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Kalbitz: „Wir haben den Anspruch, dieses Land zu verändern“

Von MICHAEL STÜRZENBERGER | Die Rede von Andreas Kalbitz beim Politischen Aschermittwoch der AfD im niederbayerischen Osterhofen wurde von den gut 1000 Besuchern mit begeistertem Applaus bedacht, da er eine pointiert zugespitzte Formulierung nach der anderen servierte. Im Interview mit PI-NEWS (Video oben) betont er, dass die AfD den Anspruch habe, dieses Land zu verändern. Die Altparteien befänden sich im Rückzug, die AfD hingegen im Aufwind und Angriff, so der frühere Fallschirmjäger. Für Brandenburg sagt er einen harten und schmutzigen Wahlkampf voraus, da es für die Roten dort um alles gehe. Diese würden dort mit allen Mitteln agieren.

Die Mainstream-Medien bezeichnet das Bundesvorstandsmitglied als „Lückenpresse“, die nicht aus ihren Beschränkungen herauskäme und die AfD weiter dämonisiere. Wenn man sich deren Gesellschafter ansehe, brauche dies einen aber auch nicht zu wundern, denn wer zahle, schaffe schließlich auch an. Deren Bedeutung schwinde aber immer mehr, da sich die Menschen immer mehr im Netz informieren würden, und so setze die AfD auch sehr viel auf soziale und alternative Medien.

Angesichts der Abspaltung durch die AdP um André Poggenburg betonte Kalbitz, dass der Zusammenhalt das Gebot der Stunde sei. Er warne davor, über irgendwelche Stöckchen der Etablierten zu springen, um dazugehören zu dürfen. Dies interessiere ihn ohnehin nicht, denn er wolle gar nicht zu deren Machterhaltungsclique gehören. Einigkeit mache stark, und die eigenen Wähler würden eher den einen oder andern Vogelschiss verzeihen als Uneinigkeit und Spalterei. Wenn sich die AfD Grenzen ziehe, sollte das nur aus sich selbst heraus geschehen und keinesfalls von außen aufgezwungen.

Die Bürger erwarteten eine Problemlösungs-Orientierung, und das sei genau das, was den Etablierten vor lauter Machterhalt verloren gegangen sei. Hierbei gebe es auch nicht mehr das klassische Rechts-Links-Schema, die „Gesäß-Geographie“, wie er es nennt, sondern nur den Maßstab: Was schade und was nutze dem Land und dem Volk. Den Hype um die Grünen erklärte er als „temporäres Wohlstands-Dekadenz-Phänomen“, bei dem die realen Probleme wie der wachsende Kulturkampf komplett ignoriert werden würden.

In seiner Osterhofener Rede bezeichnete er die Grünen als „utopiebesoffene Verbotsideologen“. Deren egalitäre Toleranz könne man sich am ehesten da leisten, wo man am weitesten von der Realität entfernt sei. Deren Aushängeschilder wie beispielsweise Roth und Özdemir beschrieb er als „Büffetfräsen der politischen Restrampe“, deren einzige Kernkompetenz es sei, „ohne Rückgrat aufrecht zu stehen“. Dieser Politikertypus würde sich „fettfressen an den Erträgen, die andere erarbeiten“. Das einzige, was Sozialisten verstünden – und dazu zählte er explizit auch die Grünen – sei das Geld auszugeben, das andere verdient hätten, wobei er sich an einen Spruch von Altkanzler Konrad Adenauer anlehnte.

Kalbitz regte an, die Deutsche Umwelthilfe als „nicht legale terroristische Organisation“ zu verbieten, da sie mit „ideologischem Ökofaschismus“ Millionen Bürger mit der Vorstellung von Dieselfahrverboten terrorisiere. Die immer größere Beschneidung der Meinungsfreiheit schrieb er den „Zensurkappos der Neuzeit“ zu, den „orwellschen Sprach- und Denk-Diktatoren“, von denen es besonders bei den grünen Ökofaschisten viele gebe. Die SPD nannte er „Arbeiterverräter-Verein der Champagner-Sozialisten und Toskana-Fraktionisten“.

Die AfD sei der Defibrillator der am Boden liegenden entmerkelten Demokratie, die Medizin gegen die Seuche der zum Glück inzwischen aussterbenden 68er Seuche, die unsere Gesellschaft mit ihren Metastasen durchsetzt und zum Fieberwahn getrieben habe. Ein Ausdruck davon sei das missglückte Gesellschaftsexperiment. Den Vorwurf einer vermeintlich „anti-demokratischen“ Einstellung konterte Kalbitz mit der Feststellung, er könne sich nicht erinnern, dass sich die AfD in irgendein Parlament hineingeputscht hätte. Der Osten werde nun der Eisbrecher für den Erfolg der AfD werden.

Die Familienpolitik bezeichnet Kalbitz als „betreutes Aussterben“, die Probleme mit den vielen Funklöchern in Deutschland als „Netzlöcher in der Funkwüste“. Jedes Reisfeld in Südkorea habe eine bessere Internetanbindung als wir in weiten Teilen der Republik. Er wundere sich, wie Dschihadisten aus jeder Höhle im Orient ihre Metzelvideos verbreiten könnten, er aber in Brandenburg vielerorts Schwierigkeiten mit dem Versenden von mails habe.

Phoenix-Debatten aus dem Bundestag seien früher die perfekte Einschlafhilfe gewesen. Diese Zeiten seien aber jetzt vorbei, seitdem die AfD mitmische. Hier seine 40-minütige Rede, die es in sich hat:

» Weitere PI-NEWS-Interviews vom Politischen Aschermittwoch der AfD in Osterhofen mit dem EU-Kandidaten Guido Reil, dem Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka, dem rheinland-pfälzischen Vorsitzenden Uwe Junge und dem bayerischen Landtagsabgeordneten Uli Henkel folgen in Kürze.


Michael Stürzenberger
Michael Stürzenberger
PI-NEWS-Autor Michael Stürzenberger [1] arbeitete als Journalist u.a. für das Bayern Journal, dessen Chef Ralph Burkei beim islamischen Terroranschlag in Mumbai starb. 2003/2004 war er Pressesprecher der CSU München bei der Franz Josef Strauß-Tochter Monika Hohlmeier und von 2014 bis 2016 Bundesvorsitzender der Partei „Die Freiheit“. Seine fundamentale Islamkritik muss er seit 2013 in vielen Prozessen vor Gericht verteidigen. Unterstützung hierfür ist über diese Bankverbindung möglich: Michael Stürzenberger, IBAN: CZ5406000000000216176056, BIC: AGBACZPP. Oder bei Patreon. [2]

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