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Willy Wimmer zu „100 Jahre Versailles“

Am 27. November hat es im Rahmen der „AfD-Bürgergespräche im Deutschen Bundestag“ auf Initiative der Abgeordnetenbüros Udo Hemmelgarn und Franziska Gminder einen hochkarätigen Vortrag mit dem ehemaligen Staatssekretär Willy Wimmer gegeben. Mitgastgeber waren Alexander Gauland und Bernd Baumann.

Das Thema lautete: 100 Jahre Versailles.

Baumann eröffnete den Abend, bevor Alexander Gauland aus seiner Jugend berichtete und das Erlebte, was er als junger Schüler nicht richtig verstand, heute viel deutlicher in einen politischen Kontext bringen kann.

Franziska Gminder leitete dann weiter zu einem gut gelaunten Willy Wimmer, der die Zuhörer auf eine Zeitreise mitnahm. Dabei vergaß er nicht, die amtierende Regierung und vor allem Heiko Maas entsprechend zu „würdigen“.

Immer wieder durch Applaus unterbrochen, verstand es Wimmer, komplexe Zusammenhänge für den Zuhörer verständlich zu machen.

Udo Hemmelgarn leitete die anschließende Fragerunde, bei der deutlich wurde, dass  Wimmer mit all seiner Erfahrung hauptsächlich in den freien Medien eine Plattform erhält.

Während die meisten der Altparteienpolitiker wohl mit den historischen Ereignissen rund um Versailles kaum noch etwas anfangen können, analysierte die AfD-Fraktion an dem [1]Abend die Erkenntnisse aus den Verträgen von Versailles, beleuchtete diese kritisch und zog Parallelen zur heutigen Zeit.

Ebenso wurde die amtierende Regierung an dem Abend mehrmals aufgefordert, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und diese nicht erneut zu begehen.

PI-NEWS-Beiträge zum Thema:

» Das Schanddiktat von Versailles vor 100 Jahren [2]
» Die dreiste Ausraubung [3] Deutschlands vor 100 Jahren in Versailles
» Vor 100 Jahren das Trauma von Versailles [4]

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Vor 100 Jahren das Trauma von Versailles

geschrieben von kewil am in Geschichte | 51 Kommentare

Von KEWIL | Heute vor genau 100 Jahren, am 28. Juni 1919, mussten die Deutschen den „Friedensvertrag“ von Versailles unterzeichnen. Dass es in Wahrheit ein Schanddiktat [2] war, hat vielleicht auch damit zu tun, dass die feindlichen Politiker neben ihren Rache- und Bereicherungsgelüsten neuerdings auch die Presse und Wahlen zu berücksichtigen hatten. Nicht mehr verwandte und verschwägerte Adlige saßen zusammen, sondern die „Demokratie“ spielte mit:

Menschentrauben umlagern an diesem strahlend schönen Samstag das Schloss im Pariser Vorort, Gedränge auch im prächtigen Spiegelsaal. Gut tausend Gäste – Politiker, Diplomaten, Militärs, Journalisten – sind geladen, um einem historischen Moment beizuwohnen: der Unterzeichnung des Versailler Vertrags durch die Deutschen, genau dort, wo 1871 Wilhelm I. zum Kaiser proklamiert und das Deutsche Reich ausgerufen wurde.

Frankreichs Regierungschef Georges Clemenceau, „der Tiger“ genannt, hat die Demütigung perfekt inszeniert: Fünf Gesichtsversehrte, sogenannte Gueules Cassées („zerhauene Visagen“), ließ er in der mittleren Fensternische des Saals platzieren, als lebende Menetekel deutscher Barbarei. Um 15.07 Uhr befiehlt Clemenceau: „Lassen Sie die Deutschen eintreten.“ In völliger Stille werden Reichsaußenminister Hermann Müller und Verkehrsminister Johannes Bell von zwei Amtsdienern hereingeführt. Niemand erhebt sich… (Spiegel)

Natürlich gab es auch genügend deutsche Soldaten mit zerschlagenen Gesichtern, aber das interessierte nicht. Die deutschen Herzen heilte dann später ein anderer. Professor Gerd Krumeich, Jahrgang 1945, sagt dazu heute:

Ein vernünftiges Gefallenengedenken, ein gemeinsamer Trauertag, ein anständigerer Umgang mit den rund acht Millionen Kriegsheimkehrern. Das ist für mich die Krätze der Republik: Sie schaffte es nicht, die Soldaten moralisch zu integrieren, Hass und Zerrissenheit zu überwinden. Die kommen heim nach vier Jahren Hölle und sollen sich plötzlich wieder einreihen, Arbeit suchen, funktionieren? Die Kriegsverwundeten werden rechtlich mit zivilen Unfallopfern gleichgestellt. Die überall versprochene Ehrung fällt ins Wasser. Ich hätte das nicht mit mir machen lassen. Ich weiß nur nicht, ob ich links- oder rechtsradikal geworden wäre.

Und dann kam Hitler:

Er hat verstanden, wo es wirklich drückte – bei der versagten Ehre für die Soldaten. Dieses politische Vakuum füllten die Nazis. Sie errichteten Denkmäler, huldigten den Toten und Beschädigten des Krieges, heilten die nationale Wunde. Und beharrten am konsequentesten von allen auf der Auslöschung von Versailles. Das – und nicht der Antisemitismus – erklärt den großen Jubel, diese emotionale Begeisterung für Hitler. Auch bei den seit 1919 wahlberechtigten Frauen: Müttern, Großmüttern, Witwen der Soldaten…

Ein bemerkenswertes Interview ausgerechnet im SPIEGEL [5].

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Die dreiste Ausraubung Deutschlands vor 100 Jahren in Versailles

geschrieben von kewil am in Geschichte | 75 Kommentare

Von KEWIL | Deutschland wurde von den alliierten Siegern vor 100 Jahren das Messer auf die Brust gesetzt. Es musste die alleinige Kriegsschuld für den Ersten Weltkrieg auf sich nehmen, verlor dauerhaft 13 Prozent seines Gebietes und zehn Prozent seiner Bevölkerung.

Dazu kamen hunderte Milliarden Goldmark an Reparationen, der Verlust sämtlicher Kolonien, die sich Frankreich und England unter den Nagel rissen, und die Ablieferung unserer Waffen. Lesen Sie in einer früheren PI-NEWS-Serie, wie unverschämt uns die Alliierten noch weiter ausraubten:

Hier kann man auch das ganze Schanddiktat [12] von Versailles nachlesen, das uns Hitler und den 2. Weltkrieg beschert hat.

Falls Sie denken, das ist alles kalter Kaffee: die letzte Rate [13] zahlten wir 2010!

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