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Bischof Bischof und Kardinal Marx: Kreuzzug gegen das Kreuz

Von LUPO | „Himmisakra und Kreizkruzifix noamoai  – do legst di nieda!“ (Übersetzt: Ich verstehe die Welt nicht mehr). Bundesweit und insbesondere aus bayerischen Betstuben schallt dem christsozialen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und seinem Kabinett helle Empörung entgegen, weil sie zum 1. Juni das Aufhängen eines deutlich sichtbaren Kreuzes [1] in den Eingangsbereichen aller Behörden des Alpenstaates verpflichtend gemacht haben. Hätte Söder bayerischen Betschwestern ein Burka-Gebot angetragen, wäre die Empörung vermutlich weitaus geringer ausgefallen, so scheint es.

Ausgerechnet die schrecklich christlichen Oberhirten Kardinal Reinhard Marx [2] und EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm [3], die bewiesenermaßen selbst ein Kreuz mit dem Kreuz haben, wollen uns dabei wieder mal erklären, wie Kirche geht. Die beiden Spitzenkleriker  hatten es am 20. Oktober 2016 beim Besuch des Tempelberges in Jerusalem vorgemacht, als sie ihre bischöflichen Kreuze unter ihren Soutanen versteckten (PI-NEWS berichtete [4]), aus Furcht, ihre moslemischen Betbrüder zu kränken. Seid ängstlich und verleugnet euch, lautete ungewollt die unchristliche Botschaft.

Kreuzspaltereien

Das feige Signal vom Tempelberg  erlebt mit dem bayerischen Kabinetts-Erlass seine Auferstehung in den ausgelaugten Amtskirchen. Wieder wollen die christlichen Kirchen ihr Hauptsymbol am liebsten versteckt haben, jedenfalls nicht allzu offensiv zeigen, damit niemand Anstoß daran nehme, zum Beispiel in Amtsgebäuden. Das fordert jedenfalls die crème de la crème des katholischen und evangelischen Pharisäertums einschließlich ihrer Lakaien. Den Beginn machte der notorische Kreuz-Verstecker Kardinal Marx, der durch den Kabinetts-Erlass „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“ ausgelöst sehen will.

Ihm sprang ein Bischof namens Bischof zur Seite. Der Münchener Weihbischof Wolfgang Bischof rieb sich vor allem daran, dass es mehrere Tage gedauert habe, bis Söder eingeräumt habe, dass es sich beim Kreuz um ein religiöses Symbol handelt, schreibt Bischof Bischof in der Bild-Zeitung. Das Kreuz sei „kein Symbol für Bayern [5] und erst recht kein Wahlkampflogo“. Vielmehr sei es eine Verpflichtung dazu, in der Nachfolge Jesu Christi zu handeln.

Der Bischof lässt auch gleich die Katze aus dem Sack: es gehe um die Menschen in Not, konkret um Pflegebedürftige, Kranke und „Flüchtlinge“. Womit er wohl die Klientel umrissen hat, um das es der katholischen Kirche nicht nur im Sinne christlicher Werte, sondern vor allem auch im pekuniären Sinne geht. Die katholische Kirche ist Teil der Asylindustrie. Die muss laufen, und ein offensiv getragenes christliches Kreuz stört bei einem Teil der Klientel da nur.

Instrumentalisierung der Instrumentalisierung

Der sich empörende Rest [6] in Deutschland verfährt nach dem Motto „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, äußerte sich auf Facebook, wichtig sei ihm, die Inhalte, für die das Kreuz stehe, „in die Herzen der Menschen zu bringen“. Es dürfe aber nie für irgendwelche Zwecke instrumentalisiert werden. Und was bitteschön, Herr Bedford-Strohm, sagen Sie zum Thema Kopftuchtragen?

Ex-Bundestagspräsident und Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken Wolfgang Thierse (SPD) eiert herum, „das Kreuz als zentrales Symbol christlichen Glaubens dürfe nicht Gegenstand staatlicher Verordnungen werden und nicht in den Zusammenhang eines Wahlkampfes gerückt werden. Der Zauselbart hat wohl vergessen, zu DDR-Zeiten den Mund auf zu machen.

Und FDP-Chef Christian Lindner entsetzte sich liberal-tolerant-pflichtgemäß über „dieses Manöver im Vorwahlkampf zur Bayern-Wahl“. Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) warf Söder vor, nicht nur Religion zu instrumentalisieren, sondern auch Millionen Menschen auszugrenzen – Muslime, Atheisten und Juden: „Er missbraucht das Kreuz für seinen Wahlkampf und vermischt bewusst Religion und Politik.“

Symbol gegen Islamisierung, Gewalt und Hass

Man kann dem bayerischen Ministerpräsidenten gut und gerne unterstellen, dass sein Kreuzerlass im Vorwahlkampf „Geschmäckle“ hat. Klar geht es ihm auch darum, die AfD zu toppen und klein zu halten. In Zeiten, in denen im Zeichen der Islamisierung die alltägliche Unterwerfung in Deutschland stattfindet, hat Söder jedoch einen Nerv getroffen. Welches Symbol könnte einen stärkeren Kontrapunkt gegen Islaminierung, Judenhass, Christenverfolgung bis in die Asylheime, importierten Mord, Totschlag und Vergewaltigung setzen als das Kreuz als Hauptsymbol einer christlich-jüdisch geprägten Gesellschaft. Der Erlass wird nicht allen gefallen, zwei Drittel der Deutschen sind angeblich laut einer Umfrage gegen das Aufhängen der Kreuze. Interessant wäre zu erfahren, wo sich Atheisten und Agnostiker besser aufgehoben fühlen – unter christlichen oder islamischen Vor-Zeichen?

Es ist beschämend, dass ausgerechnet die katholische Kirche mit der scheinheiligen Argumentation vom „gesellschaftlichen Spalten“ das amtliche Kreuz-Aufhängen schlecht reden, indem sie es wie die Ur-Christen im antiken Rom mit christlicher Symbolik (Fisch) vor ihren römischen Verfolgern angstvoll versteckt haben wollen. Hätte Kardinal Marx auch vehement Widerspruch über das Abhängen von Kreuzen in faschistischen Amtsstuben Nazi-Deutschlands eingelegt?  Vermutlich nicht, denn wer schon ohne Not in Jerusalem sein Kreuz versteckt, hat nachgerade in schwierigen Zeiten kein Kreuz.

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