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Video: Martin Renner zu Gast beim „Digitalen Chronisten“

Das wird sicherlich ein kurzweiliger Abend am Samstag auf Dlive [1]: Martin Renner aus Haan (NRW), Mitgründer der AfD, stellt sich ab 20 Uhr den kritischen Fragen des „Digitalen Chronisten“. Der Livestreamer ist zur Zeit gar nicht gut auf die AfD zu sprechen, weil sich die Parteiführung in der Corona-Krise nicht klar und eindeutig genug gegen die unverhältnismäßigen Maßnahmen der Bundesregierung positioniert. Man darf gespannt sein, wie weit sich sich der PI-NEWS-Kolumnist Renner in dem Streitgespräch aus der Deckung wagt. Einschalten lohnt sich also auf jeden Fall! Update: Das Video der Sendung ist jetzt hier abrufbar [2] – der anschließende Sprachchat hier! [3]

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Signalmasten auf dem Weg in die Unfreiheit

geschrieben von libero am in Alternative für Deutschland (AfD) | 164 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Anfang 2019 empörte sich die deutsche Öffentlichkeit, auch einzelne Medien, über das sogenannte „Framing-Manual“ der Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling. „Sprachwissenschaftlerin“ in diesem Kontext wäre vielleicht besser durch „Expertin für politische Sprachmanipulation“ zu ersetzen. Auftraggeberin war die damalige ARD-Vorsitzende und heutige MDR-Intendantin Karola Wille – neben der sattsam bekannten Vorstandsvorsitzenden der linksradikalen Amadeu Antonio-Stiftung, Anetta Kahane – eine weitere exponierte Dame mit einschlägiger SED-Vergangenheit.

Nudging klingt nett – ist doch nur ein kleines Schubserchen

Schon Jahre zuvor, nämlich bereits im August 2014, suchte Angela Merkel für ihren Beraterstab akademische Bewerber, die über „hervorragende psychologische, soziologische, anthropologische, verhaltensökonomische bzw. verhaltenswissenschaftliche Kenntnisse“ verfügen sollten. Eine breite Empörung in der Öffentlichkeit blieb damals weitgehend aus, obwohl mehrere Medien diesen Umstand veröffentlichten und die Zielsetzung darlegten: Das sogenannte „Nudging“ ist eine verhaltensökonomische Methode das manipulierenden „Schubsens“ von Personen zu gewünschten Entscheidungsfindungen, ohne hierbei auf Gebote oder Verbote zurückgreifen zu müssen.

Die Perfidie beider Methoden, sowohl des Framings als auch des Nudgings, zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie ihre manipulierenden Wirkungen entfalten, ohne, dass die so manipulierten Personen sich dessen bewusst werden und sind.

In der Werbe- und Marketingbranche ist die Anwendung dieser Methoden seit Jahrzehnten schon gebräuchlich. Dem politischen Bürger als Souverän in seiner Gesamtheit entsteht hierbei wohl kein nennenswerter „Schaden“. Ganz anders aber, wenn diese Methoden von einer Regierung in einer Demokratie bewusst gegenüber dem Souverän, dem eigenen Bürger, angewandt werden.

Genau das ist heute gang und gäbe. Nicht nur von Seiten der Regierung. Diese Techniken der gezielten Manipulation werden heute von Regierung, Wirtschaftskonzernen, Medien, NGOs, also vom gesamthaft agierenden polit-ökonomisch-medialen Komplex, angewandt. Je mehr und je besser die genannten Institutionen hierbei zusammenarbeiten und gemeinsame Zielsetzungen zu erreichen trachten, desto effektiver – im Sinne von unbewusster Lenkung – wirken diese Manipulationstechniken.

Aus „autoritär“ wird dann sehr bald „totalitär“

Sie schaffen ein vermeintlich breites öffentliches Bewusstsein, einen politisch-korrekten Mainstream in der Gesellschaft auf der einen Seite – und unterminieren, zersetzen und verhindern jede selbstbestimmte, freie Meinungsbildung des Bürgers.

Der Level des künstlich kreierten Meinungsdrucks einer vermeintlich breiten Mehrheit, hier missverstanden als ein Ausdruck einer reflektierten und freien Meinungsbildung von selbstbestimmten Individuen, bleibt dadurch konstant hoch. Diese erwünschte und initiierte Rückkopplung potenziert darüber hinaus noch die manipulative Wirkung gegenüber dem Einzelnen.

Mit dieser Grundkonstellation erklärt sich der so unverhohlen und deutlich vorgetragene Hass, sowohl der Regierungsparteien als auch des politischen Establishments, die sich zur „Neuen Einheitspartei Deutschlands (NED)“ zusammengefunden haben, gegenüber jeder politischen Opposition.

Auch die zunehmende und sich permanent vertiefende Spaltung der Gesellschaft scheint die zwangsläufige Folge derartiger Manipulationen zu sein. Tatsache ist: Der offene Hass gegenüber jeder wirklichen politischen Opposition, von der AfD bis hin zu themenspezifischen „Querdenkern“, war seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland nie so groß wie heute.

Merkelismus – ein Totalitarismus neuer Art?

Nehmen wir den Verfassungsschutz, die etablierte klassische Medienlandschaft, die Kunst- und Kulturszene und den gesamten Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb zum oben beschriebenen Hintergrund als politisch instrumentalisierbare Organisationen und Institutionen hinzu. Dann haben wir wohl das gesamte Spektrum versammelt, das aus Opportunismus oder auch aus ihrer Ideologisierung heraus förmlich nach „Gleichschaltung“ giert.

Eine gleichgeschaltete systemische Funktionärskaste, die sich dann der breiten Öffentlichkeit schleichend und subtil bemächtigt und von der „ge-nudging-ten“ und der „ge-framing-ten“ Öffentlichkeit kaum als zusammenhängend agierendes Kartell erkannt werden wird.

Eine Dystopie, die sich der klassischen Definition schon alleine dadurch entzieht, weil der Staat sich eben keiner autoritären Gewalt bedient und die so manipulierte Gesellschaft als Sitten-, Gesinnungs- und Moralwächter ihrer selbst agiert. Eine Gesellschaft, die „freiwillig“ jede unpassend-individuelle Meinungsäußerung als politisch unkorrekt anklagt, den betreffenden „Delinquenten“ aus ihrer Mitte verstößt, ihm den demokratischen Diskurs verweigert und diesen in die Hölle der „Cancel Culture“ stößt.

Eine solche Gesellschaft nimmt auch keinen Anstoß daran, wenn die Frau Bundeskanzler ihr vornuschelt und vorlispelt, wie wir zu denken und zu fühlen haben.

Eine solche Gesellschaft beharrt nicht auf dem gewachsenen Eigenen, sondern ist auf Zuruf und Weisung bereit, das Eigene als Verhandlungsmasse gegenüber allem Fremden preiszugeben.

Eine solche Gesellschaft misstraut seinem eigenen gesunden Menschenverstand, sobald dieser mit der künstlich und akademisch kreierten Mehrheitsmeinung zu kollidieren droht. Obwohl immer wieder Gerichte – sofern sie denn angerufen werden – offensichtlich willkürliche und unverhältnismäßige Maßnahmen kippen, lässt sich eine solche Gesellschaft über Monate hinweg regelrecht entmündigen, isolierend einsperren und zum restlosen Verbrauch aller Ersparnisse zwingen.

Halten Sie das oben Dargestellte für übertrieben?

Der Aufschrei blieb aus, als bekannt wurde, dass das Bundesinnenministerium unter Seehofer in Sachen Corona „wissenschaftliche“ Gutachten mit gewünschten Aussagen „bestellte“.

Der Aufschrei blieb aus, obwohl bekannt wurde, dass einige wenige – unter mittelbarer Weisungsbefugnis des Staates stehende – Wissenschaftler offenkundig eine Monopolstellung in Merkels Beraterstab innehaben. Und kritische Stimmen nicht etwa durch Argumente entkräftet wurden, sondern gar nicht erst öffentlich gehört werden konnten und diese sogar – auf Staatsdruck hin – aus sozialen Medien entfernt und zensiert wurden.

Der Aufschrei blieb aus, als Merkel den deutschen Kernkraftausstieg nach Fukushima beschloss, obwohl es keine Strahlenopfer, sondern nur Opfer eines Erdbebens und eines dadurch ausgelösten Tsunamis gab.

Der Aufschrei blieb 2015 anlässlich der gesetzwidrig geöffneten Grenzen aus. Er blieb am Silvestertag 2015 in Köln aus. Er blieb an Weihnachten 2016 wegen des schrecklichen Geschehens am Breitscheidplatz aus. Und so weiter und so fort.

Meinungsfreiheit muss die Freiheit der Meinung bleiben

Man kann dieser uns immer stärker bedrohenden Unfreiheit nur begegnen, wenn wir uns auf die wahren und wirklichen Werte unserer parlamentarischen Demokratie rückbesinnen.

Wir müssen öffentlich sagen dürfen: Dieses oder jenes, diesen oder jenen mögen und wollen wir nicht. Nicht die manipulierte Mehrheit entscheidet, was denk- und sagbar ist. Der Bürger ist nicht gezwungen, seine Meinung akademisch geschliffen kundzutun. Er ist auch nicht verpflichtet, jede Meinungsäußerung einer wissenschaftlichen Wahrheitsprüfung zu unterziehen. Auch naive, unwissenschaftliche, emotionale oder schlichtweg unsinnige Meinungsäußerungen sind in einer Demokratie erlaubt und genießen den Schutz des Art. 5 GG.

Weder die Regierung noch der ihr unterstellte und weisungsgebundene Verfassungsschutz entscheidet darüber, was die Opposition darf oder nicht darf.

Nicht das Kanzler- und Ministerpräsidenten-Hinterzimmer entscheidet über Wohl und Wehe unseres Landes und unserer Bürger. Die ausschließliche Autorität für diese Entscheidungen ist im Deutschen Bundestag verankert, dem Parlament der Volksvertreter. Volksvertreter, die heutzutage nur allzu häufig von unserem und ihrem „Volk“ nichts mehr wissen wollen und damit auch nicht mehr wirklich vertreten.

Der Staatsbürger in einer Demokratie ist qua Definition mündig und souverän. Er braucht weder eine anleitende Hand noch den moralisch erhobenen Zeigefinger des Staates und seiner Funktionärskaste und seiner „zivilgesellschaftlichen“ Hilfstruppen, um seine Souveränität wahrzunehmen.

„Bürger! Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen“

Es ist die ureigene Aufgabe der „Alternative für Deutschland“, diese demokratischen Selbstverständlichkeiten wieder ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Es bedarf der Bekämpfung und der Zerstörung aller manipulativen Narrative einer künstlich kreierten politischen Korrektheit.

Es bedarf einer umfassenden Gegenöffentlichkeit in unserem so vehement zu führenden Kulturkampf. Es bedarf wissenschaftlicher Gutachten zur Argumentation gegen das um sich greifende Unwesen staatlich bestellter „Wissenschaftlichkeit“. Wo ist der „Newsroom“? Wo ist der Anstoß zur Etablierung eines antithetisch-rationalen Medienkanals in Print und TV? Wo ist die massive und breite Unterstützung und damit die Zusammenarbeit mit seriösen alternativen Medien?

Es bedarf endlich einer umfassenden Debatte zur Verabschiedung einer gemeinschaftlichen Oppositionsstrategie. Mindestens aber eines verbindlich-gemeinsamen Wertefundaments, an dem wir uns messen lassen können und müssen.

Es bedarf der Ansprache zunehmender Teile der Bevölkerung. Der Wählerschaft, bei der das Bewusstsein wächst, dass in unserem Deutschland von der Wurzel her etwas faul ist.

Wenn uns das nicht gelingt, dann haben wir in unseren Zielen und in unserem Anspruch versagt. Wir brauchen an der Spitze unserer Partei starke Männer und Frauen, die den Bürger ansprechen, ertüchtigen und ermutigen. Was wir nicht brauchen, sind Damen und Herren Volksvertreter, die ausschließlich die eigene, bereits gewonnene Klientel mit immer stärkeren Dosen vermeintlichen Widerstands bei Laune halten und das, oftmals ausschließlich, um sich die gewonnenen Privilegien als Berufspolitiker zu erhalten.

Nehmen wir – gerade nach den unfassbaren Korruptionsvorwürfen einzelner CDU-Abgeordneter – die unmittelbar bevorstehenden Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als Messlatte: Bekommt die CDU einen deutlichen Warnschuss des Wählers vor den Bug – womit zu rechnen ist – und erleben wir als Alternative für Deutschland keinen massiven Stimmenzuwachs, dann ist es allerhöchste Zeit, in Klausur zu gehen.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“ (Patmos, Hölderlin)

geschrieben von libero am in Deutschland | 102 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Das Agieren des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und seines Präsidenten Haldenwang ist ein neuerlicher Schlag in die Magengrube unserer Demokratie. Ein wahrlich symbolträchtiges Symptom hinsichtlich des aktuellen Gesundheitszustandes unserer parlamentarischen Demokratie. Unsere Demokratie kommt unter dem zunehmenden Stakkato der begangenen undemokratischen Fouls bedrohlich ins Wanken. Begangene Fouls durch eine sich im Besitz absoluter Macht glaubenden politischen Funktionärskaste, die sich als unangreifbare Exekutoren ihrer selbst geschaffenen Staatsparteienautokratie verstehen.

Die Sachlage, kurz resümiert

In einer sogenannten „Stillhaltezusage“ verpflichtete sich das BfV gegenüber dem zuständigen Verwaltungsgericht Köln, eine etwaige Einstufung der Alternative für Deutschland als „Verdachtsfall“ oder einer „gesichert extremistischen Bestrebung“ nicht zu veröffentlichen. Trotz dieser Verpflichtung meldeten zeitgleich nahezu sämtliche Medien – Mitte dieser Woche – exakt eine solche Beschlusslage des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Ein ungeheurer politischer Skandal – und nicht zuletzt ein massiver Vertrauensbruch des BfV – also der Exekutive – gegenüber der Dritten Gewalt – der Gerichtsbarkeit. Das Verwaltungsgericht Köln äußert in einer Pressemitteilung, dass „alles dafür spreche, dass sich das BfV nicht an seine Stillhaltezusagen gehalten bzw. nicht hinreichend dafür Sorge getragen habe, dass keine verfahrensrelevanten Informationen nach außen drängen.

Das muss man sich einmal vorstellen: Ein Geheimdienst, der seine geheimen Informationen, auch seine geheimen Beschlüsse, nicht geheim zu halten imstande ist. Oder, viel schlimmer, diese widerrechtlich und gesetzeswidrig nicht geheim halten will.

Unmittelbar nach diesem offenkundigen Durchstechen sämtlicher relevanten Informationen an Presse und Medien gab das Verwaltungsgericht Köln einem Eilantrag der Alternative für Deutschland statt und untersagte dem BfV ihr offenkundiges Agieren zum Schaden der Alternative für Deutschland. Das Gericht sparte auch nicht an einer schallenden Ohrfeige für das BfV: „Das Gericht habe im ersten Durchlauf die Notwendigkeit einer Zwischenregelung verneint, weil die Antragsgegnerin Stillhaltezusagen abgegeben habe, um eine dem Gewaltenteilungsgrundsatz sowie dem Respekt vor dem Gericht entsprechende Verfahrensweise zu ermöglichen. Diese Vertrauensgrundlage sei nunmehr zerstört.

„Neue Einheitspartei Deutschlands (NED)“ versus „Alternative für Deutschland“

Hier wurde seitens der Exekutive vorsätzlich und offenkundig unsere Demokratie ausgehebelt. Das Gericht ist nicht umsonst sehr deutlich in seiner Pressemitteilung und betont zurecht und unmissverständlich den Grundsatz der Gewaltenteilung – ein elementares Prinzip unserer Demokratie. Dieses wurde hier vom Bundesamt für Verfassungsschutz massiv unterlaufen und beschädigt.

Wir dürfen erleben, wie die Judikative der Exekutive in aller Deutlichkeit Einhalt gebietet. Einhalt gebieten muss.

Und an dieser Stelle sind wir nun an einem bedeutsamen Punkt angelangt. Hier wird die absolute Existenznotwendigkeit und -berechtigung der „Alternative für Deutschland“ in unserem Land, in unserem politischen System, als einzige Oppositionspartei gegenüber der Merkel’schen „Neuen Einheitspartei Deutschlands (NED)“ deutlich vor Augen geführt und bewiesen.

Der politisch instrumentalisierte Verfassungsschutz der autokratisch agierenden Staatsparteien der „NED“ missachtet vorsätzlich das demokratische Prinzip der Gewaltenteilung, mit dem ausschließlichen Ziel, der einzigen, alleinstehenden und antithetischen Oppositionspartei massiven Schaden unmittelbar vor den Landtagswahlen zuzufügen.

Dieses Tun dient also nicht – und das wird nunmehr für jedermann nachvollziehbar – dem Schutz unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, sondern alleine dem Schutz und dem generellen Machterhalt der seit langem etablierten politischen Parteienstruktur und der daraus rekrutierten Regierungskaste.

Der Verfassungsschutz ist also nur noch ein bloßes Werkzeug einer immer totalitärer in ihrem Wirken erscheinenden politischen Machtclique. Eine demokratische Perversion sondergleichen. Obendrein Schulter an Schulter mit den ebenfalls dienstbar gemachten Medien, denen man auf verborgenen Pfaden kumpelhaft Informationen durchsticht. Und anschließend mit geheuchelter Unschuld beteuert, man habe sich doch offiziell an die Stillhaltezusage gehalten.

Der Staatsapparat wird immer übergriffiger

Fast möchte man „Danke“ sagen für diesen Beweis der offensichtlichen Kumpanei zwischen den etablierten, also saturierten Parteien, dem Verfassungsschutz und den Medien. Und vielen anderen exponierten Institutionen und Organisationen, deren kartellartiger Charakter so gerne als „Zivilgesellschaft“ in unserer modernen und zeitgeistigen Framing-Sprache bezeichnet wird.

Kurzum: Ein übergriffiger Staatsapparat, der sich zunehmend vom Souverän abgrenzt und sich diesem entfremdet – und sich damit über seinen Souverän – dem eigentlichen Rechteträger und -inhaber erhebt.

Ein maßgeblicher Gründungsgedanke der „Alternative für Deutschland“ war es, den feststellbaren Verwüstungen an und in unserer Demokratie und der Demontage unserer nationalstaatlichen Souveränität entgegenzutreten. Die durch nichts legitimierte Etablierung einer supranationalen „Europa-Regierung“ durch die agierenden „Politikschaffenden“ zu enttarnen und durch beständiges antithetisches Argumentieren zu verhindern.

Nec laudibus, nec timore („Nicht Menschenlob, nicht Menschenfurcht soll uns bewegen“)

Diesen Wahlspruch des Bischofs von Münster, Clemens August von Galen, habe ich den damaligen Gründern der AfD während der Gründungsversammlung ans Herz gelegt und die Mitgründer ermuntert, diesen Wahlspruch immer zu beherzigen. Wir haben keine Furcht vor den Schikanen unserer politischen Gegner und wir schielen auch nicht auf allzu billige Lobhudelei unserer Gefolgschaft. Das Primat des Politischen sollte der Kompass unserer Arbeit sein und nicht das Primat des Persönlichen.

Es war uns damals und ist uns heute vollkommen klar, dass wir für den Kampf um unsere Ziele ausgegrenzt, diffamiert, verhöhnt und schikaniert werden. Doch unbeirrt treten wir nach wie vor für unsere Demokratie, für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ein.

Vor allem aber für die Freiheit des Bürgers, die Akzeptanz seiner demokratischen Souveränität, für den Respekt vor seiner aktiven politischen Teilhabe an Demokratie und Gesellschaft und für das christliche Prinzip seines Selbsteigentums als Mensch.

Aus Sicht der Alt-Parteien, also Merkels „Neuer Einheitspartei Deutschlands (NED)“, die aktuell im Zuge der vermeintlichen Corona-Pandemie deutlich aufzeigt, wie ihr Respekt gegenüber dem Bürger einzuordnen ist, mag dies gewissermaßen „radikal“ erscheinen.

Wer erziehen, oktroyieren, zensieren und manipulieren möchte, wer eine „Neue Gesellschaft“ in der „Neuen Normalität“, im Rahmen einer „Weltregierung“ in einer „Neuen Weltordnung“ kreieren und diese mittels eines globalistischen „Great Reset“ gebären möchte, der kann souveränen politisch aktiven Bürgern mit Mitspracheansprüchen und Menschen, die auf ihrem gottgegebenen Selbsteigentum bestehen, wenig abgewinnen, ja, muss diese sogar bis aufs Äußerste bekämpfen.

Sein oder Nichtsein – das ist hier die Frage

Die aktuelle politische Situation ist gerade vor dem Hintergrund des hier besprochenen Vorgangs potentiell grundgefährlich. Nicht nur für die „Alternative für Deutschland“, sondern vor allem für unsere Demokratie und unsere bürgerlich-freiheitliche Selbstbestimmung.

Eines ist für uns als „Alternative für Deutschland“ sicher: Wir müssen und werden weiterhin radikal für den Geist und den Erhalt unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung eintreten und gegen die immer offensichtlicher werdenden Totalitarismen unser gegenwärtigen Politik streiten. Und zwar unbeirrt, unbeeindruckt und unerschrocken. Im festen Wissen, dass bereits dieser Ansatz die vehemente Absage an jegliche Gewalt beinhaltet und bedeutet.

Der "Löwe von Münster" - Bischof von Galen.
Der „Löwe von Münster“ – Bischof von Galen.

Ganz so, wie es der Bischof von Galen in seinem Wahlspruch „Nec laudibus, nec timore“ („Nicht Menschenlob. Nicht Menschenfurcht“) intendierte. Er, der sich gegen den national-sozialistischen Totalitarismus stemmte, bedingungslos und furchtlos und eben auch katholisch gewaltlos. Aber auch unerbittlich gegen seine eigenen Glaubensbrüder, wo manche doch in Erwägung zogen, zumindest teilweise mit den totalitären Verbrechern politisch zu kooperieren.

Noch können wir augenscheinlich auf eine der drei Säulen der Gewaltenteilung vertrauen: die Gerichtsbarkeit als „Schiedsrichter“ in der politischen Auseinandersetzung. Spätestens in höchster Instanz ist ein etwaiges Urteil zu akzeptieren. Das entspricht der Parteilinie der „Alternative für Deutschland“. Eben weil wir Demokraten sind. Nebenbei: „Demokraten für Deutschland“, war eine weitere Namensalternative, die ich dem Gründungsgremium seinerzeit vorschlug.

Jetzt heißt es: Erneut und entschlossen die Reihen zu schließen. Es geht nicht um uns, es geht um die Zukunft, um die zukünftige, selbstbestimmte Freiheit unserer Kinder und Enkel im Nationalstaat der Deutschen.

Gefahr und Unfähigkeit in den eigenen Reihen

An dieser Stelle ist es mir ein dringendes Bedürfnis, etwas in eigener Sache als letzter verbliebener Gründungsvater unserer „Alternative für Deutschland“ hinzuzufügen: Das hier Ge- und Beschriebene ist aus meiner Sicht das politisch einzig zulässige Fazit nach dieser skandalösen Selbst-Enttarnung des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Es geht um weit mehr als um die Schieflagen oder Fehlentwicklungen in einzelnen Politikfeldern. Es geht um unser grundlegendes Selbstverständnis als freies, aufgeklärtes, kultur-identitäres, demokratisches Staatswesen. Es geht in letzter Konsequenz um die Frage, ob der Staat und seine Führung dem Bürger dient – oder umgekehrt.

Es muss uns gelingen, dem zunehmenden Druck des politischen Gegners unter dem immer offensichtlicheren Einsatz auch unlauterer und ungesetzlicher Mittel standzuhalten, denn das – und nur das – entscheidet über die Zukunft unseres Landes.

Wenn ein Bundessprecher den gegebenen Anlass dazu nutzt, unter beflissener Präsentation der eigenen, vermeintlich sauberen Weste mit dem Finger auf einige Andere zu zeigen, so zeigt er damit sein eklatantes Versagen in der politischen Analyse, in der politischen Grundsatzpositionierung und in der strategischen Kommunikation.

Deshalb sei noch einmal daran erinnert: Nicht Menschenlob, nicht Menschenfurcht soll uns bewegen.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Die EU bläst zum Angriff auf die freie Kommunikation

geschrieben von libero am in EUdSSR | 64 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Ältere Semester kennen sie sicherlich noch: Haustürvertreter, die einem mit einer Mischung aus Wortgewandtheit und Impertinenz irgendein, zumeist wenig sinnvolles Produkt oder Abonnement aufschwatzen wollten. Dies natürlich immer mit dem permanenten Hinweis auf die schier unglaublichen Vorteile des beworbenen Produktes, welche das Leben des Käufers selbstverständlich unendlich erleichtern würden.

Alleine mit der Fragestellung, ob man das Produkt wirklich braucht und auch effektiv nutzen kann, war man immer und stets gut beraten. Dies vor allem dann, wenn man schon über ein ähnliches Produkt verfügte, welches seinen Zweck an sich gut erfüllte.

Ganz ähnlich verhält es sich mit so manchen, wenn nicht gar mit den meisten Initiativen und Vorhaben der Brüsseler EU-Technokraten.

Haben wir denn in Europa Demokratien? Na, aber sicher?

Ein Papier aus dem Dezember 2020 erinnert jedenfalls stark an das oben genannte Beispiel. Alleine der Titel „Europäischer Aktionsplan für Demokratie“ wirft doch schon Fragen auf: Haben wir denn in Europa keine Demokratie? Oder „zu wenig“ Demokratie? Brauchen wir das (was wir doch bereits haben) wirklich? Oder soll uns auch hier etwas aufgeschwatzt werden, so wie uns die früheren Haustürvertreter das x-te Schundblättchen aufschwatzen wollten?

Rasch erfährt man in diesem „Aktionsplan“, worum es wirklich geht. Oder genauer: Für wie unmündig und hilfsbedürftig die Brüsseler politische Funktionärs-Elite ihre Bürger – nein, ihre bürgerlichen Untertanen – hält. Demokratische Teilhabe setze voraus, so erfährt man, dass Bürger „in der Lage sind, sich ihr eigenes Urteil zu bilden“.

Man will und muss den Bürgern „helfen“. Ach, wie nett!

Dieser noch eher allgemein gehaltenen Aussage folgen dann rasch Konkretisierungen: Man müsse den Bürger „in die Lage versetzen“, sich als Wähler und Kandidat am demokratischen Prozess zu beteiligen. Man müsse prüfen, wie Bürgern „geholfen werden kann“, ihre Resilienz gegenüber Gefahren für den Wahlprozess zu stärken.

Ein ganzes Kapitel dieses Papiers ist gar mit dem Titel „Befähigung der Bürgerinnen und Bürger zur fundierten Entscheidungsfindung“ überschrieben. Der politisch denkende Mensch denkt hier unwillkürlich an die oben beschriebene unseriöse Vertreter-Masche.

Doch, wo lauern denn die Gefahren, vor denen man den vermeintlich unbeholfen-trotteligen Bürger schützen muss? Klare Antwort und zugleich Hauptstoßrichtung und Inhalt des gesamten Pamphlets: die Desinformation ist es, du Dummerle. Oftmals in „böswilliger“ Absicht durch eine ausländische Macht beauftragt und organisiert, die sich damit auch gleichzeitig als der neue EU-Staatsfeind Nr. 1 offenbart.

Folgerichtig richtet sich die Aufmerksamkeit dieses Aktionsplans maßgeblich auf die sozialen Medien. Plattformbetreiber sollen mittels schärferer Verhaltenskodexe stärker in die Pflicht genommen werden – und damit auch überwachbar gemacht werden. Die Möglichkeiten zur Monetisierung von Desinformation soll verringert und eingeschränkt werden.

Zugleich müsse die „Medienkompetenz“ des Bürgers weiter ausgebaut und verstärkt werden. Wörtlich heißt es dort: „Medienkompetenz, einschließlich kritisches Denken, können wirksam dazu beitragen, dass Bürger aller Altersgruppen bei der Navigation im Nachrichtenumfeld verschiedener Medien erkennen und verstehen, wie sie funktionieren, ein kritisches Verständnis der sozialen Netzwerke haben und fundierte Entscheidungen treffen.“

Die EU will den mündigen Bürger, zweifelt aber an seiner Mündigkeit

Wenn Sie – sehr geehrter Leser – bisher davon ausgingen, als erwachsener, mündiger Bürger über diese Fähigkeiten bereits zu verfügen, so werden Sie nun aus Brüssel eines Besseren belehrt. Und, ob Sie es wollen oder nicht: Ihren Kindern wird zukünftig noch verstärkt ein „kritisches Verständnis der sozialen Netzwerke“ anerzogen werden. Der Bürger „müsse mit den erforderlichen Kompetenzen ausgestattet werden, um die Mechanismen für die Online-Interaktion … vollständig zu verstehen.“

Halten wir an dieser Stelle – als mündiger, kompetenter und fundiert-entscheidungsfähiger – Bürger fest, dass dieses Papier Ihnen genau diese selbstverständliche Befähigung abspricht.

Dieser „Aktionsplan“ der Europäischen Union ist ein einziger Angriff auf die freie und staatlich unbeeinflusste  Kommunikation mündiger Bürger in den sozialen Netzwerken.

Unter dem vorgeschobenen Argument, dass unsere gefestigten Demokratien scheinbar permanent unter „böswilligen“ Manipulationsabsichten aus dem In- und Ausland leiden, reglementiert man die sozialen Medien immer weiter und weiter, so dass dort letzten Endes nur noch und ausschließlich „staatsnahe, staatsgenehme und staatlich erwünschte“ Informationen transportiert werden können.

Nicht genehme Informationen sind per se Fake-News

Kurioserweise liefert das Papier selbst einen Hinweis, dass gerade die Behauptung vermeintlicher ausländischer Manipulationsversuche und Angriffe auf demokratische Wahlprozesse nur ein vorgeschobener Popanz ist: „Der Bericht über die Wahlen zum Europäischen Parlament von 2019 kam später zu dem Schluss, … dass allerdings verdeckte und koordinierte groß angelegte Anstrengungen zur Einmischung in die Wahlen nicht nachgewiesen wurden.“

Natürlich ist man sich bewusst, dass auch unbewusste Desinformationen, beispielsweise Falschmeldungen, von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, gedeckt sein müssen. In Reaktion darauf verfolgt man eine andere Strategie, um etwaigen Konflikten mit dem Grundrecht auf Meinungsfreiheit aus dem Weg zu gehen.

Was man nicht verbieten kann, muss schwer auffindbar und somit möglichst verdrängt werden. Dies erreicht man (wörtlich) mit der „Förderung einer geeigneten Sichtbarkeit zuverlässiger Information von öffentlichem Interesse und Aufrechterhaltung der Meinungsvielfalt“.

Ein wahres Musterbeispiel eines perfiden doppelten und dreifachen Framings.

Jeder Haustürvertreter kann hier noch dazulernen.

Sie werden sich nun fragen, was genau unter „geeigneter Sichtbarkeit“, „zuverlässiger Informationen“ oder „Informationen von öffentlichem Interesse“ zu verstehen ist. Bei einer solchen Frage vergessen Sie allerdings, dass Sie von den großherrlichen Verfassern dieses Aktionsplans von vorneherein als unmündig und hilfsbedürftig eingestuft wurden und werden.

Kurzum: Die abgefragten Definitionen und Ihre Fragen werden selbstredend von der Sie bevormundenden Aufsichtsperson beantwortet. Also von den verantwortlichen EU-Nannys. Ein Schelm, wer hier seinerseits „böswillige“ Absichten vermutet.

Es ist keine Demokratie, wenn der Bürger als unmündig betrachtet wird

Alleine die These, der Bürger sei nicht mündig – und das spricht in diesem Pamphlet aus jeder Zeile – rüttelt bereits massiv an den Grundfesten jeder demokratischen Staatstheorie!

Dennoch soll der Vollständigkeit halber im Folgenden noch stichpunktartig aufgezählt werden, welche weiteren Maßnahmen Sie in den sozialen Medien – auch in den bevorzugt im Internet aktiven freien Medien – vor Ihrer vermeintlichen, eigenen Unmündigkeit „schützen“ sollen:

Intensivierung der Faktenprüfung, Offenlegung von Daten für die Erforschung von Desinformation, Maßnahmen zur Beschränkung der künstlichen Verstärkung von Desinformationskampagnen, Ausarbeitung von Rechenschaftsstandards für Empfehlungs- und Inhalteeinstufungssysteme und die Bereitstellung von Indikatoren für die Vertrauenswürdigkeit von Quellen für die Nutzer, ein neuer methodischer Rahmen unter Berücksichtigung der Grundsätze für die Festlegung zentraler Leistungsindikatoren, usw. usf..

Oh HERR, lass Abend werden.

Diese Liste höchst diskutabler Stichworte und Absichten „zum Schutz der Demokratie und demokratischer Wahlen“ ließe sich abendfüllend fortsetzen.

Ja, das alles ist nichts anderes als regierungsamtliches Framing für Kontrolle, Bewertung und Überwachung einer jeglichen Kommunikation im Netz. Im Visier der EU-Über-Nannys befinden sich die freien, alternativen Medien und auch politische Parteien (raten sie einmal, um welche Parteien es sich hier handeln könnte).

Freiheit ist Sklaverei. Krieg ist Frieden. Unwissenheit ist Stärke. Sie wissen schon…

Man kann, nein, man muss immer wieder warnen: Orwells „Big Brother“ war offenbar ein Stümper gegen unsere EU-Technokraten. Dieser übergriffigen, großherrlichen und feudalistisch agierenden Pseudo-Elite geht es um nichts anderes, als darum, dass ihr unliebsame Meinungsäußerungen in den sozialen Medien, in den freien, alternativen Medien gefiltert werden müssen, bewertet werden müssen und im Zweifel durch genehmere Informationen überlagert werden müssen.

Das unantastbare Recht auf freie Meinungsäußerung des Bürgers wird hier nicht geschützt, sondern durch Hervorhebung und Privilegierung gewünschter Meinungsäußerung gewissermaßen ersetzt. Eine Demokratie aber, die den mündigen Bürger und dessen Entscheidungsfähigkeit und Urteilskraft grundsätzlich in Frage stellt – ob in der analogen, in der realen oder in der virtuellen und digitalen Welt des Internets – ist keine Demokratie mehr.

Im Zusammenspiel mit unzähligen weiteren Fehlentwicklungen im politischen Raum – hier in Deutschland und in der EU – wird die Freiheit des Bürgers zunehmend eingeengt, eingeschränkt und – im wahrsten Sinne – beaufsichtigt und durch die politischen Funktionäre bewirtschaftet.

Wenn die Meinungs- und Informationsfreiheit endet, dann endet auch die Demokratie

Die selbstverständliche Fähigkeit und das unantastbare Recht des freien und mündigen Bürgers, Erkennen, Reflektieren und Urteilen zu können und zu dürfen, wird schleichend und subtil durch staatlich vorgegebene Programme und Mechanismen ersetzt. Die dem Bürger ganz sicher nicht zu mehr Medienkompetenz oder demokratischen Kompetenzen verhelfen, sondern ihm im Gegenteil von Kindesbeinen an auf ein perfides und der Pseudo-Elite genehmes Framing verpflichtet und einschwört.

Das aber ist nicht nur das Ende der Demokratie, es ist das Ende der Freiheit und das Ende jeder Selbstverantwortung, jeder Selbstbestimmung, jedes Selbsteigentums. Gott bewahre!

Es sieht so aus, als ob die heutigen Polit-Funktionäre und Polit-Aktivisten in ihrem früheren Leben allesamt Haustürvertreter gewesen wären. Und wenn dem so ist, dann gibt es als Notwehr gegen diese Spezies nur eines:

Haustüre vor der Nase zuknallen!


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Spieglein, Spieglein an der Wand…

geschrieben von libero am in Deutschland | 103 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | …wer ist der beste Kandidat im ganzen Land? Um diese Frage beantworten zu können, empfiehlt es sich, das Pferd ausnahmsweise einmal von hinten aufzuzäumen – und zu fragen, wie denn die verlangte „gute Arbeit“ im Mandat aussehen könnte?

Die Beantwortung dieser Frage gebietet es zwingend, Theorie und Praxis streng zu trennen. Lehrbuchmeinungen oder eigene theoretische Interpretationen und Auffassungen vom parlamentarischen Betrieb dürfen getrost in die Papiertonne entsorgt werden. Die Realität hat sich mittlerweile sehr von der politischen Demokratietheorie entfernt: Mandatsträger der Alternative für Deutschland werden unter den gegebenen Bedingungen auf parlamentarischem Wege schlichtweg nichts erreichen können. Und zwar völlig unabhängig von den jeweils vorhandenen Kompetenzen oder ihren politischen Fähigkeiten.

Die etwaig vorhandene Ambition als Fachpolitiker, als herausragender Rhetoriker oder als besonders versiert-spitzfindiger Frage- oder Antragsteller zu agieren, wird sich als ein Trugbild erweisen.

Unser einziger Ansprechpartner und Diskussionspartner ist der Bürger und der Wähler. Den Bürger zu erreichen, den Bürger zu ertüchtigen und diesem zeitnah zu veranschaulichen, was in unserem Land politisch auf nationaler und auf internationaler Ebene geschieht – das, und nur das – ist unsere wichtigste und erste Aufgabe.

Selbstgewählte Knechtschaft versus Freiheit und Selbsteigentum

Neben dieser Hauptaufgabe der Ertüchtigung und Vermittlung von politischen, historischen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründen und Wissensfeldern ist es unumgänglich, den Menschen, den Bürgern, den Wählern darzulegen, dass sie sich – in unserer heutigen existierenden „Fassaden“-Demokratie – mehrheitlich in einer selbstgewählten Knechtschaft unter einer elitären Machtherrschaft des polit-ökonomisch-medialen Komplexes befinden.

Einer selbstgewählten Knechtschaft, wo, bei den meisten Menschen, kein individueller Wille zur Rückgewinnung ihrer Freiheit und kein kollektiver Wille zum Entkommen aus dieser „Tyrannis“ mehr vorhanden ist. Einer selbstgewählten Knechtschaft, die hauptsächlich ihre Gründe in der politischen, historischen und kulturellen Un-Bildung, auch in der Sucht nach individueller Bequemlichkeit und grenzenloser Konsumbefriedigung, sowie in der jahrzehntelangen und generationenübergreifenden Gewöhnung an den Zustand ihrer Knechtschaft haben.

Mit diesem Establishment wird es keine bürgerliche Freiheit mehr geben

Daraus folgt umgekehrt, dass jeder Gedanke an eine parteiübergreifende Zusammenarbeit, an themenbezogene Bündnisse mit Vertretern anderer Parteien oder gar an etwaige zukünftige Koalitionspartner auf Bundesebene zum jetzigen Zeitpunkt schlichtweg Unsinn ist.

Keineswegs ist die Ursache für diese Situationsbeschreibung darin zu sehen, dass wir uns als Alternative für Deutschland in irgendeiner Art und Weise radikalisiert hätten. Sondern umgekehrt. Es ist das beschriebene politisch-ökonomisch-mediale Machtkartell der Regierenden, das sich zunehmend über die Jahre von sämtlichen demokratischen Grundsätzen und Gepflogenheiten verabschiedet hat und in immer größeren Schritten hin zu einer neuen – national entkernten – multilateralen und globalistischen Herrschaftsform des „World Government“ eilen will (Great Reset).

Das ist, fürwahr, ein Imperialismus von historisch bislang unbekannter Dimension. Die Freiheit des Bürgers und die eigene Willensentscheidung kann und darf auf einem solchen Spielfeld, einem solchen gedanklichen politischen Zielkonstrukt der „Mächtigen“ keine Rolle mehr spielen.

Der Umstand, dass wir uns als konservative, freiheitliche, patriotische Partei eher im rechten Spektrum des gängigen politischen Koordinatensystems verorten, ist für ein insgesamt extrem nach links gekipptes Establishment bereits Anlass genug, uns – die AfD – aufs Härteste zu bekämpfen. Stellen wir doch die fundamentale und unbeugsame Antithese zu diesem angestrebten globalistischen „World Government“-Phantasma dar.

Nur auf dem Acker der Nation kann die freiheitliche Demokratie gedeihen

Das ist der Hauptgrund für den Hass, der uns entgegenschlägt: Wir stehen unverbrüchlich an der Seite des Bürgers. Wir stehen für ein Mehr an Demokratie, für ein Mehr an freier Selbstverantwortung und Selbstbestimmung des Bürgers und für „Ein Zurück“ zum souveränen Nationalstaat, der als Garant einer bürgernahen, subsidiären parlamentarischen Demokratie dient und der das christliche Prinzip des „Selbsteigentums des Menschen“ gewährleisten kann.

Alle diese Postulate stehen dem Wirken und Wollen aller anderen im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien unter Merkels Führung diametral entgegen. Denn diese „Neue Einheitspartei Deutschlands“ (NED), gemeinsam im tieflinken Spektrum vereinigt und verortet, ist sich in allen grundlegenden Fragen einig – gegen uns. Darum, man muss es hier wiederholen, hassen sie die „Alternative für Deutschland“.

Erstens, weil die AfD alternativ, also antithetisch und konträr zu allen anderen argumentiert. Und zweitens, weil sie sich für Deutschland einsetzt und für Deutschland kämpft. Ein Deutschland, das alle anderen Parteien der „NED“ marginalisieren und in ihrer politischen Wirkmächtigkeit zerstören wollen.

Wahrlich ein genialer Name für eine Partei, die zu gründen und auch als deren Namensgeber ich die Ehre habe und hatte.

Wir müssen den Bürger vor den Zielen der „NED“ beschützen und bewahren

Hier sind wir wieder am Ausgangspunkt: Im Plenum des Deutschen Bundestags erreichen wir nicht den politischen Gegner, geschweige denn, dass wir diesen überzeugen könnten. Sondern wir erreichen – ausschließlich – den politisch interessierten Zuschauer, den Bürger und Wähler.

Den Bürger von den ideologiesatten und moralinsauren und allgegenwärtigen Zielen der NED zu befreien – das ist unsere Aufgabe. Dazu aber bedarf es nicht nur eines fachlichen Blickwinkels in einzelnen Politikfeldern, sondern unbedingt – vielleicht sogar vorrangig – der Fähigkeit, auf metapolitischer Ebene die Verwerfungen an und in unserer Demokratie nachzuzeichnen und dem Bürger darzulegen.

Ihn aufzuklären, dass das von Merkels sozialistischer Einheitspartei gezeichnete Bild des souveränen Nationalstaats und des kulturell weitgehend homogenen Staatsvolkes als vermeintlich „ewiggestrig“ nichts anderes als ideologisch motivierte Manipulation ist. Eine omnipräsente Manipulation, die keinesfalls eine „globale Demokratie“ anstrebt, sondern im Gegenteil die nationale Demokratie und Verantwortlichkeit aufzulösen, zu zerstören und in die Hände einer untergeordneten EU- und dann gar einer Weltregierung zu legen trachtet.

Wir brauchen beides: Fachpolitiker und politische Generalisten

Der spezialisierte, reine Verteidigungs-, Wirtschafts-, Umwelt- oder Energiepolitiker wird sich mit dieser Aufgabe mit hoher Wahrscheinlichkeit schnell überfordert zeigen. Wollen wir unserer Aufgabe als wahrhafte „Alternative für Deutschland“ gerecht werden, brauchen wir also beides: Versierte Fachpolitiker und geisteswissenschaftlich geprägte „Generalisten“ des Politischen.

Wohin uns rein „fachlich“ orientierte Politik bringen kann, zeigt uns – leider sehr eindrücklich – die aktuelle „Corona-Politik“ der Bundesregierung. Gerade auch unter der Einschränkung, dass just diese „sachorientierte“ Corona-Politik maximal für die „höheren“ Ziele – wie oben dargestellt – instrumentalisiert wird.

Politik ist eben vor allem das Ringen um Konsens, angewandtes Abwägen von Verhältnismäßigkeiten, das Austarieren von entgegengesetzten Fachrichtungen und fachlicher Expertise.

Genau dieser Umstand erklärt im Prinzip von selbst, warum eine Fraktion, die einzig und allein aus Fachexperten und ihren Arbeitskreisen und ihren Zuarbeiter-Stäben besteht, mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt ist.

Dies jedenfalls, solange keine fundierte, metapolitisch orientierte Führung und keine einheitlich verständigte und akzeptierte Strategie zur Definition der eigenen Politik, keine Strategie zur Kommunikation derselben und keine umsetzbaren Vorstellungen zu Eroberung des metapolitischen Raums und zur Erringung der Diskursdominanz existieren.

Wir befinden uns in einem deutschlandweiten und europaweiten Kulturkampf, dessen Ausgang über Fortbestehen oder Untergang unserer abendländischen, christlichen und auch deutschen Zivilisation entscheidet.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode (Shakespeare)

geschrieben von libero am in Deutschland | 104 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Irre Rede einer redenden Irren. Am vergangenen Dienstag hielt die Frau Bundeskanzler eine dreifach bemerkenswerte Rede [5] anlässlich des Davos-Dialogs des World Economic Forums (WEF).

Erstens: Bemerkenswert, nicht im positiven Sinne einer besonderen Geistesleistung, sondern hinsichtlich der zwischen den Satzfetzen offen zutage tretenden Missachtung und auch Verachtung gegenüber denen, in deren Dienst und Pflicht sie zuerst zu stehen hätte: Den deutschen Bürgern.

Zweitens: Bemerkenswert die erschütternde Aneinanderreihung von Ungeheuerlichkeiten, die klar zu erkennen geben, dass der eigene deutsche Bürger in Merkels politischem Weltbild schlichtweg keinen Platz mehr finden kann, finden darf und finden wird. Schon gar nicht einen bevorzugten Platz innerhalb der herbei fantasierten Weltgemeinschaft.

Drittens: Bemerkenswert vor allem hinsichtlich ihres sich offenbarenden, geistig erschreckend schlicht, ja geradezu bildungsfern und geschichtsvergessen daherkommenden ideologischen Weltbildes.

Merkels Rede Wort für Wort zu reflektieren, bedeutet, sich auf eine zutiefst verstörende Reise in eine ideologiegesättigte Dystopie voller Logik- und Sinnbrüche einzulassen. Eine Dystopie, die uns ein negatives Zerrbild unserer zukünftigen Gemeinschaft zeigt. Fast jeder Satz von ihr ist ein brutaler Faustschlag in die Magengrube des deutschen Steuerzahlers. Fast jeder Gedankengang ist ein hemmungs- und skrupelloser rabiater Griff in seinen Geldbeutel, in seinen hart erschufteten relativen Wohlstand und damit seiner selbstverantworteten Zukunft.

Eine Rede, die man hören muss. Eine Rede, vor der man warnen muss

Diese Rede im Davos-Dialog (hier im Video) [6] kann man ohne ein gehörig dickes Fell in Form eines gesund-geeichten, politischen Wegweisers kaum durchstehen, ohne den Glauben an den gesunden Menschenverstand zu verlieren. Und dennoch ist es notwendig, diese so abgründig deutliche Rede ausführlich zu besprechen.

Immerhin spricht hier die Frau Bundeskanzler – und man fragt sich ernsthaft, wie sie es dorthin hat bringen können. Oder dorthin gebracht wurde.

Es sei an dieser Stelle gebeten, nachfolgend etwaige Spuren von Ironie oder Zynismus als durch diese Rede verursachte Erschütterungen eines grundsätzlich christlich orientierten, philanthropisch-wohlwollenden Geistes wahrzunehmen und zu entschuldigen.

Merkel hat – nach eigenem Bekunden – aus der Corona-„Pandemie“ gelernt. Gutes und Schlechtes. Das Virus hat Merkel eine neue Dimension des Globalismus gelehrt, denn es hat sich weltweit verbreitet. Meine Güte, das hat es ja noch nie gegeben! Womit zugleich bewiesen sei, dass selbst „in so einem existentiellen Fall auch der Versuch einer dauerhaften Abschottung ziemlich fehlschlägt.“ (Zitat Merkel)

Eindeutig geschichtsträchtig auch Merkels Feststellung, „dass wir in unsere natürliche Umwelt eingebettet leben“ und, „dass wir von der Natur abhängig sind und bleiben.“ Man merkt schon, welches Framing hier angesteuert, beziehungsweise herbeigezwungen wird.

Merkel hat gelernt. Merkel hat gesehen. Merkel hat wahrgenommen. Heil Merkel, du Führerin des Universums

Merkel hat durch die Pandemie gelernt (wie sonst hätte man je zu dieser Erkenntnis gelangen können?), dass Prozesse in Deutschland „oft sehr bürokratisch“ sind und „zu lange dauern“. Endlich dringt auch zu Merkel durch, dass sich unser Land bei der Digitalisierung in etwa kurz hinter der Bronzezeit befindet. Etwa bei der „überregionalen Vernetzung der Gesundheitsämter“, der Digitalisierung der Verwaltung und des Bildungssystems (Fernunterricht).

Und schon gelangt unsere gebenedeite, also gesegnete und gepriesene Frau Bundeskanzler zu der „großen Frage“, die es zu diskutieren gilt und „der sich die Welt stellen muss“: Globale Lieferketten seien in der Pandemie zerbrochen und schon sei „das Wort Souveränität (…) wieder in aller Munde“.

Souveränität!? Jesses Maria und Josef – wer will denn schon Souveränität!? Das würde ja bedeuten, in Krisenzeiten ein Mindestmaß an Autarkie und Autonomie zu bewahren, so dass wir zumindest eine existentielle, nationale  Infrastruktur aufrecht zu erhalten im Stande sind. Also wenigstens in lebensnotwendigen Grundbedürfnissen und Erfordernissen nicht auf Andere angewiesen sind.

Merkel: Die Hohepriesterin der multilateralen Alternativlosigkeit

Aber Merkel wäre ja in ihrer schmerzvoll bekannten Alternativlosigkeit nicht Merkel, wenn sie die Frage der Abhängigkeit von globalen Lieferketten als Schwachstelle, die „ehrlich und redlich diskutiert werden müssen“ nicht stante pede mit sich selbst und gänzlich alleine diskutieren würde. Und somit in ihrer bekannt link-ischen Manier vom Tisch und damit aus dem öffentlichen Diskurs fegen würde: „Ein Rückfall in regionalen (also nationalen, Anm. d. Verf.) Protektionismus muss meiner Meinung nach verhindert werden“, erklärt sie gewissheitssatt.

Man beachte an dieser Stelle ihren Stilbruch. Spricht Merkel sonst durchgängig von „wir“ und „uns“, so deklamiert „Ihro Erhabenheit“ nunmehr „meine Meinung“ als höchstamtlichen und damit unanfechtbaren Urteilsspruch. „Lieferketten müssen besser abgesichert werden, wenn man sich (…) auf sie verlassen will.“

Howgh, ich, Merkel habe gesprochen! Die ehrliche, redliche Debatte ist hiermit beendet. Nix ist mit irgendwelchem nationalen Minimum an Souveränität, also der Unabhängigkeit unseres Staates vom Einfluss anderer Staaten oder autarker überlebenswichtiger Infrastruktur im Katastrophenfall. Das „One-World-Phantasma“ führe uns zur ewigen Glückseligkeit und zum endgültigen Heil. Sieg. Sieg. Sieg.

Nachdem dieser frevelhafte Rückfall in ewiggestrige Fragestellungen nunmehr endgültig geklärt ist, kommt Merkel unumwunden zum Kernanliegen ihres ideologisch fundierten Deutungsrahmens.

„Great Reset“ alias „Green Deal“ alias „Die Neue Normalität“ alias „Die Große Transformation“ alias „Der Große Sprung“

Die folgende Passage in Merkels Rede ist in ihrer bestechend präzisen Denkschärfe und logischen Stringenz derart genial, dass der Normalsterbliche sie auch nach mehrfachem Lesen oder Zuhören nicht wird nachvollziehen können. Jetzt also bitte Ruhe im Saal und höchste Konzentration!

Merkels Ausgangsthese: „Unsere pandemiebedingte Verwundbarkeit bezieht sich vor allen Dingen auf die Tatsache, dass ein Virus vom Tier auf den Mensch übergegangen ist.“

Und dann Merkels Fazit: „Wir müssen festhalten, dass sich all‘ unsere großen globalen Konventionen zur Nachhaltigkeit (Biodiversitätskonvention, Klimarahmenkonvention) als absolut richtig erwiesen haben und dass wir stärker für deren Umsetzung arbeiten (=zahlen, Anm. d. Verf.) müssen, als wir es vorher getan haben, entschiedener und resoluter.“

Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich, oder, ich will es einmal auf Französisch zum Ausdruck bringen: Ah oui. La vache qui rit.

Da wären wir also endlich wieder einmal beim Klimawandel und der Weltenrettung angelangt. Klimaneutralität, CO2-Reduktion, Demobilisierung, Deindustrialisierung. Kurzum: „Green Deal“ alias „Große Transformation“ alias „Great Reset“. Da soll noch einmal ein dahergelaufener Verschwörungstheoretiker behaupten, die Covid-19-Pandemie hätte auch nur entfernt etwas mit dem Great Reset zu tun.

Merkels Lust an harten, drangsalierenden Maßnahmen und „Hau‘ raus das deutsche Geld in alle Welt“

Da die Frau Bundeskanzler in den vergangenen Monaten bekanntlich ihre Lust am „Weiter so“ und „so, nicht anders und das noch schärfer“ entdeckt hat, spart sie auch hier nicht mit ihren üblichen Drohungen: „Vor uns liegen sehr harte Monate“. Oder: „… müssen wir harte politische Maßnahmen durchführen, bei denen wir die Menschen mitnehmen müssen.“

Wohlgemerkt, nicht wegen der Pandemie, sondern wegen der Klima- und Weltenrettung. „Menschen mitnehmen müssen“ darf man hier getrost als „die Menschen dazu zwingen müssen“ verstehen.

Wer nach dem national-ökonomisch katastrophalen Lockdown als deutscher Kleinunternehmer oder Mittelständler vor den Trümmern seiner Existenz steht und erwartet, dass nunmehr zuerst und massiv im eigenen Land geholfen wird, der achte auf das folgende Zitat aus Merkels wegweisender Rede: „Die große Gefahr nach der Pandemie besteht darin, dass wir (…) uns erst einmal auf uns selbst konzentrieren und die Entwicklungsanstrengungen vernachlässigen könnten. Das darf nicht passieren.“

Na so was aber auch, Du dummes deutsches Steuervieh. Was erlauben sich der deutsche Steuermichel? Germany First, never ever, Germany Last is always better! Deutscher Steuersklave, how dare you?

Wer jetzt immer noch auf die Idee kommen sollte, man könne bei den generösen, das Klima rettenden deutschen Geld-für-die-Welt-Programmen erkleckliche Sümmchen einsparen, die jetzt im eigenen Land besser eingesetzt wären, der irrt. Auch hier scheut Merkel keine klare Ansage: „Deshalb ist es das deutsche politische Ziel (…) bei der Entwicklungszusammenarbeit nicht zu sparen, sondern eher noch eine Schippe draufzulegen.“

Nimm‘ das, du egoistischer deutscher Kleingeist

Wie schon bemerkt – Merkel hat in und durch die Pandemie dazugelernt. Denn in Bezug auf die globale Vernetzung und der Verbundenheit mit aller Welt ist „für mich jetzt noch klarer als vorher… das war für mich auch vorher schon klar (sic!), dass wir einen multilateralen Ansatz wählen müssen und dass ein Abschottungsansatz uns nicht helfen wird“, so Merkel im Wortlaut.

Für Merkel gilt das auch bei der Impfstrategie als Ausweg aus der Pandemie. Die reichen Länder (wir Deutschen natürlich voran) zahlen in internationale Organisationen ein, Merkel nennt hier das von WHO, EU-Kommission und Frankreich initiierte Programm COVAX (Covid-19 Vaccines Global Access), das die Herstellung und Verteilung von Impfstoff organisieren soll.

Mit „Die Frage, wer auf der Welt, welchen Impfstoff, wann bekommt…“, beginnt Merkel einen Satz und man ahnt, hier könnte sich ein Problem anbahnen. Weit gefehlt, der zitierte Satz geht weiter: „… wird natürlich auch neue Verbundenheiten (!!!) und neue Erinnerungen schaffen; denn wer in einer solchen Not Hilfe bekommt, erinnert sich daran natürlich sehr viel stärker…“.

Natürlich hat Merkel mit dieser Annahme Recht. Ein Schelm, wer aber zu Ende denkt, was Merkel bewusst nicht ausspricht. Denn auch diese güldene Philanthropie-Medaille, die sich Merkel selbst anheftet, hat zwei Seiten: Zwar zahlen wir für die Entwicklung des Impfstoffes kräftig mit. Dieser Impfstoff wird aber nicht sofort in ausreichender Menge für alle Länder verfügbar sein – sondern auf alle Länder „fair“ verteilt. Das kann man so machen – aber die Kehrseite sollte man dann auch benennen: Hierzulande werden viele Menschen auf unbestimmte Zeit auf einen verfügbaren Impfstoff warten müssen.

Gottlob ist diese Corona-Krankheitswelle keine Pandemie mit einer extrem hohen Sterblichkeitsrate. Es würde sonst nicht lange dauern, bis mancher deutsche Bürger in Not sich daran erinnern könnte, von der eigenen Regierung eben keine Hilfe erhalten zu haben. Man kann es manchen Ländern, die offensichtlich weniger auf gemeinsame Lösungen bestanden, nicht verdenken, uns in Sachen Impfung ihrer Bürger deutlich voraus zu sein.

Machen wir hier einen Schnitt, schonen unsere Nerven und ersparen uns die Kommentierung der weiteren Lobhudeleien „Ihrer Majestät Angela I“  an die internationalen Organisationen und Institutionen, wie der WHO, der WTO, der EU, der G20.

Merkels Mantra: Lieber fremde Versager-Staaten tätscheln als den Eigenen zu dienen

Vermeiden wir – für jetzt – darüber nachzudenken, was Merkel tatsächlich meint, wenn sie behauptet, „dass wir an der Entwicklung aller Teile der Welt ein Interesse haben müssen“ und „Entwicklungszusammenarbeit“ deshalb „auch im nationalen Interesse“ sei. Erörtern wir nicht weiter, ob Merkels Interesse an multilateraler „Entwicklungszusammenarbeit“ eher Ausdruck ihrer Liebe zum Fremden oder doch eher dem Hass auf das Eigene entspringt.

Fragen wir uns lieber, wann der deutsche Bürger erkennt, dass diese Regierung unter Merkel ganz offensichtlich und ganz unverhohlen keine Politik mehr für ihn, sondern für den imaginären Weltbürger macht. Dies auch und gerade unter dem Vorzeichen einer angeblichen „Jahrhundertkatastrophe“ (Merkel). In der bevorzugt (auch) andere, neben den eigenen Mit-Bürgern „errettet“ werden müssten.

Fragen wir uns, ob dem Bürger bewusst ist, dass sich die Frau Bundeskanzler offenbar eher in der Rolle des Mitgliedes einer nicht existenten Weltregierung, denn als Repräsentantin und Verantwortliche für Deutschland sieht. Gewählt, um vornehmlich die Interessen des eigenen Bürgers zu formulieren und zu vertreten.

Fragen wir uns, ob Merkel sich überhaupt noch bewusst ist, dass das von ihr behauptete „gute Fundament in Deutschland“, die angeblich „soliden Finanzen“, nur und ausschließlich Steuergelder sind. Also vom Bürger hart verdientes Einkommen und anschließend zu hohen Teilen abgepresstes Steuergeld darstellt.

Fragen wir uns, wie wir dem Bürger bei dem so dringend notwendigen Erkenntnisprozess helfen und beistehen können. Wie wir Merkels ideologiemotivierte und geradezu bestialisch zielorientiert betriebene Spaltung unserer Gesellschaft aufhalten können. Wie wir die Verwüstungen in unserer nationalen Gemeinschaft und die an allen Orten zu beobachtende Ohnmacht und den bald einsetzenden Zorn der Bürger kanalisieren und auf demokratischem Weg zu einer zukunftsorientierten Lösung unserer Verwerfungen kommen können.

Der Great Reset – aber in die genau gegensätzliche Richtung

Wir müssen den Reset-Knopf drücken. Dringend. Raus aus dieser Europäischen Union. Raus aus allen diesen elitären, für den Bürger unfassbar teuren, internationalen Geschwätzbuden. Raus aus der Finanzierung aller dieser internationalen NGOs. Raus aus diesen supra-nationalen Organisationen.

Und zurück zu einem souveränen und demokratischen Nationalstaat, dessen Bürger die einzigen und wahren Träger unserer Demokratie sind. Staatsbürger, die die einzig legitimierten Richter und Wächter über die Regierung sind und als Staatsbürger – also als Demos – die Verantwortung für unsere Gesellschaft und für die gute Zukunft unserer Gemeinschaft übernehmen.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Wir müssen reden. Dringend!

geschrieben von libero am in Deutschland | 95 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Wie erwartet, beginnt das Jahr 2021 politisch mit einem höchst denkwürdigen Paukenschlag. Nachdem wütende Demonstranten das Washingtoner Kapitol stürmten, gibt es leider vier Todesopfer zu beklagen.

In leidlich bekannter Manier verurteilen Politik und Medien bereits Trump als einzig verantwortlichen, allein schuldigen Übeltäter und Verursacher der Ausschreitungen. Nur vereinzelt werden Überlegungen laut, wie es – trotz der Vorhersehbarkeit potentieller Grenzüberschreitungen einer offensichtlich aufgebrachten und wütenden Menge – überhaupt so weit kommen konnte. Denn diese „Erstürmung“ war wohl keine Erstürmung, sondern doch wohl eher eine „offen gelassene Tür“. Verantwortung dafür trägt niemand anders als die Politikerin der Democrats, Nancy Pelosi, die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die in dieser Funktion auch für die Sicherung des Hauses zuständig war und ist.

Die Einen sind immer die Guten und die anderen immer die Bösen

Sicherlich ist Trump weit, weit davon entfernt, ein „Heiliger“ zu sein. Und dennoch ist es erschreckend, wie ungeniert, hemmungs- und skrupellos auch dieses Szenario wieder von Politik und Medien hierzulande genutzt wird: Das „große“ Narrativ, das klassische Framing, vom „unantastbar heiligen“ politischen Establishment auf der einen Seite – und von einem durch Trump und „seinem Hass und seiner Hetze“ an- und aufgestachelten wütenden Mob, also dem scheinbar demokratiefeindlichen Pöbel auf der anderen Seite.

Womit nichts anderes bezweckt wird als jeden noch so besonnen argumentierenden Kritiker sofort und auf der Stelle als Demokratiefeind und Umstürzler mit übelsten Absichten zu stigmatisieren. Oder als vermeintlichen „Verschwörungstheoretiker“ der vernichtenden Lächerlichkeit preiszugeben.

Das eigentliche Problem liegt tiefer – und dieses tritt immer drängender zutage: Die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und der damit einhergehende grundlegende Vertrauensverlust von vielen Millionen Bürgern gegenüber dem Establishment. Und damit auch gegenüber den Macht ausübenden Köpfen der demokratischen Institutionen.

Das aber ist nicht gleichbedeutend mit einer Abkehr von der Demokratie selbst!

Verfolgt man diese Sichtweise weiter, so ist es gerade die permanente, vehemente und pauschale Verunglimpfung und Diffamierung jeder Kritik selbst, die die Bereitschaft zur ergebnisoffenen Debatte zweier Gegenpole – und zwar auf Augenhöhe – vermissen lässt. Und schon das ist vollkommen antidemokratisch.

Und genau so etwas sorgt beim „einfachen“ Bürger für Ohnmacht und hier und da auch für „Wut“ und im schlimmsten Fall für die in einer Demokratie nicht zu akzeptierenden Bereitschaft zur gewaltsamen Aktion.

Es ist somit nicht das Versagen der Demokratie selbst. Es ist in erster Linie ein Versagen der regierenden polit-medialen Pseudo-Eliten, die sich zunehmend hinter der Institution „Demokratie“ verstecken und sich jeder Kritik entziehen wollen. Und diese – berechtigte – Kritik kriminalisieren und sich bewusst von immer größeren Teilen der Gesellschaft abschotten. Und damit selbst den größten Schaden an der Demokratie verursachen.

Das ist genau, was wir als „Alternative für Deutschland“ seit unserer Gründung erleben dürfen. Schon spannt unser unseliger Bundespräsident Steinmeier [7] den Bogen von den Washingtoner Ereignissen hin zu der im Vergleich vollkommen lächerlichen „Erstürmung“ der Reichstagstreppe im Zusammenhang mit der Corona-Demonstration Ende August des vergangenen Jahres.

Die Zeichen stehen auf Sturm. Es geht um das Überleben unserer Demokratie

Man kann zu Präsident Trump stehen, wie man möchte. Man kann über seinen Politikstil streiten und diesen als mindestens diskutabel ansehen. Doch Trump führt den gleichen politischen Kampf – den man schon Kulturkampf nennen muss – wie wir als „Alternative für Deutschland“ in der Opposition. Gegen die gleichen politischen Entwicklungen und gegen die gleichen politischen Gegner – die linksideologisch, öko-sozialistisch global agierenden Eliten aus Politik, Wirtschaft, Medien und NGOs.

Biden hat gewonnen, aber nicht, weil es da keinen Wahlbetrug gegeben hätte, sondern weil Trump die Beweise für eine Vielzahl von essentiellen Betrügereien nicht vorlegen durfte. Wenn Trump nun doch von Biden abgelöst wird – und die jüngsten Ausschreitungen dürften den Bogen für Trump wohl endgültig überspannt haben – dann werden sich die zu beklagenden nationalen und internationalen politischen Fehlentwicklungen massiv beschleunigen.

Analog zu einem sich abzeichnenden und denkbaren Zerbrechen der Republikanischen Partei Trumps stehen auch wir als Alternative für Deutschland unter immensem Druck. Unsere Partei wird nicht nur von außen zersetzt – sondern immer offensichtlicher und rabiater auch von innen.

Neben dem bloßem Hauen und Stechen um etwaige persönliche Karrierechancen im Zusammenhang mit den diesjährigen Bundestags- und anderen Wahlen gibt es weitere, zumeist hausgemachte Probleme, die der so dringend und zwingend gebotenen Einigkeit unserer Oppositionspartei entgegenstehen:

Bundesverfassungsschutz

Das maßgeblich von Meuthen [8] und des von Meuthen dominierten Bundesvorstands betriebene Einknicken vor und Anbiedern an einen politisch instrumentalisierten Bundesverfassungsschutz. Auch die Ablösung von Roland Hartwig [9] als Leiter der Arbeitsgruppe Verfassungsschutz – ganz offenkundig nicht aufgrund mangelnder Expertise, sondern scheinbar alleine infolge persönlicher Animositäten, die mit unterschiedlichen politischen Auffassungen verbrämt werden.

Versagen in Strategieentwicklung und Schwerpunktsetzungen

Ein weitgehendes Versagen sowohl der Parteiführung als auch des Vorstandes der Bundestagsfraktion in Fragen grundlegender politischer Strategien und Schwerpunktsetzungen. Hier vor allem der Bundesvorstand, aber auch der Vorstand der Bundestagsfraktion sind sowohl öffentlich als auch parteiintern kaum wahrnehmbar. Weder mit politisch-inhaltlichen Positionen noch mit politisch-strategisch erarbeiteten Generallinien in Aktion, Reaktion und Kommunikation zur Begegnung der weltweit immer fragiler werdenden politischen Situation und der uns gegenüber immer massiver werdenden Attacken des polit-medialen Machtkartells.

Dringend notwendig wäre es in diesen Zeiten – nur um Beispiele aufzuzeigen – die Grundziele unserer Parteigründung verstärkt, das heißt, unmissverständlich laut und einheitlich zu kommunizieren. “Europäische Union“ und ihre desaströse Wirkung auf die Souveränität der Nationalstaaten. Also, Konzeptionen zum Austritt aus diesem Staatengefängnis.

Konzeptionen und Vorgehensweisen zur Beendigung des desaströsen Währungsexperiments „Euro“, der die Regierungen grundlegend zu Vertragsbrüchen international verbindlicher Verträge animiert und auch nötigt. Eine Währungsunion, die die Geldwertstabilität grundsätzlich nicht herstellen und sichern kann. Ein Euro, der die einzelnen, unterschiedlichen Volkswirtschaften nicht gemäß ihrer Leistungsfähigkeit monetär bewirtschaften kann. Eine aufgezwungene gemeinsame Währung, die die Bürger einzelner Staaten nachhaltig zur Verarmung verdammt und diese Bürger um ihre lebenslang erarbeiteten Sparvermögen und Altersabsicherungen betrügt. Und auf der Gegenseite die Bürger anderer Staaten leistungslos mit dem Geld anderer beglückt.

Katastrophale Unkenntnis politischer Zusammenhänge

Die katastrophale Rede Meuthens [10] beim Bundesparteitag in Kalkar, die nicht nur die hier besprochenen Punkte betraf, sondern die darüber hinaus den plumpen, alleinigen Machtanspruch Meuthens innerhalb unserer Oppositionspartei formulierte. Dies nicht nur zum denkbar dümmsten Zeitpunkt angesichts der Thematik des Bundesparteitags (Sozialprogramm) und der angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl und der Vielzahl anderer Wahlen. Auch das deutlich werden einer offenkundig mangelhaften Analysefähigkeit der politischen Gesamtsituation in- und außerhalb unserer Partei sowie das Fehlen jeglicher Kompetenz in der Analyse, der Identifikation und der Wahrnehmung, der von uns zu bewältigenden politischen und gesellschaftlichen Aufgabenstellungen.

Ausgrenzung anderer ist nicht das Ziel einer fundamentalen Opposition

Die ebenfalls in der oben angeführten Rede des Parteisprechers dargelegte, unangemessene und politisch grundlegend verkehrte Attacke [11] gegenüber einer breiten Bevölkerungs- und potentiellen Wählerschicht: Die „Querdenker“ als eine politisch-ideologisch parteiübergreifende Bewegung, die entstanden ist vor dem Hintergrund ähnlicher Erkenntnisprozesse, die damals auch zur Gründung der Alternative für Deutschland geführt haben.

Die augenscheinliche Ignoranz und Blindheit gegenüber der sehr hohen Wahrscheinlichkeit einer womöglich unmittelbar bevorstehenden, neuen Parteigründung. Aus den Reihen unzufriedener CDU-ler (Werte Union) – spätestens nach der erfolgten Wahl eines neuen und nicht genehmen CDU-Vorsitzenden – und zur Sammlung der unterschiedlichsten politischen bis dato noch nicht parteilich organisierten Gruppierungen, die ich hier nicht nennen will.

Vor diesem Hintergrund sind mittelbare und unmittelbare Auswirkungen auf die AfD nicht von der Hand zu weisen. Nicht nur aufgrund der drohenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz sind Übertritte von Funktionären und Mandatsträger auf allen politischen Ebenen vom Bund über die Länder bis in die Kommunen nicht nur möglich, sondern fast zu erwarten.

Die jüngste Pressemitteilung von Max Otte [12], in der er seine Beweggründe für seinen Austritt aus dem Kuratorium und der Desiderius-Erasmus-Stiftung darlegt, sollte man hier als entsprechenden Wink und als Hinweis verstehen können. Parteispitze und Stiftungsvorstand alles richtig gemacht? Oder vielleicht doch Szenarien falsch eingeschätzt und Strategieentwicklung verpennt?

Die politische Zeitenwende wird immer deutlicher. Auch die Wendezeit in der AfD?

Wollen wir weiter eine ernstzunehmende Oppositionspartei sein, so muss es zeitnah zwingend zu einer grundlegenden parteiinternen Debatte fernab jeweils persönlicher Machtkalküle kommen. Auch und gerade angesichts des weiter verschärften und verlängerten „harten“ Lockdowns sind unmittelbar bevorstehende, gravierende politisch-ökonomische Verwerfungen in unserem Land zu erwarten.

Wir haben dem deutschen Wähler ein umfassendes, klares und politisches Angebot zu machen. Und zwar JETZT – denn sonst werden es andere machen. Wir müssen uns jetzt auf unsere ursprünglichen Kernanliegen konzentrieren, und zwar geschlossen und einig. Wir haben uns auf die vorhandenen gemeinsamen Schnittmengen zwischen den national-konservativen, den freiheitlichen, den libertären und den sozialen (nicht sozialistischen!) Mitgliederströmungen zu konzentrieren.

Unser erstes Ziel muss es sein, die drohende endgültige Zerstörung des Nationalstaates und die bevorstehende endgültige Zerstörung des Rückgrates der deutschen Wirtschaft, des Mittelstandes, möglichst abzuwenden und zu retten, was zu retten ist.

Die politische Zeitenwende steht unmittelbar bevor

Dazu bedarf es des alternativlosen Zusammenhaltes, um das polit-ökonomisch-mediale Machtkartell zu spalten und demokratisch zu Fall zu bringen. Die politische Zeitenwende steht unmittelbar bevor – es liegt an uns, ob und wie wir sie mitgestalten wollen und können.

Eines ist sicher: Der Bürger und Wähler, nun weitestgehend eingesperrt, gegängelt und vor dem wirtschaftlichen und damit existentiellen Abgrund stehend, werden nicht darauf warten, bis wir uns entscheiden, ob wir kalt, lauwarm oder warm baden wollen. Was eine Metapher für den einen oder anderen Politiker in der AfD ist.

Derzeit kann es nicht um das Primat des Personellen gehen, sondern um das Primat des Politischen. Und wer dieses nicht versteht oder sogar wissentlich dagegen verstößt, der begeht nicht nur eine Torheit, sondern einen regelrechten Verrat an unseren Zielsetzungen und an unseren Aufgaben für unser Land und unsere Gemeinschaft.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Der alternative Wegweiser in ein neues Jahrzehnt

geschrieben von libero am in Deutschland | 52 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Mit dem „vorläufigen“ Ja aller Botschafter der 27 EU-Mitgliedsstaaten vom vergangenen Montag dürfte das Abkommen zwischen Großbritannien und der Brüssel nunmehr endgültig vollzogen sein. Damit geht Boris Johnson aus dem jahrelangen Ringen um die Konditionen des Austritts von Großbritannien aus der EU als eindeutiger Sieger vom Platz.

Die massiv betriebene Verunglimpfung Johnsons in Politik und in den Massenmedien erweist sich wieder einmal als Bumerang. Johnson mag ja ein schrulliger Querkopf sein – aber er hat den vom Wahlvolk gewollten Brexit erfolgreich vollzogen und durchgesetzt. Und zwar zu Spitzenkonditionen für sein Land.

Die zahllosen Kommentatoren aus Politik und Medien hierzulande stehen wieder einmal arg jämmerlich und doof da. In der politisch und medial konstruierten Schutzmauer um das „Märchenschloss EU“, dem als vermeintlichem Quellborn für Wohlstand und Sicherheit jahrelang gelobhudelt wurde, wird nun eine gigantisch klaffende Lücke erkennbar.

Multilateralismus ist nur ein Werkzeug der Politik und darf niemals eine Herrschaftsideologie sein

Das von globalistisch denkenden Eliten installierte Bürokratie-Konstrukt „Europäische Union“, die als supranationale Erbin der vermeintlich ewiggestrigen und deshalb abzuschaffenden Nationalstaaten gelten sollte, bekommt tiefe, sehr tiefe Risse.

Diese globalistischen Eliten – allen voran Angela Merkel als Apologetin des Multilateralismus – übergehen nicht nur den Demos, das souveräne Staatsvolk, sondern missachten, gleichermaßen verwerflich, den Nationalstaat, der, und nur der, den Garanten und das Wirkungsfeld einer demokratischen Verfassung darstellen kann.

Demokratische Willensbildung funktioniert demokratietheoretisch nur von unten nach oben – alles andere wäre nur schwerlich „demokratisch“ zu nennen. Wer aber, wie Madame Merkel, „Multilateralismus“ nicht als bloßes Werkzeug für internationale politische Interaktion und Kommunikation zur bestmöglichen Wahrung der eigenen, nationalen Interessen versteht, sondern Multilateralismus selbst zur Ideologie erhöht, der hat sich von diesem Urprinzip demokratischer Willensbildung lange verabschiedet oder niemals auch nur im Ansatz verstanden.

So jemand wie sie versteht Subsidiarität nicht länger als demokratisches Prinzip der Wahrung und Aufrechterhaltung größtmöglicher Bürgernähe – sondern nur noch als lästigen Hemmschuh, der auch und gerade den global-ökonomischen Wirtschaftsinteressen des „Big Business“, des „Big Tech“, des „Big Money“ im Wege steht.

Souveräne Politik benötigt schrullige Querköpfe, wie Trump, Johnson, Farage

Boris Johnson hat damit zugleich den Beweis erbracht, dass es auch und gerade in der Politik nicht nur Querdenker, sondern regelrechte Querköpfe braucht. Köpfe, die sich trotzig vor ihre Nation, vor ihre Bürger – und gegen den internationalen und auch globalistisch agierenden Mainstream stellen.

Ein Meinungsstrom, der heutzutage nichts anderes als ein künstlich erzeugtes Narrativ und ein beständiges Framing einer global agierenden Elite ist. Ein Mainstream, der die Interessen der Polit-Feudalisten und der Ultra-Reichen beispielsweise mit dem herbeigewünschten und herbeifabulierten „Great Reset“ unentwegt im Gespräch halten, aber wenig mit den Sorgen der nationalstaatlichen Bürgerschaften zu tun haben will.

Solchen antidemokratischen Tendenzen entschlossen entgegenzutreten bedarf eines gehörigen Mutes. Es bedarf solcher Köpfe wie Johnson oder auch Donald Trump, die sich zuerst für die Belange des eigenen Staates, des eigenen Volkes einzusetzen.

Auch wir müssen „Querköpfe“ sein

Wir als Alternative für Deutschland führen die gleiche Auseinandersetzung, weist doch alleine schon unsere Namensgebung deutlich darauf hin: FÜR Deutschland. Auch wir müssen „Querköpfe“ sein. Systemlinge, obrigkeitshörige, aalglatte Karrieristen und Opportunisten, deren Karrieren wir in sämtlichen Altparteien verfolgen können, dürfen bei uns keinen prominenten Platz finden.

Wir dürfen innerhalb unserer Partei nicht dieselben „Karriereleitern“ bereitstellen, wie es in den Altparteien seit Jahrzehnten Usus ist. Karriereleitern, die einmal auf der untersten Stufe bestiegen, dazu führen, dass Sprosse um Sprosse erklommen werden, wenn man nur oft genug seine Hörigkeit gegenüber den vorgegebenen Herrschaftsdirektiven oder den oben beschriebenen Mainstreamnarrativen bekundet. Und ein Minikleidchen, ein etwas gewagterer Ausschnitt und eine adrette Maquillage mögen dabei auch hilfreich sein. Eine Erläuterung hinsichtlich des männlichen Pendants erspare ich dem geneigten Leser an dieser Stelle.

Auch Parteien, Parteistrukturen, Parteimechanismen können Demokratien schädigen


Wir hatten uns 2013 auf die Fahnen geschrieben, für mehr Demokratie auch in den Parteien einzustehen und zu sorgen. Dieser Forderung lag die Erkenntnis zugrunde, dass Parteien, Parteistrukturen und Parteimechanismen – so, wie wir sie in allen Altparteien vorfinden – mehr Teil der Problemlage, als Teil einer etwaigen Lösung sind.

Als Alternative für Deutschland ist es unsere Aufgabe, die Verwüstungen an und in unserer Nation, an und in unserer parlamentarischen Demokratie immer und immer wieder darzulegen, zu analysieren und Lösungswege aufzuzeigen.

Dabei darf es nicht unser Anliegen sein, dem Wähler zu gefallen. Sondern unser erklärtes Ziel muss sein, den Wähler zu überzeugen! Und wenn wir dem überzeugten Wähler dann gefallen, dann ist alles richtig gemacht. Das ist ein grundlegender Unterschied! Den Viele aber nicht verstehen.

Die derzeitige Situation im Land gibt unseren Analysen tagtäglich dramatisch Recht. Die schier unerträglichen, zumeist willkürlichen – sämtlichen rationalen und auch demokratischen Prinzipien spottenden – Maßnahmen zur angeblichen Bekämpfung einer in Wahrheit rigide instrumentalisierten P(l)andemie zeigen deutlich, wohin die Reise mit und unter diesem Establishment der Funktionärskaste geht.

Schon wird laut und offen über eine Zwei-Klassen-Gesellschaft nachgedacht, in der den „Geimpften“ mehr Grund- und Freiheitsrechte zugestanden werden sollen, als den „Ungeimpften“.

Dies ist bereits offen zu Tage tretendes totalitäres Denken

Wir erleben im politischen und gesellschaftlichen Alltag immer häufiger und immer klarer neue totalitäre Tendenzen: Die ehedem angeklagte „Politische Korrektheit“ hat sich bereits zur sogenannten „Cancel Culture“ ausgewachsen.

Vermeintliche Delinquenten werden nicht mehr aufgrund des Gesagten gegängelt und gemaßregelt – ihnen wird heute durch offene Diffamierung und medial geschürte künstliche Empörung faktisch die gesellschaftliche Existenz entzogen. Unter den wohlwollenden Augen der politischen Macht, der politisch Mächtigen. Durch unheilvolle und jede Demokratie verhöhnende Begrifflichkeiten, wie Kontaktschuld, Querulantentum, XY-Leugner. Der Sippenhaft, unseligen Angedenkens, wird damit wieder einmal die Tür geöffnet.

In den Parlamenten wird die demokratisch legitimierte größte Oppositionspartei offen und mit Ansage angefeindet, ausgegrenzt und tabuisiert. Und damit am Wählerauftrag behindert und oft auch gehindert.

Die in Aussicht stehende und auch zu erwartende Beobachtung durch den Verfassungsschutz, die rechtsstaatlich durch nichts gerechtfertigt erscheint, sind Anzeichen eines schon totalitär anmutenden Umgangs der politisch Dominierenden mit der diese Dominanz in Frage stellenden Opposition.

Blaue Rationalität und Freiheit gegen die „Neue Einheitspartei Deutschlands (NED)“


Die „Alternative für Deutschland“ ist nicht nur der politische Gegner sämtlicher Altparteien. Sie ist auch der Antipode – also Menschen von entgegengesetzter Geisteshaltung – des gesamten Establishments, bestehend aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kirchen, Gewerkschaften, Unternehmen der Sozialindustrie und NGOs aller Art, zumeist regelhaft oder zumindest meistens von Staatsgeldern finanziert und lebend.

Genau das ist der erklärte Daseinsgrund, der Raison d´être, der AfD. „Wo alle einer Meinung sind, da braucht es eine zweite Meinung!“ Jedes einzelne Wort des Parteinamens der „Alternative für Deutschland“ – deren Namen ich zu entwickeln die Ehre hatte – ist die Kontradiktion, der bewusst erklärte Widerspruch zur derzeit noch die Geschicke unsere Landes bestimmenden öko-sozialistischen, kultur-marxistischen „Neuen Einheitspartei Deutschlands (NED)“.

Die „Alternative“ steht gegen das überwiegend einheitliche und weitestgehend gleichgeschaltete Denken aller Anderen im politischen Raum.

Das „Für“ steht für das „Eigene“ und ist der erklärte Widerstand zur allseits bekundeten Liebe und Bevorzugung des „Fremden“ der Altparteien, die in Wirklichkeit dem „Hass auf das Eigene“ entspringt.

Unser „Deutschland“ ist der Adressat unserer politischen Ambitionen. Dieses Deutschland – dessen Existenz, Wohlergehen und Zukunftsfähigkeit – ist im Interessenspektrum der die Ent-Nationalisierung und das Umgestalten in eine Supra-Nationalität anstrebenden NED (Neue Einheitspartei Deutschlands) nicht mehr vorhanden.

Das sind die Handlungsziele und die DNA der Alternative

Die AfD hat sich ganz bewusst selbst zum Gegner, zur demokratischen Antithese gemacht. Wer das in Frage stellt, wer darauf erpicht ist, beim aktuellen Machtkartell, trotz zunehmend totalitärer erscheinenden Tendenzen dieses polit-ökonomisch-medialen Establishments gefallen zu finden, der ist in der Alternative für Deutschland am falschen Platz. Er behindert sogar – bewusst oder unbewusst – die politisch notwendige Arbeit. Denn er hat entweder unsere zu bewältigende Aufgabe nicht verstanden, oder er hat die zu behebenden verheerenden Verwüstungen an und in unserer Demokratie nicht annähernd reflektiert.

Wir sind die legitimierte Oppositionspartei der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben nicht den Anspruch Opposition in ganz Europa zu sein. Dies ist die Aufgabe unserer europäischen Freunde und Gleichgesinnten in ihren jeweiligen Ländern. Ganz im Sinne des auch von uns angestrebten abendländischen Europas der Vaterländer. An dessen Umsetzung und Verwirklichung wir gerne und hoch motiviert mitarbeiten wollen und werden.

Unser politischer Gegner agiert längst nicht nur inter-national sondern auch und wie bereits dargestellt vor allem anti-national. Hierzulande von einer geschichts- und bildungsvergessenen deutschen Frau Bundeskanzler und ihrer opportunitätslüsternen Entourage betrieben. Die in geradezu ideologiebesessener Manier von der deutschen Vorreiter-Rolle bei der Welterrettung träumen.

In realiter also gar nicht so weit entfernt, von den fürchterlichen Zielen der National-Sozialisten des dritten Reiches, die ganz und gar nicht die Nation, als vielmehr die Schaffung eines neuen Imperiums im Blick hatten.

Boris Johnson hat sich und seine Nation der hier entstehenden Dynamik durch die erfolgreiche Durchsetzung des Brexit entzogen. Solange wir den Nationalstaat als einzig denkbaren Rahmen einer parlamentarischen Demokratie erkennen, solange bedeutet die Übereignung nationaler Souveränitätsrechte an Brüssel eine Aushöhlung unserer Demokratie – und damit der Freiheitsrechte seiner Bürger.

Es ist nur schwer erklärlich, warum ausgerechnet exponierte AfD-EU-Parlamentarier dies nicht offen aussprechen und als alternatives Ziel in den öffentlichen Diskursraum stellen.

Der Marsch durch die Institutionen durch die Kultur-Marxisten ist erfolgreich abgeschlossen

Erstens: Wir müssen uns vergegenwärtigen und eingestehen, dass der von den 68ern begonnene linke Marsch durch die Institutionen, befeuert und angetrieben von den neo- und kulturmarxistischen Vorgaben der „Frankfurter Schule“, nahezu vollständig vollzogen wurde.

Zweitens: Merkels opportunistische Prägung und Bildungsferne – aber sicher auch ihre marxistisch-leninistische Sozialisation – haben die Beseitigung sämtlicher konservativen Parteiideale der „C“„D“U – christlich ist weg, demokratisch ist weg – knallhart und erfolgreich realisiert.

Beide Wirkmechanismen – 68er und Merkels Preisgabe des Konservativen – haben ihren öko-sozialistischen und globalistischen Vergiftungssud an die Wurzeln unserer Republik erfolgreich ausgegossen, so erfolgreich, dass die „Deutsche Eiche“ aktuell nur noch fatal giftige Früchte treiben und tragen kann.

Wenn wir vom (linken) Establishment sprechen, so ist der gesamte politische, ökonomische und mediale Komplex gemeint, der sich zum fast absolut agierenden und regierenden Machtkartell ausgewachsen hat. Unsere Gesellschaft befindet sich in einem „durchgelinkten und ideologisierten“ Zustand.

Die internationale und globale Verschmelzung von Politik (und ihren Protagonisten) und Wirtschaft (Big Business und Ultra-Reiche) hin zu einem Staats-Korporatismus zeigt sich kaum anderswo so offen, wie in unserem Land. Und bildet so die Grundlage für eine neue Form von Herrschafts- und Lenkungswirtschaft, die sehr bald große Ähnlichkeit mit einer klassischen kommunistischen Kommandowirtschaft haben wird.

Eigentlich das glatte Gegenteil unserer ursprünglich „typisch deutschen“, wohlstandsschaffenden und mittelstandsorientierten „sozialen Marktwirtschaft“ Erhard’scher Prägung, die nicht zuletzt auch auf der „Katholischen Soziallehre“ fußte.

Kaum ein Konzern, kaum ein Werbespot ohne deutlich geäußerte, politisch links soufflierende Einflussnahmen, Forderungen und Botschaften. Hier gäbe es ein Vielzahl weiterer Beispiele zu nennen.

Die Metapolitik gilt es ins Auge zu nehmen

Von der Kinderkrippe über die Schule, dem gesamten akademischen Betrieb bis hin zum Arbeitsplatz, in Sport- oder sonstigen Vereinen, in den Kirchen, in den Gewerkschaften, in den etablierten Medien, in der Kunst- und Kulturszene – es gibt nahezu keinen Ort mehr, an dem nicht politisch korrekt vorgedacht wird.

Wer der omnipräsenten, durch Unsummen an Steuergeldern politisch künstlich kreierten Gesinnung nicht das Wort redet, läuft Gefahr als Person und Bürger marginalisiert zu werden. Am Ende dieser politisch gewollten und geförderten Dynamik steht oftmals die vollständige gesellschaftliche Ausgrenzung bis hin zum Verlust der beruflichen Existenz. Das könnte man politisch-gesellschaftlichen Totalitarismus einer weitgehend gleichgeschalteten Gesellschaft nennen.

Der politische Gegner unserer antithetischen Alternative ist nicht nur und ausschließlich in der Politik zu suchen. Dieser Gegner tritt in den unterschiedlichsten Figuren und Rollen in unserer Gesellschaft auf. Daraus folgt, dass die Alternative nicht nur einen politischen Auftrag, sondern auch einen gesellschaftlichen Auftrag zu leisten hat. Unsere Alternative hat einen regelrechten Paradigmenwechsel herbeizuführen. Nicht nur eine politisch-ideologische Umkehr, sondern auch die Ertüchtigung des Bürgers wieder hin zur freien und faktenorientierten Willensbildung in einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft.

Die AfD wirkt bereits. Muss aber instrumentell aufgerüstet werden

Auf allen diesen Feldern sind wir bisher schon recht erfolgreich – auch, wenn man gerne noch mehr Erfolg sehen würde. Unsere bloße Existenz, unser stetiges Aufzeigen der Verwüstungen, unsere Artikulation der Fehlentwicklungen – alles dies wirkt bereits.

Es ist für die Alternative für Deutschland jedoch von geradezu existentieller Bedeutung, endlich zu einem festen Bekenntnis klar formulierter Werte, politischer Forderungen und deutlicher gezeichneter Visionen zu kommen. Nur so kann das beständige und böswillige Framing unserer politischen Gegner konsequent durchbrochen und das Gegenframing erfolgreich in Gang gesetzt werden.

Dann, und erst dann, können wir uns gesellschaftlich breit aufstellen und tiefer verwurzeln. Nur so können wir dem Bürger den Ausbruch aus seinem polit-ökonomisch-medial vergitterten Käfig ermöglichen.

Die Alternative für Deutschland ist gelebter Schutz unserer Verfassung

Wir stehen wetterfest, unabänderlich und schützend zur parlamentarischen Demokratie. Wir erkennen, dass die Souveränität der Bürger im freien Deutschland auf der jüdisch-christlichen Ethik und seiner daraus abgeleiteten Sittenlehre und auf der Rationalität der Aufklärung beruhen. Wir erkennen, dass unterschiedliche nationale und kulturelle Identitäten kein Risiko, sondern einen sich ergänzenden Gewinn bedeuten können. Wir sehen im Islam jedoch und seinen politischen-religiösen-ideologischen Koexistenzen eine Gefahr für unsere formulierte freiheitlich-demokratische Grundordnung.

Wenn wir als Alternative für Deutschland die Regierung kritisieren, dann kritisieren wir die Amtsinhaber – nicht die Institutionen. Wenn wir die Personen in den Parlamenten – oftmals zu Recht – lächerlich machen, dann meinen wir die Amtsinhaber – nicht das Parlament, nicht die parlamentarische Demokratie. Wir stellen eben gerade nicht die „Systemfrage“, sondern wir weisen stetig darauf hin, wohin tendenziös totalitär anmutende Dynamiken führen können, ja, vielleicht sogar führen müssen. Gerade wir Deutsche haben das als unsere Pflicht zu erkennen.

Wir betreiben weder Revisionismus, noch Geschichtsklitterung. Wir sorgen dafür, dass es niemals wieder zu politisch abnormen und menschenverachtenden Entwicklungen kommen kann. Die politische Tür, zu menschenverachtenden Ideologien, zu Gesinnungspolitik, zur Herrschaft von sich selbst moralisch überhöhenden Eliten über den freien Bürger, muss für alle Zeiten verschlossen bleiben.

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde

Bis zu den Bundestagswahlen in diesem Jahr werden wir erleben, dass die hier dargestellten Mechanismen und Dynamiken an Geschwindigkeit zunehmen werden. Wir werden erleben, dass nicht nur neue Bewegungen, wie jüngst die „Querdenker“ entstehen, wir werden mit höchster  Wahrscheinlichkeit auch neue Parteiformierungen erleben.

So oder so – wir werden unseren Weg unbeirrt und unbeirrbar fortsetzen. Wir müssen aber aufhören unsere Sprache und unsere Denkart an die des politischen Gegners anzugleichen und diese sogar zu übernehmen.

Parlamentarischen Erfolg können wir erst mit geeigneten Mehrheiten erzielen. Bis dahin heißt es standhalten, sich behaupten und die eigenen Positionen kommunizieren und verteidigen.

All jenen, die jetzt vom Sessel aus und an der Tastatur nach konkreten, schnellen Lösungen und Erfolgen rufen, sei entgegengehalten: Unsere bloße widerständige Existenz in den Parlamenten, unsere Initiativen, unsere Reden und unser gesamtes Wirken – das IST bereits ein Erfolg.

Unser Weg ist und bleibt der parlamentarische Weg. Wem dies nicht ausreichend oder schnell genug erscheint, der kann und wird in der Alternative für Deutschland keinen Platz finden. Gleiches gilt für jene, die aus der Alternative für Deutschland ein systemgenehmes Konstrukt machen wollen und meinen, dass man mit blankem Opportunismus und Anbiederung an den Zeitgeist des Machtkartells Wähler gewinnen könnte und sollte.

Wir wollen unsere Welt, unser Deutschland, unsere Gemeinschaft parlamentarisch-politisch und auch durch erfolgreich betriebene Metapolitik zum Besseren verändern. Und – jede Wette, es werden sich mit den aktuell immer rigider werdenden Freiheitseinschränkungen und den ganzen „weltrettenden“ Steuererhöhungen immer mehr Bürger uns und unseren Positionen anschließen.

Wohlan, auf ein erfolgreiches Jahr 2021 Anno Domini.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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„Allen PI-NEWS-Lesern einen Guten Rutsch ins Jahr 2021!“

geschrieben von libero am in Video | 236 Kommentare

Von MARTIN E. RENNER | Liebe PI-NEWS-Leser, wir stehen unmittelbar vor dem Anbruch eines wahrhaft schicksalsträchtigen neuen Jahrzehnts.

Mit der Bundestagswahl im Jahr 2021 werden hierzu grundlegende Weichen gestellt werden.

Denken Sie daran, Frau Merkel kündigt die „große Transformation an“, „den Great Reset“ und sie schwafelt andauernd von „Multilateralismus“. Dabei geht es schnurstracks in einen neuen globalen Kollektivismus. Bewahren wir also die individuellen und bürgerlichen Freiheitsrechte.

Die Menschen in Deutschland sehnen sich nach einer starken Alternative für Deutschland und sie wünschen sich ein Deutschland, wie es vor der Merkel-Ära war.

Ein Deutschland mit Recht und Ordnung.

Ein Deutschland mit Sicherheit.

Ein Deutschland mit funktionierender Infrastruktur.

Ein Deutschland mit Gehältern, die das Auskommen der ganzen Familie sichern.

Ein Deutschland mit wirklicher Bildung und Ausbildung.

Ein Deutschland mit Werten und Traditionen.

Ein Deutschland ohne den Import von Chaos, Barbarei und Dysfunktionalität der dritten Welt.

Ein Deutschland ohne die permanente Spaltung der Bürger durch die Politik und die Medien.

Ein Deutschland, in dem sich das Sparen und Haushalten wieder lohnen.

Ein Deutschland, in dem der Staat seinen Bürgern nicht 60 Prozent und mehr von seinem Erschufteten abnötigt.

Ein Deutschland, das nicht zig Milliarden an andere Länder verschenkt. Die eigenen Alten aber in Abfalleimern nach Pfandflaschen suchen müssen.

Es gilt, die vermeintlichen Vertreter der „Zivilgesellschaft“, nämlich die NGOs, die Lobbyisten und die multinationalen Konzernlenker, zu enttarnen, als das, was sie wirklich sind:

Freiheits-, demokratie- und bürgerferne Interessenvertreter aller Art mit ihrem angeblich philanthropischen, also menschenfreundlichen, übergeworfenen Deckmäntelchen.

In diesem Sinne wünsche ich allen PI-NEWS-Lesern trotz allem einen Guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr 2021,

Ihr Martin E. Renner


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Wann nimmt der Bürger sein Schicksal endlich in die eigene Hand?

geschrieben von libero am in Deutschland | 103 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel beginnt für Deutschland das schicksalhafte Jahr 2021. Mit dem erneuten „harten Lockdown“ gibt die Merkel-Regierung dem Mittelstand wohl den Todesstoß. Sicher ist: Unser Land wird nicht „gut“ in das neue Jahr „rutschen“ – denn es taumelt bereits schwer angeschlagen in eine höchst zweifelhafte Zukunft.

Die Bundestagswahlen im kommenden Jahr werden im wahrsten Sinne von alles entscheidender Bedeutung sein.

Im Schatten des bevorstehenden ökonomischen Fiaskos werden  grundlegende Dinge vollzogen. Mit weitaus dramatischeren Folgen als bloße wirtschaftliche Schäden. Wir werden weiterhin Massenmigration [13] nach Europa, insbesondere nach Deutschland, beobachten dürfen. Wir werden sehr stark in die politisch existenzielle Frage einbezogen sein: Trump oder Biden? Wir werden weiterhin erleben, wie das „WIR“, das die gesellschaftliche Klammer einer homogenen gesellschaftlichen Gemeinschaft bildet, weiter zerteilt, neutralisiert und atomisiert werden wird.

Das „Deutschsein“ abschaffen

Bereits 2010 erschien Sarrazins Titel „Deutschland schafft sich ab“ [14]. Unter dem Eindruck der vergangenen zehn Jahre könnte und müsste man präzisieren: „Das Deutschsein abschaffen“. Denn genau dies ist offenkundig Merkels Agenda.

Und damit ist bei Weitem nicht nur unsere wunderbare Sprache gemeint, sondern in aller Konsequenz das Bewusstsein des deutschen Bürgers. Sein Bewusstsein, Teil eines gesamthaften Ganzen zu sein. Teil einer gemeinsamen Kultur, Teil von gemeinsamen Traditionen, seiner verbindenden Sprache, seiner Herkunft und einer gemeinsamen Lebensart. Eben genau das, was vor kurzem eine von der Regierung veranlasste und bezahlte Werbekampagne mit dem Titel „Das ist soooo deutsch [15]“ verächtlich zu machen trachtete.

Ohne Gemeinsamkeiten in der Gemeinschaft – als gesellschaftlich verbindendes Element – kann eine nationale Identität keinen Bestand mehr haben. Der Bürger soll und wird fortan nicht mehr Teil einer Gemeinschaft sein – eines „WIR“. Er soll und wird zum ohnmächtigen „ICH“ vereinzelt, abgespalten und damit degradiert.

Ohnmächtig, da er die eigene, so hoch gepriesene Individualität täglich gegen die vielleicht höher und wertvoller empfundene Individualität seines Mitbürgers behaupten muss.

Ohnmächtig, da mit dem verloren gegebenen „WIR“ – als Klammer und Ziel jeglichen Strebens – auch die demokratisch verfassungsmäßig garantierte Souveränität seinen Wert verliert und zur inhaltsleeren Phrase wird. Und somit verloren geht. Wo aber die Souveränität des Bürgers verloren geht, da wird zugleich die Demokratie final zerstört.

Auslieferung an die neo-feudalistischen Pseudo-Eliten

Der Bürger wird dadurch lenk- und steuerbar durch eine moralbefreite Herrschaftsklasse, die jedoch ständig ihre Hypermoralität betont, um ihre Herrschaftsausübung zu begründen. Aus der bewusst oder unbewusst empfundenen Ohnmacht resultieren Sorge und Angst und häufig Unterwerfung einerseits. Und Zorn und Wut und damit Widerständigkeit andererseits.

Der Bürger ist der allgegenwärtigen und immer intensiver werdenden ideologischen Dauerberieselung der Pseudo-Eliten des polit-ökonomisch-medialen Komplexes rund um Merkel beständig ausgeliefert. Hier: De-Industrialisierung und Energiewende zur Klimarettung, Gender-Gaga, Massenmigration und Multi-Kulti-Wahnsinn, Euro-Rettung um jeden Preis. Und dort: Der permanente Vorwurf von Phobien in allen Spielarten – Xenophobie, Homophobie, Islamophobie, Transgenderphobie, Rassismus und Diskriminierung von allem und jedem. Der reinste Irrsinn.

Und so verwundert es auch nicht, dass Merkel bei jedem, der ihrer Agenda skeptisch und kritisch gegenübersteht – auch bei den nicht immer logisch erscheinenden Maßnahmen zur Corona-Eindämmung – neulich pathologische Motive vermutete und es genauso aussprach. Das muss man sich einmal genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. „Bist Du mit meinen Entscheidungen nicht einverstanden, dann wäre es gut, wenn Du umgehend einen Termin beim Psychiater Deiner Wahl vereinbaren würdest.“

Wahrlich, diese Frau aus der ehemaligen, ach so demokratischen „DDR“, bestens ausgebildet in Marxismus-Leninismus, hat das Prinzip der Demokratie voll verstanden. Nein, nicht verstanden, sie weiß nur, wie man eine Demokratie durch demokratisch aussehende Maßnahmen – gerade in Zeiten des Corona-Sonderrechtsregimes – zu einer Autokratie entarten lassen kann. Und die Pathologisierung von Systemgegnern gehörte ja in diesen kommunistischen Musterländern ihrer Herkunft zum täglichen Handwerk.

Der immer übergriffigere Staat macht den Bürger zum Systemsklaven

Der „normale“, arbeitende Bürger, der einfach sein Leben lebt, vielleicht Kinder hat und nicht zuletzt auch für deren Zukunft arbeiten geht, findet sich plötzlich auf der Anklagebank wieder. War er bisher vielleicht weitgehend unpolitisch, so wird er nun in jedem Stadium und in jedem Bereich seines Lebens, bis in das – eigentlich unantastbare – Private hinein von einem immer übergriffigeren Staat gemaßregelt, getadelt, ermahnt und regelrecht erzogen. Die früher benutzte Begrifflichkeit vom „Nannystaat“ wird der Bösartigkeit des jetzigen ideologischen Ansatzes kaum mehr gerecht.

Wer dies bewusst erlebt, reflektiert und zu verhindern sucht, steht vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe.

Als „Alternative für Deutschland“ haben wir es in alle Parlamente bis in den Deutschen Bundestag hinein geschafft. Täglich erleben und widerstehen wir dem regelrechten Furor und der blanken Wut, den die bloße Existenz unserer Opposition bei der polit-ökonomisch-medialen Beutegemeinschaft und ihren zumeist staatsalimentierten Afterorganisationen – den Kirchen, den Gewerkschaften, den NGOs, den Unternehmen der Sozialindustrie und den sogenannten zivilgesellschaftlichen Organisationen – auslöst.

Eine Beutegemeinschaft, die sich den Staat – und somit die Innovations- und Schaffenskraft, den Fleiß, den Eifer, die Wettbewerbsbereitschaft und die ordentliche Exaktheit der Bürger zur Beute gemacht hat. Eine Beutegemeinschaft, die sich, bildlich, wie eine unheilbringende vielköpfige Hydra ihres Thrones bemächtigt hat und niemals wieder den wahren Souverän in seine Rechte einsetzen will und wird.

Merkel und ihre Regierungs-Entourage sind neben dem gesamten Altparteien-Kartell nur die Köpfe dieser Beutegemeinschaft, die entsprechend ihren international-sozialistischen und globalistischen Zielen ein eindeutiges Feindbild in unterschiedlichen Schattierungen haben: Die Nation. Die nationale Souveränität. Die nationalen Grenzen. Die nationale Identität und ihre Achtung verdienende Kultur. Die Familie als sinnstiftendes Proprium. Den eigenen Wohlstand des Bürgers. Den Freiheitanspruch des Individuums. Das Selbsteigentum des Menschen in einer bürgerlichen Gemeinschaft.

Korporatismus: Verbrüderung von politischen und ökonomischen Interessen

Früher standen die wirtschaftlichen, unternehmerischen Interessen den sozialistischen Bestrebungen der ideologisch agierenden Politik häufig im Wege. Heute erleben wir auf globaler Bühne die profitorientierte und gewinnmaximierende Verbrüderung des ökonomischen Komplexes mit den Politikern und ihrem welt-sozialistischen Gedankengut.

Vor diesem Hintergrund erleben wir die bereits weit vorangebrachte Dekonstruktion unserer marktwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland – kleine, mittlere, größere Unternehmen – zugunsten von internationalen Großunternehmen, die durch ihren grenzenlosen Lobbyismus einen immer stärkeren Einfluss auf politische Entscheidungen ausüben. Im Einverständnis und in Allianz mit der Politik, auch und gerade in internationalen Organisationen.

Wir registrieren die immer offensichtlicheren Bemühungen zur Errichtung immer größerer politischer Einheiten. Europäische Union. Bundesstaatlichkeit Europa. Vor diesem Hintergrund ist auch das Wirken der internationalen NGOs zu sehen, die die Kreation globaler, wirtschaftlicher und auch politischer Ordnungsrahmen und Führungsinstrumente bezwecken.

Das bisherige Framing einer als Verschwörungstheorie zu geltenden „Neuen Welt Ordnung“ (NWO) ist mittlerweile in diesem Zusammenhang wohl widerlegt und erscheint ganz rational. Der angedachte „Great Reset“ des World Economic Forums (WEF) ist ein ebensolcher Fingerzeig. Wie auch die von Merkel höchstpersönlich in Davos – anlässlich des WEF-Jahrestreffens – angekündigte „Große Transformation von historischem Ausmaß“.

Und hatten wir nicht an diesem Freitag im Bundestag die „Ehre“ von António Guterres, dem Hohepriester des Globalismus, einem Marxisten der allerersten Qualität, gesagt zu bekommen, dass die nationalen Regierungen durch die internationalen „Zivilgesellschaften“ überwunden werden müssten? Halleluja!

Die AfD muss doch nun endlich etwas machen

Jetzt werden manche Leser vielleicht denken, sie wüssten das alles, jedenfalls mindestens in groben Zügen. Manche werden vielleicht denken, sie hätten dies alles in verschiedensten Varianten schon zigmal gelesen. Immer wieder wird die Frage oder gar die Forderung laut, die AfD müsse doch nun endlich etwas unternehmen.

Wie aber sieht das in der praktischen Realität aus? Die Antwort mag ernüchternd und vielleicht sogar bitter erscheinen, ist aber tatsächlich von höchster Bedeutung. Nicht nur parteiintern für die AfD, sondern auch für unsere Nation.

50 Jahre neo- und kulturmarxistische Unterwanderung, auch „der Marsch durch die Institutionen“ genannt, sind nicht durch einen Fingerschnipps rückgängig zu machen. Und in einem demokratisch-parlamentarischen System schon gar nicht.

Schon 1981 hat Helmut Kohl die „geistig-moralische Wende“ angemahnt. Sprach’s und legte sich zur Ruhe. Nein, er legte sich nicht zur Ruhe, sondern er nutzte egoistisch und verantwortungslos die allfällig sich ergebenden Opportunitäten der politischen Entwicklung und öffnete durch seine politische Untätigkeit und zeitgleich durch die Promotion „seines Mädchens“ sowie durch das Hereinlassen vieler kommunistischer Funktionäre in die Entscheidungs- und Funktionsräume der Politik – nach der Wende – der Zerstörung Tür und Tor.

Im Deutschen Bundestag regiert die Koalition mit ihrer Mehrheit de facto ungehindert durch und erhält dabei sehr oft die Zustimmung der anderen oppositionellen Parteien. Anfragen, Anträge oder Gesetzesentwürfe unserer Oppositionspartei haben nullkommanull Chancen auf parlamentarische Mehrheiten. Im Deutschen Bundestag, aber auch in allen anderen Parlamenten, heißt die Realität recht simpel: „Alle gegen die AfD.“

Die AfD wirkt alleine durch ihre Existenz, durch ihr Vorhandensein

Der erzielte Effekt unserer Initiativen und Bemühungen ist somit eher in der Strahlkraft gegenüber dem Bürger als in der tatsächlichen politischen Umsetzung zu suchen. Diese Strahlkraft wird durch einen weitgehenden Boykott der Mainstreammedien stark minimiert. Wenn in diesen Medien über die AfD oder über einzelne Initiativen berichtet wird, dann sind diese „zuverlässig“ negativ konnotiert, verzerrt dargestellt oder mit hämischem Unterton versehen.

Demgegenüber wird fast selbstverständlich jede etwaige Eselei oder unbedachte Äußerung von Einzelnen auf Seiten der AfD, was durchaus passiert, maximal überhöht. Dies von Bundesebene bis hinab auf kommunale Ebene.

Damit wir uns richtig verstehen: Das Geschriebene ist nicht als Wehklage zu verstehen. Es ist einfach die Realität. Es beschreibt genau das, was wir zu tun und zu leisten haben: Widerstehen, aufrecht bleiben, alles ertragen, Position halten, Standhalten, widersprechen, rational argumentieren. Das, und nur das ist unsere parlamentarische und damit auch unsere politische Aufgabe und Funktion.

Die Kommunikation mit dem Bürger, die Aufklärung und die politische Ertüchtigung des Bürgers – das ist unser einziges Instrument und auch aktuell unser einziges Ziel. Wir werden auf absehbare Zeit keinen Erfolg oder eine Mehrheit für irgendeine parlamentarische Initiative erzielen können. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keine handwerklich gute Arbeit zu verrichten hätten. Es bedeutet allerdings auch, dass der Anspruch, mit fachlicher Expertise in einem Ausschuss oder im Plenum reüssieren zu können, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden wird.

Der Wähler als Noch-Souverän ist unser Adressat, um mittels Wählerstimmen die politische Willensbildung und damit Weichenstellung grundlegend beeinflussen zu können. Wir müssen überzeugend und nachvollziehbar darlegen, dass derjenige Wähler, der die jetzigen Altparteien weiter wählt, sich zukünftig nicht als Opfer der politischen Entwicklungen verstehen und sich damit als schuldfrei erklären kann, sondern eher als Komplize, ja sogar als Mittäter, zu gelten habe.

Klingt sehr unversöhnlich und hart. Aber eine Demokratie und die Wahrnehmung von demokratischen Rechten fordert auch die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme durch den Souverän. Die Entschuldigungsformel: „Wie konnte das alles nur geschehen? Das konnte doch keiner ahnen!“, wurde in unserer jüngeren Geschichte bereits verwendet und hat ihr Verfallsdatum überschritten und damit keine Anwendungsberechtigung mehr.

Der Verfassungsschutz wird gegen die AfD in Stellung gebracht

Auch das gehört zum Durchregieren der Beutegemeinschaft, zum Framing, zum Ausschöpfen aller Mittel uns gegenüber. Die Frage ist weniger, ob wir dem politischen Gegner „Futter“ liefern – denn das holt er sich so oder so. Im Zweifel erfindet er es oder er macht aus einem gefundenen, winzigen Krümel eine ganze Mahlzeit.

Die Frage ist, ob wir jene verantwortlich machen, die den Krümel haben fallen lassen – oder ob wir den Fokus weiterhin auf die perfide Mainstreammedien-Lupe richten, die den Krümel bewusst täuschend riesig erscheinen lässt.

Solange die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse Bestand haben, solange die Beutegemeinschaft nicht öffentlich erkannt und enttarnt ist, solange werden wir der Wut uns gegenüber nicht entgehen können. Und daraus folgt, dass die Redundanz unserer Informationen, das stetige Aufzeigen, das beständige Infragestellen und das Stören des regierungsamtlichen Framings und seiner Narrative unsere allererste Aufgabe bleibt.

Über die spezifisch fachliche Expertise hinaus bedarf es dabei zwingend der politischen Generalisten, die in aller Komplexität immer und immer wieder das große Bild zeichnen. Die vor den internationalen Netzwerken und deren illegitimen Machtbeanspruchungen warnen.

Das Corona-Sonderrechtsregime und die Befehls- und Lenkungswirtschaft wird eine Bruchlandung

Wir gehen als „Alternative für Deutschland“ davon aus, dass wir bis zu den Wahlen im kommenden Jahr weitere politische und exekutive Ungeheuerlichkeiten erdulden müssen.

Gehen Sie davon aus, dass wir und ich unerschütterlich standhalten werden. Die politische Instrumentalisierung des Covid19-Virus zur maximalen Gängelung, Bevormundung und Einschüchterung des Bürgers wird sich für die Beutegemeinschaft als Bumerang erweisen. Das aktuelle Sonderrechtsregime wird seine exekutive und administrative Unfähigkeit klar unter Beweis stellen. Die Befehls- und Lenkungswirtschaft – auch aus der EU heraus administriert – die vornehmlich den Großen nützt und die Kleineren zerstört, wird ob seiner Ineffizienz krachend scheitern.

Es wird an uns als einzig agierende Oppositionspartei liegen, die unweigerlich entstehenden enormen Schäden an Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie wieder zu beheben. Weil wir diejenigen sind, die seit Jahren das kommende Unheil und ihre Verursacher ansprechen und diejenigen sind, die die Expertise und die Kompetenz zur Wiederherstellung besitzen.

Für heute und für dieses Jahr möchte ich mit meinem früheren Nachbarn vom Neckar-Ufer, mit Friedrich Hölderlin, schließen, der in seiner Hymne „Patmos“ [16] uns die Hoffnungssignale sendet: „Wo Gefahr ist, da wächst das Rettende auch.“

Und das Rettende sind: Nation, Freiheit, Werte und das Selbsteigentum des Menschen – die wesentlichen Grundpfeiler der Politik der „Alternative für Deutschland“.

Es grüßt Sie mit dem Wunsch für ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das „Neue Jahr“ 2021 Anno Domini.

Ihr
Martin E. Renner, MdB


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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Der niederträchtigste aller Schurken ist der Heuchler…

geschrieben von libero am in Alternative für Deutschland (AfD) | 126 Kommentare
Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | … der dafür sorgt, dass er in dem Augenblick, wo er sich am dreckigsten benimmt, am tugendhaftesten auftritt. (Marcus Tullius Cicero)

Die selbstsüchtige Gesinnung zeigt sich in der Doppelmoral des Heuchlers. Heuchler sind Meister der Doppelmoral. Sie stellen andere an den Pranger – obwohl sie sich selbst ganz und gar unmoralisch verhalten. Die Zersetzung der gebildeten Strukturen, der einigenden Auffassungen der Gemeinschaft ist das gewollte und angestrebte Ergebnis des egomanischen Doppelmoralisten.

Wir brauchen einen „Großen Reset“ in unserer Partei

Man kann gar nicht anders, als diesen AfD-Parteitag in Kalkar – bewusst mit einigen Tagen Abstand – noch einmal Revue passieren zu lassen und einer Bewertung zu unterziehen. Und es ist richtig, die wichtigste Botschaft direkt vorweg zu nehmen: Wir brauchen in meiner und unserer Partei der „Alternative für Deutschland“ einen „Großen Reset“. Und das lieber gestern als heute.

Die AfD wurde – auch von mir als einem von 16 Mitgründern – etabliert, um eine seit Jahrzehnten zunehmend zerstörerische Politik zu stoppen und zu begründen, warum diese international-globalistische und öko-sozialistische Politik ins wirtschaftliche, gesellschaftliche, soziale und kulturelle Verderben führt, führen muss.

Die alles zerstörende Richtung, die vom derzeitigen Einheitsparteienblock, der „Neuen Einheitspartei Deutschlands (NED)“ vorgegeben wurde und immer rigider weiter verfolgt wird, lässt sich in einem Satz beschreiben: Es ist die vollständige, bewusst herbeigeführte und gesteuerte Auflösung, nein, Zerstörung unserer nationalen Identität, unserer kulturellen Identität, unserer christlichen und auch jüdischen Identität, unserer aufgeklärten und freiheitlichen Identität. Oder, noch kürzer: die totale Entnationalisierung – hin zu einem demokratiefernen, technokratischen, elitegesteuerten Gebilde im Sinne des Phantasmas der „Vereinigten Staaten von Europa“. Und genau das ist und war der Grund für unseren bereits antithetischen Namen: Alternative FÜR DEUTSCHLAND.

Das ist der alleinige Daseinsgrund unserer alternativen Partei

Das ist genau das, was hier in Deutschland, aber auch in den anderen Ländern unseres Europas, dem Abendland, seit Jahren passiert. Es ist das erklärte und durch viele Entscheidungen bewiesene Ziel, es ist die bewusste und vehement vorangetriebene Marschrichtung dieser Regierung, mitgetragen von allen Parteien des Deutschen Bundestages.

Außer uns, die wir die einzige wirkliche Oppositionspartei sind. Und das schon macht uns – unabhängig von allen anderen Politikfeldern, unabhängig von jeder fachlichen Expertise, unabhängig jeglicher Rationalität – zum politischen Feind, zum politisch unberührbaren Paria in jedem deutschen Parlament.

Das ist der alleinige Daseinsgrund unserer alternativen Partei. Und solange dem so ist – und dafür kämpfe ich unbeirrbar und in aller Entschlossenheit – können und dürfen wir nichts, aber auch gar nichts tun, was unserem politischen Gegner gefallen könnte.

Wir sind die künstlich angelegte rettende Sandbank

Eine etwas fiktional anmutende Beschreibung der aktuellen Realität: Wir sind die in letzter Sekunde künstlich angelegte rettende Sandbank, die die Titanic vor dem bewusst angesteuerten Eisberg auflaufen lässt – und damit die Passagiere und die Mannschaft vor dem Untergang, dem Ertrinken, bewahrt. Das – und nur das ist unsere Aufgabe.

Es gibt keine sachlich gut formulierten Anfragen, keine noch so fundierten Anträge oder Gesetzesentwürfe, um diesen, von allen anderen Parteien anvisierten Eisberg aus der Welt zu schaffen. In keinem deutschen Parlament ist damit derzeit eine Mehrheit zu erreichen. Das ist die traurige Realität.

Wer das nicht erkennt, wer gar metaphorisch von Minenfeldern fabuliert, die es geschickt zu umgehen gälte – der ist in einer führenden und damit zielgebenden Position der Alternative für Deutschland wahrhaftig fehl am Platze. Hat er doch damit bewiesen, dass er die drohende Gefahr – den Untergang bedeutenden Eisberg unmittelbar voraus – gar nicht erkennt. Dass er nicht durchschaut, dass es gar keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt. Und die Entscheidung nur noch zwischen Kollision und Vollbremsung besteht, was aber auf freier See eben physikalisch unmöglich ist.

Wir erleben deutlich, spätestens durch die Geburt des hässlichen Kindes „Cancel Culture“, der nicht weniger hässlichen Mutter namens „Politische Korrektheit“, dass nicht nur wir als politische Opposition, sondern jeder gesellschaftliche Widerstand, jede kritische Stimme in unserem Land, mit allen Mitteln des polit-ökonomisch-medialen Komplexes aus dem demokratischen Diskurs verbannt werden soll. Ein polit-ökonomisch-medialer Komplex, den man – nur wenig überspitzt – auch als Befehls- und Lenkungsorgan der hier immer deutlicher auftretenden und immer präsenter werdenden neo-/kulturmarxistischen Nomenklatura bezeichnen kann.

Das ist die Lage in unserem Land, die man nicht ignorieren, nicht missverstehen, nicht fehlinterpretieren kann.

Wir müssen das Regierungsschiff bremsen und auf die von uns errichtete und rettende Sandbank auflaufen lassen. Wir haben aufzuzeigen, dass die aktuelle Corona-Krise als Sonderrechtsregime benutzt wird, um unsere freie und soziale Marktwirtschaft und unsere freiheitliche Demokratie in eine öko-sozialistische Befehls- und Lenkungswirtschaft zu transformieren. Das ist doch die Quintessenz der verschwurbelt daherkommenden Aussagen unserer Frau Bundeskanzler, wenn sie von „der großen Transformation“, „der neuen Normalität“, „der Neuen-Welt-Ordnung, an die wir Teile unserer Souveränität abzugeben hätten“ schwadroniert.

Das ist unsere Aufgabe als aktuell einzig agierende Oppositionspartei. Aufzuklären, das große Bild zu zeichnen und unermüdlich in all seinen politischen Facetten, seinen Auswirkungen und Folgen darzulegen. Bis der etwas „bequemlichkeitsverirrte“ Bürger seine Rolle als Souverän in unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung wieder erkennt und diese auch wieder wahrnehmen will. Wir haben das massenmediale, regierungsopportune Framing einer sich immer neofeudaler gebärdenden „Nomenklatura“ täglich zu durchkreuzen und zu durchbrechen.

Vieles, was unsere als Metapher beschriebene „Sandbank“ und den „Eisberg“ betrifft, ist bereits in vollem Gange. Mit „Pegida“ entstand eine Bürgerbewegung, deren Sorgenthema die zunehmende Islamisierung ist. Aktuell ist mit den „Querdenkern“ eine weitere, dieses Mal innerhalb des politischen Spektrums höchst heterogene Bewegung entstanden, die sich wegen der zunehmenden, geradezu brachialen Einschränkung der Grundrechte im Zuge der angeblichen Corona-Bekämpfung sorgt.

Bürger erkennen, sorgen sich, schließen sich zusammen und gehen auf die Straße. Das nennt man Versammlungsfreiheit und Freiheit der Meinungsäußerung, also Demokratie. Mit zur Regierungspolitik deutlich konträren Positionen. Wir sind nicht deren parlamentarischer Arm. Aber wir sollten grundsätzlich begrüßen und anerkennen, dass hier Prozesse der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung stattfinden, die auch das Entstehen der „Alternative für Deutschland“ begründet haben.

Das ist nicht nur unsere Aufgabe, das ist unsere Pflicht

Als einzige Oppositionspartei haben wir für die demokratischen Rechte auch dieser Bürger, haben wir für die demokratischen Rechte aller Bürger einzustehen und zu kämpfen. Das ist nicht nur unsere Aufgabe, das ist unsere Pflicht. Ausgrenzung und Tabuisierung solcher Bewegungen, die im Kern und in der Substanz zu ähnlichen Überlegungen kommen wie die Mitglieder unserer Partei, das wäre in höchstem Maße schändlich und verräterisch.

Während auf uns AfD-Bundestagsabgeordnete im Plenum nur verbal eingedroschen wurde, hat man gleichzeitig draußen die Bürger, die für ihre Grundrechte demonstrierten – einen Steinwurf vom Deutschen Bundestag entfernt – mit Wasserwerfern „beregnet“ und staatsgewaltlich körperlich geprügelt.

Das geschieht heute in unserer Demokratie – DAS sind die Zeichen der Zeit, die es zu thematisieren gilt und die im Parlament anzuklagen sind.

Wir halten einen „Sozial-Parteitag“ in Kalkar ab, auf dem der Bundessprecher der einzigen Oppositionspartei sich nicht nur von den Bürgern der „Querdenken“-Bewegung distanziert, sondern damit auch in Distanz zum Kampf für die demokratischen Rechte des Bürgers geht. Der sich distanziert von all jenen, die sich nicht rhetorisch gebildet oder parlamentarisch versiert auszudrücken wissen. Gilt die Würde des Menschen (Art. 1 GG) für diese Bürger nicht? Haben auch wir arrogant all‘ jene auszustoßen, sie möglichst von jedem Diskurs fernzuhalten und sie gesellschaftlich zu tabuisieren? Nein! Sicher nicht!

Abgesehen davon, dass all‘ jene Delegierten, die dem Bundessprecher in Kalkar lobschreiend zur Seite standen, nicht minder „proletenhaft krakeelend“ empfunden werden mussten als die von Prof. Meuthen gar so gerne Ausgegrenzten und Abgestoßenen. Doppelmoral, hier besonders eindrücklich demonstriert. So ganz nach dem Motto: „Meine Prolls, die dürfen und sollen das…“

Er stellt die eigenen Abgeordneten an den Pranger

Merken denn unser Bundessprecher und seine Fürsprecher nicht, dass sie sich bis ins Detail der Rhetorik, der Stilistik und der Methodik unserer linkslastigen, sozialistischen, politischen Gegner bedienen? Merkt er nicht, dass er in jedem Punkt das gleiche Narrativ, das gleiche Framing benutzt und unterstreicht? Merkt er nicht, dass er als Kronzeuge eines geradezu mittelalterlich, voraufklärerisch anmutenden Tribunals auftritt, dessen einzige Motivation und Absicht das politisch exakte Gegenteil von dem ist, wofür unsere „Alternative für Deutschland“ einst gegründet wurde?

Und schlimmer noch: Er stellt sogar noch die eigenen Abgeordneten an den Pranger. Nicht nur innerparteilich, sondern bewusst vor den Augen der medialen Öffentlichkeit. Er versucht also, die – unbestritten – begangene Dummheit nicht beaufsichtigter Gäste im Deutschen Bundestag durch eine ungleich größere, in ihrer Wirkung weitaus fatalere Dummheit zu heilen.

Oder ist das gar kein Heilungsversuch, sondern eine öffentlichkeitswirksame Zersetzung der eigenen Partei, seiner ihm vielleicht kritisch gegenüberstehenden innerparteilichen Wettbewerber? Und dann ruft er – geradezu lächerlich – zu einer Disziplin auf, die er just im gleichen Atemzug gänzlich vermissen lässt.

Feuer ans Fundament der Alternative für Deutschland gelegt

Im Ergebnis war dies eine „Brandrede“, die nur allzu bewusst Feuer ans Fundament der Alternative für Deutschland gelegt hat. So geriet der Parteitag – der eigentlich durch die überwältigend hohe Akzeptanz des Leitantrages zur Sozialprogrammatik als gut gelungen zu bewerten wäre – in der Berichterstattung zur Realsatire: Hasserfüllte Gesichter, die mit sich überschlagender Stimme in Mikrofone brüllen. Wohlgemerkt: Darunter eben in vollem Umfang auch das sich selbst „bürgerlich“ wähnende Lager, angetreten, um den angeblichen „Prolls“ und „Selbstdarstellern“ endlich Manieren und Disziplin beizubringen.

O tempora, o mores! Man musste kein aufmerksamer Beobachter sein, um zu bemerken, dass mit Meuthens Rede kein diplomatisches Friedensangebot an das Altparteienkartell unterbreitet, sondern die bedingungslose Kapitulation und Unterwerfung angeboten wurde.

Und zugleich auch in diesem Punkt das unsägliche Narrativ, das fehlleitende Framing des politischen Gegners folgsam bedient wurde: Die Mär vom Duopol, von der Bipolarität der „Alternative für Deutschland“, das sich um die Pole der „rechten Radikalen“ auf der einen und den eher „gemäßigten Wirtschaftsliberalen“ auf der anderen Seite dreht.

Es geht aber in unserer Partei nicht um die Meuthens

Es geht auch nicht um die Höckes unserer Partei! Das wird unserer Partei nicht gerecht. Das wird der breiten Masse unserer Mitglieder nicht gerecht, die diese Streiterei endlich beendet und endlich eine konstruktive, einige Oppositionsarbeit sehen wollen. Eine Partei wie die AfD, die als einzige Oppositionspartei selbstverständlich einen viel breiteren politischen Ansatz hat, haben muss, als die anderen. Diese sehr breite politische Aufstellung muss moderiert, muss, da These und Antithese sich gegenüber stehen, zur Synthese im dialektischen Streit und Sinne veredelt, beigelegt und miteinander versöhnt werden.

Ich sage es seit Anbeginn in unserer Partei immer und immer wieder: Personen sind austauschbar – aber unsere politischen Positionen dürfen es nicht sein. Wir haben „das Primat des Politischen“ zu befördern und nicht, wie alle anderen Parteien, „das Primat des Persönlichen“.

Alle ethischen Grundsätze unserer immer noch jungen Partei sind erneut mit dieser bewusst inszenierten und bewusst provozierten Schlammschlacht verletzt worden. Wir konnten nicht die Früchte unserer anstrengenden Programmarbeit ernten, bei der wir eine weitere programmatische Lücke mehrheitlich geschlossen haben. Leider konnten wir hierüber in der Berichterstattung nichts lesen. Weil alles dies überlagert wurde durch etwas anderes Gewolltes.

Bewusste und inszenierte Zerstörung

Alles das wurde zerstört. Bewusst und inszeniert, wie ich dem geneigten Leser in den nächsten Zeilen beweisen werde. Leider konnte ich diesen Beweis der bewussten und inszenierten Zersetzung des Parteitages als Debattenbeitrag um die am Vortag gehaltene Rede Meuthens den Delegierten des Bundesparteitags nicht vermitteln.

Nach etwa 20 Vorrednern stand ich als nächster Redner am Mikrofon und wollte den folgenden Hintergrund dem Plenum nahebringen. Als dann – Zufall? – dem fünften GO-Antrag auf „Ende der Debatte“ stattgegeben wurde.

Am Samstagmorgen vor Beginn des Parteitages wurde ich bei meinem Eintritt in den Saal von einem mir persönlich gut bekannten TV-Redakteur angesprochen:

TV-Redakteur: „Herr Renner, guten Morgen. Na, das wird heute ja heiß hergehen.“

Martin E. Renner: „Wieso? Ich denke ganz im Gegenteil. Der Leitantrag zur Sozial- und Rentenpolitik erscheint mir doch ganz gut ausbalanciert zu sein und ich denke, wir werden mit sehr hoher Zustimmungsrate diesen Grundsatzantrag verabschieden.“

TV-Redakteur: „Na, das meine ich ja nicht. Aber: ich habe das Redemanuskript von Meuthens Rede vorab überreicht bekommen, mit dem Hinweis, schön aufzupassen, da die Rede eine Bombenwirkung haben werde…“

Ja, der Journalist hatte Recht. Die Rede hatte eine Bombenwirkung. Gut, dass der Redakteur, also die Medien, darauf rechtzeitig vorbereitet wurde. Besser aber wäre es gewesen, wenn auch ich frühzeitig darauf vorbereitet gewesen wäre. Ich hätte dann unserem Sprecher eindringlich geraten, diese Rede so nicht zu halten, um damit Schaden an unserer Partei zu vermeiden.

Doch jetzt müssen wir alle damit leben – und anfangen alles aufzuarbeiten. Am besten auf einem Sonderparteitag.


(Martin E. Renner [4] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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