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Köln: Kardinal Woelki befördert „Missbrauchs-Priester“

Von MANFRED W. BLACK | Wieder macht der heftig umstrittene Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki (64) Schlagzeilen. Jetzt ist herausgekommen, dass Woelki vor einiger Zeit einen Priester beförderte, der zuvor Kindesmissbrauch gestanden hatte.

Der Erzbischof profilierte sich in den vergangenen Jahren auch mehrfach durch medienwirksame, linke Kirchenaktivitäten zugunsten von „Flüchtlingen“.

Pfarrer: Beförderung trotz Kindesmissbrauchs

Ganz aktuell geht es um den Pfarrer Michael D. (58) aus Düsseldorf. Er hatte laut Berichten der „Bild-Zeitung“ [1] der Polizei im Jahr „2001 sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gestanden“.

D. wurde 2001 offenkundig von einem damals 17-jährigen Kölner „Strichjungen“ erpresst. Bei polizeilichen Vernehmungen hatte der Pfarrer Sex mit einem obdachlosen und minderjährigen Prostituierten gestanden.

In den „Akten des Erzbistums“, die sich auf D. beziehen, „geht es um Saunabesuche, Alkohol, Masturbation und das Vorspielen von Pornofilmen im Zusammenhang mit Jugendlichen und jungen Erwachsene“ („Bild“).

Eine Polizei-Dienststelle regte damals ausdrücklich schriftlich an, dem beschuldigten Priester künftig „ein Aufgabengebiet zuzuweisen, in dem er keinen sexuellen Kontakt zu ihm anvertrauten Kindern und Jugendlichen (z. B.: Messdienern etc.) aufnehmen“ kann.

Nichtsdestotrotz ist D. 2017 von Woelki zum stellvertretenden Stadt-Dechanten befördert worden, und zwar auf Vorschlag des damaligen Stadt-Dechanten (Superintendenten) Ulrich H., der pikanterweise „ebenfalls sexuelle Handlungen mit einem Minderjährigen gestanden hat“ („Bild“).

Ermittlungen eingestellt – wegen Verjährung

Nach dem Erscheinen des „Bild-Artikels“ teilte das Kölner Erzbistum am Dienstagabend mit, dass der Priester jetzt bis zur Klärung aller Vorwürfe einstweilen beurlaubt werde. Laut einer Meldung des „WDR“ [2] wartet „das Erzbistum zur Zeit auf eine Rückmeldung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf“.

Aus Justizkreisen heißt es jedoch, dass ein Ermittlungsverfahren gegen den Geistlichen D. exakt an diesem Dienstag eingestellt worden sei – wegen Verjährung. „Doch eine Antwort auf die Frage, warum dieser Pfarrer mit einer solchen Vorgeschichte überhaupt stellvertretender Stadtdechant werden konnte, gibt es nicht“ („WDR“)

Viele Gutachten – aber kaum Konsequenzen

Das Internetportal der katholischen Kirche „Katholisch.de“ berichtete schon am 9. April [3], der angesehene Hamburger Historiker und Missbrauchsforscher Thomas Großbölting habe mit deutlichen Worten kritisiert, dass der Kölner Erzbischof Woelki sein Amt nicht aufgeben will. Großbölting bezieht sich dabei auf mehrere Gutachten, die in den vergangenen Jahren zu den vielen Missbrauchsfällen in der Kölner Diozese erstellt wurden.

Zwar könne sich der Kardinal durch das nun Mitte März veröffentlichte [4]Missbrauchsgutachten des Kölner Strafrechtlers Björn Gercke juristisch als freigesprochen fühlen. Aber für einen Repräsentanten einer religiösen Gemeinschaft mit hohem Selbstanspruch sei der nicht erfolgte Rücktritt „indiskutabel“, erklärte der Wissenschaftler.

Thomas Großbölting, der gegenwärtig für das Bistum Münster eine größere Missbrauchsstudie erarbeitet, verwies darauf, dass Minister zumindest in der Vergangenheit die politische Verantwortung dafür übernommen hätten, wenn ihr Apparat Fehler gemacht hatte.

Erzbistum Köln: Skandale zuhauf

„Katholisch.de“ berichtete weiter, dass das Gercke-Gutachten acht hohen Amtsträgern des Erzbistums Köln insgesamt 75 Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsfällen nachgewiesen habe. Woelki werde zwar persönlich nicht belastet, weil die meisten Pflichtverstöße auf das Konto seines Vorgängers, Kardinal Joachim Meisner (1933–2017), gehen. Aber Woelki hat lange für eben diesen Kardinal gearbeitet – als persönlicher Sekretär und später als Weihbischof.

Experten gehen davon aus, dass Woelki bei seinen leitenden Assistenzarbeiten für Kardinal Meisner die vielen Akten-Seiten zu den damaligen Missbrauchsfällen nicht nur gelocht und abgeheftet, sondern auch geholfen hat, die immer wieder erhobenen heftigen Vorwürfe sorgfältig auszuwerten.

Kardinal lehnt Rücktritt ab

Alles für den heutigen Erzbischof kein Grund für einen Rücktritt: „Die moralische Verantwortung einfach mitnehmen und gehen zum Schutz des Ansehens von Bischofsamt und Kirche – das ist mir zu einfach.“ Ein solcher Rücktritt „wäre nur ein Symbol, das nur für eine kurze Zeit hält“.

Großbölting ist ganz anderer Meinung. Es würde seiner Meinung nach nicht einmal reichen , dass „nur ein Spitzenmann ausgetauscht wird“. Vielmehr seien auch die strukturellen Probleme im Erzbistum anzugehen.

Problematisch seien beispielsweise kirchenrechtliche Besonderheiten: „Die Bischöfe vereinen eine teils problematische Mischung von Funktionen – sie können Studienjahrgangskollege und Freund sein und dann plötzlich der Richter, der über Strafen entscheiden muss.“ Da seien „Loyalitätskonflikte vorprogrammiert“.

Woelki: Umtriebiger „Flüchtlingshelfer“

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Erzbischof reagierte Kardinal Woelki auf die steigenden Flüchtlingszahlen auf seine Weise. So initiierte er im November 2014 in Köln die „Aktion Neue Nachbarn“.

Die Initiative sollte im Erzbistum Köln die „Willkommenskultur“ für Geflüchtete stärken und die Flüchtlingshilfe in den Kirchengemeinden koordinieren und unterstützen.

Am 19. Juni 2015 produzierte Woelki bundesweit dadurch Schlagzeilen, dass er 23.000 Glockenschläge anordnete – für die bis dahin im Mittelmeer seit dem Jahr 2000 angeblich 23.000 ertrunkenen Bootsflüchtlinge. Dass diese Schätzungen zumeist von Flüchtlingsorganisationen verbreitet werden, deren Statistiken niemand seriös überprüfen kann, schert Woelki wenig.

Erzbischof: Schutzpatron des Islam

Im September 2016 hatte der Kardinal die Chuzpe. die vom Vorsitzenden der CSU, Horst Seehofer, erhobene Forderung nach einer Obergrenze für Flüchtlinge und einer Bevorzugung von Einwanderern aus dem christlich-abendländischen Kulturkreis an den Pranger zu stellen. Wöelki steile These: Seehofers Forderung sei mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbaren.

Und am 24. April 2016 attackierte der Erzbischof ausgerechnet im Kölner Domradio die Aussage der AfD-Politikerin Beatrix von Storch, nach der der Islam „eine politische Ideologie“ sei, „die nicht mit unserem Grundgesetz vereinbar“ ist. Woelkis eigenartiger Kommentar: „Eine der großen Weltreligionen wird hier in gehässiger Absicht an den Pranger gestellt.“

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