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Der Heiden-Spaß

Vor kurzem ist ein Comic mit dem Titel „3, 2, 1-PENG“ [1] erschienen, der sich in satirischer Form mit den herrschenden Verhältnissen auseinandersetzt. Bereits der Titel verspricht Explosives. Um eine solche Betrachtung etwas heiterer zu gestalten, versetzt die Geschichte seine Hauptdarsteller – das ist die „La Banda Reconquista“ – kurzerhand in eine von schwedischen Truppen belagerte deutsche Stadt im 30-jährigen Krieg.

Diese lässt sie den gleichen Irrsinn erleiden, den auch wir im Hier und Heute durchzustehen haben. Man will sich eine eigene Meinung aufgrund von freier und unabhängiger Berichterstattung bilden? Das wird schwierig, damals wie heute!

In der Bildergeschichte werden die freien Herolde, die eigentlich vorhatten, die Neuigkeiten in ungeschminkter Form auf dem Marktplatz zu verlesen, kurzerhand von einer Truppe gekaufter Herolde geknebelt und gefesselt.

Sie entwenden die Depesche mit der realen Darstellung, fälschen diese im Sinne der Herrschenden und lesen sie dann dem staunenden Publikum in der Stadt vor.

Weiterhin gibt es in jener längst vergangenen Zeit eine Herrscherin namens „Angela Nigra“ (die Schwarze Angela), die die schwedischen Invasoren dazu auffordert, nach Deutschland zu kommen. Schauen wir in das Beraterzelt ihrer Anführer am Vorabend der Invasion:

Alter Schwede! Doch es kommt noch besser: Unterstützung erhalten die Belagerer von einer Gutmenschen-Fraktion im Innern der umkämpften Stadt:

Dann tobt in dieser Zeit natürlich auch der Kampf um die Weitergabe von Informationen und um die dazugehörige Deutungshoheit. Hier tut sich ein rothaariger Mann namens Marcus Eisberg hervor, der eine „Netzwerk-Gazette“ betreibt. Auf dieser errichtet er auf den belebten Marktplätzen jeder Stadt eine Bretterwand, an die die Bewohner ihre privaten Zettel anheften können und die überall breiten Zuspruch findet. Doch dieser Mann will nicht nur Dukaten, er will auch Macht:

Aber ob diesseits oder jenseits des Wassers – die Obrigkeit will die Aufständischen bekämpfen:

Soweit ein kurzer Einblick in das Innere der Geschehnisse. Dieser Comic [1] ist ein absolutes Unikum, es gibt nichts ähnliches. Die Handlung ist vielschichtig und verlangt vom Leser durchaus gewisse Grundkenntnisse in Geschichte und Politik. Das wird stellenweise etwas übertrieben und nur der Klassenstreber wird mit allen historischen Anspielungen, lateinischen Sinnsprüchen und schrägen Metaphern etwas anfangen können.

Aber Humor ist international und Streber gibt es überall: deshalb ist dieser Comic mit einer sehr feinfühligen Übersetzung sogar auf Englisch erschienen, mit gleicher Story und denselben Protagonisten, nur die Namensgebung passt sich den überseeischen Gewohnheiten an. Näheres zu beiden Ausgaben und auch Infos zur Bestellung gibt es hier [1] und am Ende dieses Beitrags.

Und falls einige Politisch Inkorrekte den „Glauben“ an die Halbwahrheiten des Mainstreams verloren haben, dann macht sie das zu den verfolgten „Heiden“ ihrer jeweiligen Zeit. Und dies ist der passende Comic – der Heiden-Spaß!

Bestellmöglichkeit:

» La Banda Reconquista: 3,2,1-PENG, 48 Seiten, Zeichnungen von Götz Wiedenroth, Flensburg 2018, EUR 8,50, ISBN 978-3-00-060023-4 (Deutsch) und 978-3-00-060022-7 (Englisch) – hier bestellen! [1]

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