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Warum provoziert Gauland?

Von MANFRED ROUHS | Die Äußerung des AfD-Bundessprechers Alexander Gauland, 12 Jahre NS-Diktatur seien ein „Vogelschiss“ in 1.000 Jahren größtenteils erfolgreicher deutscher Geschichte, haben nicht nur einen Sturm der Entrüstung im massenmedialen sowie im etablierten Politik-Betrieb, sondern auch eine kontroverse Debatte innerhalb des freiheitlichen politischen Spektrums in Deutschland ausgelöst.

Besonders scharf ging der AfD-Bundestagsabgeordnete Uwe Witt [1] mit seinem Fraktionskollegen ins Gericht. Er entschuldigte sich auf Twitter „bei allen jüdischen Mitbürgern und den Opfern des Naziregimes sowie deren Familien, für diese unglaubliche Bagatellisierung durch unseren Parteivorsitzenden.“ Und die als konservativ und AfD-nah geltende Wochenzeitung „Junge Freiheit“ nennt Gaulands Äußerung „eine verstörende Entgleisung“ [2].

Nun ist aber Alexander Gauland nicht nur ein wichtiger politischer Motor der AfD, sondern auch ein politikerfahrener Mensch. Das wirft die Frage auf: Warum provoziert Gauland?

Antwort: Aus Kalkül.

Die AfD-Bundestagsfraktion macht in den Ausschüssen eine gute Sacharbeit. Aber davon erfährt die Öffentlichkeit nichts. Denn die Massenmedien verschweigen differenzierte Stellungnahmen, klug formulierte Anfragen und feinsinnige Redebeiträge von AfD-Volksvertretern, während sie vergleichbare Aktivitäten der Mandatsträger anderer Bundestagsfraktionen regelmäßig der Öffentlichkeit mitteilen. ARD, ZDF, RTL & Co. würden die AfD totschweigen, falls deren Exponenten nicht immer wieder auch einmal provozieren würden.

Alice Weidel hat von Alexander Gauland gelernt – und der vielleicht von Donald Trump? Als sie kürzlich in der Haushaltsdebatte über „Kopftuchmädchen“ sprach, war der Eklat offenbar geplant – und er funktionierte. Hätte sie nur eine kühle Debatte über Zahlen geführt, wären sie öffentlich wahrscheinlich nicht einmal als Fußnote zur Kenntnis genommen worden.

Daraus entstünde sodann beim Wähler der – sachlich falsche – Eindruck von Untätigkeit. Und wer wie untätig wirkt, wird nicht wiedergewählt.

Fazit: Ohne gelegentliche Provokationen – oder hilfsweise eine erhebliche Veränderung der deutschen Medienlandschaft, die derzeit nicht in Aussicht steht – wäre die AfD über kurz oder lang politisch weg vom Fenster.

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War es richtig, dass sich Gauland in dieser drastischen Form geäußert hat?

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Inszenierte Empörung um Gaulands „Vogelschiss“-Äußerung

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD),Altparteien,Lügenpresse | 714 Kommentare

„Nur wer sich zur Geschichte bekennt, hat die Kraft, die Zukunft zu gestalten. [..] Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre“, sagte AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzender Alexander Gauland als Gastredner beim Bundeskongress der Jungen Alternativen im thüringschen Seebach.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Deutschland sich eben nicht nur auf Grundlage dieser schrecklichen Jahre definieren dürfe. „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“, soll Gauland in diesem Zusammenhanf formuliert haben. Denn, „wir haben eine ruhmreiche Geschichte – und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre“, so Gauland.

In der Lynchpresse wird selbstverständlich nun der Vogelschiss-Sager als Aufhänger genommen, Gauland erneut als Nazi darzustellen. Politik und Medien unterstellen ihm, den Holocaust zu verharmlosen und die Opfer der Nationalsozialisten zu beleidigen.

Die BILD titelt [4]:

AfD-Gauland verharmlost die Nazi-Gräuel

Bei fast allen Medien wird das Bekenntnis Gaulands zur Geschichte, und auch zur Verantwortung dafür, erst danach erwähnt.

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer zwitscherte [5] zum Vogelschiss:

[6]

Gauland bekennt sich zum Unterschied zur linken Politiker- und Pressephalanx im Land ganz und gar zu Deutschland und zwar „in guten wie in schlechten Tagen“, wenn man so will. Er ist eben nicht willens die gesamte erfolgreiche Geschichte unseres Landes und all die Dichter, Denker, Erfinder und wunderbaren Deutschen in die Tonne zu treten, für zwölf dunkle, grausame Jahre.

Es ist ein Paradoxon, dass genau diese Zeit als Maßstab für ein ganzes Land und seine Zukunft gelten soll, anstatt die hochzuhalten, die Deutschland so groß und erfolgreich gemacht haben, ohne das Böse und Schreckliche zu vergessen, um es nie wieder zuzulassen. Aber das darf nicht weiter, das einzige sein, aus dem heraus Deutschland und die Deutschen sich definieren dürfen.

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