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Wird Geld wertlos?

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Wann gehen die „goldenen Zeiten“?

geschrieben von PI am in Deutschland | 89 Kommentare

Von SELBERDENKER | Im verbliebenen konservativen Lager stehen derzeit viele Leute immer noch fassungslos den enormen Wahlerfolgen der Grünen gegenüber. Wirkmächtige, medial flankierte Emotionskampgnen scheinen zunehmend und sehr erfolgreich die rationale, sachliche, argumentative Auseinandersetzung abzulösen. Generierter Hype ersetzt ganz pünktlich vor der EU-Parlamentswahl die Diskussion, macht Widerspruch moralisch nahezu unmöglich. Das so generierte Wahlergebnis ist natürlich immer noch demokratisch [2] zustande gekommen. Doch ist eine solche, irrationale, von den Machthabern gesteuerte Medien- und Kampagnendemokratie eine gute Entwicklung? Wenn es tatsächlich in diese Richtung geht, müssen wir uns dann nicht die Frage nach dem Warum stellen?

Markus Krall ist ein Mann der Praxis. Er ist Diplom-Volkswirt, erfahrener Bankberater, ein langjähriger Kenner der Finanzwelt, Bestsellerautor und Anhänger eines freien Marktes.

Er sieht den gegenwärtigen Wohlstand auf künstlichen, auf tönernen Füßen. Krall verwendet den Begriff der „Wohlstandsillusion“, die den Bürger in falscher Sicherheit wiegt. Der Wohlstand untergrübe die Wachsamkeit. An anderer Stelle begründet er seine Ansicht, dass der Markt Dinge grundsätzlich besser regeln könne als der Staat. Es ist die konträre Position zum herrschenden Zeitgeist: Die Überlegenheit der Marktwirtschaft gegenüber dem Sozialismus. Er liefert aber auch indirekt eine Begründung für das Erstarken der Grünen. Seine Äußerungen sind so prägnant, dass es sinnvoll ist, sie hier im Zitat wiederzugeben:

Der Markt regelt – fast – alles besser als der Staat. Die genuinen Aufgaben des Staates liegen darin, die Freiheit des Einzelnen zu garantieren und so den Markt zu schützen. Er soll Recht setzen und Recht sprechen und die innere und äußere Sicherheit garantieren. Alles andere können die Bürger besser und subsidiär entscheiden. Jede Entscheidung sollte so nah am Bürger sein wie möglich. Im Markt trifft jeder seine eigenen Entscheidungen. Er ist also maximal subsidiär. Es gab immer den Versuch, das umzusetzen. Die meisten Wirtschaftsräume, die das versucht haben, wurden so erfolgreich, dass sie dann zum Objekt von Gier, Neid und Dummheit der Sozialisten wurden. Es scheint so eine Art Zyklus zu geben. Erfolgreiche Gesellschaften sind frei und der Erfolg untergräbt aufgrund des Wohlstandes die Wachsamkeit gegen die Kräfte der Erosion und der Beraubung. Das liegt auch daran, dass die Sozialisten aufgrund der Leere ihrer Lehre die besseren Agitatoren sind und dass sie ihren Aberglauben in immer neue Verpackungen abfüllen. Die neueste ist das, was Roland Baader den „Ökologismus“ genannt hat. Eine Sekte von Hysterikern und Denkfaulen.

Freiheit, freie Märkte und ein auf seine Kernaufgaben reduzierter Staat führen zu Wohlstand, der dann irgendwann Bequemlichkeit, Dekadenz und mangelnde Wachsamkeit mit sich bringt. Die Bevölkerung wird unkritisch, vertraut, lässt lieber denken. Sozialistische, unfreiheitliche „Kräfte der Erosion und der Beraubung“ sickern ein und gewinnen an Macht. Der Staat vernachlässigt zunehmend seine Kernaufgaben, Sicherheit, Recht und Ordnung für den Bürger zu garantieren. Es passt in diese Zeit, wie die Faust aufs Auge.

Zu Kralls berühmten „schwarzen Schwänen“ [3] gehören, neben Eurokrise, Datensicherheit, korrupten Parteiensystemen, Regulierungswut und alles verschlingender Bürokratie auch ein „Tandem von neo-osmanischem Imperialismus und einer Einwanderungspolitik, die die Grenze zur Idiotie schon lange hinter sich gelassen hat“. Man ahnt, warum Krall zwar angesehener Berater in der realen Wirtschaft ist und von Kollegen geschätzt wird, man ihn aber eher selten in GEZ-Edelquatschbuden von ARD und ZDF sitzen sieht.

Nicht aufgeben, nicht fliehen, sondern vorbereitet sein

Krall sieht keine Möglichkeit mehr, den Crash zu vermeiden. Damit ist er nicht allein. Er begründet aber auch, warum diese Einschätzung oder deren Vertreter im medialen Mainstream nicht oder kaum vorkommen. Dafür mit verantwortlich macht er, neben einem etablierten „Glaubenssystem“, auch „staatliche Plan- und Günstlingswirtschaft“ und eine „Symbiose von Politik und Lehrstühlen“. Auf die Frage, ob er an Auswanderung denke, antwortet er so:

Auswandern ist eine Option, wenn man nicht mehr daran glaubt, dass Veränderung möglich ist. Ich für meinen Teil habe nicht die Absicht, diese geistig-politische Auseinandersetzung kampflos aufzugeben und dieses Land den grün-bunten Internationalsozialisten auf ihrem – wie Franz Josef Strauß es formulierte – Narrenschiff zu überlassen.

Im zitierten Interview mit Krall auf gold.de [4] geht es ebenfalls darum, wie kritisch gebliebene Bürger sinnvoll ihr Vermögen absichern können. Die gegenwärtigen „goldenen Zeiten“ werden nicht ewig andauern. Ob dann die Zeiten für Gold und Co. anbrechen, muss jeder für sich selbst beurteilen.

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