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Schöngerechnete Statistik zum Ausländeranteil in Deutschland

Laut einer Studie soll der Ausländeranteil in Deutschland niedriger sein als bislang angenommen.

Von CHEVROLET | Studien und Statistiken sind eine feine Sache: Mit ihnen kann man alles und jedes beweisen, ganz nach dem, was man will. Nicht ohne Grund heißt es ja, „glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast“, oder der Studie, die du in Auftrag gegeben hast.

So ist das auch mit einer am Dienstag vorgestellten statistischen Auswertung zum Thema „Migration. Integration. Regionen“ [1], erstellt aus dem Datenangebot von Destatis (Statistisches Bundesamt), Arbeitsagentur und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das meiste Datenmaterial hat als Stichtag den 31.12.2015 oder 31.12.2016, ist mithin teilweise einigermaßen aktuell.

Fangen wir an mit dem Ausländeranteil. Der ist gar nicht so hoch, wenn man der Statistik glauben darf. Die östlichen Bundesländer haben mit Ausnahme von Berlin einen recht geringen Ausländeranteil von angeblichen zwei Prozent. Auch im Norden sieht es noch recht deutsch aus.

Ganz anders Baden-Württemberg, wo der Landkreis Karlsruhe auf 11,3 Prozent kommt, der Landkreis Esslingen aber schon 15,6 Prozent. Anhand der Färbung kann man die regionale Verteilung grob ersehen. Relativ wenig rot ist das Kalifat Nordrhein-Westfalistan. Duisburg mit seinem legendären No-Go-Stadtteil Marxloh soll demnach gerade mal 17,8 Prozent Ausländer haben, Dortmund sogar nur 15,7.

Ausländeranteil in Deutschland laut BAMF-Studie in % (Stichtag 31.12.2015). [1]
Ausländeranteil in Deutschland in % (Stichtag 31.12.2015, Quelle: Statistisches Bundesamt).

Nun könnte man ja geneigt sein diese Zahlen zu glauben, doch aufschlussreich ist die verwendete Begriffsdefinition von „Ausländern“:

Zur ausländischen Bevölkerung zählen alle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Art. 116 Abs. 1 GG sind, d. h. nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Zu ihnen gehören auch die Staatenlosen und die Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Deutsche, die zugleich eine fremde Staatsangehörigkeit besitzen, gehören nicht zu den Ausländerinnen und Ausländern.

Das bedeutet, die „Deutsch-Türken“ sind keine echten Ausländer, sondern werden zu den Deutschen gerechnet. Das mag bei „Deutsch-Grönländern“ und „Deutsch-Bermudianern“ nicht ins Gewicht fallen, da aber insbesondere „Deutsch-Türken“ gerne die Vorteile des deutschen Passes genießen, aber durch Beibehaltung der türkischen Staatsbürgerschaft ihre Solidarität zum Sultan vom Bosporus, Erdogan, dokumentieren, kann man diese Statistik getrost in den Papiermüll befördern.

Genauso funktioniert es bei der nächsten Statistik. Da wird nach Herkunft aufgegliedert, EU, EU-Osterweiterung, Nicht-EU-Staaten, Anwerbeländer (das sind die Länder, aus denen die erste Generation der Gastarbeiter kam) sowie Afghanistan, Syrien, Irak. Auch hier fallen „Deutsch-Türken“ und „Deutsch-Panamaer“ ebenfalls unter den Tisch, da sie ja durch den Pass „Deutsche“ sind.

Bunter trauriger Teppich von viel roter Farbe

Nicht besser die nächste Statistik: Anteil der „Schutzsuchenden“ an der ausländischen Bevölkerung. Der Begriff „Schutzsuchende“ ist die politisch korrekte Bezeichnung für alle, die „Asyl Asyl“ stammeln. In der Statistik liest es sich so:

Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Dazu zählen
– Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus (Halten sich zur Durchführung eines Asylverfahrens in Deutschland auf, wobei über ihren Schutzstatus noch nicht entschieden wurde.)
– Schutzsuchende mit anerkanntem Schutzstatus (Besitzen einen befristeten oder unbefristeten Aufenthaltstitel aus dem humanitären Bereich des Aufenthaltsgesetzes.)
– Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus (Halten sich nach Ablehnung im Asylverfahren oder nach Verlust ihres humanitären Aufenthaltstitels als Ausreisepflichtige in Deutschland auf.)

Schließlich geht es in einer weiteren Karte um Arbeitslosigkeit und Beschäftigung von Ausländern. Was davon zu halten ist, wie auch der Definition von arbeitslos und arbeitssuchend, ist hinlänglich bekannt.

Mithin ist auch diese politkorrekte Auswertung wertlos.

Auf den Karten kann man sich jeden Kreis und jede kreisfreie Stadt anzeigen lassen. Und einen bunten, traurigen Teppich von viel roter Farbe anschauen.

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