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Andrea Langstrumpf will den Sultan retten

Von REALSATIRE | Als die türkische Lira in den Keller sauste, hob Sultan Recep beschwörend die Hände und rief (frei übersetzt): „Die Bösen haben den Dollar, doch wir haben Allah!“ Woraufhin der Kurs noch tiefer rutschte.

Doch Allah hat inzwischen Einsehen gezeigt und schickte einen rettenden Engel aus. Er heißt Andrea Nahles, auch bekannt als Pippi Langstrumpf vom Bundestag [1]. Die Partei- und Fraktionschefin der SPD will dem Pleite-Sultan vom Bosporus unter die Arme greifen und mit Deutsch-Geld aus akuten finanziellen Nöten [2] helfen.

Erdogan der Prächtige hat sich bekanntlich gerade total verzockt. Mit seiner Wirtschaft geht es steil bergab, die Ratingagenturen tripeln ihn in den Kohlenkeller, der böse Trump verschärft die Gangart [3] noch mit Verdopplung von Strafzöllen auf bestimmte Produkte, um einen inhaftierten Pfarrer frei zu bekommen. Doch als stolzer Türke sieht sich Erdogan als Opfer eines ökonomischen Putsches von Islamfeinden, dem man nur begegnen kann, wenn man seine Dollars in Lira umtauscht und auf sein Apple-Smartphone [4] tritt. Er beschimpft die Deutschen als Nazis, inhaftiert deren Bürger und zündelt nach Bedarf bei den Deutsch-Türken in Almanya.

Nun fragt sich die Welt, warum sich die Deutschen in den Staub werfen und Erdogan auch noch den roten Teppich ausrollen, wenn ihm die Kanzlerin in vollem Wichs [5] Staatsehren bei seinem Besuch am 28./29. September zuteilwerden lassen will.

„Bätschi“, sagt Andrea Nahles zu Angela, ich kanns noch besser und nehm‘ einfach deutsches Steuergeld in die Hand, um Erdogan aus der Bredouille zu helfen. Geht das mit rechten Dingen zu? Was treibt Andrea Nahles zu solcher Großzügigkeit? Warum schleimt sie sich wie türkischer Honig beim Despoten vom Bosporus ein? Hier eine kleine Auswahl von möglichen Gründen:

Eines will sie ganz sicher: sie gibt sich selbst eine rhetorische Steilvorlage zum mit Spannung erwarteteten Sommerinterview heute abend im ZDF [6]. Da aber Rente, Digitales und Klimawandel die angeblich wichtigsten Themen der Deutschen sind, wird der ZDF-Reporter die Erdogan-Frage wohl tunlichst ausklammern. Oder vielleicht doch nicht, Herr Walde?

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Ihr Name ist Andrea Nahles – das neue/alte Trumm der SPD

geschrieben von dago15 am in Altparteien | 164 Kommentare

VON PETER BARTELS | Die Walküre mit den gelben Zähnen ist die neue/alte Chefin der Sozis. Mit einem fast “historisch miesen Ergebnis” wurde sie zur Vorsitzenden gewählt: 66,35 Prozent! Nur Lafontaine war mal schlechter: 62 Prozent. Der giftet heute aus dem Ohrensessel bei der SED-LINKEN…

Dabei hatte die “Fresse” extra Mutti mitgebracht. Nein, nicht die Mutti aus der Uckermark, die Mutti aus der Eiffel – ihre richtige Mutti. Kurz bevor das Ergebnis bekannt gegeben wurde, bibberte der Phoenix-Paladin noch: “Nahles ist in der SPD keine geliebte Generalsekretärin, aber alles unter 70 Prozent wäre ein Dämpfer. Zumal auch die letzten Umfragen für die SPD mau waren – unter 20 Prozent …”.

Der Herr der korrekten Mikros verschwieg höflich die 17 Prozent, die INSA letzte Woche ermittelte. Als dann die hübsche Genossin Nora ganz in Rot mit schwarzen Leggins die erbärmlichen 66,35 Prozent verlas, verschlug es dem Paladin betröppelt die Stimme. Und auch der Beifall im Genossen-Rund hielt sich in Grenzen. Das Gesicht aus der Eifel blässelte, wie kurz vor der Mondfinsternis … Klar, was ist diese mickrige Zahl schon gegen die 100 Prozent von Martin Schulz?! Andererseits: “Genosse Gott” gegen kleines dickes Gör – das ist ja auch ein Unterschied, gelle?!

Aber so sind die Rest- und Reste-Sozis nunmal: Dass Messias Martin die SPD ins größte Wahldebakel der Parteigeschichte laberte … Gebrochenen Versprechen, nachdem seine letzte, die vorletzte Stunde der SPD geschlagen hatte – Merkel? Nie! Minister? Nieee! Genossen, in welchem Jahrhundert war das denn? Also: “Mein Name ist Andrea Nahles … Ich bin 47 Jahre alt … Ich habe eine Tochter … Ich bin katholisch. Und ein Arbeiterkind, muß ich noch mehr sagen?“ Dann strahlte sie vor Selbstgefälligkeit: “Hallo, Mama!” Und danke für die Bildung, “die ich dank euch und den Genossen genossen habe …”

20 lange Semester Politik und Germanistik, zehn Jahre die Füße unter Maurermeister Papis Tisch. Da kann man schon mal Mami zulächeln… Zur Magisterin reichte es jedenfalls dann doch noch mit dem Grundsatzthema “Der Liebesroman in der Serie”. Schnief. Zur Doktorin als “Literaturwissenschaftlerin” schon nicht mehr. Scheiß Politik!! Nun ja, sie hatte zum Glück schon mal in der Schülerzeitung als Berufswunsch “Hausfrau oder Bundeskanzlerin” angeben. Also bitte, Genossen. Mehr als Lehrer sind die meisten von euch ja auch nicht geworden. Gut, der eine oder andere Schwule wurde auch Oberstleutnant, oder so.

Heute also sollte es durch die gläserne Decke der SPD gehen. Und sie soll dank einer Partei-Mumie namens Heidemarie Wieczorek-Zeul nach 155 Jahren in der SPD auch offen bleiben: Danke, Heidi, danke allen Frauen … Ich bin 30 Jahre in der SPD, die Partei ist in meinen Träumen immer meine Heimat gewesen … Sie hat immer mehr als das Machbare gemacht … Jetzt geht es um Gerechtigkeit …

“Gerechtigkeit”. Weisse Bescheid, alter Genosse, der Du längst resigniert zur AfD geflüchtet bist, weil du von diesen Geniesser-Genossen, den Oberlehrern, Sandalen-Sozis und angelernten Politologen rechtschaffen die Schnauze voll hast. Weil sie dir dein Deutschland genommen haben und nehmen werden. Von der Wiege bis zur Bahre: “Gerechtigkeit” – womit sich der vergottete Martin über den Wasser schon im Wahlkampf verjagte. Weil er die müdseligen und testosterongeladenen Neudeutschen aus dem Morgenland dem Abendland wertvoller als Gold verkaufen wollte. “Gerechtigkeit”, die nicht mal dazu reicht, den Rentnern die Pfandflaschen zu ersparen, sie an der “Tafel der Gammel-Genüsse” vor den gierigen Sozialschnorrern aus Syrien zu schützen.

Du bist nicht allein, Genosse Sozi. Jeder dritte AfD-Wähler hatte mal Willy Brandt oder Helmut Schmidt gewählt. Mindestens. Vielleicht hätte die SPD mit Simone Lange, Oberbürgermeisterin von Flensburg, eine Chance gehabt zu überleben. Immerhin wollte fast jeder dritte Sozi sie als Parteichefin. Lassen wir die 38 Enthaltungen mal in der Neutralen Ecke. Simone, die schmallippige Kripopolizisten aus dem Osten, hätte sich vielleicht sogar erinnert, welche Sorgen die Menschen in Datsche und Laube wirklich haben. Sorgen, wovon die Genossen in den Karossen längst keine Ahnung mehr haben. Also auch keine Angst. Prösterchen, Murks und Merkel!

Dass “EXPERTEN” der Brüllerin, die Merkel nach der Wahl prompt versprach, “ab Montag gibt’s auf die Fresse”, 70 bis 80 Prozent versprochen hatten, je nun. Sieg ist Sieg. Adenauer wurde sogar mit nur einer Stimme (seiner!) erster Kanzler der Republik. Und blieb es viele, viele Jahre. Also genoss die Matrone strahlend und unverdrossen das übliche Abgreifen der Genossen. Sogar der schwule Kevin gratulierte linkisch, aber links korrekt. Danach lauschte er, an das D der riesigen S P D-Leuchtbuchstaben gelehnt, dem Mann mit den vielen “Haaren im Gesicht” (Gabriels Töchterchen). Und der tat, was er wenig später auch ins Mikro brüllte – er laberte.

Und äffte Gabriels Töchterchen nach: “Der 12jährige Sohn meines Freundes sagte gestern nach den Fernseh-Nachrichten: ‘Papa, ich habe Angst vor Krieg …’ Stellt Euch das vor, Genossen, ein Kind! Das hat mich aufgewühlt, ein Kind denkt an Krieg …” Bevor er wieder mal anfing über sich wieder selbst zu flennen, fielen ihm zum Glück “seine” Koalitionsverhandlungen ein: Wir haben da Akzente gesetzt, ehhh, Europa … Offenheit, eeeh, “Gerechtigkeit”. Jaaa, Olaf, Andrea, Siegmar auch … Eigentlich soll alles nach ICH klingen. Die Plumpabacke mit den Gelben Zähnen dankte generös aus voller Bluse: “Solidarität, Martin!”


Ex-BILD-Chef Peter Bartels. [7]
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [8] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [9], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [10]!

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Würde Willy für diese SPD knien?

geschrieben von dago15 am in Altparteien | 176 Kommentare

Von PETER BARTELS | Für den Kniefall von Warschau bekam Willy Brandt den Friedensnobelpreis. Er bat damit die Welt um Vergebung für den Massenmord der Nazis an sechs Millionen Juden. Würde Willy sich heute für die SPD auf die Knie werfen? Wahrscheinlich keine Sekunde …

16 Prozent haben diese “Sozis” noch, die AfD mit 15 Prozent im Nacken. Eine Volkspartei ohne Volk, schrieb ich vor kurzem hier auf PI-NEWS [11]. VOLKSPARTEI war vorgestern: Willy Brandt, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder! Von da an ging’s bergab. Als Merkel die SPD übernahm, erst schleichend, dann immer ungenierter, war der sozialdemokratische Bullerofen aus. Honeckers Musterschülerin machte mit Schröders Agenda 2010 so lange link und leise Kasse, bis die EU-Eunuchen mit gedrucktem Papier zinslos den “Aufschwung” fortsetzten … Dann die Migranten-Mafia mit Merkels importiertem Elend aus Allahland und Afrika einen angeblichen “Boom” auslöste, zu Lande, zu Wasser und in der Luft; Moscheen, Wohnungen, Häuser wurden/werden von linientreuen Merkel-Medien zum “Aufschwung”, ja, zum “Wirtschaftswunder” hochgejubelt.

Während die Diadochen von Brandt, Schmidt und Schröder mit dem einst stolzen Proletarier-Pott SPD rumschipperten, wie Tretbootfahrer, bis sie kieloben im Bermudadreieck trieben … Was haben diese Bonzen noch mit der Arbeiterpartei SPD zu tun? Nichts!! Alles Lehrer, Studienabbrecher, Allesabbrecher, Gewerkschafts-Funktionäre. Arbeiter? Praktikant, vielleicht mal. Kohle? Stahl? Bau? Betriebsrat, vielleicht mal. Nein, die feinen neuen Elite-Genossen verteufelten lieber Schröders eingetüteten Wirtschaftsaufschwung, die Agenda 2010, wie einst Marx den Markt. Und so wurde der Genosse Schröder Merkels Entwicklungshilfer der sozialdemokratischen Art. Kein Wunder, dass auch Pipeline-Putin den deutschen Ex-Kanzler für eine halbe Million pro Jahr engagierte.

Längst hatten/haben die Salon-Sozis von heute “vergessen”, dass Schröder der einzige deutsche Politiker war, der fünf mal hintereinander Wahlen gewann. Längst hatten/haben sie verdrängt, dass Schröder mit über 40 Prozent seine Bundestagswahl gegen einen Schwarzen Riesen namens Kohl gewann, Kanzler wurde. DA war die SPD noch VOLKSPARTEI. Seither versuchen die Schickimicki-Sozis sich von Wahlpleite zu Wahlpleite mit dicker Lippe und lauten Liedern “Seit an Seit” durch die Wirklichkeit zu schalmeien. Kantige Begabungen wie Peer Steinbrück ließen sie schon während des Wahlkampfs hämisch madig machen: “Hätte, hätte Fahrerradkette”. Wirkliche Malocher, wie den Essener Bergmann Guido Reil [12], vertrieben sie nach über 20 Jahren Gewerkschaft und Partei zur AfD. Und die SPD-Arbeiter folgen ihm in Scharen…

NOCHMAL: Würde Willy Brandt sich für diese Salon-Sozen um Berufsschullehrer Gabriel, Nahles (20 Semester/10 Jahre Polit-Studium), Pöbel-Ralle (14 Semester/7 Jahre!) Polit-Studium, Maas-Männlein (Anwalt), den arroganten Seeheimer-Schwulen (Soldat) auf die Knie werfen? NOCHMAL: Ich fürchte, nicht mal dann, wenn sie ihm ein rotgepolstertes Kniekissen unterschieben würden. Dr. Nicolaus Fest, Sohn des Historikers Joachim, des letzten klugen Kopfes der einst konservativen FAZ: “Die SPD hat einen Lauf. Leider immer wieder gegen die Wand. Psychologen nennen das Auto aggressives Verhalten. Man will sich selbst verletzen, weil man das eigene Sein nicht mehr erträgt.”

Und dann sagt der junge AfD-Mann, der mal stellv. Chefredakteur bei BamS war, heute für die AfD schreibt, einen fürchterlichen Satz: “Die SPD will linker sein, als die linke CDU.” Ruuuhig, Brauner: Linker als die linke CDU?? Doppelter Upper Cut … Zweifacher Solarplexus!

Für jene, die mal wegen Adenauer, Erhard und Kohl eine konservative CDU wählten, dann jahrelang von einer rotgrünen Merkel von über 40 Prozent auf kümmerliche 23 Prozent auf Links gewendet wurde …

Für jene, die einst Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder wählten, weil sie eine linke, aber keine linksextreme SPD wollten. Die mit (ebenfalls) 40 Prozent wirklich Volkspartei war, dann von linksgrün gewirkten Genuss-Genossen in Siebenmeilensprüngen auf 30 … 25 Prozent gelabert wurde.

Und dann kam der Wichtigtuer aus Würselen. Einer, der in Rekordzeitzeit in EU-Brüssylon Goldener Spesen-Ritter und Millionär wurde. Den dann die Salon-Sozis aus Angst um ihre vollen Fleischtöpfe mit 100 Prozent zum Roten Messias vergotteten. Und der so gesalbte Maulheld versprach protzig, Merkel kurz und klein zu machen. Den Rest kennt jeder: Als selbst ernannter Roter Adler losgeflattert, als Suppenhuhn gelandet: 20,5 Prozent!!

Schlimmer geht’s Immer: Eine Minute nach dem Genickschuß durch die Wähler, trötete der Maulheld “mit den Haaren im Gesicht” unter einer Art Volkspalast-Beifall der schlotternden Sozis: Nix GroKo, NUR Opposition! … Wehe! Wehe! Wär er doch Besen geblieben… Aber wen wunderte das Würstchen aus Würselen noch wirklich, als er doch wieder auf GroKo machte? “Der Bundespräsident (SPD) will es”, log er dankbar. “Aaaber, Herr WELT-Redakteur, ich werden NIE ein Merkel-Minister!” Sssso!! Vor Millionen gesagt, vor Millionen gelogen. Schon wieder … Stunden später das wieder Wende-Würstchen: Versprechen ist gut – Außenminister ist besser …

Und die SPD? 19 …18 … 17 … 16 Prozent. Jetzt ist der Maulheld weg. Die SPD auch. Der point of no return war schon lange überschritten: Flüchtlinge sind wertvoller als Gold! … Frau Merkel hat alles richtig gemacht … Es gibt keine deutsche Identität …Wir müssen uns den anderen anpassen … Vergewaltigung, Totschlag, Massenmord? Eine andere Mentalität. Schon in der Bibel steht …

Müll. Jeder weiß es. Die Kauders aus dem Ländle, die Altmaiers aus dem Saarland, die kleinen Brömers aus Winsen/Luhe. Merkel? Immer nur MERKEL! Und die Mehrheit der rechten Sozis? Sie wußten immer, was ein echter Sozi will: Ehrliche Kohle für ehrliche Maloche. Ein Häuschen mit Grill und Garten. Und natürlich genug Rente, damit es für’s Pilsken, die Tauben oder die Hohensyburg am Wochenende reicht. Eines wollen sowohl die Konservativen von CDU, als auch die Sozis von der SPD: Deutschland, nicht Germanistan.

Darum ist Merkel so gut wie und Schulz endgültig tot. Keine Träne für diese Tränen!!


Ex-BILD-Chef Peter Bartels. [7]
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
PI-NEWS-Autor Peter Bartels [8] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [9], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [10]!

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Der Drops für „Bätschi“-Nahles ist noch nicht gelutscht

geschrieben von PI am in Altparteien,Politik | 281 Kommentare

Von DAISY | Der Shitstorm der SPD-Basis gegen „Bätschi“-Nahles hat offenbar Wirkung gezeigt: Die SPD-Spitze wird wohl fürs Erste Andrea Nahles Ambitionen stoppen, sich im Hauruckverfahren als Parteichefin in spe  auf die Pole Position zu setzen. Die verunsicherte SPD-Führung wird, nach dem Amtsverzicht von Martin Schulz, Olaf Scholz als kommissarischen Vorsitzenden einsetzen, das berichtete aktuell die BILD [13].

Am Abend trat zunächst Martin Schulz allein vor die Kameras und teilte mit, dass er den Parteivorsitz abgegeben habe und dass das Präsidium einstimmig seinem Vorschlag gefolgt sei, Andrea Nahles als Parteivorsitzende zu nominieren. Die Wahl findet auf einem Sonderparteitag am 22.4. in Wiesbaden statt. Über das weitere Procedere schwieg Schulz, Fragen ließ er nicht zu.

Allein der einsame Auftritt von Martin Schulz lässt ahnen, wie uneins die SPD-Führung ist. Es schien, als wolle er der SPD einen letzten Dienst tun, als er fast schon verzweifelt die Genossen bat, sich nun dem Inhalt des Koalitionsvertrages zuzuwenden. Dass er „ohne Groll und Bitterkeit“ aus dem Amt scheidet, konnte man ihm nicht abnehmen. Es war ein einsamer Abgang nach dem Motto „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“.

Beim zweiten Auftritt von SPD-Oberen am Dienstagabend ging es vor allem darum, Nahles nicht zu beschädigen. Dabei gehen die Genossen wohl davon aus, dass Nahles Parteichefin wird. Wie die SPD-Spitze mit der Gegenkandidatur aus Flensburg umgehen, ließ sie offen.  Ehe die SPD noch tiefer sinkt, sollte sie die Koalition mit der Union aufgeben und den Weg für Neuwahlen freimachen.

Vor einer Woche hatten Nahles und Schulz im Hinterzimmer die Übergabe schon ausgekungelt. Schulz griff sich zur Belohnung das Außenministeramt und musste zwei Tage später passen: der Druck gegen den Postenschacher nach Gutsherrenart war innerparteilich zu groß geworden. Zudem mehrten sich Stimmen von der Basis, die offen ihre rechtlichen Zweifel an dem Husch-Husch-Verfahren artikulierten. Die Parteisatzung sehe vor, so das Argument, dass einer der sechs Stellvertreter qua Amt den Parteivorsitz zu übernehme und die Neuwahl zu organisieren hat. Vielen in der SPD stank es, wie sich ihre Spitzenleute schamlos an Ämtern bedienten, ohne ein geordnetes Parteiverfahren einzuhalten. Erstaunlich bleibt für politische Beobachter, wie kritiklos die SPD-Führung über Wochen beim undemokratischen Spiel mitmachte.

Zu den Basisvertretern, denen gestern der Kragen geplatzt war, gehörte das sozialpolitische Urgestein Rudolf Dressler, lange Jahre SPD-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AFA). Dressler erinnerte auf Phoenix daran, dass Nahles schließlich als Hauptverursacherin des Chaos in der SPD beteiligt gewesen sei. Dressler nahm kein Blatt vor den Mund, sprach von „Hinterzimmer und Kungelei“. So könne man nicht mit  einer Partei umgehen, die 154 Jahre Demokratie gestaltet hat. Ihm sei „sauschlecht“, die SPD in der Identitätskrise.

Die Spitzengenossen von Präsidium und Bundesvorstand gingen nun rechtlich auf Nummer sicher und gleichzeitig einem Aufstand der Basis aus dem Wege. Nur ein Zeitaufschub, denn das nächste Tief kündigte sich gestern an, als die noch völlig unbekannte Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange ihre Mütze für den Parteivorsitz in den Ring warf. Damit hat Nahles schon mal eine Gegenkandidatin, die es ernst meint, wie diese betonte. Die überraschende Gegenkandidatur aus dem Land von Ralf Stegner empfindet Dressler als „wiederbelebend“. Der Drops ist für die umstrittene Andrea Nahles  also noch nicht gelutscht.

Das Chaos in der Überraschungspartei (Rudolf Dressler: „Was morgens gesagt wird, muss abends nicht mehr wahr sein“) zeigt Wirkung beim Wähler. Beim Spiegel [14] rutschte die SPD auf 16,4 Prozent und liegt damit knapp drei Prozentpunkte vor der AFD (13,2).

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Nahles kann besser Stricken als Schulz

geschrieben von PI am in Altparteien,Bundestagswahl | 96 Kommentare

Von JUPITER | Am Mittwochabend ließen Martin Schulz und Andrea Nahles die Katze amtlich aus dem Sack: Schulz will den Parteivorsitz abgeben und sich als Außenminister belohnen, Nahles bleibt SPD-Fraktionsvorsitzende und soll kommissarisch den Parteivorsitz übernehmen. Was kann Andrea Nahles als künftige SPD-Parteivorsitzende besser als der scheidende Parteichef Martin Schulz, wurde sie gefragt? „Stricken“, antwortete sie einsilbig einem leicht irritierten Pressepublikum auf Phoenix.

Die Pressekonferenz in der Berliner SPD-Zentrale unter den gestrengen Blicken von Willy Brandts Statue hatte auch sonst komödienhafte Züge. Denn Schulz und Nahles taten sich sichtlich schwer, ihre recht überraschenden Positionswechsel zu erklären.

Schulz, der erst 12 Monate im Amt des Parteivorsitzenden ist und anfangs 100 Prozent Zustimmung bekam, begründete den Verzicht auf den SPD-Parteivorsitz mit geschraubten Worten und ungewollt komisch: Es sei doch sichtbar, Frau Nahles sei jünger und weiblicher als er. Das wolle die Partei.

Er sei nach langen Überlegungen zum Schluss gekommen, dass er nicht hinlänglich den Ansprüchen seiner Partei auf Erneuerung entsprechen könne. Wohl aber Andrea Nahles. Sie eigne sich als „Hammer und Amboss“ am besten für diese Aufgabe.

Die Absprache mit Nahles, den Parteivorsitz an sie abzugeben, habe er schon vor einiger Zeit mit ihr erörtert, sagte Schulz, und erst zuletzt weitere Vertraute hinzugezogen. Von einer „Sturzgeburt“ könne also keine Rede sein.

Als Fraktionsvorsitzende sei sie nicht in die Kabinettsdisziplin eingebunden und könne gleichzeitig von dieser Position die Koalition stützen und in die SPD hineinwirken.

Er selbst habe auf den Posten als Vizekanzler verzichtet, so Schulz, weil er sonst schwerlich das Amt als Außenminister ausfüllen könne. Als designierter Finanzminister sei Olaf Scholz vor Ort und könne so besser koordinierend tätig sein.

Zu den Kommentaren des Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert zum Koalitionsvertrag („fassungslos“) konnte oder wollte sich Schulz nicht äußern: „Eben habe ich ihn getroffen, da hat er nichts gesagt.“

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