlung: Lesen Sie mehr Zeitung, dann wüssten Sie auch, dass sehr wohl eben diese Vorwürfe, so haltlos sie auch sind, Herrn Sarrazin gemacht wurden.

Kurzum: So wie „wir“ Beleidigungen und Diffamierungen ertragen müssen – und ich werde sicher nicht bei jedem „Du scheiß Deutscher“ zur Polizei rennen – so müssen auch Sie zumindest die Wahrheit ertragen. Und wenn Sie sich weiter im Text fragen, wie Sie helfen könnten die Integrationsproblematik zu überwinden, dann nehmen Sie sich doch ein Beispiel an Ihrer Landsmännin Necla Kelek. Integration ist ein vielfach falsch verstandenes Wort. Schauen Sie bei der Gelegenheit doch mal in den Duden. Dort finden Sie folgende Definition:

Integration von lat. integrare, „wiederherstellen“ – Wiederherstellung eines Ganzen – Verbindung einer Vielheit von einzelnen Personen od. Gruppen zu einer gesellschaftlichen u. kulturellen Einheit.

Auf Sie selber bezogen reicht es eben nicht, perfekt Deutsch zu sprechen, aber daheim nur Türkisch. Integration heißt in der hiesigen Kultur und Gesellschaft aufgehen. Sich einverleiben so, dass man irgendwann eins ist. Integration heißt nicht die Gesellschaft, in die man einwandert, mit der eigenen zu kontaminieren, sie zu unterwandern und zu zersetzen. Integration heißt nicht, seine eigenen Gepflogenheiten bis in die 4. Generation durchzusetzen und sich der landeseigenen Kultur zu entziehen. Wenn Sie richtig integriert wären, würden Sie Herrn Sarrazin zustimmen, würden Sie genau wie Necla Kelek ihn unterstützen. Denn: Selbst wenn Sie sich von Herrn Sarrazin beleidigt fühlen, dann tun Sie dies, weil Sie sich selbst nicht als Deutsch ansehen. Sie sind Türkin und das soll am besten auch so bleiben. Der Name Ihres Vereins spricht für sich: „Deukisch“. Nicht deutsch, nicht türkisch. Wenn Sie was für die Integration tun wollen, dann gehen Sie als Beispiel voran. Werden Sie erstmal „Deutsch“ und zeigen Sie allen anderen wie das geht. Bildung und Spracherwerb ist nicht alles, das ist nur die Basis. Integration ist für dieses Land „Deutschwerdung“. Dies ist kein Ding der Unmöglichkeit. Viele Einwanderergruppen, die noch lange vor den Türken nach Deutschland oder in deutsche Gebiete kamen, sind in dieser Kultur aufgegangen. Sarrazin ist das beste Beispiel. Er stammt von französischen Hugenotten ab, von dieser Herkunft zeugt heute nur noch sein Name. Viele große Deutsche teilen seine Geschichte. Wie soll es in 100 Jahren hier in Deutschland aussehen? Werden die Türken immer noch Türken sein? Werden sie daheim immer noch Türkisch sprechen? Das ist nicht das Ziel.

Anstatt diesen Mann zu verurteilen, ihn zu denunzieren und zu diffamieren, sollten Sie sich eher ein Beispiel an ihm nehmen und dafür sorgen, dass Ihre Nachfahren in 100 Jahren sagen „Wir sind Deutsche, uns liegt unsere Heimat am Herzen“.

Mit freundlichen Grüßen,

Dominik C.

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Die “Anwältin” der Türken

geschrieben von PI am in Deutschland,Multikulti | Kommentare sind deaktiviert

[35]Thilo Sarrazin ist ein „Politkrawallo“, ein „Pöbler“, den man anzeigen muss [36]. Um den Wahrheitsgehalt von dessen Thesen zu widerlegen, kramt der SPIEGEL die Berliner Zahnmedizin-Studentin Aylin Selçuk (Foto) als Beispiel für gelungene Integration hervor, um dann Thilo Sarrazin irgendwie doch zu bestätigen. Er erzählt uns nämlich, dass Selçuk einfach nur Glück gehabt habe.

Der SPIEGEL schreibt [37]:

Wer gegen türkischstämmige Jugendliche pöbelt, bekommt es mit ihr zu tun: Die Berliner Studentin Aylin Selçuk wurde mit ihrem Verein „Die Deukische Generation“ zur emsigen Migranten-Lobbyistin. Sie hat bereits die Kanzlerin getroffen – und jetzt den Politkrawallo Thilo Sarrazin angezeigt.
(…)
Aylin Selçuk, 21, kennt viele junge Deutsch-Türken wie Ali. Früher dachte sie: Das sind „Prolltürken“, die an ihrem Misserfolg selbst Schuld sind. Dann interviewte sie für ihre Abi-Arbeit türkischstämmige Hauptschüler und lernte deren Verzweiflung kennen. Heute ärgert sie sich über Bildungspolitiker, die sich nicht kümmern, und über ein Land, das seine Einwanderer und deren Kinder abstempelt, als Last, als Problem.

Genau. Wir müssen mehr Geld ins System stecken. Dafür sind nur wir zuständig, nicht etwa türkische Lobbyisten. Und dann werden alle wie Aylin Selçuk.

Aylin Selçuk hatte Glück mit ihrem liberalen Elternhaus. Der Vater ist Journalist, die Mutter Regionsleiterin bei einer Bank. Unter anderen Ausgangsbedingungen wäre sie wohl kaum an einer weiterführenden Schule gelandet, glaubt Selçuk heute.

Dass damit indirekt alle „Vorurteile“ Sarrazins bestätigt werden, ficht sie nicht an. Sie verlangt seinen Parteiausschluss, findet, dass er in einer sozialdemokratischen Partei nichts zu suchen habe. Aylin Selçuk machte außerdem einen Tag selbst den Kopftuchtest, um die rassistische Grundhaltung der Deutsschen zu beweisen.

Gerade Mädchen, die mit Kopftuch durch die Stadt laufen, stünden permanent unter Generalverdacht, unterdrückt zu werden und stockkonservativ zu sein. Für einen Tag machte Selçuk selbst den Kopftuch-Test: „Diese Blicke. Man hat mich angestarrt, aber nicht gegrüßt, niemand hat mir Gesundheit gewünscht, wenn ich niesen musste.“

Vermutlich haben sie die Erfahrung gemacht, dass sie von Kopftuchfrauen sowieso keine Antwort bekommen.

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Bahnhof Köln-Ehrenfeld in Ehrenmord umbenannt

geschrieben von PI am in Deutschland,Islam,Zivilcourage | Kommentare sind deaktiviert

[38]Hanna, Ayse, Aylin, Gülhan – vier in den vergangenen zwei Jahren in Köln ermorderte Frauen. Ermordet von ihren eigenen muslimischen Ehemännern/Freunden aus einem falsch verstandenen „Ehrgefühl“ heraus. Das Thema Ehrenmord sollte bei dieser Häufung von Fällen viele Fragen aufwerfen, doch in Köln wird geschwiegen, verharmlost und die gutmenschliche „Einzelfall“-Keule geschwungen.

Aktivisten aus dem Umkreis Köln und Aachen planten deswegen eine Aktion, die das Thema auf eine besondere Art und Weise zum Gespräch werden lassen sollte. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde der Bahnhof Köln-Ehrenfeld kurzerhand in Köln-Ehrenmord umbenannt.

Die veränderten Bahnhofs-Schilder der Deutschen Bahn auf den Bahngleisen wurden von tausenden Fahrgästen am nächsten Morgen wahrgenommen. Es gab viele belustigte Reaktionen, sicherlich aber auch die ein oder andere nachdenkliche. Handykameras und Fotoapparate wurden von Berufspendlern und Schülern gezückt, die den Bahnhof Ehrenfeld jeden Morgen passieren und umso überraschter waren, den neuen Namen des Bahnhofs zu sehen. Ein Link zu aktion-gi.org [39] auf den Schildern lud alle Menschen ein, sich weiter über das Thema zu informieren.

Gegen Mittag waren die Bahnhofsschilder wieder im Originalzustand – die Aktivisten verwendeten ausschließlich Materialien, welche die Originalschilder nicht beschädigten.

Fotos:

» Weitere Infos zum Thema Ehrenmord unter www.ehrenmord.de [40]

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Eine mutige Frau in feiger Umgebung

geschrieben von Gastbeitrag am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[41]Vor zwei Jahren wurde die junge Türkin Aylin Korkmaz (Foto l. mit Cem Özdemir) von ihrem Ehemann regelrecht massakriert: mit 26 Messerstichen fügte er ihr – vor allem in Gesicht und Hals – so tiefe und schwere Verletzungen zu, dass selbst die Ärzte hinterher sagten, es grenze an ein Wunder, dass sie überlebt habe (r.). Grund für die grausame Attacke: Aylin hatte nach jahrelangen Schlägen und Misshandlungen ihren Mann verlassen und dadurch seine „Ehre“ verletzt.

(Bericht von der Podiumsdiskussion am 29. März 2010 in der Urania Berlin zum Thema „Ehrenmorde“ und Zwangsheiraten in Deutschland)

16 Operationen hat sie in den letzten zwei Jahren hinter sich gebracht, weitere stehen an, um die Narben, die ihr Gesicht entstellen, zu verkleinern, trotzdem wird es nie wieder sein wie vorher. Und natürlich geht es nicht nur um die äußeren Narben, sondern auch um die seelischen Verletzungen, die Angst vor ihrem Ex-Mann und seiner Familie, die Enttäuschung über die Institutionen des deutschen Staates, von denen sie sich im Stich gelassen fühlt.

Doch Aylin Korkmaz will kein Opfer mehr sein, wie sie sagt, sondern kämpfen, deshalb hat sie ein Buch geschrieben („Ich schrie um mein Leben“/ Fackelträger-Verlag 2010), und deshalb saß sie am 29. März 2010 in der Berliner Urania auf dem Podium, neben Cem Özdemir, dem Bundesvorsitzenden der GRÜNEN und Serap Altinisik, Leiterin des Referates Häusliche Gewalt bei Terre des Femmes.

Bevor jedoch die Diskussion vor rund 200 Zuhörern eröffnet wurde, sprach die Integrationsbeauftragte des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, Gabriele Gün Tank ein Grußwort, in dem sie die Richtung vorgab, wie die Diskussion auf keinen Fall verlaufen dürfe: „Leider kommt es bei diesem Thema oft zu Pauschalisierungen und ethnisch-religiösen Stigmatisierungen.“ Auch bei Familientragödien in der Mehrheitsgesellschaft gehe es immer um die Ehre der Männer. „Gewalt kommt aus der Mitte der Gesellschaft und muss auch dort bekämpft werden.“

Erstes Thema der Runde, die von Heide Oestreich, Fachredakteurin für Geschlechterfragen bei der TAZ, moderiert wurde, war die skandalöse Begründung der Schwurgerichtskammer Baden-Baden, die Aylins Ex-Mann zu 13 Jahren Gefängnis verurteilte, ihm jedoch mildernde Umstände zubilligte, weil der – bereits seit 1978 in Deutschland lebende – Kurde stark in seinem kulturellen Umfeld verwurzelt sei. Dadurch lasse sich sein Besitzanspruch auf Aylin, mit der er in einer arrangierten Ehe (oder, stigmatisierend: „Zwangsheirat“) gelebt hatte, und sein gekränkter Stolz erklären, und deshalb könne man die Tat NICHT als „besonders verachtenswert“ einstufen.

Mittlerweile hat der Anwalt des Mannes beantragt, dass sein Mandant nach Ablauf der Hälfte der Strafe, also 2014, entlassen und in die Türkei abgeschoben werde soll, voraussichtlich wird diesem Antrag auch stattgegeben werden. „Wie kann es sein, dass türkische Staatsbürger nach so einer Straftat nur die Hälfte ihrer Strafe absitzen müssen?“, fragte die Moderatorin in die Runde.

Dies sei tatsächlich eine Verhöhnung des Opfers, meinte Özdemir. Statt auf mildernde Umstände zu erkennen, sollte man besser die Härte des Gesetzes voll ausschöpfen, als Signal an die Gesellschaft. Wer sage: „Ich musste das machen, weil ich Kurde bin“, der beleidige seine Kultur, seine Religion und seine Nation. Das Problem sei der Mann und die Gesellschaft, die solche Männer produziere. „Es geht hier um Jahrtausende alte Traditionen, gegen die nicht einmal Religionen ankommen.“

Wie kann nun Aylin Korkmaz geholfen werden? Sie wagt nicht mehr, in die Türkei zu fahren, denn die Familie ihres Ex-Mannes steht voll hinter ihm und findet, dass sie ihr Schicksal verdient habe. Erst kürzlich habe der Bruder des Mannes bei „Stern-TV“ gesagt, keiner verstehe, warum nicht Aylin im Gefängnis sitze. In der Türkei könne übrigens nach einer Gesetzesänderung in Fällen, in denen etwa ein Familienrat den jüngsten, noch strafunmündigen Sohn mit einem Mord beauftrage, der gesamte Familienrat verurteilt werden, warf Özdemir ein.

Sie sei gegen „Sippenhaft“, meldete sich Serap Altinisik zu Wort. Nötig sei vielmehr Aufklärungsarbeit über Menschen- und Frauenrechte in Schulen. Sie befürchte, sagte Aylin, ihr Ex-Mann werde sich nach seiner vorzeitigen Freilassung 2014 doch noch an ihr rächen wollen und mit falschem Pass nach Deutschland reisen.

„Was bieten Polizei, Gericht, Behörden Ihnen als Schutz an?“, fragte die Moderatorin. „Nichts“, erwiderte Aylin. Viele andere seien vor ihr und nach ihr auf ähnliche Weise getötet worden und hätten jetzt keine Stimme mehr. Ihr einziger Wunsch an die deutsche Justiz sei, dass die Strafen für solche Taten verschärft würden.
„Gibt es denn kein Opferschutzprogramm?“, fragte die Moderatorin.

Frau Altinisik runzelte die Stirn: Zu teuer, zu aufwändig, nicht zu empfehlen, denn die Betroffenen müssten eine neue Identität annehmen, umziehen und hätten viele Unannehmlichkeiten. Einen Schutz rund um die Uhr gebe es sowieso nicht. „Ich bleibe in Baden-Baden“, sagte Aylin. „Ich weiß jetzt, wie es ist zu sterben und habe keine Angst mehr vor dem Tod.“

Vor der Tat sei sie mit ihren drei Kindern oft zur Polizei gegangen und habe um Hilfe gebeten, doch habe sie sich nie ernst genommen gefühlt („Mein Mann hat gedroht, mich umzubringen!“ – „Ach was, das behaupten die oft.“). Manchmal sei sie völlig niedergeschlagen zu ihrem Mann zurückgekehrt und habe gedacht, nur totale Unterordnung könne sie schützen. Zudem habe er immer gesagt: „Ich schlage dich, weil ich dich liebe!“

„Wissen Sie, wann ich zum ersten Mal nach der Tat geweint habe?“, fuhr sie fort. „Als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam und meine Kinder aus dem Heim zu mir holen wollte. Da sagte man mir, dafür müsse ich die Zustimmung des Vaters einholen.“ Fassungslos habe sie daran erinnert, dass dieser Mann gerade versucht habe, sie umzubringen. So sei aber nun einmal die Rechtslage, hätten die Vertreter des Jugendamtes achselzuckend erklärt.

Auf dem Podium und im Publikum machte sich Betroffenheit breit. Konnte das wahr sein, dass Opfer von Ehrenmorden in Deutschland so allein gelassen wurden? „Rot-Grün hat das neue Gewaltschutzgesetz auf den Weg gebracht“, beruhigte Özdemir. „Die Gesetze sind ausreichend, wir müssen sie nur umsetzen.“

„Wieso wird hier immer von Ehrenmord geredet?“, fuhr eine muslimische Zuhörerin dazwischen. „Wie würden Sie denn sagen?“ fragte die erstaunte Moderatorin. „Mord, ganz normal: Mord“, zeterte die Frau. „Sonst ist das eine Diskriminierung von Muslimen, Islamophobie!“ „Darf man über „Ehrenmorde“ als separates Thema reden, oder ist das ethnisch diskriminierend und man sollte stattdessen alles unter „häusliche Gewalt“ zusammenfassen?“, wandte sich die Moderatorin ans Podium.

„In Spanien wird jede Woche eine Frau ermordet, und niemand redet von katholischen Ehrenmorden“, erwiderte Özdemir. „Keine Religion oder Kultur rechtfertigt Ehrenmorde! Der Begriff „Ehre“ gehört sowieso auf den Schrottplatz der Geschichte!“ Das Publikum klatschte. „Naja, einen Unterschied sehe ich schon noch“, gab Altinisik zu bedenken. „Bei „häuslicher Gewalt“ haben wir es normalerweise mit einer Beziehungstat zwischen zwei Partnern zu tun. Bei „Gewalt im Namen der Ehre“ steht oft die ganze Familie hinter der Tat.“

Der Moderatorin kam ein Geistesblitz: „Sind Sie eigentlich nie auf die Idee gekommen, in einer Moschee um Hilfe nachzusuchen?“ Aylin Korkmaz schüttelte den Kopf. „Arbeiten Sie mit Moscheen zusammen?“, gab die Moderatorin die Frage an die Vertreterin von Terre des Femmes weiter. „Die Katholische Kirche bemüht sich ja im Moment, die Missbrauchsfälle in ihren Reihen aufzuklären – gibt es in den Moscheen Aufklärungsarbeit über Ehrenmorde?“ „Ich finde die Zusammenarbeit mit den Moscheen wichtig“, betonte Serap Altinisik, „wobei ich persönlich da keine Erfahrungen habe. Ich weiß aber, dass Kolleginnen von mir schon mal vorgeschlagen haben, Workshops in Moscheen zu veranstalten.“

„Jeder Imam sollte aktiv gegen Frauenunterdrückung vorgehen!“, forderte Özdemir. „Die christlichen Kirchen haben ja sehr viele Angebote aufgebaut“, hakte die Moderatorin nach, „Frauenhäuser, Beratungsstellen und so weiter. Bei den Ehrenmorden müsste man aber vor allem Männerarbeit machen, oder?“ „Ich muss Ihnen sagen, dass für mich diese Arbeit in erster Linie Aufgabe des Staates ist“, widersprach die Terre-de-Femmes-Frau, „der Staat muss die entsprechenden Angebote machen!“

Nun durfte das Publikum Fragen stellen. Ein bärtiger junger Muskelmann erhob sich und polterte aggressiv los: „Wieso sitzt keine deutsche Frau dort vorn auf dem Podium? Die deutsche Gesellschaft hat genug eigene Probleme, zum Beispiel mit Pädophilie, die sollte sie erst einmal selber lösen! Außerdem schickt ihr eure Soldaten in islamische Länder, wo sie die Frauen vergewaltigen!“ „Wir sind eine gemeinsame Gesellschaft“, stellte Özdemir richtig, „mit einer gemeinsamen Werteordnung und einem Gesetz, das für alle gleichermaßen gilt!“

Ein Vertreter der Internationalen Liga für Menschenrechte meldete sich zu Wort und verlangte, Deutschland solle mit der Türkei über eine Regelung verhandeln, dass türkische Straftäter ihre Reststrafe dort verbüßen müssten, anstatt freigelassen zu werden. Außerdem verlangte er, türkische Imame müssten, bevor sie nach Deutschland geschickt würden, erst einen Kurs über die deutsche Kultur und Rechtsordnung absolvieren.
Die Antwort auf diesen Beitrag war Schweigen.

Ein junger Mann südländischer Abstammung stellte sich vor: „Ich gehöre zu der Gruppe „Heroes“, und wir betreiben genau diese Prävention und Männerarbeit an den Schulen, die vorhin gefordert wurde. Das ist allerdings keine Frage der Religion, wir greifen nicht den Islam an.“

Genau dies war es, was schwarz und drückend über der ganzen Veranstaltung lastete: das Tabu „Islam“. All die ungestellten Fragen: Woher kommt denn diese Auffassung von „Ehre“, woher der atavistische Irrglaube, die Frau sei selbstverständlicher Besitz des Mannes? Ist das wirklich „jahrtausendealte Überlieferung, gegen die sogar Religionen vergeblich ankämpfen“, wie Cem Özdemir meinte, oder könnte es nicht doch auch etwas mit dem Koran zu tun haben oder mit dessen Auslegung, wie sie jeden Freitag durch aus der Türkei importierte Imame in Deutschland erfolgt?

Seit Wochen wird in Deutschland lang und breit über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche diskutiert, und selbstverständlich wird auch gefragt, ob der Zölibat und die katholische Sexualmoral dabei eine Rolle spielen. Doch entsprechende, überaus naheliegende Fragen zum Islam im Zusammenhang mit „Ehrenmord“ oder „Zwangsheirat“ verboten sich an diesem Abend. Vom Podium wie auch aus dem Publikum wurde von Anfang an klargestellt, dass keinerlei Zusammenhang hergestellt werden dürfe, von wegen „Islamophobie“ oder „ethnisch-religiöser Stigmatisierung und Diskriminierung“.

PI war schwach vertreten und kam nicht zum Zuge. Vielleicht ist es auch vermessen zu glauben, man könne mit einer Handvoll Engagierter Veranstaltungen solcher Art beeinflussen oder gar „drehen“. An diesem Abend konnten wir nur zuhören, um einen gesellschaftlichen Zustand zu bezeugen, der zum Himmel schreit.

Hinterher dachte ich, dass Aylin Kolkmaz mit ihrem Gefühl vollkommen Recht hat: sie ist hier völlig allein. Zwar gibt es gratis jede Menge Mitleid und Entrüstung über den „bösen Mann“, dazu von den Özdemirs dieser BRD wohlfeile Allgemeinplätze und Phrasen ohne Realitätsbezug. Doch was wird wohl geschehen, wenn sich Aylins Mann tatsächlich irgendwann an ihr rächt? Ich fürchte, nichts. Außer ein paar Krokodilstränen der Phrasendrescher. Und präventivem „Islamophobie“- und „Diskriminierungs“-Geschrei der Islamlobby.

Die deutsche Gesellschaft – das war hier exemplarisch zu besichtigen – schläft einen tiefen, ungesunden Schlaf. Sie liegt im Koma und träumt davon, nicht mehr böse zu sein, sondern eine edle Kämpferin gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Alles angebliche Interesse an „fremden Kulturen“ ist vorgeschoben und dient nur dazu, „Weltoffenheit“ zu demonstrieren.

Was ist denn mit den zwei Millionen Russlanddeutschen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind und die auch Integrationsprobleme haben? Das Desinteresse der deutschen Gesellschaft an ihrem schwierigen Schicksal als Opfer zweier Diktatoren, an ihrer Kultur und Geschichte, an ihrer möglichen Brückenfunktion zum Osten, ihrer altertümlichen protestantischen Frömmigkeit ist mit Händen zu greifen. Oft werden sie als „die Russen“ diskriminiert. Aber hört man sie darüber klagen?

Was ist mit den christlichen Ägyptern und Irakern, die in Deutschland Schutz suchen vor der Verfolgung oder gar Ermordung durch aufgehetzte Moslems in ihren Heimatländern? Was mit den Aleviten, die in der Türkei WIRKLICH diskriminiert werden? Hat man je einen Vertreter dieser Minderheiten als „Tatort“-Kommissar gegen islamistische Hassprediger oder rechtsradikale „Graue Wölfe“ ermitteln sehen? Hat man je einen von ihnen in die zahllosen Talkshows und Laberrunden eingeladen, um dort der deutschen Öffentlichkeit seine Sicht der Welt näher zu bringen?

Warum sieht man stattdessen überall nur beleidigte Islamvertreter, die sich in unverschämter Weise als „die neuen Juden“ stilisieren, Kopftuch-Funktionärinnen, die über eine „fehlende Willkommenskultur“ in Deutschland klagen und massenhaft deutsche Gutmenschen, die als nützliche Idioten der Islamverbände der „Mehrheitsgesellschaft“ Diskriminierung von Muslimen vorwerfen?

Der eine Grund ist die Angststarre besagter Gutmenschen, irgendjemand könnte ihnen „Rassismus“ vorwerfen und so ihr heiles Selbstbild beschädigen. Da können getrost jede Woche ein Dutzend Ehrenmorde oder auch „normale“ Messerattacken gegen „Christenschweine“ oder „Scheißdeutsche“ verübt werden, das ist diesen Leuten völlig gleichgültig, sie werden sich immer nur gegen denjenigen wenden, der es wagt, solche Taten in irgendeiner Weise mit dem Islam zu verbinden.

Der zweite Grund ist die reine Feigheit! Die deutsche Gesellschaft räumt dem durchsichtigen Geschrei und Opfergetue der Islamlobby nur deshalb soviel Raum ein, weil damit eine unausgesprochene Drohung verbunden ist: Reizt uns nicht mit Kritik, wir können auch anders, ihr seht es überall in der Welt, ihr seht es auch schon auf euren eigenen Straßen, außerdem werden wir immer mehr! Vor dieser Drohung kneift die deutsche Gesellschaft den Schwanz ein. Und gibt dazu noch ihre eigene erbärmliche Feigheit als „Zivilcourage“ gegen „Diskriminierung und Fremdenhass“ aus.

Solange diese unheilvolle Entwicklung nicht gestoppt wird, wird es immer mehr Aylins in Deutschland geben. Und sie werden keine echte Hilfe zu erwarten haben.

(Text: Bärchen, PI-Gruppe Berlin)

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