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Bremen-Migration: Einer geht noch

Bremen gehört zu den größten Nehmerländern beim Länderfinanzausgleich [1].  692 Millionen Euro kassierte der kleinste Stadtstaat in 2017 dank anderer Zahlmeister. Das arme Bremen ist vielleicht nicht so sexy wie das Schlusslicht Berlin, hat aber ein großes Herz: man will wieder mehr Flüchtlinge einbürgern und aktiv bei diesen dafür werben.

Laut Süddeutscher Zeitung [2] hat die rot-grüne Landesregierung am Dienstag eine entsprechende Kampagne auf den Weg gebracht. Alle 36.000 Geflüchteten in der Weser-Stadt, die die rechtlichen Voraussetzungen erfüllten, bekommen demnächst einen Brief von Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) und Bürgermeisterin Karoline Linnert (Grüne).

Die Briefe sollen voraussichtlich ab November in alphabetischer Reihenfolge nach und nach an die potenziellen Neubürger rausgehen, rund 1000 Schreiben monatlich. Zusätzlich informiert eine Internetseite über erfolgreiche Beispiele von Ausländern, die sich einbürgern lassen haben. Einbürgerungslotsen sollen Interessierten bei Fragen zur Seite stehen. Watt mutt, dat mutt. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Die Bremer Stadtmusikanten, die auch einen Migrationshintergrund haben, würden vor Begeisterung Wiehern und Krähen, denn in der chronisch klammen Stadt sind laut Gebrüder Grimm schon immer Migrationsträume wahr geworden:  als Grund für die Aktivitäten wird nämlich angegeben, dass die Einbürgerungsquote für Ausländer in den vergangenen Jahren von 2,64 auf 1,29 Prozent gesunken sei. Man nehme sich deshalb ein Beispiel am einbürgerungsfreundlichen Hamburg, wo man schon viel weiter sei. Hamburg gehört 2017 allerdings zu den Geberländern im Finanzausgleich. (RB)

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