Wie auch PI in seiner Berichterstattung immer wieder feststellt, befindet sich Deutschland in Sachen Bevölkerungsentwicklung in einer „Todesspirale“. Daran ändert auch nichts, dass man uns diese als „demographischen Wandel“ verbrähmt und versucht den Sachverhalt hinter einer Masseneinwanderung zu verstecken. Wirkliche Lösungsansätze dagegen werden kaum diskutiert. Mit einem interessanten Gastkommentar versucht heute der renomierte Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg in der BamS [1] die Diskussion aufzubrechen:
(von Thorsten M.)
Die aufregendste Nachricht für unsere Zukunft ist die folgende Meldung des Statistischen Bundesamtes: Die Zahl der Kinder unter 18 Jahren sank von 2000 bis 2010 um 2,1 Millionen.
„Der rückläufige Trend wird sich weiter fortsetzen.“ Deutschland taumelt auf einer schiefen Ebene nach unten, weil die Eltern, die eine stabile Entwicklung herbeiführen könnten, gar nicht erst geboren wurden.
Der Staat gibt jährlich über 100 Milliarden Euro für Kindergeld, Erziehungs- bzw. Elterngeld, die Kinderbetreuung usw. aus. Trotzdem ist die Geburtenrate mit 1,3 bis 1,4 Kindern pro Frau seit 40 Jahren unverändert.
Ein internationaler Vergleich zeigt: Die Menschen leisten sich umso weniger Kinder, je mehr sie sich aufgrund ihres Einkommens eigentlich leisten könnten. Mehr Wohlstand bedeutet weniger Kinder.
Von der falsch konstruierten deutschen Sozialversicherung profitieren die am meisten, die keine Kinder haben. Das Bundesverfassungsgericht forderte vergeblich eine Änderung des gesetzwidrigen Zustands. Ein neuer Ansatz wäre, freie Arbeitsplätze bei gleicher Qualifikation bevorzugt an Eltern zu vergeben. Der Staat müsste damit beginnen, die Wirtschaft würde – so ist zu hoffen – aus Einsicht folgen. Sie hätte sonst, wie das ganze Land, keine Zukunft.
Es bleibt abzuwarten, ob sich irgend ein Politiker getraut den Vorschlag aufzugreifen.
Interessant wäre hier noch die Spielart, eine „Elternquote“ für Politiker einzuführen. Schließlich sind kinder- und bindungslose Politiker im Vorteil, lässt sich doch der allwöchentliche Marathon vom Kleingärtnerverein bis zur Ortverbandssitzung für solche viel einfacher bewerkstelligen. Sozial wünschenswert wäre das allemal, schließlich fallen Entscheidungen zu Lasten späterer Generationen viel schwerer, wenn man „eigene Kinder mit im Feuer hat“.