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Garbsen: Kristallnacht der Bunten Republik?

Am 30. Juli 2013 wurde in Garbsen erstmals in Deutschland eine christliche Kirche niedergebrannt – begleitet vom Gegröhle und Gejohle der Brandstifter und ihrer Sympathisanten. Diese Szenerie erinnert unwillkürlich an den 9. November 1938, als erstmals in Deutschland Synagogen niedergebrannt wurden, auch damals herrschten unverhohlene Häme und Schadenfreude im Angesicht der Flammen. Steht Garbsen also symbolisch für die erste Kristallnacht der Bunten Republik?

(Von C. Jahn)

Gleich vorweg: Auch wenn die Szenerie in den frühen Morgenstunden des 30. Juli in Garbsen Erinnerungen an den 9. November 1938 wachruft – beide Ereignisse lassen sich nur in Ansätzen vergleichen, sie unterscheiden sich ganz erheblich hinsichtlich Planung, Organisation und Ausmaß. Ähnlichkeiten allerdings bestehen in der politischen Botschaft der Brandstiftung und voraussichtlich auch in ihrer politischen Folgewirkung.

Die Unterschiede zwischen Garbsen und der Reichskristallnacht von 1938 liegen auf der Hand: Wichtigster Akteur im Hintergrund war 1938 der Staat selbst, die Täter waren in den allermeisten Fällen staatlich bezahlt, die Brände waren generalstabsmäßig vorbereitet und wurden zentral koordiniert. 1938 brannte nicht eine einzelne Synagoge, sondern beabsichtigt und durchgeführt wurde ein Flächenbrand, begleitet von systematischem Straßenterror gegen jüdische Geschäfte und Privathäuser, der über 100 Menschen das Leben kostete.

Soweit wie im Jahr 1938 sind wir 2013 in der Bunten Republik zum Glück noch nicht. In Garbsen wurden nicht mehrere Kirchen, sondern nur eine einzige Kirche niedergebrannt. Private Wohnhäuser und Geschäfte blieben zumindest in der Nacht vom 29. auf den 30.7. unbehelligt (nicht in den Wochen zuvor), und niemand wurde getötet. Auch fehlt jeder Ansatz staatlicher, halbstaatlicher oder parallelstaatlicher Planung und Steuerung: Geplant und ausgeführt wurde die Brandstiftung nach allem, was derzeit bekannt ist, im informell organisierten Milieu. Dass sich der Vergleich zu 1938 dennoch so unwillkürlich aufdrängt, liegt an der Szenerie selbst: Das brennende religiöse Gebäude einer anderen ethnischen Gruppe, die unverhohlene Freude der Schaulustigen aus der Ethnogruppe der mutmaßlichen Täter, die „Partystimmung“, die offene Sympathie für die Brandstifter und die Häme gegenüber den Betroffenen – das alles kennen wir bereits in Deutschland, da wiederholt sich in neuer, wenn auch bislang noch sehr viel kleinerer Dimension, Geschichte.

Brandstiftung an einem religiösen Gebäude besitzt immer eine politische Aussage – genau wie eine Brandstiftung an einem Rathaus, einem Kaufhaus oder einem Bankgebäude immer politisch ist. All diese Gebäude sind politische Symbolträger. Jede gewalttägige Handlung gegen diese Symbolträger ist immer eine politische Handlung, die eine bestimmte Botschaft kommunizieren soll: eine Botschaft sowohl an die eigenen Anhänger als auch an die Gegner. Ein brennendes Kaufhaus in den Jahren der 68-Revolution war eine politische Botschaft an die eigene kommunistische Basis und zugleich Drohung gegenüber dem marktwirtschaftlichen Staat: Gewalt bedeutet Macht. Die gleiche Botschaft vermittelten die brennenden Synagogen von 1938: die unbehinderte Gewaltanwendung gegen Synagogen als ethnoreligiösen Symbolgebäuden der Juden signalisierten den eigenen Anhängern  das unumschränkte Machtmonopol der NSDAP, zugleich wirkten die Brandstiftungen einschüchternd gegen die betroffenen Juden, und, im Nebeneffekt, die innerdeutsche Opposition.

Auch die Niederbrennung der Willehadi-Kirche in Garbsen, mit größter Wahrscheinlichkeit durch Täter aus gewalttätigen Orientalenkreisen, erfüllt diese kommunikative Funktion: Sie vermittelt eine Botschaft an Anhänger und Gegner. Ähnlich wie bei der Kristallnacht 1938 lautet diese Botschaft: Wir haben die Macht, gegen die Symbolgebäude einer anderen ethnischen Gruppe Gewalt anzuwenden, wo, wie und wann wir wollen, also haben wir auch die Macht, gegen diese ethnische Gruppe selbst Gewalt anzuwenden, wo, wie und wann wir wollen. Niemand kann uns an unserer Gewaltausübung hindern, denn wir sind im Besitz der Macht. Und niemand wird uns dafür strafen, weil wir auch über die Macht verfügen, der Strafverfolgung zu entgehen. Diese Botschaft wird von der eigenen Anhängerschaft genau verstanden: nicht nur von radikalisierten türkischen und arabischen Nationalisten, Islamisten und im halbpolitisch-kriminellen Ausländermilieu, sondern auch in vielen ganz normalen türkischen und arabischen Familien, die das politische Geschehen sehr wachsam mitverfolgen und solche Brandstiftungen zwar nicht aktiv billigen, aber stillschweigend dulden und von der dahinterstehenden nationalen und religiösen Machtdemonstration durchaus beeindruckt sind. Aber auch die von den Tätern zu Gegnern erklärten ethnisch „anderen“ verstehen diese Botschaft: Aus der religiös vorgeprägten Sicht der Täter ist eine christliche Kirche das wichtigste Symbol für die Deutschen. Und obwohl Politik und EKD alles tun, um die Brandstiftung zu verharmlosen und zu vertuschen (die Presse hilft mit), haben die Deutschen in Garbsen, christlich oder nicht, verstanden, was die Stunde geschlagen hat.

Die politische Folgewirkung zeigt daher ebenfalls Parallelen zwischen 1938 und 2013. Zum einen findet Einschüchterung einer bestimmten, von den Brandstiftern als gegnerisch gebranntmarkten ethnischen Gruppe statt: im Fall Garbsen sind dies die Deutschen. Unter den Deutschen in Garbsen erzeugt die brennende Kirche als Symbol ihrer ethnoreligiösen Identität das Gefühl einer kollektiven physischen Bedrohung – es ist dasselbe Gefühl, das die Juden 1938 im Angesicht ihrer brennenden Synagogen empfanden, auch wenn sie persönlich gar nicht religiös waren. Und die Deutschen werden 2013 auf dieses Gefühl genauso reagieren wie die Juden 1938, weil sie angesichts der politischen Gesamtkonstellation gar keine andere Wahl haben: Sie werden sich zurückziehen, wegducken, den Mund halten und darauf hoffen, dass alles irgendwie gut ausgeht – was aber nicht der Fall sein wird. Und die Deutschen werden Garbsen verlassen. Sie werden Garbsen genauso verlassen, wie damals die Juden Garbsen verlassen haben: aus Angst und Furcht um das eigene Leben und aus dem Wissen, dass sie im Ernstfall niemand schützen wird.

Die andere Folgewirkung ist der unverkennbare Machtzuwachs der Brandstifter. Für die mutmaßlichen Täter und die mit ihnen ideologisch verbundenen politischen Kreise ist Garbsen zum jetzigen Stand der Dinge ein erfolgreicher Testfall, der eine klare Antwort auf die bisher noch offene Frage gibt: Wie wird sich die Amtskirche, derzeit wichtiger Bündnispartner im Rahmen der türkisch-arabischen Landnahme, verhalten, wenn man anfängt, ihre eigenen Kirchen niederzubrennen? Die Blockparteien hat man ja ohnehin auf seiner Seite: Die Parteien sind weitgehend unterwandert. Aber die beiden Amtskirchen sind aufgrund der religiösen Barriere schwer zu infiltrieren und werden infolge ihres zumindest theoretischen Oppositionspotenzials als traditionelle Vertretung der christlichen Deutschen immer noch misstrauisch betrachtet. Diese politische Unsicherheit über das Verhalten der Kirchen in der erkennbar anstehenden, gewalttätigen nächsten Phase der Landnahme scheint nach Garbsen nun geklärt: Die EKD hat durch ihre ganz bewusste Verharmlosung der Brandstiftung und ihre implizite Parteinahme für die mutmaßlichen Täterkreise [1] unmissverständlich signalisiert, dass sie auch im Fall einer Niederbrennung ihrer eigenen Kirchen fest auf Seiten der Gewalttäter steht – ein wichtiger politischer Freibrief für die Täter.

Ist Garbsen 2013 also die Kristallnacht der Bunten Republik? Ja und nein. Das Nein liegt auf der Hand: zu unterschiedlich sind Organisation und Ausmaß. Das Ja allerdings folgt sowohl aus der schockierenden äußerlichen Vergleichbarkeit der beiden Ereignisse als auch aus ihrer absehbaren politischen Folgewirkung: einerseits der politischen Stärkung der Brandstifter, andererseits weiterer Entzug von politischem Schutz für die ethnoreligiösen Opfer – staatlichem Schutz ohnehin, nun aber auch kirchlichem Schutz. Und wie 1938 noch nicht das Ende der Entwicklung markierte, sondern nur einen Zwischenschritt hin zu größeren, weitaus schlimmeren Dimensionen war, wird auch Garbsen mit Sicherheit kein Einzelfall bleiben. Angesichts der ethnopolitischen Gesamtentwicklung in der Bunten Republik und den europäischen Nachbarländern, wo brennende Städte längst zum Markenzeichen des bunten Zeitalters wurden, bildet auch Garbsen nur eine Vorstufe zu jenem höllischen Inferno, das uns in den nächsten Jahren erwarten wird, eine Art Testbrandstiftung. Die brennende Kirche in Garbsen steht daher aller Voraussicht nach nicht symbolhaft für das Ende einer für uns alle gefährlichen Entwicklung, sondern im Gegenteil erst für ihren Anfang.

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