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Politische Trendwende in Stuttgart: Frank Nopper (CDU) neuer OB

Von CANTALOOP | 42,3 Prozent aller Stimmen [1] konnte der 59-jährige Frank Nopper, seines Zeichens langjähriger OB von Backnang, am Wahlsonntag in Stuttgart auf sich vereinigen. Fast eine kleine Sensation, wenn man bedenkt, wie stark die grüne und linke Wählerschaft in der Schwabenmetropole eigentlich ist.

Seit Jahren regiert dort bekanntlich Grün in vielen Bereichen – und gestaltet Stadt sowie Peripherie gemäß ihrer Vorstellungen um. Doch dies scheinen tatsächlich nicht mehr alle Stuttgarter Bürger mitzutragen.

Gegen eine respektable sozialistische Konkurrenz hat sich der promovierte Verwaltungsfachwirt Frank Nopper im zweiten Anlauf (PI-NEWS berichtete) [2] durchgesetzt. Nun folgt er dem zuletzt nicht unumstrittenen Fritz Kuhn (Grüne) im Amte. Bemerkenswerterweise hatte sein junger Rivale Marian Schreier (30), der als parteiloser Kandidat ins Rennen ging – aber eigentlich SPD-Mitglied ist, satte 36,9 Prozent erreicht. Dahinter kam der ganz am linken Rand angesiedelte Hannes Rockenbauch vom Fraktionsbündnis SÖS/Linke mit knapp 18 Prozent.

Die AfD lag erwartungsgemäß unter ferner liefen. Eine von den Grünen aufgestellte Tanzkünstlerin namens Veronika Kienzle zog ihre Kandidatur aufgrund interner Differenzen zurück. Dies bedeutet zumindest in ihrer klassischen „Homebase“ Stuttgart [3] eine große Pleite für die Partei der Öko-Marxisten mit dem Sonnenblumenlogo.

Konzept „Stuttgart wird Fahrradstadt“ war wohl der Overkill

Die erreichte Wahlbeteiligung von schlappen 44,7 Prozent verdeutlicht einmal mehr die Politik-Verdrossenheit der Bürger. Mehr als die Hälfte nutzten ihr Recht auf Mitbestimmung nicht. Dennoch kann sich die Schwaben-Union nach acht langen Jahren zumindest das Rathaus zurückholen. Auch wenn vielerorts zwischen CDU und Grüne kein Blatt Papier mehr passt und die ehemals bürgerliche Partei unter der Merkel-Ägide meilenweit von ihren einstigen Idealen entfernt ist, so ist es doch erstaunlich, wie es gelingen kann, selbst ohne strategische Mehrheiten im urbanen Umfeld gegen die ebenso selbstbewussten wie fanatischen Bio-Weltverbesserer zu bestehen.

Ob es tatsächlich eine Trendwende gibt, wird die Zukunft weisen. Und ob die Stuttgarter Unternehmerschaft, ferner die gebeutelten Autofahrer fortan besser vertreten werden – und gleichermaßen die zunehmende Gewalt von Linksaußen/Zuwanderermilieu endlich thematisiert wird, ebenfalls. Man darf also gespannt sein, wie sich die baden-württembergische Hauptstadt entwickelt. Trotz berechtigter Skepsis: Möglicherweise wäre auch in diesen wahrlich düsteren Zeiten „von unserer Seite“ ein wenig vorsichtiger Optimismus angebracht.

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