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Jörg Meuthen: 20 Jahre Euro – das Billionen-Grab

Der Euro war von Anfang an ein politisches Projekt, das nüchternen ökonomischen Gesetzmäßigkeiten zuwiderlief. Er sollte dazu beitragen, dass die Völker Europas zusammenwachsen. Tatsächlich hat er zu deren Spaltung geführt: Die Währungsunion führte zu einem Revival überwunden geglaubter nationaler Chauvinismen.

Das war vorhersehbar: Für einige Staaten war der Euro zu weich, für andere zu hart. Sie machten sich gegenseitig für die ökonomischen Verwerfungen verantwortlich, die Folge eines so heterogenen Währungsverbunds sein mussten. Aus der Währungsunion entwickelte sich zwangsläufig eine Schuldenunion. Das lag daran, dass die fünf Konvergenzkriterien im Maastrichter Vertrag schon von den meisten Erstteilnehmerländern nicht erfüllt wurden und man sich an die eigenen Regeln, allen voran die No-Bailout-Klausel, nicht hielt. Die Einführung des Euro begann mit einem Wortbruch, dem weitere folgen sollten. Man hat fast alles gebrochen, was man versprochen hat. Für deutsche Sparer und Steuerzahler hatte und hat das fatale Folgen.

Nun sollen auf Wunsch von Macron auch noch die letzten Reste des Maastrichter Vertrags abgeräumt werden, etwa die Schuldenbremse. Und während man vor 20 Jahren den Euro als Bargeld eingeführt hat, überlegt man nun immer unverhohlener, das Bargeld komplett abzuschaffen. Damit wäre der Weg in die Totalüberwachung, in weitere Negativzinsen und in eine noch krassere Enteignung der Bürger endgültig geebnet.

Die AfD war und ist die einzige Partei, die sich diesem wohlstandsvernichtenden, die Völker Europas spaltenden Währungsexperiment entgegenstellt. Dieses Experiment muss geordnet beendet werden, um eine Rückkehr zu nationalen Währungen oder zu homogeneren Währungsverbünden zu ermöglichen.


(PI-NEWS hatte am 31. Dezember schon über das „20 Jahre Euro-Bargeld“-Jubiläum [1] berichtet, aber das Thema kann man nicht oft genug wiederholen. Dies ist Jörg Meuthens Beitrag [2] zu 20 Jahren Euro)

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Norbert Kleinwächter: 20 Jahre Euro-Bargeld kein Grund zum Feiern

geschrieben von PI am in Euro | 60 Kommentare

Vor 20 Jahren, am 1. Januar 2002, wurde das Euro-Bargeld eingeführt und die Deutsche Mark abgeschafft. Dennoch sind bis heute noch immer rund 12,5 Milliarden DM im Umlauf. Auch sonst ist die Bilanz des Euro negativ: Die Kaufkraft ist spürbar gesunken, Löhne und Sparguthaben sind auch durch die Niedrigzinspolitik de facto weniger wert als noch vor 20 Jahren. Nur Immobilien werden immer teurer.

Die Geldmenge in der Eurozone ist deutlich stärker gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt (BIP): seit 2002 von 5,8 auf 14,5 Billionen Euro. Das ist ein Plus von fast 152 Prozent. Gleichzeitig ist das BIP nur um 5,1 Prozent gewachsen, nämlich von 10,8 auf 11,4 Billionen. Das Schlagwort Inflation ist in aller Munde.

Für die EU ist diese Geldpolitik alternativlos. Anders als etwa in den USA ist die Existenz der Eurozone ein politischer Imperativ: „Scheitert der Euro, dann scheitert Europa“, meinte Angela Merkel einst. Und Mario Draghi erklärte, den Euro zu retten, „whatever it takes“. Erhöht die EZB nämlich die Zinsen und bremst das Geldmengenwachstum sowie die gemeinschaftliche Haftungen, verlieren Staaten wie Griechenland, Italien oder Frankreich ihre Kreditwürdigkeit. Sie wären nach kürzester Zeit pleite – mit unabsehbaren Folgen für den Euro und die Europäische Union.

Betroffen ist aber letztlich die gesamte Eurozone. Im Gegensatz zu früher können Unterschiede zwischen wirtschaftlich schwachen und starken Ländern nicht mehr durch die Auf- oder Abwertung nationaler Währungen ausgeglichen werden. An ihre Stelle sind europäische Finanztransfers getreten, bezahlt vor allem vom deutschen Steuerzahler. Mit einer fatalen Folge: Wer für seine Schulden nicht mehr selbst haften muss, wird immer mehr anhäufen.

Stabilitätsregeln, etwa die Maastricht-Kriterien, stehen nur noch auf dem Papier. Die Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Euroraum, maximal drei Prozent jährliche Neuverschuldung und maximal 60 Prozent Gesamtverschuldung vom BIP, wird heute nur noch von wenigen Ländern eingehalten. Der Durchschnitt der Verschuldung der Euroländer beträgt gemessen am BIP inzwischen 98 Prozent, also über 50 Prozent mehr als einst vereinbart. In Griechenland sind es sogar 207 Prozent, in Italien 156 Prozent.

Deutschland haftet mit einem Anteil von rund 26 Prozent für alle von der EU gegebenen Kredit-Garantien. In der Folge sind die deutschen Forderungen im sogenannten Target2-System inzwischen auf über 1,1 Billionen Euro angewachsen. Das ist ein Siebtel des gesamten Geldvermögens der Deutschen.

Zum 20. Geburtstag des Eurobargeldes herrscht darum wenig Feierlaune. Die meisten Offiziellen in Deutschland schweigen, während Emmanuel Macron oder Mario Draghi eine Debatte über die Anhebung der Verschuldungsgrenze von 60 auf 100 Prozent angestoßen haben, um den Status quo zu legitimieren. In Berlin hat sich in den vergangenen Tagen  der stellvertretende AfD-Fraktionschef Norbert Kleinwächter [3] öffentlich zum Euro-Jubiläum geäußert:

„Schon damals begegneten die meisten Deutschen der Abschaffung ihrer geliebten stabilen D-Mark mit Argwohn und lehnten den Euro offen ab. Auch heute, 20 Jahre später, ist der Euro kein Erfolgsmodell, sein Jubiläum kein Grund zum Feiern: Ohne die Einführung des Euro wäre Deutschland heute stabiler, wohlhabender, innovativer, attraktiver und wettbewerbsfähiger.

Die Bilanz des Euro ist erschreckend: Er hat den Deutschen massiv Kaufkraft geraubt, die Löhne entwertet und die Sparer enteignet. Das führt dazu, dass sich die Menschen immer weniger leisten können und Vermögen von Arm zu Reich umverteilt wird. Die Geldpolitik der EZB heizt zudem die Inflation an. Der Euro schadet der deutschen Wirtschaft massiv und erzeugt eine Rekordabwanderung aus Deutschland. Hinzu kommt die vom haushaltspolitischen Sprecher der AfD-Fraktion, Peter Boehringer [4], bereits mehrfach kritisierte Rolle der EZB bei der Staatsfinanzierung durch Anleihekäufe in einer Größenordnung von mindestens vier Billionen Euro. Das ist eine klare Umgehung des Verbots der Staatsfinanzierung durch die Zentralbank.

Die AfD fordert daher eine Geldpolitik der Vernunft: Zentralbanken müssen unabhängig sein und dürfen keinem politischen Kalkül folgen. Wertstabilität muss absoluten Vorrang haben. Dafür muss das Zwei-Prozent-Inflationsziel durch Geldmengensteuerung nach Vorbild der Deutschen Bundesbank eingehalten werden. Eine Rückkehr zu nationalen Währungen ist unabwendbar. Nur dieser Schritt wird Europas Wirtschaft nachhaltig stärken und Wohlstand schaffen.“

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Madame Lagarde raubt uns aus und keiner stört sich daran

geschrieben von kewil am in EUdSSR | 59 Kommentare
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat in der ganzen EU eine Inflation von zwei Prozent angeordnet.

Von KEWIL | Jeden Tag ein neuer Hammer, jeden Tag eine neue Unverschämtheit. Die Brüsseler EU, ihre Behörden, ihre Bank und Gerichte erlauben sich alles, sind aber durch kein Gesetz, keinen Vertrag und schon gar nicht durch irgendeine demokratische Abstimmung der Wähler irgendwie legitimiert.

Aktuell hat die französische Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, in der ganzen EU eine Inflation von zwei Prozent angeordnet. Wenn es mehr wird, ist es auch nicht schlimm. Das Geld aller EU-Bürger soll also jedes Jahr ganz gewollt und offiziell um mindestens zwei Prozent an Wert verlieren.

Dazu kommt parallel die Nullzins-Politik der EZB, die endlos weitergeführt wird und dazu führt, dass immer mehr Banken Strafzinsen von den Guthaben der Sparer abziehen. Insgesamt also eine Enteignung der EU-Bürger durch die EU selber. Auch Merkel & Co haben Lagarde und ihren italienischen Vorgänger Mario Draghi gerne installiert, und kein deutscher Politiker (außer die AfD) kritisiert diese Entscheidungen der EZB.

Dazu kauft die EZB weiterhin Anleihen der europäischen Schuldenstaaten und hält sie flüssig. Auch Anleihen von Firmen sind dabei. Diese Firmen müssen aber neuerdings „klimaneutral“ sein. Die EZB kümmert sich also offiziell um den „Klimawandel“ und wird illegal auch politisch. Und auch das tut sie allein aus eigenem Recht. Oder genauer – die EZB tut ohne jede Kontrolle, was sie will.

Warum merken das die Bürger nicht? Warum protestiert gegen diese illegalen Sauereien der EUdSSR keiner, zumindest kein Deutscher? Wer stoppt die Wirtschaftskriminellen von der EZB? Der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof, den schon Gerhard Schröder einst niedermachte, hat es neulich versucht [5]. Wie die Wölfe fiel das korrupte Establishment über ihn her.

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Eine Geld-Gießkanne bedeutet keine Rettung in der Krise

geschrieben von libero am in Corona,Euro | 61 Kommentare

Von PROF. EBERHARD HAMER | Die Bundesregierung hat willkürlich unter dem Corona-Vorwand die Wirtschaft stillgelegt. Wir stehen nun im Crash, vor einem Absturz der Wirtschaft und vieler Unternehmen – je nachdem, wie lange die Regierung die Zwangsstillegung aufrechterhält. Eigentlich muss derjenige, der die Wirtschaft stoppt, auch dafür zahlen (Seuchenschutzgesetz). Die Regierung hat sich im Bundestag jedoch ein „Hilfspaket“ von 156 Milliarden Euro bewilligen lassen und glaubt, damit das Schlimmste verhindern zu können.

Sie hat aber leider ein untaugliches Mittel zur falschen Zeit und auch noch in untauglicher Weise eingesetzt:

  1. Die Rezession war seit mehr als einem Jahrzehnt überfällig. Volkswirtschaftlich dient eine Rezession zur Bereinigung von Fehlallokationen und Überkapazitäten (Blasen), ist also wie der Winter für die Natur ein Gesundungsprozess für die Wirtschaft, um die Finanzblase, die Schuldenblase, die Börsenblase oder die Immobilienblase wieder zu reduzieren.

Einen solchen Gesundungsprozess hat die Politik 20 Jahre lang künstlich verhindert. Wenn sie nun auch wieder den Beginn einer Korrektur aufhält, will sie die schädlichen Blasen und damit auch unrentable Unternehmen und Überkapazitäten erhalten. Die Bundesregierung hat mit anderen Worten ihre Geldspritze zu früh und dadurch schädlich angesetzt. Die Mittel werden in einer bloßen Verzögerung des Abschwungs nutzlos verpuffen. Würde das Geld später eingesetzt, wenn die volkswirtschaftlichen Fehlentwicklungen ausgeschwitzt sind, würde es dagegen zum Wiederaufschwung beitragen können, zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht. Das Hilfspaket von 156 Mrd. Euro wird also zu früh und deshalb wirkungslos hinausgeschmissen.

  1. Dazu hat die Regierung auch noch vor, das Geld falsch einzusetzen:

Kein Land hat so gute Erfahrungen mit Eigenkapitalhilfe gemacht wie wir. Ludwig Erhard hat das Wirtschaftswunder damit zustandegebracht, dass er als „Gewinn“ nur die Ausschüttungen wertete, also nur das besteuerte, was aus dem Betrieb herausgenommen wurde. Wenn dagegen interne Überschüsse reinvestiert und für Arbeitsplätze wiederverwandt wurden, wurde diese interne Kapitalverwendung nicht besteuert. Solche „Steuerfreiheit des im Unternehmen verbleibenden Gewinns“ hat damals den Unternehmen erlaubt, aus eigener Kraft zu wachsen, Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswunder zustande zu bringen.

Die Großbanken haben nach dem Tode von Ludwig Erhard dafür gesorgt, dass nicht nur der ausgeschüttete Gewinn, sondern auch jeder rechnerische interne Überschuss und sogar der Unternehmerlohn als Gewinn versteuert werden musste. Seitdem haben wir die Fremdfinanzierung und die Eigenkapitalproblematik im Mittelstand.

Die Umstellung des Gewinnbegriffs würde nach Schätzungen der Mittelstandsforschung in den ersten drei bis vier Jahren – also während der Krise – Steuermindereinnahmen von 45 bis 55 Milliarden Euro bringen, also weniger als ein Drittel des Rettungspaketes der Bundesregierung. Das wäre also nicht nur möglich, auch steuerlich nützlicher (den Betrieben ihre Gewinne zu lassen statt sie erst abzusteuern und ihnen dann als Darlehen Teile zurückzugeben) und – wie das Wirtschaftswunder gezeigt hat – auch am erfolgreichsten.

Würde die Gewinndefinition auf ausgeschüttete Gewinne wieder eingeführt, würde dies dazu führen,

Wenn überhaupt ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die bevorstehende Korrektur des Gewinnbegriffes.

Der politische Widerstand gegen diese Änderung kam bisher immer von den Großbanken – die aber inzwischen selbst in Atemnot und mit sich beschäftigt sind – und von den Sozialisten, die aber ohnehin jede Höhe des Unternehmergewinns verteufeln, selbst das Existenzminimum. Deren Widerstand müsste aber besänftigt sein durch das flächendeckende Kurzarbeitergeld und das „Hartz-IV für Selbständige“ – beides Übergang zu dem von ihnen gewünschten „bedingungslosen Grundeinkommen“.

Statt also die größte Zusatzverschuldung unserer Nachkriegsgeschichte für Konzern- und Sozialgeschenke zu verballern, sollte die Regierung damit das Eigenkapital der gesunden Betriebe stärken, die einzige Maßnahme, welche den Sanierungsprozess der Rezession nicht behindert, sondern fördert und gleichzeitig die gesunden Betriebe für die Zeit nach der Krise stärken würde.

Die Mittelstandsforschung und einige Mittelstandsverbände (BVMW, BDS u.a.) fordern diese Wirtschaftswundermaßnahme schon seit über 50 Jahren!


Prof. Eberhard Hamer.
Prof. Eberhard Hamer.

PI-NEWS-Autor Prof. Eberhard Hamer (* 15. August 1932 in Mettmann) ist ein deutscher Ökonom. Sein Schwerpunkt ist die Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen [6] in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seine Kolumne erscheint einmal wöchentlich auf PI-NEWS.

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Soll die Euro-Union jetzt oder erst später platzen?

geschrieben von libero am in Euro | 64 Kommentare

Von PROF. EBERHARD HAMER | Die Euro-Union steht trotz der Einigung der Finanzminister über ein 500 Milliarden-„Rettungspaket“ in einer entscheidenden Zerreißprobe. Die drei sozialistischen Regierungen der fröhlichen Schuldenstaaten Italien, Spanien und Frankreich sind praktisch pleite. Italien war es schon unter der vorherigen Regierung Salvini. Dieser wollte mehr Schulden machen als er nach EU-Vorschrift durfte. Dies wurde ihm verwehrt und deshalb ein Wechsel zu Conte betrieben. Die Schuldenlöcher aber blieben und wurden so groß, dass Italien auch ohne Corona-Krise zahlungsunfähig zu werden drohte.

Die gleiche Situation haben wir in Spanien und hatten wir bereits im vergangenen Jahr in Frankreich. Als Frankreich im Sommer vorherigen Jahres dafür Eurobonds forderte, musste Merkel Macron gestehen, dass dies im deutschen Bundestag wegen der AfD – die aus Protest gegen die Europa-Verschuldung gegründet wurde – nicht durchzukriegen sei.

Als nun drei Staaten gemeinsam ihre letzte Hilfe in Eurobonds sahen, haben die Finanzminister unter anderen Bezeichnungen Gemeinschaftsschulden geschaffen, nämlich über den ESM (240 Milliarden), über EU-Zusatzverschuldung (100 Milliarden) und über die Europäische Investitionsbank (200 Milliarden Euro). Praktisch haften für die Zusatzschulden alle Mitgliedsländer, also vor allem Deutschland. Nur durften diese Schulden nicht Eurobonds oder Corona-Bonds genannt werden, weil dann die deutsche Bevölkerung gleich gewusst hätte, dass sie dafür zahlen muss.

Praktisch ist die Euro-Union eine Gemeinschaft von vier Zahler- und 21 Pleitestaaten. Inzwischen sind auch fast alle Möglichkeiten ausgeschöpft, den Pleitestaaten legal noch zusätzliche Kredite zu verschaffen. Die EZB kauft deshalb bereits illegal (Verbot der Staatsfinanzierung) und übermäßig italienische, spanische und französische Staatsanleihen auf, der ESM – mit 700 Milliarden Kreditmöglichkeiten – soll ebenso mit Neuschulden überdehnt werden, denn für Direktkredite an die Pleitestaaten findet sich keine Bank, die nicht erhebliche Risikoaufschläge machen würde und müsste.

Nun steht die Regierung Merkel in der Zwickmühle:

Merkel steht also vor der Frage, ob sie den längst fälligen Verfall der Euro-Zone durch Bankrott wichtiger Euro-Länder riskieren oder durch Übernahme der Schulden aufschieben soll. Würde Merkel im Widerstand gegen die Schuldenunion bleiben, würde Deutschland die Schuld am Finanzzusammenbruch Italiens, Spaniens und Frankreichs zugeschoben, würde die Euro-Zone auseinanderbrechen und müssten die für ihre Schulden selbst verantwortlichen Nationen eigene Wege (eigene Währungen) aus dem Zusammenbruch finden.

[7]Dieses Scheitern der Euro-Zone und politische Scheitern sowie die Schuldzuweisung will Merkel sich europapolitisch nicht leisten. Sie wird also wiederum auf Zeit spielen und die Pleitestaaten unbedingt wieder vorübergehend „retten“ müssen. Ihr wird also gar nichts anderes übrigbleiben, als Eurobonds – die Schuldenübernahme Deutschlands für alle Schulden Europas – in irgendeiner Form mitzumachen. Den Widerstand der AfD glaubt sie auch aushalten zu können, nachdem sie diese Partei durch üppige Finanzierung der Staats- und Privatmedien im „Kampf gegen rechts“ weitgehend aus den Medien verbannt hat, also deren Protest in Deutschland nicht mehr verbreitet werden darf.

Die nächste Runde der gemeinsamen Euro-Verschuldung ist also wohl unvermeidlich, löst aber kein Problem, sondern verschiebt es nur und verstärkt es für die Zukunft. Mit anderen Worten: Merkel will den Einzelbankrott einzelner Euro-Staaten verhindern und nimmt dafür einen Gesamtbankrott der Euro-Union einige Monate oder Jahre später in Kauf. „Europäische Solidarität“ nennt sich diese unverantwortliche Konkursverschleppung. Was privat strafbar wäre, ist für strafimmune Politiker nützlich, verzögert jedenfalls ihren Abgang.

Da jetzt nur in Teilen aufgeschoben, kommt es danach umso stärker und für alle zur großen Gesamtschuldenexplosion in einer nicht mehr beherrschbaren Dimension. Wenn alle sich überschulden, aber gemeinsam haften, ist der Solide der Dumme.


Prof. Eberhard Hamer.
Prof. Eberhard Hamer.

PI-NEWS-Autor Prof. Eberhard Hamer (* 15. August 1932 in Mettmann) ist ein deutscher Ökonom. Sein Schwerpunkt ist die Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen [6] in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seine Kolumne erscheint einmal wöchentlich auf PI-NEWS.

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Finanzcrash: Die Zeitbombe tickt (1)

geschrieben von Eugen Prinz am in Deutschland,Finanzen/Steuern | 100 Kommentare

Von EUGEN PRINZ | Wer sich mit dem Thema Finanzcrash auseinandersetzt, muss sich zunächst einmal die Funktion des Geldes vor Augen halten. Das Geld wurde als Tauschobjekt für Waren und Dienstleistungen geschaffen. Die vorhandene Geldmenge sollte deshalb deren Gegenwert entsprechen. Das ist jedoch nicht der Fall. Gegenwärtig ist am Markt viel mehr Geld vorhanden, als es dem inneren Wert der Waren und Dienstleistungen entspricht. Dieses Missverhältnis nennt man „Blase“. Irgendwann findet dann eine Berichtigung statt, der sogenannte „Crash“. Einen solchen gab es in jüngerer Zeit bei Aktien am sogenannten „Neuen Markt“ im Jahr 2000 und beim Platzen der US-Immobilienblase in 2008. Die Deregulierung des Finanzmarktes hatte dazu geführt, dass die Banken mehr spekulierten, ihre Bilanzen aufbliesen, die Börsenkurse in die Höhe trieben und von findigen Investmentbankern lustige Finanzprodukte entwickelt wurden.

Pervertierung des Finanzmarktes: Die Brandversicherung für das Haus des Nachbarn

Ein besonders schönes Beispiel für ein solches Finanzprodukt soll hier kurz vorgestellt werden: Die Kreditausfallversicherung oder Credit Default Swap [8] (CDS). An und für sich eine gute Sache, denn mit einem CDS-Papier kann sich beispielsweise der Besitzer einer Staatsanleihe gegen das Risiko versichern, dass der emittierende Staat Bankrott geht (Griechenland lässt grüßen). Je höher das Ausfallrisiko, desto höher die Prämie. Und nun kamen findige Finanzjongleure auf die lustige Idee, dass man diese Kreditausfallversicherungen eigentlich jedermann anbieten könnte, unabhängig davon, ob er die betreffende Staatsanleihe besitzt, oder nicht.

Das ist etwa so, als könnten Sie auf das Haus des Nachbarn eine Brandversicherung abschließen, obwohl es Ihnen gar nicht gehört. Und wenn es dann beim Nachbarn brennt, kassieren Sie das Geld von der Versicherung. Und nicht nur Sie, sondern alle anderen in der Gegend, die ebenfalls eine „Brandversicherung“ (Credit Default Swap) auf das besagte Haus abgeschlossen haben. Und so wurde aus einer Versicherung eine Wette auf den finanziellen Kollaps eines Staates.

Bei der Finanzkrise 2008 hat dieses Konstrukt maßgeblich dazu beigetragen, dass der US-Versicherungsriese AIG um ein Haar in den Abgrund gerissen worden wäre. Auf der anderen Seite haben schlaue Spekulation mit CDS in der Finanzkrise ein Vermögen verdient, während die Banken mit Steuergeldern gerettet werden mussten.

Die Nullzinspolitik – Symptom eines todkranken Patienten

Auf das Platzen einer Blase oder die drohende Gefahr, dass das passiert, reagieren die Notenbanken mit Zinssenkungen und einer Flutung des Marktes mit Geld. Diese Maßnahme erleben wir derzeit in Form der Nullzinspolitik der EZB und ihrem Anleihenkaufprogramm von 2015 bis Ende 2018. In der Zinsfalle gefangen, wird die Europäische Zentralbank nie mehr wieder in der Lage sein, den Leitzins signifikant zu erhöhen, da sonst Staaten wie Griechenland und Italien aufgrund der steigenden Zinsen für ihre Anleihen bankrott gehen würden. Dennoch ist diese Maßnahme Gift, denn bei einem Zinsniveau nahe der Null-Linie entfällt bei hochverschuldeten Staaten jeglicher Anreiz Reformen durchzuführen. Alle Probleme scheinen durch eine endlose und nahezu kostenfreie Neuverschuldung “lösbar“ zu sein.

Noch nie in der Geschichte dieses Finanzsystems lag der Zins bei null Prozent oder gar im Minus. Dieser Zinssatz ist nichts anderes als eines der Symptome des todkranken Patienten namens Euro-Finanzsystem.

Der Wert des Geldes und die Sicherheit der Banken

Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass Geld selbst keinen inneren Wert hat. Man erhält im Austausch dafür nur einen Gegenstand mit einem inneren Wert oder eine Dienstleistung, solange jeder an das System glaubt und mitspielt. Ist das nicht mehr der Fall, hält man plötzlich nur noch wertloses bedrucktes Papier in der Hand und stellt zusätzlich fest, dass der postive Saldo auf dem Bankkonto nur ein elektronischer Buchungsposten ist, der über Nacht zur Schimäre werden kann.

Weiterhin sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass er die Verfügungsgewalt über sein Geld verliert, wenn er es der Bank gibt. Keine Bank verfügt über genügend Liquidität, um im Ernstfall alle Kundeneinlagen gleichzeitig auszahlen zu können.

Bankeinlagen sind zwar innerhalb der Europäischen Union bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt, aber dieses Instrument ist nur für den Zusammenbruchs einzelner Geldinstitute tauglich. Gerät das System ingesamt in die Krise, stößt die Einlagensicherung sehr schnell an ihre Grenzen. Bei einem Zusammenbruch des Finanzsystems wäre nicht einmal der Staat in der Lage, die Spareinlagen der Bürger zu schützen, auch wenn Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück am Höhepunkt der Finanzkrise diesen Eindruck erweckt haben [9]:

„(…) Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.“

Glücklicherweise sind die Sparer damals auf diese Notlüge hereingefallen und haben die Füße still gehalten. Ziel dieser Aussage war es, einen so genannten „bank run [10]“ (Bankenansturm) zu verhindern. Bemerkenswert war damals, dass kein einziger Journalist die Frage stellte, wie denn ein hochverschuldeter Staat wie die BRD überhaupt für die Sicherheit der Bankeinlagen hätte bürgen können.

Da eine Bank nur einen Bruchteil ihres Vermögens als Bargeld bereithält und der Hauptteil in längerfristigen Aktiva angelegt ist, kann der Bankansturm selbst leicht in einer Insolvenz der Bank enden.

Sie sehen, auf welch tönernen Füßen das Finanzsystem steht und warum es in unregelmäßigen Abständen immer wieder zum Zusammenbruch mit einem anschließenden wertberichtigten Neuanfang kommt.

Aus diesem Grund gehen in letzter Zeit die Nachdenklichen vermehrt dazu über, das bedruckte Papier und die elektronischen Datenbestände in Materie mit einem inneren Wert umzuwandeln: Sie kaufen sich Immobilien, Edelmetalle, Diamanten, Antiquitäten, Oldtimer und was sonst noch einen bleibenden Wert darstellt oder darstellen könnte.

Ein Ausblick auf den zweiten Teil

Im zweiten Teil des Artikels [11] werden weitere Risiken für das Euro-Finanzsystem beleuchtet und über den Zeitpunkt spekuliert, wann ein Crash des Euro-Finanzsystems eintreten könnte. Der dritte und letzte Teil informiert über Möglichkeiten, wie Sie ihr Vermögen so gut wie möglich schützen können.


[12]
Eugen Prinz im Mai 2019 auf dem Kongress der Neuen Medien in Berlin.

Eugen Prinz [13] kommt aus Bayern und schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS. Der Fachbuchautor und Journalist ist dem traditionellen bürgerlichen Konservatismus zuzurechnen. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015. Erreichbar ist Eugen Prinz über seine Facebook-Seite [14] oder Twitter. [15]

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Wolfgang Taufkirch: Die Bilanz nach 20 Jahren Euro ist desaströs

geschrieben von dago15 am in Euro,PEGIDA,Widerstand | 89 Kommentare

Bei der Pegida-Kundgebung am 14. Januar erinnerte Versammlungsleiter Wolfgang Taufkirch daran, dass der Euro am 1. Januar 2019 20 Jahre alt geworden ist. Die neue Währung wurde den Deutschen damals als großen Segen verkauft, doch die Bilanz nach 20 Jahren fällt, so Taufkirch, desaströs aus. Wir dokumentieren nachfolgend die Rede des seit vielen Jahren in Dresden lebenden Bayern, der auch mit der Mär, dass es den Deutschen so gut ginge wie nie zuvor, detailliert aufräumt.

Hier die Rede von Wolfgang Taufkirch in Textform (Video oben):

Vielen ist vielleicht ein Jubiläum entgangen, wenn auch ein recht zweifelhaftes: Der Euro ist am 1.1. 2019 20 Jahre alt geworden. 1999 wurde er in der Eurozone zunächst als Buchgeld und drei Jahre später als gemeinschaftliches Zahlungsmittel für Europäer eingeführt. Es sollte verbindend, aber nicht verpflichtend sein.

Der Euro war der größte Fehler der europäischen Wirtschaftsgeschichte, denn eine gemeinsame Währung hätte bestenfalls der Schlussstein, aber niemals ein Grundstein einer europäischen Gemeinschaft sein dürfen.

Die Bilanz nach 20 Jahren fällt düster, ja sogar desaströs aus: Die linksgrüne Ideologie der Vergemeinschaftung, der Umverteilung und der Gleichmacherei, die zum einen von den bislang überwiegend sozialistischen Regierungen Westeuropas, aber auch von der Zerstörungsidee der Merkelregierung gestützt wurde, ist krachend gescheitert.

Europa ist ein weltweiter Sozialhilfekandidat, Leistung wird bestraft und die Mitglieder vertrauen auf Schuldendoping in Form von Geldspritzen durch die EZB, was wiederum den sparsamen ehrlichen Bürger bestraft, weil er für sein erarbeitetes Geld keine Zinsen mehr bekommt.

Bereinigt um die Inflation ist dies eine klare Enteignung. Europa ist faktisch pleite. Die unfassbare Menge von 2,6 Billionen Euro hat die EZB seit 2011 in Anleihekäufe gepumpt für zuletzt lächerliche 1,9 Prozent Inflation. Zum erfassbaren Verständnis dieser Geldmenge: würde man dieses Geld in 500 € Scheinen auslegen, wären Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen komplett bedeckt.

Die gesamtschuldnerische Haftung dafür liegt beim europäischen Steuerzahler, wie heißt es so schön, er haftet mit seinem gesamten Vermögen. Wie oft wurde aus den Mäulern unserer Regierungskasper geplappert, Deutschland wäre doch als Exportland der größte Profiteur dieser Wirtschaftspolitik. Scheinbar kennen diese hemdsärmligen und heuchlerischen Diätenempfänger die Abwicklung der grenzüberschreitenden Zahlung über das TARGET 2-System nicht.

Vereinfacht ist das ein Verrechnungskonto der Landeszentralbanken bei der EZB, das Verbindlichkeiten aus Einkäufen mit Forderung aus den Lieferungen eines Landes im EU-Raum abwickelt. Da Deutschland Exportüberschüsse erzielt, die von den Landesbanken der belieferten Länder aus Liquiditätsgründen nicht direkt mit der Bundesbank getätigt werden, springt die EZB mit dem Verrechnungskonto des TARGET 2-Systems ein.

Die aktuelle Forderung der Bundesbank aus TARGET 2 an die restliche EU beträgt mit Stand 30.11.2018 941,13 Mrd EURO, also auch rund eine Billion, die Zahl mit 12 Nullen. Und das Beste kommt jetzt noch: auch für diese Summe gibt es keine Sicherheiten, auf die wir zurückgreifen können. Unterm Strich finanzieren wir unsere Außenhandelsbilanz selbst.

Und jetzt widerlege ich endgültig noch das Märchen von dem deutschen Volk, dem es so gut geht, wie nie zuvor:

„Die deutsche Wirtschaft brummt“, so faseln das die Hobbyökonomen seit Jahren. In Wahrheit hat Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Im Vergleich von den 21 Industrienationen kommen wir laut einer aktuellen Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ZWE, das die Standortbedingungen untersucht hat, nur noch auf Rang 16. Vier Plätze schlechter als vor vier Jahren. Platz 1: Schweiz, Platz 2: Großbritannien, der Brexit hat sich dort nicht negativ ausgewirkt, Platz 3: USA.

Und jetzt der Vergleich Deutschlands mit dem gesamten EU-Raum:

  • Renteneintrittsalter:
    EU-Durchschnitt 62,4 Jahre – D: 65,5 Jahre
  • Renteneintrittsniveau:
    EU-Durchschn. 70,6% – Deutschland 50,5%
  • Nettovermögen/ Bürger:
    EU-Durschn. < als 100 T€ – D knapp 55 T€
  • Wohneigentum am Bevölkerungsanteil:
    EU-Durschn. 71% – D 51,7%
  • Armutsrisiko
    EU-Durchschnitt 22,5% – D 19% ? Wie beruhigend, das angeblich reichste Land liegt knapp drunter!
  • Durchschnittliche Steuerlast
    EU-Durchschnitt: 35,9% – D 49,7%
  • Staatliche Pro Kopf-Verschuldung
    EU-Durchschnitt: 24.286 € – D 26.046
  • EU-Haushaltsbeiträge
    EU-Durchschnitt: 3,36 Mrd € – D 19,59 Mrd € 24,5 Mrd € sind es dann nach dem BREXIT

Die EU und der EURO ist also eine Errungenschaft, auf die man wirklich stolz sein kann, vorausgesetzt, man ist nicht aus Deutschland. Seit 20 Jahren strampelt der deutsche Arbeiter und kommt nicht vom Fleck. Es geht uns alles andere als so gut, wie nie zuvor!

Das Experiment EURO ist gescheitert, die Gemeinschaft ist gespalten, wie nie zuvor. Es gibt nicht im Ansatz irgendwelche Bemühungen oder Wege, die auf Täuschung und Schulden aufgebaute Politik wieder in ein harmonisches Fahrwasser zu bringen. Die Verlierer sind ganz klar wieder einmal wir Deutsche.

Verantwortungsvolle Politiker mit Fiskalverstand müssten jetzt die Reißleine ziehen. Wir sagen: Diese EU ist nicht zu reformieren. Wir sollten das Geld abschreiben – es ist sowieso weg – und umgehend den EURO und die EU verlassen. Ohne Forderungen, aber auch ohne Verpflichtungen.

Natürlich auch ohne Vorwürfe und Vorhaltungen an andere Regierungen, einfach ausschließlich, um die Menschen zu schützen, die hier ausgebeutet werden, also ZUM WOHLE DES DEUTSCHEN VOLKES.

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Der alternative Talk aus Straßburg: Wann platzt der Euro?

geschrieben von dago15 am in Video | 52 Kommentare

In Folge 3 der alternativen Talksendung aus Straßburg diskutieren Prof. Dr. Max Otte und Richard Sulik mit Gastgeber Prof. Dr. Jörg Meuthen über die aktuelle Lage der europäischen Union, ihre künstlich am Leben gehaltene Währung, den Betrug am Bürger durch die Targetsalden und die gefährlichen Folgen des alltäglichen EU-Wahnsinns. Wer den üblichen politisch korrekten Schmalspurtalk erwartet, wird hier enttäuscht werden. Denn anders als in der ersten Reihe oder beim zweiten, kranken Auge treffen in diesem alternativen Format geballter Sachverstand und Kompetenz aufeinander und bereiten dem Zuschauer einen intellektuellen Ohrenschmaus.

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Bundesregierung hat keinen Notfallplan für „Euro-Aus“

geschrieben von dago15 am in Deutschland,EUdSSR,Euro | 111 Kommentare

Die Bundesregierung hat trotz Brexit und der umstrittenen Finanzpolitik der gegenwärtigen italienischen Regierung keinen Notplan für den Fall, dass der Euro zusammenbrechen sollte.

Das geht aus der Antwort [16] auf eine schriftliche Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Dr. Götz Frömming, stellvertretender Sprecher der Landesgruppe Nord, hervor.

Frömming erklärte dazu:

„Dass die Bundesregierung offenbar keinen Notfallplan für einen nicht auszuschließenden Zusammenbruch der EURO-Zone hat, spricht Bände. Angesichts der finanziellen Lage unserer südlichen Nachbarn wie Griechenland, Italien und Frankreich, sowie von inzwischen fast einer Billion aufgelaufener Target-2-Salden, die nichts anderes als ungedeckte Forderungen von Deutschland an die verschuldeten Südstaaten sind, ist das mehr als fahrlässig. Wir sind Hasardeuren ausgeliefert!“

Das Programm der neuen italienischen Regierung sieht Maßnahmen wie teure Steuersenkungen, ein Grundeinkommen sowie die Rücknahme einer Rentenreform vor.

Experten befürchten [17], dass das ohnehin verschuldete Land noch weitere Schulden anhäuft und so eine neue Finanzkrise auslöst.

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Ratingen: AfD in NRW nimmt Fahrt auf

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD) | 101 Kommentare

[18]Am Samstag fand in Ratingen der dritte NRW-Landesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) statt. Auf der Tagesordnung standen neben inhaltlichen Debatten und der Vorstellung von Wahlkampfideen die Wahl von Beisitzern und einem Stellvertreter.

(Von Nicolai)

Die AfD in NRW nimmt Fahrt auf. Nach der rekordverdächtigen Gründung von über 40 Kreisverbänden innerhalb von wenigen Wochen gilt es jetzt im vielleicht wichtigsten Bundesland der Republik, Nordrhein-Westfalen, an der Fünfprozenthürde zu kratzen. Hier werden Wahlen gewonnen – oder auch verloren. Von einer Ein-Themenpartei, wie die AfD in den letzten Wochen von ihren Gegnern immer wieder eingeordnet wurde, war wenig zu spüren. So wurden die Fortschritte in den 12 Arbeitsgruppen – u.a Innere Sicherheit, Außenpolitik, Gesundheitspolitik, Staatsfinanzen Euro – vorgestellt.

NRW-AfD-Chef Dilger erläuterte in einer kämpferischen Rede die Kernthemen der Partei, zu denen er auch Integration zählte. Er warnte dabei allerdings vor den Medien, die die junge Partei doch allzu gern in die rechte Ecke stellten. Als Quasi-Reaktion auf die Lügenmärchen der Mainstreammedien stellte man mit „AfD-TV“ einen eigenen Nachrichtensender vor. Ein kleines Puzzleteil auf dem Weg in den Bundestag, produziert von den zwei vielleicht wichtigsten Machern des Wahlkampfs, Martin Renner und Andreas Keith.

Im Verlauf des Parteitags kam es allerdings auch zu Kontroversen. Zunächst bei der Rücknahme einer Kandidatin von der Landesliste für den Bundestag. Aussichtsreich platziert war die Frau eines Mannes, der sich selbst als „provisorischer Reichskanzler“ betrachtete. Frau Noack, wie sie heißt, wies die Anschuldigungen gegen ihren Mann zurück und kritisierte die Parteiführung für den Vorgang. Der Vorstand konterte und ließ verlauten, Frau Noack habe sich bis heute nicht zu den Einstellungen ihres Mannes distanziert. Großer Applaus im Saal für eine Person, die solche Tendenzen hegt, könne der Afd nur schaden.

Das vielleicht noch wichtigere Thema für PI-Leser war die Beschneidung. Der Vorstand in Person von Martin Renner stellte hierzu einen Antrag, der ein Verbot dieser Praxis bei Kleinkindern nahelegt. Nach einer hitzigen Debatte wurde das Thema allerdings schließlich vertagt.Der Vorstoß zeigt aber: auch Islamkritiker haben einen Platz in der Afd.

Zum neuen NRW-Vize der AfD wurde indes Michael Balke aus Dortmund gewählt.

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Kohl: „Habe den Euro eingeführt wie ein Diktator“

geschrieben von PI am in Deutschland,Diktatur,Euro | 130 Kommentare

[19]„Hätte es eine Volksabstimmung über den Euro gegeben, hätten zwei Drittel der Deutschen gegen den Euro gestimmt. Demokratie kann nur erfolgreich sein, wenn sich einer hinstellt und sagt: So ist das“, das sagte Altbundeskanzler Helmut Kohl schon im Jahr 2002, in einem erst jetzt öffentlich gewordenen Interview [20], das der Journalist Jens Peter Paul für seine Dissertation mit ihm geführt hatte. „In einem Fall war ich wie ein Diktator, siehe Euro“, so Kohl weiter.

(Von L.S. Gabriel)

Kohl habe gewusst, dass er ohne Ostdeutschland keine Mehrheit für die Euroeinführung erhalten hätte, und dort wäre er schon deswegen abgelehnt worden, weil die Deutschen im Osten erst vor kurzem die D-Mark erhalten hatten, für die sie immerhin eine Revolution gestartet hätten, berichten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten [21].

Auf die fehlende demokratische Legitimation angesprochen sagte Kohl:

„Das politische Leben läuft so: Demokratie hin, Demokratie her, Wahlen hin und her, repräsentative Demokratie kann nur erfolgreich sein, wenn irgendeiner sich hinstellt und sagt: So ist das. Ich verbinde – wie ich – meine Existenz mit diesem politischen Projekt. Dann hast du automatisch in der eigenen Partei eine ganze Reihe von Leuten, die sagen: Wenn der fällt, falle ich auch. Das ist dann nicht das Thema Euro – das ist die Lebensphilosophie.“

Die historische Dimension hätte ihn dazu veranlasst, ohne Rücksicht auf die Stimmung in der Bevölkerung vorzugehen. Das sei seine Aufgabe als Kanzler gewesen.

„Wenn einer Bundeskanzler ist, will etwas durchsetzen, muss er doch ein Machtmensch sein! Und wenn er gescheit ist, dann weiß er: Jetzt ist eine Zeit reif, um etwas durchzusetzen. Und wenn er gescheit ist, dann weiß er: Es gibt Sachen, da muss ich warten. Es ist mein volles Leben: In einem Fall war ich wie ein Diktator, siehe Euro, in einem Fall war ich ein Zauderer, habe alle Probleme ausgesessen. Ist immer noch der gleiche Helmut Kohl, von dem wir reden. Mit Machtmensch hat das nichts zu tun. Der Euro ist ja nur ein Synonym für Europa. Verstehen Sie: Für mich ist die Idee der Einigung Europas nicht irgendeine Sache wie dem Riester seine Rentenversicherung. Das ist eine wichtige Sache, aber von der Qualifikation ist das ein Nichts gegenüber dem Euro! Die Rentenversicherung wird jetzt geändert, wird wieder geändert, wird noch einmal geändert. Aber Europa hat zum ersten Mal keinen Krieg mehr. Das muss man doch einmal sehen! Das ist doch ein historischer Bezug.“

Auch sei er von der Verfassung her nicht verpflichtet gewesen, eine Volksabstimmung durchzuführen. Aber es habe ihm Unbehagen bereitet. Ja, vielen Deutschen hat es das auch, Herr Kohl, aber in einer Diktatur schert das halt keinen!

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