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AKK will, dass katholische Priester heiraten dürfen

Panzer fahren nicht, Marineschiffe rotten, Flugzeuge und Hubschrauber heben nicht ab, Soldaten fehlt es an Unterwäsche und Kampfstiefeln: die Bundeswehr ist nur begrenzt einsatzfähig, hat der Wehrbeauftragte aktuell festgestellt. Dazu steht das Verteidigungsministerium auch politisch wegen obskurer millionenschwerer Beraterverträge unter Druck.

Aber Merkels Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, im Nebenjob CDU-Chefin,  findet noch Zeit, sich um Probleme der katholischen Kirche zu kümmern. Priester sollen heiraten dürfen, [1] meint das politische Sturmgeschütz der Kanzlerin. Zölibat ade?

Langsam aber sicher drängen sich bei der CDU-Vorsitzenden Ähnlichkeiten zum sozialdemokratischen Pendant Saskia Esken auf. Diese gibt auch zu fast jedem Thema ihren Senf ab, um in den Medien zu erscheinen, hält sich aber wenigstens zu allgemein gesellschaftlichen Fragen noch zurück.

Nicht so AKK. Ihr bleibt es zwar als Katholikin unbenommen, sich zu Angelegenheiten ihrer Religion zu äußern, aber wenigstens das Timing sollte stimmen. Wenn das eigene Haus brennt, sollte man nicht noch versuchen, gleichzeitig das Feuer im Nachbarhaus zu löschen.

Zumal, wenn die eigenen Argumente als Brandbeschleuniger wirken. Wer wie die CDU-Vorsitzende glaubt, das fast schon pathologische Missbrauchsproblem in der katholischen Kirche, Priestermangel, leere Kirchen bei steigenden Austrittszahlen mit einem einzigen zölibatären Handstreich bereinigen zu können, irrt gewaltig.

Wenn der Pfarrer heiraten und Papa werden darf (gegebenenfalls inklusive Scheidung), werden Beichtstühle und Kirchenbänke noch leerer werden. Denn wer sollte zum Beispiel einem verheirateten Pfarrer heutzutage noch freiwillig seine geheimsten Sünden anvertrauen? Das Beichtgeheimnis, das Ur-Vertrauen in Priester, die nur ihrer Religion verpflichtet sind, verkommt zur leeren Floskel.

Das katholische Priesteramt wird zum weltlichen Job wie jeder andere. Sicher wird es wieder mehr Priester geben, aber nicht mehr Mitglieder. Mancher Kirchensteuer-Katholik wird angesichts der ohnehin fehlfunktionierenden katholischen Kirche auch den letzten Schritt tun und von der inneren in die reale Kündigung wechseln. Der Exodus bei den Altparteien ist vergleichsweise Beweis.

Kramp-Karrenbauer mischt sich ohne Not in innerkirchliche Belange ein, wohl wissend, dass die Ehelosigkeit von Priestern heißes Thema der deutschen Bischöfe  bei der Synodalversammlung in Frankfurt ist. In Kauf nehmend, dass der Vatikan und insbesondere der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. davor warnen, das Gebot der priesterlichen Ehelosigkeit zu lockern.

Dadurch wird sie parteiisch und will Richtung vorgeben. Die CDU-Chefin erweist damit dem demokratischen Anspruch der Trennung von Kirche und Staat einen Bärendienst.  Sie sollte sich um ihre politischen Aufgaben kümmern – damit ist sie ausgelastet genug! (RB)

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