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Heftige Kritik an AfD-MdB Hansjörg Müller wegen „Flughafen-Video“

In zahlreichen Städten fanden am vergangenen Samstag Protestdemonstrationen gegen die Corona-Zwangsmaßnahmen statt. Ein wachsender Teil der Bevölkerung ist mit der Geduld am Ende. Der außerparlamentarische Widerstand gegen den Entzug elementarer Grundrechte wächst.

Doch wie sieht es in Deutschland mit dem parlamentarischen Widerstand aus? Von den im Bundestag vertretenen Parteien bezieht einzig die Alternative für Deutschland Stellung gegen die fortdauernden Einschränkungen unserer persönlichen Freiheit, wenngleich dies noch deutlich vehementer geschehen könnte.

Diesen Vorwurf kann man allerdings dem AfD-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Müller nicht machen. Bei seiner Rückkehr von einem zehntägigen Russland-Aufenthalt am 18. März, platzte ihm wegen der Corona-Zwangsmaßnahmen und deren unfreundlicher Durchsetzung durch das Personal am Flughafen Frankfurt/Main, öffentlich der Kragen.

Der zufällig anwesende Journalist Wladimir Sergijenko [1], Mitglied in der Schriftstellervereinigung PEN und als Autor und Politologe regelmäßig zu Gast in Talkrunden im russischen Fernsehen, filmte die Begebenheit und machte ein Kurz-Interview mit Müller. Das daraus resultierende Video ging auf dem Telegram Nachrichtenkanal „D-NEWS [2]“ viral.

Hansjörg Müller wurde für seinen Ausbruch von Teilen seiner Partei heftig kritisiert. In einem Exklusiv-Interview mit PI-NEWS erklärt er seine Beweggründe.

Interview mit Hansjörg Müller

Herr Müller, was war der Anlass Ihres Aufenthalts in Russland?

Ich verbrachte aus familiären Gründen 10 Tage in Russland. Den Aufenthalt nutzte ich allerdings auch zu Fernsehinterviews und politischen Gesprächen.

Wie sind dort die „Corona-Maßnahmen“?

Auf dem Papier ähnlich streng, wie bei uns. Im Alltagsleben hält sich aber nur eine Minderheit daran, inklusive der Ordnungskräfte, die meist mit einem Lächeln wegsehen. Denunzianten habe ich auch keine erlebt, die ihre Mitbürger beim Staat anschwärzen, wie es in Deutschland leider üblich ist. Geschäfte, kulturelle Einrichtungen, Saunen, Restaurants usw. sind alle geöffnet und gut besucht, jeder kann sich ungehindert bewegen. In diesen 10 Tagen habe ich diese Freiheiten so sehr genossen, die wir in Deutschland seit einem Jahr nicht mehr haben.

Was hat sie beim Auschecken so in Rage versetzt?

Ich war relativ weit vorne in der Schlange an der Passkontrolle gestanden und bemerkte zuerst nicht, was sich hinter mir abspielte. Ein Flughafenmitarbeiter stauchte die Passagiere wiederholt zusammen, dass sie sich auf die grünen Abstandsstreifen zu stellen haben. Wenn er das in einem normalen Ton gesagt hätte, wäre alles in Ordnung gewesen. Er hat sich aber derart arrogant verhalten, dass ich nach meinem Smartphone suchte, um diese unwürdige Szene aufzunehmen. Bis ich es aufnahmebereit hatte, war seine Vorstellung bereits vorüber, so dass ich die Situation nur noch mit meinen Worten kommentieren konnte. Die lange Schlange, die ein Einhalten der Mindestabstände sehr schwierig machte, war vom Flughafenpersonal selbst hervorgerufen worden, indem gerade einmal zwei Schalter geöffnet waren. Das ist auf dem von mir aufgenommen Video zu sehen. Die Passagiere waren vorwiegend Russlanddeutsche und russische Staatsbürger, welche der Flughafenmitarbeiter auf eine Art und Weise abkanzelte, die mich an das Verhalten eines Kolonialherren gegenüber Eingeborenen erinnerte. Da platze mir der Kragen, so geht man mit Menschen nicht um. Zudem entstehen aus solchen Situationen die Bilder vom „hässlichen Deutschen“ gegenüber Ausländern, was die russischen Staatsbürger betrifft.

Wie entstand das Video, das viral gegangen ist? 

Als ich mein eigenes Video filmte, wurde ein Herr aus der Schlange auf mich aufmerksam, den ich nicht kannte. Er stellte sich als Vladimir Sergijenko vor, deutsch- russischer Journalist und fragte, ob er mich aufnehmen dürfe. Warum nicht? Als Herr Sergijenko mich aufnahm, fragte mich ein anderer Flughafenmitarbeiter von der Seite, warum ich keine Maske trage. Auf dem Weg vom Flugzeug zur Passkontrolle hatte ich mein medizinisches Attest schon mehrmals vorzeigen müssen, weshalb ich diese x-te Nachfrage als Drangsalierung auffasste. Auch Flughafenmitarbeiter haben sich an Regeln zu halten und ein Attest ist eine gültige Ausnahme nach der Rechtslage, Punkt, aus, Ende.

Welche Reaktionen hat das Video ausgelöst? 

Vor allem nachdem das Video von Herrn Sergijenko viral ging, entwickelte sich in den sozialen Medien ein Glaubenskampf, ob ich mich richtig oder falsch verhalten hätte. Ich kann nur für mich sprechen, wie ich mein Mandat als Bundestagsabgeordneter verstehe: es reicht nicht, auf einem warmen Sessel im Parlament zu sitzen, sondern ein Volksvertreter sollte vor allem den Bürgern dann beistehen, wenn sie im reellen Leben ungerecht behandelt werden, was hier der Fall war. Zudem empfand ich das Verhalten des ersten Flughafenmitarbeiters als fremdenfeindlich gegenüber den russischen Staatbürgern unter den Passagieren, weshalb es mir ein besonderes Bedürfnis war, als AfD-Bundestagsabgeordneter klar Flagge zu zeigen, dass wir so etwas nicht hinnehmen.

Wie bewerten Sie das Ganze?

Unsere Regierung hat sich beim Umgang mit Corona in eine Sackgasse des Realitätsverlustes manövriert, aus der sie nicht mehr herauskommt. Dementsprechend immer aggressiver wird der menschliche Umgang in Deutschland. In den zehn Tagen in Russland habe ich den Vergleich ziehen können, dass man mit Corona auch weniger kategorisch und gelassener umgehen kann. Klar habe ich am Flughafen sehr emotional reagiert aber es reicht mir einfach, dass sich kaum noch ein Mensch in Deutschland traut, seine Meinung offen zu sagen. Was sind wir für ein ängstliches Volk von Duckmäusern geworden? Meine Aufgabe als Bundestagsabgeordneter sehe ich auch dahingehend, unseren eingeschüchterten Bürgern am eigenen Beispiel zu zeigen, dass wir Mut zur Wahrheit öffentlich zeigen sollten, wenn wir unsere Freiheit und Demokratie wiederherstellen wollen.

Wir danken Ihnen für das Gespräch!

[3]
AfD-MdB Hansjörg Müller mit einer Verkäuferin in einem Laden in Russland. Die Maskenpflicht wird dort nicht sonderlich ernst genommen.
[4]
Auch mit der Abstandsregel ist es in Russland nicht weit her.

Kommentar

Ein Video, das in kurzer Zeit über 50.000 Mal auf Telegram geteilt wird, muss bei den Menschen einen Nerv getroffen haben. Das liegt wohl daran, dass Müller lautstark ausgesprochen hat, was viele Bürger denken.

Sein impulsives Verhalten hat ihm schon einige Kritik innerhalb seiner Partei eingebracht. Die AfD besitzt kluge Köpfe wie beispielsweise Petr Bystron und Peter Boehringer, die stets die Contenance bewahren und ihre Argumente ruhig und sachlich vortragen.

Müssen sich alle Mandatsträger immer gesittet verhalten oder braucht es auch einen „Wadlbeißer“, wie man in Bayern, der Heimat von Müller, solche Politiker nennt?

Müller, Diplom-Volkswirt und außenwirtschaftspolitischer Sprecher der AfD, der übrigens fließend russisch spricht, ist das Kontrastprogramm. Schadet so einer der AfD? Die virale Verbreitung des „Flughafen-Videos“ spricht eher dagegen. Sicher ist für so manchen seine Wortwahl kritikwürdig, andere jedoch erkennen in Müller einen, der im Bundestag sitzt und auch die Nase voll hat, dass der Staat den Bürgern fortdauernd die Grundrechte entzieht. Dass Müller als Abgeordneter diesen Missstand öffentlich und lautstark anprangert, wird bei so manchem auf Sympathie stoßen.  

Es sind wohl eher die parteiinternen Streitigkeiten und der „Appeasement-Kurs“ von Meuthen, die der Alternative für Deutschland die Stimmenverluste bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beschert haben. Nach der „Euro-Rettung“ und der Flüchtlingskrise ist mit „Corona“ der AfD ein weiteres Thema förmlich in den Schoss gefallen. Sie weiß es nur nicht zu nutzen.

Da ist Müllers Ausbruch ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Die AfD muss bei „Corona“  wesentlich lauter werden. 


[5]Gerne erfüllen wir die Bitte der Betreiber des alternativen Telegram-Nachrichtenkanals D-NEWS, an dieser Stelle Werbung für sie zu machen.
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Vorwärts zum gesellschaftlichen Erstickungstod!

geschrieben von libero am in Corona,Demonstration | 76 Kommentare

Von WOLFGANG HÜBNER | Die Angst vorm Ersticken ist der Treibstoff auf dem Weg zum gesellschaftlichen Erstickungstod. Mit verblendeter, aber auch kalkulierter Konsequenz wird von den politisch-medial Mächtigen in Deutschland immer weiter auf diesem Weg gegangen. Dabei spielen wissenschaftlich-medizinische oder psychologische Erkenntnisse überhaupt keine Rolle mehr, denn diese müssten ein ganz anderes Vorgehen als die Verschärfung der Zwangsmaßnahmen gebieten. Inzwischen soll das maskierte Volk sogar dankbar sein, wenn es überhaupt noch privat feiern oder in sehr begrenztem Maße gesellig sein kann, ohne dass staatliche Kontrolleure mit eingeladen werden müssen.

Die am Donnerstag vom gesamten etablierten Parteienkartell in Bund und Ländern vereinbarten Zwangsmaßnahmen schränken das demokratische, kulturelle und gesellschaftliche Leben auf weitere viele Monate, tatsächlich aber auf unabsehbare Zeit nicht nur ein, sie erdrosseln es. Dabei geht es nicht um die Fortsetzung der sogenannten Geisterspiele im Profifußball. Das ist noch das geringste Übel, wenngleich für viele Menschen durchaus ein Verlust, sich als Masse zu erleben und zu feiern. Viel einschneidender sind die Beschränkungen von kulturellen Darbietungen, ob nun in der Hochkultur oder mehr noch der Populärkultur. Hieß es nicht viele Jahr lang, Deutschland sei stolz auf seine einmalige, mit vielen Milliarden subventionierte Kulturlandschaft?

Und gehören Volksfeste, Festivals, große Privatfeiern und auch Beerdigungen nicht zu den Ereignissen, die das Leben der Menschen bereichern und erträglicher machen? Doch das zählt nicht für die politischen Entscheider, die so großen Gefallen an ihrer neuen Macht über die angstgeschüttelten Untertanen gefunden haben. Was einzig zählt ist, dass der  entmachtete Souverän das Arbeitssystem am Laufen hält, gerne auch mit Maske. Industrie, Dienstleistungen, Handel müssen florieren, danach sollen sich die steuer- und abgabenpflichtigen Arbeitsbienen gefälligst vor den Bildschirm setzen und sich von ARD und ZDF berieseln lassen. Auch die Schulen sind ja nicht um der Kinder und Jugendlichen willen geöffnet, sondern damit beide Eltern ungestörter malochen können.

Die Menschen in dieser „schönen neuen Realität“ werden derzeit zu Laboraffen für eine düstere Zukunft degradiert, in der sie nur noch funktionieren, aber nicht mehr eigenständig agieren oder gar widerständig sein sollen. Das Deutschland der Merkel, Söder, Wieler oder Haldenwang ist drauf und dran, der freiheitsfeindlichste Vorreiter im „Westen“ zu werden. Wer sich mit der deutschen Geschichte beschäftigt hat, weiß nur zu gut, welch geringen Stellenwert darin Freiheitlichkeit hatte. Aber vielleicht ist es auch gut erkennen zu müssen: Freiheit ist weder selbstverständlich noch ein Geschenk – Freiheit muss verteidigt und immer wieder neu erkämpft werden. Wenn ein Volk das nicht begreift, wird es gebückt gehen müssen. In Berlin wird sich am Samstag zeigen, wer das nicht als Schicksal erleiden will.


Hübner auf der Buch-
messe 2017 in Frankfurt.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner [7] schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite [8] erreichbar.

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