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Der neue Klonovsky: „Im Abgang ein Hauch von Schwefel“

Michael Klonovsky, unbestritten der scharfzüngigste nichtlinke Publizist unter den Lebenden, geht ab – in der doppelten Bedeutung des Wortes:

Erstens teilt er auch in seinem eben erschienenen Band gewohnt furios und trittsicher aus und ist in seinem Spott nicht zu bremsen. Zweitens hört er nun tatsächlich auf mit der jährlich erschienen Reihe, die stets eine starke Auswahl aus seinem Online-Tagebuch „Acta diurna“ präsentierte. Sein letzter Band ist folglich: der letzte. „Und das Allerletzte sowieso“, unkt der bekennende Reaktionär selbstironisch.

„Wieder mussten Bäume sterben für Papier statt für Windradfundamente“, ätzt Klonovsky in Anspielung auf die staatsökorenitente Nische der letzten echten Leser, „aber dieser Band, das sei hiermit zugleich auf Kapital und Koran geschworen, wird wirklich der allerletzte sein.“

„Im Abgang ein Hauch von Schwefel“ [1] heißt das Buch: Über den Zeitraum der Jahre 2020 und 2021 hat der Geburtsossi und Wahlwessi (und doch Herzensostler, falls man so sagen darf) Politik, Medien und Alltag besichtigt und kommentierend begleitet.

Das wohl schlimmste (oder fruchtbarste?), was man mit diesem explosiven Band tun könnte, wäre wohl, ihn einem zufällig befreundeten Gutmenschen zu schenken. Einem Nachbarn, Vereinskollegen, Schwager etc., mit dem man gelegentlich in politischen Clinch geriet: „Lies das mal. Dann laß uns weiterdiskutieren!“

Mit dieser Vorlage wäre nämlich ein Niveau eingezogen, das es erst mal zu toppen gälte. Klonovskys Tagesbegutachtungen sind stark verdichtet, oft gleichen sie Aphorismen. Nehmen wir diesen:

„Die ganz harten Hunde unter den Gleichmachern wünschen sich sogar den planetarischen Einheitsmenschen, die ultimative Promenadenmischung. Dann gäbe es nämlich keinen Rassismus mehr. Der Vorschlag ist etwa so einleuchtend wie die Idee, sämtliche Rot-, Weiß- und Roséweine der Erde zusammenzukippen, um den neidfrei trinkbaren Welteinheitswein herzustellen.“

Oder diesen: „Ein Martin Sellner wird in einem Jahr mehr diskriminiert als zehn schwarze Durchschnittsfamilien in ihrem ganzen Leben.“

Tja – was wäre dem zu entgegnen? Oder, zu den Visionen eines Klaus Schwab und Genossen:

„Egal, wie gut gemeint die Tagträume von One World und Global Governance sein mögen, sie laufen darauf hinaus, dass eine Handvoll Menschen Entscheidungen über die Geschicke von Miiliarden anderen treffen soll. Die absonderliche Logik dahinter lautet: Wenn erst die ganze Welt so zentralistisch wie eine DDR funktioniert, dann sind wir endlich in der Lage, das Klima, die Meere und nebenbei noch Afrika zu retten.“

Präziser wurde das Florett wohl selten geführt. Was für ein Lesegenuß, was für eine intellektuelle Genugtuung! Das geht ab wie nichts.

Bestellempfehlung:

» Michael Klonovsky: Im Abgang ein Hauch von Schwefel. Reaktionäres vom Tage. Acta diurna 2020-2021, 482 Seiten, 27 € – hier bestellen [1].
» Sie können unter antaios.de alle bisher erschienenen Klonovsky-Bände bestellen – im Grunde besitzen Sie dann ein Tagebuch von 2015 ab, eine Sammlung also, die jene Jahre umfasst, von denen zuvor niemand glaubte, dass er sie erleben würde … hier entlang also [2]!

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Klonovsky stinkt die tägliche Propaganda unserer Erziehungsdiktatur

geschrieben von kewil am in Political Correctness,Politisch Inkorrekt | 42 Kommentare

Deutschland entwickelt sich schwungvoll von einer Belehrungsdemokratur in eine Erziehungsdiktatur. Die tägliche Popaganda dringt bis in die letzten Poren der Gesellschaft.

Regenbogenfahnen vor Regierungsgebäuden und auf öffentlichen Plätzen, vor Theatern, an Universitäten, Regenbogenfarben in der Werbung, in Unternehmen, in der Schule, konkurrierend mit Ukraineflagge und Ukrainefarben, aber beides zusammen dann recht lückenlos, sodann Klimawandel, Letzte Generation, Erderhitzung …

… Kampf gegen Reiche, Kampf gegen den Kapitalismus, Kampf gegen Kinder, Kampf gegen toxische Männer, Kampf gegen Rassismus, Kampf gegen „rechts”, der enttarnte Rechte des Tages, die Kontaktschuld der Woche, das falsche Wort, der falsche Satz, die falsche Bemerkung, das falsche Posting des Tages, Diskriminierung allerorten, gefährliche Impfgegner, gefährliche Schwurbler, gefährliche Querdenker, gefährliche Rechte, Nazis, Schuld der Weißen, Kolonialismus, Postkolonialismus…

Eurozentrismus, Gendersprache, Ewiggestrige gegen Gendersprache, noch mehr Diskriminierung, Unterdrückung der LBGTQ (Schuld der Weißen), zu wenig Frauen in Führungspositionen, zu wenig Geld für Frauen, zu wenig Hilfe für Flüchtlinge, Ungerechtigkeit, Sexismus, der, die oder das Transsexuelle des Tages (Schuld der Weißen)… Es wird niemals enden.

… Die ständige Propaganda gegen das elementarste Identitätsmerkmal der Menschen, ihre Zweigeschlechtigkeit, ist der abstoßendste, weil am meisten dummdreiste Teil des woken Erziehungsprogramms.

Als gäbe es in diesem Land keine tatsächlichen Probleme, werden intimste private Neigungen, deren Befreiung aus den Ketten der bürgerlichen Moral seit Jahrzehnten als abgeschlossen gelten kann (zumindest außerhalb gewisser Einwanderer-Communities), ganz unmanierlich an die Öffentlichkeit gezerrt und dort, sofern sie mehrheitsfähig sind, dekonstruiert, ja pathologisiert, sofern sie aber ins Pathologische oder Deviante tendieren für vorbildlich und wegweisend erklärt.

Probieren Sie es doch wenigstens mal mit einem Gleichgeschlechtlichen! Damit reinigen Sie sich zugleich vom Generalverdacht eine Phobie! – Aber es gibt ein über Jahrmillionen evolutionär modelliertes Instrument zur Unterscheidung nicht nur genießbarer von verdorbener Nahrung, sondern auch des falschen Sexualpartners vom richtigen: den Ekel.

Die Propagandalawinen werden vorsätzlich und mutwillig auf die große Mehrheit gekübelt, die einfach in Ruhe leben und lieben möchte und sich für die Exoten bzw. Freaks nicht die Bohne interessiert und sie ganz sicher auch nicht diskriminieren will – eher verhält es sich inzwischen andersherum.

Das ist die Crux. Dieses ganze queere und nonbinäre und Transgender-Gedöns interessiert eigentlich niemanden, und die meisten echten Transsexuellen wollen keineswegs öffentlich darüber reden. Es sind nur jene um Aufmerksamkeit schreienden Betroffenen, denen eine narzisstische Störung zu attestieren keine besondere diagnostische Kühnheit erfordert, sowie eine penetrante Schar woker Nerver, die sich als deren Sprecher und Anwälte aufspielen, also eine groteske Minderheit, die der gesamten Gesellschaft ihre Bedingungen diktiert.

Und nicht die Gesellschaft, aber ihre Wortführer und sogenannten Eliten begeben sich unters Joch und spielen brav mit. Das ist nichts Besonderes, das tun sie seit Jahrtausenden in wechselnden Kostümierungen, Opportunismus ist ein Menschenrecht, wahrscheinlich das einzige, aber beschämend und widerlich ist es alle Jahre wieder doch, zumal wenn nicht Timur Lenk oder Süleyman der Prächtige die Regeln festlegen, sondern Recken wie Lanz und Böhmermann….

(Auszüge aus Michael Klonovskys Acta Diurna, [3] der in unregelmäßigen Abständen den ganzen ärgerlichen Quatsch hierzulande immer wieder kritisiert)

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ZDF-Moderatorin Petra Gerster: Publikum gewöhnt sich ans Gendern

geschrieben von libero am in Deutschland | 97 Kommentare

Von MICHAEL KLONOVSKY (Acta Diurna) [4] | Also sprach eine öffentlich-rechtliche Textvorleserin, die soeben beneidenswerterweise die – ausschließlich an Frauen vergebene – „Hedwig-Dohm-Urkunde” [5] des – ausschließlich aus Frauen bestehenden und deswegen nicht gegenderten – Journalistinnenbundes erhielt, unter anderem dafür, so die Urteilsbegründung, dass sie in ihren Moderationen „klug und elegant” gendere, was allenfalls zur Hälfte stimmen kann, denn es mag aus Konformismus und Hedwig-Dohm-Urkunden-Abgreifgründen derzeit klug sein, bei diesem Mumpitz mitzutun, doch dabei elegant zu wirken, ist bislang noch niemandem gelungen.

Gewöhnung also. Die braven Deutschen sind Meister*innen darin. Sie haben sich daran gewöhnt, bei jeder Gelegenheit den rechten Arm in die Luft zu reißen und „Heil Hitler!” zu rufen. Sie haben sich daran gewöhnt, Briefe mit dem „deutschen” oder dem „sozialistischem Gruß” zu unterschreiben. Sie haben sich an die Nachrichten vom Heldensterben an der Ostfront genauso gewöhnt wie an die bizarren Rituale der bundesrepublikanischen Entmännlichungsdressur. Sie haben sich an die Hässlichkeit ihrer Innenstädte gewöhnt, sie haben sich an die Zerstörung ihrer Landschaften durch Windräder gewöhnt, sie haben sich daran gewöhnt, für andere Länder oder für Migranten zu bezahlen, ohne je etwas zurückzufordern, sie haben sich an die höchsten Strompreise und die zweithöchsten Steuern Europas gewöhnt. Sie haben sich, wenn wir schon bei der Verhunzung ihrer Sprache sind, auch an das Stümper- und Stummeldeutsch der Kanzlerin gewöhnt. Sie haben solche Gewohnheiten in der Vergangenheit aber im Zuge politischer Wetterwechsel immer wieder vollständig abgelegt, um sich zur jeweils nächsten zu bekehren. Ich würde, siedelte ich steuergemästet auf dem Mainzer Märchenberg, nicht auf die Konstanz der gerade aktuellen Gewohnheiten derer daheim an den Tätervolksempfängern wetten. By the way: Der fromme Muselmann wird garantiert nicht mitgendern, und falls jemand auf die Idee kommt, den Koran in gerechter Sprache zu veröffentlichen: Viel Glück!

Was die 60 Beschwerdebriefe betrifft (sofern die Angabe stimmt): Zwar sagen derzeit viele Menschen den Wahrheits- und Qualitätssmedien und folglich auch dem Staatsfunk zum Abschied leise – also ohne Brief – Servus, doch die Zahl der Kommentare unter dem Welt-Artikel hatte rasch die Tausend überschritten, und der Tenor war eindeutig. Mögen die einen sich tatsächlich an alles gewöhnen – die anderen haben es satt. Müssten sich Gerster und Genossinnen mit ihren Beiträgen auf den freien Markt begeben und zahlte ihr Publikum nicht eine Zwangsabgabe, unsere Schelminnen würden sich daran gewöhnen müssen, auf dem Arbeitsamt zu gendern.

Die Genderei ist vor allem eines: hässlich. Es gibt keinen einzigen literarisch wertvollen gegenderten Text; im Gegenteil, Schönheit, Sinn und Lesefluss werden durch diese semantischen Poller zerstört. Unter dem Vorwand, zu differenzieren, primitiviert Gendern die Sprache. Das beginnt schon beim optischen Eindruck. Eine gegenderte Seite sieht aus, als habe ein an Durchfall laborierender Wellensittich seine Exkremente mit hochfrequenten Flügelschlägen über sie verteilt. Eine Moderatörin, die versucht, Unterstriche, Sternchen oder das Binnen-I, diesen „orthografischen Umschnalldildo” (Lisa Eckardt), mitzusprechen, wirkt nicht elegant, sondern bescheuert, nicht klug, sondern abgerichtet. Ich habe diese Sonderzeichen einmal semantische Hijabs genannt, weil beider Sinn derselbe ist: Reviermarkierung, Raumgewinn, optische Landnahme, Herr(!)schaftsanspruch. Dass andere gezwungen werden sollen, sich diesem Ritus zu unterwerfen, sagt alles.

Der Vorstand der Stiftung deutsche Sprache [6] hat sich vor kurzem dezidiert dazu geäußert:

Das einzige, in desto enervierenderer Indolenz vorgetragene Argument der feministischen „Sprachkritiker” lautet bekanntlich, Frauen würden durch das generische Maskulinum unsichtbar gemacht und folglich diskriminiert. Es ist aber gerade das Hauptmerkmal dieses generischen Maskulinums, dass es sich auf ganze Gruppen ohne Geschlechtsdifferenzierung bezieht: Lehrer, Sportler, Spinner. Die Sexusneutralität ergibt sich aus dem Modus der Wortbildung. Im Deutschen kann an jeden Verbstamm das Suffix -er angehängt werden, und schon hat man ein Substantiv, das eine Gruppe bezeichnet, deren Geschlechtsneutralität bei nichtbelebten Gegenständen (Bohrer, Träger, Schraubenzieher, Türöffner) noch niemand bezweifelt hat. Wäre -er eine männliche Nachsilbe analog zum weiblichen -in, müsste man beide einfach austauschen können, um aus dem männlichen Bohrer die weibliche Bohrin zu schaffen. Offenkundig funktioniert das nicht.

Grammatisches und biologisches Geschlecht haben nur bedingt – und auf den gesamten Wortschatz gerechnet ziemlich wenig – miteinander zu tun. Insofern ist auch die Formulierung falsch, Frauen seien im generischen Maskulinum „mitgemeint”. Wie der Linguist Peter Eisenberg festhält, ist der(!)jenige, der das generische Maskulinum verwendet, „vom Bezug auf ein natürliches Geschlecht befreit”. Diese Elementartatsache der Sprache, die niemand geschaffen hat, sondern die ein Resultat der kulturellen – und nicht nur der kulturellen – Evolution ist, wie jede Sprache, wie Sprache überhaupt, ist durch die feministische Unterstellung umetikettiert worden, grammatikalische Maskulina seien „männliche Worte” und das generische Maskulinum quasi sprachlich geronnenes Patriarchiat. Diese Hütchenspielerinnen wollen dem Publikum weismachen, ein grammatikalischer Mechanismus namens Genus sei eine „strukturelle” Diskriminierung der Frauen, denn wenn die gesamte Gesellschaft, wenn jede Brücke, jeder Turm, jede Formel, jede Wissenschaft, jedes Sportgerät, jedes Werkzeug, jede Institution, jede Firma, jedes Jobprofil, jede Sexualpraktik, ja sogar das Klima Frauen diskrimiert, dann kann das in der Sprache ja unmöglich nicht der Fall sein. „Das Maskulinum”, schreibt Eisenberg, zuletzt Professor für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Potsdam, „wurde regelrecht sexualisiert.”

Auf diese Weise ist die geschlechtsneutrale Gruppenbezeichnung „Bürger” in die Bezeichnung aller männlichen Bürger umgemogelt worden – als ob der „Bürgersaal” nicht allen 64 Geschlechtern offenstünde –, und jeder politische Redner begrüßt die Frauen im Publikum inzwischen zweimal, indem er die lieben Bürgerinnen und lieben Bürger anspricht. Wer behauptet, es gebe keinen fundamentalen Unterschied zwischen den Aussagen: „Ich gehe heute Abend zum Italiener” und „Ich gehe heute Abend zur Italienerin”, der will Ihnen eine Bärin aufbinden (im Fall zwei könnte es sich übrigens empfehlen, eine Pariserin einzustecken).

„Da Sie meine Stimme hören wollen, beeile ich mich, zu erklären, daß ich mich auf die Seite der Opponenten gegen diese geplante Verarmung, Verhässlichung und Verundeutlichung des deutschen Schriftbildes stelle”, antwortete Thomas Mann im Juni 1954 auf eine Umfrage der Zürcher Weltwoche zu den sogenannten „Stuttgarter Empfehlungen” für eine Vereinfachung der deutschen „ortografi” (auch Hesse und Dürrenmatt sprachen sich weiland gegen solche Pläne aus). „Mich stößt die Brutalität ab, die darin liegt, über die etymologische Geschichte der Worte rücksichtslos hinwegzugehen.” Brutalität ist die treffende Assoziation. Es ist die Brutalität von ideologisierten Gesellschaftsumstürzern und Sozialingenieuren, die das kulturell Gewachsene nur als Ballast und als ein Hindernis für ihr eigenes Vorankommen betrachten. Was Mann, Hesse und Dürrenmatt zum Gendern sagen würden, liegt auf der Hand, aber alte weiße Suprematisten sollten besser ihre alte weiße Suprematistenfresse halten.

Ein anderes Stilmittel der Genderistas, um den Katafalkdeckel sprachstruktureller Benachteiligung von ihrem zarter konstruierten Geschlecht zu wälzen, ist das substantivierte Partizip I. Die feministische Frisierende mag keine Lebensschützenden. Die Preistragenden bedankten sich bei den Gutachtenden. Abends im Lokal traf ich einen meiner Dozierenden. Die Richtenden verhängten ein mildes Urteil über den Raubenden. Die Straftuenden-Statistik wäre armselig ohne die Geflüchteten. Im Gefängnis saß ein Vergewaltigender in einer Zelle mit einem Gliedvorzeigenden (tatsächlich waren sie gerade Kartenspielende). „Sind Sie Rauchender?”, fragte ein Verbindungsstudierender – das ist übrigens weder jemand, der die Verbindung Berlin-München studiert, noch ein Eheberatender –, dem man nachsagte, ein Trinkender zu sein. Wer ist Ihr Lieblingsschauspielender?

Auch in dieser Frage ist das Urteil der Linguisten längst gefällt, wobei jenes der Zurechnungsfähigen bereits genügt hätte. Alle diese Formen sind semantisch unsinnig, wenn sie nicht eine Tätigkeit meinen, die jetzt, in diesem Augenblick, ausgeübt wird. Ein Blogger hat dazu das ultimative Gleichnis geliefert: Ein sterbender Studierender stirbt beim Studieren; ein sterbender Student kann auch im Schlaf oder beim Wandern sterben.

Wenn offenkundiger Nonsens Anhänger und Verfechter findet, bis ins Staatsfernsehen, in die Stadtverwaltung von Hannover, in die Universitäten, Schulen, Stiftungen, NGOs und so ad nauseam weiter, wenn etwas Widersinniges, Hässliches, Unhandliches und im Kern Destruktives mit hohem moralischem Erpressungsdruck in die Öffentlichkeit gepresst wird, dann geht es nicht um die Sache selbst, dann ist sie nur Mittel zum Zweck.

Deswegen perlt jede Kritik, jede Satire, jeder Spott an diesen Sprachklempnern ab. Deswegen interessieren auch die Einwände von Linguisten nicht. Es geht nicht um Argumente. Es geht nicht einmal um Sprache. Es geht um Macht.

Übrigens: Petra Gerster, heißt es in der Bildunterschrift über dem Welt-Artikel, „kritisiert, auch in Nachrichtenfilmen träten immer noch zu wenige Frauen auf.”
Wen genau mag sie damit kritisieren? Die Frauen? Die Gesellschaft? Die Nachrichten? Allah?

PS: „Heute hörte ich einen Mann, der vorbildlich gegendert hat”, schreibt Leserin***. „Er kommentierte den Abschied von Donald Trump. Als dieser und seine Frau in die Air Force One stiegen, sagte der Kommentator: ‚Melania looks amazingly stunning.’ Er sagte es mit der gebotenen Hingerissenheit und Ehrfurcht. So geht Gendern korrekt. Solange es noch Männer gibt, die das so sagen, ist noch nicht alles verloren. Solange es noch Frauen gibt, die so aussehen, ist noch nicht alles verloren.
Make women great again.”

PPS:

[7]


(Im Original erschienen auf Michael Klonovskys frisch relaunchter Acta Diurna) [4]

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Michael Klonovsky: Die neuesten Streiche der Schuldbürger

geschrieben von libero am in Buch-Tipp | 33 Kommentare

Sicher: Es ist zum Heulen, was die dümmste Politikergeneration der Nachkriegsgeschichte mit Deutschland anstellt. Sie macht aus dem Land der Dichter und Denker, der Erfinder und Ingenieure einen Flecken Erde, der von Schulschwänzern, Denunzianten der Sorte Haldenwang und Willkommensbesoffenen verunstaltet wird.

Man kann all dies nur noch mit Spott, Häme und Ironie ertragen. Der ungekrönte Meister darin ist der Publizist Michael Klonovsky. Ungekrönt ist er aber nur deshalb, weil im besten Deutschland, das Merkel und Steinmeier je kannten, kritische Schriftsteller eben keine renommierten Preise mehr erhalten.

Das sei jedoch nur nebenbei erwähnt, denn auch ohne Auszeichnungen ist es ein Genuss, dem Feuerwerk an klugen und bissigen Notizen zusehen zu dürfen, das Klonovsky in seinem aktuellen Buch „Die neuesten Streiche der Schuldbürger“ [8] abbrennt.

Eine Kostprobe gefällig? Über die wackeren „Kämpfer*innen gegen rechts“ schreibt er, man würde von ihnen „nicht einmal die Nasenspitze sehen, wenn sie Nachteile davon hätten“. Klonovsky widmet sein Buch übrigens allen Gefallenen des Kampfes gegen Rechts.

Diese „Helden“ sind es, die unser Land „in eine von Genderbeauftragten und Politologen geprägte Bananenrepublik“ verwandeln. Doch was werden sie einst hinterlassen? Klonovsky notiert dazu: „Im Kaiserreich herrschte deutlich weniger Vielfalt als in Merkeldeutschland. Außer an Nobelpreisträgern.“

Doch selbst das mit der Vielfalt lässt sich bezweifeln: Denn wer weder der „Merkeltreuen Volksfront“ noch der „Volksfront der Getreuen Merkels“ angehöre, habe es schwer in diesem Land. Das bekommt sogar das Grundgesetz zu spüren, über das Klonovsky schreibt: Es müsse „so lange geändert werden, bis es keine verfassungsfeindlichen Stellen mehr enthält“.

Außerdem stellt sich ja neuerdings die Frage, ob es wirklich bis ins kleinste Detail in gendergerechter Sprache verfasst ist und ob nicht die Anliegen der Klimajugend zu kurz kommen. Wer sich darüber nicht nur empören möchte, sondern zwischendurch auch einmal über so viel Unsinn lachen kann, sollte den finalen Acta diurna-Band von Klonovsky auf jeden Fall zur Hand nehmen. Allen anderen ist eh nicht mehr zu helfen.

Buchempfehlung:

» Michael Klonovsky: Die neuesten Streiche der Schuldbürger. Reaktionäres vom Tage. Acta diurna 2019 – hier bestellen! [8]

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Spiegel-Redakteur: Die Zeit der Neutralität ist vorbei

geschrieben von libero am in Lügenpresse | 145 Kommentare

In der amerikanischen Serie „The Man in the High Castle“ haben Deutschland und Japan den Zweiten Weltkrieg gewonnen und die USA besetzt. So etwas nennt sich Dystopie oder Alternativgeschichte.

Warum haben sie eigentlich nicht die Marxisten alternativ den Kalten Krieg gewinnen lassen? Vielleicht, weil das so alternativ gar nicht wäre?

Soeben verkündet der Spiegel [9], dass ein führendes – wohin eigentlich? – Medium in Übersee die Zeit des traditionellen Journalismus für beendet erklärt hat. Der Journalismus neuen Typs beginnt.

So richtig neu ist diese Art von Journalismus freilich nicht; die deutschen Wahrheits- und Qualitätsmedien haben die altmodische Trennung von Nachricht und Kommentar erst zögerlich und inzwischen mehrheitlich überwunden, man muss also nicht einmal meiner Alterskohorte angehören und in der Ehemaligen geboren sein, um sich in vertrauter journalistischer Behandlung zu empfinden. Zu wähnen? Zu wissen.

Wie gesagt: Ich komme aus der DDR, ich komme aus der Zukunft. Deshalb weiß ich auch, wie’s ausgehen wird. Aber wie mich eine fortschrittliche Pädagogik belehrt, soll man die Kleinen ihre Erfahrungen selber machen lassen, auch wenn sie sich womöglich schwere Verletzungen zufügen.

(Gefunden bei Michael Klonovsky [10])

[11]

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Klonovsky: Linke Ideologie führt unweigerlich zu Antisemitismus

geschrieben von libero am in Video | 51 Kommentare

„Der wachsende Antisemitismus hat so viel mit der AfD zu tun wie Fieber mit dem Thermometer“, so der ehemalige Focus-Journalist Michael Klonovsky in seiner Rede am 27. Februar im Rahmen des Vortragsabends der AfD „Das antisemitische Israelbild in deutschen Medien“ (siehe PI-NEWS-Interview mit Klonovsky) [12] im Düsseldorfer Landtag. Der Publizist erklärt, warum linke Ideologie zwangsläufig in Antisemitismus endet. Seine Prognose: „Man wird die Juden wieder hassen. Diesmal nicht, weil sie überall verstreut, sondern weil sie in einem eigenen Staat leben. Aber sie werden Verbündete überall auf der Welt finden – vor allem in jenen Kreisen, die man heute rechtspopulistisch nennt.“

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„Rechtspopulistische Parteien wie AfD solidarisieren sich mit Israel“

geschrieben von libero am in Judentum | 37 Kommentare

Am Donnerstag fand im NRW-Landtag in Düsseldorf vor ca. 130 Zuschauern ein Vortragsabend der AfD-Fraktion unter dem Titel „Das antisemitische Israelbild in deutschen Medien“ statt (siehe PI-NEWS-Hinweis im Vorfeld) [13]. Eine längst überfällige Veranstaltung, denn bekanntlich erfahren Leser deutscher Zeitungen erst weit unter tendenziösen Überschriften wie „Palästinenser sterben…“ oder „Israel übt Vergeltung…“ von vorangegangenen Attacken der Hamas.

Als Hauptredner war der Münchner Publizist, Buchautor und Redenschreiber von Alexander Gauland, Michael Klonovsky, angereist, der die subtil antisemitischen Tendenzen der deutschen Medien in gewohnt scharfzüngiger Weise sezierte (das Video seiner Rede folgt am Samstag). Anschließend hatte PI-NEWS die Möglichkeit zu einem Interview mit Klonovsky, in dem der frühere Focus-Redakteur den Vorwurf linker Staatsmedien, die AfD sei antisemitisch, widerlegte.

„Man muss das quasi als eine Art Tourette-Syndrom nehmen. Vielleicht haben sie auf den Tastaturen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus usw. mit drauf – sie haben nur noch nicht gemerkt, dass diese Taste nicht greift.“ Die AfD sei eine rechtspopulistische Partei und rechtspopulistische Parteien solidarisieren sich mit Israel.

Auf die Frage, warum die deutsche Bundesregierung nicht Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, verweist Klonovsky auf den hohen muslimischen Wähleranteil in Deutschland und auf die Kungelei mit arabischen Staaten. „Mit Israel verbinden viele Deutsche sowas wie Scham oder Schuldvorwürfe. Da geht man als Politiker doch lieber mal zu einem vernünftigen iranischen Diktator, wo man mal ablästern kann“, so Klonovsky gewohnt ironisierend.

Und auch die vielen von Deutschland unterstützten UN-Resolutionen gegen Israel seien eine Folge dieses subtilen Antisemitismus. Warum wird dieses Abstimmungsverhalten nicht viel mehr von den Medien skandalisiert? Klonovsky sarkastisch: „Naja, der Skandal ist ja der Staat Israel. Es ist ein böser rechter Staat und die guten Juden sind die toten Juden, weil man sie in Stellung bringen kann gegen die schlimmen deutschen Rechten.“

Und schließlich: „Aber das ganze jüdische Narrativ zerfällt. Das Judentabu ist ja bald vorbei. Je mehr Araber hier sind, die sich öffentlich austoben können gegen Israel und je mehr diese doch von Feigheit dominierte deutsche Öffentlichkeit sich darauf einlässt, desto legitimer wird es sein, auch wieder Judenwitze zu machen.“

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Klonovsky: Ich komme aus der DDR, ich komme aus der Zukunft!

geschrieben von PI am in Deutschland | 68 Kommentare

Diesen Vortrag des Publizisten und Schriftstellers Michael Klonovsky vom 30. Oktober in Mainz zum Thema „30 Jahre Mauerfall“ sollte man sich, besonders wenn man in der DDR aufgewachsen ist, unbedingt komplett ansehen. Klonovsky, der in Schlema im Erzgebirge geboren wurde, ist einer der führenden intellektuellen Köpfe unseres Landes.

Der 57-Jährige wirft nicht nur als Zeitzeuge, sondern auch als Publizist („Acta Diurna“ [14]) und scharfzüngiger Autor einen interessanten Blick auf die DDR und sieht ansatzweise Parallelen zu heute.

„Der Anlass dieser Rede ist ein froher, ein elendes Regime ist vor 30 Jahren zusammengebrochen“, betont Klonovsky, der sich allerdings mit Kritik an den heutigen Zuständen nicht zurückhielt: „Was mich persönlich am meisten an damals erinnert, das ist der Gesinnungsdruck, das ist die alltägliche moralische Erpressung.“

Und weiter: „Das ist die Welt der zwei Zungen: eine für daheim, eine für die Öffentlichkeit. Ich bemerke es jedes Mal, wenn mich meine Kinder irgendetwas Politisches fragen, worüber in der Schule gesprochen wurde bzw. gesprochen wird. Ich bin schließlich schon in frühester Jugend darauf dressiert worden, dass es besser ist, wenn andere nicht von meiner Sicht der Dinge erfahren. Ich komme aus der DDR, ich komme aus der Zukunft.“

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Michael Klonovsky über einen Moslem und sein „Leiden“ in Deutschland

geschrieben von PI am in Altmedien,Propaganda | 140 Kommentare

„Muslime, sei stolz!“ ruft [15] ein Tagesspiegel-Gastbeiträger ins Land. Wer bislang meinte, dass viele unserer muslimischen Mitbürger gerade mit Stolz hinreichend versorgt seien, am Ende sogar noch ausreichender als mit Gründen dafür, spitze also die Ohren. „Angst vor dem Islam zu haben, entspricht dem deutschen Zeitgeist und führt zu Hass oder Überheblichkeit“, steht über dem Artikel. Es sei „endlich Zeit, sich zu wehren“.

Angst führt zu Überheblichkeit? Na was denn sonst! Deswegen blickten unsere Uraltvordern immer ein bisschen von oben herab auf Mammut, Höhlenbär und Säbelzahntiger. Auch aus dem Boxring kennt man dergleichen, Mike Tyson etwa wurde von seinen Kontrahenten stets mit äußerster Herablassung behandelt; kein Wunder, dass er durchdrehte und sie oft schon in der ersten Runde ausknockte.

Der Autor des Kommentars, Walid Nakschbandi, ist ein – ich hoffe, ich schreibe jetzt nichts Falsches – aus Afghanistan stammender Deutscher, „Produzent und Manager“ (Wikipedia) bei Holtzbrinck, abgebrochener Jurist und vollendeter Politikwissenschaftler. All das bemerkt der Leser seines Textes sofort. Die thymotische Beschwörung hebt an mit einem Ländervergleich: Einige Tage vor Beginn des Ramadan habe die südafrikanische Supermarktkette „Pick n Pay“ in ihren Läden Plakate aufgestellt, auf denen stand: Wishing all our Muslim customers well in the Holy Month of Ramadan. „Für die meisten Kunden, die in diesen Tagen neben mir durch die Regale schlenderten, war das eine selbstverständliche, respektvolle Geste gegenüber einer von vielen Religionsgruppen im Land. Für mich war es mehr. Ein Anlass, über meine Heimat Deutschland nachzudenken. Und ihren Umgang mit Muslimen.“ (Woher der Mann weiß, was „die meisten Kunden“ so denken? Na das spürt man doch!) Spontan habe er sich gefragt, ob Deutschlands Supermarktketten auch auf eine solche respektvolle Idee kommen würden. „Wohl eher nicht. Deutschland ist für seine Technik, die Motoren und die Pfennigfuchserei bekannt, aber nicht als Mutterland der Sensiblen, Empathischen und Einfühlsamen“, als welches bekanntlich Afghanistan gilt, knapp vor Pakistan.

In Rede steht also die deutsche Unwillkommenskultur bzw. Willkommensunkultur. Schon bei dreißig Milliarden Euronen pro Jahr für die seit 2015 neu Hereingeschneiten beginnen die Pfennigfuchser zu maulen oder gar AfD zu wählen. Aber eines wahrscheinlich gar nicht mehr fernen Tages wird das deutsche Sozialsystem so kaputt sein, dass diese nur steuerlich erzwungene Empathie endet, dann schauen wir, wie es mit der authentischen Einfühlsamkeit vice versa weitergeht. Hadmut Danisch, der sich der Glossierung dieses begnadeten Textes auf seine bekannt sensible Art angenommen hat [16], weist darauf hin, dass es in Südafrika kein Sozialsystem gibt. Davon abgesehen, dass die Medien hierzulande ihre verbliebenen Konsumenten von Jahr zu Jahr immer mehr mit Ramadan-Berichten erfreuen – und, was mich betrifft, den Appetit auf Wein, Meeresfrüchte und Schweinefleisch schon mittags prachtvoll aufblühen lassen –, würde ich deshalb folgende Spielmodusänderung vorschlagen: Deutschland fährt die Sozialleistungen für muslimische Migranten auf südafrikanisches Niveau herunter, im Gegenzug übernehmen alle deutschen Supermarktketten die Wishing well-Kampagne von „Pick n Pay“. Deal?

[17]„Dem Zeitgeist entspricht es eher, vor ‚dem Muslim‘ Angst zu haben“, fährt Nakschbandi fort. „Schließlich könnte er jederzeit in der Fußgängerzone sein Messer zücken oder mit seinem Sprengstoffgürtel um den Bauch ‚Ungläubige‘ in die Luft jagen oder ‚unsere‘ deutschen Frauen vergewaltigen.“  [..]

„Gegen die ‚German Angst‘ sind Muslime scheinbar machtlos, nein, schlimmer noch, sie sind ihr ausgeliefert“, setzt unser Feindbild-Designer seinen aggressiv-larmoyanten Schmähtext fort. „Dabei haben hier auch vor der sogenannten Flüchtlingskrise viele Millionen Muslime friedlich gelebt. Die meisten von ihnen hießen damals nicht nur im deutschen Gossenjargon ‚Kümmeltürken‘ oder ‚Muselmänner‘. Sie waren zum großen Teil Gastarbeiter, die den deutschen Wohlstand und das Wirtschaftswunder realisierten.“ [..]

Die Behauptung, Gastarbeiter hätten einen Anteil am „Wirtschaftswunder“, ist eine Propagandalüge. Es mag freilich sein, dass sie bald den Weg in die Schulbücher findet, denn wir sind ja „kultursensibel“ (= feige) und wollen „niemanden ausgrenzen“.

(Den ganzen Text kann man auf Michael Klonovskys acta-diurna [18] lesen.)

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Michael Klonovsky über verkehrte Flaggen und staatliche Doppelmoral

geschrieben von PI am in Deutschland | 94 Kommentare

„Am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, hingen vor einer Polizeistation in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) die Deutschland- und die Hessenflagge verkehrt herum – und das stundenlang. Deswegen ermittelt nun das Fachkommissariat für Staatsschutzdelikte, denn die Flaggen wurden vermutlich absichtlich falsch aufgehängt. Die verantwortlichen Beamten wurden inzwischen versetzt“, meldet [19], neben vielen anderen Medien, die hier viel zu selten zitierte Webseite Osthessen News. „Eine verkehrt herum aufgehängte Flagge kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass man das Land verachtet. Im Raum stehen eine Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole sowie Volksverhetzung“, klärt das Portal seine Leser weiter auf.

Wenn sich Jakob Augstein vor laufender Kamera in eine Deutschlandfahne schneuzt, wenn die Kanzlerin einem Bundesminister indigniert die Landesfahne aus der Hand pflückt und am Bühnenrand entsorgt, wenn fidele Linksfaschos während der Fußball-WM alles Schwarzrotgoldene von privaten Autos abreißen, sind das Äußerungen eines weltoffenen Postnationalismus.

Wenn eine Bundestagsvizepräsidentin auf einer Demo mitläuft, der ein Transparent mit der Aufschrift „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ vorangetragen wird, ist das spielerischer Umgang mit der Zumutung einer Identität. Aber wenn „rechte“ Motive in Frage kommen oder unterstellt werden können, und das obendrein noch am eigentlichen deutschen Nationalfeiertag, dann bekommen die Drecksfarben der Scheißnation auf einmal etwas Sakrosanktes, und das Delikt der „staatsfeindlichen Hetze“ ersteht aus seiner realsozialistischen Gruft. (Weiterlesen bei Michael Klonovskys acta diurna [20].)

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Klonovsky: Diskriminierungsgeplärr, Manipulation und staatlicher Druck

geschrieben von PI am in Altmedien,Frauen | 113 Kommentare

Die Zeit schlägt Alarm [21]: „In ihrer Selbstdarstellung auf You Tube und Instagram orientieren sich junge Frauen und Mädchen weitgehend an veraltet anmutenden Rollenbildern. Das ist das Ergebnis mehrerer repräsentativer Studien zu Geschlechterdarstellungen in den sozialen Medien, die die von Schauspielerin Maria Furtwängler und ihrer Tochter Elisabeth gegründete Stiftung MaLisa in Auftrag gegeben hat. Die Geschlechterdarstellungen in den erfolgreichsten YouTube-Kanälen basieren den Studien zufolge zudem auf althergebrachten Stereotypen.“

Reichlich veraltet anmutende weibliche Rollenbilder sind seit einigen Jahren in Deutschland tatsächlich en vogue, das stimmt. Einwanderer aus einer speziellen Weltgegend betrachten Frauen als ihr Eigentum, auch diejenigen, die sie eben erst in der Disco oder auf dem Schulhof geschossen haben; die maskuline Polygamie wird Schritt für Schritt legalisiert, und der deutsche Steuerzahler darf die mit einer gewissen Folgerichtigkeit daraus enstehenden fidelen Großfamilien alimentieren; immer mehr weibliche Köpfe verschwinden unter Kopftüchern oder kompletteren Verhüllungen; minderjährige Mädchen werden neuerdings auch hierzulande zwangsverheiratet; hunderte Zwangsbeschneidungen von Mädchen finden inzwischen jährlich im einstigen Stammland der Aufklärung statt. Außerdem diskriminieren politische Hinterwäldlerinnen wie Justizministerin Barley und SPD-Chefin Nahles andere Frauen, indem sie unterstellen, sie seien zu dämlich, um ohne Quoten an gute Jobs zu kommen.

Aber das meint die feministisch bewegte Milliardärsgattin Furtwängler natürlich nicht, sie stößt sich vielmehr daran, dass hier „das Frauenbild der Fünfzigerjahre gefördert“ werde, also der deutschen Fünfzigerjahre, der Spätausläufer des sexistischen europäischen Mittelalters, eine bleierne Zeit, als man noch an Geschlechtsunterschiede bzw. Geschlechterrollen glaubte statt an die freie Wahl seines Geschlechts, und juvenile Blondinen sich reiche ältere Männer angeln mussten, um eine Filmkarriere hinlegen zu können.

„Auch in Musikvideos, die heute überwiegend über You Tube konsumiert werden, werden Frauen den Angaben nach noch immer mehrheitlich sexy und passiv inszeniert“, ächzt die Zeit-Autorin, zu deren Gunsten wir mal annehmen, dass sie sich aktiv unsexy inszeniert.

„Wenn man sieht, dass die Frauen auch in den Medien, die hauptsächlich von Jugendlichen konsumiert werden, nur ein Drittel der Protagonistinnen und Protagonisten stellen, muss man sich fragen, was mit den Strukturen nicht stimmt“, meint wiederum Frau Furtwängler, schreibt die Zeit. Dass mit den Strukturen etwas nicht stimme, wenn irgendwo zu wenige Frauen vertreten sind: Dieses Mantra kennt man inzwischen zur Genüge, und zumindest die „Tatort“-Mädels haben es geschafft, ihre numerische Gleichstellung durchzusetzen, auch wenn in der tristen Realität Kommissarinnen eher die Ausnahme sind. Nochmals: Die Maid mit dem erlauchten Namenspedigree spricht von Youtube und Instagram – „nach Angaben der Stiftung MaLisa wurden für die Studie der Universität Rostock und der Filmuniversität Babelsberg 1.000 YouTube-Kanäle analysiert, 2.000 Videos untersucht und 14 YouTuberinnen in Interviews zu ihrer Sicht auf die Branche befragt“ –, also von zwei online-Plattformen, deren angeblich „nicht stimmende“ Struktur darin besteht, dass jeder dort freien Zugang hat, wo also die völlige Freiheit der Selbstdarstellung herrscht. Und das passt Quotenforderern und Regulierern bekanntlich nicht, nie sind solche Figuren mit der Freiheit zufrieden, weil die immer zu falschen Ergebnissen führt. Gibt man Frauen und Männern die Freiheit, sich einfach so zu präsentieren, wie sie mögen, dann kehren auf einmal die sogenannten Geschlechterstereotype wieder, gegen die auf allen Kanälen und in allen Redaktionen rund um die Uhr vergeblich agitiert wird. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die „Geschlechterrollen der Fünfziger“, sondern um jene der Conditio humana. Dann stellen sich, ein paar teils liebenswürdige, teil bedauernswerte Freaks ausgenommen, Frauen eben weiblich und Männer eben männlich dar – und es gibt kein Mittel dagegen außer Quotenforderungen, Diskriminierungsgeplärr, Gesinnungsterror, Manipulation und staatlichen Druck. (Den ganzen Beitrag gibt es in Klonovskys acta diurna [22].)

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