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Österreich beschließt Lockdown und Impfdiktat

Von MARTIN LICHTMESZ* | Es sieht so aus, als wäre ich vor einem Monat [1] zu optimistisch gewesen.

Von einer „Corona-Dämmerung“ kann in Österreich momentan leider nicht die Rede sein. Die Regierung unter der Leitung des ungewählten Schattenkanzlers Schallenberg hat nun in rascher Folge eine eskalierende Reihe von „Maßnahmenverschärfungen“ angeordnet, deren repressiver Charakter alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Für das Magazin freilich habe ich eine ausführliche Darstellung geschrieben. [2]

Diese Eskalation erreichte heute ihren Höhepunkt: Zeitgleich wurden ein „Komplett-Lockdown“ [3] ab Montag für ganz Österreich und eine „fixe“ generelle Impfpflicht [4] ab Februar 2022 verkündet. Das bedeutet auch erzwungene „Booster“ für alle, die dachten, sie haben es mit zwei Stichen hinter sich gebracht.

Obwohl in diesem Stil nun schon seit März 2020 regiert wird, ist die autoritäre Dreistigkeit, mit der erneut massive, durch keine verfassungsrechtlichen Bedenken oder auch nur rationale Überlegungen gebremste Übergriffe auf die Freiheit der Bürger beschlossen werden, zutiefst erschreckend. Man kann unser Land nun mit Fug und Recht eine Diktatur nennen.

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Zuerst gab es eine „2G“-Regel für den Freizeitbereich, nun einen „Lockdown für Ungeimpfte“, die bestimmte Geschäfte und öffentliche Bereiche nicht mehr betreten dürfen und der Polizei Auskunft erstatten müssen, warum sie ihre Wohnung verlassen. Österreichische Polizisten verlangen heute Corona-Zertifikate von Spaziergängern in der Pampa von Oberösterreich und kontrollieren in Wiener Supermärkten, ob die ungeimpften Pariahs auch tatsächlich nur Lebensmittel, aber keine Geschenke kaufen [6] (kein Scherz).

Dies alles dient ganz offen dem einzigen Zweck, die verbliebenen Ungeimpften zu bestrafen und zu erpressen. Das wurde von Schallenberg ungeniert zugegeben. Mit „Impfverweigerern“ habe der Herr Kanzler „kein Verständnis mehr“, berichtete der Kurier [7] am 15. November.

„Es gibt eine Gruppe von Menschen, die sich seit fast einem Jahr relativ immun gegen Impf- und Informationskampagnen seitens der Regierung oder auch der Medien gezeigt haben“, so Schallenberg, der es „bedauerlich“ findet, „dass es offenbar eine Mischung aus Anreiz und Druckkulisse brauche, um die Menschen zum Impfen zu bringen“.

Wer also trotz der „Impf- und Informationskampagnen“ (die nicht erst jetzt, sondern von Anfang an mit Zuckerbrot und Peitsche gearbeitet haben) eine andere Entscheidung trifft, als ihm von der Regierung diktiert wird, wer also ihre Propaganda nicht vorbehaltslos frißt, wird nun zur Strafe zum Bürger zweiter Klasse herabgestuft und mit kleinlichen Schikanen sekkiert.

In Wien hat der Staat die nächste Stufe des Psychoterrors gezündet, indem er den Ungeimpften die Entscheidung aus der Hand nimmt und gegen ihren Willen „Impftermine“ bucht, [8] von denen sie per Post in Kenntnis gesetzt werden sollen. Das bedeutet, daß die Namen aller, die keine Impfung haben, in Datenbanken registriert sind, und dort wird man dann wohl auch die Namen aller registrieren, die nicht zum Termin kommen oder ihn absagen. Immerhin ist letzteres noch möglich, aber wie lange noch?

[9]

Das gleiche Szenario steht mit ein wenig Zeitverzögerung Deutschland bevor. Die Verwalter der Pandemie haben auch dort regelrecht Schaum vor dem Mund und lassen alle Masken und Hemmungen fallen. Ihre Gesichter werden dabei immer härter und häßlicher.

RKI- [10]Häuptling Wieler äußerte [11], man dürfe „denen, die sich nicht impfen lassen, wirklich nicht die Chance geben, die Impfung zu umgehen, indem sie sich freitesten lassen“. Und wir dachten, 3G diente dazu, ein Virus an der Ausbreitung zu hindern! Manche halten sogar das finanzielle Ausbluten der Impfverweigerer für eine prima Idee. Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte: „Ohne Test oder Impfung kein Zutritt mehr zum Arbeitsplatz – und auch kein Lohn“. [12]

Damit wäre eine de facto Geisel- oder Beugehaft über alle verhängt, die sich gegen die Spritze entschieden haben. Ihre Gründe wurden von unabhängigen Faktencheckern als irrig, irrelevant und irreführend erklärt. Der Schritt bis zur tatsächlichen Beugehaft scheint nicht sehr groß zu sein.

Wann steht die Polizei vor der Tür, wann wird eine Impfverweigerung strafrechtliche Folgen haben? Wann wird sie Geldstrafen nach sich ziehen, mit denen man kleine Leute vernichten kann? In dem aufkommenden Klima scheint alles denkbar. Soziale, rechtliche, medizinethische Standards schmelzen rasant dahin, der staatliche Übergriff wird zur Norm. Bereits jetzt breitet sich unter den Ungeimpften das Gefühl aus, vogelfrei zu sein und mit dem Rücken an der Wand zu stehen.

Selbstverständlich hatten diese „Maßnahmenverschärfungen“ auf Kosten der Ungeimpften nicht die geringste Auswirkung auf „die Zahlen“, die nach Auskunft der Presse mal wieder am „Explodieren“ sind. Sie sind schließlich, völlig vorhersehbar, in den „Lockdown für alle“ gemündet. Vermutlich war das von Anfang an so beabsichtigt, aber man wollte die Emotionen durch eine dramatische Steigerung vorher so richtig schön hochkochen lassen.

bes [13]

 

Der erneute „Lockdown für Alle“ wird eine Menge Leute, die bislang brav alles mitgemacht haben, äußerst zornig machen, und der politisch-mediale Komplex hat bereits einen Kanal gelegt, über den sich ihr Frust und Haß entladen kann: Schuld an allem, am Lockdown, an den Inzidenzien, an der Belegung von Intensivbetten, an angeblichen Triagen und Leichen, die sich auf den Gängen stapeln usw [14]. sind die Brunnenvergifter, die „Impfmuffel“, die „Impfverweigerer“, die „Querdenker“ usw., denen nicht wenige unverhohlen den Tod an den Hals wünschen.

Hätten sie sich impfen lassen, so ihre „Verschwörungserzählung“, wären wir alle von Corona befreit und die Regierung wäre nicht gezwungen, alternativlose drakonische Maßnahmen zu verhängen. Alles, was ihnen nun geschieht, haben sie sich selber zuzuschreiben. Gejammer bedeutet Opferrolle [15]. Sie müssen bestraft, erzogen, gezwungen werden, wenn Argumentieren und Verführen nicht mehr hilft. Die Meute fühlt sich derart im Recht, daß neuerdings sogar lächelnde Pfarrer öffentlich damit prahlen, „kein Mitleid mit Ungeimpften“ zu haben. [16]

Diese perfide, gezielt von oben induzierte Hetze und Spaltung scheint leider bestens zu funktionieren. Im Land steigt eine Art von Bürgerkriegsstimmung. Ich möchte festhalten, daß nicht „beide Seiten gleichermaßen daran schuld“ sind, wie das in solchen Fällen die Regel historisch die Regel ist. Die einen haben sich zu aggressiven Agenten der Regierungsagenda indoktrinieren lassen und bedrängen die anderen, die sich völlig passiv verhalten, indem sie schlicht und einfach an ihrer persönlichen Entscheidung festhalten.

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Hier ein paar typische Äußerungen des Mobs, wie er sich auf Twitter zeigt, angeführt von den linksliberalen „blauen Haken“:

Die Impfverweigerer richten derartigen Schaden an, ob wirtschaftlich oder psychologisch durch Maßnahmen wie den drohenden Lockdown, dass dieser Eingriff gesellschaftlich zu rechtfertigen ist.

Impfpflicht. Impfverweigerer müssen bei Impfgespräch bei Arzt unterschreiben, dass sie auf Spitalsbehandlung im Falle einer Infektion verzichten. Und schon würden die Nadeln glühen.

Ich tue mir wirklich schwer damit, wie Corona-Demonstrierende & Parteien wie MFG das Wort „Freiheit“ verstehen Denn was ist diese Freiheit wert, wenn sie nicht einher geht mit der Bereitschaft, Rücksicht auf andere und auf Fakten zu nehmen?

Ich kenne derzeit keine Jurist*innen, die die verfassungsmäßige Zulässigkeit der #Impfpflicht ernsthaft bezweifeln.

Was man echt verstehen sollte, ist, dass wir eine Impfquote von über 80% – mit Impfung für Kinder leichter erreichbar – plus die Drittimpfung für alle nach maximal sechs Monaten brauchen, um nach dieser Horror–Welle nicht in die nächste zu schlittern. Auch dafür braucht man Mut

Einstimmige Aussage meiner (geimpften) Pensionistenrunde im Lokal: Lockdown okay. Aber nur wenn gleichzeitig die ungeimpften Arschlöcher zum Impfen gezwungen werden. Denn denen haben wir das ja zu verdanken. Wie gesagt: Zitat!

Wenn Kickl seine Pro-Seuchen-Demo für Samstag nicht abbläst, sollte er für alle Gewaltakte durch diese kriminell verantwortungslose Eskalation persönlich zur Rechenschaft gezogen werden.

Die gleichen Idiot*innen, die seit Beginn der Pandemie gegen Masken und Kontaktbeschränkungen auf die Straße gegangen sind, protestieren jetzt gegen eine Impfung, die die Masken und Kontaktbeschränkungen überflüssig machen würde. In Wirklichkeit ist es zum Schreien.

Diese Leute müssen behördlich erfasst und augenblicklich radikal entfernt werden. Hier ist SCHLUSS mit „GEMEINSAM“. ABGANG, DUMMFRATZEN!

[18]

Ich möchte an dieser Stelle nicht nochmal auf die vielen Gründe eingehen, warum die Massendurchimpfungsdoktrin falsch ist („Impfdurchbrüche“, Geimpfte als Virenüberträger, die Illusion der Herdenimmunität, das rasche Ablaufdatum der Impfwirkung, die beispiellose Zahl der Nebenwirkungen etc etc) und warum die  Impfung eine freie individuelle Entscheidung bleiben muß.  Hier hat Patrick Lenart versucht, eine sehr sachliche Begründung zu liefern. [19]

Das Problem ist, daß sich niemand, der auf Kurs ist, mehr für derlei Einwände interessiert. Michael Esders [20], ein geradezu unheimlich scharfsinniger Kopf, bemerkte auf Twitter:

Mit 2G, 3G, 2G+ etc. wird ein Chaos kaum noch umsetzbarer und kontrollierbarer Regeln erzeugt. Die generelle #Impfpflicht erscheint dann (völlig losgelöst von medizinischen Gründen) als Erlösung: endlich wieder klare Verhältnisse.

Das massenpsychologische Leitungssystem, das alle negativen Affekte und Energien, Unzufriedenheit, Ärger und Hass auf die „Impfverweigerer“ lenkt, ist fest installiert. Man mache sich nichts vor: Mit Zahlen und Argumenten wird daran nicht zu rütteln sein.

Auf der „impfgläubigen“ Seite, die in der Überzahl und Übermacht ist und die den politisch-medialen Apparat hinter sich hat, ist die Entscheidung längst gefallen und kann nicht mehr durch Argumente verändert werden. Sie wollen und werden die Impfskeptiker nicht in Ruhe lassen und ihnen noch bis in den letzten Winkel nachspüren. Alle mentalen Abwehrmechanismen sind bereits in Betrieb, um ihre Doktrin vor Zweifeln zu schützen, insbesondere die Überzeugung, sie selbst seien es, die auf dem Boden unwiderleglicher wissenschaftlicher Argumente stehen.

In den letzten Tagen habe ich versucht zu erkunden, was man gerade auf dem impfgläubigen Ufer denkt. Das Ergebnis war eher niederschmetternd. Eine Person (A), die ich befragte, ist eine ältere Akademikerin aus dem linksliberal-bourgeoisen Milieu, die andere (B) ein eher bürgerlich-konservativer Facharzt. Die Unterhaltungen wurden per E-Mail geführt. B, den ich schon sehr lange kenne, schlug ich ein persönliches Gespräch vor, was er schroff ablehnte.

[21]

Beide empfanden die laufenden 2G- und Lockdown-für-Ungeimpfte-Maßnahmen zwar etwas chaotisch und planlos, konnten sich jedoch nicht zu einer klaren Verurteilung des laufenden Aberwitzes durchringen. Mein Punkt, daß hier eine beunruhigende Erosion des Rechtsstaates in Gange sei, fand kaum Verständnis. Sie beanstandeten meine Wortwahl, daß es sich bei dieser Art von Druckausübung um „Terror“ handle. Auch Begriffe wie „Erpressung“ und „Manipulation“ lösten kaum Reaktionen aus. Die Empathie gegenüber Menschen außerhalb des eigenen Milieus und seiner Glaubenssätze war praktisch Null.

Gleichzeitig mußte ich eine erstaunliche Unkenntnis der Argumente der impfskeptischen bzw. maßnahmenkritischen Seite feststellen, wie auch einen Unwillen, sie überhaupt anzuhören, bis hin zur harten affektuösen Abgrenzung. Zugleich erschienen mir ihre eigenen Positionen wenig durchdacht, ihre Lücken und Widersprüche nur notdürftig mit rationalisierendem Propagandasprech zugekleistert. Im Grunde gingen sie immer noch vom Szenario des März 2020 aus: SARS-2 ist ein Killervirus und Lockdowns sind ein adäquates und wirksames Mittel, um seine Ausbreitung einzudämmen.

[22]

Ich wurde mit Phrasen wie „Covid gibt es wirklich“ und „das Krankenhauspersonal findet das nicht so lustig“ abgespeist. B meinte, ich zeige nicht genug „Demut“ gegenüber der Meinung von Prof. X und Dr. Y, würde meinen „Beurteilungshorizont“ überschätzen und Dinge „nachplappern“, die mir offenbar irgendwelche schwurbelnden Youtuber eingeblasen haben (Lichtmesz-Sommerfeld-Gesetz?).

[23]

Das Argument lief im Grunde auf ein „Vertrau den (gepushten) Experten, halt’s Maul und gehorche“ hinaus. B reproduzierte damit mir gegenüber exakt die autoritäre Haltung, die die Regierung gegenüber den Ungehorsamen einnimmt. B bezeichnete meine Feststellung, daß die Inzidenzienquote der Geimpften/Ungeimpften verzerrt sei, weil Geimpfte weniger getestet werden, als „Lüge“ – in seinem Umfeld sei das ja wohl nicht so, da lassen sich auch die Geimpften regelmäßig testen!

A ist für die allgemeine Impfpflicht, hatte aber auf meine Nachfrage keine rechte Vorstellung, wie man diese „human“ umsetzen könne (siehe oben). Als ich ihr gegenüber ins Feld führte, daß sich ein sehr großer Teil der Menschen lediglich deshalb impfen hat lassen, weil er „seine Ruhe haben“ oder seinen Job behalten will, antwortete sie, sie habe sich aus „Überzeugung und Interessenabwägung impfen lassen“. Auf meine Frage, „Und wenn ich mich aus Überzeugung und Interessensabwägung nicht impfen lassen will, warum willst Du mich dann dazu zwingen?“ antwortete sie:

Ich lasse dich solange in Ruhe, solange wegen dir meine oder anderer Brustkrebsoperationen nicht verschoben werden müssen. Wo beginnt deine Verantwortung für das Kollektiv, für die Gesellschaft, in der du lebst?

Sie legte mir außerdem nahe, eine „Patientenverfügung“ zu unterschreiben, sodaß wegen mir keine Operationen verschoben werden müssen. Dies soll mich wohl ein wenig von der Sünde des Ungeimpftseins lossprechen, da ich bereit bin, gegebenenfalls Buße auf mich zu nehmen (ich bin nebenbei selten krank und habe wie alle anderen auch im Laufe meines Lebens beträchtliche Summen in das Gesundheitssystem eingezahlt.)

Das war so schräg, daß ich gar nicht wußte, wo ich anfangen soll. Da wäre zum ersten die seltsame Vorstellung, die seit einiger Zeit in die Hirne eingespeist wird, daß Patienten moralisch hierarchisiert werden sollten, je nachdem, ob sie ausreichend Vorbeugungen gegen ihre Krankheit getroffen haben oder nicht – und das allerdings nur bei Covid, der Alpha-Krankheit, die jetzt über allen anderen steht und um die sich die ganze Welt zu drehen hat. Wann hat es soetwas jemals gegeben? Jedes Jahr sterben bis zu 60.000 Österreicher an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes. Niemanden scheint das noch zu interessieren.

[24]

Die Vorstellung breitet sich aus, daß der ungeimpfte Covid-Patient „selbst schuld“ sei, ein Schmarotzer, Sozialparasit oder schlimmeres. Sich trotz „Impfangebot“ Covid einzufangen, wird quasi einem Verbrechen gleichgesetzt.  Wo aber wäre der Unterschied, wenn A’s Operation wegen irgendeinem anderen dringlicheren Notfall verschoben wird? Wieviele Operationen und medizinische Behandlungen sind in diesem und letzten Jahr ohne jegliche Not auf Anweisung von oben verschoben worden, um eine passende politische Optik zu liefern?

Ich antwortete also: Es ist nach meiner Risikoabschätzung a) eher unwahrscheinlich, daß ich in meinem Alter und meiner Kondition mit Covid im Krankenhaus oder gar auf der Intensivstation lande. Ich könnte dort theoretisch genausogut mit b) einer Herzmuskelentzündung oder c) trotz einer Impfung landen, und b) und c) gilt auch für sie selber. Aber das war alles vergebliche Liebesmüh‘. Der Gedanke ist fix installiert: Wer sich selbst nicht schützen will, bedroht andere, und darauf baut die ganze moralische Erpressung auf.

Skurril wurde es auch, als A mich unvermittelt fragte:

Du glaubst ernsthaft, dass sich weltweit Staaten abgestimmt, verabredet haben, so etwas anzuordnen? Norditalien letztes Jahr, China, usf.?

Diese krasse Ahnungslosigkeit bestürzte mich dann doch sehr. Hatte sie denn die Weltgeschichte verschlafen? Hatte sie denn keine Ahnung, daß Lockdowns nachweislich ein von der WHO und anderen Mitspielern vermittelter Import aus China waren? War die Implikation dieser Frage, daß sich alle Anordnungen von selbst aus Sachzwängen ergeben hatten, und darum in schönster Ordnung sein müssen?  Nichtsdestotrotz nannte sie mich „naiv“, weil ich diese Frage natürlich mit Ja beantwortete.

A und B sind beide intelligente und ihren Bereichen kompetente Menschen, die ich für verschiedene Dinge schätze. Dennoch schwimmen sie wie unter Hypnose auf der Welle mit, wie unzählige andere, und ihre Komplizenschaft ermöglicht es, daß sich unser Land Schritt für Schritt in eine dystopische Diktatur verwandelt.


*Zuerst erschienen auf Sezession.de [25]

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Ist Grüne Jugend-Chefin Sarah-Lee Heinrich eine Rassistin?

geschrieben von PI am in Rassismus | 244 Kommentare

Von MARTIN LICHTMESZ | „Ich hasse meine Hautfarbe. echt.“ Als Sarah-Lee Heinrich diesen Tweet [26] schrieb, war sie 14 Jahre alt.

Unsicherheit über das eigene Äußere bis hin zum Selbsthaß ist in diesem Alter nicht ungewöhnlich, und man sollte gewiß nicht alles auf die Waagschale legen, was Teenager im Internet so von sich geben. Heinrich ist allerdings ein „Fall“, der leider nicht gerade untypisch ist.Die frisch gewählte Jugendsprecherin der Grünen (Jahrgang 2001) wurde zum Gegenstand eines mittelschweren Eklats [27], als das Twitter-Konto GreenWatch [28] ein Video ausgrub, in dem sie bei einer Diskussionsrunde über „Fridays for Future“ auf die Publikumsfrage „Muß Klima-Aktivismus weiß sein, damit Weiße darauf hören?“ folgendes antwortete [29] (Grammatik geringfügig korrigiert):

Das ist etwas, das mich voll umtreibt… das geht mir so auf die Nerven, daß da so viele weiße Bürgis bei Fridays for Future rumlaufen, und ich weiß auch, das ist einfach unsere Gesellschaft, daß das anders angekommen wäre, wenn sich hier in Deutschland aus dem Nichts so eine Gruppe zusammengefunden hätte von People of Color und die hätten damit angefangen, das wär anders gewesen… es ist nicht schön, ich finde es nicht gut, daß es anders wäre, aber ich glaube schon, daß es stimmt irgendwie.

Also ich glaube schon, daß es für die Leute einfacher wäre, so wie wir gerade gesagt haben, daß es einfach für die Menschen gewesen wäre, sich mit Greta Thunberg zu identifizieren, wenn man dann direkt so denkt: Eine von uns – so. Und weil wir so ne eklig weiße Mehrheitschgesellschaft haben, wäre es einfach zu sagen, na ja, das sind auch alles unsere Kinder, weil wir definieren unsere Kinder auch als Weiße.

Das betreffende Video stammt aus dem Jahr 2019 (damals war sie 18 Jahre), und schon damals hat sich Heinrich in einem Twitter-Strang über einen „AfD Shitstorm“ beklagt: [30]

Will ich damit sagen, dass weiße Menschen per se rassistisch sind? Nein! Aber: Wir leben in keiner „Farbenblinden“ Gesellschaft und das sollten wir anerkennen. Ich wollte klarmachen , dass ich es nicht gut finde, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der (obwohl wir viele Fortschritte gemacht haben) Zugehörigkeit in Teilen immer noch über „weiß-sein“ und „Herkunft“ bestimmt wird.

Deswegen sprach ich von einer „eklig weißen-Mehrheitsgesellschaft“. Und auch wenn das Wort „eklig“ fehlplatziert war (dafür entschuldige ich mich, ungerecht hätts auch getan) stehe ich zu meiner zu meiner inhaltlichen Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse. Denn eine Gesellschaft, in der es wichtig ist „woher man denn jetzt wirklich kommt“, eine Gesellschaft, in der man anders behandelt wird, wenn man dir ansehen kann, dass du auch andere Wurzeln hast ist eine Gesellschaft, in der People of Colour ausgegrenzt und diskriminiert machen, selbst wenn sie 25% der Bevölkerung ausmachen.

Das ist eine zwiespältige und in sich widersprüchliche Argumentation, die typisch für eine bestimmte Sorte von antirassistischen Aktivisten ist.  Denn nicht nur diese Zitate, auch die ausgegrabenen alten Tweets von Heinrich zeigen deutlich,  daß sie selbst alles andere als „farbenblind“ ist und die Welt in  „Weiße“ und „People of Color“ teilt, die sie als scharf voneinander geschieden sieht. Sie kann also kaum „der Gesellschaft“ vorwerfen, was sie selbst mit  offenbar äußerster Intensität praktiziert.

Weiterlesen auf sezession.de… [31]

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Lichtmesz: „Der Große Austausch“

geschrieben von PI am in Islamisierung Europas,Video | 116 Kommentare

„Großer Austausch“ und „Bevölkerungsaustausch“ – diese Begriffe sind in den letzten Wochen ins Visier multikultureller Politiker und Journalisten gekommen.

Sie versuchen mit aller Kraft, die damit bezweckte Thematisierung des demographischen Wandels in den Ländern Westeuropas als „rechtsextreme Verschwörungstheorie“ abzutun und jeden, der es wagt, davon zu sprechen, in die Nähe von Terrorismus zu rücken.

Doch was steckt wirklich hinter dem Phänomen? Dieser Frage gingen am 18. Mai 2019 Martin Lichtmesz [32] und Martin Sellner auf den Grund.

In rund zwei Stunden legten die beiden den rund 100 Zuhörern dar, dass der Große Austausch eben keine Verschwörungstheorie, sondern faktisch belegbar ist.

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Martin Lichtmesz: Per Leo zur Leipziger Buchmesse

geschrieben von dago15 am in Kampf gegen Rechts™,Linksfaschismus | 53 Kommentare

Per Leo, Co-Autor des Buches Mit Rechten reden, [33]hat im Freitag [34] einen Kommentar zur Leipziger Buchmesse und den dortigen „Verlage-gegen-Rechts“-Zirkus veröffentlicht.

Er mahnt darin das empörte Volk zur Coolness, wirkt dabei allerdings selbst ziemlich verbissen. Er hat etwas zu zerkauen, etwas abzuarbeiten an den Rechten. Wie schon in seinem Buch müht er sich ab, mit einem Phänomen fertigzuwerden, von dem er seltsam fasziniert zu sein scheint.

Seine Argumentation folgt aus den Thesen von Mit Rechten reden (zu deren Kritik siehe hier, [35] hier [36], hier [37] und hier [38])

Kurz gefaßt: Empörung über ihre „Provokationen“ mache die Rechte stark, ergo müsse man ihnen nur gelassen begegnen, damit ihnen die Heißluft ausgehe.

Das Dilemma des „Kampfes gegen Rechts“ laute:

Entweder, so ließe es sich umschreiben, ihr nehmt unsere Präsenz auf der Buchmesse hin; dann sind wir der »rechtsintellektuellen Normalität«, um die es uns geht, einen guten Schritt näher gekommen. Oder ihr macht uns zum Dauerthema, zum Skandal, zum Objekt eurer Störungen; dann betreibt ihr unfreiwillig unser Geschäft.

Dem stimme ich zu, allerdings möchte ich anmerken, daß all dies keineswegs so eine „Riesengaudi“ ist, wie Leo es hinstellt; und der „Skandal“ allein reicht nicht, um ein erfolgreiches „Geschäft“ zu betreiben, es bedarf auch einer tragfähigen Substanz, weshalb eine alternative Strategie die Bagatellisierung und Lächerlichmachung ist, wie sie etwa Ulf Poschardt neulich apropos Uwe Tellkamp [39] betrieb, als er vom „vollkommen überschätzten Theorie-Ramschladen der Rechten, dem sogenannten Antalya-Verlag von Ruth Kubitschek (oder so)“ schrieb.

Auf dieses Dilemma gäbe es nach Leo vier Reaktionen:

[40]
Im Dilemma: Per Leo.

1. Ignorieren und weiter feste druff à la Antifa, was letztere wie eine SA-Truppe dastehen läßt. Bringt nichts, insbesondere wenn es schlau gekontert wird.
 
2. Herumeiern à la #verlagegegenrechts oder weiland der Deutsche Börsenverein und „Aussteller wie Antaios irgendwie akzeptieren, aber irgendwie auch nicht“. Das Ergebnis führt zum „performativen Widerspruch, im Namen von ‚Vielfalt und Meinungsfreiheit‘ nicht für, sondern gegen den Einschluss einer unliebsamen Meinung zu protestieren“. Und mit insgesamt 13 Veranstaltungen, „auf denen die ‚demokratische‘ Gesinnung viel Messeraum und Messezeit zur Selbstdarstellung einnehmen wird“, wird all dem, was „von ‚rechts‘ bejaht wird“ per Negation reichlich Raum und Schallverstärkung gegeben.

3. Der dritte Ansatz wäre „kollektives Beschweigen“, also Totschweigen, das aber „leider [sic] nur in Diktaturen organisierbar“ sei. Das wäre Leo am liebsten, und hier malt er aus, wie lächerlich der böse Verlag plötzlich dastehen würde, wenn sich kein Mensch für ihn interessieren würde. Das wäre quasi der Herkules-Griff, der den Riesen Antaios hochhebt und ihm den lebensspendenden Kontakt mit  dem Boden entzieht.

Ohne ihre Feinde wären die Rechten schließlich auf sich selbst zurückgeworfen. Wie das aussähe, ließ sich in den ruhigeren Momenten der Frankfurter Buchmesse erahnen. An ihrem Stand mussten die Antaios-Mitarbeiter quasi im Minutentakt maschinengetippte Manuskripte zurückweisen, die ihnen deutsche Greise zur Veröffentlichung anboten. Und auf ihren Podien mussten sie sich notgedrungen mit sich selbst unterhalten, was meist unbeholfen wirkte, zuweilen aber auch sehr komisch. (…) So sähe sie aus, die hart erkämpfte rechtsintellektuelle Normalität auf der Buchmesse: Allein unter 7.300 Ausstellern, Horden von Esoterikomas auf Klosterfrau Melissengeist und der kleine, böse Akif. Stress ohne Ende, null Adrenalin.

Hier ist der Wunsch Vater des Gedankens von Gevatter Leo. Leo hat sich in Frankfurt ein, zweimal am Antaios-Stand blicken lassen, und zwar noch in den eher ruhigeren Tagen vor dem Wochenende. In den drei Tagen, an denen ich dabei war, herrschte bei uns ständig Betrieb und Besuch, es gab viele und gute Gespräche mit Lesern und Auseinandersetzungen mit Gegnern, und ich für meinen Teil bin keinem einzigen deutschen Greis begegnet, der mir ein maschinengetipptes Manuskript anbot.

Auf dem Podium haben wir exakt dasselbe getan, was auch die anderen Verlage vor uns getan haben, die sich ebenfalls mit ihren eigenen Autoren unterhalten haben. Und was den Auftritt von Pirincci betrifft, eine Verschnaufpause zwischen zwei Antifaattacken, so verschweigt Leo den klitzekleinen Umstand, daß der Zuschauerbereich gerammelt voll war und aus allen Nähten platzte. Also meinethalber können wir es weiter auf die „rechtsintellektuelle Normalität“ ankommen lassen, mir wäre es allemal lieber gewesen, in Ruhe mein Buch vorzustellen, als in den Populistenmodus übergehen und gegen Antifachöre anschreien zu müssen.

(Fortsetzung des lesenswerten Artikels von Martin Lichtmesz auf sezession.de [41])


» Siehe auch PI-NEWS v. 15.3.: Schützt die Verlage – Auf nach Leipzig zur Buchmesse! [42]

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