[1]Torsten Krauel, Chefkommentator von Die Welt, Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost, hatte am 24. Oktober in seinem Artikel „Braune Netzwerke [2]“ PI der „rechtsextremen Subkultur“ zugeordnet. Er unterstellte, dass PI „in den USA keineswegs nur auf neonazistische Sektierer Einfluss ausübt“. Auf diese absurde Darstellung reagierte kewil am gleichen Tag in unverblümter Art und Weise [3]. Ich habe per email den Kontakt zu Torsten Krauel gesucht, um herauszufinden, wie sich solch völlig realitätsfremde Meinungen bilden können. Den sich daraufhin entwickelnden Austausch hat er nun zur Veröffentlichung auf PI freigegeben.
(Von Michael Stürzenberger)
Hier die Kommunikation, die einen Tag nach dem Erscheinen des Welt-Artikels begann:
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Stürzenberger 25. Oktober:
Sehr geehrter Herr Krauel,
gestern haben Sie bei Welt online den Artikel „Braune Netzwerke“ veröffentlicht.
Darin ist von “rechtsextremen Milieus” und “rechtsextremer Subkultur” die Rede. Sie erwähnen in diesem Zusammenhang auch den größten Internet-Politblog Europas „Politically Incorrect“ und behaupten, PI würde “in den USA keineswegs nur auf neonazistische Sektierer Einfluss ausüben”.
Ich bitte Sie hiermit um Belege für eine solche dreiste Unterstellung und Diffamierung.
Außerdem bitte ich Sie um die Möglichkeit zu einer Gegendarstellung bei Welt Online.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stürzenberger
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Krauel 25. Oktober:
Lieber Herr Stürzenberger,
danke für Ihre Mail. Zur Unterstellung: Ich habe nicht behauptet, PI sei neonazistisch. Dass PI eine über Neonazis hinausreichende Wirkung habe, ergibt sich ja auch schon aus Ihrer Einstufung als größtem Politblog Europas. Ich halte PI aber für rechtsextrem, gewiss. Das ist nicht dasselbe wie neonazistisch. Aber die internen Mails, die der Spiegel nach dem Breivik-Morden publiziert hat, geben mir keinen Anlass zu glauben, es handele sich bei PI um eine rechtskonservative Seite. Die Sprache in den Mails war extrem. Das gilt ebenso für so manche Artikel auf PI.
Zum Beispiel auch für die Gegendarstellung, die PI gestern zu mir selber gebracht hat. Ich bin zwar persönlich der Auffassung, dass die Welt groß genug ist für zwei Meinungen, auch was mich als Person betrifft. Wenn PI an solchen öffentlichen Beschimpfungen Freude hat, bitteschön. (Über „tumb“ könnte man sogar reden, obwohl in ganz andere Zusammenhang :-)). Wir leben in einem freien Land.
Das schließt aber auch die Freiheit anderer ein, sich über solche Artikel zu ärgern. Meine Chefs waren not amused. Ich glaube nicht, dass eine Gegendarstellung große Chancen hätte; im Grunde genommen hat kewil sie ja auch schon bei PI erschöpfend gebracht. Ich verzichte darauf, von PI deswegen eine Richtigstellung oder Gegendarstellung oder sonstwas zu fordern, und glaube, dabei sollten wir es dann bewenden lassen. Im Meinungswettstreit muss man eben die eine oder andere Harke aushalten können.
Mit freundlichen Grüßen.
Torsten Krauel
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Stürzenberger 26. Oktober:
Sehr geehrter Herr Krauel,
PI hat nichts, aber auch überhaupt nichts mit „rechtsextrem“ zu tun. Wir nehmen uns heraus, die Fakten über eine gewaltverherrlichende und tötungslegitimierende Ideologie, die sich das Mäntelchen einer Religion umgehängt hat, darzustellen.
Wenn alle Mainstream-Medien sich nicht trauen, dies ebenso offen zu tun, ist das eine Sache. Aber dann mit der Rechtsextremismuskeule gegen diejenigen zu schwingen, die die schlechte Botschaft überbringen, ist nicht nur unfair, sondern höchst unredlich.
Wenn Sie die auf kriminelle Weise erbeuteten internen PI-Kommunikationswege schon ansprechen: In den zehntausenden durchleuchteten emails und Skype-Konversationen wurde EIN EINZIGER Satz gefunden, der sich beanstanden lässt und auch im SPIEGEL dargestellt wurde. Dieser Satz hat aber überhaupt nichts mit „rechtsextrem“ zu tun und stammte darüber hinaus nicht von einem PI Autor, sondern von einem Mitarbeiter, der sich lediglich um Videobearbeitung kümmert.
Und ich kann Ihnen eines sagen: Wenn man sich täglich mit Enthauptungen, Gliedmaßenabhackungen, Steinigungen, Vergewaltigungen, Folterungen, Frauenmisshandlungen und anderen unangenehmen Dingen beschäftigen muss, die Angehörige der Religion des Friedens™ so alles Koran- und Prophetenkonform verrichten, dann muss man sich schon sehr beherrschen, das können Sie mir glauben.
Ich kenne einige Journalisten etablierter Medien, die würden auch gerne tabulos die Wahrheit und die Fakten über den Islam schreiben – sie sagten mir aber hinter vorgehaltener Hand, dass sie dann ihren Job verlieren würden.
Nun frage ich Sie, Herr Krauel: Sind Sie einfach nur uninformiert über den wahren Charakter des Islams oder legen Sie sich bei der „Welt“ auch diese Selbstzensur auf, um ja nicht aus dem kollektiven medialen „Islam bedeutet Frieden“-Geschwätz herauszufallen?
Haben Sie wie die meisten anderen Medienvertreter Angst, dass es dann eine „anti-muslimische“ Stimmung in Deutschland geben könnte, die an unselige Zeiten erinnern würde? Misstrauen Sie Ihrem eigenen Volk, so dass sie mit der ungeschminkten Wahrheit hinter dem Berg halten?
Ich bin ehrlich gespannt auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stürzenberger
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Krauel 31. Oktober:
Sehr geehrter Herr Stürzenberger,
natürlich sollen Sie eine Anwort erhalten, ich war nur die letzten Tage mit einem Gripperückfall beschäftigt und habe außer ein oder zwei Texten fürs Blatt nichts Wesentliches zustande gebracht.
Die rechtsextreme Haltung (wie erwähnt, ist das nicht mit neonazistisch gleichzusetzen) zeigt sich in der Weltsicht und der Sprache. Zur Weltsicht: Extremisten denken monokausal, monothematisch, angstgetrieben. Sie behaupten, die Mehrheit und die Wahrheit zu vertreten, und wer anderer Meinung ist als sie, ist entweder dumm, böswillig, oder gekauft. Wer nicht derselben Meinung ist wie Extremisten, dem wird gesagt, den „Hass“ der selbsternannten Mehrheit habe er sich selber zuzuschreiben. Alles das finde ich in Äußerungen auf PI und in Zuschriften der PI-Sympathisanten wieder.
Als ob die „Welt“-Mitarbeiter sich nicht mit Enthauptungen, Steinigungen etc beschäftigen würden. Als ob sie nicht das Treiben der Salafisten zum Thema machte. Als ob sie nicht das Schicksal Westergaards oder der 14-jährigen Pakistanerin etc im Auge hätte. Als ob wir nicht 9/11 als das einstuften, was es war – ein Monsterverbrechen einer durch den Islam motivierten Terrorgruppe, die die Weltherrschaft anstrebt und die wahrscheinlich größeren Einfluss hat, als manche es wahrhaben möchten. Der „Welt“-Chefredakteur war vor einigen Jahren das Ziel einer Messerattacke eines radikalisierten Moslems. Seitdem sind die Sicherheitsvorkehrungen bei uns noch einmal verschärft worden.
Ich verstehe, dass man Sorge haben kann, wenn sich scheinbar normale Menschen binnen Wochen zu religiös motivierten Killern wandeln. Aber ich teile die verallgemeinernde Folgerung nicht, die manche aus solchen Ereignissen ziehen – dass nämlich der Koran als solcher zwangsläufig eine solche Entwicklung verursache, und dass nur eine terroristische Verwirklichung des Islam die einzig denkbare und einzig logische sei. Ich halte eine solche Weltsicht für extremistisch.
Ich lebe umgeben von Moslems in Berlin, und ich versichere Ihnen, ich gehe nicht angstschlotternd durch die Straßen wie anscheinend so manche PI-ler. Ärger gibt es mit moslemischen Kriminellen genauso wie mit nichtmoslemischen. Mit nichtmoslemischen sogar mehr.
Die rechtsextreme Haltung blendet das alles aus. Jedes Verbrechen fanatischer Moslems wird zum einzig gültigen Ausdruck des Islam hochgejazzt. Die islamische Welt entwickele sich deterministisch zum al-Qaida-Kalifat. Das erinnert mich fatal an die mühselige einseitige, bewusst verächtliche Deutschen-Charakterisierung, die so oft in manchen Gegenden des Auslands anzutreffen ist. Dieser Artikel auf PI über den „Schönheitswettbewerb in Damaskus“ mit dem Schaf: Solche Hassausbrüche sind so betrüblich wie Angela Merkel als Nazi auf den Titelbildern mancher Magazine. Ihren Eindruck, nur ein einziger Satz der internen PI-Mails sei beanstandbar, teile ich nicht. Die klammheimliche Freude über ein neues „Musel“-Massaker, bevor dann Breivik als Täter offenkundig wurde, war abscheulich.
Wenn jemand aber PI kritisiert, dann bekommt man eine Flut empörter oder verächtlicher oder drohender Reaktionen. „Sparen Sie sich Ihre Worte für Ihr Schlusswort beim zweiten Nürnberger Tribunal“, oder „Sie beschissene Schreibhure“ – das sind Leute, die PI in Schutz nehmen, und solche Reaktionen sind typisch für eine extremistische Weltsicht. Wenn Sie sich in solcher Umgebung wohl fühlen – aber fühlen Sie sich mit solchen Mitstreitern wirklich wohl?
Nur eine einzige Gruppe jenseits des PI-Spektrums hat mir nach einem Kommentar Mails in ebensolchem Ton geschickt. Das waren islamistische Kreise aus Neu-Ulm, nach einem Kommentar über den Islamismus.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Krauel
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Stürzenberger 2. November:
Sehr geehrter Herr Krauel,
wenn wir in der öffentlichen Diskussion nicht zu den harten Fakten der islamischen Lehre vordringen, können wir auch nicht den Umfang der Bedrohung dieser in weiten Teilen totalitären politischen Ideologie beurteilen.
Hierbei geht es selbstverständlich nicht darum, eine feindliche Stimmung gegen Moslems zu erzeugen oder sie komplett unter Generalverdacht zu stellen, sondern über die öffentliche Aufklärung einen Gezeitenwechsel im Islam anzuschieben.
Der Islam ist und bleibt das oberste Integrationshindernis, das ist in allen europäischen Ländern zu beobachten, in denen sich moslemische Gegengesellschaften entwickeln.
Wenn wir eine Modernisierung erreichen, befreien wir die Moslems aus von den Fesseln dieser Ideologie, die zu Integrationsverweigerung und viel Leid führt, vor allem auch der Frauen.
Und es ist geradezu bezeichnend, wie schwer sich alle Medien der europäischen Länder damit tun, die ungeschminkten Fakten über die islamische Lehre zu diskutieren.
Es gibt übergreifend ein Kartell des Beschönigens, Vertuschens und Verschweigens. Aus den verschiedensten Gründen: Angst vor Terror und Rache, übergroßes „Toleranz“-Verständnis, gewünschte Vermeidung der Konfliktschürung in den Gegengesellschaften und die Befürchtung von diplomatischen Verwicklungen mit der arabischen Welt, die finanziell bereits tief in Europa verwurzelt ist.
Glauben Sie mir: Ich habe mich seit 9/11 ausführlich mit den islamischen Schriften und der Biographie des Propheten Mohammed beschäftigt. Jeder moslemische Terrorist findet dort jede Rechtfertigung für seinen Djihad.
Doch darüber darf man nicht öffentlich reden, und die Medien vermeiden es, auch nur annähernd in diese Richtung zu berichten.
Ich frage Sie, Herr Krauel: Haben Sie sich einmal in diese hochbedenklichen Schriften eingelesen, die im Unterschied zur Bibel in Befehlsform zeitlos gültig sind? Kennen Sie den Inhalt all dieser Anordnungen, die Mohammed als zeitlos gültiges Vorbild seinen Gläubigen hinterließ?
Was beleidigende und extreme Reaktionen von manchen PI-Lesern anbelangt: Sie können hiervon nicht auf den Charakter des größten europäischen Polit-Internetblogs und seinem Autorenteam schließen. Wir sind nicht für jeden einzelnen Leser verantwortlich. Im Internet tummelt sich viel. Wir sind bemüht – trotz hauptberuflicher Inanspruchnahme – viel Zeit aufzubringen, um den PI-Kommentarbereich „sauber“ zu halten.
Und eine „klammheimliche Freude“ war im internen PI-Skype-Chat nicht zu finden. Es wurde lediglich vermutet, dass an diesem Freitag ein Imam möglicherweise eine „giftige Predigt“ gehalten haben könnte und es absolut im Bereich des Möglichen sei, dass dies ein weiterer der insgesamt rund 20.000 Anschläge seit 9/11 gewesen sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stürzenberger
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Krauel 2. November:
Sehr geehrter Herr Stürzenberger,
das bleibt Ihnen ja alles unbenommen, wir sind ein freies Land. Zum freien Land gehört ebenso, dass ich den Charakter von PI anders empfinde, als Sie es tun. Die Suada des Autors „kewil“ über mich wird (ebenso wie der Damaskus-Schönheitswettbewerb und einiges andere mehr) vom PI-Betreiber geprüft, online gestellt und bleibt da stehen. Das heißt, die PI-Betreiber billigen solche unkontrollierten Ausbrüche als eine in ihren Augen normale Reaktion und zutreffende Meinungsäußerung.
Die PI-Betreiber haben Glück, dass ich ein sehr weites Verständnis von Meinungsfreiheit habe und die herzliche Würdigung in der Tat als Debattenbeitrag ansehe. Jemand anderes an meiner Stelle hätte wahrscheinlich eine Beleidigungsklage und, unter Verweis auf die Zugriffszahlen bei PI, eine Schmerzensgeldforderung in beträchtlicher Höhe eingereicht – und sei es nur deswegen, um PI in den finanziellen Ruin zu treiben. Das ist mir von manchen Seiten so nahegelegt worden, auch von juristischer. Ich habe abgelehnt; für mich läuft der „kewil“-Beitrag unter Meinungsfreiheit.
Aber natürlich hat der Beitrag meinen Eindruck verstärkt, dass bei PI selber, und eben nicht nur bei manchen seiner Leser, die politischen und moralischen Sicherungen locker sitzen.
Dazu passt die permanente Selbststilisierung der PI-Seite als einziger Künderin der Wahrheit über den Islam. Selbstverständlich lesen entgegen Ihrer Feststellung auch andere Menschen als die PI-Autoren den Koran mitsamt den daraus abgeleiteten Hasspamphleten; nur ziehen wir andere Schlüsse daraus. Damit freilich, mit anderen Schlüssen, hat PI ein Problem. PI lässt wenig Zweifel daran, dass es andere Auffassungen als die eigene über den Islam nicht duldet.
Ich kann PI dabei nicht helfen. Aber ich erwarte, dass es Menschen wie mich nicht pauschal in eine Ecke stellt, nur weil wir eine andere Meinung haben. Die permanente Unterstellung, alle Nicht-PI-Anhänger seien zu dumm oder zu weich oder zu nachgiebig, ist und bleibt für mich ein Indiz für Extremismus.
Nach 9/11 hat George W. Bush als erstes zwei Dinge angeordnet. Zum einen: Die Attentäter und ihre Hintermänner und Sympathisanten werden bis ins letzte Loch verfolgt. Zum anderen: Beim Gedenkgottesdienst wird zwingend auch ein Imam als Redner eingeladen. Denn der Antiterror-Kampf gilt nicht „dem“ Islam, sondern Terroristen, die den Islam missbrauchen. Bush hat die gesamte Amtszeit lang mit den amerikanischen Imams Kontakt gehalten, öffentlich und unterderhand. Es gibt eine schöne Schilderung, wie Grover Norquist, einer der geheimen Kontaktleute, eine Imam-Delegation in seinem Bürotrakt empfängt und ein ausgesprochen islamkritischer Mieter auf derselben Etage fast aus den Schuhen kippt, als er die Imams bei Norquist in der Tür verschwinden sieht.
Bush handelte so, wie ich es als angemessen empfinde. Und der Islamkritiker auf Norquists Etage hat zwar in diversen Medien hart gegen den Islam als Ideologie argumentiert, aber eines hat er nicht getan – von „Museln“ zu sprechen oder Moslems mit Schafen gleichzustellen oder Menschen mit anderer Meinung öffentlich als Person fertigzumachen.
Apropos Musel – die „giftige Predigt“ in dem Skype wurde, wenn ich das richtig gelesen habe, in einer Sprache zur Kenntnis genommen, die erwartungsvolle Häme durchschimmern ließ – mitsamt der Hoffnung, dass die tumben Islamfreunde in Europa mal wieder so richtig gezeigt bekämen, was der Islam in Wahrheit sei. Eine solche Haltung unterscheidet PI und mich auch. Selbstverständlich habe ich anfangs vermutet, es könne sich um einen al-Qaida-Angriff gehandelt haben. Aber ohne diese Genugtuung, die in den Skype-Zeilen aufschien, und die auch in vielen anderen PI-Meldungen über Untaten von Moslems aufklingt.
Na gut, ich glaube, Sie und ich werden uns nicht einigen. Das ist ja auch nicht notwendig. Es reicht, wenn man sich gegenseitig seine Meinung belässt, und hin und wieder wegen solcher Meinung einen groben Keil schwingt. Das darf PI mit Blick auf mich genauso wie umgekehrt, und das, so viel eint Sie und mich, gehört zu einem freien Land.
Mit freundlichen Grüßen,
Torsten Krauel
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Stürzenberger 14. November:
Sehr geehrter Herr Krauel,
wir beide haben uns jetzt ziemlich umfassend ausgetauscht und es sind beide Standpunkte klar geworden. Was halten Sie davon, wenn wir die Konversation auf PI veröffentlichen, um so die Kommunikation zwischen Mainstream-Medium und Internet-Blog darzustellen, was eventuell zu einem weiteren Austausch in Zukunft führen könnte?
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stürzenberger
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Krauel 22. November:
Sehr geehrter Herr Stürzenberger,
Sorry, die Mail habe ich übersehen. Nein, ich habe nichts gegen eine Veröffentlichung.
Mit freundlichen Grüßen,
Torsten Krauel
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Stürzenberger 23. November:
Sehr geehrter Herr Krauel,
vielen Dank für Ihr Einverständnis. Vielleicht kommen wir ja durch den kommunikativen Austausch dem Kern des Problems, wegen dem wir Islamkritiker uns ernste Sorgen machen, etwas näher.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Stürzenberger
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Krauel 26. November:
Sehr geehrter Her Stürzenberger,
Klar, kommunizieren ist besser als mit Tintenpatronen aufeinander zu schießen.
Das Problem als solches ist aber, glaube ich, nicht strittig. Strittig ist die Dimension des Problems, und die Art seiner Thematisierung. Dass es eine bürgerliche Feigheit der Mitte vor manchen Realitäten gibt, ist so betrüblich wie wahr. Das erlebt man seit Jahren bei der Frage, ob die Kriminalität aus Einwandererkreisen oder südosteuropäischen Großfamilien ein eigenes statistisches und politisches Thema sein dürfen oder nicht. Ebenso erlebt man es heute bei Kreisen, die Kulturtoleranz einfordern, aber zu den Entstehungsbedingungen von „Ehrenmorden“ keine Antwort des Grundgesetzes parat haben.
Aber es gibt auch eine Stärke der Gelassenheit, des Maßes und der Mitte, und der Einzelfallprüfung. Vor 80 Jahren waren DVP, SPD und KPD gegen die Nazis, vor 40 Jahren Demokraten, „Aktion Widerstand“ und KPD/ML gegen Honecker. Die Kritik war berechtigt, aber nicht jeder dieser Kritiker konnte beanspruchen, den Ton zu treffen, der Wehrhaftigkeit mit Gelassenheit verbunden hätte. Wohin sich heute die Islamismuskritik entwickelt, ist die Frage. Breivik, Lewis, Merkel, Özdemir? Das Spektrum der Möglichkeiten ist weit.
Mit freundlichen Grüßen,
Torsten Krauel
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Soweit dieser email-Austausch. Die Bewertung bleibt nun dem geneigten Leser im Kommentarbereich vorbehalten.
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