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Zweiter Weltkrieg – vier Schauplätze

Die Debatte um Alexander Gaulands Bundestags-Rede zum deutsch-sowjetischen Kriegsausbruch schlägt weiter hohe Wellen. Bei PI-NEWS wurde [1] bereits Götz Kubitscheks Beitrag zum Thema wiedergegeben. Neben der politischen Frage (ist so eine Rede noch Diplomatie oder schon fast Anbiederung?) muss man natürlich auch die Fundamente berühren: War das wirklich ein deutscher Überfall auf die friedlich schlafende Stalin-Diktatur?

Die politische Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Der Standpunkt kann da abweichen. Ob man in der AfD ist oder nicht. Ob man aus dem Westen kommt oder aus dem Osten. Ob man sich für Außenpolitik interessiert oder nicht. Und so weiter. Die fundamentale historische Frage jedoch, ob es ein „Überfall“ war, ein „Präventivkrieg“ – das wäre ja wohl das Ergebnis unvoreingenommener Forschung.

Nun haben wir aber das Problem, dass zu diesem Thema nur einseitig in den Massenmedien, aber auch in den Universitäten, veröffentlicht wird. Deutschland hat aus dem Nichts Sowjetrussland überfallen, dieses war überrumpelt, klarer Fall. So scheint es. Dr. Stefan Scheil, Historiker aus Rheinland-Pfalz, ist da anderer Meinung.

Scheil hat einen „Viererpack [2]“ an historischen Gegenmeinungen vorgelegt, die es in sich haben. Wobei „Gegenmeinungen“ hier bedeutet: Er forscht entgegen der gängigen Grunderzählungen. Er sucht jene Dokumente, Belege und Vorfälle, die die Geschichte nicht mehr so Schwarz-Weiß erscheinen lassen.

Angeführt werden die vier Büchlein im preiswerten und doch ansehnlichen Westentaschen-Format durch das entscheidende Thema: War der Angriff auf die Sowjetdiktatur ein Überfall? Scheil meint: Nein! Und er versucht es kundig zu belegen. Gewiss: Man darf auch andere Ansichten dazu bewahren. Aber wer die Gegenargumentation nicht hört, der kennt eben nur einen Teil der Wahrheit.

Und da die GEZ-Medien, die offizielle Geschichtspolitik oder auch der Schulunterricht uns nur diesen einen Teil der Wahrheit anbieten, muss man selbstständig und frei für sich selbst entscheiden, ob man anderslautende Argumente und Fakten ebenfalls kennenlernen will. Als mündiger Bürger fällt die Entscheidung da nicht schwer, oder?

Ein weiterer Band von Scheil, der selbstverständlich in diesem Vorzugs-Paket enthalten ist, nennt sich „Polen 1939“. Auch dies ist sehr wichtig für das Verständnis des Weltkrieges. Denn Polens Politik – selbst Berlin wurde von vielen Militärs als polnische Stadt beansprucht! – tat auch das Ihrige zum Waffengang. Das wird ebenso ausgeblendet wie Stalins Griff nach Warschau und Stalins Wunsch nach der kommunistischen Welt-Republik. Hätte er die etwa friedlich erreichen wollen?

Daneben schaut sich Scheil noch die Eskalation auf dem Balkan an, wo Italiens Alleingänge die deutschen Positionen ins Wanken brachten. Und er leistet eine Übersicht zur Kriegsausweitung in Skandinavien. Ein Aspekt der Kriegsforschung, der ansonsten nicht nur zu kurz kommt, sondern meist völlig ausgeblendet wird.

Also: Wer über Gauland und vielleicht auch Chrupallas Moskau-Reise, Hitler und Stalin, Kriegsschuld und Kriegsverantwortung nachdenken möchte, bevor er mitdiskutiert – der sollte bei den ausgezeichneten Bändchen des Antaios-Verlages zugreifen, solange es noch geht.

Welche Meinung man dann vertritt, bleibt jeder mündigen Persönlichkeit selbst überlassen. Aber bevor man urteilt, sollte man eben alle Perspektiven überdenken und prüfen. Scheil bietet hierfür etwas, was die offiziöse Geschichtsschreibung nicht leisten kann, darf und will. Hierfür sollte man ihm dankbar sein.

Bestellinformation:

» Stefan Scheil: Viererpaket Zweiter Weltkrieg – hier bestellen [2]

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